SRUUGTv SUT
Abonnementspreiz
jährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
incl. Poſitaufſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigebſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
4a)
141. Jahrgang.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärtz
von allen ſoliden Annoncen=
Expe=
ditionen.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großlh. Kreisamks. ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
„I64.
Freitag den 23. Aaauſl
1878
Bekanntmachung.
Die zur Concursmaſſe des Juſtus
Bender in Nieder=Ramſtadt gehörigen
Steigſchillinge im Geſammtbetrage von etwa
24000 Mark ſollen
Dienstag den 10. September l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
vor unterzeichnetem Gerichte Amtszimmer
Nr. 2 öffentlich an den Wenigſtnehmenden
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch.
7005)
Bekanntmachung.
Montag den 26. d. Mts.,
Vormit=
tags um 10 Uhr, ſollen die bei
ver=
ſchiedenen Herſtellungen in der Stadtkaſſe
vorkommenden Dachdecker=, Spengler= und
Weißbinder=Arbeiten öffentlich durch
Sub=
miſſion vergeben werden. Voranſchlag und
Bedingungen liegen auf dem Stadtbauamt
zur Einſicht offen, woſelbſt auch die
Sub=
miſſionsofferten zu erheben ſind.
Die Offerten ſind bis zu obigem Termin
bei unterzeichneter Behörde einzureichen.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
7006)
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von Uniformsſtücken für
15 Schutzmänner, als: Waffenröcke, Hoſen,
Mäntel, Regenmäntel, Kappen, Helme,
Säbel, Säbelkuppel, Säbeltroddel,
Leder=
taſchen, ſoll im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden und ſind deßfallſige Offerten
bis zum 28. Auguſt l. J. bei der
unter=
zeichneten Behörde, bei welcher Muſter zur
Anſicht vorliegen, einzureichen.
Gießen, den 21. Auguſt 1878.
Großherzogliche Polizeiverwaltung
der Provinzial=Hauptſtadt Gießen.
7007)
Freſenius.
6517)
Ausverhauf
2
auter Corten -chuhnaaren.
Um für lommende Saiſon=Artikel genügend Platz zu gewinnen, verkaufe ich von heute an:
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Knäben=u. Mädchenſtiefel in Leder zum Schnüren „ „ „ 3 an.
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NB. Sämmtliche Artikel ſind vollſtändig fehlerfrei und dauert der Ausverkauf
aus oben angegebenem Grunde nur 14 Tage, da bis dorthin der Platz
für komnende Saiſon=Artikel nöthig wird.
Es ladet daher zu zahlreichem Beſuche ein
Achtungsvoll
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Eck der Schirm= u. gr. Ochſengaſſe, gegenüber dem Löwenbrunnen.
Neue Holl. Kronbr.=Voll=Häringe
7008)
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per Original ¹⁄ Tonne (keine umgepackte) M. 7½.
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3 Mark, wobei jedes Loos gewinnt (Hauptgewinne im Werth von 7000, 6000,
5000, 4000 Mark u. ſ. w.), ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
O.
&4
2.
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für Hôtels, Fabriken,
Labora=
torien, Villen ꝛc. ꝛc
ſind die auf mehreren Ausſlellungen
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(ſeither um 710 Abends in Frankfurt abgehend)
erhält vom 1. September d. J. ab nachſtehende Courszeiten:
„ Egelsbach „ 76 „ Arheilgen „ 716 „ Darmſtadt an 725 „
Darmſtadt, im Auguſt 1878.
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Die Direetion.
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4714) Bleichſtraße 1 im mittleren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein,
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
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Logis zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen
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Wohnung mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
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3 Laden nebſt Comptoir, Küche ꝛc. zu
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7010) Wendelſtadtſtraße zweimöblirte
Zimmer an 1 oder 2 Herren ſofort zu
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7011) Arheilgerſtraße 14 ein Logis
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IrLasihäpitz Nachrichten.
Peter Schüler I.
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empfiehlt ſeine neu eingerichtete Waſcherei
und nimmt Herr Kaufmann Pettmann,
Schuſtergaſſe, Beſtellungen, für welche
Ga=
rantie übernommen wird, entgegen.
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Luaulge Leule
aller Stände, in allen Orten, welche
ich mit dem Verkaufe eines ſehr
be=
liebten Artikels befaſſen wollen, welcher
ür dieſe= Jahr ein reichliches Ba Bezg.
Chrak oyen 34 23; ohne jede Auslage
ſichert, wollen ſich direct brieflich
wenden an die Firma
Bettelheim & Co, Frankfurt a. H.
Sehmitksche Husihschule,
Eliſabethenſtraß= 36.
Der Unterzeichnete beehrt ſich hiermit die weitere Anzeige zu machen, daß Frau
Johanna Konewka, welche vor 5 Jahren die rühmlichſt bekannte Geſangſchule in
Frankfurt a. M. gründete, nun auch die perſönliche Leitung des Geſang=Unterrichts in
meiner Academie vom October an übernommen hat. Der Unterricht verfolgt die Aufgabe:
1) eine tüchtige Gejangsbildung im Allgemeinen (für Künſtler und Dilettanten)
zu geben:
2) für die öfentliche Laufbahn — Concert u. Bühne - vollſtändig auszubilden;
3) in grü.dlicher Weiſe theoretiſch und praktiſch für das Lehrfach vorzubereiten.
Der Unterricht wird, wie bei den anderen Fächern, in Klaſſen ertheilt.
Jähr=
liches Honorar M. 120-240. Näheres in dem demnächſt erſcheinenden Proſpecte.
Um die etwa nöthige Vorbereitung für entſprechende Räumlichkeiten vornehmen zu
können, nehme ich von jetzt an Anmeldungen entgegen.
7014)
PL. Schmitt.
Sonntag den 25. Auguſt 1878:
RhelnDarthIe
nach
Samel Goar,
in Gemeinſchaft mit den Kaufmänniſchen Vereinen von
Frankfurt a. M., Mainz, Mannheim, Offenbach
und Wiesbaden.
Abfahrk nach Mainz 7 Uhr 44 Morgens.
Feſtkarten, welche von Mainz ab zur Hin= und Rückahrt nach St. Goar
per Extrabaot (unter Muſikbegleitung) berechtigen, ſind
für Herren H. 2. 50, und für Damen H. 2,
bei Hrn. Sigismund Anſpach in Empfang zu nehmen.
Da die Zahl der von uns auszugebenden Karten eine beſchränkte iſt, ſo kann
nur bei alsbaldigem Bezug auf Erhalt einer ſolchen gerechnet werden.
WB. Von Darmſtadt nach Mainz ſind Sonntagsbillete zu nehmen und müſſen
diejelben am Schalter ausdrücklich verlangt werden.
6937)
Der Vorstand.
R 164
1469
6940)
Britter
14
TAauz drzuut udtu z AU
Ex- Bedeutende Preisermäßigung. 20
Sonmtug den L. Septembor 1808.
Alles Nähere im
Vniversal Reise-Büreau, Kaiſerplatz Frankfurt a. M.
3537) Getragene Herren= und Frauenkleider, Uniformen, Schuhwerk,
ſowie alle im Haushalt vacant gewordene Artikel kauft zu reellem Preis
Beſtellungen per Poſt
werden ſchnell ausgeführt.
Friedrich Bauer,
Langegaſſe
Nr. 49.
H ä u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. 1GGuStAab,, ſtraße.
poso
ehangverenn „„Sumſer
Tanzkränzchen
Samstag den 24. Auguſt Abends 8 Uhr in der Reſtauration Markwort,
wozu alle Mitglieder und Freunde des Vereins höflichſt einladet
7015)
Der Vorſtand.
Geſucht
für ein hieſiges Engros=Geſchäft ein
Vo=
lontär oder ein mit guten Vorkenntniſſen
verſehener Lehrling. Eintritt kann ſofort
erfolgen. Ofſerten sub Chiffre L. 6975
nimmt die Exp. d. Bl. entgegen.
5½
CuailoldtRai,
6914) Eine ordentl. Frau ſucht
Be=
ſchäftigung im Waſchen u. Putzen u aller
häusl. Arbeit. Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
7017) Für einen Lehrling mit guter
Schulbildung iſt bei mir eine Stelle offen.
L. B. Miner.
Papierhandlung.
Tages=Kalender.
Großh. Muſenm und Bildergalerie im Schloß
geöbffnet Sonntags von 10-1 Uhr, Dienſtag.
Mitt=
woch. Donnerſtag und Freitag von 11-1 Uhr.
Großh. Haſbibliothel im Schloß, geöffnet
tag=
lich von 9-12 Uhr Vormittags und ſaußer Samſtag
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem
Jägerthor (Mathildenhöhe) iſt dem Publikum jeden
Tag, der Beſſunger Hofgarten jeden
Donners=
tag geöffnet.
Permanente Kunſt=Ausſtellung in der
Saal=
bauſtraße 73. täglich von 10 Uhr bis zum Abend.
Eparlaſſe. Zahltag an jedem Werktage von
9-12 Uhr Vormittags. Die Büchlein werden
ſo=
gleich ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage beträgt
1 Mark.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei
Darm=
ſtadt: Gewerbeſtreitſachen: Montag,
Mitt=
woch und Freitag Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital=
Angelegenhei=
ten: täglich Vormittags von 10-11 Uhr.
Schul=
angelegenheiten: Donnerstag und Samstag
Vormittags von 11-12 Uhr.
Octroiange=
legenheiten: tägl. Vermitt. von 11-12 Uhr.
Tarmſtädter Vollsbauk, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft, verbunden, mt Sbar=Kaſſe.
Geſchäftsſtunden taͤglich Morgens von 9-12 Uhr,
Nachmittugs von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr
Nachmittags. Sparkaſſe=Bulchelchen werden ſogleich
bei der Einlage ausgefertigt.
Armenverein: Louiſenſtraße Nr. 26 geöffnet
läg=
lich 2-6 Uhr Nachmittags.
Spar= und Leihkaße in Beſſungen, Carlsſtraße
Nro. 2. Zahltage Dienſtag und Samſtag von
8 12 Uhr Vormittags.
Samstag 24. Auguſt: Sommer=Caſino des
Darm=
ſtädter Oekonomen=Verein im Skating Rink.
Sonntag 25. Auguſt: Feier des Ludwigs=Feſtes
in der Knaben=Arbeits=Anſtalt. — Concert der
Vereinigten Geſellſchaft.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 23. Auguſt.
0 Stadtverordnetenſitzung vom 22. Auguſt. Auf der
Tagesordnung ſtand zunächſt die Vergebung der Steinkohlenlieferung für
1878-1879. Die Commiſſion erklärte ſich gegen die Genehmigung der
eingelegten Offerten und insbeſondere gegen die Bedingung, daß der
Lieferant die Kohlen an die Lokalitäten, wo ſie conſumirt werden, zu
ver=
bringen habe. Die Stadtverordneten Blumenthal, Lehr und Diehm
er=
klärten ſich im Weſentlichen damit einverſtanden und führten aus, daß
es ſich keineswegs empfehle gerade die Kohlen auf dem Wege der
Sub=
miſſion zu vergeben, da hier die Qualität in erſter Linie in Betracht
komme und befürworteten direct mit renommirten Zechen in Verbindung
zu treten. Riedlinger machte dagegen geltend, daß es inconſequent ſer
hier den ſonſt allgemein üblichen Weg der Submiſſion zu verlaſſen. Das
Ergebniß der Verhandlung war, daß der Antrag der Commiſſion angenommen,
dieſelbe durch die Herrn Diehm und Merck verſtärkt und ermächtigt wurde,
über die fernere Behandlung der Sache Beſchluß zu faſſen. Da mit der
Firma Kellin (Dresden) eine Vereinbarung über die ihr übertragene
Ausführung der Luftheizungsanlage; in einem Volksſchulhaus nicht
ge=
troffen werden konnte, ſo genehmigte man die Uebertragung fraglicher
Arbeit an die bereits engagirte Firma Reinhardt in Würzburg.- Was
die Warmwaſſerheizung im Realſchulgebäude anlangt, ſo lagen ähnliche
Schwierigkeiten vor, welche die Ausſchreibung einer neuen Submiſſion
nothwendig machten.
Dem Antrag der Commiſſion entſprechend wurde die Ausführung
fraglicher Anlage an Rietſchel und Henneberg (Berlin) zu 44,000 M.
übertragen. Das Treppenhaus und die Corridors ſollen nicht geheizt
werden. - Die Rückſtände der Stadtkaſſe aus dem Jahr 1877wurden mit
2498 M. anerkannt.- Weiter fand ſich der Oberbürgermeiſter veranlaßt, die
Abſendung einer beſonderen Commiſſion zum Studium des
Hydranten=
weſens in fremden Städten zu rechtfertigen und die darüber in der Preſſe
erhobenen Angriffe als durchaus unbegründet zurückzuweiſen. Im
An=
ſchluß hieran acceptirte man den Verzicht zweier Mitglieder auf Erſatz
ihrer deßfallſigen Reiſekoſten aus principiellen Gründen nicht.
Was die Verſenkung des Griesheimer Brunnens anlangt, ſo
hat dieſelbe vorausſichtlich ihr Ende erreicht, der Waſſerzufluß wie
der Standder ganzen Angelegenheit iſt ein ſehr befriedigender und alle
gegen=
theiligen Gerüchte abſolut unbegründet. — Die Verträge mit der Main=
Neckarbahn und dem Fiskus wegen Führung der Druckrohrleitung durch
deren Eigenthum wurden hierauf genehmigt.
(Herbſtmanöver der Großh. (B. Diviſion.) Zur
Ergänzung unſerer bereits hierüber gebrachten Mittheilungen bringen wir
nach der Darmſt. 3tg. nach das Nachfolgende:
Während der vom 9.-11. September ſtattfindenden Detachements=
Uebungen iſt die Leitung der Uebungen der combinirten 49. Brigade dem
Generalmajor und Commandeur der 25. Kavallerie=Brigade v. Radecke
übertragen und ſind dieſer Brigade die Inf.=Reg. Nr. 115 und 116, das
Jägerbat. Nr. 11, der Stab und die 3. Comp. des Pionierbat. Nr. 11,
das Dragner=Reg. Nr. 23, ſowie die 1. und 2. Vatterie des Feldartillerie=
Reg. Nr. 25 und ein Detachement der Großh. Traincomp. zugetheilt.
Als Manöverfeld iſt das Terrain zwiſchen Gießen und Kirtorf
vorge=
ſehen. Die Uebungen der combinirten 50. Brigade, welche aus den
Inf.=Reg. Nr. 117 und 118, dem Dragoner=Reg. Nr. 24, ſowie der 4.
und 5. Batterie des Feldartillerie=Reg. Nr. 24 beſtehen wird, leitet
Gene=
ralmajor von Lyncker in dem Terrain zwiſchen Friedberg und Romrod.
Während der Detachementsübungen werden je zwei Bivaks der
Vor=
poſten vom 9. zum 10. und vom 10. zum 11. September bezogen. Die
1470
R 164
Gießen=Londorf=Homberg a. Ohm=Kirtorf, für die combinirte 50. Brigade, 11 in Mainz, 2 in Darmſtadt, 1 in Offenbach, 1 in Gießen).
auf der Linie Friedberg=Hungen=Flenſungen öſtlich Grünberg=Romrod.
dem Feind.
Ueber die militäriſche Feier des Geburtstags Seiner
König=
lichen Hoheit des Großherzogs am 12. September wird noch
beſondere Beſtimmung ergehen. Das Feldartillerie=Reg. Nr. 25 hat bringender Weiſe von Staatswegen beſtehen. Und heißt es ſodann weiterk
SCorge zu tragen, daß der 4. Batterie an dieſem Tag 101
Manöver=
kartuſchen zum Salutſchießen zur Verfügung ſtehen.
In Betreff der Diviſionsmanöver erſehen wir, daß in der
Gegend Alsfeld=Kirtorf=Romrod unter Leitung des Diviſionscommändeurs,
meinen die combinirten Brigaden, 49. und 50., wie ſie bei den
Detache=
mentsübungen waren, unter Hinzutritt von noch je 1 Batterie (3. und
reitende Batterie des Feldartillerie=Reg. Nr. 25) gegen einander
auf=
treten. Das Norddetachement wird am 13. September vom
General=
major v. Radecke, am 14. vom Oberſten v. Necker, das Süddetachement
am 13. vom Generalmajor v. Bychelberg, am 14. vom Oberſten
Ehr=
hardt commandirt. Als Schiedsrichter füngiren beim Norddetachement
Generalmajor v. Förſter, beim Süddetachement Generalmajor v. Lyncker.
Am 15. iſt Ruhetag; am 16. findet ein Manöver der vereinigten
Divi=
ſion gegen einen durch den Oberſten v. Heineccius befehligten markirten
Feind ſtatt, woran ſich Unmittelbar eine Vorparade anſchließen wird.
Während dieſer Diviſions=Manöver bivakiren nur die Vorpoſten und auch
dieſe nur einmal.
Das Corpsmansver, welchem Se. Maj. der Deutſche Kaiſer
und Se. Kaiſ. Hoheit der Deutſche Kronprinz beizuwohnen
beab=
ſichtigen, findet vom 20. bis 24. September in der Gegend von Wabern
und Fritzlar ſtatt, und zwar in nachfolgender Weiſe: Am Freitag den
20. große Parade des geſammten Armeecorps in der Stärke von 38
Vataillonen, 30 Eskadrons und 23 Batterien dicht bei Wabern. Am
Sonnabend den 21. Manöver des Armeecorps gegen einen markirten
Feind in dem durch die Eder und Schwalm begrenzten Terrain zwiſchen
Wabern, Fritzlar und Borken. Demnächſt folgen am Montag und
Diens=
tag Feldmanöver in 2 Abtheilungen gegen einander an der Straße
Fritz=
lar=Gudensberg=Kaſſel. In der Nacht vom 23. zum 24. biwakiren
ſämmt=
liche Truppen des Armeecorps. Das Kaiſerliche Hauptquartier befindet
ſich während dieſer Zeit in Kaſſel reſp. Wilhelmshöhe, das
Generalcom=
mando nimmt Quartier im Schloß Wabern.
Noch am letzten Manövertag, am 24. September, erreichen das
Iuf=Reg. Nr. 116 und das Jägerbat. Nr. 11 per Eiſenbahn ihre reſp.
Garniſonen, die übrigen Fußtruppen, ebenfalls per Eiſenbahn, am 25.
Sep=
tember. Die Kavallerie und Artillerie kehren per Fußmarſch nach ihren
Garniſonen zurück, und zwar die in Butzbach garniſonirenden Eskadrons
am 2. Oktober, die übrigen Abtheilungen am 6. Oktober.) Das
Detache=
mient der Großh. Traincompagnie rückt erſt am 9. Oktober wieder in
Beſſungen ein.
Die Sammlung der verbündeten deutſchen
Hülfs=
vereine für die Hinterbliebenen der mit dem „Großen Kürfürſt=
Verunglückten hat im Großherzogthum Heſſen den ſehr
bedeuten=
den Betrag von 10,858 M. 49 Pf. ergeben.
- In letzter Zeit ſind ſeitens der Executivbeamten gegen die
Be=
ſitzer von Hunden zahlreiche Anzeigen wegen Uebertretung der jüngſt
erlaſſenen Polizeiordnung erhoben und hierauf von Gerichtswegen
empfind=
liche Geldbußen verhängt worden. Im Intereſſe der Hundebeſitzer wird
daher nochmals darauf aufmerkſam gemacht, wie gegenwärtig eine
ver=
ſchärfte Controle über den Erfolg der Vorſchriften des erwähnten
Regle=
ments ſtatt hat und ohne Blechmarke oder ohne ordnungsmäßigen
Maul=
korb betroffene Hunde rückſichtslos der Waſenmeiſterei übergeben
wer=
den müſſen.
14 Auf die geſtern Vormittag an dem Marienplatz
Vorübergehen=
den machte es einen höchſt unangenehnen Eindruck, daß ein Metzgerburſche
cine Narde mit Fleiſch unzugedeckt während ca. ¾ Stunden auf
einem Poſtamentſteine ſtehen ließ, während welcher Zeit ſich eine Maſſe
von Fliegen und anderem Ungeziefer darauf verſammelten. Fleiſch ſollte
nicht anders als mit einem reinlichen Tuch bedeckt den Conſumenten
zu=
getragen werden.
- Sterblichkeitsſtatiſtik. In der Woche vom 4. bis 10. Auguſt
verſtarben in Mainz mit Caſtel 53. in Darmſtadt mit Beſſungen 21,
in Offenbach 8 in Worms 6 und in Gießen 7 Perſonen. Hiervon
verſtarben an Maſern 1 (in Worms), an Scharlach 2 (in Mainz), an
Diphteritis - an Keuchhuſten 5 (in Mainz), an Unterleibstyphus 1
in Mainz) an Diarrhoe und Brechdurchfall 20 (11 in Mainz, 4 in
Darmſtadt, 3 in Offenbach, 1 in Worms, 1 in Gießen), an Lungen=
Uebungen finden mit täglichem Quartierwechſel ſtatt; mit ihnen wird, ſchwindſucht 14 (6 in Mainz,. 2 in Darmſtadt, 1 in Offenbach, 3 in
der Anmarſch der Diviſign in die Gegend von Alsfeld=Kirtorf=Romrod, Worms 2 in Gießen), an entzündl. Krankheiten der Athmungsorgane 5
verbunden und zwar für die combinirte 49. Brigade auf der Linie (in Mainz) an Schlagfluß 1 (in Gießen), durch gewaltſamen Tod 5
- Bezüglich des vielbeſprochenen Plans, den Ertrag der „Wilhelms=
Die Detachementsübungen nehmen nach den erlaſſenen Beſtimmungen den Spende= zur Errichtung einer Invaliden= und Arbeiter=Penſions=
Charakter von Kriegsmärſchen an, in unmittelbarer Fühlung mit kaͤſſe für das deutſche Reich zu verwenden, bringt die „Poſt” einen
höchſt bemerkenswerthen Artikel über dieſen vom Grafen Möltke
bekannt=
lich befürworteten Plan. Es wird darin zunächſt der Nachweis geführt,
daß in England und Frankreich ganz ähnliche Einrichtungen in heil=
In England kann Zedermann ſowohl mittelſt eines bei einer Sparkaſſe
ällmälig angeſammelten Guthabens, wie durch allmälig wöchentliche oder
monatliche Einzahlungen bei einer Poſtſparkaſſe ſich das Recht auf eine
vom Staate zu zahlende Altersrente erwerben; in Frankreich iſt zu dem=
Generallieutenants v. Wichmann, Exc., am 13. und 14. September Feld= ſelben Zweck im Jahre 1850 die caisse des retraits pour la vieillosse
manöver in Abtheilungen gegen einander ſtattfinden, wobei im Allge= von Staatswegen gegründet worden. Jeder kann bei dieſer Kaſſe ſich
eine Altersrente kaufen und zwar nach ſeinem Belieben durch einmalige
oder ratenweiſe zu zahlende Beiträge, die aber in einem Jahre nicht
weniger als 5 und nicht mehr als 2000 Fres. betragen dürfen. Die
Einzahlungen können ſo geſchehen, daß das Kapital, wenn der Einzahlende
ſtirbt, den Erben verbleibt, capital reservé, oder ſo, daß das Kapital dem
Staate verfällt, capital aliens. Der Beginn der Rente kann für jedes
Jahr nach zurückgelegtem 50. Lebensjahr ſtipulirt werden, im Fallefrüher
eintretender abſoluter Arbeitsunfähigkeit wird ſie aber auch ſchon früher
im Verhältniß der bis dahin gemachten Einzahlungen ausbezahlt. Die
Höhe der Rente richtet ſich natürlich nach der Größe lder Einzahlungen
und nach dem Lebensalter des Rentenempfängers, wobei der für die
Einzahlenden ſehr günſtige Zinsfuß von 4½ pCt. und die Sterbetafel
von Deparcieux zu Grunde gelegt wird. Der Staat hat keinerlei
Vor=
theil aus der Anſtalt, im Gegentheil, es hat ſich herausgeſtellt, daß die
Lebensdauer der Rentenempfaͤnger bisher etwas länger geweſen iſt, als
man erwartet hatte, und daß daher eine kleine Einbuße für den Staat
ſich ergeben wird. Außerdem aber gewährt der Zinsfuß von 4½ pCt.
den Emnlegenden eine Verzinſung ihrer kleinen Erſparniſſe, wie ſie wohl
kaum von einer andern Sparanſtalt gewährt wird.:
- Bisher koſteten die in großen Mengen in Deutſchland
eingehen=
den ſchwediſchen Zündhölzer keinen Eingangszoll. Ganz
neuer=
dings aber iſt eine für die inländiſchen Zündhölzer=Fabrikanten
außer=
ordentlich günſtige Entſcheidung dahin getroffen, daß fortan die
ſchwedi=
ſchen Zündhölzers wegen ihrer Verpackung in den bekannten Schachteln
mit einem Zoll von 12 Mark für den Centner verſteuert werden ſollen.
Dieſe Entſcheidung iſt darin begründet, daß die zur Aufbewahrung jener
Zündhölzer dienenden Schachteln aus Holzſpan in nicht unweſentlicher
Verbindüng mit Papier ſich befinden; ſelbige ſind nämlich mit blauem
Papier beklebt und haben äußerdem ein gelbes Deckelſchild mit Inſchrift;
wegen dieſer Papier=Verbindung ſollen die an ſich zollfreien Schachteln
aus Holzſpan fortan mit 12 M. pro Centner jzur Verzollung gezogen
werden, und in Folge deſſen müſſen auch die in dieſen nunmehr
zoll=
pflichtigen Schachteln verſendeten, ebenfalls an ſich zollfreien Zündhölzer
nach demſelben Zollſatze von 12 Mark pro Centner verſteuert werden.
Frankfurt, 2. Auguſt. Fourage=und Victualienmarkt.
Heu je nach Qualität per Centner 1 Mk. 50 Pf. bis 2 Mk. 50 Pf.
Stroh per Centner 1 Mk. 50 Pf. bis 2 M. - Butter das Pfund
im Großen 1. Qual. 1 Mk. 10 Pf. 2. Qual. 1 Mk., im Detail 1.
Qual. 1 Mk. 20 Pf. bis 1 Mk. 30 Pf. 2. Qual. 1 M. 10 Pf. bis
1 Mk. 15 Pf. - Eier das Hundert 4 Mk. 50 Pf. bis 6 Mk.—
Erbſen geſchälte (per 100 Kilogr.) 28 bis 30 Mk., ganze Erbſen
22 bis 24 M.; Linſen 30 bis 52 M. weiße Bohnen 28 bis 30 M.
Bohnen zum Einſchneiden das Pfund 9-12 Pf. Gurken das Hundert
1 M. bis 1 M. 40 Pf. Weißkraut per Stück 15- 20 Pf. Kartoffeln
per 100 Kilo 6 M.
- Die angekündigte Feuerprobe des Ingenieurs Schella
wurde vorige Woche auf dem Maffelanger bei München abgehalten.
Zu=
tritt zu dem abgeſperrten Raume hatten ſich etwa 400 bis 500 Perſonen
mit einem Aufwänd von je 50 Pf. erkauft, während außerdem noch
ca. 2-3000 Perſonen in den benachbarten Straßen und Häuſern
unent=
geldlich das ſeltene Schauſpiel mit anſahen. Vier Minuten vor halb
6 Uhr begab ſich Herr Schella in ſeinem Feuertauchapparate
(einem Koſtüm, außen aus amerikaniſcher Leinwand, innen aus
Kaut=
ſchuk gefertigt) in das durch ſechs brennende Holzſtöße gebildete
Flam=
menmeer und weilte ſichtlich unbeläſtigt durch Feuer und Rauch in der
furchtbaren Gluth, wobeier unter dem Beifalle der Zuſchauer verſchiedene
Bewegungen, wie Umhergehen, Anlehnen an einen brennenden
Holz=
ſtoß ꝛc. ausführte. Mannſchaften der freiwilligen Feuerwehr waren mit
einer Spritze erſchienen, deren Schlauch Herr Schella ergriff, um durch
Löſchen der brennenden Holzſtöße zu zeigen, wie ſein Feuertauchapparat
auch praktiſch bei Bränden verwendet werden könne. Naͤch 116 Uhr war
die intereſſante Probe zu Ende.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei=