Darmstädter Tagblatt 1878


15. August 1878

[  ][ ]

Abonnementzpreis
jährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
inc. Poſlaufſchlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeige6katt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

TTII

141. Jahrgang.
Amkliches Organ für die Behannkmachungen des Großh. Areisamts, ſowie des

Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen= Erpe=
dittonen
.

h. Polizeiamta Darmſtadt.

WöI58.

Donnerstag den L. Auguſt.

1876

Darmſtadt, am 12. Auguſt 1878.
Betreffend: Geſuche um Beurlaubung oder Entlaſſung von Soldaten vor bendeter Dienſtzeit, ſowie Geſuche um zeitweiſe Beur=
laubung
von Soldaten.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezuguahme auf unſer Amtsblatt Nr. 12 vom 23. November 1869 und die Verfügungen vom 16. Juni 1875
Tagblatt Nr. 117) und 27. Juni 1877 (Tagblatt Nr. 125) ſehen wir uns zufolge Auftrags Großherzoglichen Miniſteriums
des Innern veranlaßt, wiederholt zu Ihrer und zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß:
1) Geſuche um Beurlaubung von Soldaten zur Dispoſition des Truppentheils am allgemeinen Ent=
laſſungstermin
der Reſerven im Herbſt jeden Jahres und
2) Geſuche um Entlaſſung von Soldaten vor beendeter Dienſtzeit auf Grund des 830, 2a-e der Erſatz=
Ordnung zur Dispoſition der Erſatz=Behörden
ſeis und ausnahmslos bei Ihnen einzureichen und von Ihnen hier vorzulegen ſind. Alle nicht auf dieſem Wege eingereichten
derartigen Geſuche bleiben für die Zukunft unberückſichtigt.
Sie werden angewieſen, ſich hiernach genau zu bemeſſen, insbeſondere die an Sie gelangenden Geſuche obiger Art nie an
einen Truppentheil einzuſenden, ſondern ſtets uns vorzulegen, auch in vorkomnenden Fällen die Betheiligten entſprechend
zu bedeuten.
Nur die Geſuche um zeitweiſe Beurlaubung von im activen Dienſt ſtehenden Soldaten ſind unmittelbar bei
der Militärbehörde und zwar bei dem betreffenden Regiments= oder Truppen=Commando, nicht aber bei der Großherzog=
lchen
Diviſion, einzureichen.
J. V. d. K.:
v. Zangen, Kreis=Aſſeſſor.
Darmſtadt, am 13. Auguſt 1878.
Beteſſend: Den Rundgang der Wieſenvorſtände im Monat Juli 1878.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Arheilgen, Beſſungen, Braunshardt, Eberſtadt, Erzhauſen, Eſcholl=
brücken
, Eich, Gräſenhauſen, Griesheim, Meſſel, Ober=Ramſtadt, Pfungſtadt, Schneppenhauſen und Weiterſtadt.
Wir erinnern Sie an die Einſendung der Protokolle über den Rundgang der Wieſenvorſtände im Monat Juli d. J.
biunen 14 Tagen.
In Verh. d. Kr.:
v. Zangen, Kreis=Aſſeſſor.

Bekanntmachung.
Die am 13. l. Mts. abgehaltene Heu=
gras
=Verſteigerung iſt genehmigt und können
die Abfuhrſcheine von Freitag den 16. l. M.
an bei Großherzoglichem Rentamt Darm=
ſtadt
in Empfang genommen werden.
Arheilgen, den 14. Auguſt 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtei=
J. V. d. O.F.:
6774) Preuſchen, Forſtacceſſiſt.

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[ ][  ][ ]

1422
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Manſarde von 4 Piecen ſofort zu vermiethen.
4714) Bleichſtraße 11 im mittleren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
5291) Dieburgerſtr. Sam Jägerthor
Manſarde: 4-5 Zimmer, Küche u. Zube=
hör
, an eine ruhige Familie zu vermiethen.
5360) Steinſtraße 21 iſt eine Wohnung
von 5 Zimmern nebſt Zugehör ſofort;
vermiethen. Auch kann dieſelbe getheilt ab=
gegeben
werden.
5362) Grafenſtraße 39 eine freundl.
Wohnung von 6 Piecen nebſt allem Zube=
hör
per 1. September cr. zu vermiethen
Nüheres parterre.
5483) Martinſtraße 18 die Manſarde
zu vermiethen.
5837) Eliſabethenſtraße 21 oberſter
Stock ein möblirtes Zimmer.
5916) Steinſtraße 6 die bel Etage,
5 heizbare Zimmer nebſt Zugehör, zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
5997) Schulſtraße 5 ein Logis, be=
ſtehend
aus 3 Zimmern, Küche, abgeſchloſſe=
nem
Vorplatz nebſt Zubehör, per 1. Octbr.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
6100) Louiſenſtraße 22 iſt der mitt
lere Stock (Vorderhaus) zu vermiethen und
bis 1. October d. J. zu beziehen.
6176) Bel Etage: 4-5 Zimmer,
Kammern, Küche, Bleichplatz ꝛc., ſchön
Wohnung und Lage. Näheres Reckarſtraße
Nr. 15 oben.
6178) Caſinoſtraße 25 iſt der mittl,
Stock nebſt allem Zubehör zu vermiethen.
6050) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen.
6205) Karlsſtraße 32 iſt die Parterre=
Wohnung mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
6227) Schützenſtraße 10 bel Etage
1 fein möblirte Zimmer zu vermiethen.
6302) Hofſtallſtraße 6 nächſt dem
Mathildenplatz iſt ein neuhergerichtetes Par=
terrelogis
, beſtehend aus 3 Zimmern, Küche,
nebſt allen Bequemlichkeiten an eine ſehr
uhige Familie zu verm. u. gleich zu beziehen
6464) Wendelſtadtſtraße 42 iſt de
3. Stock ſofort zu beziehen.

[ ][  ][ ]

6475) Ludwigſtraße 7 ein ſchöner
Laden mit Comptoir, ſowie vollſtändige
Wohnung iſt ſofort zu vermiethen.
6477) Arheilgerſtraße 37 ein ſchön.
Logis, beſtehend aus 2 Stuben nebſt Küche
und Keller zu vermiethen.
6523) Promenadeſtraße 9 im 3. Stock
3 Zimmer an eine einzelne Dame oder
älteren Herrn zu verm. L. Harres.
6653) Magdalenenſtraße 12 iſt ein
freundliches Logis im Seitenbau an eine
ſtille Familie zu vermiethen. Zu erfragen
Seitenbau im mittleren Stock.
6658) Hügelſtraße 61 eine Parterre=
Wohnung, beſtehend aus 4 Zimmern nebſt
allen Bequemlichkeiten, bis 7. November,
auch früher, zu vermiethen. Nähere Aus=
kunft
wird eine Stiege hoch ertheilt.
6661) Brandgaſſe 4 ein Logis für
eine kleine Familie.
6682) Mathildenplatz Nr. 7 ſind
im Hinterbau 2 Logis, 2 und 4 große
Zimmer enthaltend, Parterre und Ir St.,
auch als Geſchäftslokal geeignet, zu verm.
Näheres daſelbſt im Vorderhaus mitt=
lerer
Stock.
6735) Stiftſtraße 53 eine lleine Werk=
ſtätte
mit oder ohne Wohnung zu verm.
6757) Beſſ. Carlsſtr. 3 ein kleines
möbl. Zimmer. Auskunſt im 2. Stock.
6779) Bleichſtraße 25 ein Logis im
1. Stock: 2 Zimmer, Kabinet, Küche ꝛc,
an Damen oder eine ruhige Familie zu verm.
6780) Heinheimerſtraße 46 iſt der
1. und 2. Stock, beſtehend in je 3 bis 4
ſchönen Zimmern, Küche, abgeſchloſſenem
Vorplatz, Keller, Mitgebrauch der Waſch=
küche
u. Bleichplatz zu vermiethen. Näheres
bei J. Müller Wittwe am Arreſthaus.
6781) Frankfurterſtr. 20 ein Logis
von 4 Zimmern ſofort zu vermiethen.
6782) Rheinſtraße 31, 2-4 Zimmer,
theilweiſe möblirt, nebſt Stall, Remiſe und
Burſchenſtube.

E. 158

1423

Rurtaiſchte Nachrichten.
6763) Vom 14. bis Ende d. Mts.
werde ich von hier abweſend ſein. Während
dieſer Zeit erſuche ich meine Patienten, ſich
an einen meiner Herren Collegen zu wenden
und dieſe mich im betreffenden Falle gefäll.
vertreten zu wollen.
Dr. Loeb.

J

6783) Die durch das deutſche Reichs=Patent=Amt
Patentirte Fellöhr-Hähnadel
CSystem Demmer)
beſitzt bei dem Nähnadel=Artikel bisher noch nicht dageweſene Vorzüge.
Ihr eigenthümliches, keilförmig geſtaltetes, in einer Schlitze auslaufendes
Auge ermöglicht ein Einklemmen und Feſtſtellen des Fadens, wodurch nicht nur
das Entſchlüpfen und Hin= und Herreiben, ſondern auch das Schneiden deſſelben
gänzlich verhindert wird.
Es ermöglicht den Gebrauch verſchiedener Faden=Rummern bei ein und der=
ſelben
Nadel.
Es ermöglicht durch das Feſtſtellen des Fadens ein Aufbrauchen deſſelben
bis zum äußerſten Ende.
Dieſe Vorzüge, verbunden mit einer weſentlichen Erleichterung des Einfädelns,
machen die Keilöhr=Nähnadel auch für den Gebrauch ſeitens alter Leute und
Kinder geeignet.
Sie haben derſelben bereits raſchen Eingang und eine allgemeine Anerkennung
verſchafft und werden ihr ſtets mehr ihre Zukunft ſichern.
Dieſe Nadeln empfiehlt zu Fabrikpreiſen:
J. Hachenburger
L..
gegenüber der Merck'ſchen Apotheke.

Anzuataummun
De.
3-beor,
Gſchlſis-eIoſſuung.
beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich an hieſigem Platz ein
Konen-usonan ud uag6l

in Prima ſtückreichſtem Fettſchrot, Stück= und Nußkohlen errichtet habe.
Geſtützt auf meine mit den renommirteſten Zechen der Ruhrgegend eingeleiteten
Verbindungen bin ich jederzeit im Stande, auch den ſtrengſten Anforderungen hinſichtlich
Qualität und prompter Lieferung gerecht zu werden und halte mich zu geneigten Auf=
trägen
auf ganze Waggons ſowohl, wie auch auf Wagenladungen und einzelne Centner
zu den billigſten Preiſen höflichſt empfohlen.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1878.
6784)
J. DimsetdeV.
3531) Getragene Herren= und Frauenkleider, Uniformen, Schuhwerk,
ſowie alle im Haushalt vacant gewordene Artikel kauft zu reellem Preis
Beſtellungen per Poſt
Langegaſſe
Friebrich Dauer, Nr. 4.
werden ſchnell ausgeführt.

6700) Ein braves Mädchen kann Schlaf=/
ſtelle erhalten bei billigem Preis.
Holzſtraße 16, 2 Treppen hoch.

Georg Liebig dohn.
Meine Forderungen aus obiger Firma
bis 1. Juli beliebe man bis 1. Septbr
noch an die Firma zu zahlen, ſpäter wird
mein Recht durch Herrn Hofger.=Advokat
Sandhaas vertreten. C. Soideh.
6504) Es wird zu Michaeli oder ſogleich
eine perfekte Köchin geſucht, die längere
Zeit in guten Häuſern gedient hat.
Näheres Rheinſtraße Nr. 46.
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3 Uhrmacher=Lehrling
geſucht unter günſtigen Bedingungen, Koſt
und Logis im Hauſe bei
J. H. Heß, Uhrmacher, Groß=Gerau.

6736) Eine perjeke Kleidermacherih
nimmt in und außer dem Hauſe Beſchäftigung
an. Riedeſelſtraße Nr. 66 Seitenbau.

6742)
Ein Lehrling
mit guter Schulbildung per 1. Oct. d. J.
geſucht. Auch kann ein kräftiger Burſche
als Hausburſche bei uns baldigſt eintreten.
Gebr. Guthmann.

6745)
Geſucht
in der Nähe der Dragoner=Kaſerne zum
1. October ein Zimmer mit oder ohne,
Möbel. Offerten und Preisangabe unter
1. 20 abzugeben auf der Exp. d. Bl.
6748) Auf das Comptoir eines hieſigen
Fabrikgeſchäfts wird ein Lehrling geſucht.
Vorkenntniſſe in der franzöſiſchen Sprache
erwünſcht. Nüheres in der Exp. d. Bl.

6743) Ein kräftiger Junge ſucht Stelle
als Auslaufer. Näheres Feldbergſtraße 5.

6785) Eine im Umgang leidliche Frau
ſucht eine Stelle bei einer einzelnen Dame.
Zuſchriften erbeten unter K. M. 6785 an
die Expedition d. Bl.

6786) Zu einer kleinen Familie wird ein
braves älteres Dienſtmädchen, welches
kochen kann uns die Haushaltung zuführen
verſteht, auf alebald geſucht. Lohn event.
bis zu 180 M. Nachfragen Schützenſtr. 8
zwei Stiegen hoch.
6787) Eine junge Wittwe, der deutſchen
und engliſchen Sprache mächtig, . ſcht als
Köchin oder Wirthſchafterin Stellung.
Näheres Beſſunger Holzſtraße 12.
6788) 20 Mark=Schein am Dienstag
verloren. Der Finder wolle ihn gegen 4 M.
Bel ohnung im Verlag abgeben.

[ ][  ]

1424

R6 158
Sanlbau zu Darmstadt.
6414)
Donnerstag den 15. Auguſt 1878 bei günſtiger Witterung:
Abonnements-Uuterhaltungsmusik,
Anfang halb 8 Uhr.
Eintrittspreis Perſon 25 Pfennige, (für Actionäre 20 Pfennige).
Eriten.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 17. Auguſt: Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr. - Gabbathausgang um 8 Uhr 5 M.

6604) Zu den höchſten Preiſen
kauft: Getragene Kleider, Schuhe, Stiefel,
Bettwerk, Weißzeug, Silber ꝛc. ꝛc.
. Simon,
große Bachgaſſe Nro. 37.

6789) Ich ſuche per 1. Septr. einen
Portier. Geweſener Militär erhält den
Vorzug.
H. Schuchard.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 15. Auguſt.
Das 1. Infanterie=Regiment hielt geſtern in der Gries=
heimer
Tanne das herkömmliche Preisſchießen und Turnen ab, wobei
Regalirung der Mannſchaften mit Speiſe und Trank ſtattfand. Unter=
offizier
Zotz von Wimpfen (der bereits im vorigen Jahre den zweiten
Preis davontrug) errang ſich dieſesmal den erſten Preis, welcher ihm
ſeitens des Regiments=Commandeurs mit einer glückwünſchenden Anſprache
überreicht wurde.
Der 18. Auguſt, jener für die deutſche Armee und beſonders
für die heſſiſche Diviſion ſo denkwürdige Tag, ſoll auch in dieſem Jahre
Seitens des hieſigen Krieger=Vereins in würdiger Weiſe begangen werden.
Nicht die Freude allein über den an dieſem Tage errungenen großartigen
Sieg findet bei der alljährlich wiederkehrenden Feier ihren Ausdruck,
ſondern auch der theueren Gefallenen deren die heſſiſche Diviſion ſo Viele
zu verzeichnen hatte, ſoll durch Weihung eines ſtillen Glaſes in ſteter
treuer Erinnerung gedacht werden. Da mit dieſer Feier das Stiftungs=
feſt
des Vereins gleichzeitig verbunden wird, ſo dürfte dieſelbe bei
günſtiger Witterung ſehr zahlreich beſucht werden, umſomehr, als auch
Nichtmitgliedern der Eintritt gegen ein geringes Entre geſtattet iſt.
Das Urtheil, welches Lord Salisbury über die bei den deut=
ſchen
Reichstagswahlen zu Tage getretene bedauerliche Stimmen=
zerſplitterung
gefällt hat, iſt gewiß beherzigenswerth. Aber - ſo äußert
ſich eine uns heute zugekommene Reflexion darüber
- der edle Lord
hätte dabei, um nach jeder Seite gerecht zu ſein, nicht verſchweigin dürfen,
daß in England, deſſen Wahlcampagnen mit ihren coloſſalen Miß=
bräuchen
uns nicht zum Muſter dienen können, das allgemeine Wahlrecht
nicht zu den Volksfreiheiten gehört. In England iſt vielmehr auch
heute noch das Wahlrecht ein beſchränktes und es liegt in der Natur der
Dinge, daß je weiter der Kreis der Wahlberechtigten gezogen iſt, um ſo
ſchwieriger es werden muß, die Maſſe der Wähler zu einer großen!
Organiſation zuſammen zu ſchaaren. Daß es uns an einer ſolchen großen
Organiſation zur Zeit noch fehlt, das iſt, von Anderem abgeſehen, ſchon
daraus erklärlich, daß die Entwicklung unſeres eigentlich politiſchen
Lebens kaum erſt ihren Anfang genommen hat. Wie übrigens auch in
England eine ſolche Organiſation nicht vor, Meinungsumſchlägen ſchützt,
welche die Politik des Landes bald in dieſes, bald in jenes Geleiſe=
drängen
, dafür möchte gerade aus der Geſchichte Englands, einſchließlich
der neueſten, manches lehrreiche Beiſpiel anzuführen ſein.
Die Zahl der Todesfälle ausſchließlich der Todtgeborenen
betrug in der Woche vom 28. Juli bis 3. Auguſt in Darmſtadt mit Beſ=
ſungen
22, in Mainz mit Caſtel 41, in Offenbach 11, in Worms 12
und in Gießen 6, zuſammen 92, darunter 33 im erſten Lebensjahre.-
Die Todesurſache anlangend verſtarben an Diphterie und Croup 2
(Darmſtadt und Worms je 1), an Typhus und Nervenfieber 4 (Mainz
3, Darmſtadt 1), an Ruhr 1 (Gießen), an Diarrhoe und Brechdurchfall
15 (Mainz 7, Darmſtadt 3, Offenbach und Worms je 2, Gießen 1), an
Lungenſchwindſucht 14 (Darmſtadt 6, Mainz 4, Gießen 2, Offenbach und
Worms je 1, an entzündl. Krankheiten der Athmungsorgane 8 ( Darm=
ſtadt
3, Mainz und Worms je 2, Offenbach 1), an Schlagfluß 3(Mainz
2, Darmſtadt 1), durch gewaltſamen Tod 4 Perſonen (in Mainz).
Eingeſandt. Zu den ſchönſt gelegenen Straßen Darmſtadt=
Beſſungens gehören gewiß die Wilhelm=, Anna= und Heinrich=
ſtraße
. Es iſt nur zu bedauern, daß unter den Bewohnern dieſer
Straßen die Pflege der inſtrumentalen und vocalen muſikaliſchen Kunſt
bei offenem Fenſter zur wahrhaften Tortur der Nachbarſchaft eine
immer größere Ausdehnung gewinnt. Die in der Mitte gelegene Anna=
ſtraße
mit ihren durchdringenden Stimmen leiſtet in dieſer Richtung wahr=
haft
herzzerreißendes! Ware denn nicht etwa durchführbar, daß die Ge=
meindevertretungen
von Darmſtadt=Beſſungen, um dem Uebel einiger=
maßen
entgegen zu arbeiten, muſikaliſche Produktionen bei offenem Fenſter
mit einer communalen Steuer bedächten ?


Die Beſucher des Bordenbergs ſind dem Verſchönerungsver=
ein
für die Errichtung eines ſog. Schirmes zu großem Danke ver=
pflichtet
. Es bleibt nur zu bedauern, daß die angebrachten Bänke zu hoch
ſind, die Conſtruction des Daches aber weder gegen Regen noch gegen
Sonnenſchein irgendwie ausreichenden Schutz gewahrt-
wie
Einſender
dieſes ſich wiederholt zu überzeugen Gelegenheit hatte.
Das bekannte Gaſthaus zur Sonne wurde geſtern an den
bisherigen Zäpfer in der Krone Berdux von Pfungſtadt - für
63,200 Mark verkauft.
1N. H. V. Bl.)
Herr Briefträger Vogel von hier legt morgen ſein 30. Dienſt=
jahr
zurück. Bei den Mühen ſeines Berufes iſt dieſes ein ſeltener Fall
und verdient eine gewiſſenhafte Amtsthätigkeit während nahezu enes
Menſchenalters alle Anerkennung.
Oppenheim, 12. Auguſt. Den Beſuchern des am nächſten
Sonntag hier in der Katharinenkirche ſtattfindende Concerts des treff=
lichen
Kolner Männergeſangvereins wird die Eiſenbahn (Heſſiſche Ludwigs=
bahn
) gegen Vorzeigung des Concertbillets vorausſichtlich die Beförde=
rung
um halbe Fahrpreiſe geſtatten. So können ſich Viele um weniges
Geld in kurzer Zeit einen ſelten gebotenen hohen Genuß verſchaffen und
gleichzeitig ihr Scherflein zur Reſtauration des herrlichen Gotteshauſes
beitragen, das ohne dieſe Wiederherſtellung ſichtlich dem Verfall ent=
gegengeht
, zu welchem bekanntlich Frankreichs Mordbrennerſchaaren 1689
den traurigen Grund legten.
Der Palmengarten zu Frankfurt. Der Palmengarten
wurde bereits vorgeſtern Nachmittag dem Publikum wieder geöffnet.
Heute früh fanden ſich bereits wieder zahlreiche Fremde ein. Die Brand=
ſtätte
iſt bis zur Grenze der oberſten Terraſſe ringsum durch Staketen
abgeſperrt. Zum Palmenhaus kann man nur durch die Seitengallerien
gelangen. Statt einer Halle auf dem Raſen hat man einen größeren
Holzbau an Stelle der bisherigen Ausſtellungshalle in Ausſicht genom=
men
: doch hören wir, daß die Unterhandlungen mit dem Eigenthümer
des Skating=Rink noch nicht abgebrochen ſeien. Bei günſtiger Witterung
ſollen nächſten Donnerstag die Concerte der Stasny'ſchen Kapelle im
Freien wieder aufgenommen werden. Unter den zur Hilfe herbeigeeilten
Spritzen befand ſich auch, wie man uns mittheilt, die Landſpritze aus
Oberurſel, welche den Weg in 45 Minuten zurücklegte. Es iſt dies ſehr
anzuerkennen. Wenn von verſpäteter Hilfe die Rede war, ſo dachte über=
haupt
Niemand dabei an einen Vorwurf gegen unſere vorzüglichen Feuer=
wehren
, ſondern es wurde nur als traurig bezeichnet, daß die Meldungen,
ſelbſt an die Bewohner des Gartens, ſo ſpät gemacht wurden, weil das
Feuer, als es bemerkt wurde, bereis ſehr um ſich gegriffen hatte.
Zoologiſcher Garten zu Frankfurt. Während der
nunmehr verfloſſenen zwanzig Jahre des Beſtehens des zoologiſchen
Gartens war derſelbe von mehr als zwei Millionen Perſonen, welche
Eintrittsgeld entrichteten, beſucht worden. Dieſelben vertheilen ſich nach
den Eintrittspreiſen wie folgt: 1158,633 Perſonen 30 kr. reſp. 1 M.,
140,943 Kinder 12 kr. reſp. 50 Pf., 262391 Beſucher 12 kr. reſp.
50 Pf., 586,166 Beſucher 6 kr. reſp. 20 Pf., 24618 Schüler, zuſammen
2171,751. Hiervon kommen auf den alten Garten 1276619 Perſonen
und auf die 4½jährige Betriebszeit des neuen Gartens 896,132 Perſonen.
Actionäre und Abonnenten ſind in obigen Ziffern ſelbſtverſtändlich nicht
aufgezeichnet.
Geſchenke. Als bleibende Erinnerung an die in Heidelberg
verlebte Studienzeit hat der Erbgroßherzog von Baden am letzten Sams=
tag
drei ſilbervergoldete prachtvolle Humpen lals Geſchenk an die drei
Studentencorps in Heidelberg,8ax0 Vorussiat Sueviat und, Rupertia
abgehen laſſen. Die Humpen ſind aus purem Silber und vergoldet, im
Renaiſſanceſtyl von Herrn Director Kachel in bekannter künſtleriſcher und
geſchmackvoller Weiſe entworfen, von Herrn Hofjuwelier L. Paar ange=
fertigt
und die überaus hübſche Gravirung von Herrn Hofgraveur Maier
in gediegener Weiſe ausgeführt. Die ſowohl einen hohen künſtleriſchen,
wie auch materiellen Werth repräſentirenden Humpen werden als wahr=
haft
fürſtliches Geſchenk von den betreffenden Corps ſicherlich hoch in
Ehren gehalten werden.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.