Darmstädter Tagblatt 1878

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(Frag= und Anzeige6katt)

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Ha Fluſidiag zdndadh.

Mit der Santags=Bellage:
Mlluftrirkes Anlerhalltungsblatt.
141. Jahrgang.

Anferate
verdmanhenmur hDarnkan
von de Eein, Geuſr. RW.
mBeſſungen vnFie. BUhe,
Holzſtraße Nr. 18, ſwie auxvin
vn ulle ſlnen EunaueaEpe
tun

Amtlichez Gryan für die Bekannmachungen des Großh. Errisamtz ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
1878
Dienstag den 20. Juli
N146.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Wahlen zum Reichstage betr.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Wahlen zum=Reichstag im ganzen Reiche
Di en sta g den 30. Ju l i 1 878
ſtattfinden.
Die Wahlhandlung beginnt Vormittags um 10 Uhr und wird um 6 Uhr Abends geſchloſſen.
Behuſs Vornahme der Wahl iſt Darmſtadt in 11 Wahlbezirke getheilt mit den znachſtehend näher angegebenen Wahl=
Lokalen und zwar:
1. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen:
Arheilgerſtraße, Alter Arheilgerweg mit Hammelstrift, Fuhrmannsſtraße, Gardiſtenſtraße, Kaupſtraße, Kranichſteinerſtraße
von Nr. 56 bis incl. Jagdſchloß Kranichſtein und Hofgut Kranichſtein, Liebfrauenſtraße, Löffelgaſſe, Müllerſtraße, Pankratius=
ſtraße, Ruthsſtraße, Schloßgarten, Schloßgartenſtraße, Schwanenſtraße, Wenkſtraße.
II. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen:
Ballonplatz, Dieburgerſtraße bis zum Forſthaus Einſiedel, Heinheimerſtraße, Hohler Weg, Krauichſteinerſtraße bis incl. Nr. 54,
Lauteſchlägerſtraße, Magdalenenſtraße, Mauerſtraße, Taunusſtraße.
III. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen:
Alexanderſtraße mit Infanterie=Caſerne, Geiſtberg, Hoftheaterplatz, Obergaſſe, Paradeplatz, Schloßgaſſe, Schloßgraben.
IV. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Pädagog und den Straßen:
Beckſtraße, Blumenſtraße, Capellſtraße, Döngesborngaſſe, Dreibrunnenſtraße, Erbacherſtraße mit Roſenhöhe, Mühlſtraße,
Mühlweg, Pädagoggaſſe, Roßdörferſtraße mit bot. Garten, Eoderſtraße mit Darmſtraße, Stiftsſtraße, Teichhausſtraße,
Wienersſtraße, Woogsplatz, Woogsſtraße.
V. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Pädagog und den Straßen:
Große Bachgaſſe, Brandgaſſe, Große Caplaneigaſſe, Kleine Caplaneigaſſe, Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Lindenhofftraße, Runde
Thurmſtraße, Sackgaſſe, Schulzengaſſe, Schuſtergaſſe.
VI. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im oberen Rathhausſaal und den Straßen:
Kleine Bachgaſſe, Ernſt=Ludwigsplatz. Ernſt=Ludwigsſtraße, Langegaſſe, Ludwigsſtraße, Marktplatz, Marktſtraße, Neugaſſe,
Große Ochſengaſſe, Kleine Ochſengaſſe, Rittergaſſe, Schirmgaſſe.
VII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus (Eck der Nieder=Ramſtädter= und Karlsſtraße) und den Straßen:
Hochſtraße, Hölgesſtraße, Karlsſtraße, Kiesſtraße, Kirchſtraße, Ludwigsplatz, Nieder=Ramſtädterſtraße, Schulſtraße, Schützenſtraß
VIII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Grafenſtraße und den Straßen:
Artillerieſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Heidelbergerſtraße, Heinrichsſtraße, Holzhof=Allee, Marienplatz mit Cavallerie=Caſerne
Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße, Sandſtraße, Steinſtraße, Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtraße mit Füſiliercaſerne.
IX. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Grafeuſtraße und den Straßen:
Eliſabethenſtraße, Grafenſtraße, Hügelſtraße, Neckarſtraße, Waldſtraße, Zimmerſtraße.
A. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Grafenſtraße und den Straßen:
Alle, Bleichſtraße, Caſinoſtraße, Gartenſtraße, Georgſtraße, Hoftallſtraße, Louiſenplatz, Louiſenſtraße, Mathildenplatz, Rhein=
ſtraße, Wieſenſtraße, Zeughausſtraße.
XI. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Friedrichſtraße und den Straßen:
Aliceſtraße, Bahnhofſtraße, Blumenthalſtraße, Caſerneſtraße, Fabrikſtraße, Feldbergſtraße, Frankfurterſtraße, Friedrichsſtraße,
Griesheimerweg, Hammelstrift, Stationshans und alle Bahnhäuſer der Heſſ. Ludwigs= und Main=Neckar=Bahn, linis der
Frankfurterſtraße, Kahlertſtraße, Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße, Liebigſtraße, Pallaswieſenſtraße mit Pallaswieſenhaus und
Windmühle, Promenadeſtraße, Victoriaſtraße, Wendelſtadtſtraße.
Darmſtadt, den 4. Juli 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Verh. d. Kr.:
v. Zangen, Kreis Aſſeſſor.

363

1330
M 146
Betreffend: Geſuch der Auguſt Brenner's Wittwe in Arheilgen um Erlaubniß zur Aufſtellung eines Dampfleſſels.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auguſt Brenner's Wittwe in Arheilgen beabſichtigt in ihrer in der Gemarkung Arheilgen gelegenen Mühle (Aumühle)
einen Dampfkeſſel aufzuſtellen, was wir unter Bezugnahme auf 8 4 der Verordnung vom 4. Auguſt 1857, die Anlage und den
Gebrauch von Dampfkeſſeln betreffend, mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntniß bringen, daß Einwendangen gegen die beab=
ſichtigte Anlage Seitens der Nachbarn bei Meidung des Ausſchluſſes binnen 8 Tagen bei uns vorzubringen ſind. Binnen gleicher
Friſt können die vorgelegten Pläne ꝛc. auf unſerer Regiſtratur durch die Intereſſenten eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 25. Juli 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. Verh. d. Kr.:
v. Zangen, Kreisaſſeſſor.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, darauf aufmerkſam zu machen, daß unausgebackenes Brod zu den verdorbenen Eßwaaren im Sinn
des 8 367 pos. 7 des Reichsſtrafgeſetzbuchs gehört und unter keinen Umſtänden zum Verkauf gebracht werden darf. Bei Zu=
widerhandlungen tritt nicht nur die geſetzliche Strafe, ſondern auch Conſiscation des vorhandenen Brodes ein. Das Publikum
erſuchen wir, derartige Fälle alsbald unter Vorzeigung des betreffenden Brodes dem einſchlägigen Revier=Commiſſiͤr zur Anzeige
zu bringen. - Darmſtadt, den 18. Juli 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund des 8 1 der Polizei=Verordnung vom 25. April 1877 werden hierdurch die betreffenden Grundbeſitzer aufge=
fordert, alle neuen Schößlinge der Hecken an öffentlichen Fahr= und Fußwegen in der Gemarkung Darmſtadt längſtens bis zum
15. Auguſt d. J. derart zu beſchneiden und zurückzubinden, daß ſie nicht über die Nachbar= und Weggrenze hinausragen.
Zuwiderhandlungen unterliegen nach 8 3 der gedachten Polizei=Verordnung einer Geldſtrafe von 1 bis 5 Mark und wird
außerdem das Beſchneiden der Hecken und Zurückbinden der Schößlinge, wenn nöthig, auf Koſten der Säumigen von Amts=
wegen ausgeführt. - Darmſtadt, den 18. Juli 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Anſchluſſe an unſere Bekanntmachung vom 20. Juli bringen wir zur Kenntniß der Betheiligten, daß nach Verein=
barung mit der Stadtbehörde die Fleiſchbeſchaugebühren nicht im Schlachthauſe, ſondern gemeinſam mit dem Octroi und dem
Schlachtgeld bei der Stadtkaſſe zu entrichten ſind.
Darmſtadt, am 27. Juli 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

6350) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
des Maurermeiſters Peter Simmer=
macher von Darmſtadt unter dem 13.
Juli l. J. formellen Concurs erkannt hat,
werden hiermit alle Gläubiger deſſelben
öffentlich aufgefordert, Forderungen und
Anſprüche jeder Art gegen gedachten Peter
Simmermacher, unter gleichzeitiger Nam=
haftmachung etwaiger Vorzugsrechte, bei
Meidung ſtillſchweigenden Ausſchluſſes von
der Concursmaſſe und der Annahme Ver=
zichts auf Vorzugsrechte, imi Termin:
Mittwoch den 16. October 1878,
Vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 19,
vor unterfertigtem Gericht zur Anmeldung
zu bringen. In demſelben Termin ſoll
nochmals Arrangement verſucht, und jede
ſich ergebende Beſchlußfaſſung erzielt werden,
und wird man bezüglich aller nicht in Selbſt=
perſon anweſenden, oder doch durch gehörig
Bevollmächtigte vertretenen, reſp. eine gegen=
theilige ſchriftliche Erklärung abgebenden
Creditoren, ſtillſchweigenden Beitritt zu
ſämmtlichen von der Mehrheit der erſchei=
nenden Gläubiger gefaßt werdenden Be=
ſchlüſſen und namentlich auch zu einem etwa

vereinbart werdenden Arrangement lediglich
unterſtellen.
EDarmſtadt, den 18. Juli 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
6351) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art an
das für concursfällig erkannte Vermögen
des Wirths Peter Grieſer dahier ſind,
ſ unter gleichzeitiger Namhaftmachung et=
waiger Vorzugsrechte, im Termin:
Donnerstag den 17. October 1878.
Vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 19,
bei Meidung ſtillſchweigenden Ausſchluſſes
von der rubr. Concursmaſſe und der An=
nahme Verzichts auf Vorzugsrechte vor
unterfertigtem Stadtgericht zur Anmeldung
zu bringen. In demſelben Termin ſoll
nochmals Arrangement verſucht und jede ſich
ſ ergebende Beſchlußfaſſung erzielt werden,
und wird man bezüglich aller, ſei es nicht
in Selbſtperſon Anweſenden, oder doch durch
gehörig Bevollmächtigte Vertretenen, oder
eine gegentheilige ſchriftliche Erklärung Ab=
gebenden, ſtillſchweigenden Beitritt zu ſämmt=
lichen von der Mehrheit der erſcheinenden
Gläubiger gefaßt werdenden Beſchlüſſen,

und namentlich auch zu einem etwa noch
vereinbartzwerdenden Arrangement, lediglich
unterſtellen.
Darmſtadt, den 18. Juli 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
6352)
Bekanntmachung.
Betr.: Concurs über das Vermögen des
verſtorbenen Reſtaurateurs Carl
Heinrich Heeb auf dem Gries=
heimer Schießplatz.
Der in rubr. Sache auf den 1. Auguſt
d. J. anberaumte Termin fällt weg, was
hiermit öffentlich bekannt gemacht wird.
Darmſtadt, am 27. Juli 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Arnold
Gutfleiſch,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
6353)
Betr.: Schuldenweſen des Georg Anthes Il.
in Arheilgen betr.
Die in rubr. Sache auf Montag den
2. September d. J. anberaumte Termin
wird auf
Montag den 9. September d. J.,
Vormittags 8 Uhr,

E146

1531

unter dem früheren Rechtsnachtheile ver=
legt.
Darmſtadt, den 23. Juli 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Arnold,
Gutfleiſch,
Landgerichts=Aſſeſſor.
Landrichter.

Bekanntmachung.
Das Legen eines einfachen Parketbodens
in der Aula des neuen Realſchulgebäudes,
ſoll durch Submiſſion vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Die Submiſſionsofferten ſind bis zum
Samstag den 3. Auguſt l. Js., Vor=
mittags 10 Uhr,
bei der unterzeichneten Behörde einzureichen
zu welcher Zeit auch die Eröffnung der
Offerten in Gegenwart in Gegenwart der
Submittenten ſtattfinden wird.
Darmſtadt, den 28. Juli 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6354) Appfel, Beigeordneter.

Bekanntmachung
Die Herſtellung verſchiedener Böden von
Terragzo, Cementbeton oder Mettlacher
Platten, ſowie die Lieferung von Cement=
rohren für das neue Nealſchulgebäude, ſol=
len durch Submiſſion vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Die Submiſſionsofferten ſind bis zum
Samstag den 3. Auguſt 1878, Vor=
mittags 10 Uhr,
bei der unterzeichneten Behörde einzureichen,
zu welcher Zeit auch die Eröffnung der
Offerten in Gegenwart der Submittenten
ſtattfinden wird.
Darmſtadt, den 28. Juli 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6355) Appfel, Beigeordneter.
Verſteigerungs=Anzeige.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen
Donnerstag den 1. Auguſt d. J.,
Nachmittags 2 Uhr,
Bleichſtraße Nr. 39:1 Nähmaſchine, Bett=
werk und allerlei Hausrath gegen baare
Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 27. Juli 1878.
Großherzoglches Ortsgericht Darmſtadt.
J. V. d. V.:
6356) Schröder, Gerichtsmann

f5356) In beſter Lage der Stadt
iſt ein freiſtehendes 3ſtöckiges Wohn=
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zahlung verſteigern laſſen. Unter Anderem hebe ich hervor: eine große Anzahl ſchöner
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Wäſche=Gegenſtände,
als: Herrenkragen, Damenkragen, Man=
ſchetten u. Herrnhemden werden wieder wie
neu gewaſchen und gebügelt.
Hochachtungsvoll

1332

6246)

K 146
Vorgerückter Jahreszeit halber habe ich einen
AESVOTIuN

meiner Vorräthe in:
Hkefderhnttuuen, Jaconotts;
Woll. Dauonlakeiderstaften;

Wuxhesm für Herren= und Knabenkleider
angeordnet.
Ich bemerke noch, daß mein Lager nur aus re=ley, ſoliden
Waaren beſteht und daß die Preiſe angeführter Artikel ganz
bedeutend ermäſigt ſind

Ludwigſtraße
14.

4

Berbenieh

Vermiethunnet.
3433) Mathildenplatz 5 iſt der dritte
Stock, enthaltend 4 Zimmer, 2 Kabinette,
Glasabſchluß und alle Bequemlichkeiten, zu
vermiethen und ſofort zu beziehen.
J. Küß n e r.

590) hlnten u dn
Eermietheu.

G.
WAaAan
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4684) Rundethurmſtraße der 3. Stock
meines Hauſes zu vermiethen und kann ſo=
fort bezogen werden.
Jac. Stumpf.
4693) Bleichſtraße 28 zwei ineinan=
dergehende möblirte Zimmer und ſofort
zu vermiethen.
4714) Bleichſtraße 1 im mittleren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
4772) Grafenſtr. 27 Vorderh. links,
1 St. h. 1 gut möbl. Zimmer zu beziehen.
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4817) Steinſtraße 8 der obere 5.
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4 Stock, 5 ſchöne Zimmer nebſt Zube=
d hör, Waſſerleitung, ganz oder getheilt b
44 zu vermiethen.
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Fpppr. Geld.
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4924) Grafenſtraße 16, 3. St. 1 fr.
möbl. Zimmer gleich zu beziehen:
5287) Aliceſtraße 9 iſt der 3. Stock,
beſtehend in 6 Zimmern und ſonſt allen/
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und alsbald
zu beziehen. Näheres bei Wilh. Rahn,
Promenadeſtraße 26.
5291) Dieburgerſtr. 8am Jägerthor
Manſarde: 4-5 Zimmer, Küche u. Zube=
hör, an eine ruhige Familie zu vermiethen.
5360) Steinſtraße 21 iſt eine Wohnung
von 5 Zimmern nebſt Zugehör ſofort zu
vermiethen. Auch kann dieſelbe getheilt ab=
gegeben werden.
5563) Beſſungen. Heidelbergerſtr. 54
der 2. Stock und Manſarde zu vermiethen.

5362) Grafenſtraße 39 eine freundl.
hör per 1. September er. zu vermiethen
Nüheres parterre.
5483) Martinſtraße 18 die Manſarde
zu vermiethen.
5596) Kiesſtraße 53 ein ſchönes möbl.
Zimmer, mit Ausſicht auf die Straße,
mittlerer Stock, bis Mitte Juli zu verm.
Auf Verlangen mit Koſt. M. Lange.
5696) Eck der Soder= u. Teichhaus=
ſtraße 2 iſt der 1. Stock zu vermiethen,
beſtehend aus 5 Zimmern nebſt Zubehör,
bis 12. September zu beziehen.
5916) Steinſtraße 6 die bel Etage,
5 heizbare Zimmer nebſt Zugehör, zu ver=
miethen und alsbald zu beziehen.
5917) Rückertſtraße I7 ein Logis nebſt
Zubehör zu verm. und gleich zu beziehen.
5934) Ecke der Wald= und Saal=
bauſtraße Nr. 19 iſt ein Laden, 3 Zim=
mer, Küche, Keller u. ſ. w. zu vermiethen.
5980) Obere Heinrichſtraße 58 eine
freundliche Manſarden=Wohnung mit allem
Zubehör an eine ſtille Familie zu verm.
5997) Schulſtraße 5 ein Logis, be=
ſtehend aus 3 Zimmern, Küche, abgeſchloſſe=
nem Vorplatz nebſt Zubehör, per 1. Octbr.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
6050) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen
6111) Ernſt=Ludwigſtraße 14 die
Manſarde, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche ꝛc.
per 1. October zu verm. Carl Müller.
6176) Bel Etage: 4 -5 Zimmer,
Kammern, Küche, Bleichplatz ꝛc., ſchöne
Wohnung und Lage. Näheres Neckarſtraße
Nr. 15 oben.
6177) Eichbergſtraße 7iſt die bel Etage,
6 Zimmer, Balkon und allem Zubehör, an
eine ruhige Familie, Anfangs October be= zunächſt dem Ludwigsplatz, Laden mit Logis
ziehbar, zu vermiethen.
6178) Caſinoſtraße 25 iſt der mittl.
Stock nebſt allem Zubehör zu vermiethen.

6205) Karlsſtraße 32 iſt die Parterre=
Wohnung von 6 Piecen nebſt allem Zube=Wohnung mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
6227) Schützenſtraße 10 bel Etage
1 fein möblirte Zimmer zu vermiethen.
6230) Kleine Ochſengaſſe 14 ein klei=
nes Logis im Hinterbau zu vermiethen u.
ſogleich zu beziehen.
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56250) Zwei freundliche Logis, H
³ je 2-3 Zimmer, mit oder ohne Mö=
zs bel, an ledige Herren zu vrrmiethen.
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Laden nebſt Comptoir, Küche ꝛc. zu
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6300) Nieder=Namſtädterſtraße 11,
dem Polytechnikum gegenüber ein ange=
nehmes Zimmer möblirt um ſehr annehm=
baren Preis zu vermiethen.
6307) Soderſtraße Nr. 9 iſt der
2. Stock mit allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen und bald zu beziehen.
6308) Schulſtraße Nr. 9 parterre
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6318) Beſſunger Schulſtraße 31
ſind im Hinterbau 2 Logis zu vermiethen.
6363) Heerdwegſtraße 21 ſind zwei
freundliche Wohnungen zu vermiethen und
baldigſt beziehbar.
6364) Liebigſtraße 3 iſt der 3. Stoch
5 Zimmer mit Zubehör, ſogleich oder 1. No=
vember zu vermiethen. Näheres Wendel=
ſtadtſtraße 15.
6365) Ludwigſtraße 2 ein ſchön möbl.
Zimmer zu verm. Beziehbar per 22. Auguſt.
6566) Obere Eliſabethenſtraße 4,
per 1. November zu vermiethen. Auf Wunſch
ſauch früher. Näheres Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Bapt. Joſ. Hermes.

6367) Schützenſtraſte 14 eine kleine
Wohnung mit 2 Zimmern gleich beziehbar.
6368) Bleichſtraße 44 ein Parterre=
Logis zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
6382) Die Penſionen für den Monat
Auguſt d. J. werden an die in Darmſtadt,
und Beſſungen wohnenden Invaliden Don=
nerstag den 1. Auguſt von Vormittags 7
bis 12 Uhr in dem Büreau der unterzeich=
neten Behörde ausbezahlt.
Nachmittags iſt das Büreau ge=
ſchloſſen.
Darmſtadt, den 26. Juli 1878.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berliu, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.
6329) Den geehrten Damen die ergebene
Anzeige, daß im Anfang Auguſt ein neuer
Curſus im Maaßnehmen, Zuſchneiden
und Anfertigen von Damenkleidern beginnt.
Anmeldungen werden entgegen genommen.
Auna Sohenok,
Mühlſtraße 20.
1616) Ein mit den nöthigen Schulkennt=
niſſen verſehener Lehrling findet Stelle bei
Eichberg's Nachfolger.
6254) 2 junge Kaufleute oder Schüler,
finden in einer ruhigen Familie gute
Penſion nächſt dem Gymnaſium.
Näheres in der Expedition.
6234) Ein Lehrliug mit den nöthigen
Vorkenntniſſen unter günſtigen Bedingungen
auf das Comptoir eines hieſigen Fabrik=
geſchäfts geſucht. Offerten unter R. G.
Nr. 6234 an die Exp. d. Bl.
6259) Eine tüchtige Köchin zu baldigem
Eintritt geſucht. Mauerſtraße 37.
6336) Geſucht für 1. Auguſt aufs Land
ein braves, ſolides, fleißiges Mädchen, das
gut kochen kann. Jahreslohn 170 M. bis
200 M. Ohne gute Empfehlung oder Zeug=
niſſe unnütz ſich zu melden. Zu erfragen
Riedeſelſtraße 42 parterre.
6369)
Geſucht,
ein junges, gebildetes Mädchen für die
Unterhaltung und zur Anleitung in der
Handarbeit bei einem Kinde in den Stunden
von 2- 4 Uhr Nachmittags. Eine Kinder=
gärtnerin erhält den Vorzug. Schriftliche
Offerten mit genauer Namenangabe werden
erbeten unter Nr. 100 an die Exped. d. Bl.
6370) Eine perfekte Kleidermacherin
empfiehlt ſich von den älteſten Façons die
modernſten Coſtüme, ſowie Prinzeß=Roben
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ausnahmsweiſe billigſter Bedienung.
Heinheimerſtraße 4 Seitenbau.

Na 146

1333

Geſchäfts=Eröſſuung und Empfehlung.
Einem geehrten Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß Unterzeichneter aus
dem Schuhmachergeſchäfte von Wittwe W. Schuiz dahier, in welchem er
längere Zeit zur Zufriedenheit der Kundſchaft als Geſchäftsführer fungirte, ausgetreten
iſt und an hieſigem Platze auf eigene Rechnung ein
Schuhmacher=Geſchäft
etablirt hat. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, das mir geſchenkt werdende Ver=
trauen durch gute, ſolide und prompte Arbeit, ſowie äußerſt billig geſtellte Preiſe zu
rechtfertigen.
Beſſungen, den 20. Juli 1878.

6153)

46312

Philipp Weldmann,
Larlsſtraße Nr. 47.

Die Polykechuische Sohule

zu Langenſalza,
mit getrennten Abtheilungen für Maſchinen=, Mühlen, Bautechniker, Archi=
tekten und Civilingenieure, beginnt das Winterſemeſter am 7. October.
4 Der unentgeltliche Vorbereitungscurs füngt am 1. September an. Proſpecte frei.
Der Director:
Dr. Eirchner.
100
peſangverenn „atelonanen ;
Somuner-Casimo
Samstag den 3. Auguſt im großen Ritſert'ſchen Saale.
Anfang Abends 8 Uhr.
Bei günſtiger Witterung Italieniſche Nacht im Garten und Concert, aus=
geführt von der ganzen Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments, unter Leitung
ihres Muſikdirectors Herrn Engel.
Eintrittskarten für Fremde und Nichtmitglieder ſind M. 1. 50 bei Hrn. Kürſch=
nermeiſter Dietſche in der Marktſtraße zu haben.
6373)
Der Vorſtand.

1334

R 146

Geſangverein „Melomanen”
Mittwoch Abend den 31. d. Mts.
Große Nachenfahrt auf dem Woog mit Geſang, Muſik
und bengaliſcher Beleuchtung.
Zuſammenkunft Abends präcis ½9 Uhr auf dem Woogsdamm, wozu die ver=
ehrlichen Mitglieder freundlichſt einladet
6378)
Der Vorſtand.
6379) Ein braves Dienſtmädchen wird 6380) Eine tüchtige Verkäuferin in ein
ſofort zu miethen geſucht. Wo? ſagt die Exp. Schuhwaarengeſchäft geſucht. Marktſtraße 3.

5850) 20,000 Mark auf Hypotheken
auszuleihen. Dieſelben können ganz oder
getrennt abgegeben werden. Näheres auf
der Exp. d. Bl.

6381) Zwei geräumige unmöblirte
Zimmer, wenn möglich noch mit Kabinet,
mit Bedienung und Gartenbenutzung, wer=
den von einem einzelnen Herrn zu miethen
geſucht. Offerten an die Exp. d. Bl. unter
8 4 6381.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 30. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog iſt am Sonntag Abend
über Mainz aus England wieder hier eingetroffen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern Vor=
mittag zur Meldung den Generallieutenant v. Wichmann, den General=
major v. Grolman, den Generalmajor Kehrer und den Oberſtlieutenant
Rüti; zum Vortrag den Miniſterpräſidenten Frhrn. v. Starck, die
Miniſterialpräſidenten Kempff und Schleiermacher, den Major und Chef
des Marſtalls v. Rabenau und den Großh. Jägermeiſter Oberförſter v.
Werner, ſowie den Geheimen Cabinetsrath Dr. Becker.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Pberförſter
Lipp zu Jugenheim aus Anlaß ſeines 50jährigen Dienſtjubiläums den
Charakter als Forſtmeiſter verliehen.
Der projectirte Beſuch des Kaiſers zund der Kaiſerin von
Rußland in Jugenheim iſt dem Vernehmen nach aufgegeben und
werden ſich dieſelben nach Livadia begeben.
Die „Wilhelmsſpenden ergab in Worms den Ertrag von
974 M. 72 Pf. von 3497 Gebern, in Karlsruhe 5322 M. von 16756
Gebern, in Kaſſel hatten ſich nahe an 36,000 Perſonen betheiligt.

- (Sterblichkeitsſtatiſtik.) In der Woche vom 14. bis 20. Juli
verſtarben in Mainz mit Caſtel 38, in Darmſtadt mit Beſſungen 18, in
Offenbach 5, in Worms 14, in Gießen 4 Perſonen. Hiervon verſtarben
an Maſern - an Scharlach -, an Diphteritis 1(in Mainz), an Keuch=
huſten 2 (in Mainz), an Unterleibstyphus -, an Diarrhoe und Brech=
durchfall 9 (7 in Mainz, 2 in Worms). an Lungenſchwindſucht 11
[3 in Mainz, 3 in Darmſtadt, 3 in Woris, 2 in Gießen), an entzündl.
Krankheiten der Athmungsorgane 7 (1 in Mainz, 1 in Darmſtadt,
1 in Offenbach, 4 in Worms), an Schlagfluß 2 (in Mainz), durch
gewaltſamen Tod 3 (ie 1 in Mainz, Darmſtadt und Worms).
Mainz. Fruchtpreiſe: Korn M. 1725. Fleiſchpreiſe
für die laufende Woche: Ochſenfleiſch das Pfd. 76 Pf., Kalbfleiſch 75 Pf.,
Hammelfleiſch 60 Pf. Schweinefleiſch 70 Pf. — Victualten= und
vouragepreiſe: Eßbutter per Pfund 85 Pf. bis 1 M., Eßbutter in
Partien 70-7 Pf. Eier per 25 Stück 1 M. bis 1 M. 15 Pf.
Kartoffeln per 100 Kil. 6 M. bis 7 M. Kornſtroh pr. 50 Kilgr.
M. 60 Pf. bis 1 M. 90 Pf. Heu per 50 Kilogr. 2 M. 20 Pf.
bis 2 M. 80 Pf.
Mainz. Viehpreiſe: Farren 57—60 M., Ochſen 1. Qual.
M. 74-76, 2. Qual. M. 68-70, Kühe und Rinder 1. Qual. M. 67 bis
69, 2. Qual. M. 60-61 pro 100 Pfd., Kälber 74-78 Pf. Schweine
59-60 Pf. pro Pfd. lebend Gewicht.

Schenkungen und Vermächtniſſe wurden im verfloſſenen
Quartal den nachfolgenden Wohlthätigkeitsanſtalten zu Theil: 1) der
Kleinkinderſchule dahier: die Vermächtniſſe der Frau Merck geb.
Hoffmann hier von 3000 M., des Prof. Dr. E. Piſtor hier von 600 M.,
der Frau C. Wiener zhier 300 M. 2) der Ludwig= und Alice=
Stiftung: Die Schenkungen der nachfolgenden Sparkaſſen: Lorſch von
175 M., Zwingenberg von 200 M., Groß=Umſtadt von 200 M., der
Rothſtiftung zu Friedberg von 222 M. 49 Pf., der Frau Inſtitutsvor=
ſteher Eiſenbach Wtw. zu Coburg von 514 M. 28 Pf. 3) Dem Diaco=
niſſenhaus „Eliſabethenſtift hier die Schenkungen J. M.
der Kaiſerin von Rußland 1000 M. J. M. zder Königin Wittwe von
Bayern von 180 M., eines Ungenannten von 1714 M. 29 Pf.,
des Dr. G. Krauß in Beſſungen von 3000 M., eines Unge=
nannten von 6600 M., des Frhrn. de Luze in Vordeaux von 200 M.,
eines Ungenannten von 373 M. 50 Pf., der Sparkaſſe zu Zwingenberg
von 200 M., der Erben der Frau Obermedicinalrath Merck hier von
400 M., eines Ungenannten von 674 M. 37 Pf. und der Vermächtniſſe
der Ottilie Zimmermann hier von 325 M. 71 Pf., der Frl. Wiener hier
von 300 M. und des Rentner H. Schlottner hier von 1000 M.
4) Die letztvergangenen Freitag 27. und Samstag 28. in Dorn=
heim und Büttelborn von Beauftragten des Küchler=Comites
abgehaltenen Wählerverſammlungen ließen ſowohl aus der außerordentlich
ſtarken - troz Erntezeit und Werktage — Betheiligung, als auch aus
dem höchſt günſligen Verlauf deutlich erkennen, daß die Stimmung für
den ſeitherigen Reichstagsabgeordneten einen großen Umſchlag erfahren
habe. Der Landmann iſt ſich vollſtändig darüber klar, daß man beide
Parteien hören müſſe, um ſich ein richtiges Urtheil bilden zu können.
Gerade Büttelborn wurde bei der letzten Reichstagswahl von national=
liberaler Seite nicht aufgeſucht, und aus den zu großer Heiterkeit der Verſamm=
lung an dieſelbe gerichteten Aeußerungen eines Wjährigen Nichtwählers
konnte man ſich diesmal einen Begriff machen, wie es in ſolchen Köpfen
ausſieht, welche nur einſeitig Zeitungen gewiſſer Richtung leſen oder
böswilligen Einflüſterungen ihr Ohr leihen. -— Auch die Sonntag vom
Büchnercomite einberufene Wählerverſammlung lieferte dasſelbe für
die Candidatur Küchler günſtige Reſultat. Hr. Schmitt, Obmann des
Landeslehrervereins, welcher jedoch als Vorkämpfer für Büchner die
Stimmung der Majorität der Lehrer hieſigen Wahlkreiſes durchaus nicht
vertritt, verſuchte mit ſchlauen Redewendungen und allzu auffallenden
Begriffsverwechſelungen die der Fahne der alten guten heſſiſchen Fort=
ſchrittspartei ſtets treuen Leeheimer auf ſeine Seite zu ziehen. Aber die
Schlagwörter: indirektel Steuern ſeien unmoraliſch, ſeten ein Denuncianten=
Syſtem, allmälige Blutabzapferei u. dgl. hatten eben ſo wenig Erfolg
als die Behauptung des Reduers: Auguſt Metz habe ſelbſt geringſchätzig
über einen großen Theil ſeiner Parteigenoſſen in Heſſen, die heſſiſchen
Nationalliberalen, geurtheilt. Die Widerlegung, welche die Hrn. Friedrich,
Hofmann und Grünewald übernahmen, war keine ſchwere Aufgabe. Lee=
heim iſt der Candidatur Küchler geſichert.

Das Düſſeldorfer Schießen iſt von keinem hieſigen Schützen
beſucht worden. Nach direct hierher gelangten Nachrichten dortiger Feſt=
beſucher, iſt auch die wirkliche Theilnahme activer Schützen eine gegen
die der vorhergegangenen Feſte auffallend geringe. Wir ehren die opfer=
freudige Stadt Hüſſeldorf, können uns aber banger Sorgen wegen eines
Deficits nicht entſchlagen. Der Gabentempel iſt reich beſchickt, doch hat
in auffallender Weiſe die ſonſt gewohnte Theilnahme größerer Städte ge=
fehlt. Auch die Stadt Darmſtadt hat zum erſtenmal eine Ehrengabe
nicht geſpendet, entſchuldigt durch die abnormen Zeitverhältniſſe. Se. Ma=
jeſtät der Kaiſer hat einen großen ſilbernen Humpen mit goldnem Laub=
werk gegeben und iſt ſonſt noch eine Reihe werthvoller Gaben von fürſt=
licher Hand geſpendet worden, darunter eine von der Frau Herzogin
Eugen von Württemberg, der Wittwe des Ehrenpräſidenten des deutſchen
Schützenbundes. Welche andere Stadt das nächſte große deutſche geſt=
ſchießen übernehmen wird, iſt noch nicht beſtimmt.
— Daß auch unter den Arbeitern, welche ſeither faſt ſchutzlos der
Bearbeitung gewiſſenloſer Agitatoren preisgegeben waren, ſich ein beſſerer
Geiſt zu regen beginnt, beweiſt der nachſtehende Aufruf einer Anzahl Ar=
beiter Nürnbergs und Umgebung: „Arbeiter! Wir wollen alle erſtreben
mit voller Kraft und Hingabe die ſtete Hebung unſerer materiellen und
ſittlichen Wohlfahrt. Aber wir wiſſen, daß dieſes Ziel nur auf dem
Wege der geſetzmäßigen Entwicklung, nicht auf jenem der Gewalt, nicht
im feindlichen Haß gegen alle übrigen Klaſſen der Bevölkerung, ſondern
im gegenſeitigen Vertrauen und friedlichen Zuſammenarbeiten mit den=
ſelben auf dem Boden des Rechts und des Allen gemeinſamen Vaterlandes
zu erreichen iſt. Nicht durch den gewaltſamen Umſturz der Geſellſchaft,
ſondern nur durch genoſſenſchaftliche Selbſthilfe kann die Lage des Ar=
beiterſtandes dauernd gehoben werden. Wir erkennen die ſocialdemo=
kratiſchen Agitatoren nicht als die berufenen Vertreter des arbeitenden
Volkes an, wir verwerfen das Vorgehen und die Kampfesart derſelben
ſchon deßhalb, weil dies nur dazu dienen kann, uns mit allen übrigen
Ständen nutzlos zu verfeinden und den Arbeiterſtand in Mißkredit zu
bringen. Wir verwerfen das Verhalten jener Agitatoren aber insbeſondere
deßhalb, weil, wie der Augenſchein lehrt, hiedurch nur das Hereinbrechen
einer wüſten Reaction gefördert wird, einer Reaction, welche alle in
langem Kampfe für die Arbeiter errungenen Freiheiten und Güter zu
vernichten droht. Darum iſt es nothwendig, daß alle Arbeiter, welche
nicht geſonnen ſind, der Verführung der ſocialdemokratiſchen Agitatoren
ferner zu folgen und ſich ſo in das Verderben locken zu laſſen, ſich zu=
ſammenſchaaren und gegenüber der ſocialdemokratiſchen Partei ein feſtge=
ſchloſſenes Ganzes bilden.
Die zur Beurtheilung der Tabakſteuerfrage in Berlin
niedergeſetzte Commiſſion hat beſchloſſen, von der Entſendung Sachver=
ſtändiger nach Amerika abſehen zu wollen, da die Auskunft der amerika=
niſchen Delegirten vollauf genüge. Die Commiſſion überzeugte ſich, daß
das franzöſiſche und öſterreichiſche (Monopol=Syſtem in Deutſchland
unausführbar ſei.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.