Darmſtaͤdter Taablatt.
Hrentnneh
Wimu ua Biyun
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Gazaamu amim.
Rrima Curonn
Rzrunaumaayir.
(Frag= und Anzeigeblatt)
Mit der Sanntags=Beilage:
Alluſtrirtes Anterhallungsblall.
Auſerte
verdenangenuemirer nDarnken
von der Epediuo, Fuſr. R 2.
mBeſſungen von Fidr Oohe.
golzſtraße N. 18, ſovie auaii
vun alle folldm Frunnen Eiwr
ditun.
141. Jahrgang.
Amtliche= Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamtz, ſowie des Großh. Polizekiamts Parmſtadt.
M12s.
Donnerstag den 27. Juni
187⁄
Einladung zum Abonnement
auf das
Darm ſtä dter Tagblatl
Frag= und Anzeigeblatt)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis Darmſtadt
iſt von allen in Darmſtadt u. Umgebung erſcheinenden Blättern wie das älteſte ſo auch das verbreitetſte
in allen Kreiſen. Es iſt gleichzeitig das Organ für dte amtlichen Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts,
der Polizei und der ſtädtiſchen Behörden, und eignet ſich durch ſeine Verbreitung zu Inſeraten jeder Art,
welchen es durch ſeinen großen Leſerkreis den beſten Erfolg ſichert. Unterhaltung zwird durch das damit
ver=
bundene „Illuſtrirte Unterhaltungsblattu mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und jährlich an
250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten, wie auch den localen Nachrichten beſondere Sorgfalt gewidmet
wird; außerdem bringt das Darmſtädter Tagblatt größere volkswirthſchaftliche und andere Original=Artikel
von allgemeinem und localem Intereſſe aus der Feder bewährter Publieiſten. Annoncen werden von der
Expedition, ſowie von allen ſoliden Annoncen=Büreaus entgegengenommen.
Abonnementspreis durch die Poſt bezogen M. 1. 90 einſchl. Proviſion und Beſtellgebühr, am Poſiſchalter
abgeholt M. 1. 50 pro Quartal.
Die Expedition.
Zu publiciren aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 17:
Auslieſerungs=Vertrag mit Schweden und Norwegen.
Betreffend: Die Einführung einer allgemeinen Einkommenſteuer für die Bildung der Einſchätzungs=Commiſſionen für die Steuer=
Regulirung pro 1879.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß in die Einſchätzungs=Commiſſinen der Einkommenſteuer 1. Abtheilung
für die Steuer=Regulirung des Jahres 1879 gewählt worden ſind, und zwar:
1) Durch den Kreistag in ſeiner Sizung vom 12. Juni l. J. für die Steuercommiſſarlatsbezirke Ddarmſtadt, Groß=Gerau
Langen und Zwingenberg:
a. für den Steuer=Commiſſariatsbezirk Darmſtadt; als Mitglieder: Commerzienrath Heinrich Keller zu Beſſungen,
Fabrikant Kolbe daſelbſt, Karl Breitwieſer I. zu Ober=Ramſtadt; als Erſatzmann: Jacob Breitwieſer I. zu
Ober=Ramſtadt;
b. für den Steuer=Commiſſarlatsbezirk Groß=Gerau: als Mitglie d: Friedrich Nungeſſer zu Griesheim;
c. für den Steuer=Commiſſariatsbezirk Langen: als Mitglieder: Bürgermeiſter Jacob Germann zu Meſſel, Georg
Benz VI., Landwirth zu Arheilgen; Erſatzmann: Bäcker Johannes Pons zu Gräfenhauſen;
d. für den Steuer=Commiſſariatsbezirk Zwingenberg: als Mitglieder: Jacob Mahr zu Eberſtadt, Landwirth Friedrich
Dörner zu Pfungſtadt; als Erſatzmann: Brauerelbeſitzer J. Hildebrand zu Pfungſtadt.
2) Durch die Stadtverordneten=Verſammlung als beſondere Einſchätzungs=Commiſſion der Einkommenſteuer 1. Abtheilung für
die Stadt Darmſtadt: als Mitglieder: Appfel, Beigeordneter; Beck, Directions=Secretär; Blumenthal, Stadtrath;
Fair, David, Rentner; Harres, Baumeiſter; Jordis, Stadtrath; Jacoby, Auguſt, Rentner; Lorbacher, Ober=Rechnungsrath;
Wondra, Ludwig, Juwelier; als Erſatzmänner: Kahlert, Karl, Kaufmann; Dr. Küchler, Steuerrath; Mahr,
Friedrich, Rentner.
Darmſtadt, den 22. Juni 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
307
Küchler.
1128
K 123
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Betreten des Griesheimer Schießplatzes betreffend.
Mit Ermächtigung des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern d. d. 29. März 1877 iſt das Betreten der Erdwerke,
der Sicherheitsſtände und der Scheibenſtellungen auf dem Griesheimer Artillerie=Schießplatze für Jedermann, mit Ausnahme der
Militärperſonen und der zur Ausübung der Jagd dort Berechtigten, bei einer Strafe von 3-30 Mark verboten.
Wer die bei den Uebungen der Artillerie verſchoſſene Munition, oder wer Bleikugeln aus den Kugelfängen der Schießſtände
ſich widerrechtlich zueignet, wird nach 8 292 des Strafgeſetzbuchs für das deutſche Reich mit Gefängniß bis zu Einem Jahre
oder mit Geldſtrafe bis zu neunhundert Mark beſtraft.
Das Graſen und Samenſammeln iſt auf der ganzen Schießplatflüche bei der geſetzlichen Strafe verboten.
Darmſtadt, den 15. April 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. Verh. d. Kr.:
Spamer, Regierungsrath.
Betreffend: Die Schießübungen der Artllerie.
Darmſtadt, am 15. April 1878.
B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Warnung für die Finder verfeuerter Geſchoſſe gezogener Geſchütze bringen wir Folgendes zur allgemeinen Kenntniß:
Die Spitzgeſchoſſe der gezogenen Geſchütze werden ſämmtlich ſcharf geladen verfeuert. Schiefes Aufſchlagen und ſonſtige
Zufälligkeiten laſſen manches Geſchoß nicht explodiren. Die Finder=ſolcher Geſchoſſe werden darauf aufmerkſam gemacht, daß letztere
ihre Exploſionsfähigkeit nicht verloren haben, daß vielmehr eine geringe Bewegung des Geſchoſſes genügen kann, einen Anſtich der
Zündpille herbeizuführen und das Geſchoß nachträglich zur Exploſion zu bringen. Die Fälle, in denen Finder auf dieſe Art zu
Krüppeln geworden, oder ihre Waghalſigkeit mit dem Leben bezahlen mußten, ſind nicht ſelten.
Um blindgegangene Geſchoſſe unſchädlich zu machen, hat die Militärbehörde die Einrichtung getroffen, dieſelben an Ort
und Stelle durch Dynamit zu ſprengen. Finder werden daher erſucht, während der Schießübungen den Fund ſolcher Geſchoſſe
zwiſchen 3 und 5 Uhr Nachmittags im Felddepot des Schießplatzes anzumelden und das bereit ſtehende Spreng=Commando an
den Fundort zu führen. Dem Finder wird nach Feſtſtellung des Calibers der tarifmäßige Finderlohn ausgezahlt und zwar an
jedem Nachmittag, mit Ausnahme von Sonn= und Feiertagen, zwiſchen 5 und 6 Uhr.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. d. K.:
Spamer, Regierungsrath.
B e k a n n t m a ch u n g.
Für Haus= und Güterbeſitzer dahier.
Die früher und ſeit vorjähriger Steuerregulirung in der Benutzungsweiſe der
Grundſtücke vorgenommenen Veränderungen, als z. B. Anlegung eines Ackers zu einer
Wieſe ꝛc., ſind binnen 14 Tagen im Amtslokal Größherzoglichen Ortsgerichts dahier
anzuzeigen.
Ebenſo ſind die durch Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an Vorder= als
an Hintergebäuden vorgenommenen Ab= und Zugänge anzuzeigen.
Wenn dieſe Veränderungen an der Grundfläche der betreffenden Grundſtücke oder
Hofräume ſtatthaben, ſo haben die Eigenthümer vorſchriftsmäßige Meßbriefe binnen
14 Tagen hierher vorzulegen und zwar bei Vermeidung der geſetzlichen Strafe von
6 Mark für jeden Unterlaſſungsfall. Dies gilt auch für alle früheren Bau= und
Cultarveränderungen, welche zur Anzeige zu bringen von den Intereſſenten bis jetzt
verſäumt worden iſt und welche darum und wegen Nichteinbringung der Meßbriefe in
den Steuer=Kataſtern und Grundbüchern bis jetzt noch nicht gewahrt werden konnten.
Die Säumigen werden nach Ablauf obigen Termins mit Rückſicht auf 8. 4 der
Verordnung vom 8. Dezember 1852, Nr. 59 des Regierungsblatts, dem Großherzogl.
Stadtgericht Darmſtadt angezeigt und haben ſich dann die geſetzliche Strafe ſelbſt
zu=
zuſchreiben.
Darmſtadt, den 22. Juni 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
5409)
Verſteigerungs=Anzeige
von Schreiner=Werkzeug und Werkholz.
Freitag den 28. Juni, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Geſchäfts=Aufgabe Lautenſchlägerſtraße Nr. 36: 6 Hobelbänke, Hobeln,
Schraubzwingen, Zeugrahmen mit vollſtändigem Werkzeug, Sägen und ſonſtiges
Schreiner=Werkzeug, eichene, nußbaumene und kieferne Diele, 1 Handwagen, 4
Wein=
faß, öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
L
K. Strauß, Taxator.
G
Verſteigerungs=Anzeige.
[Traiſa.) Auf gerichtliches Anſtehen
wird das in der Gemarkung Traiſa liegende
Gut Dippelshof, beſtehend aus 29 Hectaren
Acker= uud Wieſenland nebſt maſſib
erbau=
tem Wohnhaus und den entſprechenden
Oeconomiegebäuden,
Dienstag den 9. Juli l. J.,
Mittags um 1 Uhr,
auf dem Rathhaus zu Traiſa mit
unbe=
dingtem Zuſchlag verſteigert.
Traiſa, den 25. Juni 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Traiſa.
5410)
Mahr.
ReinesMalzextract
und
Malzbruſthonig,
gegen Huſten und Heiſerkeit ꝛc.
Niederlagen bei den Herren W. Mauck,
Ballonplatz 5; G. Philippi, Neckarſtr. 28;
(3124
Fr. Pröſcher; Kirchſtraße.
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A. Umunn,
Rheinſtraße (Darmſtädter Hof).
R 123
123
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Sor=
timent von Leinen- u. Halbleinen-Stoffen für Herren=u. Knaben=
Anzüge; ferner ſchwarze Cachemires,Wollbattste, Barsges,
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J. A. Lapprits.
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außerordentlich billigen
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Tüll Shawls,
Berbenich,
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A. Elmann,
Rheinſtraße (Darmſtädter Holl.
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Holzſtraße 17.
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Seezungen, Karpfen,
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Mahmen „ „ 1.50
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„
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gut möblirtes Zimmer bel Etage, auf Wunſch
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Par=
terrewohnung, beſtehend aus 6 Zimmern
nebſt Zubehör, zu vermiethen und am erſten
October zu beziehen.
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meines Hauſes zu vermiethen und kann
ſo=
fort bezogen werden. Jac. Stumpf.
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J. Volz, Markt.
4714) Bleichſtraße 1 im mittleren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
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zu vermiethen.
4924) Grafenſtraße 16, 53. St. 1 fr.
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p4.
„7
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5360) Steinſtraße 21 iſt eine Wohnung
von 5 Zimmern nebſt Zugehör ſofort zu
vermiethen. Auch kann dieſelbe getheilt
ab=
gegeben werden.
5361) Heinrichſtraße 49 ſofort zu
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ziehen eine elegante Wohnung, 6-8
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mer u. ſ. w. mit Garten. Auf Wunſch
auch möblirt.
5362) Grafenſtraße 39 eine freundl.
Wohnung von 6 Piecen nebſt allem
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hör per 1. September cr. zu vermiethen
Näheres parterre.
5416) Wendelſtadtſtraße 48 ein
Manſarden=Logis zu 70 fl. zu vermiethen
5417) Hügelſtraße 61 erſter Stock ein
ſchön möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
5418) Alexanderſtraße 18 ein Laden
mit Logis und möbl. Zimmer mit Kabinet,
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
5419) Landwehrſtraße 1 zwei
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liche Manſarden=Logis an ruhige Familien
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5420) Sackgaſſe 10 ein Keller zu
vermiethen.
5368)
449 Karlsſtraſe 15 f ein
A helle geräumige Werkſtätte mit Logis 8½
N zu vermiethen u. ſofort zu beziehen. )
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Par=
terre=Wohnung, 5 geräumige Zimmer und
allen Bequemlichkeiten, bis Ende Septbr.
Ad. Abreſch.
zu vermiethen.
5071) Wendelſtadtſtraße 42 eine
Wohnung von 5 Zimmern zu vermiethen.
25208) Neckarſtraße 15 mittlerer
Stock 4 ſchöne Zimmer, mehrere Kammern,
Küche, Zubehör, Glasabſchluß, Bleichplatz.
Oben zu erfragen.
5287) Aliceſtraße 9 iſt der 3. Stock,
beſtehend; in 6 Zimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und alsbald
zu beziehen. Näheres bei Wilh. Rahn,
Promenadeſtraße 26.
5291) Dieburgerſtr. Sam Jägerthor.
Manſarde: 4-5 Zimmer, Küche u.
Zube=
hör, an eine ruhige Familie zu vermiethen.
5300) Lauteſchlägerſtraße 13 ein
Logis mit allem Zubehör. Preis 180 M.
5311) Zu vermiethen.
Der obere Stock meines Neubaues,
enthaltend 9 Zimmer nebſt Küche und
ſon=
ſtigen nothwendigen Räumen, wird -
un=
getheilt oder eingerichtet zu 2 getrennten
Logis — billig vermiethet und kann
bal=
digſt bezogen werden. Nähere Auskunft
im Hauſe ſelbſt. Schwarz, Ecke der
Heerdweg= u. Martinſtraße, Beſſungen.
Heſſiſche Ludwigs=Bahn.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß die im Sommer=
Fahrplan angekündigten Badezüge zwiſchen Darmſtadt und Gernsheim vom
26. l. Mts. ab bis auf Weiteres gefahren werden.
Unſere Schalterkaſſe in Darmſtadt nimmt Beſtellungen auf Abonnements=Karten
zu Badefahrten entgegen.
In Vollmacht des Verwaltungsrathes:
Mainz, den 22. Juni 1878.
Die Special=Direction.
Vermiſchte Nachrichten.
5372) Geübte ſolide Cigarrenarbeiter
finden dauernde Beſchäftigung.
S. Laudenheimer, Cigarrenfabril,
Waldſtraße 38.
J
-0ooel-Jubrik
und.
Hsbellanporth
LudwigAnter,
10f Tapezier.
TXFm
5
Darmstadt,
37 Saalbaustrasse 37.
Auszüge in der Stadt, ſowie auswärtige
Transporte zu jeder Beit pünktlich.
5334) Mehrere Herren können Koſt u.
Logis erhalten. Holzſtraße 5.
Leſezirkel des Vereins für Erdkunde.
In den beiden Leſezirkeln des Vereins, dem geographiſcheſtatiſtiſchen und
naturwiſſenſchaftlichen, cirkuliren mit 14tägigem Wechſel außer einer Anzahl von
Zeitſchriften (Ausland, Globus, Petermanns Mittheilungen, Natur, Londoner Nature,
Unſere Zeit, Magazin für die Literatur des Auslands, Literariſches Centralblatt, Flora,
Botaniſche Zeitung, Jahrbuch für Mineralogie, Geologie ꝛc. u. a. m.), die Schriften
von 30 geographiſchen Geſellſchaften, 13 ſtatiſtiſchen Behörden, 5 hiſtoriſchen Vereinen,
11 gewerblichen und landwirthſchaftlichen Vereinen, 84 naturwiſſenſchaftlichen
Geſell=
ſchaften und Anſtalten (worunter 11 beſondere geologiſche, 6 phyſikaliſche und
metereo=
logiſche), ferner der Akademien zu Brüſſel, Rom und Boſton, der Univerſität
Chri=
ſtiania u. a. m.
Der Vereinsbeitrag, welcher zur Theilnahme an beiden Leſekirkeln, zur
Benutzung der Vereinsbibliothek und zum Bezuge der Vereinsſchriften berechtigt,
beträgt halbjährlich 3 M. 43 pf. — Anmeldungen ſchriftlich bei
5232)
dem Vorstand.
E.
Arand Ciraue Corty.
H.
Darmſtadt, Marienplatz.) Donnerstag den 27. Juni Abends 7½ Uhr:
Große Vorſtellung. Am Schluſſe derſelben, auf allgemeines Verlangen: Große
ungariſche Hetzjagd, ausgeführt mit ca. 30 dreſſirten Jagd= und Springpferden.
Vorher: Große Production in der höheren Reitkunſt, Pferdedreſſur u. Gymnaſtik.
In dieſer Vorſtellung zum Erſtenmale: Rieſenluftſprünge und Saltomortale durch den
ganzen Circus in einer Höhe von 60 Fuß und einer Länge von 40 Fuß, ausgeführt
Alles Nähere beſagen Zettel
von den Geſchwiſtern Lina und Käthchen Franklin. Programme. - Freitag den 28. Juni Abends 7½ Uhr Große Vorſtellung.
Althoff, Regiſſeur.
Corty, Direktor.
R 125
1131
Der Sommer-Fahrplan der Eiſenbahnen,
Dampfſchiffe und Poſten
im Großherzogthum Heſſen nebſt deren Anſchlüſſen iſt in amtlicher Ausgabe,
erſchienen und 20 Pfg. bei allen Poſtanſtalten des= Großherzogthums, ſowie bei der
Unterzeichneten zu haben.
I. C. Wittisb'ſche Hoſbuchdruckerei.
Saalbau zu Darmstadt.
Donnerstag den 27. Junt 1878
5422)
Abonnements-Unterhaltungsmusik,
Anfang halb 8 Uhr.
Eintrittspreis Perſon 25 Pfennige, ffür Acionäre 20 Pfennige).
3537) Getragene Herren= und Frauenkleider, Uuiformen, Schuhwerk,
ſowie alle im Haushalt vacant gewordene Artikel kauft zu reellem Preis
Langegaſſe
Beſtellungen per Poſt
Friedrich Bauer, Nr. 4.
werden ſchnell ausgeführt.
H ä u f e k
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
1 NeustAdt-fraße.
Zun Enmachen!
per
Cöluer Raſſinade, au 46 pf.
im Brode
44 „
per
Gyetalle aſſiuade,,ailo 52 „
loos gemahlen 45 „
Ganze Cowürne &
Vorgamentpapier.
Philipp Weber,
5423)
Carlsſtraße 24.
5333) Einem anſtändigen jüngen Mann,
von 16-17 Jahren mit guter Schulbildung
kann zur Erlernung der Zahnheilkunde
und aller vorkommenden techniſchen Arbeiten
eine Stelle als Lehrling nachgewieſen
wer=
den. Reflectanten belieben ihre nähere=Adreſſe
unter JK15 an die Exp. d. Bl. zu richten.
5335) Eine geübte Büglerin ſucht
für einige Tage in der Woche Beſchäftigung.
Näheres im Verlag.
Wohnungs=Geſuch.
4
In Mitte der Stadt wird eine Wohnung
von 4 bis 5 Zimmern, wo möglich mit
Stallung, baldigſt zu miethen geſucht.
Schriftliche Offerten beſorgt die Exped.
d. Bl. unter F. C. G. Nr. 100.
5403) Einen braven Hausburſchen
ſucht
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Wilhelminenſtr.= u. Eliſabethenſtr.=Ecke.
5406) Ein braver Hausburſche wird
geſucht. L. B. Müller, Schulſtr. 14.
Für kleinere, Geſchäfte und Hand=
5408) werkerl,
Ein erfahrener Kaufmann, der
wöchent=
lich einige Tage frei hat, wünſcht gegen
mäßiges. Honorar das Einrichten reſp.
Führen der Bücher, Correſpondenz ꝛc. zu
übernehmen. Gefl. Offerten nimmt die
Exped. d. Bl. gub M N. Nr. 50. entgegen.
1 pe.
5424) Ein reinliches Müdchen, das
bürgerlich kochen kann und alle häuslichen
Arbeiten verſteht, wird ſofort geſucht.
Näheres in der Exp. d. Bl
5425) Wohnungs=Geſuch.
In. Mitte. der Stadt ſucht eine ruhige
kinderloſe Familie. eine freundl. Wohnung
von 2-3 Zimmern, Ende Septbr.
bezieh=
bar. Offerten befördert die Exp. d. Bl.
unter K. K. 112.
Israelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synägoge).
mölag den 29. Juni: Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſi um 8 Uhr.
Schriſterklärung.
Nachmittagsgottsdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausgang um 9 Uhr 15 M.
8 Neue Kartoffeln
vorzüßlichſte Kochart per ¼ Kilo 12 pfo.
Bei größeren Quantitäten billiger.
Neue Matjes=Häringe
per Stück 12pf0.
Phüüipp Meber,
Carlsſtraße 24.
Geſucht per L.OctoberWII
1 Logis, beſtehend aus 7 Zimmern
mit Küche ꝛc. .. „..
1 Logis, beſtehend aus 4 Zimmern
mit Küche ꝛc.
Beide Wohnungen, ſollen in einem
Hauſe und in guter Lage ſein.
Gefl.-Offerten= richte man an Herrn
Möbelfabrikant Joſeph Trier,
5427) — Wilhelminenſtraße 25.
546). Ein Zimmermann Canilien=
A vater), dey vor einiger Zeit durch einen
Sturz verunglückte; jetzt=aber ſoweit:
wieder hergeſtellt iſt, daß er leichtere
Arbeit verrichten kann, ſucht Beſchäftigung.
E einerlei welcher, Art.Näh. in der Exp=.n k n rs rc .
5110) Reſtauration Schießhaus iſt
bis 1. October anderweitig zu vermiethen,
event. zu verkaufen.
Näheres daſelbſt bei A. Gärtner.
Die.
Annahmestelle
von
AraRUGduu”
für alle hieſigen und auswärtigen Zeltungen
befindet ſich bei
KIGo1z uosse
Trankfurt d. M.
gegenüber:
gegenüber
der Hauppoft. IEill 45, der Hauptpoſt.
W. Gleiche Preiſe wie bei den
Zeitungsexpeditionen:ſelbſt. - Bei größeren
Aufträgen hiervon noch entſprechende
Rabatt=
bewilligung. Vertreter in Darmſtadt:
Herr W.A-Gärtner:
1
Tages=Kalender.
Donnerstag 27. Juni: Abonnements=Unterhal
tungsmuſik. im Saalbau.
Samstag 29. Juni: 2. Concert der Vereinigten
Geſellſchaft.
308
R 123
1134
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 27. Juni.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
Vor=
mittag den Miniſterpräſidenten Frhrn. v. Starck und den
Hofceremonien=
meiſter Miniſterialrath v. Werner zum Vortrag.
Se. Erl. der Erbgraf Görtz und erlauchte Gemahl in nahmen
vorgeſtern an dem Diner im Großherzoglichen Palais Theil.
Am Brunnen bei Griesheim brach geſtern Morgen ein
Ge=
rüſt, auf welchem acht Maurer arbeiteten. Dieſelben ſtürzten ca. 25 Fuß
Fünf derſelben trugen leichte Verletzungen davon, ſo daß ſie
herab.
nach Griesheim gehen konnten, während drei mit ſchweren Verletzungen
in das ſtädtiſche Hoſpital gebracht wurden. Der Brunnen ſelbſt hat
keinerlei Beſchädigung erlitten und wird ungeſtört weiter verſenkt. Die
Urſache des Unglücksfalls lag in dem Brechen eines ſtarken eiſernen
Rings, welcher an einem inneren Schaden gelitten zu haben ſcheint.
6s - Auf der diesmaligen Roſen aus ſtellungerregtenaußer den ſchon
erwähnten prämiirten, mehrere Blumentiſche durch die kunſtvolle
Zuſammen=
ſtellung der Pflanzen, insbeſondere durch ihre Formen= und
parbencon=
traſte und ſymetriſche Anordnung vielfach die Aufmerkſamkeit. Dieſelben
waren - wie wir ermittelt - von Herrn Ober=Poſtſecretär Reuning
und Herrn Landſchafts=Maler Fritz ausgeſtellt, ein lehrreiches Beiſpiel,
wie die Hand des geſchickten Gärtners mit der des Malers vereint, au
dieſem Gebiete Vollendetes zu leiſten vermöchte.
(Eingeſandt). Beſſungen, 26. Juni. Unſere Seeſtraße, die ſchon
früher häufigen Anlaß zu Klagen gegeben, indem weder von den
Haus=
eigenthümern noch von der zuſtändigen Behörde derſelben die nothige
Sorgfalt gewidmet wurde, befindet ſich neuerdings in einem recht
ver=
nachläſſigten geſundheitswidrigen Zuſtand, der einer baldigen Abhülfe
dringend bedarf. Von der Gemeinde wurde verfloſſenes Jahr auf der
rechten Seite genannter Straße eine Floßrinne angelegt, aber zu einem
Reinhalten derſelben (insbeſondere gilt dieß vom Eingang der Kirchſtraße)
glaubt Niemand verpflichtet zu ſein, denn noch niemals wurde Mittwochs
oder Samstags der polizeilichen Verordnung, die ein Reinigen der Straße
vorſchreibt, Genüge geleiſtet
ſo ſtrömt denn von dem Schmutz und
ſtehenden Waſſer genannter Rinne ein wahrhaft peſtilenzialiſcher Geruch
aus und iſt es nur zu verwundern, daß dieſe Nachläſſigkeit bis jetzt noch
keine üblen Folgen hervorgerufen hat. — Ein weiterer nicht genug zu
rügender Uebelſtand iſt das ſchnelle Fahren der meiſten Fuhrwerke um
die Ein= und Ausmündung der Seeſtraße (bekanntlich die am meiſten
frequentirſte in unſerer Gemeinde) von der Kirchſtraße aus. Wie oft
ſind hier ſchon ſpielende Kinder und Vorübergehende knapp der Gefahr
entronnen, überfahren zu werden! Wenn löbl. Polizeibehörde der
be=
ſtehenden Fahrordnung mehr Geltung verſchafft, ſo würde dies gewiß
dankend anerkannt werden.
Am 24. Juni Vormittags verſammelten ſich im Saale des
„ Greiffenklauer Hof” zu Mainz die Vertrauensmänner der
rheinheſ=
fiſchen Fortſchrittspartei, um ſich über die Aufſtellung von
Kandidaten der drei Wahlkreiſe der Provinz für die nächſte
Reichstags=
wahl zu verſtändigen. Man einigte ſich dahin, die früheren
Abgeordne=
ten der Wahlkreiſe Worms=Heppenheim und Alzei=Bingen, die Herren
Commerzienrath Heyl und Dr. Ludwig Bamberger, wieder
aufzu=
ſtellen. Für Mainz=Oppenheim iſt man, da der ſeitherige Abgeordnete
Dr. Oechsner eine Wiederwahl abgelehnt hat, noch zu keinem Ergeb.
niß gelangt. In der Verſammlung, welche bis gegen 5 Uhr Nachmittags
wahrte, hielt u. A. der Reichstagsabgeordnete Dr. Ludwig Bamberger
einen Vortrag über die innere Lage.
(D. 3t9.)
Nachdem das Programm des vom Univerſal=Reiſe=Bureau in
Frankfurt a= M. arrangirten, am 7. Juli von dort nach Paris
abgehen=
den Extrazuges bekannt iſt, zeigt es ſich, welche Annehmlichkeiten den
Theilnehmern dieſes Zuges geboten werden. Abgeſehen von den äußerſt
billig geſtellten Fahrpreiſen (hin und zurück 2. Klaſſe 58 M. und 3.
Klaſſe 38 M.) iſt die Fahrzeit des Extrazuges eine beſonders raſche, der
Zug fährt 1 Uhr Nachmittags von Frankfurt a. M. ab und trifft
(Aufenthalt von ¾⁄ Stunden in Metz zum Nachteſſen mit eingerechnet)
am nächſten Morgen 6 Uhr in Paris ein. — Die deutſchen Wagen
fah=
ren durch bis Paris und werden bei Ankunft daſelbſt den Theilnehmern
Wohnungen entweder privat oder in gut renommirten Hotels (ie nad
Wunſch) zu mäßigen Preiſen gratis angewieſen, zu welchem Zwecke
ſich das genannte Bureau, mit der Union des Hotels 13 Boulevard
Bonne Nouvelle in Verbindung geſetzt hat. Die Ruckfahrt kann
inner=
halb 20 Tagen mit irgend einem beliebigen Zug erfolgen.
München, 18. Juni. Dem „Schw. M.” ſchreibt man: Am
15. d. M. begann zu Berlin die Ausſtellung derjenigen Modelle, welche
für das dem berühmten Chemiker Juſtus Freiherrn v. Liebig hierſelbſt
auf dem Maximiliansplatz zu errichtende Denkmal beſtimmt ſind. Das=
Stiftungs=Comite hatte dazu eine Bewerbungs=Einladung erlaſſen. Es
ſtehen zwei Preiſe für die beiden vorzüglichſten Modell=Einſendungen zur
Verfügung. Die Preis=Jury trägt ſtark den Charakter des
Internatio=
nalen an ſich. Von den 16 Mitgliedern derſelben wohnen 5 hier, 4 in
anderen deutſchen Reichsſtädten, 7 außerhalb des Reiches. Wir begegnen
Namen wie: Gottfr. v. Neureuther, Karl v. Piloty hier, Ernſt Curtius
in Berlin, G. Semper in Wien, Sir Benj. Brodin in Berlin, J. G. Stas
in Brüſſel, Qu. Sella in Rom.
Das Denkmal wird eine bedeutende
Größe erhalten, Bronceſtatue auf Piedeſtal mit Reliefs in Bezug auf
Liebig's Verdienſte. 120,000 Mark ſind für die Ausführung beſtimmt.
Das Comite hat ſich die Herſtellung einer Copie des Münchener
Origi=
nals für Gießen, als dem früheren Wirkungskreis des großen Gelehrten,
vorbehalten.
(Literariſches.) Die Beſtrebungen der Social=Demokratie,
beſprochen für das Volk von Carl von Raumer. 8. Auflage. Preis
Mark 050. Berlin W. Carl Heymann's Verlag. Der Verfaſſer ſucht
in obigem Werkchen in echt volksthümlicher und Jedermann
verſtänd=
licher gorm die Verwerflichkeit ſocialdemokratiſcher Irrlehren klar zu
legen, den verführten Arbeitern die Augen zu öffnen und ſie vor ihren
falſchen Freunden zu warnen. Er hat es unternommen, die wichtigſten
Aeußerungen des ſocialdemokratiſchen Organs „Die Wahrheit” während
des Jahres 1877, deren Grundgedanken mit denen ſocialdemokratiſcher
Blätter identiſch ſind, zuſammenzuſtellen und zu beſprechen. Er legt
deutlich klar, welch irrige Auffaſſung von Arbeiter= und „Arbeit” unter
dem Volke herrſcht und weiſt darauf hin, wie die Nächſtenliebe der
ſocial=
demokratiſchen Führer nur gerade ſo weit reicht, als von geſtern bis
heute. Das Schriftchen wird trotz aller Bemangelung von Seiten der
ſeindlichen Preſſe ruhig weiter belehren und aufklären und dürfte gerade
in den gegenwartigen Lagen eine beſondere Beachtung verdienen.
Die Freiheit und der Socialismus.
S. M. So viel die ſocialiſtiſche Bewegung in dieſen Tagen von
ſich reden macht, das Verſtändniß derſelben iſt in weitere Kreiſe unſeres
Volkes noch nicht in demjenigen Maße vorgedrungen, welches für den
Erfolg gemeinſamer Abwehr nöthig wäre. Es laufen noch Vorurtheile
zu Gunſten der Socialdemokratie um, welche einen großen Theil des
Volkes verhindern, entſchieden gegen dieſelbe Stellung zu nehmen. Eines
jener Vorurtheile beſteht darin, daß man vielfach glaubt, man habe es
in der Socialdemokratie mit einer Partei der Freiheit zu thun. Dies
iſt ein Grundirrthum und vielleicht derjenige, welche an der früheren
Lauheit gegenüber der Secte Moſt=Bebel die Hauptſchuld trägt. Die
Socialdemokratie iſt keine Partei der Freiheit, ſondern das gerade
Gegen=
theil einer ſolchen, eine Partei, welche die ärgſte Tyrannei
heraufbe=
ſchwören will, welche die Weltgeſchichte je geſehen hätte. Der ſocialiſtiſche
Staat iſt eine Zwangsjacke ſchlimmſter Sorte, welche jede Freiheit des
Einzelnen ſchlechterdings ausſchließt und ausſchließen muß. Der ſocialiſtiſche
Staat ſtellt einen allgemeinen Menſchenbret dar, eine unterſchiedsloſe
Maſſe, welche fortwährend durcheinandergeknetet werden muß, damit
Sonderungen, welche die Bedingung des Einzeldaſeins und der Freiheit
ſind, unmoglich gemacht werden. Der Einzelne gilt nichts, nur die Maſſe,
und an jedem der ſich z. B. kraft natürlicher Anlagen über die Maſſe
erhebt, muß mutatis mutandis vorgenommen werden, was einſt
Tarqui=
nius Superbus in dem Abhauen der Mohnköpfe verſinnbildlichte. Es
gibt keinen ſchlimmeren Zwingherrn als dieſen Staat, welcher ſogar der
Natur den Krieg erklären muß, weil er ſie meiſtern will. Die
Social=
demokratie iſt der denkbar ſchärfſte Gegenſatz des Liberalismus und der
alten Demokratie, eine potenzirte mittelalterliche Richtung, welche, um es
ge=
meinverſtändlich auszudrücken, den Anſchauungen der Kreuzztg. viel näher
ſteht, als denen einer liberalen Zeitung. Die grundſätzliche
Bevormun=
dung des Einzelnen in all ſeinem Thun und Laſſen, welche ein
Grund=
geſetz des ſocialiſtiſchen Staates ſein müßte, ſteht in ſo ſchroffem
Wider=
ſpruche nicht nur mit der allgemeinen Menſchenwürde, ſondern auch mit
allen Bedingungen der Cultur, daß aus derſelben nur ein Rückſchritt
um Jahrtauſende hervorgehen könnte. Die Geſellſchaft im Sinne der
Socialdemokratie wäre keineswegs ein Durchſchnitt der
Klaſſenunter=
ſchiede, ſo daß Hohes und Niederes in einem Mittleren ſich ausgleiche.
Das heißt, die untern Stände würden nicht zu einer gewiſſen Höhe
heraufgebracht, während das jetzt Strahlende die halbe Leiter
herabzu=
ſteigen hätte. Es könnte als Ergebniß herauskommen nur ein
allge=
meines Sinken auf die niedrigſte Stufe. Denn wo dem
Einzel=
nen ſchlechtweg die Möglichkeit freier Entfaltung ſeiner Kräftezin erſter
Linie zu ſeinem Frommen benommen iſt, da muß Maß und Güte der
Geſammtarbeit des Menſchengeſchlechts ſich nothwendig verringern. Der
ſocialiſtiſche Staat iſt daher ſchon als Gedanke, von ſeiner Ueberſetzung
in's Leben abgeſehen, eine Mißgeburt. Um einer baaren Unmöglichkeit
willen wird nun die heutige Welt in einer ihre Grundveſten
erſchüttern=
den Aufregung erhalten. Die Führer der auf Umſturz gerichteten
Be=
wegung wiſſen ſo gut, als die römiſchen Opferbeſchauer, daß es mit
ihrer Weisheit nichts iſt. Von ihrer Seite iſt die ſocialiſtiſche Predigt
eine Frivolität. Im gegebenen Fall würde ſie eine wirkliche
Klaſſenherr=
ſchaft verwerflichſter Art einführen, ſchlimmer als irgend eine, die nach
den Lehren der Socialdemokraten je beſtanden haben ſoll. Eine ſolche,
die nur durch Anwendung roheſter Gewalt aufrechterhalten werden könnte,
weil die Menſchennatur ſich fortwährend gegen unnatürlichen Zuſtand
entrüſtet aufbäumen würde. Mit einem Wort des Socialismus iſt
durchaus freiheitsfeindlich, Unterdrückung der Einzelnen und gerade der
Beſten. Deßhalb gerade iſt es für unſer Volk an der Zeit, dem
ſociali=
ſtiſchen Unweſen, ehe es uns über den Kopf wächst, zu ſteuern, zur
Ret=
tung der Freiheit.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.