er L aablalt.
SkaIyo
Monnemenitpet=
Ge énr hd. Stntlan
S vaha von alln Pf=
UnteR AAuugu anuuymnn.
Arx1Mal P P. paQatd
a Mkaufiélag und Veſellgeihe.
(Frag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
llulftrirtes Anterhallungsblall.
141. Jahrgang.
Inſerate
werden angenommer nDarnſtan
von der Expedition, Rhelnſtr. R. 2.
mBeſſungen von Friedr. Böher,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie anzwirn
dun allen ſollden Hunonen-Epe
dilonc.
Amtliches Grgan Aür die Bekzanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
10I.
Freitag den 24. Mai
1878
4414)
Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Garniſon=Verwaltung ſoll die Herſtellung eines
Asphalthodens in den Räumen des Württenbergiſchen Wachtgebäudes,
veranſchlagt zu 528 Mark,
in öffentlicher Submiſſion vergeben werden.
Geeignete Unternehmer wollen ihre Offerten verſiegelt, mit entſprechender
Auf=
ſchriſt verſehen, und unter der Adreſſe:
„Garniſon=Verwaltung Artillerie=Schießplatz bei
Darmſtadt=
bis zu dem auf
Sonnabend den 1. Juni cr., Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Büreau auf dem gedachten Schießplatze —
Reſtaurationsgebäude-
angeſetzten Termine, woſelbſt auch die Bedingungen ꝛc. Vormittags von 8-12 Uhr
ſ ausliegen und vor dem Termin einzuſehen ſind, einzureichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt, den 21. Mai 1878.
Großherzogliche Garniſon-Verwaltung.
4411) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Johannes Pabſt von Beſſungen,
jetzt in Offenbach a. M. unterm 10. April
1878 mit ſeinen Gläubigern ein
Arrange=
ment abgeſchloſſen hat, deſſen nähere
Ein=
ſicht auf unſerer Regiſtratur genommen
wer=
den kann, werden hiermit alle Gläubiger des
gedachten Johannes=Pabſt aufgefordert,
binnen 14 Tagen, von dem erſten
Erſchei=
nen dieſer Bekanntmachung an gerechnet,
unter gleichzeitiger Anmeldung ihrer
For=
derungen und Vorzugsrechte ſich über ihren
Beitritt zu gedachtem Arrangement bei
Meidung der Unterſtellung dieſes Beitritts
zu erklären, auch allenfallſige Einwendungen/
gegen daſſelbe, bei Meidung Ausſchluſſes,
hiermit vorzubringen.
Darmſtadt, den 18. Mai 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. Gr. St.:
Holzapfel,
Joſt,
Stadtger=Aſſeſſor. Stadtger.=Aſſeſſor.
Klee= u. Grasverſteigerung.
EDienstag den 28. Mail. J., Nachm. 2 Uhr,
wird in der Wirthſchaft von Aug. Graß,
Lauteſchlägerſtraße 4, die Erndte von folg.
Kleeſtücken und Wieſen verſteigert:
550 MKlftr. Acker an der Kaſtanien=Alle,
am Gräfenhäuſ.=Weg,
630 „
„ am Landwehrweg,
250 „
an der Täubcheshöhle
760 „
„
700 „ Wieſe, d. vorderſte Seiterswieſe,
700 „
„ „ hinterſte
Gegengenügende Bürgſchaft wird
Zahlungs=
friſt bis Ende Septbr. d. J. gegeben
Martins=Mühle, den 23. Mai 1878.
4412)
Fr. Klein.
Zu verkaufen!
5
Complettes neues Bett, 2 polirte
Tiſche, 3 Stühle, Waſch=u. Nachttiſch.
Näheres in der Expedition.
Immobilien=Verſteigerung.
Mittwoch den 29. Mai l. J.,
Vor=
mittags 10 Uhr, ſollen die zum Nachlaß
des Auguſt Nungeſſer in Eberſtadt gehörige
Hofraithe:
Fl. L. Nr. 351 ho. Klftr. 58 Acker, die
Hickenbück,
I. „ 351⁄. „ 74 Hofraithe,
die Hickenbück,
mit noch mehreren Morgen Ackergelände
und Bauplätze, durch das Großh. Landgericht
Darmſtadt auf dem Rathhauſe zu Eberſtadt
mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert
werden.
Nach dieſer Verſteigerung an demſelben
Tage ſollen die hinterlaſſenen Mobilien u.
Wirthſchaftsgeräthſchaften, ſowie die zur
Klenganſtalt gehörigen Horden, ca. 130 Stück
gut erhalten, durch das Großh. Ortsgericht
Eberſtadt verſteigt werden.
Bemerkt wird hierbei, daß ſich die
Hof=
raithe an der Heidelbergerſtraße befindet,
wo ſeither eine ſehr frequente Gaſtwirthſchaft
nebſt einer Klenganſtalt betrieben wurde.
Die Gebäulichkeiten befinden ſich in einem
ſehr guten Zuſtande und ſind ſämmtlich
neu erbaut.
Eberſtadt, den 20. Mai 1878.
In Auftrag
Großherzoglichen Landgerichts Darmſtadt.
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
Müller, Vorſteher.
4365)
Täglich friſche Milch zum Kurtrinken:
Morgens von 6-7 Uhr.
Abends „ 6-8 „
(4368
Hopfengarten.
Rheinſalm, Aal,
Seezungen, Hechte,
Krebſe,
Karpfen,
lebende und friſche Waare zu billigſten
Preiſen empfehlen
Gebr. Nöſinger,
4397)
untere Hügelſtraße 73.
247
908
K 101.
4415)
Gro ß e
Mobiliar=Verſteigerung
zm Darmstadt.
Dienstag den 28. d. Mts., Vormittags 9 Uhr und
Nach=
mittags 2 Uhr,
in Winterlokal des „Schützenhofs” bei Hrn. Ritſert, Hügelſtraße, werden Weg
zugs halber nachverzeichnete
Herrſchafts=Möbel,
als: In Eichen: eine reichgeſchnitzte Speiſeſaal=Einrichtung, beſtehend in einen
Büffet mit Mamorauszug, einem Dutzend Stühlen, Tiſchen mit Einlagen ꝛc. ꝛc., einer
franzöſiſchen Salongarnitur in grauem Pelüſch, einer ditto in braunem Pelüſch;
In Buasbaum: Zwei Schreibſekretäre, 1 Spiegelſchrank, 2 Patentaus.
ziehtiſche mit Einlagen, ovale Tiſche, 2 zweithürige Kleiderſchränke, 2 Nähtiſchchen,
Herrenſchreibtiſch. Bücherſchrank, Kommoden, 4 franzöſiſche Bettſtellen mit
Sprung=
federmatratzen, Waſch= und Nachttiſche mit Marmoraufſätze, 1 Nußbaum=Garnitur mit
braunem Ripsüberzug, 2 Dutzend verſchiedene Rohrſtühle, 4 Kleiderſtänder, mehrere
kleine Tiſchchen, Servirbretter, 1 Silberſchrank und 1 großer breiter Pfeilerſpiegel;
In Mahagoni: Ein kleines Büffet, 1 Schreibſekretär, 1 Ankleide=, ſowie
mehrere ovale und große Pfeilerſpiegel in guter Vergoldung und verſchiedene
Oel=
gemälde;
Ferner: 1 Küchenſchrank, Porzellan und verſchiedene Haushaltungsgegenſtünde
gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert werden.
IB. Sämmtliche Möbel ſind ſehr gut erhalten und zu Ausſtattungen ſehr
ge=
eignet. Die Gegenſtünde ſtehen Montag den 27. von Nachmittags 2-5 Uhr zur
Anſicht.
Ad. Kammler,
Taxator.
4391)
Zum Ausverkauf
der braun emaillirten Kochgeſchirren ſind jetzt auch
Schöpf= und Schaumlöffel, Laſſen und
eingetroffen. Der Preis von dieſen Artikeln iſt ebenfalls
Waſſerſchöpfer ſehr biug geſtell.
Ludwigsplatz.
Geſchäft für Küchen=Einrichtungen von
Chr. Wirthwei.
lecht Schottsches Hafermehl
Geoteh Oatmeal
von Crosse Fp; Blaekevell in London, direkt bezogen in Originalbüchſen
von 14 und 7 Pfund und offen.
beulsches Hatermehl per ½Kilo 40pf.
4389)
Kirchſtraße
Emanutel Fuuld,
4416) ⁵⁄. Morgen Klee im hohlen Weg
zu verkaufen. 3 M. am Weiterſtädter=Weg
3½ Morgen Wieſe am Brunnersweg.
Philipp Fuchs, Kaplaneigaſſe.
4417) Eine friſchmelkende Ziege zu
ver=
kaufen. Beſſungen, Weinbergſtraße 21.
4418) Schöner Gartenkies wird billigſt
an's Haus geliefert. Wienersſtraße 50.
Broſchüren mit vielen Atteſten gratis.
46
Bei Huſten,
Heiſerkeit,
Verſchleimung
Bruſtleiden,
Kinderhuſten
das angenehmſte,
mildeſte, ſicherſte und
billigſte
Huſtenmittel
(Verbrauchskoſten
höchſtens 20 Pfg. tägl.)
allein ächl
mit nebigem
Verſchluß=
ſtempel des gerichtlich
anerkannten Erfinders.
Flaſche 1, 1½ undt
141
3 Mark nebſt ſpecieller
44½
Gebr.=Anweiſung in
Darmſtadt bei den Herren A.
Fiſcher, gr. Ochſengaſſe 14; Georg
Liebig Sohn, Louiſenſtraße 10;
M. W. Praſſel, vormals
Jor=
dis, Rheinſtraße 14; Hof=Lieferant k
Jacob Röhrich, Delikateſſen=
Hand=
lung; Hof=Apotheker Lautenſchläger
am Markt; Emanuel Fuld, Kirch
ſtraße; Apotheker W. Lauer in
Beſſungen.
(Zu beziehen durch alle renommirten
Apotheken.)
EVor den vielen, auf Täuſchung
berechneten Nachahmungen und den
Verkäufern ſolcher unächter Waare
wird gewarnt.
A73s)
E
Neue LEissabonner Lartoſkehn
per Pfund 35 pfg.
Heue Prima Haljes Häringe
per Stück 20 pfg.
ſoeben eingetroffen bei
A2g. Marbuirg,
Beſſ. Carlsſtraße 54.
4419)
4420) Ein ſchönes u. gut eingerichtetes
2ſtöck. Wohnhäuschen mit Hof, Garten u.
ſonſt. Bequemlichkeiten zum Preis v. fl. 6000.
Ein desgl. 1¼ ſtöckig „ „ „ „ 6500.
„ „ 7000.
unter jehr günſtigen Bedingungen zu
ver=
kaufen durch
Philipp Reiß, Rückertſtraße 17.
Prima Emmenthaler Küſe
M. 1. 10 per Pfd.
Prima Limburger Käſe
40 pfg. per Pfd.
empfiehlt
Can Kühn,
gegenüber der Stadtkirche.
4421)
74422) Lauteſchlägerſtraße 27 iſt eine
Bettſtelle mit Sprungfeder=Matratze
zu verkaufen.
M 161.
969
3
P.
P.
Wir haben die Ehre, Ihnen anzuzeigen, daß wir im Intereſſe unſerer Heſichen Freunde eine
HauptMiederlage für das Grossherzogthum Hessen Darmstadt
bei
WUe Donzo h vd -asldht
errichtet haben.
Herr Louls Schle wird von unſeren Speialiten:
schem
Dr. Lulua
homöopatiſchen Geſundheits=Kaffee
und
Dr. Sohnabeschen verbessertem homöop.
Geſundheits=Kaffee,
welche Präparate belanntlich nur in unſerer Fabrik - ſonſt an keiner anderen Stelle - in wirlich achter und vor ſchriſts
mäßiger Waare hergeſtellt werden, ſtets größeres Lager halten und in Folge der in ermäßigter Fracht gehenden Wagen ladungs
Bezüge im Stande ſein, gefällige Aufträge jederzeit aufs billigſte, vortheilhafteſte und ſchnellſte auszuführen.
Wir bitten Sie, unſere Haupt=Niederlage recht oft mit Ihren gütigen Entbietungen betrauen zu wollen, und zeichnen
Hochachtend
Louis Williy & Co.
p aus nur nahrhaften Fruchtſorten v. Dr.
Unſer Geſundheits=Kaſſet Schw., mit Cacao=Zuſatz koſtet das Pfd.
50 pfg., ½ Pfd. 25 pfg., ¹⁄ Pfd. 10 pfg. Wiederverkäufern entſprechenden Rabatt. Einfache
Poſt=Paquetſendungen bis 9 Pfd. unter Ermäßigung.
Dieſer Geſundheits=Kaffe iſt ſchon in allen Ländern bis in Süd=Auſtralien ſeiner
Vor=
züglichkeit wegen eingeführt.
Die hieſigen Verkaufsſtellen ſind im Tagblatt vom 18. Mai zu erſehen.
Erklärung.
Ich erläre hierdurch, daß ich künſtig einzig und allein den
in der Fabrik der Herren Louis Wittig &am Co. in Cöthen bereiteten
Dr. Lutze'ſchen Geſundheits=Kaffee, den ich für das beſte und
ſchmackhafteſte Surrogat halte, empfehlen werde. Das den Hrn.
Louis Wittig & Co. von mir ausgeſtellte Atteſt iſt auf dem
Umſchlage jedes Paquets abgedruckt, worauf ich die Conſumenten,
welche wirklich vorſchriftsmäßige Waare empfangen wollen, zu
Ailesl.
Dieſer unter meiner ſpeziellen Aufſicht und unter
Berück=
ſichtigung der namentlich bei homöopathiſchen Kuren zu
beob=
achtenden Diätvorſchriften ausſchließlich von den Herren Louis
Wittig & Co. in Cöthen (ſonſt an keiner anderen Stelle)
fabri=
cirte Geſundheits=Kaffee enthält durchaus nahrhafte, unſchüdliche
und der Geſundheit zuträgliche Stoffe, dargeſtellt aus den beſten
Fruchtſorten.
(L. 8.)
Dr. Willmar Schwabe in Leipzig.
Heſſen=Darmſtadt
achten bitte.
Dr. E. Arthur Lutze in Eöthen.
(L. 8.)
Haupt=Niederlage u. Alleinverkauf für das Großherzogthum
bei
Louis Schie in Darustadt,
Heinheimerſtraße 35.
429)
4424) Ein ſolid gearbeletes neues.
H ä u ſ e r
p 11=breit,
Lge=
eiſernes Thol brauches eiſer=lin den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nes Thürchen 4 breit, nebſt Steinplatten ſnen Gartenaulagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
ſind zu verkaufen.
Alexander=
LLandwehrſtraße Nr. 31.
H. Heustadt,, ftraße.
910
R 101
xTTTTTTAzrzrzATrXr]
4205) 11 Morgen Kleeu. 4 Mor= 54
gen Heugras ſind in Abtheilungen
zu verkaufen.
L. Daum.
.
P5
Pxzrxxzaezrz Xræz
Vermiethungen.
3343) Schulſtraße 14 der 3. Stock
hermietheu.
5756) Neckarſtraße T im 7. Stock ein
möbl. Zimmer, auf Wunſch auch Koſt.
4031) Heinheimerſtraße 9 ein Logis
zu vermiethen.
4351) Bleichſtr.5 möbl. Parterrezimmer.
H
8 Untere Rheinſtr. 49
zwei ſchöne ineinander gehende möblirte
Zimmer zu vermiethen.
4426) Dieburgerſtraße 41 ein Logis
zu vermiethen.
4427) Frankfurterſtraße 5 parterre
iſt ein freundliches möblirtes Zimmer zu
A. Ranzow.
vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.
4376) In eine ruhige Familie wird ein
ſolides Mädchen, welches in allen
häus=
lichen Arbeiten erfahren iſt und etwas kochen/
kann, auf Johanni geſucht.
Friedrichſtraße 22 ebener Erde.
4380) Ein mit guten Zeugniſſen
ver=
ſehenes Mädchen findet angene hmel
Stellung. Näheres Ernſt=Ludwigſtraße 3,
mittlerer Stock.
4381) Ein Billet 2r Claſſe
Darm=
ſtadt=Wien über Stuttgart, gültig bis zum
11. Juni, iſt billig abzugeben.
Näheres in der Expedition.
4428) Eine junge Frau ſucht Laufdienſt.
Näheres Waldſtraße 22 Vorderhaus.
4429) Ein 16jähr. kräftiger Burſche wünſcht
die Metzgerei zu erlernen. Offerten unter
A A nimmt die Exp. d. Bl. entgegen.
unter Garantie der richtigen Ablieferung.
3043)
Meine bereits aufs Vortheilhafteſte bekannten Möbelwagen erlaube ich mir in
empfehlende Erinnerung zu bringen.
4 Grafenſtraße 4.
F. FeV.
Zur Bequemlichkeit meiner verehrlichen Kunden hat Herr Hof=Möbelfabrikan
Arier, Ludwigſtraße 10, die Freundlichkeit, Aufträge für mich zu übernehmen.
Geſchäfts=Cröffnung und Empfehlung.
Mit Gegenwaͤrtigem beehre ich mich zur ergebenſten Anzeige zu bringen, daß ich
an hieſigem Platze ein
Vergolder=Geſchäft
unter der Firma:
Herzmann Sonnthat
errichtet habe und empfehle mich zu geehrten Aufträgen aller in mein Geſchäft ein=
Hochachtungsvoll
ſchlagenden Arbeiten.
De=
Hexrmanm Sommthal,
Vergolder,
4152)
26 Eliſabethenſtraße 26.
Wandtafeln über Ankunft u. Abgang ſämmtlicher
Eiſenbahnzüge dahier im Sommerfahrplan 1878.
Preis 10 Pf., ſowie die beliebten
Fahrpläne in Taſchenuhr=Format
zum Einlegen in die Uhrdeckel, 5 Pf. in der
L. C. Wittich'ſchen Hoſbuchdruckerei.
Friedr. Schaefer,
2974) Ludwigsplatz 7.
Choeokedemn
eigener Fabrik unter Garantie der Reinheit,
ſämmtl, Sorten aus den feinſt. Cacao=Arten.
Cacoigna ſcharf entölt,
Reis-Contentlvorzügl. Nährmittel).
Alle Fabrikate in Pack. m. Gebrauchs=Anw.
Oliven-Speisesl feinſt Niza,
Hohnöl rein.
Fleiſch=Ertract,
Condenſirte Milch.
Ganiläts-Weine
für Reconvalescenten.
Vorzüglicher
Eussboden-Glanzlack
von Franz Chriſtoph.
Leinöl-Firniss
chnell trocknend, billigſter und dauerhafter
Anſtrich für Treppen, Vorplätze, Küchen ꝛc.
und zum Grundiren von Fußböden.
Oelfarben
zum Anſtrich fertig, in allen Nüancen,
ſchnell trocknend.
Lohnwichſe.
Htärken:
Patent=Reis=Stürke.
Patent=Preis=Stärke.
Stärke=Glanz.
Waſch=Cryſtall.
Insekten-Mitte!
garantirt wirkſam.
4430) Für eine gut empfohlene Dame
aus deu gebildeten Ständen, im
Haus=
weſen gründlich erfahren, beſcheiden und
arbeitsliebend, iſt als Haushälterin und
Erzieherin mutterloſer Kinder in
ein=
fach bürgerlichem Hauſe eine Stelle gleich
zu beſetzen. Anerbieten mit Angabe des
Gehaltes befördert unter V. C. 56 die
Central=Annoncen=Expedition von
G. L. Daube & Co.,
Frank=
furt a. M.
4226) Ein militärfreier Mann, 28 Jahre
alt, mit Buchhaltung und allen Comptoir=
Arbeiten vertraut, ſucht unter beſcheid.
Anſprü=
ſchen Stelle. Näh. unter Nr. 200 im Verlage.
4230) Es wird für ein Waiſenmädchen
Beſchäftigung im Haushalt während den
Vormittagsſtunden geſucht.
Auskunft: Wilhelminenplatz 9.
4431) Im ſtädtiſchen Lagerhaus wird
ein Souterrain=Magazin auf mehrere
Wochen in Aftermiethe abgegeben. Näheres
bei Hrn. Verwalter Aungeſſer daſelbſt.
M 101
Kana
zREUyrkvrktur=aktahubt
Sonntag den 26. Mai l. J.
Walsfeſt an der Ludwigsbuche
bei Krauichſtein.
Zuſammenkunft am hohlen Weg. Abmarſch präcis 2 Uhr Nachmittags.
4375)
Der Vorſtand.
4436)
Muſb-Perein.
Freitog der 24. Mai Abends 8 Uhr:
H r o b e
und Beſprechung einer Vereins-Parthie.
Einem geehrten Publikum von Darmſtadt und Umgegend beehren wir uns die
ergebene Mittheilung zu machen, daß wir am Fuße des Heiligenberges zu
Jugen=
heim a. d. Bergſtr. eine Reſtauration mit Gartenwirthſchaft eröffnet haben.
Für gute Speiſen und Getränke, beſonders für ein ausgezeichnetes Glas
Hilde=
brand'ſches Bier werden wir ſtets beſorgt ſein, und ſehen bei der hübſchen Lage und
ſchönen Ausſicht, welche man nach allen Richtungen genießen kann, einem recht
zahl=
reichen Beſuch der geehrten Touriſten entgegen.
Für lärgeren Aufenthalt ſtehen möblirte Zimmer mit guter Penſion ſtets zur
Hochachtungsvoll
Verfügung.
Beltz ap; Emmel,
Jugenheim a. d. B.
4432) Ein braves Dienſtmüdchen wird! 4231) Eine Frau ſucht Beſchäftigung im
geſucht. Markt 6.
Waſchen u. Putzen. Holzſtr. 15. Fr. Braun.
911
Fabriklokal geſucht.
28
Zum Betrieb eines Fabrikgeſchäfts wird
ein geräumiges Lokal mit oder ohne
Wohn=
haus geſucht, entweder in der Stadt oder
deren Nähe gelegen. Offerten unter ( 78
an die Expedition.
4434) Geſucht von einer älteren Dame
eine unmöbl. Wohnung von 3 Zimmern
und Küche. Offerten unter K. W. bei der
Expedition d. Bl.
4435)
Gefunden.
Ein goldnes Armband wurde vor
längerer Zeit im Hoftheater in der oberen
Garderobe rechts gefunden. Näheres bei
Georg Ludwig Nungeſſer, Billeteur,
Kirchſtraße 21.
D ie
Aonahmestelle
von
AOIOI
für alle hieſigen und auswärtigen Zeitungen
befindet ſich bei
RuGtz u
Trankfurt a. A.
gegenüber
gegenüber
der Hauptpoſt. 2811 43 der Hauptpoſt.
E Gleiche Preiſe wie bei den
Zeitungsexpeditionen ſelbſt. - Bei größeren
Aufträgen hiervon noch entſprechende
Rabatt=
bewilligung. Vertreter in Darmſtadt:
Herr W. A. Gärtner.
Mittheilungen über Anugelegenheiten der Gemeindeverwaltung.
Wie in vielen anderen Städten, ſo iſt es auch in Darmſtadt in
manchen Kreiſen Citte geworden, über die mitunter wichtigſten und
ſchwierigſten Angelegenheiten der Gemeindeverwaltung in der Preſſe, in
Verſammlungen und Wirthshausunterhaltungen Urtheile zu fällen, ohne
für ſolche oft ſehr harte Urtheile anderes und weiteres Material zu
be=
ſitzen, als die viellach unrichtigen und unvollſtändigen Nachrichten, welche
durch Zeitungsartikel, ſogenannte „Eingeſandt” und unverbürgte
Privat=
mittheilungen in das Publikum dringen. Es iſt unſeres Crachtens
Pflicht einer wahrheitsliebenden und unparteiſchen Preſſe, einer ſolchen
die öffentliche Meinung verwirrenden und die Autorität der ſtädtiſchen
Verwaltung ſchädigenden Sitte reſp. Unſitte entgegen zu wirken. Wir
werden uns deßhalb die Mühe nicht verdrießen laſſen, über
Angelegen=
heiten unſeres ſtädtiſchen Gemeinweſens, welche von allgemeinem Intereſſe
ſind, zuverläſſige Ermittelungen anzuſtellen und deren Ergebniß unter
obigem Titel zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Es bleibt dann jedem
Intereſſenten überlaſſen, an den maßgebenden Stellen zu conſtatiren, ob
unſere Mittheilungen auf Wahrheit beruhen oder nicht. Im Falle der
Unwahrheit wird wohl die officielle Berichtigung nicht ausbleiben. Wir
beginnen unſere Mittheilungen ſchon heute.
Im Jahr 1874 wurde in Folge der veränderten
Verwaltungsgeſetz=
gebung auch die Umwandlung der ſtädtiſchen Verwaltung nach Maßgabe
der neuen Städteordnung vollzogen. Durch letztere wurde bekanntlich
das Selbſtverwaltungsrecht der größeren Städte bedeutend erweitert; an
die Stelle des früheren Gemeinderaths trat die zahlreichere und mit
er=
weiterten Befugniſſen ausgeſtattete Stadtverordneten=Verſammlung und
an die Spitze der Verwaltung ein Bürgermeiſter, für welchen dieſes Amt
nicht mehr unbeſoldetes Chrenamt, ſondern Berufsamt iſt. Auf die
be=
deutende Erweiterung und Vergrößerung der Arbeitsthätigkeit der
ſtädti=
ſchen Verwaltung kommen wir in einem ſpäteren Artikel zurück.
Es iſt nun eine ziemlich verbreitete Anſicht, die neue Verwaltung ſei
im Verhältniß zu der früheren beſonders koſtſpielig und namentlich habe
unter der letzteren niemals ein ſolches Steigen der Communalſteuern
ſtattgefunden, wie in den letzten 4 Jahren. Da die Wahrheit einer ſolchen
Anſchuldigung nur nach Zahlen bemeſſen werden kann, ſo geben wir im
Nachſtehenden eine auf die Regierungsblätter der betreffenden Jahre
ge=
gründete Tabelle der Communal=Steuerausſchläge der Stadt Darmſtadt
und der dabei zur Anwendung gebrachten Coefficienten aus den Jahren
1865-1878:
47467 fl. - 81373 M. 4 kr. 1047 pf. 2 1217 pf.
55100 fl. = 94457 M. 4 kr. 3,201 pf. =13,71 pf.
= 125142 M. 6 kr. 1081 pf. = 1791 pf.
231428 M. 9 kr. 1526 pf. = 26,80 pf.
1873 165000 fl. - 282857 M. 10 kr. 0267 pf. - 28,76pf.
342857 M. 11 kr. 1097 pf. - 32,22 pf.
Jahr.
Ausſchlag.
Coefficient.
R.=W.
R.=W.
1865
1866
1867 73000
4.
1868 77100 fl. = 132171 M. 6 kr. 2055 pf. = 1861 pf.
1869 92700 fl. = 158914 M. 7 kr. 2530 pf. = 21,81 pf
1870 135000 fl.
1871 138200 fl. - 236914 M. 9 kr. 1488 pf.
1872 155600 fl. = 258171 M. 10 kr. 0,119 pf. - 28,65 pf
1874 200000 fl.
1875
358382 M.
—
—
1876
454634 M.
—
—
1877
460000 M.
470000 M.
1878
Aus vorſtehender Ueberſicht, welche 10 Jahre der alten und 4 Jahre
der neuen Verwaltung umfaßt, ergibt ſich nun folgendes Reſultat:
Unter der alten Verwaltung, welcher gewiß noch Niemand den
Vor=
wurf der Verſchwendung gemacht hat, ſtieg die Communalſteuer und
zwar mit Ausnahme eines einzigen Jahres, in jedem Jahr, von 47467 fl.
bis auf 200000 fl. Der Coefficient ſtieg von 12,17 pf. auf 32,2 pf.
Der erſte Voranſchlag der dermaligen Verwaltung war derjenige für
1875. Derſelbe ergab trotz der weſentlich erweiterten Verwaltung und
der dadurch hervorgerufenen erhöhten Ausgaben keine weſentliche
Ver=
änderung des Coefficienten, indem ſich derſelbe ſtatt auf 32,22 pf. auf
324 pf. ſtellte. Der etwas erhöhte Betrag des Umlagekapitals hat in
den höher gewordenen Steuerkapitalien ſeinen Grund. Im Jahre 1876
ſtieg allerdings der Coefficient von 324 pf. auf 40,2 pf.; allein hierfür
kann die dermalige Verwaltung nicht verantwortlich gemacht werden;
248
26TL. Pf.
324 pf.
402 pf.
39,960 pf.
40,465 pf.
912
K 101
weil die Mehrausgaben, welche gedeckt werden mußten, von deren Willen
ganz unabhängig waren. Als einige Hauptpoſten nennen wir:
Kapital=
zinſen eines in 1876 effectuirten Anlehens zur Deckung der Koſten
ver=
ſchiedener vom früheren Gemeinderath beſchloſſener und ausgeführter
Bauten, z. B. Lagerhaus, Anbau an der höheren Mädchenſchule,
Octroi=
erheberwohnungen ꝛc. 7700 M., Beitrag zur Kreiskaſſe in Folge der
neuen Kreisorganiſation 13000 M., Mehraufwand für die vom
Miniſte=
rium beantragte und von der Stadtv.=Verſammlung genehmigte
Ver=
änderung der Polizeiorganiſation, Einführung der Schutzmannſchaft
30000 M., Mehrbetrag an Lehrerbeſoldungen in Folge der veränderten
Organiſation und Anſtellung fehlender Lehrkräfte 28000 M. Dieſe
weni=
gen Hauptpoſten ergaben allein ſchon für 1876 ein Mehrbedürfniß von
78700 M. - Im Jahr 1877 ging der Coefficient - und auf dieſen
allein kömmt es hier an - nicht in die Höhe, ſondern von 402 pf. auf
39,960 pf. herab, obwohl es zweckmäßiger geweſen wäre, ihn nach dem
Vorſchlag des Bürgermeiſters unverändert zu belaſſen. Auch in 1878
kann man kaum von einem Steigen der Steuer und des Coefficienten
reden, wenn ſich erſtere von 460000 M. auf 470000 M., letzterer von
39,960 pf. auf 40465 pf. hob. Wenn man nun aber erwägt, welche
enorme unvermeidliche und unverſchiebbare Mehrausgaben gerade in die
Perioden 1877 und 1878 fallen, — wir nennen nur die Erbauung einer
neuen Realſchule und drei neuer Volksſchulhäuſer, wofür eine neue
An=
leihe von einer Million Mark aufgenommen und verzinſt werden mußte,
ſowie die Amortiſation und Verzinſung der vom Staate vorgelegten
Summe von 350740 M., welche die Stadt als Beitrag zum
Gelände=
erwerb an die Heſſ. Ludwigsbahngeſellſchaft zu zahlen hatte, - ſo kann
man ſich nur wundern, daß das allgemein gefürchtete bedeutende Steigen
der Communalſteuer für 1878 nicht ſtattgefunden, vielmehr die von der
Stadtv.=Verſammlung beſchloſſene Reviſion und Erweiterung des
Octroi=
tarifs zur Deckung des Fehlenden ausgereicht hat. Die Reſultate würden
für die dermalige Verwaltung noch viel günſtiger ſtehen, wenn die frühere
Verwaltung die ſchon unter ihrem Regime dringend nöthige Erbauung
eines Realſchulgebaudes und die Fürſorge für die Volksſchulen, ſowohl
an Gebäuden, wie an Lehrern und Lehrmitteln, wenigſtens ſucceſſive
ſelbſt unternommen und ſtatt deſſen nicht ihren Nachfolgern als ein
wahrlich nicht beneidenswerthes Vermächtniß hinterlaſſen hätte. Das
wird doch wohl kein Verſtändiger leugnen wollen, daß unſere ca. 800
Schüler zahlende Realſchule ſchon ſeit Jahren in einer wahrhaft
himmel=
ſchreienden Weiſe in vier verſchiedenen zum Theil höchſt ungeeigneten
Localitäten untergeſtopft war und daß ein Theil unſerer Volksſchulen
Anfangs 1875 thatſächlich ſo auf die Straße geſetzt waren, daß der
Unterricht in einer Anzahl von Klaſſen auf einige Zeit ganz eingeſtellt
und eine verlaſſene prov. Bahnhofsbaracke, ſowie ein Stock der alten
Eiſenſchmelze zu Schulräumen hergerichtet werden mußten, um nur der
dringendſten Noth abzuhelfen. Das erſchreckende Steigen der Kinderzahl
hat die dermalige ſtädtiſche Verwaltung nicht zu verantworten. - Auf
Grund unſerer Erkundigungen erwähnen wir endlich noch, daß über den
zur Verfügung des Bürgermeiſters ſtehenden 1877r Reſervefonds in ſo
ſparſamer Weiſe verfügt worden iſt, daß der in Folge der bekannten
Kritzler'ſchen Anträge aufgewachſene Rückſtand bei der Gasfabrik im
Be=
trag von ca. 21000 M. aus der Erſparniß hat getilgt werden können.
Auch die namhafte Summe, welche die Kaiſerfeſtlichkeiten gekoſtet haben,
konnte aus Erſparniſſen gedeckt werden!
Aus vorſtehenden Zahlen und Thatſachen geht zur Genüge hervor,
ob der dermaligen ſtädtiſchen Verwaltung der Vorwurf außerordentlicher
Koſtſpieligkeit und Geldverſchleuderung mit Recht gemacht werden kann
oder nicht.
werden als Landeseigenthum anerkannt, auch ſollen die Einkünfte des
Hofgutes Neu=Ulrichſtein künftig in die Staatskaſſe fließen.
In darauf folgender öffentlicher Sitzung wurde beſtimmt, daß ein
Theil der durch das Ableben S. Königl. Hoheit des Prinzen Karl hinfällig
gewordenen Apanage zur Erhöhung des Witthums J. Königl. Hoheit der
Frau Prinzeß Karl und zu einem jährlichen Zuſchuß von M. 10285. 71
zur Apanage S. Großh. Hoheit des Prinzen Wilhelm zu verwenden ſei.
O (Stadtverordnetenverſammlung vom 23. Mai.) Vor
ſEintritt in die Tagesordnung theilte der Oberbürgermeiſter mit, daß er
Namens der Stadt Se. Maj. den Kaiſer ob der glücklichen Errettung
vor der ihm jüngſt durch Mörderhand drohenden Gefahr beglückwünſcht
und gab Kenntniß von dem Düſſeldorfer Aufruf, wonach am 28. d.
Monats, dem Namenstage Seiner Majeſtät, eine Nationalfeier in Scene
geſetzt werden ſoll. Man glaubte von einer ſolchen hier abſehen zu ſollen,
da man in anderer Weiſe, nämlich durch Errichtung eines Kaiſer
Wilhelm Stipendiums für unbemittelte Studirende der
polytech=
niſchen Hochſchule ein ewiges Andenken, welches ſich an den Namen des
Kaiſers knüpft, zu ſchaffen beabſichtigt. — Hinſichtlich der Verlegung des
Ortsgericht nahm der Oberbürgermeiſter ſeinen früheren Vorſchlag,
daſſelbe im Stadtkaſſehaus unterzubringen, zurück, da die Möglichkeit
vorliegt, daß demnächſt die höhere Mädchenſchule dieſer Räume bedarf
und proponirte deßhalb die genannte Behörde in dem unteren Stock
des Kyritz'ſchen Hauſes zu placiren, ein Plan, der nach längerer
Ver=
handlung an die Baucommiſſion zur Berichterſtattung verwieſen wurde.-
Die Vermiethung des ſeither von dem Herrn Oberbürgermeiſter
bewohn=
ten 3. Stocks des Stadtkaſſehauſes an Frau Lehrer Wörner um den
ſeitherigen Preis von 600 M. wurde genehmigt. — Ueber die Beſetzung
der erledigten Octroierheberſtelle an der Eliſabethenſtraße ſoll in geheimer
Sitzung verhandelt werden. - Gegen die Verwendung einer 11ten
Dia=
coniſſin im Hoſpital erhob ſich kein Widerſpruch.
Der Antrag der Baucommiſſion, mit der Knabenarbeitsanſtalt auf
Grund des beſtehenden Vertrags wegen einſeitiger Durch= reſp. Umführung
der Stiftſtraße unter Beibehaltung der Eichengruppe in
Ver=
handlung zu treten, fand Billigung. — Ein Geſuch der Firma Lecog um
Chauſſirung des alten Griesheimerwegs, die zu 1600 M. veranſchlagt iſt,
wurde unter der Bedingung genehmigt, daß Petent einen Zuſchuß von
400 Mark leiſtet. - Die der Stadt angeſonnene Uebernahme der
Schuchardpaſſage wurde abgelehnt. — Gegen die proviſoriſche
Ver=
wendung des früheren Gemeindebauaufſehers Schwalb zur
Beaufſichti=
gung des Privatbauweſens, wurde keine Einwendung erhoben.
Die Ende April und Anfang d. M. ſtattgehabten
Holzverſteiger=
ungen, wo ſtatt des Tarifanſatzes von 18260 M. nur 8000 M. gelöſt
wurden, ſollen mit Ausnahme der Nadel= und Ginſterwellen nicht
genehmigt werden. Man ſtimmte vielmehr dem Vorſchlag bei, das Holz
in etwa 14 Tagen reſp. 4 Wochen verſteigern und erweiterte Abfuhrfriſten
eintreten zu laſſen. — Die von dem Verſchönerungsverein beabſichtigte
Errichtung eines Barometerhäuschens auf dem Louiſenplatz wurde
dankbar acceptirt.
Der hiſtoriſche Verein veranſtaltet am Samſtag den 25.
d. M. den 1. Sommerausflug zur Beſichtigung des Ringwalls auf der
Kürnbach und des Schloſſes Lichtenberg. Abfahrt von Darmſtadt nach
Ober=Ramſtadt 9 Uhr 43 Minuten.
Herr Hofſänger H. Winkelmann theilt uns mit, daß er am
Dienſtag nicht in Frankfurt geſungen habe.
Die Legung des unterirdiſchen Telegraphenkabels iſt
bis nach Heidelberg vollendet und wird daſſelbe nun durch das Neckar.
bett gelegt, zu welchem Zwecke die Schiffahrt bei Heidelberg in der Nähe
der neuen Brücke auf kurze Zeit abgeſperrt wurde.
Bermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 24. Mai.
In der geſtrigen Sitzung zweiter Kammer beantragten
Oſann und Genoſſen die Antwort der Staatsregierung auf die
Inter=
pellation des Abg. Schröder über das Verhältniß der
Prioritäts=
obligationen der Heſſ. Ludwigsbahn zu deren Actien noch in dieſer
Seſſion einer Beſprechung zu unterziehen. - Bei der fortgeſetzten
Be=
rathung über die Sitze der Amtsgerichte in der Provinz Oberheſſen
entſchied man ſich für den Wegfall von Laubach, Lich, Nauheim und
Altenſtadt.
Wie bereits geſtern berichtet, iſt in geheimer Sitzung der 2.
Kamme=
mit namentlicher Abſtimmung der Antrag der Majorität des Ausſchuſſes
bezüglich der Civilliſte S. Königl. Hoheit des Großherzogs mit 29 gegen
20 Stimmen angenommen worden und geht die getroffene Vereinbarung
ferner noch dahin, daß das Großh. Palais in Frankfurt innerhalb
5 Jahren zu verkaufen und aus dem Erlös ſoweit derſelbe reicht die
Ver=
bindlichkeiten der Civilliſte ſowie des Großh. Hauſes zu tilgen ſeien; ein
event. erforderlicher Mehrbetrag iſt durch Veraußerung von
Chatouille=
gütern, bzw. aus dem Allodialvermögen S. Königl. Hoheit des
Groß=
herzogs zu decken. Die Güter Hötensleben und Oebisfelde werden als
Fibeicommiſſariſches Privateigenthum des Großh. Hauſes anerkannt,
wo=
gegen S. Königl. Hoheit der Großherzog aus deren Ertrag jährlich
M.21242. 8' Pf. zur Erhöhung der Civilliſte J. Königl. Hoheit der Frau
Prinzeß.Karl beitragen. Alle ſonſtigen Domänen, welche mit den im
Friedensſchluſſe von 1866 neu erworbenen Territorien angefallen ſind,
— (Ein eigenſinniger Reiſender.) Von Stuttgart nach Ulm ſind
bekanntlich die Eiſenbahnzüge immer ſtark beſetzt. Als ein ſolcher Zug
in Eßlingen anlangte, ſuchte ein dort wohnender Herr für ſeine Frau
einen Platz in einem Waggon zweiter Klaſſe; endlich fand er einen ſolchen,
allein auf demſelben lag eine Reiſetaſche. Er wendete ſich deshalb an
dem Herrn gegenüber und nun entſpann ſich folgender Dialog. „Mein
Herr, wollen Sie nicht ſo freundlich ſein, dieſe Taſche wegzunehmen ?
- „Noi, mei guak's Herrles, erwiderte der Gegenüberſitzende, „des
Täſchle werd j net wegnehme - „Sie nehmen ſie nicht weg?
„Noi, Herrle, noil” — In dieſem Falle wäre ich genöthigt den
Con=
ducteur zu rufen. - „Rufet Sie nur den Conducteur. - „ He, mein
Freund=, ſagte der nun herbeigeeilte Conducteur, Sie müaßet doch ſo
gut ſein und des Täſchle wegnehme; - „Noi, ſel thua i net
nehm's net weg.- — „ Dann muaß i eba den Herr Ober=Conducteur
cufa.
- „Meinet wega, rufet Sie den Herrn Ober=Conducteur.
Der Ober=Conducteur kommt mit Amtsmiene angeſegelt: „Mir iſt
ge=
ſagt worda," ſing er an, „daß Sie des Täſchle net wegnehme wolla.
- „Ja, ja, es iſcht au ſo, i nehm's almal net weg. - „Spaßet Sie
net, i müaß wahrhaftig den Herrn Polizeidiener rufa.” — Es geſchieht
und der Wächter des Geſetzes naht ſich mit martialiſchem Geſicht und
raſſelndem Säbel. „Mein Herr," beginnt er. - „ Sie befehlet, Herr
Wachtmoiſchter?” - „3 frag Sie im Nama des Geſetzes, ob Sie des
Täſchle net wegnehmen wolletz” - „ Noi, Herr Wachtmoiſchter, des
thua i net.” — Allgemeine Beſtürzung. „Aber, in drei Teufelsname,
„Ja, meiner
varum wollet Se denn des Täſchle net wegnehme ?
Seel, weils net mein iſcht - i werd do a fremds Täſchle net
weg=
nehme - i bin ja koi Dieb.-
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.