Darmstädter Tagblatt 1878


22. Mai 1878

[  ][ ]

GASALT TO

Göenmnentnrn
lh 6 Auk huc Ertytrhn
St min vn allen Poſi=
huien
Diksaugn azuingenn-
ARtAar s P. zroLadd
md Hoſtaufichlag und Beyiellgeblh.

(Frag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
z4*
RRlII RIyuuhov

Inſerate
wrdenangerammer nDarmſtadt
von der Expedition, Rhelnſtr. Nr. W.
mBeſſungen von Friedr. Blßer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auzwärd
von ellen ſollden Knnoncen=Ezpp
ditlonen.

141. Jahrgang.
Amtliche; Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
NOD.
1878
Mittwoch den 22. Mai

Gefunden: 1 Knabenſtrohhut, 1 ſchwarzes Medallon, 5 verſchiedene Schlüſſel, 1 Sperrhaken, 1 Pfandſchein, 1 Strumpfband,
5 verſchiedene Taſchentücher, gez., 1 Portemonnaie, 1 Regenſchirm, 1 goldne Broſche.
Zugelaufen: 1 mittelgroßer brauner Hund, 1 geſcheckter Hund.
Eingefangen im Walde: 1 brauner Jagdhund mit gelblicher Bruſt und Schnauze, trägt ſchwarzledernes Halsband mit
Meſſingſchnalle und 2 Meſſingringe.
Zugeflogen: 1 Bienenſchwarm.
Berloren: 8 Paar farbige Kinderſtrümpfe, 1 mattgoldne Uhrkette, 1 ſilberne Cylinderuhr mit Talmilette und der Nr. 4845,
1 rundes goldnes Medaillon mit Bild.
Entlaufen: 1 kleiner langhaariger weißer Pudel, auf den Namen Aliv hörend.
Darmſtadt, den 21. Mai 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit wiederholt zur öffentlichen Kenntniß, daß Geſuche von Ein=
heimiſchen
und Fremden um Einräumung von Verkaufsplätzen auf hieſiger Meſſe nur
dann Berückſichtigung finden können, wenn dieſelben mindeſtens 6 Wochen vorher
bei dem Marktmeiſter eingereicht worden ſind.
Darmſtadt, den 21. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
4364)
Ohly.

Das erſte Ziel directer Steuern, worauf Pfandung vollzogen iſt, muß bei
Vermeidung des Pfandverkaufs bis zum 28. d. Mts. an Großherzogliche Diſtricts=
Einnehmerei Darmſtadt berichtigt ſein.
Darmſtadt, den 17. Mai 1878.
4326)
Keßler. Pfandmeiſter.

4213) Oeffentliche Aufforderung.
Anſprüche aller Art an den Nachſaß der
am 31. März l. J. in einem Aler von
71 Jahren dahier verſtorbenen Eliſabethe
Schminck, ledigen Standes, ſind binnen 14
Tagen geltend zu machen, wenn ſie bei
Ordnung des Nachlaſſes berückſichtigt wer=
den
ſollen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. B. d. Stadtr.:
Klingelhöffer, Stadtgerichts Aſſeſſor.

Bekanntmachung.
Freitag den 24. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr,
ſoll das Ausweißen verſchiedener Kranken=
ſäle
, ſowie das Legen eines Fußbodens it
dem ſtädtiſchen Hospital öffentlich durch
Soumiſſion vergeben werden. Voranſchlag
und Bedingungen liegen auf dem Stadt=
bauamt
zur Einſicht offen, woſelbſt auch

die Soumiſſionsofferten auf vorſchriſts=
mäßigem
Formular einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 20. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
4330) Appfel, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Freitag den 24. d. Mts., Vormit=
tags
um 10 Uhr,
ſollen die bei Anfertigung von Schulrequiſiten
für die Mittelſchulen für Knaben u. Mäd=
chen
nöthig werdenden Schreiner=,Schloſſer=,
Spengler= und Lackirarbeiten öffentlich durch
Soumiſſion vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, wo=
elbſt
auch die Soumiſſionsofferten auf vor
ſchriftsmäßigem Formular einzureichen ſind
Darmſtadt, den 20. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V. d. B.:
4336) Appfel, Beigeordneter.

Immobilien=Verſteigerung.
Mittwoch den 29. Mai l. J., Vor=
mittags
10 Uhr, ſollen die zum Nachlaß
des Auguſt Nungeſſer in Eberſtadt gehörige
Hofraithe:
Fl. I. Nr. 3510. Klftr. 58 Acker, die
Hickenbück,
I. 351o. 74 Hofraithe,
die Hickenbück,
mit noch mehreren Morgen Ackergelände
und Bauplätze, durch das Großh. Landgericht
Darmſtadt auf dem Rathhauſe zu Eberſtadt
mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert
werden.
Nach dieſer Verſteigerung an demſelben
Tage ſollen die hinterlaſſenen Mobilien u.
Wirthſchaftsgeräthſchaften, ſowie die zur
Klenganſtalt gehörigen Horden, ca. 130 Stück
gut erhalten, durch das Großh. Ortsgericht
Eberſtadt verſteigt werden.
Bemerkt wird hierbei, daß ſich die Hof=
raithe
an der Heidelbergerſtraße befindet,
wo ſeither eine ſehr frequente Gaſtwirthſchaft
nebſt einer Klenganſtalt betrieben wurde.
Die Gebäulichkeiten befinden ſich in einem
ſehr guten Zuſtande und ſind ſämmtlich
neu erbaut.
Eberſtadt, den 20. Mai 1878.
In Auftrag
Großherzoglichen Landgerichts Darmſtadt.
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
4365)
Müller, Vorſteher.

4366) Freitag den 24. Mai, Nach=
mittags
4 Uhr, wird das Heugras von
der Wieſe des Hrn. v. Bouchenröder neben
dem Großh. Holzhof dahier auf Ort und
Stelle loosweiſe verſteigert.
243

[ ][  ][ ]

896

Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Auſtehen der Wittwe
des Hof=Geflügel=Lieferanten Georg Held
läßt dieſelbe nachſtehende Grundſtücke und
zwar:

Fl. Nr.
7 WMet.
2725 Acker im Bachgang. 7 106 1981 Acker im Oppenheimer= 7 114 3112 Gau,
Acker daſelbſt, 19 80 1581 Ucker über der Pallas. 19 81 1619 wieſe,
Acker daſelbſt, 19 82 2906 Acker daſelbſt, 19 2913 Acker daſelbſt, 23 1625 Acker gegen den Chriſt= 23 82 1969 böllen,
Acker daſelbſt, 25 77 1462 Acker neben der Löcher= 27 93 1698 wieſe,
Acker hinter der Meth= 27 94 3185 vieſe,
Acker daſelbſt, 40 14 2681 Acker über den drei 40 19 1622 Brunnen,
Acker daſelbſt, 40 20 1319 Acker daſelbſt, 40 21 2069 Acker daſelbſt, 50 2081 Wieſe zu Scheftheim, 54 4656 Wieſe im Aermelfleck, 26 80¾ 10 6406 Acker an der Täubches= 40 262 3144 höhle,
Acker neben der Sei= 40 263 3425 terswieſe,
Acker daſelbſt, 43 12 4206 Acker am Judenfallthor, 43 13 3044 Acker daſelbſt, 43 14 3225 Acker daſelbſt, 43 15 1619 Acker daſelbſt, 54 24 14388 Wieſe über dem Ein= 54 25 7938 jedel,
Wieſe daſelbſt, Freitag den 24. Mai d. Js., Nach=

mittags 3 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag öffentlich an
den Meiſtbietenden verſteigern.
Darmſtadt, den 17. Mai 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
4242)

Freitag den 24. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr,
ſollen kleine Ochſengaſſe Nr. 12, eine Dreh=
bank
(Anſchaffungspreis 200 fl.), mehrere
Kleiderſchränke, Kommode, Tiſche, Uhren,
3 Decimalwaagen, 1 Petroleumbehälter,
2 Nähmaſchinen ꝛc., gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 17. Mai 1878.
4327) Keßler, Pfandmeiſter.

4332) WWeiterſtadt.) Freitag deu
24. d. Mts., Mittags 12 Uhr, ſoll die
Anfuhr von 120 Mtr. Baſalt=, theils
Pflaſter=, theils Chauſſirſteine, aus den
Roßdorfer Brüchen hierher, an die Wenigſt=
nehmenden
parthieweiſe verſteigert werden.
Weiterſtadt, am 18. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt
Schuchmann.

R 99.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 23. dſs. werden durch den Unterzeichneten im Saale der
Bierbrauerei von L. Ritſert, Hügelſtraße 27. nußbaumene und tannene Kommode,
Sopha's, Conſolſchränke ꝛc. ꝛc., ſowie eine Partie neue Arbeitshoſen, Sommerſäckchen
in Drill, Weißzeug, Kleider . ꝛc., Vormittags 9 Uhr anfangend, öffentlich verſteigert.
K. Strauß, Taxator.

3963)

Hapetem

auf gutem Papier von 20 Pfg. per Rolle an empfiehlt
Schützenſtraße
ALertStutzOr,
Nr. 5.
Tapeten= und Cigarren=Lager.

3586)

F t r o h h u t e
für Herren, Knaben und Kinder empfehlen in reicher Auswahl
L. Rosenthal ≈ Comp.,

16 Ernſt=Ludwigſtraße 16.

4252)
Zurückgeſetzte Sonnenſchirme
unterm Fabrikpreis beig
Geors Fey, Markt 3.

Geſchäfts=Cröffnung und Empfehlung.
Mit Gegenwärtigem beehre ich mich zur ergebenſten Anzeige zu bringen, daß ich
an hieſigem Platze ein
Vergolder=Geſchäft
unter der Firma:
Herrmann Sauuthert

errichtet habe und empfehle mich zu geehrten Aufträgen aller in mein Geſchäft ein=
Hochachtungsvoll
ſchlagenden Arbeiten.
Herrmamm Soumthak,
Vergolder,
26 Eliſabethenſtraße 26.
4152)

Obſt=, Zierbäume und
Sträucher,
ſowie Gemüſe= u. Blumenſamen, beſter
Auswahl, worüber Verzeichniſſe gratis,
empfiehlt
Geinrich Hoaak,
Handelsgärtner in Beſſungen.
1369) 3966) Eine große Hundshütte zu
verkaufen. Annaſtraße 6 parterre. 4173) Die erſte Schur einjähriger In=
zerner
Klee zu verkaufen von 111 ⬜Klftr.
gleich vor m Rheinthor 280 ⬜Klftr. am
vorderen Landwehrweg, 847 ⬜Klftr. an der
Windmühle. Näheres Kapellplatz Nr. 70
und Landwehrweg Nr. 63. Beſte Ruhr=Steinkohlen,
prima Nuß= und Stückkohlen empfiehlt
B. M. Hachenburger,
Eliſabethenſtraße 42.
9287) Prima gebrannten
HafeO, kandirt,
per ½ Kilo M. 1.70. bei
Z.
A. W. Praſſel.
S. 4342)
Klee=Verkauf.
Die Jahres=Ernte von 3 Morgen iſt
abzugeben. Näheres Mathildenplatz 19. [ ][  ][ ]

R 99.

Reparaturen
und, Veränderungen
werden ſchnell und
billig beſorgt.

4 aUTOUI

Die ſeit mehreren Jahren ungünſtigen Geſchäftsverhältniſſe haben ſich wohl am meiſten im Gebiete der
Seidenwaaren fühlbar gemacht und mußte mancher große Seidenwaarenfabrikant ſein bedeutendes Lager um
Vieles verkleinern.
Durch Uebernahme großer Poſten Selden- und Lanella-Stoſſe; wodurch ich mein Lager um das Dreifache
vergrößert habe, bin ich in den Stand geſetzt, ſnie Dageweſenes zu leiſten und meine allbekannten früheren bil=
ligen
Preiſen noch um Bedeutendes zu ermäßigen.
Meine Auslage, worauf ich ganz beſonders aufmerkſam mache, wird jedem die Ueberzeugung geben, daß
man in meinem Geſchäfte für geringe Koſten die ſchönſten Schirme findet.
Mein Lager iſt aufs Reichhaltigſte aſſortirt und bietet uur das Neueſte und Geſchmackvollſte in guter und
ſolid gearbeiteter Waare.
ET. Die Preiſe ſind feſt und ſtehen an jedem Schirme
H.
deutlich zu leſen. 4-

3404)

EUUAAUN
TII
Schirmfabrikant,
42 ALudwigsſtraße ſ2.

.
Holzpreiſe
im Großherzoglichen Holzmagazin.
Buchenſcheiter pro 1 Nmtr. - 13 M.
Kiefornſcheiter
7
Beſtellung und Zählung bei Großherzog
lichem Rentamt (Paradeplatz 4).
Verwaltung des Großherzoglichen Holz=
Magazins.
Muh I.

Feinſter
3732)
Getreide=Kümmel
per Liter=Flaſche M. 1. 20
zu haben in hieſigen Delicateſſen= u. Colo=
nialwaaren
=Handlungen.
Geory Scherer & Co.
Dampf=Deſtillation in Langen.
pG-rLr.
pLrce.
RAKAAALAxTAAIAATTX]
4205) 11 Morgen Kleeu. 4 Mor= ds
15
Ngen Heugras ſind in Abtheilungen d
8½
L. Daum.
G zu verkaufen.
½
.
41
p.
ATTTTATTTAATTLAAAAT4!

Vermiethungen.
173) Mehrere möblirte Zimmer zu ver=
miethen
zuſammen oder getrennt.
Eliſabethenſtraße 23.
1887) Liebigſtraße 6 iſt der 3. Stock,
beſtehend aus 5 Zimmern, abgeſchloſſenem
Vorplatz, Magd= und Bodenkammer, Mit=
gebrauch
der Waſchküche und Benutzung des
Bleichplatzes, bis 3. Juni zu vermiethen.

527) Ein freundlich möblirtes Zimmer
zu vermiethen Mühlſtraße 20 Zr. Stck.
716) Die bel Etage, Caſerneſtr. 18.
den Bahnhöfen gegenüber, beſtehend aus 6
Zimmern und Kabinet, Küche, Keller, Bo=
denkammer
und abgeſchloſſenem Vorplatz,
ſowie Mitgebrauch der Waſchküche, iſt an=
derweit
zu vermiethen. Ebendaſelbſt iſt
eine freundliche Manſarden=Wohnung zu
vermiethen.
Georg Geiſt.
985) Die Parterre=Wohnung in mei=
nem
Hauſe, Promenadeſtraße 70, be=
ſtehend
aus 7 Zimmern und Küche nebſt
allen dazu gehörigen Bequemlichkeiten, iſt
per Anfang Mai l. J. anderweit zu verm
Auf Wunſch können auch noch 2 freund=
liche
Manſardenzimmer abgegeben werden.
F. Schmitt Wtwe.
1289) Aliceſtraße 16 iſt eine ſchön=
Parterre=Wohnung, beſtehend aus 6 Zim=
mern
mit Balkon, Küche, 2 Manſarden=
ſtuben
, Keller, Waſchküchel mit Regenpumpe,
Bleichplatz und Gartenantheil, ſofort zu
vermiethen. Näheres ertheilt
Karl Bernet, Caſinoſtraße 15.
1302) Ecke der Caſino= u. Bleich=
ſtraße
1 ein Logis zu vermiethen und
ſogleich zu beziehen.
1637) Nieder=Ramſtüdterſtraße 8
ein Logis, 3 Zimmer mit Balkon, 2 Spei=
ſcherkammern
, Küche und Keller, an eine
kleine ruhige Familie, am liebſten nur
Damen, per 1. Juni, auf Wunſch auch
früher, zu verm. L. Reinhard, Holzhandl.

1604) Friedrichſtraße 24 eine geräu=
mige
Manſarden=Wohnung von 4 Piecen
mit Küche und ſonſtigem Zubehör alsbald
beziehbar. Preis 180 Gulden.
1671) Kirchſtraße 14 zwei Treppen
hoch iſt ein ſchönes Logis, beſtehend aus
2 Zimmern, Kabinet, Küche, Keller ꝛc., zu
verm. und 1. Mai zu beziehen. A. Horn.
1883) Grafenſtraße 35 iſt der obere
Stock, 7 Zimmer, 2 Küchen und allen
übrigen Bequemlichkeiten zuſammen, auch
getheilt, zu vermiethen.
1910) Aliceſtraße 9. iſt der 3. Stock,
beſtehend in 6 Zimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und bis
4. Juni oder auch ſchon früher zu beziehen.
Wilh. Rahn, Promenadeſtraße 26.
1986) D. Carlsſtraße Nr. 29 iſt ein
freundl. möbl. Zimmer zu vermiethen; auch
können 2 Schüler gute Penſion erhalten.
2345) Blumeuthalſtraße 49, nahe
den Bahnhöfen, iſt der 3. Stock anderweit
um 300 Mark jährlich zu vermiethen und
ſofort zu beziehen. Näheres in Nr. 43 daſelbſt
parterre zu erfahren. L. Riedlinger.
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rTAxATAAxrXTxTTTTTLLLo.
52369) Mühlſtraße 64 Kapellplatz
die bel Etage ſofort zu beziehen.
8.
.
p5.
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8
2460) Muhlſtraße 37 die Parterre=
Wohnung, 5 geräumige Zimmer nebſt allen
ſonſtigen Bequemlichteiten, Mitte Juni an
eine ruhige Familie anderweit zu vermiethen.
Näheres 39.

[ ][  ][ ]

E99.

898
2455) Eliſabethenſtraße 34 kleine
Wohnung im Vorderhaus 2 Treppen hoch.
2588) Aliceſtraße 30 iſt der 3. Stock
meines Hauſes, beſtehend aus 5 großen
Zimmern mit allem Zubehör, zu vermiethen
und bis zum 1. Juni zu beziehen.
Ph. Hahn, Schreinermeiſter.
2930) Dieburgerſtraße 66 iſt die Par=
terre
=Wohnung zu vermiethen.
Wilh. Schupp, Zimmermeiſter.
2936Rheinſtraße 12 der Laden des
Herrn Paar wegzugshalber Ende des
Quartals anderweit zu vermiethen.
17
goye)
Car.
paozpm
PAAarziAtAtL-Aaaaahd
2947) Zwei gut möblirte Zimmer
V im 1. Stock in der Caſinoſtraße ſind24
c. vom 1. Mai ab zu vermiethen.
7 Näheres bei Joſeph Trier,
Logisnachweiſungbureau

W25 Wilhelminenſtraße.M
Hupp
Muuuupuyo
XL=AzAALaaaAaata
2954) Ecke der.Wendelſtadt= und
Lagerhausſtraße Nr. 2 (Neubau), iſt
das Hochparterre, beſtehend aus 5 elegant.
Zimmern u. ſ. w. zu vermiethen. Näher.
bei F. Friedrich Mahr, Aliceſtraße 17.

2955) Elegank möbirte Wohnung.
6 Zimmer. Näheres Eichbergſtraße Nr. 24
oder bei Herrn Trier, Wilhelminenſtr. 25.

2969) Dieburgerſtraße 14 iſt der
3. Stock, beſtehend in 5 Zimmern nebſt
allen Bequemlichkeiten und Veranda mit
prachtvoller Ausſicht, ſofort zu vermiethen.
Preis M. 500.
H. Dingeldey.
2973) Annaſtraße Nr. 34 bel Etage
2- 3 möblirte Zimmer mit Balkon.

59) Elſabethenfraße 55 ein
Laden mit Logis per 1. Juli zu
vermiethen. J. Schweitzer.

335) Müllerftraße Tu-4'ſind
3 Logis, je 4 Piecen enthaltend, mit ſon=
ſtigen
Bequemlichkeiten zu vermiethen und
ſogleich zu beziehen. Näheres bei B. Emmel,
Weißbindermeiſter, Pankratiusſtraße 10.
3374) HeidelbergerſtraßeiNr. 7 zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
3427) Den Bahnhöfen gegenüber iſt
eine neu hergerichtete Wohnung, beſtehend
aus 4 Zimmern, geräumigem Vorplatz,
Küche ꝛc., mit allen ſonſtigen Bequemlich=
keiten
, zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
Georg Schneider, Holz=u. Kohlenhandlg.
3434) Grafenſtraße Nr. 33 iſt eine
Wohnung von 4 Zimmern im Vorderhaus
und eine kleinere im Seitenbau zu ver=
miethen
.
J. Spengler.
3435) Neckarſtraße 26 im Vorder=
haus
eine Wohnung, 3 Zimmer, Küche,
Glasabſchluß und Bleichplatz zu vermiethen.
Näheres daſelbſt, eine Treppe hoch.
3436) Laden mit Wohnung zu ver=
miethen
. Näheres Neckarſtraße 26.
3437) Beſſ. Karlsſtraße 42 ein ſchö=
nes
Manſarden=Logis zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
3532) Neue Kiesſtraße 38 iſt der
2. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, als=
hald
zu vermiethen. A. Brüchmann.

3343) Schulſtraße 14 der 3. Stock
vermietheu.

3544) Annaſtraße 18 iſt ein moblirtes
Manſardenzimmer mit kleinem Kabinet zu
vermiethen.
3619) Hügelſtraße 51 ein möblirtes
Zimmer gleich zu beziehen.
3735) Riedeſelſtraße 68 parterre zwei
möblirte Zimmer.
3848) Obere Annaſtraße 6 eine
freundliche Wohnung von 4 lauch 5) Zim=
mern
und Kabinet und allem Zubehör
auf 1. Aug., event. auch früher, zu vermiethen
bei
L. Hager.
3861) Bleichſtraße 39 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus, iſt eine
Wohnung, beſtehend aus drei Piecen
mit Glasabſchluß, Magdſtübchen
Küche, Keller, Bodenraum und Mit=
gebrauch
der Waſchküche, beziehbar
per 1. Junt, und ebenſo die Man=
arden
=Wohnung daſelbſt, be=
tehend
aus 3 Zimmern, Küche und
Keller, beziehbar per 15. Juli, zu
vermiethen.
23863) Alexanderſtraße5 iſt im zweiten
Stock ein neu hergerichtetes Logis, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche, Keller und Mit=
gebrauch
der Waſchküche, zu vermiethen und
kann gleich bezogen werden.
3868) Frankfurterſtraße 5 ein Logis,
3 Zimmer, Küche mit Zubehör an eine
ruhige Familie zu vermiethen und ſofort zu
beziehen. Näh. Karlſtraße 39. Gg. Fey.
3883) Waldſtraße 48 iſt der dritte
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, Magd=
kammer
und Bodenräume per 15. Juni er.
anderweit zu vermiethen.
3973) Beſſ. Carlsſtr. 12 Manſarde=
Wohnung mit allen Bequemlichkeiten ſofort
zu vermiethen.
3976) In der Nühe der Bahnhöfe
ein großes, ſchönes, unmöblirtes Zimmer
mit Kabinet parterre zu vermiethen. Wo?
ſagt die Exp. d. Bl.

ppPFyusmu
TAAaAaAArTATrAXTLT4]
3972) Heidelbergerſtraße
8
- gegenüber der Heinrichſtraße
10
Nr. 19 Wohnung, 3 Zimmer, Küche
u. Zubeh., 3 Tr., prachtv.
21
Ausſicht, 1. Juli.
14 Nr. 21 freundl. Wohnung Seiten=L.
ſebäude, Sommerſeite, Piecend.
8
Küche, Manſardenzimmer u.
5
Zubehör, 1 Treppe, ſofort. L-
1
N4 Nr. 23 Stallungf.3Pferde, Burſchen=
4
zimmer u. großem Heuboden.
5)
Carl Rückert.
2
rpu
WCupusupuwuayr4.
TTTAATTTAAAAAAauLrx!
4069)
Wendelſtadtſtraße 42 eine
Wohnung mit 5 Zimmern zu vermiethen.
4077) Dieburgerſtraßeſs Jägerthor
ſchönes Logis, 5 Stuben und Zubehör, im
3. Stock; ebendaſelbſt 2-3 möbl. Stuben
mit Burſchenzimmer. Näheres bel Etage.
4080) Heerdwegſtraße 15 ein freundl.
möblirtes Parterre=Zimmer,

4086) Eichbergſtraße 20 eine Parterre=
Wohnung, 5 Zimmer, Küche ꝛc., an ruhige
Leute zu vermiethen und vom 15. Mai an
zu beziehen. Zu erfr. bei Hrn. B. L. Trier
und im Hauſe ſelbſt.
4183) Untere Eliſabethenſtraße 66
der obere Stock, beſtehend aus 7 Zimmern,
Küche, Keller, Holzſtall ꝛc., zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen.
4187) Arheilgerſtraße 23½ ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
4271) Heinrichſtraße 50 zwei möbl.
Zimmer zu vermiethen.
4285) Saalbauſtraße 7 ein Logis im
3. Stock, 5 Zimmer mit Zubehör, zu ver=
miethen
.
Hermann Schulz.
4303) Eliſabethenſtraße Nr. 64
iſt der untere Stock, beſtehend aus 6 Zim=
mern
und Küche, nebſt Magdkammer, Bo=
denräumen
ꝛc. (auf Verlangen auch Stal=
lung
für 3 Pferde) zu vermiethen und am
17. Auguſt d. Js. zu beziehen.
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CIN
pu--urapurugos.
AAXAaTATLuAAAAtAah2.
d 4304) Victoriaſtraße Nr. 32
iſt der dritte Stock mit 5 großen
2 Zimmern, Balkon, Gas= u. Waſſer=
1 Einrichtung ꝛc., neu hergerichtet, ſo=
fort
beziehbar zu vermiethen.
5=
Georg Mahr.
8.
GpPum.
n uun

LAAAA¼
LATTTTAAAAalx!
4391) Bleichſtr.5möbl. Parterrezimmer.
4369) Marktſtr. Seine freundl. Wohnung.
von 3 Z. u Küche per 1. Julif. 1-2 Damen.
4370) Ecke der Arheilgerſtraße und
Fuhrmannſtraße 1 iſt ein kleines Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
4371) Schützeuſtr. 12 im ob. St. ein
gut möbl. Zimmer zu verm. Heberer.
4372) Kiesſtraße 30 Manſarde zu
vermiethen und kann ſofort bezogen werden.
Ebendaſelbſt zwei ineinandergehende Zim=
mer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen
und gleich zu beziehen.

Vermiſchie Nachrichten.
3509) Ein Junge kann in die Lehre treten
bei E. Bieger, Schloſſermſtr., Waldſtr. 2.

3746) Einen Lehrling ſucht
Ph. Seipp, Schreinermeiſter,
Heinheimerſtraße 27

4019) Lehrlingſtelle offen in dem
photographiſchen Atelier von
C. Spamer Ernſt=Ludwigſtr. 23,

4309) Geſucht wird eine brave Frau
oder Mädchen für Morgens frühe zum
Weck tragen.
Wilhelminenplatz 12. Fr. Ewald.

4312) Ein braver Junge kann die
Glaſerei erlernen bei
Hermann Schulz, Saalbauſtraße.

3988) 2-3 möblirte Zimmer, auf
Wunſch Küche und Benutzung eines hüb=
chen
Ziergartens, ſind für die nächſten
Sommer= und Herbſtmonate an ruhige
Miether billigſt abzugeben. Wo? bei der
Expedition d. Bl.

[ ][  ][ ]

R. 99.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Hebregiſter über die Communalbedürfniſſe der israelitiſchen Religionsgemeinde
zu Darmſtadt für 1878 liegt vom 23. d. Mts. an acht Tage lang zur Einſicht der
Intereſſenten auf dem Großh. Bürgermeiſterei=Büreau offen.
Beſchwerden gegen die darin enthaltegen Anſätze müſſen binnen der erſten vier
Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder mündlich oder ſchriftlich bei Großh.
Kreisamt Darmſtadt zu Protokoll vorgebracht werden da ſpätere Beſchwerden keine
Berückſichtigung mehr finden können.
Darmſtadt, den 20. Mai 1878.
4373)
Der Vorſtand der israel. Religionsgemeinde.
Handelsverein für Darmſtadt und Beſſungen.
Einladung zur VereinsVersammlung
Donnerstag den 23. Mai, Abends 8 Uhr,
im oberen Saale des Gaſthofs Prinz Carlu.
Tagesordnung: 1) Neue Einläufe.
2) Berathung über vertrauliche Angelegenheiten.
Der Vorſtand.
4374)

899

Die Renten= u. Lebens=Verſicherungs=Anſtalt zu Darmſtadt
übernimmt:
216)
l. Verſicherung ſteigender Renten; die jährliche lebenslängliche Rente aus
einer urſprünglich 171 M. 43 Pig. betragenden vollen Einlage kann bis zu
257 M. 12 Pfg. anwachſen und wird mit dieſem Betrage an die Mitglieder
der zwei älteſten Klaſſen von 1846 bereits ſeit 1874 ausbezahlt.
II. Verſicherung von Kapitalien auf den Todes= wie auf der
Erlebensfall (zur Verſorgung von Hirterbliebenen, zu Ausſtattungen u. ſ. w.),
ſowie die Verſicherung von feſten Leibrenten.
II. Gelder zur ſtatutenmäßigen Verzinſung mit 3½% und alsbaldigen
Rückzahlung auf Verlangen.
W. Aufbewahrung von Werthg.genſtänden, Urkunden u. ſ. w. gegen
mäßige Gebühren.
Verſicherungs=Anträge werden entgegen genommen, Rechenſchaftsberichte, Statuten
und Proſpecte unentgeltlich verabfolgt, ſowie Aufſchlüſſe bereitwillig ertheilt:
in dem Haupt=Büreau zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße Nr. 60

Kriegerverein Darmſtadt

Sonntag den 26. Mai l. J.
Walsfeſt au der Ludwigsbuche
bei Krayichſtein.

4375)

Zuſammenkunft am hohlen Weg. Abmarſch präcis

2 Uhr Nachmittags.
Der Vorſtand.

4313) Eine Frau ſucht Monatdienſt.
Beſſungen, Hügelſtraße 15.

4314) Ein anſtändiges Mädchen ſucht
Stelle als Hausmädchen, am liebſten nach
auswärts. Nüheres in der Expedition.

4376) In eine ruhige Familie wird ein
ſolides Mädchen, welches in allen häus=
lichen
Arbeiten erfahren iſt und etwas kochen
kann, auf Johanni geſucht.
Friedrichſtraße 22 ebener Erde.

4322) Geſucht wird für Anfang Sep=
tember
eine Wohnung von 5-6 Zim=
mern
, mit Garten und Bleichplatz, in der

4377)
Kutſcher=Geſuch.
Ein Fabrik=Etabliſſement ſucht einen aus=
gezeichneten
zuverläſſigen, Herrſchafts=

Wieners=, oberen Heinrichs=, Martin= oder kutſcher, welcher vorzüglich fahren kann.
einer angrenzenden Straße. Franco= Nur Solche, welche gut empfohlen, wollen
Offerten mit Preisangabe unter X. L. be= ſich bewerben. Näheres bei
Fritz Schaffner, Marienplatz.
ſorgt die Expedition d. Bl.

05
L.. Sommer-Fahrplan der Eiſenbahnen,
Dampfſchiffe und Poſten
im Großherzogthum Heſſen nebſt deren Anſchlüſſen iſt in amtlicher Ausgabe ſoeben
erſchienea und 20 Pfg. bei allen Poſtanſtalten des Großherzogthums, jſowie bei der
Unterzeichneten zu haben.
I. C. Wittieb'ſche Hoſbuchdruckerei.

Melicatosson- Fluss- und
Ceoſtsch-Handlung
von
H4
1 L. Brächweh. Hof=Lieferant,k
58311)
Ernſt=Ludwigſtraße 17.
4AAAaAzuum
W
2 Mllen Verwandten und Freunden vor
3 =C unſerer Abreiſe nach Amerika ein
herzliches Lebewohl!
Familie Röth, Maler.

4315) Als Verkaufs=Lokal jeden Artikels
das Waſſerhäuschen am Ludwigsplatz zu
vermiethen oder zu verkaufen.

Eine geübte Einlegerin
geſucht.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

4379) Offene Lehrlingſtelle
für einen jungen Mann mit guten Schul=
kenntniſſen
bei
Georg Hof,
Papier= u. Schreibmaterialien=Handlung.

4380) Ein mit guten Zeugniſſen ver=
ſehenes
Müdchen findet angenehme
Stellung. Näheres Ernſt=Ludwigſtraße 3,
mittlerer Stock.

4381) Ein Billet 2r Claſſe Darm=
ſtadt
=Wien über Stuttgart, gültig bis zum
11. Juni, iſt billig abzugeben.
Näheres in der Expedition.

E

Wer einen Revol=
aſſhn
4ver, ein Jagdge H Haſſol
wehr, eine ge=
1
räuſchloſe Vogel=
Mit.
flinte, genannt Dechin, oder ſonſtige
Jagdutenſilien kaufen will, der laſſe
ſich ſofort meine neueſte Preisliſte,
12. Auflage mit 60 hochfeinen Zeich=
nungen
kommen.
Wer für 50 Pfg.
4 Briefmarken einſendet, erhält ſämmt=
H liche Zeichnungen frei ins Haus!
Für dieſe ausgelegten 50 Pf. erhält
A jeder Käufer einer Waffe 25 Patronen
gratis! Außerdem wird Jeder durch
eine abermalige Preisermäßigung ent=
50)
ſchädigt. Kein Waffengeſchäft Deutſch=
A lands hat dieſe großartige Auswahl
F auf Lager und zahle ich ſofort jedem
4 Vorzeiger dieſer Annonce 500 Mk.,
menn ich nicht mindeſtens 2000 Stück
5 Waffen im Laden habe! Alſo, wer
einen Bekannten, Verwandten ꝛc. in
4 Berlin hat, der laſſe ſich davon über=
führen
! General=Waffen=Depot
v. sélppollt
Rehkes,
Berlin N.,
aſſon
aſhn
Auguſtſtr. 61.

Tages=Kalender.
Donnerstag 23. Mai: Generalverſammlung des
landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Vereinsverſammlung des Handelsvereins für
Darmſtadt und Beſſungen.
Montag 17. Juni: Generalverſammlung der
Darmſtädter Actien=Ziegelei.
244

[ ][  ]

900

R6 99

Der Darmſtädter Friedhof und ſeine Denkmäler.
Ein Grabſtein iſt eine Geſchichtsquelle und die Friedhöfe ent=
halten
daher wichtige Urkunden für die Localgeſchichte einer Stadt. Ins=
beſonderelunſere
Friedhöfe, von welchen der ſeit 1850 eröffnete neue Fried=
hof
bereits eine große Zahl hervorragender, zur Geſchichte unſerer Stadt
in engen Beziehungen ſtehender Männer in ſich ſchließt, enthält eine Reihe
von Grabdenkmalen, welche durch die Perſon derjenigen, welchen ſie ge=
widmet
ſind, eine hiſtoriſche Bedeutung erlangt haben. Wir beginnen
daher hiermit eine Wanderung auf dem Darmſtädter Friedhof. Widmen
wir zunächſt eine Erinnerung dem alten Friedhof, deſſen letzter
kleiner Reſt nunmehr in eine geſchmackvolle Anlage umgewandelt iſt.
Der alte Friedhof war= einer der ächten Friedhöfe der guten alten
Zeit. Ein Schauer überlief unwillkürlich denjenigen, der in ſpäter
Abendſtunde an der Mauer mit den Grabgewölben vorüberging, oder
der dieſe auf dem Friedhofe errichteten Todtengewölbe mit ihren wunder=
lichen
, an die Vergänglichkeit alles Irdiſchen erinnernder Wandmalereien
beſichtigte und dann hinabſah nach der Gruft, durch deren zuweilen
morſchen, eingeſtürzten Deckel man einen Blick auf die Särge werfen
konnte. Alte eiſerne Kreuze, Kunſtwerke der Schloſſerarbeit aus der ſo=
liden
Zeit der Zünfte, ragten aus dem Boden hervor und ein eiſerner
Kaſten inmitten des Kreuzes mit künſtlichem Verſchluß barg die Grab=
ſchrift
in ſich. Ein unheimliches, eiſernes Friedhofsthor trennte die
Stadt der Todten von der Wohnſtätte der Lebendigen, ein Gitterthor
wie dasjenige an das der geſpenſtiſche Reiter Leonorens mit der Gerte
ſchlug, ſo daß es knarrend und achzend vor ihm aufſprang.
Uralte Linden ſtanden vor dem Eingang des Friedhofs. Die Sage
erzählte, daß die Art von dieſen Bäumen ſich fern halten ſolle, denn hier
waren die, welche die große Peſt hinwegraffte, verſenkt. Es war der
Peſtacker und wenn die Axt die Bäume verletze, hieß es, ſo würde die
Peſt wieder heraufſteigen und zu den Lebenden kommen.
Heute ſind alle dieſe Erinnerungen bis auf die letzte Spur getilgt,
Kirchhofmauer, Thor und Grabgewolbe ſind ſchon lange verſchwunden
und ſelbſt die Denkſteine, die da und dort ſich erhoben, ſind weggeräumt.
Niemand weiß wo ſie hingekommen; viele ſind angeblich als Bauſteine
verwandt worden, einen Mangel an Pietät, den wir auf das Tiefſte be=
Flagen müßten.
Unter den Denkſteinen des alten Friedhofs nennen wir den noch
vorhandenen des berühmten Muſikers und Lehrers des Contrapunktes
Abt Vogler (ſtarb 1814) und denjenigen des durch die Werke der
Wohlthätigkeit, welche er in unſerer Stadt hinterlaſſen, unvergeßlichen
Regierungsraths May (ſtarb 1808).
Ein weiterer nicht mehr vorhandener Grabſtein erinnerte an die
Ruheſtätte des hochverdienten Profeſſors J. G. Zimmermann, unter
deſſen Leitung das hieſige Gymnaſium einen weit verbreiteten Ruf
erlangte.
Endlich erwähnen wir die von dem älteſten Darmſtädter Friedhof,
welcher die Stadtkirche umgab, hierher verbrachten und ebenfalls ver=
ſchwundenen
Grabſteine des berühmten Baumeiſters Schuhknecht, des
Erbauers des Zeughauſes und des Hofmalers Fiedler (ſtarb 1765)
eines der bedeutendſten Portraitmaler, welche Darmſtadt bisher beſeſſen.
Unübertroffen iſt er durch die Aehnlichkeit und Wahrheit ſeiner
Porträts; auch hinſichtlich der Technik haben ihn bis jetzt wemige moderne
Meiſter erreicht.
Bermiſchte Mitthelungen.
Darmſtadt, 22. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich geſtern Vor=
mittag
in Begleitung des Hofmarſchalls von Weſterweller zu einem kur=
zen
Beſuch nach Friedberg.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 7 vom 21. Mai ent=
hält
: Bekanntmachung, die Polizei= und Gebühren=Ordnung für den
Hafen von Mainz betr.
O Nach ſehr lebhafter Debatte lehnte die zweite Kammer geſtern
(Dienstag) ſammtliche auf Abänderung der gegenwärtigen Eintheilung
der Gerichtsbezirke in der Provinz Starkenburg gerichtete Anträge
mit großer Mehrheit ab.
Die öffentliche Sitzung der Stadtverordneten= Verſamm=
lung
, welche Donnerstag den 23. d. M. Nachmittags präcis 3 Uhr ſtatt=
findet
, hat folgende Tagesordnung: 1) Die Naumverhältniſſe der
Bürgermeiſterei und des Ortsgerichts: Verlegung des Bürcaus des letzte=
ren
. 2) Beſetzung der Octroierheberſtelle an der Eliſabethenſtraße.
3) Kreditertheilung zur Verwendung einer weiteren Diakoniſſin im
Hoſpital. 4) Die Durchführung der Stiftsſtraße. 5) Geſuch von Le
Cog und Comp. betr. Chauſſirung des alten Griesheimer Wegs. 6) Die
Uebernahme der Schuchardſtraße. 7) Beaufſichtigung des Privatbau=
weſens
. 8) Geſuch wegen Uebernahme der verlängerten Dreibrunnen=
traße
. 9) Geheime Sitzung. (Betr. Anſtellung eines Secretärs und
onſtige Perſonalfragen.)
Die Aufführung von Barbaroſſa's Erwachenl von Muſik=
Direktor Mangold hatte einen glänzenden Erfolg. Probe wie erſte
Aufführung waren äußerſt zahlreich beſucht und war der Beifall, welchen
das Publikum ſpendete, ein dem verdienſtvollen Werke wie auch der ſicht=
lichen
=Liebe, welche die Mitwirkenden ihrer Aufgabe widmeten, vollkom=
men
entſprechender. Leider hatte Herr Winkelmann noch kurz vor der

Aufführung abgeſagt, doch übernahm Herr Noack, Mitglied des Muſik=
Vereins, ſeine Partie, ſo daß keine weſentliche Störung eintrat. Am
Schluſſe der Aufführung überreichte Fräulein Knispel dem Componiſten
einen Lorbeerkranz mit einer poetiſchen Anſprache. Ein auf ihn aus=
gebrachtes
ſtürmiſches Hoch erwiederte Herr Mangold mit einem Hoch
auf den Kaiſer.
Herr Winkelmann, welcher Montag (2l. ds.) wenige
Stunden vor der Aufführung der Mangold'ſchen Compoſition Barba=
roſſa's
Erwachen! wegen Heiſerkeit abſagen ließ, ſo daß ein Polytechniker
für ſeinen Part eintreten mußte, ſang Dienstag (22.) in Frankfurt den
Lohengrin, eine ungemein raſche Heilung der Heiſerkeit, welche mit
der plöhlichen Wiederherſtellung des Tenoriſten Wolff eine große Aehn=
lichkeit
beſitzt.
Die uunmehr veröffentlichte Octroi=Rechnung der Stadt
Mainz für das Jahr 1877 ergibt einen Minderertrag von 11414 Mark
gegen das Jahr 1876.
In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde bei Hrn. Ried=
matter
in Traiſa eingebrochen und Weißzeug entwendet.
Borgwirthſchaft. Die Social. Correſp. brachte kürzlich
folgenden beherzigenswerthen Artikel: Eine wirthſchaftliche Erbſünde.
Repetitio est mater studiorum' ſagte man uns in der Schule: Wie=
derholung
iſt die Mutter der Erfolge; gilt von der Wirkſamkeit der
Tagespreſſe. Beſonders im Kampfe wider eingewurzelte Gewohnheiten
oder Neigungen muß das Richtigere, Vernünftigere, auch wenn es an
ſich noch ſo einleuchtend iſt, längere Zeit hindurch ſtets von Neuem ein=
geſchärft
werden, wenn es zuerſt in den Köpfen haften und ſodann den
Willen ergreifen und zu praktiſcher Geltung und Anwendung kommen
oll. Eine der übelſten Unſitten, die ein großer Theil des deutſchen
Publikums, namentlich auch des Beamtenſtandes, von den Zeiten unſerer
okonomiſchen Dürftigkeit und Gedrücktheit;her auch heute noch beibehalten
hat, und die unter dem Einfluß der gegenwärtigen Kriſis wieder beſon=
ders
im Schwunge geht, iſt das lange und ausſchweifende Borgen bei
Handwerkern und Geſchäftsleuten. In den größeren Städten zwar ſteht
e3 hiermit nicht ſo ſchlimm, da es ſich da meiſtens von ſelbſt verbietet-
doch
haben einzelne Brauchen, ſo namentlich der Sortimentsbuchhandel,
auch hier darunter zu leiden, öfterer in kaum glaublichem Grade - um
ſo ſtärker aber graſſirt das Uebel noch in mittleren und kleinen Städten.
Man hat da Gelegenheit, vom Specereihändler, vom Schneider, Schuſter,
oft ſelbſt vom Metzger, Bäcker u. ſ. w. die eindringlichſten Klagen und
die horrendeſten Details über ihre großen Ausſtände zu hören. Das
Geſchäft, ſeufzen ſie, will ſich immer noch nicht erholen, doch das iſt ein=
mal
nicht anders; aber wenn nur wenigſtens das Geld einkäme für das
Bischen, das man abſetzt! Sagt man: aber warum mahnen Sie denn
nicht? Dann antworten ſie: ja das nehmen die Leute furchtbar übel
und wir verlieren ihre Kundſchaft. Nun gibt es freilich Leute, die mit
dem beſten Willen nicht prompt bezahlen können; ſehr häufig jedoch nur
darum nicht, weil ſie ſich nicht nach ihrer Decke zu ſtrecken wiſſen, zu
viel für Entbehrliches ausgeben, die Frauen für Putz, die Männer fuͤr
das Wirthshaus u. dergl.; aber viele Andere wären ganz gut dazu im
Stande, und laſſen dennoch die Rechnungen auflaufen, Jahr aus, Jahr
ein, aus purer Caumſeligkeit, Nachläſſigkeit, oder auch aus jener ſonder=
baren
Art Geiz, der wenigſtens ſo lange als möglich das Geld in der
Taſche behalten will. Man ſollte es nicht glauben, daß dieſer ordinären,
ja geradezu unſittlichen Praxis auch Leute huldigen, die ſonſt durchaus
als reſpektabel gelten, den gebildeten, den gelehrten Klaſſen angehoren.
Die ſchlimmen Wirkungen, welche dieſer Kreditmißbrauch nach ſich ziehen
muß, liegen auf der Hand. Die Conſumenten, die ihn treiben, werden
dadurch zu unordentlicher Wirthſchaft verleitet, es fehlt ihnen die gehörige
Ueberſicht über das Verhältniß ihrer Einnahmen und Ausgoben, und ſie
geben auf alle Fälle mehr aus, als ſie außerdem thun würden, da ſie
im Preiſe der Waaren die Verzugszinſen mit bezahlen müſſen. In letz=
terer
Hinſicht haben aber auch die Unſchuldigen mitzuleiden; denn die
Geſchäftsleute können in der Regel keine doppelten Preiſe machen und
müſſen, ſobald eine größere Zahl von Kunden dieſer Unſitte fröhnt,
ihren Zinſenverluſt im Ganzen herausſchlagen. Auf nicht wenige unter
ihnen, namentlich die kleinen Handwerker, wirkt aber die Sache in mehr=
facher
Hinſicht auch geradezu demoraliſirend: erſtens überhaupt und
durch das ſchlechte Beiſpiel, das ihnen die Honoratioren' geben und
weitens ſpeciell durch die Nothwendigkeit, in die ſie ſich verſetzt ſehen,
ihren eigenen geſchäftlichen Kredit über Gebühr anzuſpannen; ſie bekom=
men
in Folge davon ſchlechtere Waaren und Rohſtoffe geliefert und ihr
ganzer Geſchäftsbetrieb nimmt allgemach einen unſoliden Charakter an.
Kurz, es iſt auf das Dringendſte zu wünſchen, daß es allgemein für
recht und anſtändig gilt, die entnommene Waare auch ſofort zu be=
zahlen
, keinenfalls aber Rechnungen liegen zu laſſen!
Großherzogliches Hoftheater.
Der langjährige, verdienſtvolle Direktor unſeres Hoftheaters, Geh.
Hofrath Teſcher, iſt durch Großh. Handſchreiben vom 27. in Penſions=
tand
zurückverſetzt worden. Man bringt dieſe Nachricht mit einer in
Ausſicht ſtehenden durchgreifenden Reorganiſation unſerer Hofbühne in
Verbindung; eine Maßregel, die wir von Herzen wünſchen, da Elemente
genug vorhanden ſind, welche einer einheitlichen und geordneten Leitung
unſerer Bühne widerſtreben. Das Auftreten des nunmehr gleich ſeinem
früheren Collegen Wolff ebenfalls entlaſſenen Tenoriſten Winkelmann,
bietet hinlängliche Beweiſe hierfür.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.