Darmstädter Tagblatt 1878


17. Mai 1878

[  ][ ]

4

Alonnemnhpeen
ESnu tc. Mhnerlchu
nan vn an O.
intu Befteauyen angyengewm.
WxlAuLB. zrdata
84. Poſtanfichlag und Beellgeblhe.

(Frag= und Anzeiges(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerate
verdenangenammer unDermſtad.
von der Expedition, Rheinſtr. R. 22.
mBeſſungen von Friedr. BUßer,
Hohzſtraße Nr. 18, ſowie anzwärn
don allen ſollden HunontenEne=
Mtiannz.

141. Jahrgang.
Amtliches Grgan fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Freigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Ros.

Freitag den 17. Mai.

1818

Darmſtadt, am 13. Mai 1878.
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemüß der Beſtimmung in pos. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Natural=Leiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß als
Durchſchnittsmarktpreiſe im Monat
Märzk für Haſer 16 Mark, für Heu 6 Mark, für Stroh 4 Mark,
April
16
6
6
per 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. d. Kr.:.
v. Zangen, Kreisaſſeſſor.
1 In der Bekanntmachung vom 15. April l. J. waren die Preiſe irrig angegeben.

4213 Oeffentliche Aufforderung.
Anſprüche aller Art an den Nachlaß der
am 31. März l. J. in einem Alier von
71 Jahren dahier verſtorbenen Eliſabethe
Schminck, ledigen Standes, ſind binnen 14
Tagen geltend zu machen, wenn ſie bei
Ordnung des Nachlaſſes berückſichtigt wer=
den
ſollen.
Darmſtadt, den 10. Mai 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. B. d. Stadtr.:
Klinge lhöffer, Stadtgerichts Aſſeſſor.
Vekanntmachung.
Die Anlieferung von Schlacken u. Sand
für das neue Realſchulgebäude ſoll auf dem
Soumiſſionsweg vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind bis
zum Dienstag den 21. l. Mis., Vor=
mittags
10 Uhr, bei dem Stadtbauamt
einzureichen, woſelbſt Voranſchlag und Be=
dingungen
zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
4214)
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Brunnenplatten von
Steinbacher Sandſteinen, ſoll auf dem
Soumiſſionsweg vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind bis
zum Dienstag den 21. l. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr, bei dem Stadtbauamt;
einzureichen, woſelbſt Voranſchlag und Be=
dingungen
zur Einſicht offen liegen
Darmſtadt, den 15. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
4215)
Ohly.

80¾
Brenn=, erk= und Nutzholz=Verſteigerung.
Donnerstag den 23. und Freitag den 24. Mai 1878. von Vormittags
9 Uhr an, ſollen im Brandauer Gemeindewald, Diſtricten Gansei und Hühnerwald,
nachverzeichnete Holzſortimente zur Verſteigerung kommen:
63 eichen Stämme von 15-70 Em. Durchm. und 3-9 M. lang,
2 buchen
68-81
24

38 eſchen
12-20
5 -9

20 nadel
6-9
14-24
1
81 eſchen Derbſtangen 10-13
6-8
108 Rm. buchen Scheit=, 54 Rm eichen=, 3 Rm. erlen Scheicholz; 125 Rm.
buchen=, 20 Rm. eſchen=, 27 Rm. eichen, 4 Rm. nadel=, 38 Rm. erlen Knüppelholz;
1100 buchen=, 1900 eſchen=, 1400 eichen=, 300 nabel= und 1750 St. erlen Wellen;
134 buchen, eichen und nadel Stöcke.
Bemerkt wird, daß das ſämmtliche Brennholz im Gansei und der größere Theil
im Hühnerwald am erſten und Werk= und NRutzholz und der Reſt des Brennholzes am
zweiten Tag zur Verſteigerung kommt.
Brandau, am 13. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Brandau.
4216)
Weber.

Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Blumenſtäben, ſo=
wie
von Bänken mit gußeiſernen Geſtellen
auf den Friedhof ſollen auf dem Sou=
miſſionsweg
vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind bis
zum Dienstag den 21. Mai 1878.
Vormittags um 10 Uhr, bei dem Stadt=
bauamt
einzureichen, woſelbſt Bedingungen,
Muſter und Voranſchlag zur Einſicht offen
liegen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
4217)
Ohly.

Holz=Verſteigerung
Dienstag den 21. d. Mts., Vor=
mittags
9 Uhr anfangend, ſollen in dem
Gräfenhäuſer, Gemeindewald verſteigert
werden:
10 Rm. kiefern Scheitholz,
147 Knüppelholz,
5
Stockholz,
5000 Stück Wellen,
210 birker

Die Zuſammenkunſt iſt auf dem Kreuz
der Mittel= und Altſchlagſchneiße.
Gräfenhauſen, am 15. Mai 1878.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Gräſenhauſen.
4218)
Hönig.
234

[ ][  ][ ]

R96

Klee=Verſteigerung.
Goddelau.) Montag den 20. d. M.
Morgens 8 Uhr, laſſen mehrere hieſige
Ortseinwohner etwa 40 Morgen Eſpar=
ſette
= und Luzerner=Klee loosweiſe meiſt=
bietend
verſteigern. Die Zuſammenkunft iſt
im Ort am Rathhaus.
Goddelau, am 14. Mai 1878.
J. A.:
4219) Heil, Ortsgerichts=Vorſteher.

Feilgebotenes.

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brand'ſches
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Beſuch der geehrten Touriſten entgegen.
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einzelne Perſon zu vermiethen.

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vermietheu.

W
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4031) Heinheimerſtraße 9 ein Logis
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[4457
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[ ][  ][ ]

von

R 96
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8 Tage ſpäter, Freitag den 24. und Samstag den 25., die Empfangnahme der
zur Verlooſung beſtimmten Gegenſtände Donnerstag den 23. d. Mis. ſtatt.

Pflanzenvertheilung des Gartenbauvereins an Arbeiter.
Die Arbeiterfamilien, welche ſich hierzu angemeldet haben, wollen die ihnen durch's
Loos zufallenden 3 Pflanzen gegen Zahlung von zuſammen 30 Pfennigen kommenden
Sonntag den 19. Mai Vormittags von 7½ Uhr an in Empfang nehmen.
Der Termin der Ausſtellung derſelben im Herbſt wird ſpäter bekannt gemacht werden.
4228)
Die Commiſſion der Pflanzenvertheilung.

865
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Patent=Preis=Stärke.
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Iusekten-Ailtel
garantirt wirkſam.
4230) Es wird für ein Waiſenmädchen
Beſchäftigung im Haushalt während den
Vormittagsſtunden geſucht.
Auskunft: Wilhelminenplatz 9.
4231) Eine Frau ſucht Beſchäftigung im
Waſchen u. Putzen. Holzſtr. 15. Fr. Braun.
pC

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag 19. Mai.
Zum E.ſtenmale wiederholt:
D i a n a v on S o l a n g e.
Große Oper in 5 Atten von Otto Prechtler;
Muſik von E. H. z. S.
Mit neuen Dekorationen.
Perſonen:
Heinrich, König von Portugal Hr. Bögel.
Katharina, Herzogin von
Braganza
Frl. Czerwenka.
Armand, Marquis v. Varſal Hr. Winkelmann.
Fuegos
Hr. Chandon.
Diana von Solange
F.l. Schroͤtter.
Celema, Groß=Almoſenier des
Reichs
Hr. Hienl.
Pedrillo, Wirth
Hr. Reichhardt.
Hr. Lang.
Hr. Schweitzer.
Ver Troubadoure
Hr. Dietrich.
Hr. Leib.
Anfang halb 3 Uhr. Ende 10 Uhr.
Sonntagspreiſe.
W.Letzte Vorſtellung vor den Ferien.

[ ][  ]

866

R. 96

Ausſtellung des rheiniſchen Kuuſivereins.
II.
F.D. Ein weit günſtigeres Ergebniß liefert die Ausſtellung, wenn wir die
Erzeugniſſe der Landſchaftsmalerei einer Beſichtigung unterwerfen.
Zwar haben wir auch hier vielfach den Einfluß der modernen Schule zu
beklagen, welche die feinere Zeichnung vernachläſſigt und lediglich durch
große Maſſen zu wirken ſucht, aber immerhin haben wir doch Veranlaſ=
ſung
eine große Zahl beſſerer, zum Theil recht guter Werke zu erwähnen.
Die Landſchaften machen ſogar vielfach das wieder gut, was die Herren
und Damen vom Genre verdarben. Die hervorragendſte Leiſtung iſt die
bereits früher beſprochene großartige Sturm= und Regenlandſchaft von
A. Rieger. Auch ein anderes Gemälde Der hohe Goll im Momente
des Alpenglühens von A. Sommer in Hannover iſt bereits von früher
bekannt. parbe und Stimmung des Bildes ſind anſprechend und natur=
wahr
. Einen ſpäteren Moment des Alpenglühens, das ſogenannte Nach=
glühen
hat Rüdisühli in Baſel gewählt.
Ein hübſches Bild von Richard Freitag iſt das kleine Land=
ſchaftsbild
: Unter dem Oelbaum' genannt. Ein Mönch raſtet unter
dem Oelbaum eines Kloſterhofs. Die Strahlen der Sonne fallen ſenk=
recht
durch die Lücken der Blätterkrone und zeichnen ſich ſcharf auf dem
Boden des Kloſterhofs ab. Im Hintergrund ſieht man in dem hellen
Licht der Mittagsſonne, welches in merkwürdigem Contraſt zu dem
dunkeln Grün des ſchattigen Oelbaums ſteht, eine Felſen=Schlucht, aus
welcher ein glitzernder Waldbach herabſtürzt. Das Ganze iſt ein freund=
liches
, warmes, ſonniges Bild, deſſen Maler uns als ein feiner Natur=
beobachter
erſcheint.
Einen anderen hübſchen Sonnenlichteffekt ſtellt das Bild von R.
Pracht: Norddeutſcher Pachthof dar. Wirkſam ſind die Farbencon=
traſte
und gehört das Gemälde zu den beſſeren Stücken der Aus=
ſtellung
.
Ein weiteres Beiſpiel ſchöner ſonniger Beleuchtung iſt die Darſtel=
lung
des Oberſee's von Sammogi. Vorzüglich iſt die duftige Luft=
perſpective
des Bildes.
Als gelungene Abendlandſchaft ſei eine kleine, aber ungemein
nuancenreiche fein empfundene Landſchaft von Auguſt Becker in
Düſſeldorf: Im ſchottiſchen Hochgebirgen erwähnt.
Durch ſeine Lichtcontraſte zeichnet ſich ferner ein Bild von Haupt=
mann
H. Hoffmann aus, eines jener niedlichen Gemälde, ehrwürdige
Kloſterkreuzgänge darſtellend, mit welchen der Künſtler jede Ausſtellung
beſchickt. Das düſtere Grau des Abendhimmels contraſtirt wirkſam mit
der lichten Schneedecke des Kloſterhofs und dieſe wiederum mit dem rothen
Fackellicht der Mönche.
Als gute Mondlandſchaft erwähnen wir die Mondnacht im Hochgebirge
von A. Seidel. Als ſchönes Beiſpiek der Morgenbeleuchtung und zu=
gleich
als Muſter ſorgfältiger fleißiger Zeichnung: Morgen zu Brizberg.
in Tyrol von F. W. Peters.
Noch eine Reihe anderer Landſchaften bei welchen kein ungewöhn=
licher
Lichteffekt zur Anwendung kommt, verdienen Beachtung.
Als Beiſpiel erwähnen wir: Schloß Fernſtein in Tyrol von Sophie
Andrs in Düſſeldorf. Zeichnung fehlt, das Bild iſt paſtos gemalt,
dagegen wirkt es durch ſeine Farbencontraſte und die feine Beobachtung
der Luftperſpective. Sehr wirkſam und ſtimmungsvoll iſt eine kleine
Landſchaft mit Motiv vom Bodenſee von P. F. Peters. Der Charakter
der Bodenſeelandſchaft iſt in einer meiſterhaften Weiſe dargeſtellt. Von
glücklicher Naturauffaſſung zeugt ein Bild von A. Sommer: Beginnen=
der
Sturm. Eigenthümlich gewählt iſt das Motiv einer Landſchaft von
S4tarkenborg: Unter dem Tabakl. Die vorzügliche Arbeit des Künſt=
lers
ſöhnt uns jedoch nahezu mit dem langweiligen Gegenſtand aus.
Ein gutes Bild iſt die Darſtellung Ueberlingens von Weiſer und end=
lich
erwähnen wir einige kleine Landſchaften von Th. Verhas mit Mo=
tiven
vom Rhein.
Auf dem Gebiet der Thiermalerei nennen wir ein Rudel Hirſche
gemalt von Meißner. Jäger haben gefunden, daß ſich der Maler hier
eine Licenz erlaubt hat. Der Hirſch rudelt ſich nur zur Brunſtzeit, dieſe
iſt im September, oder Anfang Oktober. Auf dem Bilde liegt aber
tiefer Schnee; wir ſind alſo tief in den Wintermonaten. Wenigſtens
müßte der Beihirſch, der hier mitläuft, fehlen. Die Thiere ſind übrigens
gut gezeichnet und namentlich der Kopf des das Rudel führenden Hirſches
überraſcht durch ſeine Naturwahrheit.
Als zwei nette Genrebildchen, welche wir bei unſerem erſten Beſuche
überſahen, ſeien hier noch vor der Amtsſtuber von W. Rögge und
Unliebſamer Beobachter' von Kronenberger erwähnt. Auch die
Morgenpromenader von Hans Bruner mit der Dame in Sommer=
toilette
, die nach dem Amor im Gebüſche blickt, gehört nach Auffaſſung,
Zeichnung und Colorit zu den beſſeren Werken.
Unter den Aquarellen erwähnen wir eine fein empfundene Darſtel=
lung
des Loreleyfelſens in Abendbeleuchtung von Carl Köhler. Die
duftige Rheinlandſchaft iſt vorzüglich wiedergegeben. Als ein Erzeugniß
harmloſen Humors erwähnen wir die Darſtellung der beruhmten
Eichengruppe in der Stiftsſtraße! von demſelben Künſtler; ein Ge=
mälde
, welches bereits in den Beſitz Ihrer K. H. der Frau Prinzeſſin
Carl übergegangen iſt.
Auf dem Gebiete der Bildhauerei weiſt die Ausſtellung nur ein
Werk auf, das Gypsmodell der Büſte des verſtorbenen Leibarztes Dr.
K. Weber von Herrn Profeſſor König. Die Aehnlichkeit iſt frappant;
mit großer Sorgfalt und Feinheit ſind die Geſichtsmuskulatur und die
einzelnen Partien des Schadels modellirt.

Vermiſchte Mittheilungen.
Da rmſtadt, 17. Mai.
Die zweite Kammer lehnte am Donnerstag zunächſt den von
Oſann geſtellten Antrag, den Sitz des Oberlandesgerichts, der Land=und
Amtsgerichte durch Geſetz zu beſtimmen ab und ſanctionirte ſomit das
freie Organiſationsrecht der Staatsregierung. Ein von Oſann
geſtellter Antrag, wonach ein öffentlicher Beamter wegen einer in
Ausübung oder aus Veranlaſſung der Ausübung ſeines Amts vorge=
nommenen
Handlung auch ohne Vorentſcheidung des Verwaltungs=
gerichtshofs
wegen Ueberſchreitung ſeiner Amtsbefugniſſe oder Unter=
laſſung
einer ihm obliegenden Handlung vor Gericht geſtellt werden darf,
fand zwar mit 25 gegen 21 Stimmen Annahme, worauf ſich indeß die
Frage erhob, ob dieſer Beſchluß nach den Beſtimmungen der Verfaſſung
zu ſeiner Gültigkeit nicht einer Zweidrittelmehrheit bedürfe, ſo
daß man ſich dahin eimgte, hierüber den Bericht des Ausſchuſſes zu
vernehmen und die Sache einſtweilen vertagte. Weiter beſchloß man auf
Antrag des Abg. Hirſchhorn mit 33 gegen 11 Stimmen, daß die
Standesherrn in Anſehung ihres Gerichtsſtandes auch in peinlichen
Fällen und in Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit gleichfalls den
Beſtimmungen des gemeinen Rechts unterliegen ſollen.
Für Oberheſſen und Starkenburg iſt eine Erhöhung des
Contractenſtempels, des Stempels für Inventarien und Ein=
führung
eines entſprechenden Stempels für Erbvertheilungen in
Anregung gebracht werden.
Eine Stadtverordnetenſitzung findet in dieſer Woche
nicht ſtatt.
Die Stadt Darmſtadt hat ein in Frankfurt gefertigtes Ret=
tungsboot
angeſchafft, das auf dem großen Woog wohl ofter Ver=
wendung
finden wird.
Pflanzenvertheilung des Gartenbauvereins an Ar=
beiter
. Es iſt eine bekannte Thatſache, daß die Natur ſtets veredelnd
auf diejenigen zurückwirkt und ihnen die reinſten Freuden gewährt,
welche ſich mit ihr beſchäftigen; darum werden wir auch immer in einer
Wohnung, deren Fenſter mit Blumen, dieſen lieblichen Kindern der Na=
tur
, geziert ſind, freundliche und gute Menſchen finden. Um nuſt den
Sinn für die Blumenzucht, beſonders auch im Arbeiterſtand, immer all=
gemeiner
zu wecken, hat der Gartenbauverein, wie ſchon bekannt, den Be=
ſchluß
gefaßt, an etwa 100 Familien je drei Blumenſtöcke, zuſammen mit
den Töpfen für 30 Pfennige, künftigen Sonntag den 19. Mai,
Morgens von 7, Uhr an in der Knabenarbeitsanſtalt
abzugeben. Im Herbſte wird dann eine Ausſtellung dieſer Pflanzen ver=
anſtaltet
, und denjenigen, welche ſie am beſten gepflegt, Preiſe von fünſ
Mark zuerkannt werden. Es wollen nun diejenigen, welche ſich bereits
angemeldet haben, die Blumenſtöcke, welche ihnen durchs Loos zufallen
werden, in der oben beſtimmten Zeit in Empfang nehmen.
Kaufmann F. A. Peppler, der ſich im vorigen Jahre von hier
entfernte, iſt im Spital in Adelaide in Auſtralien geſtorben.
Der Fuhrknecht einer hieſigen Brauerei, welcher am Mittwoch
Abend vom Heuboden fiel und ſich hierbei am rechten Unterſchenkel ver=
letzte
, wurde geſtern in das ſtädtiſche Hoſpital aufgenommen.
Die Leichenſchau bezügl. des ermordeten Bürgermeiſters
Vowinkel von Nierſtein ergab, daß dem Ermordeten mittelſt eines gro=
ßen
ſchweren Metzgerbeils 4 Verletzungen am Kopfe, von denen jede ab=
ſolut
tödtlich war, beigebracht worden ſind. Der Kopf war völlig zer=
ſchmettert
und wurde zur gerichtsärztlichen Begutachtung vom Rumpfe
getrennt. Das Beil wurde in einem Bache in der Nähe des Hauſes noch
mit Blut befleckt gefunden, der Mörder war, wie Spuren von ſchmutzigen
Stiefeln zeigten, durch ein kleines Fenſter im Hofe eingeſtiegen. In dem
Secretär fand ſich noch eine bedeutende Summe in Staatspapieren,
während das baare Geld geraubt war. Der des Mordes Verdächtige,
ein Metzgerburſche Namens Berg von Frieſenheim, befindet ſich im Ge=
fängniß
zu Oppenheim, will jedoch zur Zeit der That bei ſeinen Eltern
geweſen ſein. Der ermordete V., der trotz ſeiner 68 Jahre dem Bürger=
meiſteramte
noch mit großer Rüſtigkeit vorſtand, wird von ſeiner Ge=
meinde
tief betrauert.
Vom= Niederwald. Der architektoniſche Aufbau des Natio=
naldenkmals
auf unſerer Höhe iſt wieder in Angriff genommen und
ſoll in dieſem Jahre möglichſt weit gefördert werden; zahlreiche Stein=
metzen
, Maurer und Bauhandwerker hantiren bereits rüſtig darauf los;
auch iſt bereits die erſte Lieferung von Sandſteinen aus dem Teuto=
burger
Walde eingetroffen. In der Bauhütte iſt man eben beſchäftigt,
das große Modell des Denkmals aufzuſtellen, neben der Bauhütte wird
eine Ausſichtstribüne errichtet. Ende Juni werden alle größeren deutſchen
Gießereien eingeladen, die Gußmodelle im Atelier des Prof. Schilling in
Dresden durch ihre Vorſtände beſichtigen und ihre Anerbietungen bezüglich
der Ausführung der Gußarbeit einreichen zu laſſen. Da die deutſchen
Krieger=, Turn= und Geſangvereine emſig thätig ſind für die Sammlung
freiwilliger Gaben (Sammelſtellen ſind bekanntlich die deutſche Vereins=
bank
in Frankfurt a. M. und das Bankhaus S. Bleichröder in Berlin),
hofft man bis zum Jahre der Vollendung (1881 oder 1882) aus frei=
willigen
Beiträgen die Mittel für die Ausführung des Denkmals bei=
ſammen
zu haben. Bis jetzt fehlen noch etwa der Koſten für den
Guß der Germania, ferner ſind die Mittel für den Guß der übrigen
Erztheile noch vollſtändig aufzubringen, dagegen ſind die Koſten für den
architektoniſchen Aufbau vollſtändig gedeckt.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.