SRLIoz SUII
(Frag= und Anzeige6katt.)
ſvonnemnapren
WGR ud. Eingelahn
E vn vn allen Poft=
EBetuzu agyenenn.
RrixaLzt ztnd
AUfuidlaz wo Ahlgeihe.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenammer inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. R. V.
mBeſſungen von Friedr. Boher
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswürz
von aller ſollden
AnnzmeenEpe=
dittong
141. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Parmſtadt.
Rss.
Dien stag den 30. April
1878
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Beaufſichtigung der Hunde in Darmſtadt und Beſſungen.
Das rachſtehende, von uns heute unter Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes und mit Genehmigung Großherzoglichen
Mini=
ſteriums des Innern vom 17. d. Mts., zu Nr. M. d. J. 5423, erlaſſene Polizei=Reglement, die Beaufſichtigung der Hunde in
Darmſtadt und Beſſungen betreffend, wird zur Nachachtung hiermit publicirt.
Darmſtadt, am 26. April 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
Polizei=Reglement,
die Beaufſichtigung der Hunde in Darmſtadt und Beſſungen betreffend.
Zur Verhütung von Beſchädigungen und Beläſtigungen durch Hunde, welche frei und ohne genügende Beaufſichtigung durch
ihre Beſitzer herumlaufen, wird - abgeſehen von den bereits beſtehenden geſetzlichen Vorſchriſten in Art. 257, 259, 260 und 261
des Polizelſtrafgeſetzes, ſowie in 8 367 poſ. 11 des Reichſtrafgeſetzbuchs. welche als Anhang zu dieſem Reglement abgedruckt ſind
unter Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung Großherzogl. Miniſteriums des Innern vom 17. April 1878,
zu Nr. M. d. J. 5423, hierdurch auf Grund des Art. 73 des Geſetzes vom 12. Juni 1874, die innere Verwaltung und die
Vertretung der Kreiſe und der Provinzen betreffend, für Darmſtadt und Beſſungen verordnet, was folgt:
8 1. Es iſt unterſagt, Hunde in den dem Publikum geöffneten Großherzoglichen Hofgärten, ſowie in den ſtädtiſchen
An=
lagen und den dazu gehörigen Fuß=Alleen und Wegen frei - d. h. ohne daß ſie an einer kurzen Leine oder dergleichen gehalten
werden - umherlaufen oder die Gebüſche, Grasplätze und Beete in denſelben betreten zu laſſen.
Als ſolche Anlagen haben zu gelten:
a) die eingezäunten Theile des Bahnhofsplatzes;
b) die Anlagen von dem früheren Rheinthore bis zur Cavallerie=Kaſerne zwiſchen der Bahnhofs= und Kaſernenſtraße;
c) die Anlage zwiſchen der Main=Neckarbahn und dem Exercierplatz;
d) die eingezäunten Theile des Wilhelminenplatzes.
8 2. Das Mitnehmen von Hunden auf Friedhöfe, in öffentliche Dienſtgebäude, auf den Wochenmarkt, die Meſſe und zu
öffentlichen Feierlichkeiten iſt verboten.
3 3. Es iſt verboten, Hunde, welcher Art ſie auch ſein mögen, zur Nachtzeit auf der Straße frei herumlaufen
zu laſſen.
8 4. Für jeden Hund, welcher in das nach Vorſchriſt der Berordnung vom 16. November 1874, die Hundeſteuer
be=
meſfend, von der Bürgermeiſterei zu führende Declarationsregiſter eingetragen iſt, erhält der Beſitzer des Hundes eine Blechmarke
mit fortlaufender Nummer, welche der Hund auf der Straße ꝛc. ſtets am Halsbande oder am Maulkorbe zu tragen hat.
8 5. Alle biſſigen Hunde, ferner alle größeren Hunde - mit Ausnahme der Jagdhunde - namentlich auch alle
Bullen=
beißer, Bulldoggen, Metzger= und Schäferhunde, Neuſundländer, Bernhardiner, Leonberger und Ulmer Hunde, dann alle an einem
Fuhrwerk angeſpannten oder zur Bewachung irgendwie angebundener Hunde, endlich ſolcher Hunde, bezüglich welcher die
Polizeibe=
hörde deßfallſige beſondere Anordnung getroffen hat - müſſen innerhalb des bewohnten Stadt= und Ortsberings von Darmſtadt
und Beſſungen auf der Straße mit einem das Beißen wirlſam verhindernden Maulkorb verſehen ſein oder an einer kurzen
Leine oder dergleichen geführt werden, bei Vermeidung der in 5 7 feſtgeſetzten Geldſtrafe bis zu 30 M., ſofern nicht eine
Ueber=
tretung des 8 367, 11 des Reichsſtrafgeſetzbuchs vorliegt.
8 6. Hunde, welche in den Großherzoglichen Hofgärten oder ſtädtiſchen Anlagen (8 1) oder zur Nachtzeit auf der Straße
18 3) frei umherlaufen, oder welche auf der Straße ꝛc. nicht die in 8 4 vorgeſchriebene Blechmarke tragen, oder, der Vorſchrift
zuwider nicht mit einem das Beißen wirkſam verhindernden Maulkorb verſehen ſind, bezw. nicht an der Leine geführt werden,
ſollen eingefangen und dem Waſenmeiſter überliefert werden, ſofern der Eigenthümer nicht zur Stelle iſt und den Hund in
Ge=
wahrſam nehmen kann.
Die Rückgabe der Hunde erfolgt an ihre gehörig legitimitten Eigenthümer oder Beſitzer nur innerhalb der nächſten fünf
Tage nach dem Einfangen der Hunde und nur gegen Erſtattung der von der Polizeibehörde zu beſtimmenden Futterkoſten.
202
742
R 83.
Die binnen der genannten Friſt nicht ausgelöſten Hunde werden, in Darmſtadt zu Gunſten der Polizeikaſſe, in Beſſungen
zu Gunſten der Gemeindelaſſe veräußert oder getödtet.
Durch vorſtehende Beſtimmung wird das gegen die Eigenthümer oder Beſitzer der Hunde wegen Uebertretung der
Vor=
ſchriften dieſes Reglements bezw. der Verordnung vom 16. November 1874 einzuleitende Strafverfahren nicht berührt.
8 7. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſes Reglements werden, inſofern nicht die oben eitirten
Beſtim=
mungen des Polizeiſtrafgeſetzes oder des Reichsſtrafgeſetzbuchs Anwendung zu finden haben, mit Geldſtrafe bis zu dreißig
Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 26. April 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
A n h a n g.
Auszug aus dem Polizeiſtrafgeſetz.
Art. 257. Während Hündinnen läufig ſind, müſſen ſie, bei Vermeidung einer Strafe von 35 kr. bis 2 fl., in Häuſern
oder Hofraithen eingeſperrt und dürfen in dieſem Zuſtande, bei Vermeidung gleicher Strafe, nur angebunden über die Straße
ge=
ührt werden.
Art. 259. Wenn bei einem Hunde oder bei einem anderen Thiere die Wuth (Waſſerſcheu) ausbricht, oder auch nur
An=
zeichen des drohenden Ausbruchs der Wuth ſich einſtellen, ſo iſt der Eigenthümer oder Beſitzer, oder derjenige, deſſen Obhut das
Thier anvertraut iſt, ſobald ihm dieſes bekannt wird, verpflichtet das Thier gehörig zu verwahren und die Anzeige bei der
Po=
lizeiverwaltungsbehörde zu machen, widrigenfalls denſelben eine Strafe von 5 bis 20 fl. trifft. Es iſt zwar auch dem
Eigen=
thümer u. ſ. w. eines von der Wuth befallenen Thieres unbenommen, daſſelbe ſogleich zu tödten, er muß aber auch in dieſem
Falle den Cadaver gehörig verwahren und der Polizeiverwaltungsbehörde die Anzeige machen, bei Vermeidung einer Strafe
von 3 bis 10 fl.
Art. 260. Iſt ein Hund oder ein anderes Thier von einem wirklich oder auch nur dem Anſcheine nach tollen Thiere
ge=
biſſen worden, ſo iſt der Eigenthümer oder Beſitzer des gebiſſenen Thiers oder derjenige, deſſen Obhut das letztere anvertraut iſt,
ſobald er davon Kenntniß erhält, verpflichtet, das gebiſſene Thier gehörig zu verwahren und den Vorfall zur Kenntniß der
Polizei=
verwaltungsbehörde zu bringen. Iſt ein Menſch von einem ſolchen Thiere gebiſſen worden, ſo iſt derſelbe oder derjenige, deſſen
Obhut und Pflege er anvertraut iſt, verpflichtet, hiervon der Polizeiverwaltungsbehörde oder einem Arzte die Anzeige zu machen.
Unterlaſſungen dieſer Vorſichtsmaßregeln werden mit 1 bis 10 fl. beſtraft.
Art. 261. Sobald die Polizeiverwaltungsbehörde, weil ſich ein tolles Thier in der Gegend gezeigt, das Einſperren der
Hunde angeordnet hat, ſo verfallen diejenigen, welche dieſer polizeilichen Aufforderung nicht alsbald Genüge leiſten, in eine
Strafe von 1 bis 5 fl.
Auszug aus dem Reichsſtrafgeſetzbuch.
8 367. Mit Geldſtrafe bis zu fünfzig Thalern oder mit Haft wird beſtraft:
11) wer ohne polizeiliche Erlaubniß gefährliche wilde Thiere hält, oder wilde oder bögartige Thiere frei unherlaufen läßt,
oder in Anſehung ihrer die erforderlichen Vorſichtsmaßregeln zur Verhütung von Beſchädigungen unterläßt.
3689) Oeffentliche Aufforderung.
Schreinermeiſter Peter Willenbücher
von Beſſungen hat mit ſeinen
gerichts=
bekannten unbevorzugten Gläubigern ein
Arrangement abgeſchloſſen. Etwaige
Ein=
wendungen gegen das Arrangemeut, deſſen
Einſicht auf der Regiſtratur unterzeichneten
Gerichts geſtattet iſt, ſind binnen 14 Tagen
um ſo gewiſſer vorzubringen, als daſſelbe
ſonſt beſtätigt und vollſtreckt werden würde.
Darmſtadt, den 16. April 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St=R.:
Holzapfel, Stadtgerichts=Alſſeſſor.
3690) Oeffentliche Aufforderung.
Von Seiten des Großherzoglichen
Hauſe=
wird das Eigenthum der Fiſchereiberechtigung
in der Heegbach innerhalb der Gemarkung
Erzhauſen, ſowie der in derſelben Gemarkung.
gelegenen, im Grundbuche Niemanden
zu=
geſchriebenen Liegenſchaften:
Fl. Nr. Mtr.
X 54 1288 Weg. die Viermorgen,
X 57 6706 Weg daſelbſt
in Anſpruch genommen und der erforderliche
Eintrag im Mutations=Verzeichniß
bean=
tragt. In Ermangelung von
Erwerbs=
urkunden werden alle Diejenigen, welch=
Eigenthumsanſprüche an dieſe Objekte zu
haben vermeinen, hiermit aufgefordert, ſolche
binnen vier Wochen dahier geltend zu
machen, als ſonſt die zum Eintrage der
Erwerbtitel erforderliche Urkunde
ausgefer=
tigt und der Eintrag im Mutations=
Ver=
zeichniß vollzogen werden wird.
Darmſtadt, den 24. April 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch.
3691) Oeffentliche Bekanntmachung.
Forderungen an den Pächter Johannes
Engel l. auf dem Sensſelderhof bei
Wir=
hauſen ſind binnen 4 Wochen bei
unter=
zeichnetem Gerichte anzumelden,
widrigen=
falls ſie bei Regulirung des Nachlaſſes
nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 13. April 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Arnold
Gutfleiſch,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
Main=Neckar=Bahn.
Mittwoch den 8. Mai l. J.,
Vor=
mittags 9½ Uhr, werden auf hieſiger
Station die im Jahre 1877 als
herren=
los zurückgebliebenen Gegenſtände öffentlich
an die Meiſtbietenden gegen gleich baare
Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 24. April 1878.
Der Betriebs=Inſpector.
3692)
Geſſner.
Bekanntmachung.
Bei dem unterzeichneten Artillerie=Depot
ſollen verſchiedene Reparatur=Arbeiten auf
dem Wege der Submiſſion an die
Mindeſt=
fordernden vergeben werden, und zwar ſind
veranſchlagt:
2) Tüncherarbeiten 364 M. 3 Pfg.
b) Maurerarbeiten 234 „
c) Pflaſterarbeiten 1577 „ 70 „
d) Schloſſerarbeiten 381 „ 60 „
Zu dieſem Zwecke iſt auf Dienstag den
7. Mai er., Vormittags 10 Uhr, im
Büreau des Artillerie=Depots -
Zeughaus=
ſtraße Nr. 1 - ein Termin feſtgeſetzt
wor=
den. Offerten, welche die Gebote nach
Procenten der Anſchlagsſumme enthalten
müſſen, ſind zum Termin verſchloſſen und
mit der Aufſchrift: „Submiſſion auf
Ueber=
nahme der Tüncher=ꝛc. Arbeit des Artillerie=
Depotsu einzureichen.
Die Bedingungen ꝛc. können täglich
Vor=
mittags 7 bis 12 und Nachmittags von
3 bis 6 Uhr eingeſehen oder gegen
Er=
ſtattung der Copialien bezogen werden.
Darmſtadt, den 23. April 1878.
3551)
Artillerie=Depot.
R6 83
443
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leitung in der Küche, vom 1. Mai an zu
beziehen, auf Wunſch auch früher.
1176) Rheinſtraße Nr. 41 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus iſt ein Logis,
beſtehend aus 6 Piecen mit Magdſtübchen,
Bodenraum, Küche, Keller, Holzſtall und
Mitgebrauch der Waſchküche vom 10. Mai
an anderweit zu vermiethen.
744
R 83
1601) Schützenſtraße 10 zwei möbl.
Zimmer im 1. Stock zu vermiethen.
1843) Grafenſtraße 27 Vorderhaus
1 St. h. 1 gut möblirtes Zimmer ſogleich
zu beziehen.
1846) Wienersſtraße 77 parterre ein
großes, ſchön möbl. Zimmer ſofort zu verm.
2042) Bleichſtraße 39 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus, iſt eine
Wohnung, beſtehend aus drei Piecen
mit Glasabſchluß, Magdſtübchen,
Küche, Keller, Bodenraum und
Mit=
gebrauch der Waſchküche, beziehbar
pr. 1 Juni zu vermiethen.
2070) Rheinſtraße Nr. 47 bel Etage
Salon mit Balkon, 8 Zimmer, Küche,
Keller, Waſchküche, 2 Speicherkammern mit
od. ohne Stallung zu vermiethen.
2247) Dieburgerſtr. 8, Jägerthor,
im dritten Stock 5 Piecen mit Zubehör für
540 M. Näheres bel Etage.
2307) Aliceſtraße Nr. 8 nächſt der
Frankfurterſtraße, iſt ein Logis von 5
Zim=
mern nebſt allen Bequemlichkeiten zu
ver=
miethen und alsbald zu beziehen.
2309) Ecke der Kaup= u.
Arheilger=
ſtraße 1 eine Wohnung im 1. Stock,
be=
ſtehend aus 3 ſchönen Zimmern, Küche,
Keller, Waſchküche u. Garten zu vrrmiethen
u. baldigſt zu beziehen. Zuerfr. Bleichſtr. 40.
a7
CLer.
er
„urr,
peAAAAAAALlAAAuAAalt.
2310) Victoriaſtraße ss der dritte
74
d4 Stock, enthält 5 große Zimmer, Gas= d=
und Waſſer=Einrichtung ꝛc., iſt per d
51. Mai anderweitig zu vermiethen.
Georg Mahr.
52
Puvwtuuui”
o.
TXTTTTTTAAAAAAAAAaAT.
2311) Das Dachlogis, Bictoriaſtr. 32,
mit 2 Zimmern, 2 Kabinetten ꝛc., iſt
an=
derweitig zu vermiethen. Georg Mahr.
2525) Carlsſtraße 44 im Hinterhaus
ein ſchönes Logis von 4 Zimmern an ruhige
Leute zu vermiethen.
2527) Beſſungen. Heidelbergerſtr. 54
iſt ein Manſarden=Logis zu vermiethen.
2716) Eliſabethenſtraße Nr. 21 ein
möblirtes Zimmer im Seitenbau zu verm.
2803) Stiftſtraße 53 ein freundlich
möblirtes Parterre=Zimmer zu vermiethen.
2928) Waldſtraße 33 eine Tr. hoch
Zimmer mit oder ohne Möbel zu verm.
2963) Victoriaſtraße 26 der 3. St
enthaltend 5 große Zimmer mit allem
Zu=
gehör und allen Bequemlichkeiten iſt
ander=
weitig zu vermiethen und Ende Juni zu
beziehen. G. W. Jacobi, Schreinermſtr.
3300) Kirchſtraße! ein kleineres möbl.
Zimmer an einen Schüler zu vermiethen.
3302) Rheinſtraße 47 Vorderhaus
2. St. eine freundliche Wohnung, 4-5
Zim=
mer, Küche, Keller, Holzſtall, Waſchküche
und Bodenkammern, zu vermiethen.
3342) Schulſtraße 4 iſt eine Wohnung,
aus 3 ſehr ſchönen Zimmern mit allem
Zubehör beſtehend, zu vermiethen. Näheres
im Laden daſelbſt.
3343) Schulſtraße 14 der 3. Stock
vermietheu.
L
3433) Mathildenplatz 5 iſt der dritte
Stock, enthaltend 4 Zimmer, 2 Kabinette,
Glasabſchluß und alle Bequemlichkeiten, zu
vermiethen und Anfangs Juli zu beziehen,
oder auch früher.
J. Küßner.
3438) In der Nühe der Bahnhöfe
2 unmöblirte Zimmer zu vermiethen. Zu
erfragen bei der Exp. d. Bl.
3606) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu vermiethen und ſogleich zu
be=
ziehen. Preis 70 fl.
3639) Schuſtergaſſe 13 zwei Stiegen
hoch ein möblirtes Zimmer.
3632) Martinſtr.27die Manſ. zu verm.
3699) Kl. Ochſengaſſe 16 ein Logis
zu vermiethen.
3700) Beſſ. Carlsſtraße Nr. 22 eine
möblirte Wohnung, 6-7 Zimmer mit
Küche, auch getheilt, zu vermiethen.
3701) Langegaſſe 4 zwei große Logis
75 und 85 fl. zu vermiethen.
3702) Kiesſtraße 72 möbl. Zimmer
zu vermiethen.
3703) Kapellplatz 10parterre ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3704) Soderſtraße 13 zwei Treppen
hoch zwei hübſch möblirte Zimmer, auf
Wunſch mit Koſt, zu vermiethen. Auch
wer=
den Schüler in Penſion genommen.
Vermiſchte Nachrichten.
Gartenbau=Verein.
Monatsverſammlung Mittwoch den
1. Mai Nachmittags 3 Uhr im Saalbau
3705)
Der Vorſtand.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſten
Erfolge.
[445]
3640) Unterricht in engliſcher u.
fran=
zöfiſcher (Ausländer) deutſcher Sprache,
in Klaſſen 2 St. wöchentlich 36 Marl
per Jahr.
G. Huecht, Karlsſtraße 33.
1616) Ein mit den nöthigen
Schulkenn=
niſſen verſehener Lehrling findet Stelle bei
Eichberg's Nachfolger.
2997) Ein geſetztes, mit beſten
Zeug=
niſſen verſehenes Frauenzimmer ſucht per
I. Mai d. J. event. auch früher, Stelle
als Kammerjungfer. Näheres
Neckar=
ſtraße 11 Seitenban 2 Tr.
3261) Zwei Schüler können Penſion
erhalten. Grafenſtraße 19.
3314) Es kann ein Lehrling das
Ta=
pezier=Geſchäft erlernen.
H. Helfrich, Tapezier.
Das Sommerſemeſter in meiner Vorbereitungs=Anſtalt
für Realſchule und Gymnaſium beginnt Montag den 29. April.
Anmeldungen Mühlſtraße Nr. 18.
3504)
Dr. Eölsing.
Eindergarten zll Darmstadt
(Grafenſtraße 39).
Der Kindergarten wird Donnerstag den 2. Mai, Vormittags 9 Uhr,
wieder eröffnet. Anmeldungen von Kindern von 3 bis 6 Jahren, ſowie von jungen
Mädchen, welche ſich zu Kindergärtnerinnen ausbilden wollen, werden Dienstag den
30. April und Mitwoch den 1. Mai in dem Lokale des Kindergartens entgegen
ge=
nommen.
TDerese Seleilz.
3647)
E
E
E
Neobet=Transportingeſahloſſ.olgen
unter Garantie der richtigen Ablieferung.
3043)
Meine bereits aufs Vortheilhafteſte bekannten Möbelwagen erlaube ich mir n
empfehlende Erinnerung zu bringen.
4 Grafenſtraße 4.
V. FeV.
Zur Bequemlichteit meiner verehrlichen Kunden hat Herr Hof=Möbelfabrikanf
Arier, Ludwigſtraße 10, die Freundlichkeit, Aufträge für mich zu übernehmen.
3706)
grauen=Verein „Carſtagi.
Diejenigen Mitglieder des Vereins, welche geſonnen ſind, ſich durch Gaben an
der Verlooſung zu betheiligen, werden gebeten, die zu derſelben beſtimmten
Gegen=
ſtände Montag den 6. Mai Nachmittags im Logenlokale abgeben zu wollen.
R 8
745
3506) Mitte Mai erſcheint in unſerem Verlage in amtlicher Redaction der
CommerFahrvlan
der
Eiſenbahnen, Dampfſchiffe L; Boſten
im
Großherzogthum geſſen
nebſt ſämmtlichen Anſchlüſſen und Verbindungslinien.
Mit Bezeichnung derjenigen Eiſenbahnzüge, welche zur Beförderung
von Poſtſendungen benutzt werden.
Der Fahrplan enthält ſerner die Fahrpreiſe nach allen heſſiſchen Stationen
von Darmſtadt aus, ſowie diejenigen der Rheindampfſchiffe, den Fahrplan der
Perſonenpoſten und Privatperſonenfuhrwerke, ſoweit dieſelben zur Beforderung von
Poſtſendungen benutzt werden, den Poſtbericht für Darmſtadt, die Porto= und
Gebührenſätze für Poſiſendungen, Telegramme ꝛc., endlich noch den Droſchken=
Gepäckträger= und Dienſtmänner=Tarif für Darmſtadt.
Preis 20 Pfg.
Mit dieſem in einer ſehr bedeutenden Auflage erſcheinenden Fahrplan iſt ein
zo0
Gesohafis Auraiger
verbunden, zu welchem wir noch Inſerate M. 5 für ½ Seite, M. 3 für ½ Seite
und M 2 für ¼ Seite 80 annehmen. Da der Fahrplan über das ganze Land
verbreitet wird und Monate lang unausgeſetzt in den Händen des Publikums ſich
befindet, dürfte nicht leicht eine zweckmäßigere Gelegenheit zu Geſchäfts=Anzeigen
gefunden werden, weßhalb wir denſelben zur gefälligen Benutzung beſtens
em=
pfehlen.
L. C. Wittich sche Hofhbuchdruckerol.
Darmſtadt.
188) Der unterzeichnete General=Agent der
Elberfelder Fener-Verſicherungs-Geſellſchaft
empfiehlt ſich zum Abſchluß von Verſicherungen gegen Feuer= u. Exploſionsgefahr
C. Fl. Hemnmler.
Darmſtadt.
2077) Herren=, Damen=u.
Kinder=
hemden werden nach Maaß angefertigt,
auch werden Volants und Pliſſé's ſchön
und billig geſäumt. Gardiſtenſtraße 16
Seitenbau.
Darlehen
in Beträgen von 300 bis 1000 Marl
gewährt ein Kapitaliſt direct ſelbſiſtändiger
Geſchäftsleuten, Profeſſioniſten und feſt
an=
geſtellten Beamten zu den günſtigſten Zins=
und Rückzahlungs=Bedingungen. Adreſſen
von Reflectanten bef. sub J. J. 515 Haa=
(3513
ſenſtein am Vogler, Berlin.
3264) Ein hieſiges Bankgeſchäft ſucht
einen
Lehrling.
Gute Schulkenntniſſe ſind erforderlich.
Näheres in der Expedition.
3561) Kapitalgeſuch von 10,000 Mark
zu 4¹ pCt. als erſte Hypothek auf ein
Haus von mehr als doppeltem Werth.
Gefl. Offerten unter L L 0 bis zum
1. Mai in der Exp. d. Bl. abzugeben.
Geſchäftslokal=Geſuch.
Ein größeres Metall= und
Luxus=
waaren=Geſchäft ſucht in den beſten
Geſchäftslagen Darmſtadt's einen
La=
den mit Comptoir, Magazin,
Werkſtätte (für ca. 20 Arbeiter)
nebſt Wohnung von 4-5
Zim=
mern auf 5reſp. 10 Jahre zu miethen.
Offerten unter O W12 an die Exp.
d. Bl. Unterhändler verbeten. (3565
S
3546) Ein braves Mädchen oder ein
Ar=
beiter kann Schlafſtelle erhalten bei billigen
Preis. Näheres Holzſtraße 16, Ecke der
Langegaſſe. 2 Treppen hoch.
3661) 1 auch 2 Lehrlinge können gegen
Bezahlung in die Lehre treten.
F. Büdinger, Schloſſermſtr., Waldſtr. 2.
3662) Eine tüchtige Arbeiterin für
Damen=Confection. Näheres in der Exp.
3707) Eine junge kinderl. Wittwe nimmt
Laufdienſt u. Aushülfsſtellen an. Sackg. 22.
Wäſche Gegenſtände,
als: Herrenkragen, Damenkragen,
Man=
ſchetten u. Herrnhemden werden wieder wie
neu gewaſchen und gebügelt.
2370)
Hochachtungsvoll
Beſſ Carlſtr. 22. G. Uhrig. Beſſ. Carlſtr 22.
301¾)
Erste und älteste
Annonoen-zpedition
General-Agentur fur Süddeutechland;
Frankkurt am Hain.
Boorgen ohno alle Rohenkoston h
alle zeltungen der Wolt;
Annoncon aller Art, Stelln- kauf.
Verkauf., Heirate- Agatr-Gemde
Et. dto.
Folgende Leitungen nehmen Aunoncen
nur dureh uze;
Badler Nachrichten.
Neue Lürcher Leilg
Schweizer Handelz.
Leitung.
St. Caller Leitung.
Neuckatel, Unio
Löbérats
GarenedeLausanne.
Genſer Journat
Berlin Hantagz-Lth,
Verlin,
Wochen-
ochrift AVereine
deuvch. Ingenieure.
Magdeburg, Ionalie
Wecensdriſ.
Deutache Jagd Ly.
Vertreter in Darmstadt:
Herr Chr. Eichler
(Täglicher Anzeiger).
3669) Einige ſehr geübte
Arbeiter=
innen werden für ſogleich geſucht.
Helene Hauff, Damen=Confection.
Wilhelminenſtraße Nr. 3 im Heſſ. Haus.
3708) Ein tüchtiger Schloſſer kann
ſofort eintreten bei
Hch. Moeſer, Hochſtraße 23.
3709) Ein im Kleidermachen u.
Weiß=
zeugnähen gewandtes Mädchen wünſcht
Beſchäftigung iu und außer dem Hauſe.
Näheres bei Frau Roth, Kiesſtraße 5.
3710)
Ein
Obſt= und Gemüſegärtner,
verheirathet, geſucht in die Nähe
Wies=
badens. Offerten unter P. 61979
be=
foͤrdern Haaseustein & Jogier in
Frank=
furt a. M.
3711)
Annoice.
Ein junger Mann, in Comptoirarbeiten
bewandert, ſucht, geſtützt auf gute
Zeug=
niſſe, anderweitige Placirung.
Näheres in der Exp. d. Bl.
3712) Ein Junge kann die Glajerei erlernen
bei Ludwig Rettig. Lauteſchlägerſtr. 9.
3713) Lehrling geſucht.
Ein mit guten Schulkenntniſſen verſehener
junger Mann wird auf das Comptoir eines
hieſigen Fabrikgeſchöftes alsbald in die Lehre
geſucht. Schriftl. ½Offerten sub A L. 490
ſan die Exp. d. Bl.
3714) Eine zuverläſſige Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Pankratiusſtraße 21.
203
R83.
746
Leuer verſicherungsbank für Deulſchland in Gotha.
Nach dem Rechnungsabſchluſſe der Bank für 1877 beträgt die Erſparniß für
das vergangene Jahr
M. Gf15,033. 35 Pf. - 80 Procent
der eingezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hieſiger Agentur empfängt dieſen Antheil nebſt einem
Exemplar des Abſchluſſes vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen
Nach=
weiſungen zum Rechnungsabſchluſſe zu jedes Verſicherten Einſicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabſichtigen, dieſer gegenſeitigen Feuerverſicherungsgeſellſchaft
beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligſt desfallſige Auskunft und vermittelt
die Verſicherung.
Darmſtadt, den 30. April 1878.
Geotg Hof,
Agent der Feuerverſicherungsbank f. D. in Gotha.
3715)
Hausfrauen=Verein.
Prämien für Dienſtboten. — Nach Beſchluß der General=Verſammlung vom
25. Februar d. J. können 350 Rmk. in verſchiedenen Summen an brave, wenigſtens
3 Jahre in demſelben Dienſtverhältniſſe ſtehende Dienſtboten der bis Ende 1877
bei=
getretenen Mitglieder des Vereins vertheilt werden. Ausgenommen ſind diejenigen,
welche bereits Prämien empfangen haben.
Anmeldebogen zu Prämien ſind zu den gewöhnlichen Stunden im Vereinslokale
entgegenzunehmen und ſorgfältig ausgefüllt, unter Couvert, bis längſtens 4. Mai
da=
ſelbſt einzureichen. — Spätere Anmeldungen können nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 23. April 1878.
3519)
Der Vorstand.
HAthariuenztioose
3 Mark, wobei jedes Loos gewinnt (Hauptgewinne im Werth von 7000, 6000,
5000, 4000 Mark u. ſ. w.), ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
H ä u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Neustadt,, ſtraße.
3716) Ein Maurer, welcher im
Auf=
bauen von Schornſteinen erfahren iſt, für
dauernde Beſchäftigung geſucht. Frankirte
Offerten befördert die Exp. u. VE Nr. 10.
3717)
Geſucht
geübte Cigarrenarbeiter und tüchtige
Sortirer.
Joh. Ph. Holtz,
Eliſabethenſtraße Nr. 31
3718) Eine reinliche Frau ſucht Lauf
dienſt. Langegaſſe 23 Seitenbau.
3
SEin junger Hund
von kleiner Raçe und glattem Haar wird
zu kaufen geſucht. Steinſtraße 32 oberer St.
3720)
Geſucht
in ein gut möblirtes großes Zimmer
ein=
gebildete Dame oder einen Herrn. Näheres
m der Expedition.
3721) Ein lediger Mann ſucht inmitten
der Stadt, mehr nach den Bahnhöfen, eine
ruhige Wohnung mit 3 Stuben u.
Zu=
behör, wenn möglich mit Koſt u. Bedienung.
Offerten an die Expedition.
a
3722) Man bittet, den noch neuen
Alpacca=Regenſchirm, welcher am 3.
Oſterfeiertage im Hoftheater aus der
Gar=
derobe zu den Fauteuils rechts
irrthümlicher=
weiſe mitgenommen wurde, an den Billeteur
zurückzugeben.
WA
3733) Ein auch zwei Schüler können
Koſt und Logis erhalten. Roßdörferſtr. 12.
Verloren.
Ein Auerhahnflügel am Sonntag
Nachmittag in der oberen Hügelſtraße. Der
redl. Finder wird erſucht, denſelben gegen
Belohnung in der Exp. d. Bl. abzugeben.
Chester Räse,
Edamer Käse,
Gouda-Räse
in feinſter Qualität eingetroffen bei
L. Briichuet. Hof=Lieferant,
68311)
Ernſt=Ludwigſtraße 17.
A
E
G3258,
Zu den höchſten Preiſen
kauft: Getragene Kleider, Schuhe, Stiefel,
Bettwerk, Weißzeug, Gold. Silber ꝛc. ꝛc.
M. Simon,
große Bachgaſſe Nr. 37.
3663) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt,
oder Waſchen und Putzen. Langgaſſe 31.
3
Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, welche unſerem lieben Vater,
Schwiegervater und Großvater
Ackersmann Georg Geiger II.
während ſeiner Krankheit und bei der
Be=
erdigung ſo viele Theilnahme bewieſen und
ihn zur Ruheſtätte geleiteten, hiermit
un=
ſeren herzlichſten Dank.
Beſſungen, den 27. April 1878.
Die trauernden Angehörigen.
Tages=Kalender.
Dienstag 30. April: Darmſtadter Pferde= und
Fohlenmarkt mit Verlooſung.
Mittwoch 1. Mai: Monatsverſammlung des
Gar=
tenbauvereins.
Dienstag 14 Mai: 25. ordentliche
Generalver=
ſammlung der Bank für Handel und Induſtrie
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 30. Apiil
Durch die Intendanz.
Original=Luſtpiel in 5 Akten von E. Heule.
Perſonen:
Freiherr von Kuhn,
Commer=
zenrath
Hr. Werner.
Freifrau von Kuhn, ſeine
Ge=
mahlin
Fr. Steck.
Frl. Ethel.
Marie) ſeine Toͤchter
Hedwig
Fr. Haſem.=Kläger
Hans Waldau
Hr. Fiala.
Baron Rotteck, Adjutant de=
Prinzen Leopold von 444 Hr. Edward
Geheimer Rath von Goeben
Hr. Wünzer.
Hoftheaſer=Intendan.
Herr von Leonroth, Ober
Regiſſeur
Hr. Wisthaler.
Strohberger, Journaliſt
Hr. Franke.
Joſeph, Diener im Hauſe des
Hr. Leib.
Commerzienraths.
Hr. Schweitzer.
Ein Briefträger
Ein Choriſ.
Hr. Dornewas.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
Mittwoch 1. Mai.
F a u ſt.
Große Oper in 5 Atten mit Ballet; Muſik
von Gounod.
Im 2. und 5. Att Ballet.
Mephiſtopheles.. Herr Scaria vom Wiener
Hof=
operntheater, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
N6.
Die ſocialen Reformen und der Socialismus.
III.
In der im vorigen Artikel dargeſtellten Weiſe, durch die Ausbildung
der Staatsinduſtrie behufs Deckung der Staatsausgaben, iſt der
Socialis=
mus ausführbar und die Errichtung von derartigen Unternehmungen des
Staats, zu welchen das Tabaksmonopol einen Anfang bilden würde,
könnte weſentlich zur Verbeſſerung der Lage der unteren Claſſen beitragen.
Ein weiterer Schritt beſtünde in einer das große Kapital beſſer
berück=
ichtigenden Steuergeſetzgebung, über deren Principien wir uns bereits
früher ausgeſprochen haben, in Geſetzen, durch welche die Anſammlung
eines allzugroßen Beſitzes in einer Hand, insbeſondere in der „todten Hand
verhindert würde, in der Errichtung von volksthümlichen, von dem Staat
begünſtigten und geförderten Creditinſtituten nach dem Muſter der engliſchen
Banken, welche es dem kleinen Handwerker und Arbeiter erleichtern ſich
ſelbſtſtändig zu machen und gegen die Concurrenz des Kapitals
anzu=
kämpfen. Dieſe und ähnliche Maßregeln haben wir bereits früher
be=
ſprochen. Die Entwickelung aller menſchlichen Einrichtungen iſt eine ſtetige
wir
und allmählige. Eine ſociale Verbeſſerung nach der anderen,
führt uns
haben ihrer in den letzten Jahren ſchon zahlreiche erlebt
allmählich dem Ziele näher, dem idealen Staate, in welchem alle
Men=
ſchen nicht nur vor dem Geſetze gleich ſind, ſondern auch nach dem
Maße ihrer Intelligenz mit ungefähr gleichen Mitteln in
den Kampfums Daſeineintreten können. Dieſes iſt ja das
ideale Ziel des Socialismus.
Schlecht genug aber würde es den Socialiſten ergehen, wenn ſie
heute mit einmal berufen würden, ſelbſt die Leitung des Staats in die
Hand zu nehmen und ihre Projecte zur Durchführung zu bringen. Sie
würden dann finden, daß auch die Gleichmacherei ihre Grenze hat. Man
kann die Stände einander gleich machen, man kann die Macht des
Ka=
pitals brechen, aber eine Macht iſt unveräußerlich, die Macht des Fleißes
und der Intelligenz. Dieſer müßten auch die Socialiſten Rechnung
tra=
gen. Der fleißige intelligente Arbeiter wird immer, auch im
ſocialiſti=
ſchen Staat, theurer ſein als der faule unintelligente, oder er wird
eben=
falls träge und gleichgültig werden und das geſammte Staatsweſen
würde dann an der Faulheit der Staatsbürger zu Grunde gehen. Wollte
es eine ſocialiſtiſche Regierung verſuchen, den Betrieb einer Eiſenbahn zu
übernehmen und beiſpielsweiſe Ingenieuren, Maſchiniſten und
Wagen=
ſchiebern allen den gleichen Lohn bezahlen, ſo wurden alle Ingenieure
und Maſchiniſten auswandern und die Wagenſchieber würden
zurück=
bleiben. So ginge es mit ſämmtlichen Zweigen der Staatsverwaltung
und der ſocialiſtiſche Staat würde in Kurzem zum Geſpött der Welt
werden, einfach darum weil er die Bedeutung des einzelnen
In=
dividuums und ſeinen Einfluß auf das Wohl des Ganzen mißachtet.
Aus dieſem Grunde, aus der Mißachtung des Individuums und
ſeines Werths in der Geſellſchaft, entſpringt auch ein anderer Jrrthum
des Socialismus, ſeine Anſichten über die Lohnfrage und den
Unter=
nehmergewinn. Alle Lohnerhöhungen haben ihre natürliche Grenze, an
welcher man ankommt, ſobald der Lohn nicht mehr im Verhältniß zum
Riſiko ſteht. Eine fortdauernde Steigerung der Löhne müßte ja
allmäh=
lich den Kapitalzins, ſowie den Unternehmergewinn völlig aufzehren.
Was würde aber dann geſchehen? Die Kapitaliſten würden ſich zur Ruhe
ſetzen und nach und nach ihr Kapital verſpeiſen. Alsdann wäre einer
der ſchönſten Träume der Socialiſten erfüllt und mit der Herrſchaft des
Kapitals wäre es vorbei. Die Herrn Kapitaliſten müßten von ihrer
Hände Arbeit leben. Was würde aber dann geſchehen? Wir wollen
an=
nehmen, daß auch die Macht der Intelligenz gebrochen wäre und wir
alle wären einfache Lohnarbeiter. Wir, d. h. diejenigen, welche
vorher keine Kapitaliſten waren, würden dann etwas mehr Geld haben.
Mit dieſem Geld würden wir uns mehr Genüſſe erlauben können, wir
würden ein ſchöneres Logis miethen, beſſere Kleider tragen, gute Weine
trinken und beſſere Cigarren rauchen können. Statt, daß im heutigen
Staat die Einen Cigarren zu 5 und 10 Pfennige, Andere ſolche zu 40
und 50 Pf. rauchen, würden im ſocialiſtiſchen Staat alle Staatsbürger
vielleicht eine Cigarre ca. 30 Thlr. pro Mille, alſo etwa halb ſo gut
wie diejenige, welche der Reichskanzler raucht, ſchmauchen können. Nun
ſehen wir zunächſt, daß wir dann auch mit unſeren Ausgaben für
noth=
wendige Bedürfniſſe und Liebhabereien einer gewiſſen Einſchränkung
unterworfen ſind, denn wir wären alle auf ein beſtimmtes für alle
glei=
ches Einkommen angewieſen. Dieſes Durchſchnitts=Budget, das ſich bei
einem für alle gleichen Lohn für jeden einzelnen ergibt, konnen wir nicht
überſchreiten. Wollen wir alſo für ein Lieblingsbedürfniß mehr
veraus=
gaben, ſo müſſen wir das an einem anderen Poſten unſeres Budgets
paren; wollen wir etwas beſſere Cigarren rauchen,, ſo müſſen
wir uns das an Fleiſch und Brod abzwacken. Nehmen wir nun an, wir
lernten uns alle mit dem für jeden feſtgeſetzten Budget abfinden und jeder
rauche in dem ſocialiſtiſchen Collectivſtaat ſeine Durchſchnittscigarre,
trinke ſeinen Durchſchnittswein, ſo würde auf einmal ein anderer
Miß=
ſtand ſich geltend machen. Es würde an dem Material fehlen, um die
verſchiedenen Bedürfniſſe zu befriedigen. Alle die zum Leben
nothwendi=
gen Erforderniſſe würden nicht in genügender Quantität und
Qualität vorhanden ſein. Nehmen wir einmal den Reichen und
Wohlhabenden alles das, was ſie an feineren Genußmitteln mehr
ver=
zehren als die Armen und vertheile dieſes unter die große Maſſe, ſo
wird doch bei dieſer Vertheilung blitzwenig herauskommen. Nehmen wir
auch an, der reiche Kapitaliſt verdiente tauſendmal, hundertmal ſo viel
als ein gewöhnlicher Arbeiter, ſo konnte er doch nicht für tauſend, ja
nur für hundert Mann eſſen und trinken. Es würde alſo, um alle die
Maſſe der Bedürfniſſe zu befriedigen eine bedeutend geſteigerte Production
83
747
ſtattfinden müſſen, zu welcher jedoch jeder Anreiz fehlt, da der ſocialiſtiſche
Staat weder dem Unternehmer noch der Intelligenz ihre Rechte
wider=
fahren laſſen will.
Man ſieht, durch dieſe Mittel kann den Schäden unſeres ſocialen
Leben nicht geholfen werden. Die einzige Möglichkeit liegt in einer
ſteti=
gen Fortentwickelung der Socialgeſetzgebung. In allen Fällen
freilich kann auch dieſe nicht abhelfen, denn viele unſerer geſellſchaftlichen
Schäden entſpringen auch aus dem in einzelnen Gegenden zu weit
ausgedehnten Induſtrieleben, aus dem Ueberwuchern des Stadtlebens
über das Landleben. Seit der Schwerpunkt unſeres Geſchäftslebens an
der Börſe ruht, zeigt ſich eine ſtetige Abnahme der Bevölkerung der
Dörfer und Landſtädtchen und ein überraſchendes Wachsthum der Städte.
Mit Recht iſt daher ſchon längſt in der Vernachläſſigung des Ackerbau's
eine Haupturſache aller dermaligen Calamitäten erkannt worden. Die
natürliche Ordnung der Dinge iſt vielfach auf den Kopf geſtellt und mit
Rouſſeau dürfen wir ausrufen: „Kehren wir zur Natur zurück."
(Schluß folgt.)
Bermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 30. April.
S. Königl. Hoheit der Großherzog beabſichtigen Sich heute
Vormittag zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach Alsfeld zu begeben.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 13 vom
27. April 1878 enthält: 1) Bekanntmachung, die Beſtätigung von
Stif=
tungen und Vermächtniſſen betr.
2) Bekanntmachung, Abänderung
der Statuten der Bank für Süddeutſchland betr. - 3) Bekanntmachung,
die Umlagen der israelitiſchen Religionsgemeinde zu Schaafheim für 1877
betr.
4) Bekanntmachung, den Steuerausſchlag lzur Bezahlung des
Gehaltes des Rabbinen zu Offenbach für 1878 betr.
5) Ueberſicht
der für 1878 von Großh. Miniſterium des Innern genehmigten
Umla=
gen zur Beſtreitung von Communalbedürfniſſen in den Gemeinden des
Kreiſes Heppenheim. - 6) Concurrenzeröffnungen. - 7) Berichtigung
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 4 vom 29. April 1878
enthält: 1) Bekanntmachung über die Ausführung des Geſetzes vom
9. März d. J., die Gehalte der Volksſchullehrer betr. - 2)
Bekannt=
machung, das Maaß= und Gewichtsweſen betr. - 3) Bekanntmachung,
die Veroffentlichung der Octroi=Reglements und Tarife betr.
Vom Reichskanzler iſt dem Bundesrathe ein Geſetzentwurf
vor=
gelegt worden, wonach die Inhaber des eiſernen Kreuzes 1. Kl.
der unteren Chargen aufwärts bis zum Feldwebel, welche daſſelbe im
Kriege gegen Frankreich erworben haben, vom 1. April 1878 ab eine
Ehrenzulage von3 M. monatlich erhalten ſollen; deßgleichen auch die
Inhaber des eiſernen Kreuzes 2 Kl., wenn dieſſelben zugleich das preuß.
Militärehrenzeichen 2. Kl. oder eine dieſem gleichſtehende militäriſche
Dienſtauszeichnung beſitzen, welche entweder in einem der ſeit 1866 mit
Preußen verbundenen Landestheile vor der Vereinigung oder in einem der
anderen Bundesſtaaten vor dem, Kriege von 187071 verliehen
wor=
den iſt.
- (Militärdiehnſtnachrichten.) Major v. Otto vom Gr.
3. Inf.=Reg. Nr. 117 wurde als Commandeur des Füſ.=Bat. in das 6.
thüringiſche Inf.=Reg. Nr. 95, Major v. Noſtiz von dieſem Reg. als
Bat.=Commandeur in das 3. Gr. Inf.=Reg. Nr. 117 verſetzt; Major z.
D. Römheld zum Bezirks=Commandeur des 2. Bat. Friedberg des Gr.
1. Landw.=Reg. Nr. 115 ernannt an Stelle des ſeitherigen
Bezirks=
commandeurs Oberſtlt. z. D. Jäger.
Der commandirende General des Xl. Armeecorps von Boſe
wird am 15., 16. und 17. Mai die hieſigen Truppen beſichtigen, und
zwar je von Morgens 8 Uhr ab ein Bataillon Infanterie und von
10½ Uhr ab zwei Escadrons Dragoner. Nachmittags von 3 Uhr wird
die Gymnaſtik und das Bayonettfechten beſichtigt. Die Infanterie wird
feldmarſchmäßig in dem zu den Manövern befohlenen Anzuge
aufmar=
ſchiren. Am 17. Mai Nachmittags wird General von Boſe das
Laza=
reth beſuchen und um 4 Uhr nach Babenhauſen weiterreiſen. Die
Be=
ſichtigung der Artillerie wird ſpäter bei den Schießübungen auf dem
Griesheimer Schießplatz erfolgen.
T. A.)
Die Schwurgerichtsſitzungen für die Provinz
Starken=
burg im 3. Quartal beginnen Montag den 1. Juli unter dem Vorſitze
des Hofgerichtsrath Maurer, zu deſſen Stellvertreter Hofgerichtsrath
Seriba ernannt wurde.
Stadtverordneten=Sitzung am 26. April. (Schluß des
Berichts.) Bezüglich der beſchloſſenen Wiedereinführung des
Markt=
ſtandgeldes wurde weiter über die zu beobachtende Marktordnung
berathen. Die Handhabung derſelben liegt dem Marktmeiſter ob,
da=
gegen unterſteht die eigentliche Marktpolizei dem hieſigen Polizeiamt. An
Sonn= und Feiertagen darf vor Nachmittags 3 Uhr der Verkauf von
Marktwaaren nicht ſtattfinden. Kinder unter 14 Jahren werden als
Verkäufer nicht zugelaſſen.
Die Octroierhebung erfolgt vom 1. Mai ab nach einem andern
Syſtem, indem ſtatt der ſeitherigen Octroiſcheine nunmehr Quittungen
ausgegeben werden.
Das Hauſiren und Colportiren durch Schulkinder, bei
Mäd=
chen bis zum 16. Jahre, wird unterſagt.
Für die kommende Gartenbau=Ausſtellung wird zu
Ehren=
preiſen ein Kredit von 300 Mark zur Verfügung geſtellt.
N6 83
748
Als Controleur der ſtändigen Einnahmen wird Herr Stadtrath
Karl Diehl II. erwählt.
In geheimer Sitzung wurde unter Anderen perſönlichen
Angelegen=
heiten der ſeitherige Bürgermeiſterei=Diener Friedrich Waffenſchmidt als
dritter Rathsdiener angeſtellt und der ſeitherige Hülfsdiener Klee, ſowie
der Maſchinenheizer Friedrich als Schuldiener angenommen.
— Das am Sonntag auf dem Infanterie=Exercierplatz abgehaltene
Wettrennen war von prächtigem Wetter begünſtigt und wird die
Zahl der Zuſchauer auf ca. 15,000 geſchätzt. J. Königl. Hoheiten der
Großherzog und die Großherzogin nebſt dem Erbgroßherzog und den
Prinzeſſin=
nen, ſowie Prinz Wilhelm v. Preußen, älteſter Sohn des Kronprinzen, wohnten
den Rennen, welche von Herrn Major von Alvensleben und Hofſtallmeiſter
von Willich geleitet wurden, ebenfalls bei. Zu dem 1. Rennen,
Trab=
reiten der von heſſiſchen Landwirthen gezogenen Pferden, waren 17 Pferde
angemeldet und blieben H. Heil vom Bensheimer Hof, D. Koch von Neu=
Iſenburg und A. Gascard Sieger. Beim 2. Rennen, Galoppreiten für
von heſſ. Landwirthen gezogene oder in deren Landwirthſchaft gebrauchte
Pferde, betheiligten ſich 16 Reiter und ſiegten J. Engel von Pfungſtadt,
D. Mees von Trebur und H. Heil von Georgenhauſen. An dem 3.
Rennen (Händlerrennen) betheiligten ſich 3 Handler, von welchen Fr.
Wortmann von Frankfurt zuerſt das Ziel erreichte. An dem nun
folgenden Hürdenrennen des heſſ. Reitervereins hatten ſich Lieutenant
Gergonne, Lieutenant v. Oertzen, Lieutenant v. Heuduck, Hofſtallmeiſter
v. Willich, Lieutenant Freiherr v. Eſchwege und Lieutenant v. Hirſchfeld
betheiligt und ſiegte Lieutenant Gergonne, ſodann Lieutenant v. Heuduck
und Lieutenant von Oertzen. Bei dieſem Rennen ſtürzte Hofſtallmeiſter
von Willich ohne ernſtliche Folgen.
Das darauf folgende Jagdrennen wurde von Premierlieutenant
Frhr. v. Riedeſel, Lieutenant Scheibe, Lieutenant v. Heuduck und
Lieutenant v. Oertzen geritten und ſiegten Lieutenant v. Oertzen,
Lieutenant v. Heuduck und Premierlieutenant Frhr. v. Riedeſel.
An dem Trabwettfahren betheiligten ſich 5 Concurrenten und blieb
das Geſpann von Frau Müller=Arens Wwe. in Beſſungen Sieger. Wie
bei faſt allen derartigen Schauſpielen ſind auch dießmal wieder einige
Unfälle zu berichten. Ein 10jähriger Knabe aus Beſſungen wurde durch
eigene Schuld überritten und derſelbe derart am Kopfe beſchädigt, daß
ſein Ende zu erwarten iſt; ebenſo wurde eine ältere Frau, Wittwe eines
hieſigen Bürgers, durch Ueberreiten ſchwer im Geſichte beſchädigt und
ohnmächtig vom Platze gebracht.
Der geſtern begonnene Pferdemarkt iſt ſtark befahren und zwar
mit großentheils ſchönen und mitunter ausgezeichneten Thieren,
worun=
ter auch eine Anzahl ruſſiſche Pferde. Ueber den Gang der Geſchäfte
äußert man ſich im Ganzen zufrieden.
- In der Woche vom 14.-20. April verſtarben in Mainz mit
Caſtel 41, in Darmſtadt mit Beſſungen 27, in Offenbach 18, in Worms
12, in Gießen 11 Perſonen. Hiervon verſtarben an Diphtheritis 2
(1 in Mainz, 1 in Gießen), an Keuchhuſten 3 (1 in Mainz, 2 in
Offenbach), an Diarrhoe und Brechdurchfall 4 (2 in Mainz, 1 in
Offenbach, 1 in Gießen), an Lungenſchwindſucht 10 (3 in Mainz, 1 in
Offenbach, je 2 in Darmſtadt, Worms und Gießen), an entzündl.
Krankheiten der Athmungsorgane 19 (7 in Mainz, 6 in Darmſtadt, 2 in
Offenbach, 1 in Worms, 3 i Gießen), an Schlagfluß 5 (1 in Mainz,
3 im Darmſtadt, 1 in Offenbach), durch gewaltſamen Tob 3(1 in
Mainz. 2 in Darmſtadt).
2 Die landwirthſchaftliche Centralſtelle hat das=Großh. Miniſterium
erſucht, dem Vorgang Preußens entſprechend die Be= und Entladefriſt
für Eiſenbahnwagons von 6 auf 12 Stunden zu verlängern und ſolche
wie auch dort geſchehen in unwegſamen Gegenden ſelbſt auf 24
Tages=
ſtunden auszudehnen.
0 Die Vorbereitungen zu der dießjährigen Roſen= und
Pflanzen=
ausſtellung, die ſehr glänzend zu werden verſpricht, nehmen einen
erfreulichen Fortgang.
Es iſt eine die dermaligen Zeithältniſſe recht bezeichnende That=
L
ſache, daß die Benutzung der erſten und zweiten Wagenklaſſe
auch im Vorjahr auf den Linien der heſſ. Ludwigsbahn einen Rückgang
aufzuweiſen hat.
5 Neuerdings ſind Verfälſchungen der Leinkuchen durch
ſtarke Beimiſchungen von Moorerde conſtatirt worden, wodurch der
Aſchengehalt ſolcher Kuchen der nur 7 bis 8 pCt. betragen darf, auf
25 pCt. und mehr ſteigt.
Der verſtärkte Vogelſchutz, die Anbringung zahlreicher
Niſt=
käſtchen in den letzten Jahren, laſſen ihren Einfluß bereits erkennen und
iſt eine, wenn auch vorerſt nur ſchwache, Zunahme der nützlichen,
ge=
fiederten Sänger nicht in Abrede zu ſtellen.
Vom 1. Mai ab ſind die Sammlungen im gräfl. Schloſſe
zu Erbach bezügl. des Ritterſales wie der beiden Kapellen und vom
1. Juni ab auch bezügl. der übrigen Räume nur noch gegen
Eintritts=
karten zugänglich, welche von den dortigen Wirthen erhältlich ſind.
Worms, 27. April. In hieſiger Gemarkung finden ſich bereits
blühende Trauben.
Mainzer Brodpreiſe vom 28. April bis 4. Mai: 2 Klar=
Schwarzbrod (ſog. gemiſchtes Brod) 57 Pf., 14 Klgr. Weißbrod 70 Pf.
Frankfurt, 26. April. Ein hieſiger Hotelier hat, nach den in
dieſer Richtung ſchon ergangenen Urtheilen, für den Schaden aufzukommen,
der einem Fremden in ſeinem Hotel dadurch erwachſen iſt, daß die
Zim=
merthür von innen nicht verſchloſſen werden konnte, und es ſomit einem
bis jetzt noch unermittelten Dieb möglich machte, ſich in das Zimmer zu
ſchleichen und mittelſt Nachſchlüſſels 200 Fres. in Gold zu ſtehlen.
Das Reſultat der Frankfurter Ledermeſſe iſt ein
Rück=
gang der Preiſe, der namentlich bei den geringeren Qualitäten recht
ſichtbar zum Ausdruck gelangte.
Dem früher hier, jetzt am K. Naturalienkabinet in Stuttgart
an=
geſtellten geſchickten 1. Präparator der Anſtalt, Herrn Fritz Kerz, iſt e
nach Monate langer Arbeit gelungen, aus der aus Abeſſynien gekommenen,
in getrocknetem Zuſtande faſt 5 Ctr. ſchweren und 2 Finger dicken Haut
eines Flußpferdes das Thier naturgetreu herzuſtellen. Daſſelbe bildet
jetzt eine Zierde des Stuttgarter Naturalienkabinets.
— BinnenzJahresfriſt werden nach vorläufigem Ueberſchlag
unter=
irdiſche Telegraphenkabel Berlin mit ſämmtlichen großen Orten
des Reiches in Verbindung gebracht haben. Nach Fertigſtellung der
Kabellegungen in der Richtung nach Südweſt, Weſt, Nordweſt und Nord
beginnen die Vorarbeiten für Kabelleitungen nach Nordoſt, Oſt und
Süd=
oſt. Conſequent blieben die alten Chauſſeen das Bett der Kabel, und die
bisherigen Legungen haben zu ſo vielen Erfahrungen geführt, daß die
Ar=
beiten außerordentlich raſch gefördert werden können. Als die Strecke
Halle=Berlin in Angriff genommen wurde, war der Generalpoſtmeiſter
genöthigt, engliſche Arbeiter zu engagiren, die ſich auf das Verſpleißen
der Kabelenden verſtanden. Dies Verſpleißen, von deſſen genaueſter
Ausführung die Güte und Brauchbarkeit der Kabel in ihrer ganzen
Länge abhängig bleibt, iſt außerordentlich ſchwierig, denn es müſſen die
ſieben Adern der einzelnen Kabelſtücke, die glatt abgeſchnitten ſind, ſo
genau und feſt aneinander gefügt ſein, daß nach der Verſpleißung je
wei Kabelſtücke als eins genau ſo fungiren, wie jedes einzelne Stück
ür ſich. In der Kunſt der Verſpleißung ſind jetzt viele unſerer
Kabel=
leger meiſterhaft geübt, ſo daß die Hinzuziehung engliſcher Hülfskräfte
nicht mehr nöthig iſt. Die Kabel ſelbſt liefert nach wie vor die zu
Welt=
ruf gelangte Kölner Firma Guillaume und Velten, und die
Legungsappa=
rate verbeſſerte und vereinfacht unausgeſetzt die berühmte Fabrik von
Siemens und Halske. So unbedingt haben ſich die bereits fungirenden
Kabel bewährt, daß die franzöſiſche Telegraphenverwaltung alle
Vorbe=
reitungen getroffen hat, um nach deutſchem Syſtem Paris mit allen
großen und wichtigen Plätzen Frankreichs zu verbinden. Ebenſo
beab=
chtigt Belgien, die Einleitung ſeiner Drähte in Angriff zu nehmen, und
je mehr Nachbarſtaaten auf das Kabelſyſtem übergehen, um ſo größer
wird der Nutzen ſein, den aus der angeführten Neuerung der
inter=
nationale Verkehr zieht. In etwa fünfzig Jahren hat ſich jede Kabelſtrecke
bezahlt gemacht, denn außerordentliche Aufwendungen für zerſtörte
Stangenleitungen ſind jährlich durchſchnittlich zwei Mal erforderlich.
Werden aber dieſe extraordinären Beträge hundert Mal geſpart, ſo
kommt damit eine Summe zum Vorſchein, die zur Legung des Kabels
erforderlich war. Unberechenbar iſt der ideelle Gewinn aus der
Kabel=
legung, denn ſie ſchließt jede Störung aus, und der nie unterbeochene
Dienſt garantirt der Reichskaſſe abſolut ſichere und dauernde Einnahmen.
Großherzogliches Hoftheater.
Am 26. trat Herr Witte=Wild, Tenor vom Züricher Stadttheater,
an unſerer Hofbühne in der Rolle des „George Brown' jedoch ohne
Er=
folg auf. Als„Manrico” im Troubadour präſentirte ſich geſtern (28.)
abermals ein Tenor, Herr Berg vom Stadttheater zu Trier. Wiewohl
es uns unerfindlich iſt, warum ein für das lyriſche Fach ſich
bewerben=
der Sänger u einer Heldenrolle auftritt, geſtehen wir bereitwillig zu,
daß das Ergebniß dieſes ſeines Auftretens für den Gaſt ein günſtiges
war. Herr Berg verfügt über ein hübſches Material, verſpricht auch
ge=
ſanglich noch etwas zu leiſten und bekundet bereits Verſtändniß in der
Ausarbeitung der Rolle, ſo daß er - wozu allerdings das Material das
- unſer Sonntagspublikum im Parterre ſogar zu
meiſte beitrug
enthuſiasmiren verſtand.
Ein Engagement wäre demnach ein glücklicher Griff. Die Mängel,
welche Herrn Berg bezüglich des Anſatzes und der Ausſprache noch
an=
haften (3. B. das Verſchlucken des r und das Herausſtoßen der
End=
ſilben) kann eine tüchtige muſikaliſche Leitung leicht beſeitigen und unſere
in dieſem Punkt ſehr liebenswürdige und aufmerkſame Darmſtädter
Preſſe wird ſich erforderlichen Falls nicht minder bemühen, Herrn Berg
mit chriſtlicher Nächſtenliebe in ſeinen Studien zu unterſtützen.
Zweifelhaft ſchien uns das Ergebniß des Gaſtſpiels des
Baritons, Herrn Steger vom Grazer Landestheater, welcher den
Graf Luna ſang. Wiewohl uns derſelbe geſanglich und declamatoriſch
befriedigte, ſchien uns das Organ von zu dunkler Klangfärbung und nicht
ge=
eignet die Zuhörer zu animiren. Doch wollen wir ein weiteres in
Aus=
ſicht ſtehendes Gaſtſpiel abwarten und hoffen dann eines Beſſeren
be=
lehrt zu werden.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.