Rbulhzovvvtt SLTI
S
(Frag= und Anzeigeskatt)
RennemnUpeen
Wi ABzn
E ua vn alen
Pof=
mBAmn agwm,
ARlnaSy. wQatd
h Hftinſica, un Bchellgelhr.
Mit der Sonntags=Beilage:
141. Jahrgang.
Aoferate
vedenangenammer nDarnſtan
don der Expedition, Renſtr. R 2
mBeſſunger von Friedr Böhe
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzvim
von allen ſollder AunzneaEyr
ditzua.
Amtliches Grgan fur die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Polizelamts Darmſtadt.
1878.
Donnerstag den 28. März
E6x.
Darmſtadt, am 25. März 1878.
Betreffend: Vormuſterung des Pferdebeſtandes im Frühjahr 1878.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf unſer Ausſchreiben vom 14. l. Mtz. benachrichtigen wir Sie, daß die angeordnete Muſterung in
folgender Weiſe vorgenommen wird:
1) Montag den 1. April, Vormittags 8 Uhr in Darmſtadt Gallonplatzh, die Pferde von Arheilgen, Beſſungen,
Braunshardt und Erzhauſen.
2) Dienstag den 2. April, Vormittags 8 Uhr in Darmſtadt (allonplatz), die Pferde der zu Darmſtadt in den
nachfolgend genannten Straßen wohnenden Pferdebeſitzer:
Alexanderſtraße, Allee, Arheilgerſtraße, Artillerieſtraße, große Bachgaſſe, Ballonplatz Bleichſtraße, Blumenthalſtraße, große
Caplanei=
gaſſe, kleine Caplaneigaſſe, Kaſerneſtraße, Dieburgerſtraße, Dreibrunnenſtraße, Eliſabethenſtraße, Ernſt=Ludwigsplatz, Eſchollbrückerſtraße,
Fabrikſtraße, Frankfurterſtraße, Feldbergſtraße, Friedrichsſtraße, Fuhrmannsſtraße, Gardiſtenſtraße, Gartenſtraße, Geiſtberg,
Gra=
fenſtraße, Griesheimer Weg, Heidelbergerſtraße, Heinheimerſtraße, Heinrichſtraße, Hinkelgaſſe, Hochſtraße, Hohlerweg, Hügelſtraße,
Karlsſtraße, Kiesſtraße, Kirchſtraße, Kranichſteinerſtraße, Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße, Langegaſſe, Lauteſchlägerſtraße,
Lieb=
frauenſtraße, Louiſenplatz, Louiſenſtraße, Löffelgaſſe, Ludwigsplatz, Magdalenenſtraße, Marienplatz und Mühlſtraße.
3) Mittwoch den 3. April, Vormittags 8 Uhr Gallonplatzl. die Pferde der übrigen hieſigen Pferdebeſitzer,
ſowie die Pferde von Meſſel, Schneppenhauſen, Weiterſtadt und Wixhauſen.
4) Donnerstag den 4. April, Vormittags 8 Uhr (Ballonplatz, die Pferde von Gräfenhauſen und Griesheim.
5) Freitag den 5. April, Vormittags 8 Uhr in Eberſtadt (vor dem Gaſthaus zum Schwanen), die Pferde von
Eberſtadt, Eſchollbrücken, Hahn, Eich, Malchen, Nieder=Beerbach, Nieder=Namſtadt, Waſchenbach und Roßdorf.
6) Samstag den 6. April, Vormittags 8 Uhr in Eberſtadt (vor dem Gaſthaus zum Schwanen), die Pferde von
Ober=Namſtadt, Pfungſtadt und Traiſa.
Wir beauftragen Sie hierdurch zugleich, den Pferdebeſitzern mit Beziehung auf die nachſtehende Aufforderung nochmals
ſpeziell von vorſtehenden Muſterungsterminen unter ausdrücklicher Verweiſung auf die im Falle des Ungehorſams verwirkte Strafe
Kenntniß zu geben und nach Kräften dafür beſorgt zu ſein, daß die der Muſterung unterworfenen Pferde ordnungsmäßig
vorge=
führt werden.
Vorzuführen ſind ſämmtliche Pferde mit Ausnahme der in 8 4 des Reglements vom 6. April 1876 (Rteg.=Blatt Nr. 25
vom 16. Mai 1876) aufgeführten Kategorien.
Wie bereits in unſerm Ausſchreiben vom 14. l. Mts. geſagt, haben Sie bezw. Ihr Stellvertreter dem
Muſterungsge=
ſchäft beizuwohnen, um dabei die nöthige Unterſtützung zu leiſten und durch Ihre Kenntniß der Perſonen und Pferde das
Vor=
kommen von Unterſchleifen und Täuſchungen verhüten zu helfen. Insbeſondere wollen Sie dahin wirken, daß die zu muſternden
Pferde nicht allein zur beſtimmten Stunde pünktlich vorgeführt, ſondern auch gemeindeweiſe in der oben angegebenen
Ordnung und innerhalb der Gemeinden in der Reihenfolge Ihrer Liſte aufgeſtellt werden.
Die Abſchrift= derſelben, welche Sie nach 8 5 des oben erwähnten Reglements zurückbehalten haben, wollen Sie mitbringen
und vor Beginn des Geſchäftes dem daſſelbe leitenden Civilbeamten die in unſerm Ausſchreiben vom 14. l. Mts. erwähnten Liſten
über Ab= und Zugang einhändigen.
J. Verh. d. Kr.:
Spamer, Regierungsrath.
B e k a n n t m a ch u n g.
Indem wir die vorſtehende Verfügung an die Großherzoglichen Bürgermeiſterelen des Kreiſes zur öffentlichen Kenntniß
bringen, foͤrdern wir die Pferdebeſitzer hierdurch auf, ihre der Muſterung unterworfenen Pferde an den oben näher bezeichneten
Tagen und Plätzen bei Vermeidung einer Polizeiſtrafe bis zu 150 Mark rechtzeitig vorzuſühren und den Anordnungen der
Muſterungs=Commiſſion Folge zu leiſten.
Darmſtadt, am 25. März 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. Verh. d. Kr.:
Spamer, Regierungsrath.
143
[ ← ][ ][ → ] B e k a n n t m a ch u n g.
In einer Unterſuchungsſache wegen verſchledener Diebſtähle ſind nachfolgend verzeichnete Gegenſtände beſchlagnahmt worden,
deren Eigenthümer noch nicht ermittelt ſind:
3 Paar weißbaumwollene Strämpfe gez. K. W., 2 Paar dergl. ohne Zeichen, zwei Frauenröcke von Kattun, der eine blau
und weiß geſtreift, der andere blauweiß mit ſchwarzen Tupfen, eine roth und gelb geſtreifte Schürze, 5 Bruſtſchürzen blauweiß
geſtreift, drei weiße Frauenröcke, der eine mit Spitzen, der andere mit rother Borde, zwei weiße Nachtjacken mit kleinen Falten
und mit Spitzen beſetzt, drei kattunene Nachtjacken, eine weiße Piquejacke mit rothen Tupfen und mit Spitzen beſetzt, zwei weiße
Taillen, ein weißer Vorhang, zwei weiße Piquekinderjäckchen, 11 weiße Taſchentücher, theils L. M. W. 6, B. R. 18 und M. G.
gez., drei Tiſchtücher und 11 Handtücher ohne Zeichen, zwei große weiße Küchenſchürzen, eine H. H. 3, an der anderen iſt das
zeichen herausgetrennt, ein roth wollenes Halstuch, ein rothblauweiß karrirter Bett= und ein dergl. Kiſſenüberzug, drei weiße
Kiſſenüberzüge M. B. 6. A. B. 4 und Al. B. oder R. 12 gez. und ein weiß und blau karrirter ſchon abgewaſchener
Bettüber=
zug S. W. 4 gez. zwei weiße Hauben von Mull.
Anſprüche wollen alsbald im Dienſtlokale der unterzeichneten Behoörde, Hügelſtraße 31133 Parterreſtock, Zimmer Nr. II,
geltend gemacht werden, wo auch die erwähnten Gegenſtände eingeſehen werden können.
Darmſtadt, den 18. März 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
2382) Gläubiger=Aufforderung.
Der Nachlaß des Auguſt Nungeſſſer
von Eberſtadt wurde unter der
Rechts=
wohlthat des Inventars angetreten. Daher
werden Alle, die Anſprüche irgend welcher
Art daran zu haben vermeinen,
aufgefor=
dert, ſolche binnen 14 Tagen bei
unterzeich=
netem Landgerichte anzumelden, widrigenfalls
ſie alle aus der Nichtanmeldung entſtehenden
Nachtheile ſich ſelbſt zuzuſchreiben haben,
während die Erben nur bis zum Betrage
der Activ=Maſſe haften.
Darmſtadt, den 14. März 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Heß,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
2513) Oeffentliche Aufforderung.
Anſprüche aller Art an den Nachlaß der
Dienſtmagd Eliſabethe Ettling von Alsfeld,
geſtorben am 27. Januar 1878, ſind binnen
acht Tagen dahier anzumelden, wenn ſie bei
Ordnung des Nachlaſſes berückſichtigt
wer=
den ſollen.
Darmſtadt, den 18. März 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Klingelhöffer,
Königer,
Stadtrichter Stadtgerichts=Aſſeſſor.
2568) Forderungen und Anſprüche aller
Art an den Nachlaß der dahier im ledigen
Stand verſtorbenen Chriſtina Seibel ſind
binnen 14 Tagen bei unterzeichnetem Gericht
geltend zu machen, widrigenfalls dieſelben
bei der Auseinanderſetzung des Nachlaſſes
nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 9. März 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Dr. Riedel,
Königer,
Landgerichts=Aſſeſſor.
Stadtrichter.
Bau=Verding.
Zur Ausführung des neuen Poſt= und
Telegraphen=Gebäudes in Darmſtadt
ſollen die nachfolgenden Arbeiten und
Lie=
ferungen, nämlich:
1) Tiſchlerarbeiten, veranſchl. zu 50 522 M.
2) Schloſſerarbeiten, „ „ 19552 „
3) Glaſerarbeiten,
„ 12,096 „
„
im Wege der allgemeinen ſchriftlichen
An=
bietung verdungen werden, und iſt dazu auf
Mittwoch den 10. April,
Vormittags 11 Uhr,
im Poſt=Baubürean in Darmſtadt, Hoftall=
ſtraße 6, Termin anberaumt, woſelbſt die
Bedingungen, Koſtenberechnungen und
Zeich=
nungen zur Einſicht aufliegen und die
An=
gebote eröffnet werden.
Die Angebote ſind verſchloſſen, mit
ent=
ſprechender Aufſchrift, an das genannte
Büreau portofrei einzuſenden.
Frankfurt a. M., den 25. März 1878
Dor Kaiſerliche Poſtbaurath.
2569)
Cuno.
Bekanntmachung.
Dienstag de 2. April k. Mts.,
Vormittags um 10 Uhr, ſoll die
Hand=
arbeit auf den chauſſirten Straßen
außer=
halb der Stadt auf drei Jahre auf dem
Stadtbauamt öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, am 27. März. 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
2570) Appfel, Beigeordneter.
8
Dünher=Verkauf.
Samstag den 30. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr kommt eine
grö=
ßere Partie Pferde=Dünger ſcirca
40 zweiſpünnige Wagen) in der
Ca=
vallerie=Caſerne hier öffentlich zum
Verkauf.
20 Nr.
32 Klftr.
258 Acker am Groh= 20 33 310 berg,
Acker daſelbſt, 25 14 421 Acker über der 25 37 252 Nachtweide,
Acker in den Wai= 25 38 258 zenäckern,
Acker daſelbſt, 25 39 191 Acker daſelbſt, 21 96 318 Acker, rechts, der 19 54 706 Windmühle zwiſchen
dem Gräfenhäuſer
weg u. dem Darm=
bach,
Acker unter dem 19 208 739 Grohberg,
Acker am Sand= ſollen
Montag den 1. hügel
April 1878,
Vormittags 10 Uhr,
zum Letztenmale und mit
un=
bedingtem Zuſchlag
verſtei=
gert werden.
Darmſtadt, den 25. März 1878.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt.
Verntheiſel.
2516)
Bekanntmachung.
Die zum Konkurs des Gaſtwirths,
Georg Martin Junghans dahier ge=
hörigen Immobilien und zwar.
Flur. Nr. ⬜ Klftr. Kulturart undGewann. 4 47³⁄₈ 41⁄₈ Hofraithe Mauer=
traße, 4 47¹⁄₈ 3¹⁄₈ Bauplatz daſelbſt, 4 46⁄₈ 54⁄₈ Bauplatz daſelbſt, 6 136 443 Acker im Bachgang, 19 48 731 Acker unter der
Windmühle, 21 17 269 Acker rechts der
Windmühle, 21 18 268 Acker daſelbſi, 21 78 362 Acker daſelbſt zwi=
ſchen dem Gräfen=
häuſerweg und dem
Darmbach,
Feilgebotenes.
Haus=Verkauf.
329)
Ein Haus zum Allinbewohnen mit Garten.
Wo? ſagt die Expedition.
Rosen, ſarten- und Blumen-
Scheeren.
Große Auswahl. Billiaſte Preiſe.
Georg Weiler,
Wilhelminenſtraße 8.
2217)
2218) 25 Stück Kanarienvögel,
Hahnen, gute Schläger, 5 Rm.
Wilhelminenſtraße 8.
2421) Stiftſtraße 55 iſt eine Kaute
Dung zu verkaufen.
2426) Ein Flügel zu verkaufen.
Saalbauſtraße 41
R 62.
EUlh-Treltuuttuttt-lt
von
J. G. Jocob.
Durch vortheilhaften Gelegenheitseinkauf eines Poſtens von circa 100 Dutzend Paar ſolid
und dauerhaft gearbeiteten Schuhwaaren, aller möglichen Sorten, offerire ich ſolche zu
nachſtehend billigen Preiſen, ſo lange Vorrath reicht:
von M. 1. an per Paar.
Leichte Pelüſchpantoffeln
Herren=Zugſtiefletten
„ 7. „ „
mit Doppelſohlen
20.
„ 9. „ „
Damen=Kiddlederſtiefeln mit Zug
„ 6. „
65 pfg. an per Paar.
Kinderſtiefeln
Laſting=Damenſtiefeln mit Zug, ſowie zum Schnüren und alle ſonſtigen
Artikel zu verhältnißmäßig billigen Preiſen.
G.
Oo
2010)
Ecke der großen Ochſengaſſe am Löwenbrunnen.
9
Fonsſo Mldschmeinronlads r. Pſ. M.120.
„ 1.30.
5 „ Wüdschweinschinken
bei
H. Röhrioh,
Lacob konr1oh,
Hof=Lieferant.
Großh. Geflügelhof,
naben-Auzügehnavehe aletots
Schöne neue Façons, ſehr billige Preiſe.
(2573
Auswahlſendungen hierin ſtehen zur Verfügung.
Adalph Dressel,
9 Eliſabethenſtraße 9.
TOMAT IOO
l.
Es wurde uns für das Großherzogthum Heſſen der Alleinverkauf
neu erfundener und patentirter
mechaniſch verſtellbarer Matratzen
ubertragen, welche wir als das Beſte und Praktiſchſte, was bis jetzt in
mech. Matratzen gefertigt wurde, empfehlen können.
Dieſe Matratze iſt ſehr dauerhaft gearbeitet, elaſtiſch und von
an=
genehmer Wärme, ſo daß eine zweite vollſtändig überflüſſig iſt.
Die Mechanik geht ganz geräuſchlos und ſo leicht, daß ſich ſelbſt
ſchwer Kranke von liegender in ſitzende Stellung und umgekehrt bringen
können.
Ebenſo werden dieſe Matratzen ohne Gebrauch einer Bettſtelle, nur
auf einem Fußgeſtell und weiter auf Rollen, als Schlaf= und Fahrſtühle
zu gebrauchen, angefertigt.
Alle 3 Arten ſind in unſerem Lokale zur gefl. Anſicht aufgeſtellt,
wozu wir alle Intereſſenten einladen.
E. Vothuagel & Sohn.
Saalbauſtraße Nr. 22.
P. S. Von Aerzten werden dieſe Matratzen als ſehr zweckmäßig
(2574
empfohlen.
2379) Karlſtraße 14 ſind 2 Confir= 251b) Zwei Einlegſchweine zu
ver=
kaufen. Obergaſſe 10½.
manden=Röcke billig zu verkaufen.
519
GVOTANON
reinſchmeckend
per ¼ Kilo M. 1. 8., bei 5 Kilo M. 1. 5.
hechlen Speck Java
per ¼ Kilo M. 1. 20.
Cevlom-Caffee
per ¼ Kilo M I. 25.
Emannel Fuld,
2576
Kirchſtraße I.
JamaicaAum ächl
beſte Qualität
¼ Liter 1 M. 20 Pf. empfiehlt
G. P. Polb,
2361) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
Aechten Hordhäuserkornbranntwein
„ Lwetschenbranntnein,
„ Hefenbranntwein.
2435) Ich zeige hiermit ergebenſt an,
daß mein Lager in
Bürstey & Einseln
lauf das Reichhaltigſte aſſortirt iſt und
empfehle ſolche zu Fabrikpreiſen.
41i3
4Eae Castridius,
Bürſten=EPinſelfabrikant,
4 Lindenhofſtraße 4.
2541) Ladeneinrichtung
zu verkaufen. Näheres auf der Exp. d. Bl.
2542) Feueranzünder in Paqueten
zu 100 Stück - 35 Pfg.
Wiederverkäufern angemeſſenen Rabatt.
Von heute ab verkaufe ich zur
Waſch=
keſſelfeuerung guten Pfungſtädter Torf
100 Stück - 40 Pf.
Georg Ferrmann,
Eliſabethenſtraße 46.
2577)
Gebrannten
JaVa-Lalloo
reinſchmeckend
per ¼ Kilo M. 1. 35.
Emanuel Fuld.
Wollmatratzen,
geſund, haltbar, billig, Gicht=und
Rheu=
matismus=Leidenden beſtens empfohlen
bei
E. P. Aberb,
2578)
Rheinſtraße I.
2579) Ein altes Kanapee mit gutem
Geſtell wird billig abgegeben. Näheres
Waldſtraße 1 im Laden.
620
R 62
Gänzlicher Ausverkauf.
Wegzugshalber verkaufe mein ganzes Lager in Schuhwaaren gänzlich zu
Fabrikationspreiſen aus.
F. PAAW,
Rheinſtraße 12.
FUl =0N= un =0eIWir1t.
1. Engl. Futterrüben-Bamen.
Dieſe Rüben, die ſchonſten und ertragreichſten von allen jetzt bekannten
Futterrüben, werden 1-3 Fuß im Umfange groß und 5, ja 10-15 Pfund ſchwer,
ohne Bearbeitung. Die erſte Ausſaat geſchieht Anfangs März oder im April. Die
zweite Ausſaat im Juni, Juli, auch noch Anfangs Auguſt und dann auf ſolchem Acker,
wo man ſchon eine Borfrucht abgeerntet hat, z. B. Grünfutter, Frühkartoffeln, Raps,
Lein und Roggen. In 14 Wochen ſind die Rüben vollſtändig ausgewachſen und
wer=
den die zuletzt gebauten für den Winterbedarf aufbewahrt, da dieſelben bis im hohen
Frühjahr ihre Nahr= und Dauerhaftigkeit behalten. Das Pfd. Samen von der großen
Sorte koſtet 6 M., Mittelſorte 3 M. Unter Pfd. wird nicht abgegeben.
Aus=
ſaat pro Morgen ½ Pfd.
2. Bokhara Rieſen-Honig-Klec.
Dieſer Klee iſt ſo recht berufen, Futterarmuth mit einem Male abzuhelfen,
denn er wächſt und gedeiht auf jedem leichten Boden. Er wird, ſobald offenes Wetter
eintritt, geſäet und gibt im erſten Jahre 3-4 Schnitt und im zweiten 5—6 Schnitt.
Man kann denſelben unter Gerſte und Hafer ſäen. Mit letzterem zuſammen geſchnitten,
gibt er ein herrliches Futter für Pferde, auch iſt der Klee ſeines großen
Futterreich=
thums wegen ganz beſonders für Milchkühe und Schafvieh zu empfehlen. Vollſaat
per Morgen 12 Pfd., mit Gemenge 6 Pid. Das Pfd. Samen, echte Originalſaat,
koſtet 3 M. Unter 1 Pfg. wird nicht abgegeben.
3. Hchott. Rieſen-Turmips, Runkelrüben-Bamen.
Dieſe Rüben werden im tiefgeackertem Boden 18-22 Pfd. ſchwer. Das Pfd.
koſtet 1 M. 50 Pf. Culturanweiſung füge jedem Auftrage gratis bei.
Erust Lange, Schöneberg b. Berlin.
Frankirte Auſträge werden mit umgehender Poſt expedirt, wo der Betrag nicht
[2581
beigefügt, wird ſolcher durch Poſtvorſchuß entnommen.
80.
3 Flaſchen=Bier!
8 Kanartenvögel.
Vorzügliches aus der Brauerei der
Aechte Harzer feinſte Schläger ſind
zum Verkauf nur einige Tage in der Brüdergemeinde zu Neuwied per Flaſche
25 Pfg. Alleiniges Depot bei
Reſtauration Dittmann ausgeſtellt.
Markt
Frau Minna Mehmke
August ureter, 3.
aus Andreasberg.
Bettfedern, ſchöne Waare,
Rheinſalm
Schöne lackirte Bettladen
Seezungen
bei
friſch,
E. P. Albert,
Cabliau
Rheinſtraße I.
2586)
Schellfiſche
Hechte
lebend,
Krebſe
empfiehlt die Fluß= u. Seefiſch=Handlung von
Gebr. Nöſinger,
untere Hügelſtraße 73.
2533)
Neuo türkische Hwetschen
per ¼ Kilo 40 pfg., bei 5 Kilo 35 pfg
Bamberger Zwetschen, amerlk.
Lpfelschultzel, geschälte franz.
Birnen, Eirschen, Lprikosen,
Brünellen ete. billigſt
2 Emanuel Fiuld.
Vermiethungen.
572) Zwei geräumige Zimmer, Küche n.
ſonſtiges Znbehör im Hinterbau an eine
ruhige Familie per 1. März zu vermiethen
Schuſtergaſſe 13.
570) Schon moblirtes Zimmer Zu
vermiethen.
J. Volz, Markt,
4
1Rheinſtraße Nr. 21 zwei.
Treppen hoch im Vorderhaus iſt ein Logis,
beſtehend aus 6 Piecen mit Magdſtübchen,
Bodenraum, Küche, Keller, Holzſtall und
Mitgebrauch der Waſchküche vom 10. Mai
an anderweit zu vermiethen.
1601) Schützenſtraße 10 zwei möbl.
Zimmer im 1. Stock zu vermiethen.
1922) Neckarſtraße I, 2r Stock möbl.
Zimmer nebſt Cabinet per 1. April.
1999) Dieburgerſtraße Nr. 6, in
der Nähe der Schulen und Infanterie=
Ka=
ſſerne, ein freundlich möblirtes
Parterre=
zimmer nach der Straße, mit ſepar.
Ein=
gang, auf Wunſch Penſion, billigſt ſofort
zu vermiethen.
2068) Ludwigsplatz 5 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
G. Franl.
2070) Rheinſtraße Nr. 47 bel Etage
Salon mit Balkon, 8 Zimmer, Küche,
Keller, Waſchküche, 2 Speicherkammern mit
od. ohne Stallung zu vermiethen.
2074) Ein Laden nach der Grafenſtr.
im Darmſtädter Hof zu vermiethen.
2307) Aliceſtraße Nr. 8 nächſt der
Frankfurterſtraße, iſt ein Logis von 5
Zim=
mern nebſt allen Bequemlichkeiten zu
ver=
miethen und alsbald zu beziehen.
pvN
Cuui.
RaLtauAaLkAzzarrzrr.
2310) Victoriaſtraße ss der dritte
des
24 Stock, enthält 5 große Zimmer, Gas=
„ und Waſſer=Einrichtung ꝛc., iſt per
N 1. Mai anderweitig zu vermiethen.
Georg Mahr.
p. .
u
„
p9
TTAAAAAAAxAat4xuz
2311) Das Dachlogis, Bictortaſtr. 32,
mit 2 Zimmern, 2 Kabinetten ꝛc., iſt
an=
derweitig zu vermiethen. Georg Mahr.
2367) Rheinſtr. 6 in dem J. P.
Diehl=
ſchen Hauſe ſind die Manſarden=Logis
zu vermiethen.
2346) Waldſtraße 32 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
2366) Nieder=Namſtädter Straße 9
die Manſarde, 4 Zimmer, Küche,
abge=
ſchloſſener Vorplatz nebſt allen
Bequemlich=
keiten, ſofort beziehbar.
2472) Schuſtergaſſe 13 2 Stiegen
hoch ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2526) Schloßgaſſe 11 zwei ſchön möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2531) Pankratiusſtraße 53 im
mitt=
leren Stock ein Logis mit Gartenantheil.
2532) Holzſtraße 9 iſt ein Logis zu
vermiethen und Anfangs Mai zu beziehen.
2551) Ludwigsplatz 8 iſt im mittleren
Stock ein ſchön möblirtes Zimmer zu verm.
2555) Rheinſtraße Nr. 12 ein Laden
zu vermiethen.
2587) Obergaſſe 40 ein Logisl,
be=
ſtehend aus 3 Zimmern nebſt Zubehör, per
1. Juni zu vermiethen.
2588) Aliceſtraße 30 iſt der 3. Stock
meines Hauſes, beſtehend aus 5 großen
Zimmern mit allem Zubehör, zu vermiethen
und bis zum 1. Juni zu beziehen.
Ph. Hahn, Schreinermeiſter.
2589) Dieburgerſtraße Nr. 22 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2590) Lauteſchlägerſtraße 14 ein
Zim=
mer mit oder ohne Möbel ſogleich zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
2591) Ich wohne jetzt
Waldſtraße Nr. 38.
Laudenheimer,
Hofgerichts=Advokat.
521
R6 62
1
Germania, Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaft.
New=Yorker
Europäiſche Abtheilung, Leipziger Platz 12, im eigenen Hauſe in Berlin.
Hpeciaſ=Verwaltungs=Rath) Ed. Frhr. v. d. Feydt, H. Hardt, H. Martuſe,
Dr. Hr. Kapp, Herm. Roſe, General=Director.
für Furopa:
Grund=Eigenthum in Berlin: Mark 995,000.
Depoſitum in Dentſchland:
„ 1.355.000.
Activa in Europa: Mark 2350,000.
Vermehrung der Activa in 1877: M. 816,153.
Activa am 1. Januar 1878. M. 34434115. 53.
Baares Einkommen in 1877:
3,505,748. 33.
Reiner Ueberſchuß über alle Paſſiva
„ 7793 23.
Verſicherungen in Kraft: 19,650 Politen für M. 159473504.
„ 30,141566.
6,203
davon in Curopa;
Neben der Sicherheit, welche die genaue Staats=Controle in Amerika und der blühende Zuſtand der Geſellſchaft ſelbſt
ge=
währleiſtet, reducirt die hohe, durchaus ſichere Verzinſung der Kapitalien und die Rückgabe des ganzen Ueberſchuſſes an die
Verſicherten die Netto Koſten der Verſicherung für Jeden auf das möglichſte Minimum. Dividenden=Vertheilung ſchon zwei Jahre
nach Empfang der Prämien. — Nähere Auskunft ertheilt:
J. Heuunnnm General=Agent für Heſſen=Darmſtadt, Fabrikſtraße 21.
J. B. Neuſeſter, Haupt=Agent in Bingen.
in Mainz.
G. F. Hillebrand.
C. Trumpler, General=Agent in Worms.
F. Schmitz, Haupt=Agent in Oppenheim,
2592)
und die Agenten:
J. A. Kiſſel in Babenhauſen.
J. Breidenbach in Eberſtadt.
J. Weis in Fränkiſch=Crumbach.
Carl Hetzel in Groß=Gerau.
Ph. Kern in Groß=Umſtadt.
Ph. Carl Kolb in Langen.
Louis Holzer in Rödelheim.
L. Braun in Reinheim.
J. Kern in Zwingenberg.
Kunſtgewerbliches
Zeichnen.
Strebſamen Gewerbtreibenden Gelegenheit zur Uebung im Zeichnen und
Ent=
werſen von Gegenſtänden der Kunſt=Gewerbe zu bieten, ſowie die Sammlungen der
unterzeichneten Großherzoglichen Centralſtelle an Vorlagewerken, Muſterzeichnungen u.
Modellen auch nach dieſer Richtung thunlichſt nutzbringend zu machen, haben wir, wie
im Vorjahre, auch jetzt wieder die Einrichtung getroffen, daß vom 1. April bis Mitte
November und während unſerer gewöhnlichen Bureauſtunden, eine Anzahl von
Ge=
werbtreibenden zu Zeichen=Uebungen auf unſerem Bureau zugelaſſen werden kann.
An wöchentlich zwei Nachmittagen, von 2-5 Uhr, wird durch Hrn. Architecten/
Profeſſor Hermann Müller, Unterricht im kunſtgewerblichen Zeichnen ertheilt. Zu
dieſem Unterricht und zu den Uebungen auf unſerem Bureau können nur ſolche
Ge=
werbtreibende zugelaſſen werden, welche bereits eine angemeſſene Fertigkeit im
Frei=
hand= und geometriſchen Zeichnen erworben haben. Auch ſind die Zulaſſungen durch
den disponiblen Raum beſchränkt. Honorar wird nicht erhoben.
Anmeldungen zur Betheiligung an dem fraglichen Unterricht haben bis zum
1. April auf unſerem Bureau mündlich, oder ſchriftlich zu geſchehen. Die Entſcheidung
über Zulaſſung der Angemeldeten bleibt uns vorbehalten.
Darmſtadt, den 12. März 1878.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den
Landesgewerbverein.
2474)
Fink. Busoh.
2374) Die Adminiſtration der
66
Aobalis
deutseh. Aetengegchschatt
für Weinproduction
2593)
Hausfrauen=Verein.
Rückzahlungen. Alle dem Verein Ende 1877 angehörenden Mitglieder werden
erſucht, die von der letzten Generalverſammlung beſtimmten Rückzahlungen von M. 1.75
gegen Vorzeigung - reſp. Abſtempelung der Mitgliederkarten
Dienstag 2.,
Mittwoch 3. und Donnerstag 4. April in den Vormittagsſtunden von 8-12 Uhr
in dem Vereinslokale in Empfang zu nehmen.
Spätere Auszahlungen ſind mit Umſtänden verbunden.
Der Vorſtand.
Darmſtadt, den 27. März 1878.
Eintrachl
Jeſelllchaft
Samstag den 30. Mürz Abends 8 Uhr:
2 D1
4
8
im Saale des Gaſthofes,zur Traubes.
V
Hauz.
Nach dem Concert:
2479)
Die Vergnügungs=Commiſſion.
n Patras (Griechenland
ſucht in Darmſtadt eine Verbindung mit
einer ſoliden Weinhandlung anzuknüpfen
welche, für ihre eigene Rechnung Bezüge
machend, den Verſchleiß der Weine
ſobiger Geſellſchaft energiſch zu betreiben
geneigt iſt. Bei garantirter Abnahme von
mindeſtens 6000 Liter per Jahr macht ſich
die Geſellſchaft verbindlich, auf jede andere
Correſpondenz mit der Stadt Darmſtadt
und Umgebung Verzicht zu leiſten. Nähere
Auskunft ertheilt die „Acha1au auf
frankirte Briefe mit guten Referenzen über
unbezweiſelte Solidität der Applicanten,
adreſſirt:
„Achala
Deutsche Actiengesellschaft
für Weinproduction,
Patras (Griechenland).
5.
Lehrlinge
Wilh. Müller, Schloſſermſtr.,
neue Kiesſtraße Nr. 51.
2503) Riedeſelſtraße 54 wird auf
Oſtern ein Stubenmüdchen geſucht,
wel=
ſches gut näht, ſtopft und bügelt. Näheres
Morgens zwiſchen 9-11 und Nachmittags
zwiſchen 4-6 Uhr.
30000 Mark
gegen mehr als doppelte Sicherheit auf erſte
Hypothek zu leihen geſucht. Zwiſchenhändler
verbeten. Offerten unter w 8 100 an die
Expediton des Darmſtädter Tagblatts.
2594)
Geſucht,
in ein gut möblirtes großes Zimmer eine
gebildete Dame. Näheres in der Exped.
144
522
2595)
Na. 62
Voſßsbildungs=Verein.
Der auf heute Abend anberaumt geweſene Vortrag des Herrn Dr.
Lands=
berger findet eingetretener Hinderniſſe halber nicht ſtatt.
Der Vorſtand.
2596) S
090
ggranlſurte” a
Journal.
Täglich in drei Ausgaben erſcheinend, mit Ausnahme des Montags, an welchem nur
ein Blatt ausgegeben wird.
Einladung zum Abonnement
auf das mit dem 1. April beginnende zweite Quartal.
Das „Frankfurter Journal” nimmt durch die Zahl ſeiner täglichen
Aus=
gaben, durch ſeine von bewährten publiciſtiſchen Kräften gelieferten Aufſätze politiſchen
und nichtpolitiſchen Inhalts, durch ſeine zahlreichen Original=Correſpondenzen und
Pri=
vat=Telegramme, ferner durch die Reichhaltigkeit eines belletriſtiſchen Beiblattes, der
„Didaskaliar, für welche unſere beſten Schriftſteller Beiträge liefern, eine
hervor=
ragende Stellung in der deutſchen Tagespreſſe ein.
Für das neue Quartal ſind Vorkehrungen getroffen, daß dem „Frankfurter
Journal: von den wichtigeren Plätzen, namentlich von Berlin, Privat=Telegramme in/
einer gegen bisher vermehrten Zahl zugehen.
Ueber die Pariſer Ausſtellung, deren Eröſſnung im nächſten Vierteljahr
bevorſteht, wird das Feuilleton eingehende Spezial Berichte bringen. Unſer
Correſpon=
dent von der Ausſtellung zu Philadelphia, welcher durch ſeine damaligen Berichte auf
allen Gebieten der Kunſt und Technik volle Sachkenntniß an den Tag gelegt und ſich
zugleich als eine feuilletoniſtiſche Kraft erſten Ranges erwieſen hat, wird auch das
Referat für Paris übernehmen. Derſelbe hat ſich auch denjenigen Abonnenten des
„ Fr. Journ.," welche erſt in den letzten Quartalen zugegangen ſind, durch ſeine „
Nie=
derländiſchen Städtebilder” bereits auf das Vortheilhafteſte bekannt gemacht. Außer
den Berichten dieſes Mitarbeiters werden wir über den muſikaliſchen Theil der
Pa=
riſer Ausſtellung eine Serie von Artikeln aus der Feder eines Fachmannes
ver=
öffentlichen.
Der ſeit einem halben Jahr angemeſſen vergrößerte Handelstheil berückſichtigt
gleichmäßig und in möglichſt eingehender Weiſe ſowohl die an den Börſenverkehr ſich
knüpfenden Intereſſen, als auch diejenigen des Waarenhandels. Leitendes Prinzip iſt:
Sorgfältige und ſtreug objettive Sichtung des Materials nach den entſprechenden
ge=
ſchäftlichen Verhältniſſen des Leſerkreiſes, Ausſcheidung alles Entbehrlichen, gründliche
Behandlung alles Nothwendigen in einer den Bedürfniſſen des Handeltreibenden
ange=
paßten knappen Form. Beſondere Aufmerkſamkeit wird in der gegenwärtigen General=
Verſammlungs=Saiſon den Abſchlüſſen und Geſchäftsberichten der Actien=Geſellſchaften
gewidmet, deren ſachverſtändiges Studium oft zu höchſt überraſchenden und für die
Actionäre ſehr wichtigen Entdeckungen führt, z. B. was die Berechnung der Tantismen/
für die Bankverwaltungen, die Ausſcheidung von Spezial=Reſerven, die Bewerthung
der Activen ꝛc. anbetrifft. Man kann behaupten, daß ſich gerade auch in dieſer
Be=
ziehung der Handelstheil unſeres Blattes vortheilhaft vor anderen literariſchen
Erzeug=
niſſen ähnlicher Art unterſcheidet.
Die dem zweiten Blatte beigegebene Beilage enthält die während der Nacht
einlaufenden Telegramme, wird für auswärts ſchon mit den von 5 Uhr an abgehenden
Eiſenbahnzügen verſandt und kommt in den meiſten unſerer Nachbarſtädte, wie Offen= theilung, daß mein liebes Söhnchen
bach, Hanau, Darmſtadt, Mainz ꝛc., mit der erſten Briefausgabe zur Vertheilung.
Vierteljährlicher Abonnementspreis 6 M. 25 Pfa.
ausſchließlich Beſtellgebühren.
Beſtellungen beliebe man rechtzeitig bei dem betr. Poſtamte zu machen.
finden anerkanntermaßen die weiteſte Verbreitung. Der Preis
Juſerate für die jünſpaltige Petitzeile oder deren Raum beträgt 30 pf.,
für Reclamen 60 pf.
W- Probeblätter ſtehen auf Verlangen gratis und franco zu Dienſten.
Die Expedition.
Frankfurt. a. M.
Rathurimemil,oose
3 Mark, wobei jedes Loos gewinnt, ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den180. März: Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 81h Uhr. - Sabbathausgang um 7 Uhrz10 M.
2597)
Darmsiadt.
In ſchöner Lage, nahe der Stadt und
Bahnſtation, iſt ein 1½ ſtöckiges Haus,
maſſiv gebaut, mit großen Räumen,
ge=
wölbtem Keller und Garten, der zu
Bau=
plätzen projektirt iſt, preiswürdig zu
ver=
kaufen. Daſſelbe eignet ſich zur Anlage
eines jeden Geſchäftsbetriebs.
Näheres in der Exp. d. Bl.
gAii
651) Unſere in der Aliceſraße 5
H gelegenen Fabrik=Lokalitäten ſind mit
oder ohn= Dampfmaſchin zu
vermie=
then event. ſammt 3 ſtöck. Wohnhaus
zu verkaufen.
Eiſte Darmſtädter Heerdfabrik.
Gebrüder Roeder.
2599) Eine Neſtaurattons-Köchin
nach auswärts geſucht.
Promenade Nr. 13, 1. St.
2599)
Agenien,
welche viel mit Reſtaurateuren ꝛc. zu
ver=
kehren haben, kann ein einträglicher Artikel
zum proviſionsweiſen Verkauf übertragen
werden. Näheres unter H7905 durch die
Annoncen=Exped. von D. Frenz in Mainz
2600) 2000 Mark werden gegen
3fache hypothekariſche Sicherheit zu leihen
geſucht. Offerten uuter 8 24 an d. Exp. d. Bl.
2601) 6000 Mark werden auf erſte
Hypothek zu leihen geſucht. Offerten unter
K 42 an die Exp. d. Bl.
2602) Auf erſte Hypothek gegen faſt
3 fache Sicherheit werden 40,000 Rm.
in ein Etabliſſement geſucht; prompte
vier=
teljährige Zinszahlung, ſowie Amortiſation
in größeren Jahresraten zugeſagt.
Näheres auf Offerten unter 123
poſt=
lagernd Darmſtadt.
situngspapier
ſ.
kauft
H. P. Alberk,
2603)
Rheinſtraße I.
8 Todes=Anzeige.
Ich mache hiermit die traurige Mit=
E du a rd
nach kaum zurückgelegtem 3. Lebensjahre ſeiner
ihm vor Kurzem im Tode vorangegangenen
Mutter heute Morgen 4 Uhr gefolgt iſt.
Um ſtilles Beileid bittet
Darmſtadt, den 27. März 1878.
J. G. Keller.
52
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, welche
ſo warme Theilnahme an dem Verluſte
meines lieben Mannes
Georg Gärtner
nahmen und denſelben zur Ruheſtätte
ge=
leiteten, insbeſondere dem Geſangverein
„Sängerluſt=, unſeren tiefgefühlten Dank.
Die trauernde Wittwe:
Marie Gärtner,
und Mutter, geb. Neumann.
R. 62.
b25
Feinsten lavaHafiee
ſnach Liebigs Vorſchrift gebrannt, per
Pfund M. 1. 70 empfiehlt
L. Brketzeret. Hoſ=Lieferaut,
48311) Ernſt=Ludwigſtraße 17.
2606) Amsionee.
Ein gebildeter junger Kaufmann, der
der franzöſiſchen u. holländiſchen
Correſpon=
denz mächtig, ſowie die beſten Zeugniſſe
aufzuweiſen hat, ſucht, um ſichzin der
deut=
ſchen Correſpondenz mehr auszubilden, unter
ſehr beſcheidenen Anſprüchen Stellung auf
einem Comptoir. — Auskunft ertheilt das
Büreau aller Branchen, Darmſtadt,
Pro=
menade Nr. 13.
1827
Strohhüte
für Herren und Damen werden gewaſchen
gefärbt und nach den neueſten Formen
ver=
ändert in der
Hutfabrik von L. Müller,
Gardiſtenſtraße 33.
2561) Ein gut empfohlenes, einfaches,
geſetztes Dienſtmädchen wünſcht in
bür=
gerlicher Haushaltung zu Oſtern eine Stelle.
Näheres Ballouplatz 10, 2 Treppen.
2607) Ein auf dem Friedhof gefundener
Muff kann durch den ſich legitimirenden
Eigenthümer Heinrichſtraße 73, 1. Etage,
gegen Erſatz der Inſertionsgebühren in
Em=
pfang genommen werden.
2536) Auf Oſtern ein braves jüngeres
Hausmüdchen mit guten Zeugniſſen geſucht.
Zu erfragen bei der Expedition.
Tages=Kalender.
Vonnerstag 28. März: 17. Ve=ſammlung des
Lo=
kalgewerbver eins Darmſtadt.
Samstag 30. Mätz: Conceit der Geſellſchaſt
Eintracht.
Samstag 30., Sonntag 31. und Montag l. April:
3 Vögel=und Geflügel=Ausſtellung mit Verlooſung.
Montag 1. April: Vortrag des Hofpredigers W.
Baur aus Berlin. - Auße=ordentliche
General=
verſammlung und Quartalverſammlung der
Darmſtädter Volksbank.
Mittwoch 3. April: Concert von C. Hall= und
Norman=Neruda.
Edellerte
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 2. März.
Zum Beſten des Hof Chars:
D ie Hugenotten.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet; Muſik
von Meyerbeer.
Perſonen:
Margarethe von Valois
„
Graf St. Bris
Valentine, ſeine Tochter.
Graf von Nevers
Tavannes
Hoſſs
Ratholiſch=
De Rez
Thors
Meru,
Maurevert.
Raoul de Nangis, Prot ſtant
Macel, ſein Diener
Urbain, Page
Frl. Schütky.
Margarethe .. Frau Lederer=Ubrich, Königl.
Hannover'ſche Kammerſungerip,
k 2 Valentine Frau Friede ike Grün,
Herzogl. Tachſ.=Coburg'ſche Kammerſängerin,
k * Raoul . Herr Lederer, vom Königl.
Theater in Wiesbaden,
als Gäſt=
Anſang halb 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Freitaa 29. März.
Roſenmüller und Finke.
O iginal=Luſpiel iu 5 Akten von Hr. C. Löpfer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Hr. Hienl.
Hr. Bögel.
Hr. Reichhardt.
Hr. Weitgaß.
Hr. Mendel.
Hr. Lang.
Hr. Leib.
Hr. Hedrich.
Hr. Chandon.
Bermiſchte Mittheilungen.
Darmſtaht, 28. März.
Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander iſt von Wien
zurück=
gekehrt.
0 Die von der Centralſtelle für die Landesſtatiſtik veranſtalteten
Erhebungen über die im vorigen Jahre ſtattgehabten Hagelſchläge
bieten auch inſofern großes Intereſſe, als durch ſie dargethan iſt, daß
nicht etwa Diſtricte ſtark verhagelt wurden, die man nach den
Er=
fahrungen der letzten Jahrzehnte für irgend beſonders hagelgefährlich zu
halten hatte, ſondern gerade ſolche Gemarkungen die ſchwerſten Schäden
erlitten, welche ſich ſeither in der Hagelſtatiſtik der
Verſicherungsgeſell=
ſchaften des beſten Rufs zu erfreuen hatten und dem entſprechend i die
niedrigſte Gefahrenſtufe eingeſchätzt waren.
—
Der Evangeliſche Kirchengeſangverein wird
Sonn=
tag den 31. März Abends 6 Uhr in der Stadtkirche eine
Paſ=
ſions=Aufführung mit folgendem Programm veranſtalten: 1) Die ſieben
Worte Jeſu Chriſti am Kreuz von H. Schütz. 2) Pracludium für
Orgel von J. S. Bach. 3) Gueifixus von Lotti. 4) Grux fidelie von
Johann IV., König von Portugal. 5) Choral: In meines Herzens
Grunde, aus der Johannespaſſion von J. S. Bach. 6) Eece quomodo
moritur justus von Gallus.
Choral: O Haupt voll Blut und
Wunden, aus der Matthäus=Paſſion von J. S. Bach.
Der Eintritt zu den unteren Räumen der Kirche findet nur gegen
Eintrittskarten ſtatt, welche von Camstag den 30. März an bei Herrn
Kaufmann J. Kühn (gegenüber der Stadtkirche) und bei Herrn
Buch=
händler J. Waitz (Ernſt=Ludwigſtraße), unentgeltlich, jedoch nur an
Er=
wachſene, ausgegeben werden. Der Eingang zu den unteren Räumen
der Kirche findet durch die beiden Hauptthüren der Kirche, in der
Kirch=
ſtraße und gegenüber dem Schulhauſe ſtatt. Kindern iſt der Eintritt
nur in Begleitung Erwachſener geſtattet. Die Emporbühne, gegenüber
der Orgel, iſt für die nichtactiven Mitglieder des Vereins reſervirt. Die
Kirche wird um 5 Uhr geöffnet. Mit Beginn der Aufführung werden
die Thüren geſchloſſen.
- Stand der Darmſtädter Volksbank am 28.
Feb=
ruar 1878.
Activa. Kaſſenbeſtand 5884 M. 1 Pf. Haus= und Immobilien=
Conto 100139 M. 44 Pf. Mobilien 29903M. 40 Pf. Vorſchuß= und
Debitoren=Conto 1,108,054 M. 72 Pf. Wechſel=Conto 189573 M. 18Pf.
Verwaltungskoſten 2521 M. 63 Pf.
Effecten=Conto 19,205 M. 66 Pf.
Zinſen=Conto 2511 M. 37 Pf.
Paſſiva. Gewinn= Reſerve= und Delcredere=Conto 13555 M.
76 Pf. Dividenden=Conto 27235 M. 56 Pf. Reſervefond 37576 M.
Stammantheile 431,198 M. 62 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=
Credi=
toren ꝛc. 819314 M. 17 Pf. Umſchlag im Febuar 480,766 M. 82 Pf.
Zahl der Mitglieder 813.
— Darmſtadt iſt in Folge der großen Anzahl dort wohnender
Züch=
ter exotiſcher Vögel nach und nach ein Hauptplatz für den Handel mit
denſelben geworden. Daher erfreuen ſich auch die vom hieſigen Verein
für Vogel= und Geflügelzucht arrangirten Ausſtellungen,
wie eine ſolche in Verbindung mit einer reichhaltigen Verlooſung
wiederum abgehalten wird, einer beſonderen Aufmerkſamkeit der Züchter
und Liebhaber ausländiſcher Vögel, und zwar nicht nur im
Großherzog=
thum ſondern auch außerhalb deſſelben. Ein Beweis hierfür dürfte ſein,
daß Herr Wiener in London, ein hervorragender Vogelliebhaber und
Autorität auf dem Gebiete der erotiſchen Ornithologie, dem Verein ſchon
mehrere Jahre als Mitglied angehört, und in Folge deſſen die diesjährige
Ausſtellung mit einer Anzahl ſeltener, in Deutſchland noch nie
ausge=
ſtellter Vögel beſchickt hat. Ueber die von dem genannten Herrn
einge=
geſendeten prachtvollen engl. Farbenkanarien haben wir ſchon
früher berichtet und heben hier nur noch als ſehr merkwürdig einen
wilden Kanarienvogel von der Inſel Madeira hervor, deſſen
Ver=
gleichung mit unſeren Kanarien und den engl. Farben= und Rieſenkanarien
gewiß für jeden Züchter und Liebhaber von großem Intereſſe ſein wird.
In Bezug auf die zahlreich nunmehr angelangten Eroten erwähnen wir
unter denſelben als Glanzpunkt: des ſehr ſeltenen farbenprächtigen
Fidji=Sittich, von welchem ſich Exemplare nur noch einzeln, in einem
oder dem anderen zoologiſchen Garten befinden, und eine Papagei=
Amandine, welche wohl, wie Wiener ſchreibt, das einzige in
Europa vorhandene Exemplar iſt! Außerdem haben noch aus
Darmſtadt und Mainz eine größere Anzahl Züchter, Liebhaber und
Händ=
ler eine große Anzahl ſeltener ausländiſcher Vögel angemeldet, ſo daß
man wohl vorausſagen darf, daß dieſe Ausſtellung viele andere
über=
treffen und den Liebhabern Gelegenheit geben wird, ihren Bedarf mit
guten und geſunden Thieren decken zu können.
7 Geſtern wurden in der Hofmeierei 12 trächtige Melkühe und
1 Rind — Simmenthaler Race - verſteigert und hierfür im Ganzen
nahezu 5100 M. erlöſt. Der höchſte Preis, der für eine Kuh erzielt
wurde, betrug 600 M.
- „Deutſche Jagdzeitung' (zugleich officielles Organ des
allg=
deutſchen Jagdſchutzvereins).
Illuſtrirte Umſchau in den Revieren der
Jägerei, herausgegeben und redigirt von Fr. von Ivernois, Eilenburg,
erſcheint am 8. und 22. eines jeden Monats und beſchäftigt ſich mit der
Naturgeſchichte des Wildes, Wildzucht, Jagdſchutz, waidgerechter Ausübung
der Jagd, Dreſſirkunſt, Jagd= und Fangmethoden, Wildbenutzung,
Waid=
mannsſprache. Dieſelbe bringt ferner intereſſante Aufſätze über jagdliche
Legislation, Wildſtandsbeſchreibungen, Holz= und Wilddiebsgeſchichten,
Schußliſten, Fliegenfiſcherei, Literatur und Kunſtberichte aus der Feder
nur competenter Rezenſenten, unterhaltende humoriſtiſche Beiträge, kurzum
Alles, was das weite Gebiet des edlen Waidwerks umfaßt und
Jäger=
herzen zu erfreuen geeignet iſt. Illuſtrationen der beſten deutſchen
Jagdmaler, ebenſo wie die Erzeugniſſe bewährter ausländiſcher Fachkünſtler,
Abbildungen von Abnormitäten und Seltenheiten, Fährten,
Fangappara=
ten, Raubthierfallen, Geweihen und Gehörnen, die für Jäger wie
Natur=
freunde von ſo hohem Intereſſe ſind, erſcheinen regelmäßig in jeder
Nummer, desgleichen auch ganz beſonders humoriſtiſche Skizzen. Wir
524
R62.
glauben unſeren Leſern aus vollſter Ueberzeugung Angeſichts des guten
Zweckes, Hebung des in national=öko nomiſcher Beziehung ſo wichtigen
Wildſtandes und des billigen Preiſes von vierteljährlich vier
Mark, bei der reichen Ausſtattung, das Blatt beſtens empfehlen zu
können. Man abonnirt entweder direkt bei der Expedition in Eilenburg,
oder bei jeder Poſtanſtalt oder Buchhandlung. Probenummern werden
ſtets gern von der Expedition gratis verabforgt.
Die wöchentliche Zahlung der Miethe kleiner Wohnungen.
Der Vorſtand des Allgemeinen Vereins gegen Verarmung und Bettele:
richtet hiermit folgende dringende Bitte und herzliche Vorſtellung an die
Hausbeſitzer Darmſtadts, welche kleine Wohnungen zu vermiethen haben.
Mit jeder Verathung des Vorſtandes wird es karer, daß die Haupt=
Urſache, weßhalb ſo viele Familien, welche von geringem Verdienſt und
Einkommen leben müſſen, in Schulden gerathen, in der Zahlung der
Miethe liegt.
Die Miethe wird hier in Darmſtadt meiſtens vierteljährlich bezahlt,
während der Arbeitsverdienſt als Taglohn, Wochenlohn oder Monatslohn
empfangen wird. Nun giebt es allerdings viele Familien, welche mit
größter Gewiſſenhaftigkeit von dieſen Einnahmen das Geld für die Miethe
zurucklegen, aber bedenken wir doch, wie mannichfache Bedürfniſſe von
dieſen Einnahmen zu beſtreiten ſind, für welche ſie alle knapp zureichen.
Da ſind Steuern, Schulgeld, Kleidung und vieles Andere neben den
täg=
lichen Bedürfuiſſen zu zahlen, und nun kommt eine Krankheit oder eine
vorübergehende Verdienſtloſigkeit, es fehlt an Geld, - was iſt
natür=
licher, als daß die für die Miethe ſchon zurückgelegte kleine Summe
an=
gegriffen und aufgezehrt wird ?
Jetzt wird die Miethe fällig und mehr oder weniger dringlich
ge=
fordert, und nun folgt der Ruin des vorher ſoliden kleinen Haushalts
in mancherlei Geſtalten
Erſt wird das Entbehrliche, dann das Unentbehrliche verpfändet, um
die Miethe zu decken. Bei dem ſtädtiſchen Pfandhauſe, wo die Koſten
gering und die Einlöſungs= und Verlängerungstermine billig ſind, wird
zuweilen eine Wiedereinlöſung möglich, in den Privatpfandhäuſern, wo die
Zinſen und Koſten bis zu Sechzig und mehr Prozente im Jahre
betra=
gen, und die Bedingungen nur den Vortheil des Pfandleihers ſichern,
verſchwindet der Mobiliarbeſitz der Familie mit größter Geſchwindigkeit.
Iſt der Vermiether aber nachſichtig, ſo wird die Lage des Schuldners
in den meiſten Fällen nicht verbeſſert, die fällige Miethe bleibt als Schuld,
welche ſich mit jedem Tage vergroßert; zuletzt wird gekündigt, und da
der Miether nicht zahlen kann, ſo werden ſeine Mobilien als Pfand
be=
halten.
Der Verein beſteht noch nicht Ein Jahr, aber in weit über Hundert
Fällen hat die gründliche Unterſuchung der Urſachen der Noth ergeben,
daß Rückſtand der Miethezahlung den Anfang von Verſchuldung bildet,
aus welcher naͤmentlich junge Haushaltungen ſich nicht wieder
heraus=
arbeiten.
Nachdem der Verein nun in Erfahrung gebracht, daß nicht nur in
anderen Städten durch Einführung wöchentlicher Miethezahl ung ein weit
beſſerer Zuſtand herbeigeführt worden, ſondern daß auch hier in
Darm=
ſtadt einzelne Hausbeſitzer die wöchentliche Miethzahlung mit beſtem Erfolg
ingeführt haben, ſo richtet er an alle Hausbeſitzer, welche kleinere
Wohnungen zu vermiethen, haben die Bitte, vom kommenden erſten April
die Wohnungsmiethe wöchentlich einzukaſſiren.
Der Verein wird zu dieſem Zweck Büchlein herſtellen laſſen, in
wel=
chen auf der vorderſten Seite ausgerechnet iſt, wieviel jede jährliche
Miethſumme bis zu Zweihundert Mark im Vierteljahr, im Monat und
in der Woche betraͤgt, und welches außerdem 52 Wochenquittungen
vor=
gedruckt enthält, ſo daß nur die Miethſumme und die Namensunterſchrift
auszufüllen iſt.
Es liegt auf der Hand, daß es ½. B. einer Familie, deren
Geſammt=
verdienſt Zwölf Mark pro Woche beträgt, ſehr ſchwer fallen kann 19 M.
50 Pf. für ein Vierteljahr zuruckzulegen und nicht anzutaſten, daß es
dagegen gar nicht ſchwer iſt, am Ende der Woche von dem eben
empfangenen Lohn 1 M. 50 Pf. ſofort an den Hausherrn abzugeben.
Nach den dem Verein vorliegenden Erfahrungen wird durch
Einfüh=
rung der Wochenzahlung der Miethe aber nicht nur die Solidität des
Miethers gehoben und ſein Beſitz geſichert, ſondern ſein Verhältniß zum
Hausherrn wird auch nach allen Richtungen hin ein Beſſeres.
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die wöchentliche Miethezahlung auf
die Dauer der Miethe und die geſetzlichen Kündigungstermine keinen
Einfluß hat.
Der allgemeine Verein gegen Verarmung und Bettelei muß nach
ſeinen Erfahrungen ſo großen Werth auf dieſe Einführung der
wöchent=
lichen Miethzahlungen legen, daß er nicht nur die vorerwähnten
Quit=
tungsbüchlein in ſeinem Amtslokal, Louiſenſtraße 26, Nachmittags von
3 bis 6 Uhr, an die Hausbeſitzer gratis verabfolgt, ſondern auch
be=
ſchloſſen hat, künftig Unterſtützungen, namentlich zur Zahlung von
Haus=
miethe, nur dann zu gewähren, wenn nachgewieſen werden kann, daß die
wöchentliche Zahlung der Miethe eingeführt und mit Pünktlichkeit
einge=
halten wurde.
Die Reiſen Stauley's zur Erſorſchung Central=Aſrtkad.
In der Sitzung des hieſigen Handelsvereins vom 2. ſprach Herr
B. Roſenheim uber die Reiſen des berühmten Berichterſtatters des
New=York=Herald” und „Daily=Telegraphi Herrn Stanley, zur
Er=
forſchung Inner=Afrikas, und war es hauptjaͤchlich die lezte Abtheilung
derſelben, welche in ihren Reſultaten dem Welthandel die
äquatorial=
afrikaniſchen, überauß fruchtbaren, dicht bevölkerten und unermeßliche
Reichthümer haltenden Länder erſchloß, mit welcher ſich der Redner
beſchäftigte.
Dieſe letzte, mit den größten Schwierigkeiten und beſtändiger
Le=
bensgefahr verbundene Erforſchung= bemerkte Herr Roſenheim, „welche
von der geſammten gebildeten Welt als von ungeheurer Tragweite
an=
erkannt iſt, gipfelte in der Entſchließung, die große Handelsader
Afrika's, den Congo mit ſeinen Rebenflüſſen aufzuſuchen und ihrem
ganzen Laufe nach zu verfolgen.
Der „New=York=Herald= und der Londoner „Daily=Telegraph”
ver=
einigten ſich bekanntlich ſeiner Zeit zur Abſendung einer neuen
engliſch=
amerikaniſchen Expedition unter Stanley und ſtellten demſelben
die wichtige Aufgabe, die fragmentariſchen Entdeckungen der Lapitäne
Speeke und Grant in dem Gebiete der Nilquellen zu vervollſtändigen
und - wo möglich — in ein Syſtem zu bringen. Ferner die
Ent=
deckungen der Kapitäne Burton und Speeke am Victoria=Nyanza= und
Tanganiza=See durch Umſchiffung dieſer Seen und Feſtſtellung ihrer
Ab= und Zuflüſſe zu verwerthen, und ſchließlich die Erforſchungen
Living=
ſtone's weiter fortzuführen und zu conſtatiren, ob der Lualaba der
Oberlauf des Nils oder des Congo ſei. Mit den nöthigen
wiſſenſchaftlichen Inſtrumenten verſehen und geſchützt durch eine 300
Mann ſtarke, mit guten Büchſen bewaffnete Escorte, brach Stanley im
November 1874 von der Inſel Zanzibar auf, um von der Oſtküſte
mit=
ten durch Central=Afrika vorzudringen.
Dieſe an Gefahren und Anſtrengungen jeder Art reiche Expedition,
deren Theilnehmer allein 82 blutige Gefechte mit den Eingeborenen
be=
ſtanden, ergab nun das für die Wiſſenſchaft wichtige Reſultat, daß
alle die unter dem Namen Chambezi, Luaraba und
Uga=
rowa bekannten Flüſſe nur die oberen Theile des großen
central=afrikaniſchen, an einigen Stellen mehrere, ja ſogar
8-10 Meil. breiten und 2900 Meil. langen Congoſtromes find. Dieſer
größte der Ströme Afrikas hat, wie Stanley mittheilt, bis jetzt noch
keine richtige Namensbezeichnung; der Strom wird in jedem Lande, das
er durchläuft, mit dem Namen dieſes Landes bezeichnet und, da das
Congoland im Verhältnih zu ſeinem Laufe nur ſehr klein iſt, ſo ſchlägt
Stanley vor, den Strom zum Angedenken an den Entdecker des
Ober=
laufs des Lualaba, welcher die letzten Jahre ſeines Lebens der
Erfor=
ſchung der Quellengebiete, dieſes Stromes widmete, „Livingſtoner zu
nennen, und iſt es wahrſcheinlich, daß dem Wunſche Stanley's, welcher
in Ausführung brachte, was Tuckey, Schweinfurt und Anderen nicht
ge=
lang, Folge gegeben wird.
„Der Congo= oder Livingſtone=Strom' ſchloß Herr Roſenheim ſeinen
Vortrag, „hat nur zwei Reihen von Unterbrechungen; die obere zwiſchen
25 und 260 öſtlicher Länge beſteht aus großen Waſſerfällen und hier
muß alle vom unteren Strom ausgehende Schifffahrt aufhören; die
untere Unterbrechung beſteht aus 62 Waſſerfällen und Stürzen.
So=
bald man die unteren Fälle paſſirt hat, hat man halb Afrika ohne
irgend eine Unterbrechung vor ſich und nicht Sandwüſten wie an den
unteren Nilgegenden, ſondern eine große bevölkerte Ebene, welche von
Leben wimmelt. Man kann die Wohnſtätten nach Stanley's
Beſchrei=
bung kaum Dörfer heißen; es ſind Stadte, welche an manchen Orten
eine Länge von 2 Meilen erreichen, mit einer oder mehreren breiten
Straßen und netten, wohlgebauten Häuſern. Allerwärts trifft man den
lebhafteſten Verkehr; Meſſen und Markte ſind überall eingeführt. Man
glaubte ſchon, daß Elfenbein eine Seltenheit werden würde, aber man
kann dafür einſtehen, daß dieſes für die nächſten 3 oder 4 Generationen
nicht der Fall ſein wird. Die Neger ſcheinen nicht zu begreifen, daß
man ſich die Mühe nimmt, dafür zu bezahlen, wo es doch in jedem Orte
in Maſſe zu haben iſt. Auf der ganzen weiten Ebene wächſt die
Oel=
palme; in Ueuma befinden ſich coloſſale Wälder dieſes Baumes. Faſt
alles, was Afrika producirt, iſt im Livingſtone=Baſſin zu haben;
Baum=
wolle, Gutta=Percha, Nüſſe, rother und weißer Copal, Palmöl,
Elfen=
bein ꝛc. Die Gold= und Kupfer=Diſtrikte von Katanga ſind auf den
breiten Flüſſen leicht zu erreichen. Der Livingſtone=Strom wird
voraus=
ſichtlich für die Zukunft den Haupthandelsweg nach Weſt= und
Aequatorial=Afrika bilden. Dieſes iſt das glänzende Reſultat der
Erforſchungen Stanley'Z. Weder dem Khedive von Egypten, noch den
eit Jahrtauſenden im Innern Afrika's handeltreibenden Arabern, noch
überhaupt einem Eingeborenen Afrikas, weder den Römern, den Griechen
des Alterthums, noch den auf der Höhe der Kultur ſtehenden Völkern
der Jetztzeit war es gelungen, Licht über das geheimnißvolle Dunkel
dieſes äquatorial=afrikaniſchen Stroms zu verbreiten, und kühn dürfen
wir behaupten, daß die nächſten Generationen ein für die geographiſche
Wiſſenſchaft gleichbedeutendes Ereigniß nicht zu erwarten brauchen.
Stanley's mit heroiſchem Muth und eiſerner Ausdauer ausgeführte
That darf mit Recht zu den größten aller Zeiten gezählt werden!
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.