Darmstädter Tagblatt 1878


19. März 1878

[  ][ ]

umſtaͤdter
50

Ahoniemrturn
Ec eAu u vrmerhh
nn m aa popi
BAtn aaymr.
SxlRaDP. pa
u =fuiiaz w Mchdh.

(Frag= und Anzeigeskatt)
Mit der Sonntags=Beilage
Alluſtrirkes Anterhaltungsblall.

Bnſerg=
verden
aurenauriner hDermſtadt
von der Exedition, Rheinſ. Nr. V,
mBeſſungen von Fudr Boher.
Holzſtraße R 18. Fie auin
wiln binn Curi.

141. Jahrgang.
Amtliche= Hrgan Auz dis Bekanntmachungen des Großh. Errisamt, ſomie des Großh. Pollzeſamtz Darmſtudt.

W55.

Dienstag den 19. März.

1878

Edictalladung.
Nachdem wider den Rekruten Johann Wollrab aus dem Bezirke des 2. Bataillons (Worms) 4. Großherzoglich Heſſiſchen
Landwehr=Regiments Nro. 118, geboren am 21. November 1857 zu Gießen, Kreiſes Gießen, der förmliche Deſer=
tionsprozeß
eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf Montag den
1. Juli d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls die
wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150
bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 28. Februar 1878.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

Darmſtadt, am 14. Mürz 1878.
Hetr.: Vormuſterung des Pferdebeſtandes im Frühjahr 1878.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie, die nachſtehende Belanntmachung auf ortsübliche Weiſe zur allgemeinen Kenntniß zu briugen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Mit Rückſicht auf die von Großherzoglichem Miniſterium angeordnete, in der Kürze ſtattfindende Vormuſterung der ſämmt=
lichen
Pferde machen wir die Pferdebeſitzer darauf aufmerkſam, daß nach 8 27 des Geſetzes über die Kriegsleiſtungen vom
13. Juni 1873 Uebertretungen der hinſichtlich der Anmeldung und Stellung der Pferde zur Vormuſterung getroffenen Anord=
nungen
mit einer Geldſtrafe bis zu 150 Mark geahndet werden.
Küchler.

Betr: Der Zudrang mittelogſer Deutſchen nach Frankreich.
Darmſtadt, am 13. März 1878.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Bereits im Jahre 1872 hat der Verwaltungs=Ausſchuß des deutſchen Hülfsvereins zu Paris die Vermittelung des Kaiſer=
lich
deutſchen Geſchäftsträgers dafür in Anſpruch genommen, die Aufmerkſamkeit der deutſchen Regierungen auf die außerordentlich
zunehmende Einwanderung von mittelloſen deutſchen Staatsangehörigen in Frankreich zu lenken, damit von denſelben die geeigneten
Maßregeln hiergegen ergriffen werden könnten.
Obgleich nun auf Anordnung Großherzoglichen Miniſteriüms des Innern diejenigen Perſonen, welche eine Ueberſiedelung
nach Frankreich beabſichtigen, bei Ausſtellung der Legitimationspapiere ausdrücklich auf die großen Schwierigleiten aufmerkſam ge=
macht
wurden, welche einem Fortkommen der Deutſchen in Frankreich entgegenſtehen, hat die Einwanderung mittelloſer deutſcher
Arbeiterfamilien dorthin und beſonders nach Paris gerade in den letzten Monaten wieder zugenommen. Auch heute beſteht aber
noch eine Ungeneigtheit auf Seiten der Franzoſen, deutſche Arbeiter zu beſchäftigen, und ſo ſallen dieſe Leute, welche meiſt ohne
Exiſtenzmittel und kaum der franzöſiſchen Sprache mächtig ſind, nach wenigen Tagen vergeblichen Suchens den dortigen Behörden
oder dem Hülfs=Vereine zur Laſt. Die Mittel deſſelben ſind aber durch die Unterſtützung von zahlreichen, bereits in Paris
anſäſigen hülfsbedürftigen Deutſchen ſo ſehr in Anſpruch genommen, daß neu dorthin Einwandernde auf eine Unterſtützung durch
denſelben nicht rechnen können.
Indem wir Ihnen empfehlenz, die Angehörigen Ihrer Gemeinden und insbeſondere diejenigen des Arbeiterſtandes vor der
Ueberſiedelung nach Frankreich ernſtlich zu verwarnen, beauftragen wir Sie zugleich, den Inhalt dieſes Ausſchreibens in geeigneter
Weiſe zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.
J. V. d. K.:
Spamer, Regierungsrath.

126

[ ][  ][ ]

458

R 58.
Dringende Aufforderung.
In einer Unterſuchungsſache iſt es von großem Belang= feſtzuſtellen, ob ein Torf=
händler
von Pfungſtadt (Peter Becker II.) in den letzten Wochen oder Monaten, jedoch
vor dem 4 März l. Js. Petroleum, gleichviel welcher Quantität mit nach Hauſe
genommen hat.
Der gewöhnliche Brennbedarf wurde nachweisbar von einem Pfungſtädter Händ=
ler
entnommen.
Es ergeht an alle dieſen Artikel führende Kaufgeſchäfte, Händler und Hauſirer
insbeſondere in Darmſtadt und Beſſungen die dringende Aufforderung dem
unterzeichneten Gerichte in unfrankirten Briefen oder perſönlich die unverzügliche Mit=
theilung
zu machen, wenn ſie einem Pfungſtädter Torfhändler, der, wenn nöthig, ihnen
perſönlich vorgeſtellt wird, in der letzten Zeit Erdöl abgegeben haben.
Die Vergütung etwaiger Auslagen und von Zeitverſäumniß wird zugeſichert.
Darmſtadt, am 18. März 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Bauer,
Gutfleiſch
Landrichter.
Landgerichts=Aſſeſſor.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Die Hospitalbeitrüge.
Erheber Jäger wird eine Aufnahme aller hier anweſenden Perſonen, welche zur
ſtädtiſchen Hospitalkaſſe beitragspflichtig ſind, vornehmen. Die Arbeitgeber, Dienſt=
herrſchaften
ꝛc. werden im Intereſſe gründlicher Erledigung dieſer Arbeit erſucht, dem
Erheber Jäger dabei möglichſt behülflich zu ſein. Gleichzeitig machen wir bekannt,
daß während dieſer Zeit die Zahlſtunden auf Vormittags von 10-12 und Nachmit=
tags
von 3-5 Uhr feſtgeſetzt ſind.
Darmſtadt, den 15. März 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
2275)
Appfel, Beigeordneter.
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Anſchluß an die Biſitation unſerer Volsſchulen findet Mittwoch den 20.
d. M. Nachmittags 1-4 Uhr im Singſaal des Schulhauſes in der Karlsſtraße
eine Ausſtellung von Handarbeiten der Schülerinnen der Stadtmädchenſchule ſtatt, zu
welcher wir die Eltern und ſonſtigen Intereſſeuten freundlichſt einladen.
Darmſtadt, 16. März 1878.
Der Schulvorſtand:
2278)
Ohly.

2280) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem der Maurermeiſter Konrad
Ganß dahier mit der Mehrzahl ſeiner
unbevorzugten Gläubiger ein Arrangement
abgeſchloſſen hat, werden etwaige unbe=
kannte
Gläubiger deſſelben unter Geſtat=
tung
der Akteneinſicht aufgefordert, binnen
14 Tagen bei unterzeichnetem Gerichte ihre
Forderungen und Vorzugsrechte anzuzeigen,
auch etwaige Einwendungen gegen das Ar=
rangement
binnen gleicher Friſt unter dem
Rechtsnachtheil des Ausſchluſſes daſelbſt
vorzubringen und zu begründen.
Darmſtadt, den 11. März 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Holzapfel,
Stadtrichter, Stadtgerichts=Aſſeſſor.
2281) Oeffentliche Aufforderung.
Anſprüche aller Art an den Nachlaß der
Margarethe Danz geb. Jung, ſind bin=
nen
14 Tagen dahier geltend zu machen,
wenn ſie bei Ordnung des Nachlaſſes be=
rückſichtigt
werden ſollen.
Darmſtadt, den 14. März 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Klingelhöffer,
Stadtrichter.
Stadigerichts=Aſſeſſor.

2282) Oeffentliche Aufforderung.
Anſprüche aller Art an den Nachlaß der
Adelheid Reſener, Kammerfrau i. P.,
geſtorben am 25. December v. Js., ſind
binnen 14 Tagen dahier geltend zu machen,
wenn ſie bei Ordnung des Nachlaſſes Be=
rückſichtigung
finden ſollen.
Darmſtadt, den 8. März 1878.
Großherzogliches Stadigericht Darmſtadt.
Klingelhöffer,
Königer,
Stadtrichter.
Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Verſteigerungen.
2183) Donnerstag den 20. d. M.,
Vormittags 9 Uhr, ſollen kl. Ochſen=
gaſſe
Nr. 12 mehrere Kleiderſchränke, Kom=
mode
, Kanapee's, Stühle, Waſch=, Näh=u.
andere Tiſche, mehrere Taſchen= u. Wand=
Uhren, Spiegel, ſilberne Theelöffel, Meſſer
u. Gabeln ꝛc. gegen Baarzahlung verſteigert/
werden.- Darmſtadt, 14. März 1878.
Keßler, Pfandmeiſter.

Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes, Diſtrict Wenzenwieſenſchlag.
1) Dienstag den 26. d. Mts., von
Vormittags 9 Uhr an, im Ge=
meindehauſe
zu Beſſungen:
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.

Rm. Am. Wellen. Rm. Buchen 708 555 9000 197 Birken
8 120 4 50
Eichen 34 400 34 Erlen,
2 14 500 12 Nadelholz 200

2) Mittwoch den 27. d. Mts., Nach=
mittags
3 Uhr, an Ort u. Stelle
(Zuſammenkunft am Beſſ. Forſthauſe).
43 Eichenſtämme von 14-110 Emtr.
Durchm. - 26.87 Chm.
(Darunter 2 Stück v. 4.35 u. 8.36 Cbm.)
2 Lürchenſtämme von 23-27 Emtr.
Durchm. - 182 Cbm.
Hainbuchenſtamm von 20 Emtr.
Durchm. - 0.19 Chm.
12 Erlenſtämme von 16-33 Emtr.
Durchm. - 4.59 Ubm.
5 Eichen=Wagnerſtangen von 12 Emtr.
Durchm. - 0.28 Cbm.
97 Buchen=Wagnerſtangen von 10-13
Emtr. Durchm. - 4.80 Cbm.
Das Holz iſt von vorzüglicher Qualität
und lagert dicht an der, bequeme Abfuhr
bietenden, Erbacher Straße.
Forſtwart Wolf zu Beſſ. Forſthaus zeigt
es auf Verlangen vor.
Darmſtadt, den 14. Mürz 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
2283)
Muhl.
Verſteigerungs=Anzeige.
Traiſa.) Kommenden Donnerstag
den 21. l. Mts., Mittags um 11 Uhr,
wird eine im hieſigen Pfandlokal be=
findliche
Bierpreſſion zwangsweiſe gegen
Baarzahlung verſteigt.
Traiſa, den 15. März 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Traiſa.
Mahr.
2284)
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 21. und Freitag
den 22. d. M. jedesmal von Morgens
9 Uhr an werden in der Behauſung des
Gaſtwirths Georg Roth V in Eſchollbrücken
die errungenſchaftlichen Mobilien ſeiner ver=
ſtorbenen
Ehefrau und ihres erſten Ehe=
manns
, an Wirthſchaftsgeräthſchaften ꝛc.
als: Tiſche, Bänke, Stühle, eine Bier=
preſſion
und ſonſtige Gegenſtände, ſowie
Weißzeug, Bettwerk, Kleidung und ſonſtiger
Hausrath gegen baare Zahlung verſteigert.
Eſchollbrücken, den 17. März 1878.
Großherzoglicher Ortsgerichtsvorſteher.
2285)
Kiſtinger.

1. Cl. Buchen=Scheitholz pr. Mtr. 12 Mrl.
Tannen=
frei
in's Haus geliefert ohne Octroi bei
8, Feidler u. Cobernheim.

[ ][  ][ ]

R 55.
Verſteigerungs=Anzeige.
Der Nachlaß der Fräulein Karoline Soiſtmann, beſtehend in:
Gold und Silber, Kleider, Weißzeug, Bettwerk, Möbel u. Haus=
rath
aller Art wird
Donnerstag den 21. März d. Js, Vormittags 9 Uhr,
Dieburgerſtraße Nr. 65, gegen baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 15. März 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
2184)
Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen Hauſes der Oberförſterei
Ernſthofen.
Es ſollen verſteigert werden:
Montag den 25., Dienstag den 26. und Donnerstag den 28. d. Mts.,
ſedesmal von Morgens 9 Uhr an,
in den Diſtricten Diſtelgrund, großer Heegwald, Heegdittel, Neuer Schlag,
Grund und Weichkopf:
Stämme.
Stangen.
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Raummeter. 100 W. Rm. Stück. m. D. Lg. Chm. Stück. m. D. Lg. Chm.
Em. Mt.
Em. Mt.
18 36 009 20 11-13 5 118
1
Buche 4 43 41
28 12 074
Eſche
8 25 14-23 49 33 5 12 5 028
Eiche 64 7
Nadelh. 84 100 38½ 67 143 11- 325-16 3294348 8-12 5-173917
Erle, Aspe2 6
Die Zuſammenkunft iſt am erſten Tage am Pflanzgarten bei der ſog. Wem=
bacher
Hütte; am zweiten Tage am Eingang des Waldes in dem Diſtrict Neuer
Schlag auf dem Heuweg; am letzten Tag im Diſtrict Heegdittel. Am erſten Tage
kommt nur Brennholz, am zweiten Tag neben Brennholz auch das Stamm= und
Stangenholz in den Diſtricten Neuer Schlag, Grund und Weichkopf zum Ausgebote,
am letzten Tage wird ausſchließlich das Stamm= und Stangenholz in den Diſtricten
Heegdittel und Diſtelgrund verkauft.
Sämmtliches Holz lagert 6-7 Kilometer von den Bahnſtationen Ober= Ram=
ſtadt
und Reinheim und iſt nach jeder Richtung hin gut abzufahren.
Ernſthofen, den 16. März 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
Preuſchen.
2286)

Albortnuu ’GaC uandsGnueh
Ich beabſichtige, den Artikel ganz auszuverkaufen, und verkaufe dieſelben, reelle
Waare, noch unter dem Fabrikpreis. Weiße Handſchuhe von 90 Pfg. an.
D. Carlſtraße
2129)
G. Vershach, Nr. 29.
Die erwartete farbige Baumwolle
iſt angekommen und empfehle dieſelbe in allen neuen Deſſins - ſowie auch weiß u.
ungebleicht - zu billigſten Preiſen.
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S. Armheiter, Eliſabethenſtraße.
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Gebrauchte Eiſenzahnſchienen
bis 7½ Meter lang,
Tragbalken & Gußſäulen in beliebiger Höhe
empfehlen billigſt
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dem Hauptzollamt gegenüber.
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459
2022) Zweihundert Centner hübſche alte
Wagenreife
billigſt bei
Hayer & Sender,
Eiſenhandlung,
dem Hauptzollamt gegenüber.
Vorzügliche Bettunterlagen
und Ledertuch, Wachstuch,
Vorhanggallerien, Rouleaux
billig abzugeben.
Tapetengeſchäft W. Schmidt,
6242)
Schulſtraße I.
1879)
Tüglich
Friſche Matzen,
bei Bäcker Mainzer, Bleichſtraße 13.
2019) Eine elegante
Break
billig zu verkaufen Kirchſtraße 23.

1946) Schulzengaſſe Nr. 18 ſind ächte
Johanniskartoffeln zu verkaufen.
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2093) Ein ganz neuer Frühjahrs=
Anzug, für einen ſärkeren Herrn pafſend,
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ſtraße
20, zwiſchen 12 u. 2 Uhr Mittags
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Eliſabethenſtraße Nr. 64.
Rosen, darten- und Blumen-
Soheeren.

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Wilhelminenſtraße 8.
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Hahnen, gute Schläger, 5 Rm.
Wilhelminenſtraße 8.

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Prima Qualität
Spanischen Rothwein
(Priorato)
direct bezogen empfiehlt in Flaſchen und
Original=Gebinden

Jacob Sehlenning
Bleichſtraße 25.
Schellfiſche,
Cabliau,
Oderkrebſe

empfiehlt die Fluß= u. Seefiſch=Handlung von
Gebr. Nöſinger,
288)
untere Hügelſtraße 73.

2289) Eine neue Bettſtelle mit Sprung=
ſeder
=Matratze ſteht preiswürdig zu ver=
kaufen
. Grafenſtraße 4.

[ ][  ][ ]

460

R. 56.
C. Pettmanm,
Schuſtergaſſe 16,
empfiehlt: Leinwand und Bettzwilch, Bettbarchent, Bettfedern, Roßhaare,
Federleinen, Flaumdrell, Tiſchgebild, Ueberzugſtoffe, Vorhänge, Ronleaux=
ſtoffe
, Anfertigen von Wäſcheartikel nach Maß.
Prompte und reelle Bedienung.
2290

1 Heapler Haccaronl,
ElergemüsHudehn,
Ital. Suppeuteige,
Span. Hudeln.
Neue türk. Awetschen,
Eirschen,
ganze franzés. Aepfel,
Span. Brünellen
2½
ſoeben eingetroffen.
G. P. Polh,

8 Ecke der Caſino= und Bleichſtraße

dobausene
heute eintreffend, bei
Carl Cattes,
vorm. Chriſt. Höhn,
Mathildenplatz I.

2253) Eine 5pferd. Dampfmaſchine,
Ambos, Schmiedeblaſebalg, Pockholzwalzen,
Rundſägeblatt 90 Em., 50 neue Radfelgen,
Ladentheke, 2 Schreibpulte, 4 eiſerne Dach=
fenſter
, eiſerne Thür, Haferkaſten, Trans=
miſſionswellen
billig zu verk. Rheinſtr. 47.

2294) KLürchen= und Fichten= Roſen=
ſtäbe
, Bohnen=, Trudel= und Baum=
ſtangen
, ſtarke Pfoſten verkauft billigſ
D e h n.
Soderſtraße 52.
2295) Ein Reitpferd, Schimmel=
hengſt
, arabiſche Vollblutrace, 6 Jahre,
gut zugeritten, iſt zu verkaufen. Gefl.
Offerten u. P G 956 bef. die Cen=
tral
=Annoncen=Exped. v. G. L.
Bäubo LCo. Frankfurta. M.

Ehen durheh loehhrn Ihieh.
fink, 2 graue Hanflinge und eine große
Bogelhecke verkauft billig
F. Buhl, Ruthsſtraße 8.

2297) Ein gut erhaltenes Ruhebett iſt
wegen Mangel an Raum abzugeben. Preis
30 Mark. Näheres in der Expedition. H.


Bügelſtahle
geſchm. in allen Sorten und Größen das
Kilo 56 Pfg., ſowie auch ſehr billige ſelbſt=
geſertigte
Bügeleiſen
bei
Schützenſtr.
J. Jacobl,
21.

Ein Speicheraufzug
mit Krahnen und Seil, circa 2 Centne=
hebend
, von Eiſen, bei
C. Köhler, Rheinſtraße 49

2300) Wegen Aufgabe meines Geſchäftes
verkaufe von heute an meine noch lagernde
über die Straße Flaſchenweiſe
Weine zu heruntergeſetztenz Preiſen.
LT. Eoyer, zur Sonne

2301) Ein ſehr guter Hofhund ( Neu=
fundländer
), ſchön gezeichnet, zu verkaufen.
G. Schäfer, Reſtaurateur,
Nieder=Ramſtadt.

2302) Ein neues eiſernes Thor,
3 Mtr. breit, 2 Mtr. hoch, mit 4 Mtr.
Stacketenwand billig zu verkaufen.
W. Wilke, Hofſchloſſer.

Vermiethungen.
12) Magdalenenſtraße 1 iſt der und
lere Stock nebſt Werkſtätte ſogleich zu ver=
miethen
. Das Nähere im Hinterhaus.

570) Schon Moblirtes Zimmer zu
vermiethen.
J. Bolz, Markt.
572) Zwei geräumige Zimmer, Küche u.
ſonſtiges Znbehör im Hinterbau an eine
ruhige Familie per 1. Mörz zu vermiethen
Schuſtergaſſe 13.
575) Ein unmöblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Eliſabethenſtr. 17 bei Raab.
636) Nieder=Ramſtädterſtraße 9 der
2. Stock, 3 Zimmer, Küche, Glasabſchluß
nebſt allenBequemlichkeiten, baldigſt beziehbar.
782) Ein möblirtes Zimmer zu verm
Carlſtraße 13 zwei Stiegen.
988) Steinſtraße 8 der obere Stock,
5 ſchöne Zimmer nebſt Zubehör, Waſſer=
leitung
in der Küche, vom 1. Mai an zu
beziehen, auf Wunſch auch früher.
8 1176) Rheinſtraße Nr. 41 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus iſt ein Logis,
beſtehend aus 6 Piecen mit Magdſtübchen,
Bodenraum, Küche, Keller, Holzſtall und
Mitgebrauch der Waſchküche vom 10. Mai
an anderweit zu vermiethen.
1533) Schloßgaſſe 10 ein kleines Zim=
mer
mit Küche an ein älteres einzelnes Frauen=
zimmer
zu vermiethen.
1601) Schützenſtraße 10 zwei möbl.
Zimmer im 1. Stock zu vermiethen.
1843) Grafenſtraße 27 Vorderhaus
1 St. h. 1 gut möblirtes Zimmer ſogleich
zu beziehen.
1845) Ludwigsplatz 8 iſt im mittleren
Stock auf 1. April ein ſchön möblirtes
gimmer zu vermiethen.
1846) Wieuersſtraße 77 parterre ein
großes, ſchön möbl. Zimmer ſofort zu verm.
1922) Neckarſtraße U, 2r Stock möbl.
Zimmer nebſt Cabinet per 1. April.

1988) Ballonplatz 2 ein ſchön möbl.
Zimmer, monatlich 10 M., zu vermlethen.
1992) Schützenſtraße 6 dritter Stock
ein ſchön möhl. Zimmer, gleich beziehbar.
1953) Drel ſchöne Flumer nebſt
Burſchenſtube und Stallung für 5= Pferde
zu vermiethen. Näheres in dem Logis=
nachweiſungsbureau
von Joſeph Trier
Wilhelminenſtraße 25.

1999) Dieburgerſtraße Nr. 6, in
der Nähe der Schulen und Infanterie= Ka=
ſerne
, ein freundlich möblirtes Parterre=
zimmer
nach der Straße, mit ſepar. Ein=
gang
, auf Wunſch Penſion, billigſt ſofort
zu vermiethen.
2042) Bleichſtraße 39 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus, iſt eine
Wohnung, beſtehend aus drei Piecen
mit Glasabſchluß, Magdſtübchen,
Küche, Keller, Bodenraum und Mit=
gebrauch
der Waſchküche, beziehbar
pr. 1 Jnui zu vermiethen.
2068) Ludwigsplatz 5 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
G. Franl.
2070) Rheinſtraße Nr. 47 bel Etage
Salon mit Balkon, 8 Zimmer, Küche,
Keller, Waſchküche, 2 Speicherkammern mit
od. ohne Stallung zu vermiethen.
2073) Schützenſtraße 14 zweiter Stock
mit 3 Zimmern, 1 Kabinet und ſonſtigen
Bequemlichkeiten bis21. Juni beziehbar.
2074) Ein Laden nach der Grafenſtr.
im Darmſtädter Hof zu vermiethen.
2103) Bleichſtraße 40 nächſt den
Bahnhöfen ein hübſch möblirtes Zimmer
gleich zu vermiethen. Zu erfragen daſelbſt
parterre rechts.
2104) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
ſchönes Logis zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen. Preis 60 fl.
2146) Untere Rheinſtraße 2r Stock
Vorderhaus 4-5 Zimmer, Küche, Keller,
Holzſtall, Waſchküche ꝛc., zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
2147) Rheinſtraße 47 im Hinterhauſe
3Zimmer mit Zubehör für 172 M. zu verm.
2148) Langegaſſe 35 ſind 2 Logis
gleich zu beziehen.
2167) Langegaſſe Nr. 33 ein Logis
zu vermiethen.
2233) Arheilgerſtraße 7 ein Logis zu
vermiethen. Preis 70 fl
Carlsſtraße 8 erſter Stock
2253)
links, neben dem Gymnaſium, ein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
2803) Gardiſtenſtraße 18 iſt ein Lo=
gis
zu vermiethen und baldigſt beziehbar.
2304) Alexanderſtraße 25, der In=
fanterie
=Kaſerne gegenüber, iſt im Vorder=
hauſe
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2305) Eliſabethenſtraße 46 bel Etage
ſind 2 hübſch möblirte Zimmer an 1 oder
2 Herren, ſogleich beziehbar, zu vermiethen.
2306) Untere Rheinſtraße 49 parterre
ſind 2 ſchön möblirte ineinandergehende
Zimmer per Anfang Juni zu vermiethen,

[ ][  ][ ]

ü 55.

461

2307) Aliceſtraße Nr. 8 nächſt der
Frankfurterſtraße, iſt ein Logis von 5 Zim=
mern
nebſt allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
642308) Hölgesſtraße 14 ein ſchönes
Manſardenzimmer Fmöblirt zu vermiethen.
2319) Ecke der Kaup= u. Arheilger=
ſtraße
1 eine Wohnung im 1. Stock, be=
ſtehend
aus 3 ſchönen Zimmern, Küche,
Keller, Waſchküche u. Garten zu vrrmiethen
u. baldigſt zubeziehen. Zuerfr. Bleichſtr. 40
pupptu4
öhu
prAanr
LXAAAA=
H H
AAAz"
2310) Bictoriaſtraßess der dritte
4Stock, enthält 5 große Zimmer, Gas=
und Waſſer=Einrichtung ꝛc., iſt per
N1. Mal anderweitig zu vermiethen. 5
Georg Mahr.
4X.

2311) Das Dachlogis:Bietoriaſtr. 32,
mit 2 Zimmern, 2 Kabinetten ꝛc., iſt an=
derweitig
zu vermiethen. Georg Mahr.

Vermiſchte Nachrichten.

Spaolalarzt Dr. mod. Heyor,
Verlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
(4457
Erfolge.

2077) Herren=, Damen= u. Kinder=
hemden
werden nach Maaß angefertigt,
auch werden Volants und Pliſſs's ſchön
und billig geſäumt. Gardiſtenſtraße 16
Seitenbau.

1616) Ein mit den nöthigen Schullennt=
niſſen
verſehener Lehrling findet Stelle bei
Eichberg's Nachfolger.
651) Unſere u der Aliceſtraße 5
gelegenen Fabrik=Lokalitäten ſind mit
oder ohne Dampfmaſchin zu vermie=
then
event. ſammt 3 ſtöck. Wohnhaus
zu verkaufen.
Erſte Darmſtädter Heerdfabrik.
Gebrüder Roeder.

2178) Ein ältlicher Herr,
der ſich lterar. beſchäftigt, ſucht in Darm=
ſtadt
oder Beſſungen ein einfach möblirtes
Zimmer mit gutem Bett zu miethen. Of=
ferten
m. Preisangabe pr. Monat sub 1
25, Hauptpoſt Darmſtadt poftlagernd erbet.
2109) Einige gebildete Mädchen könne,
Putz lernen bei
Eliſe Heim, Grafenſtraße 19.
2121) Ein Haus in beſter Geſchäftslage
wird durch den Unterzeichneten zu kaufen
geſucht. Offerten mit Preigangabe erbeten.
C. Höflinger, Agentur=Geſchäft,
Eliſabethenſtraße 31.
2172) Eine geübte Köchin, die zugleich
auch Hausarbeit verrichtet, ſowie ein fei=
neres
Stubenmädchen, beide mit guten
Zeugniſſen, unter vortheilhaften Bedingungen
zu Oſtern geſucht. Adreſſe in der Exped.

2513) Auf meiner Durchreſe von Marburg nach Sraßburg bin ich
am Donnerstag den 21. und Freitag den 22. März in Darmſtadt,
Hotel zur alten Poſt, anweſend.
Beſtellungen außer dem Hauſe wolle man gefälligſt bis Donnerstag Mittag
an meine Adreſſe gelangen laſſen.
Hochachtungsvoll
Emil Wiechmann,
Specialiſt für Hühneraugen.
Herrn Operateur Wiechmann bin ich zu großem Dank verpflichtet, indem
derſelbe geſchickt und ſchmerzlos mich von meinen Hühneraugen befreit hat.
Gießen, den 19. Februar 1878.
W. Bahrer, Reallehrer.

Mit Obigem völlig einverſtanden, fühle ich mich zu gleichem Dank verpflichtet.
Strack,
Gießen, den 19. Februar 1878.
Pfarrer und Dekan zu Langgöns b. Gießen.
Mit dem größten Vergnügen bezeuge ich hierdurch, daß mich der Herr
Operateur Wiechmann von meinen Hühneraugen vollſtändig ohne alle Schmerzen
befreit. hat. - Gießen, den 22. Februar 1878.
Herzberger, Großherzoglich Heſſiſcher Hofgerichts=Reglſtrator.
Herr E. Wiechmann aus Berlin operirte mir ein Hühnerauge, an dem ich
ſeit faſt 20 Jahren leidend war und das ſich trotz verſchiedener dagegen ange=
wandter
Mittel nicht beſeitigen ließ. Nach der ſehr geſchickten Methode meines
Herrn Operateurs - welchem ich hiermit noch meinen verbindlichſten Dank da=
für
abſtatte - bin ich nun überzeugt, daß das Uebel für immer gehoben iſt und
kann ich deßhalb genannten Herrn allen derartig Leidenden warm empfehlen.
Marburg in Heſſen, am 16. März 1878.
Friedrich Scheffer, k. k. Lieutenant des Ruheſtandes.
Daß ſich Herr Oberlieutenant Scheffer dahier zum Inhalt, ſowie zur Unter=
ſchrift
der umſtehenden Urlunde bekannt hat, beglaubigt
Hoffmeiſter, Secretair der Kgl. Staatsanwaltſchaft.
Marburg, den 16. März 1878.

Das Waſchen u Umändern von Wtrohhüten
übernimmt
2150)
D. Carlſtraße
Ph. Vorsbadh,
Nr. 29.
Wachstuchhüte für Kinder von 80 Pfg. an.

Wiesbadener Anzeigeblatt.
Amtliches Organ für die Stadt Wiesbaden.
Daſſelbe bringt die Amtlichen Bekanntmachungen, Eivilſtandsregiſter, Marktbe=
richte
ꝛc. vollſtändig und zuerſt.
Es gibt außerdem ein gutes Feuilleton und bringt Tagesneuigkeiten und
intereſſante vermiſchte Nachrichten aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens.
Das Blatt erſcheint täglich mit Ausnahme des Montags.
Das Wiesbadener Anzeigeblatt hat die größte Verbreitung in allen Kreiſen der
Bewohner Wiesbadens, wird aber auch im Regierungsbezirk, beſonders dieſſeits der Lahn
viel geleſen, weil es in den meiſten lebhaften Wirthſchaften des ganzen Rheingaus, ſo=
wie
der Amtsbezirke St. Goarshauſen, Braubach, Naſtätten, Schwalbach, Wehen, Id=
ſtein
, Hochheim, Höchſt, Königſtein, Limburg, Diez ꝛc. ꝛc. aufliegt.
Ueberdies wird das Blatt täglich an den hier auf den lebhafteſten Verlehrs=
plätzen
aufgeſtellten Anſchlagſäulen angeſchlagen.
Inſerate müſſen daher durch daſſelbe die wirkſamſte Verbreitung finden. Wir
berechnen dieſelben mit nur 10 Pf. für die vierſpaltige Petitzeile.
Hier in Wiesbaden wird das Blatt Jedermann gegen eine Vergütung von nur
60 Pfg. Bringerlohn pro Quartal ins Haus gebracht. Auswärts wird daſſelbe durch
die Poſt bezogen und koſtet incl. Poſtaufſchlag pro Quartal nur 75 Pf.
Um Irrthümern und Verwechſelungen vorzubeugen bitten wir alle für unſer
Blatt beſtimmten Zuſendungen zu richten:
An die Expedition des Wiesbadener Anzeigeblatts, Wiesbaden.
3
c Wiesbaden.
Verlag von Chr. Limbarth.
127

[ ][  ][ ]

462

N. 55.

Einzig conceſſionirte
Lehr=u. Erziehungs=Anſtalt für geiſtig zurückgebliebene
Kinder in Bondorf a. Rhoin.
Der Unterricht wird nach rationell pädagogiſchen Principien ertheilt. Die Anſtalt
wird ärztlich überwacht. Proſpekte gratis.
Lehrer Hider.
2314)

2153) Hiermit die ergebenſte Mittheiluyg, daß ich unter dem Heutigen eine
nach amerikaniſchem Syſteme eingerichtete
Ofce für Lahnoperationen
und alle damit verbundenen techniſchen Arbeiten eröffnet habe.
Krmst Wülh, american. Dentist,
Ernſt=Ludwigſtraße 17, erſter Stock.
Sprechſtunden von Morgens 9-1 und 2-6 Uhr Abends.
Für Unbemittelte von 8-9 Uhr Morgens.
Darmſtadt, den 15. März 1878.

Gasl Eur Traube.
Samstag, den 23. März, Abends 7 Uhr:

von
Willem de Kaan
unter gütiger Mitwirlung des Herrn und Frau Muſildirector Naret Koning aus
Mannheim.
Nummerirte Plütze 3 M. Saalkarten 2 M. Gallerie 1 M.
Karten ſind zu haben in den Kunſthandlungen von den Herren Bergſträßer,
Klingelhöffer, Schödler und Gebr. Thies.
Neue illuſtrirte
a)ſttung.
Redacteur Johannes Nordmann.
beginnt mit 1. April das III. Quartal des VI. Jahrgangs.
Wöchentlich eine Nummer von 2-3 Bogen.
Preis pr. Quartal 3 Mark, in 14tägigen Heften, per Heft 50 Pfa., in
wöchentlichen Nummern 25 Pfg.
Außer ſpannenden Nomanen und Gedichten der beſten Autoren, Artikeln über
Länder= und Völkerkunde ꝛc. hat es ſich die Neue Illuſtrirte Zeltung! von jeher zur
Aufgabe gemacht, den zeitgeſchichtlichen Ereigniſſen in Wort und Bild Ausdruck zu
geben und unſere zahlreichen Illuſtrationen, Portraits, Kriegs= und Schlachtenbilder
in den letzten Bänden haben ſeitens des leſenden Publikums die allſeitigſte Anerken=
nung
gefunden.
Im II. Quartal beginnt der höchſt intereſſante neue Roman
Ein Vrauenhehhing
von
E. v. Schwarz.
Inſerate finden durch dieſes Blatt die weiteſte Verbreitung und iſt der Juſerat=
Preis billigſt auf 30 Pfg. per ömal geſpaltene Zeile feſtgeſetzt.
Abnehmer des completen Jahrgangs ethalten als Prämie gegen die geringe
Nachzahlung von nur 2 Mark einen prachtvollen Farbendruck hergeſtellt nach W.
Menzel's Gemälde Mutterglück."
Alle Buchhandlungen und Poſtämter nehmen Beſtelungen an.
Leipzig.
Expedition der Neuen Illuſtrirten Zeitung.-
2316)
34 Querſtraße.

40,000 Mark
auf gute, erſte Hypothek, ſofort ganz oder
getheilt auszuleihen. Unterhändler verbeten.
Franco=Offerten beſorgt die Expedition.

2317) Eine perfekte Kleidermacherin
mpfiehlt ſich im Anfertigen der neueſten Früh=
jahrs
=Coſtüme, ſowie Confirmanden=Anzüge
bei billigſter und reellſter Bedienung.
Hochſtraße 8.

Lgonlen
Zum Verkaufe von Looſen und
Staatspapieren gegen Ratenzahlung
werden von einem alten, beſtrenom=
mirten
Bankhauſe für alle Orte, wo
daſſelbe noch nicht oder nicht genügend
vertreten iſt, rechtliche u. leiſtungs=
fähige
Agenten angeſtellt.
Die
Ratenſcheine ſind dem neue Geſetze
entſprechend. Bedingniſſe ſehr günſtig
und bei einigem Fleiße für den Agen=
ten
ſehr rentabel. Offerten zu richten
an das Bankhaus BE. HArazner
Prag.
[2269

2174) Ein mit guten Zeugniſſen ver=
ſehener
Burſche, welcher fahren kann, ſo=
gleich
geſucht. Riedeſelſtraße 70.

2318) Ein Mädchen ffür die bürger=
liche
Küche und häusliche Arbeit ſucht
Stelle Pädagoggaſſe 4.
2319) Ein ſolides Mädchen, in Küche
und Hausarbeit ganz ſelbſtſtändig, wird
auf Oſtern in einen kleinen Haushalt ge=
ſucht
. Adreſſen an die Expedition.

2329) Ein gebildetes Mädchen in den
30r Jahren, aus achtbarer Familie, ſucht
paſſendes Engagement in einem Laden und
zugleich als
Stütze der Hausfrau
Auf freundliche Behandlung wird mehr
als auf hohes Salair geſehen. Gefl.
Offerten gub P. C. 61235 befördern
RRansenstein & Vogler in
Frankfurt a. M.
2321) Ein größeres Parterre=Lokal
mit Magazins=Räumlichkeiten wird geſucht.
Gefl. Offerten durch die Exp. d. Bl.

2322) Alsbach an der Bergſtraße
iſt eine hübſche Wohnung zu vermiethen.
Daſelbſt iſt auch ein neues einſtöckiges Haus
zu verkaufen. Näheres wird ertheilt Bleich=
ſtraße
15.

19
F. Heffter,
2
Frankfurt u. A.,
Haaſengaſſe 13. L. (nächſt der Zeil).
Filiale des
Central-Annoncen=Burean's der Beutſchen
Heitungen.
(Actien G. Berlin)
empfiehlt ſichlzur Abfaſſung u. Uebermittelune
von Inſeraten jeder Art an alle hieſigen
und auswärtigen Zeitungen, Wochen=u.
Fachblätter zu Originalpreiſen und
unparteiiſcher Auswahl der Blätter.
Voranſchläge ſowie ausführl. Zeitungs=
Verzeichniß ſtehen gern zu Dienſten.
NB. Annahme u. Ausgabe von Offerten
geſchieht koſtenfrei.

[ ][  ][ ]

R 55
Kathurinenrlaoose
3 Mark, wobei jedes Loos gewinnt, ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.

2323)

ſesellochaft.
Verehigte
Montag den 27. März 1878, Abends 8 Uhr:

EAU

Ballkarten für fremde Herren, ſowie Karten auf die Gallerien, welche jedoch nur
für die Perſon gültig ſind, auf deren Namen ſie lauten, werden nur auf ſchriftliches
oder perſönliches Anfordern der zur Einführung berechtigten Mitglieder (8810, 13 u.
16 der Statuten) an demſelben Tage, Nachmittags von 3-5 Uhr, in dem Geſell=
ſchaftslokale
ausgegeben.
Das obere Lokal wird um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 18. März 1878.
Der Ausschuss der Vereinigten desellschaft.

4)
Boch-ier.
REESAuAIU TRAIN
Eck der Karls= und Kiesſtraße.

463
elicatosson- Fluss- und
Seoſisch-Handlung
von
L. Brüchueh. Hof=Lieferant,
311)
Ernſt=Ludwigſtraße 17.

2325) Einen Lehrling ſucht
J. Jacobi, Schloſſermſtr., Schützenſtr. 21.
591 W Zur Beſorgung von Inſe=
raten
in alle hieſigen u. auswärtigen
Zeitungen kann die in den größeren Städten
des In=u. Auslandes ſeit vielen Jahren ver=
tretene
Central=Annoncen=Expedition
der deutſchen u. ausländiſchen Zeitungen von
B. L. Danbe & Co. (in Darm=
ſtadt
Grafenſtraße 30), welche ſich durch
prompte, reelle u. billigſte Bedienung aus=
zeichnet
, angelegentlichſt empfohlen werden.

H ä u f L r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.

Neustadt.

Alexander=
ſtraße
.

2276)
A n k a u f
aller Arten getragener Kleider, Schuhe, Stiefel, Bettwerk, Möbel, aller Sorten Flaſchen
und Mineralwaſſerkrügen, Zeitungspapier, Akten zu den höchſten Preiſen bei
Gefl. Aufträge erbitte per Poſt.
Langegaſſ=
A. 2och,
5.

Tages=Kalender.
Mittwoch 20. Marz: Vottrag des Profeſſors Dr.
Georg Zimmermann
Zamstag 23. März: Abendunterhaltung mit Tanz
des Kriegervereins Tarmſtadt. Concert von
Wilhelm de Haan.
Montag 27. Mürz: Ball der vereinigten Ge=
ſllſchaft
.
Camstag 30., Sonntag 31. und Montag 1. April:
3. Vögel= und Geflügel=Ausſtellung mit Ver=
looſung
.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 19. Mürz.
Minna von Barnhelm.
Luſtſpiel in 5 Atten von Leſſing.
Perſonen:

Major von Tellheim
Minna von Barnhelm
Franziska, ihr Mädchen
Juſt, Bediente des Majors
Paul Werner, Wachtmeiſter
Der Wirth
Eine Dame in Trauer
Riccaut de la Marliniére
Ein Feldjäger
Ein Diener
Anfang halb 7 Uhr.

Hr. Fiala.
Fr. Reubke=Beilhac
Fr. Haſem.=Kläger
Hr. Hofmann.
Hr. Wünzer.
Hr. Werner.
Frl. Berl.
Hr. Butterweck.
Hr. Leib.
Hr. Franke.
Ende 9 Uhr.

Theater und Muſik in Darmſtadt
in ihrer geſchichtlichen Entwickelung.
III.
Unter Ernſt Ludwig, der am 6. Februar 1688 die Regierung ſeines
Landes ſelbſtändig angetreten hatte, begann nun eine Periode großartiger
Feſtlichkeiten, unter welchen die Leiſtungen der theatraliſchen Kunſt die
erſte Stelle einnahmen. le roi s’amnsel, hieß es auch am Hofe zu
Darmſtadt und ſelbſt als Ludwig XIV. die benachbarte Pfalz verwüſtete
und man von hier aus die Rauchſäulen der brennenden Städte und Dör=
fer
bemerken konnte, ließ man ſich in dem Vergnügen nicht ſtören, und
zu Ehren der Vermählung der jungen Landgräfin Sophie Louiſe wurde
ein neues prächtiges Ballet: L'enchantement de Medée! aufgeführt.
Erſt als die Franzoſen den Rhein überſchritten, zog ſich die luſtige Hoch=
zeitsgeſellſchaft
, die in Gefahr kam aufgehoben zu werden, nach Gießen
zurück, wo man allerdings darauf verzichten mußte, glänzende Hoffeſt=
lichkeiten
zu veranſtalten. Als ſpäter die Tage der Ruhe wiederkehrten,
ſuchte Ernſt Ludwig die Wunden zu heilen, die der Krieg ſeinem Lande
geſchlagen und in Folge einer 1693 nach Wien unternommenen Reiſe
erwachte in ihm, nachdem er die herrliche kaiſerliche Hofkapelle gehört,
der Wunſch, die Muſik am Hofe zu Darmſtadt auf einen höheren Stan,
zu bringen. Er gewann in Ernſt Chriſtian Heſſe einen Gambiſten
von großem Talent, dem er gemeinſam mit einem Mitglied der Hofka=
pelle
, Andreas Münz, noch eine beſondere höherere Ausbildung in
Paris zu Theil werden ließ. Als Künſtler von europäiſchem Ru
kehrte Heſſe nach Darmſtadt zurück. Eine muſikaliſche Größe erſten
Ranges z0g Landgraf Ernſt Ludwig ſodann in der Perſon des bisherigen
Hamburger Kapellmeiſters Chriſtoph Graupner heran. Die Frai
beſſes geb. Dobricht galt als eine der erſten deutſchen Sängerinnen.

Um jene Zeit, wo die Kunſt in Darmſtadt in ſo hoher Blüthe ſtand, wo
zum Erſtenmal Künſtler von europäiſchem Rufe hier wirkten, entſtand
auch, wie Ernſt Pasaus ermittelt hat, der erſte Darmſtädter
Theaterſtreit.
Zwiſchen den erſten Sängerinnen des Darmſtädter Theaters, der
Frau Heſſe, der Jungfer Schober und der Frau Kaiſer brach, aus
nicht feſtgeſtellten Urſachen 1713 ein gewaltiger Zank aus. Die beiden
Kapellmeiſter Graupner und Grünewald nahmen in dieſem Streit gegen
Frau Heſſe Partei und ſchließlich wurde die Angelegenheit dem Land=
grafen
zur Entſcheidung vorgelegt, welcher der Frau Heſſe ebenfalls Un=
recht
gab. Frau Heſſe ärgerte ſich dermaßen, daß ſie nun ihrem Manne,
der zugleich bei der Regierung angeſtellt war, keine Ruhe ließ bis er für
ſich und ſeine Gattin um Entlaſſung nachſuchte, was Ernſt Ludwig, der
froh war, ein anmaßendes Künſtlerpaar los zu werden, in Gnaden ge=
währte
. Später mußte Heſſe glücklich ſein, wieder die Gunſt des Land=
grafen
, der, um ihm aufzuhelfen, ihn 1716 als Pächter auf den Bruch=
hof
ſetzte, wieder zu gewinnen. Als er ſich dort untauglich erwies, er=
nannte
ihn der gutige Landgraf zum Kriegsrath. Die Anſtifterin alles
Unheils und Unfriedens ſcheint übrigens, wie bereits bemerkt, die Gattin
geweſen zu ſein. Heſſe war nicht blos einer der größten Muſiker ſeiner
Zeit, ſondern ein Zeitgenoſſe nennt ihn auch den gartigſten Mann der
Welt Er ſtarb am 16. Mai 1762. Im Uebrigen ging es mit der
Demiſſion Heſſes und ſeiner Frau, wie es auch heut zu Tage zu gehen
pflegt.- Die Welt ging auch ohne ihn ihren Gang weiter und das
Darmſtädter Theater bluhte und gedieh. Ernſt Ludwig hatte 1706, 1708
und 1709 Reiſen nach Hamburg unternommen, wo damals die berühm=
teſte
und großartigſte Lper in Deutſchland beſtand. Am Liebſten hätte
Ernſt Ludwig die geſammte Hamburger Oper engagirt, aber da dieſes
doch nicht moglich war, beguugte er ſich die Hauptmitglieder zu gewin=

[ ][  ]

464
6
nen. Die Kapellmeiſter Graupner und Grünewald und die
Sängerin Jungfer Schober mit welcher die Frau Heſſe in Streit ge=
rathen
war, wurden durch ihn in Hamburg für die Darmſtädter Bühne
gewonnen. Die beiden erſteren ſetzten ihre ganze Kraft daran, die kleine
Darmſtädter Hofbühne in großartiger Weiſe emporzuheben: 1 Graupner
insbeſondere entfaltete einen regen Eifer. Durch Dekret vom 28. Ja=
nuar
1709 war er zum landgräflichen Vice=Kapellmeiſter mit der=damals
hohen Beſoldung von 500 Gulden und anſehnlichen Naturalien ernannt
worden. Aus preude über dieſes Glück ließ er damals in Hamburg die
Aufführung ſeiner eigenen neuen Oper Simſon im Stich und eilte ſo
ſchnell er konnte nach Darmſtadt. Die Hofkapelle wurde unter ſeiner
Direktion -er wurde alsbald zum erſten Kapellmeiſter jernannt - in
kurzer Zeit zu einer der berühmteſten in Deutſchland und die erſten Au=
toritäten
jener Zeit ſprechen mit der höchſten Anerkennung von den
Leiſtungen der Darmſtädter Muſiker. Unermüdlich wirkte Graupner bis
Anfang der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, wo ſeine Sehkraft
nachließ, bis er 1754 völlig erblindete. Graupner ſtarb 77 Jahre alt
am 10. Mai 1760. Eine ungeheure Zahl Compoſitionen hat er hinter=
laſſen
, 8 Opern, 194 Tafelmuſiken, 144 Symphonien und 80 Quvertüren,
ſowie zahlreiche Quartette und ſonſtige Enſembles ꝛc. Wöchentlich kamien
unter Ernſt Ludwig in Darmſtadt Lpern zur Aufführung, jeden Sonn=
und Feiertag wurden Kirchenmuſiken aufgeführt und Graupner war
während der ganzen Regierung ſeines Gönners Ernſt Ludwig unermüd=
lich
Neues zu ſchaffen. Auch unter Ludwig Vm. von 1740-1755 dauerte
dieſe ſeine Thätigkeit fort bis die bereits erwähnte völlige Erblindung
des Muſikers ſeinem Wirken ein Ziel ſetzte.
Unter Ludwig VIII. begann ſich vorzugsweiſe das damals in Deutſch=
land
im Emporblühen begrifſene Schauſpiel zu heben. Der Landgraf
wurde bekanntlich bei einer Aufführung des Schauſpiels:Barnwell, der
Hamburger Kaufmann am 17. Oktober 1768, in dem Moment als der
Held des Stückes auf der Bühne ſtarb, vom Tod ereilt. Nach dem Tode
Ludwig VIII. wurde das Theater im Reithaus bis zu Ludwig 1. nicht
mehr benutzt.
Der tiefe Eindruck, welchen der unerwartete Tod des Landgrafen
hervorgebracht, hatte die Muſe aus den Räumen des von Ludwig VI.
geſchaffenen Theaters verſcheucht. Die Loge, in welcher Ludwig VIII.
ſtarb, blieb noch lange erhalten bis ſie 1871 bei der Erbauung des In=
terimstheaters
weggeräumt wurde. Großherzog Ludwig III. beſichtigte
damals noch einmal die Stelle, wo ſein Ahnherr aus dem Leben ſchied.
Ludwig 1X. lebte bekanntlich wenig in Darmſtadt. Seine Jugend
verbrachte er in Prenzlau, Buchsweiler und Straßburg; ſein Alter ver=
lebte
er einſam in dem öden Pirmaſens. Die Kunſt fand daher unter
der Regierungsperiode dieſes Fürſten keine Stätte am Darmſtädter Hofe.
Erſt unter Großherzog Ludwig 1. beginnt eine neue großartige Periode
und insbeſondere die Darmſtadter Opernbühne wird zur berühmteſten
in Deutſchland.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 19. März.
Nach Vertagung der britiſchen Parlamentsverhandlungen wird
J. M. die Königin Victoria in Begleitung des Prinzen Leopold und
der Prinzeſſin Beatrice auf einige Tage zu Beſuch hierher kommen.
J. D. die Gräfin zu Erbach=Schönberg wurde am Sonntag
Nachmittag von einem Sohne glücklich entbunden.
(Militärdienſtnachricht.) Portepeefähnrich Alter wurde zum
Seconde=Lieutenant im 4. Gr. Inf. Regt. 118 ernannt.
- (Großh. Hoftheater.) Das ſchon am 1. April beginnende Gaſt=
ſpiel
der Frau Marie Seebach auf hieſiger Bühne iſt auf fünf Abende
bemeſſen. Zur Aufführung kommt: Taſſol von Göthe, Die Nibe=
lungen
! von Hebbel, Viel Lärm um Nichts von Shakeſpeare,,Stella,
Schauſpiel von Göthe, hier neu, und Eſſerl von Laube; unſtreitig
eine Zuſammenſtellung würdiger und intereſſirender Vorſtellungen. (T. A.)
0 Das Bezirksſtrafgericht verurtheilte am Samſtag den früher hier
wohnhaften Deutſchamerikaner Konrad Harres, der ſich in der Schuch=
mann'ſchen
Wirthſchaft dahier im angetrunkenen Zuſtand über deutſche
Zuſtände, insbeſondere über den Deutſchen Kaiſer in der beleidigendſten
Weiſe Luft gemacht, wegen Majeſtätsbeleidigung zu einer Gefängnißſtrafe
von 4 Monaten 4 Tagen. Das geſtern publicirte Urtheil in der An=
klageſache
gegen den kath. Pfarrer Joh. Rieß und Genoſſen, beſchuldigt
der Entziehung eines Minderjährigen aus der Gewalt der Obervormund=
chaft
, entſprach in allen weſentlichen Theilen dem Antrag der Staatsan=
waltſchaft
und wurde Rieß zu 6 Wochen, Joh. Münch zu 1 Monat
und Alumnus Ph. Kohl, welcher dem Vergehen der Genannten Beihülfe
geleiſtet, zu 8 Tagen Gefäugniß, ſowie den entſprechenden Quoten der
Koſten verurtheilt.
K. Freitag V.=M. 11½ Uhr findet in der hieſigen Infanterie= Ka=
ſerne
die feierliche Enthüllung der zum Andenken an die in den
Feldzügen 1866 und 187071 gefallenen Officiere und Mannſchaften des
Gr. 1. Inf.=Reg. Nr. 115 und des ehemaligen Gr. 1. Jägerbataillons er=
richteten
Gedenktafeln ſtatt.

55
- Am 16. fand in dem Lokale des früheren Kriegsminiſteriums
eine Prüfung der von Herrn Architecten Herrmann Müller geleite=
ten
Baugewerkſchule ſtatt, verbunden mit einer Ausſtellung von
Zeichnungen und ſelbſtgefertigten Modellen. Die Leiſtungen der Zöglinge,
welche ihren viermonatlichen Curſus beendigt hatten, waren wenn man
in Betracht zieht, daß dieſelben nur die gewöhnliche Schulbildung genoſſen
hatten, ganz vorzügliche und fanden dieſelben die Anerkennung aller an=
weſenden
Fachmänner; insbeſondere ſprach ſich der Präſident des Finanz=
miniſteriums
, Herr SchleiermacherEre., ſehr günſtig über die von den
göglingen gearbeiteten Riſſe und Pläne aus, welche theils den Gebieten
der Maſchineninduſtrie, theils der Architektur angehören.
- Heſſiſchefl. B=Looſe. Nach der Reſtantenliſte iſt noch eine
Anzahl größerer Treffer nicht erhoben, worunter ſich auch ein Gewinn von
15000 fl. auf Nr. 28410 befindet, der aber mit Zahlungsſperre belegt
iſt. Außer dieſem Treffer ſind noch in früheren Ziehungen folgende Nr.
mit größeren Gewinnen herausgekommen und noch zu erheben: Nr. 1687
mit 400 fl., Nr. 11680 mit 5000 fl., Nr. 22158 mit 1000 fl., Nr. 25644
mit 1000 fl., Nr. 27653 mit 1000 fl., Nr. 84658 mit 400 fl., Nr. 90529
mit 1000 fl. und 90971 mit 6000 fl.
- In der Stadt haben wir eben vielfache Fälle der Erkankung an
Diphteritis, die auch Erwachſene befällt. Eine neuliche Zeitungs=
nachricht
brachte als gleichſam enthülltes Geheimniß die Behandlung mit
Schwefelſtaub. Deſſen vielfach hier erprobte Anwendung hat jedoch deſſen
vollſtändige Erfolgloſigkeit conſtatirt.
Aus der Darmſtädter Bildungsſtätte für Kleinkinderſchal=Lehrerinnen
iſt zu berichten, daß Babenhauſen wieder eine Lehrerin hierher ſen=
dete
, einen praktiſch=theoretiſchen Curſus durchzumachen. Auch die Klein=
kinderſchule
hat längſt erkannt, daß ihr Weſen und=Treiben ein ge=
hobenes
ſein muß. Unſere ſchöne Anſtalt, Mauerſtraße 5, gibt Zeug=
niß
hiervon. Ueber ſie erſcheint in den erſten 14 Tagen in dem pöſter=
reichiſchen
Kinderfreund: ein ausführlicher Vortrag. Wien, bei Karl
Gräſer, L., Neuer Markt 7.
Der Academiſche Verein hält am 16. dſs., zu Ehren des als
Nachfolger des bekannten Aſtronomen und Mathematikers Profeſſors=Dr.
E. Heis an die Akademie nach Münſter in Weſtphalen berufenen Pro=
feſſor
Dr. Sturm von der hieſigen techniſchen Hochſchule, einen Feſt=
commers
ab.
Nach einer im heutigen Tageblatt enthaltenen Aufforderung
Großherzoglichen Landgerichts werden Geſchäftsleute von Darmſtadt
und Beſſungen, welche Petroleum verkaufen, dringend, aufge=
fordert
, Mittheilung davon zu machen wenn ihnen bekannt, daß ein
Pfungſtädter Torfhändler (Namens Peter Becker II.) Petroleum,
gleichviel welcher Quantität gekauft, reſp. innerhalb der letzten Wochen
mit nach Hauſe genommen hat. Da dieſe Angabe zur Feſtſtellung von
Thatſachen in der betr. Unterſuchungsſache dienen kann, ſo wollen wir
hiermit auf das betr. Inſerat beſonders aufmerkſam machen.
Den Vertheidigern der Eichengruppe in der Knabenarbeitsanſtalt
wird entgegengehalten, daß deren Zerſtörung ein Specialintereſſe der Be=
wohner
jener Straße ſei, um welches ſich Andere nichts zu kümmern
hätten. Entgegen ſolcher gewiß ſeltſamen Auffaſſung der Rechte und
Pflichten der Städtebewohner, erinnern wir nur an den 2. Auguſt, das
einzige regelmäßig wiederkehrende Volksfeſt unſrer Stadt, wo Lauſende
auf dem ſchönen Platze vor der Eichengruppe dem Jubel der Kinder zu=
ſehend
ſich mit ihnen freuen; ein Feſt ſchonſter Art, das in deni Herzen
der Jugend fortlebt und mit ihnen herangewachſen iſt, ſo daß man ſich
nicht zu wundern braucht, daß die Eichengruppe, der ſeit ſo langen
Jahren unwandelbare prächtige Hintergrund dieſes Volksfeſtes, Tauſen=
den
hieſiger Einwohner als ein lieber gemeinſchaftlicher Beſitz
W.
erſcheint.

Großherzogliches Hoftheater.
Am 15. gaſtirte Herr Reichmann zum, zweitenmale, als Telra=
mund
: in Wagners Lohengrin. Die ausgiebige, wuchtige Stimme des.
Gaſtes gelangte bei den markig declamirten Recitativen zu überraſchen=,
der Geltung und war die Vorſtellung, wenn wir noch in Betracht ziehen,
daß unſere einheimiſchen Künſtler, insbeſondere Herr Winkelmann in
der Titelrolle, Fräulein Schrötter als Elſa= und Herr Bögel als
Herrufer! wahrhaft Vorzügliches boten, eine der glänzendſtenAufführungen
des Wagner'ſchen Werks, welche ſeit Langem unſere Muſikfreunde er=
freufen
. Trefflich waren zugleich die Leiſtungen des Orcheſters und der
Chöre. Das zahlreich anweſende Publikum war ſchr animirt und zeich=
nete
die verſchiedenen Mitwirkenden, namentlich die Herren Winkelmann.
und Reichmann durch Beifallsbezeugungen aus.
Die am 17. ſtattgehabte Wiederholung der hiſtoriſchen
Luſtſpiele aus vier Jahrhunderten bewies wieder für die glückliche
ee Laube's, welche zur Wiederaufnahme der Schöpfungen von Hanz
Sachs, Ayrer und Prehauſer den Antrieb gegeben. Das Haus war
ausverkauft und die Zuſchauer gaben ihren Beifall wiederholt in ſtür=
miſcher
Weiſe zu erkennen. Wie bei der erſten Aufführung wurde bei
dieſer Wiederholung namentlich Fräulein Schüttky vom Publikum
ausgezeichnet.

Hierzu eine Beilage des Norddeutſchen Lloyd, Bremen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.