Darmſtaͤdter Tagblatt.
Aoonuemnupeen
E oMat ud. Erigelohn
Ra vn allen Pof=
Emem Beſeluga
anggengemm-
mniMai p Pi. pwQuartal
nd Pftaufſchlag und Beſellgebllhe.
(Frag= und Anzeigeblatt)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen uDarmſtadt
von der Expedition, Rhemſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blbtzer,
Holzſtratze Nr. 18, ſowie autwärt
von allen ſoliden AnnoneenExe
ditong.
141. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Parmſtadt.
„W.
Freitag den 8. März.
1878
Feilgebotenes.
Walther's Universal.
Hagentropten
vorzüglich für alle Magenleiden,
per Flacon 1 Mark.
Haupt=Depot: E. Fuald, Darmſtadt.
Ferner zu haben bei:
Georg Wenz. Darmſtadt.
C. Nohl, Beſſungen.
Die geräusch- und gefahrlose Gaskrattmaschine
GlloS neuer Holor
168)
Prima gebrannten
vaVaLaRee,
von A. Junta seel. Mine, Bonn,
pr. ½ Kilo Mark 1. 80.,
erhalte wöchentlich direkte Zuſendung.
FEId,
Emanuol
Kirchſtraße I.
Univerſal=Waſchmittel.
5. Den ſo beliebten Artikel, wodurch Seiſe
erſpart und die Wäſche blendend weiß wird,
erhielt ich wieder friſch u. in lockerer Form
u. empfehle denſelben zur geneigten Abnahme.
Georg Liebig Bohn.
3
Patent der Casmotorenfabrik Deutz.
Prämiirt
mit den höchaten
Ehrenpreisen.
Prämirt
mit den ersten
Medaillen,
Rhein=Salm,
friſch,
Cabliau
Stockfiſche
Hechte
lebend,
Karpfen
empfiehlt die Fluß= u. Sefiſch=Handlung von
Gebr. Nöſinger,
untere Hügelſtraße 73.
1919)
1920) Eine Kaute guter Miſt zu
verlaufen. Beſſ. Kirchſtraße 54.
1757) Eck der Kies= und Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße wird Kies abgegeben.
wird in den Grössen von 1, 2, 4, 6, 8 und mehr Pferdekraft gebaut und ist
in den meisten Städten auch unserer Nachbarschatt bereits in grosser Anzahl
in Betrieb.
Alle Anfragen worden von unterzeichnetem alleinigen Vertreter ſür Hossen ete.
erlodigt, welcher gerne jede Auskunft ertheilt.
Darmstadt,
Gr. Friedr. Nau,
Beosunger Carlstrasse 29.
Maschinen Ingenieur.
1921)
1438)
Strohhüte
aller Art werden ſortwährend gewaſchen, gefärbt und verändert bei
25)
L. Vertramd, -trohhut=Fabrikant,
Karlsſtraße Nr. 14.
Vermiethungen.
1176) Rheinſtraße Nr. 41 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus iſt ein Logis,
beſtehend aus 6 Piecen mit Magdſtübchen,
Bodenraum, Küche, Keller, Holzſtall und
Mitgebrauch der Waſchküche vom 10. Mai
an anderweit zu vermiethen.
1922) Neckarſtraße I, 2r Stock möbl.
Zimmer nebſt Cabinet per 1. April.
Vermiſchte Nachrichten.
1892) Wäſche zum Waſchen und
Bügeln wird angenommen.
41 Landwehrſtraße 4I.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berli, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
14457
Erfolge.
1893) Es wird ein braves Mädchen
ſevang. Confeſſion), das kochen und bis zum
26. d. Mts. eintreten kann, für einen
klei=
nen Haushalt in der Bergſtraße geſucht.
Näheres in der Expedition.
1894) Man ſucht in einer gebildeten
Familie Penſion für eine engliſche Dame,
die ſich in der deutſchen Sprache noch mehr
befeſtigen möchte.
Offerten in der Exped. unter F. k. .
107
wIE uutRtTAIUckGTUL1k
1840)
und
Chemiſche Kunſt=Waſch=Anſtalt
von
J. Rilker in Darmſtadt,
13 Schulſtraße 13,
empfiehlt ſich im Färben, Drucken und Waſchen von ſeidenen, wollenen und
ge=
miſchten Stoffen in den modernſten, prachtvollſten Farben, ſowie im Waſchen u.
Glätten von Möbelkattun und Vorhäugen. Beſonders mache ich auf meine
Chemiſche Reinigungs=Anſtalt
aufmerkſam, worin Herren= und Damen=Garderobe in Wolle und Seide
un=
zertrennt, ohne daß ſie an Farbe und Form verlieren, gereinigt werden. Herren-
und Damenkleider werden in allen Farben unzertrennt gefärbt, ebenſo
Möbel=
ſtoffe, Teppiche, Pelüſche und Gegenſtäude für Trauer, ſlacé, heder- u.
wollene Handschuhe, Federn eto.
Kriegerverein Darmſtadt
Camstag de: 9. Mürz Abends prüeis 8 Uhr
Honats-Versammlung
im kleinen unteren Saale der Braueret Winter.
Tagesordnung: Die Feier des 22. März.
Erſatzwahl für das Schiedsgericht.
Decharge=Ertheilung.
Vortrag: die Geſchichte des eiſernen Kreuzes.
1851)
Der Vorſtand.
VoſEsbildungs=Verein.
Elfter Vortrag im Winter 1877-78:
Samstag den 9. März, Abends 7½ Uhr, im unteren großen Lokale der
Turngemeinde (am Woogsplatz).
Herr Dr. C. Oppol aus Frankfurt a. M. über:
„ Praris in der Kinder=Erziehung: (2. Vortrag).
Der Zutritt iſt für Jedermann frei.
Die verehrlichen Mitglieder des Vereins ſind nach dem Vortrage zu einer
ge=
ſelligen Zuſammenkunft im Hotel „Prinz Carl” ſoberer Saal) eingeladen.
1923)
Der Vorſtand.
1853)
Pension für junge Hädohen.
Bei Herrn und Madame Bd. Roberk in Chaux-de-Fonds(Schweiz, Placo Neuve
Nr. 2, würden 2 oder 3 junge Mädchen, behufs Erlernung der franz. Sprache,
Auf=
nahme finden. Neben einer angenehmen Häuslichkeit iſt denſelben Gelegenheit geboten,
an dem Unterricht der ſtädtiſchen Schule gratis Theil zu nehmen und im Hauſe ſelbſt
Muſik=
unterricht zu erhalten. Ausk. erth. in Chaux-de-Fonds die Herren Paſtoren Galley &a Crozat,
ſowie die Herren Porret-Gartier, Banquiers; in St. Gallenz Herr J. Lämmlin und Herr
Viogler-dequin; wegen der Bedingungen beliebe man ſich direlt an obige Adreſſe zu wenden.
1895) Eine Feuer= u. Lebens=Verſicherungs
Geſellſchaft ſucht hier einen gewandten und
thätigen Vertreter. Näheres in der
Buch=
handlung von L. W. Rühl am Ballonplatz.
11)
De
Annahmestelle
von
GMROIOEN
für alle hieſigen und auswärtigen Zeitungen
befindet ſich bei
EIIo1. Mosse
Trankfurt a. A.
gegenüber
gegenüber
der Hauptpoſt. Lell 45 der Hauptpoſt.
E Gleiche Preiſe wie bei den
Zeitungsexpeditionen ſelbſt. - Bei größeren
Aufträgen hiervon noch entſprechende
Rabatt=
bewilligung.
1212) Empfehle mich den geehrten
Herr=
ſchaften im Beſchneiden der Reben ꝛc.,
Anlegen und Inſtandſetzen der Gärten
ei raſcher und billiger Behandlung.
Ph. HLoos,
KLunſtgaͤrtner, Landwehrſtraße 41.
zum Umändern
3 Strohhüte ud Waſchen
werden für eine größere Fabrik
ange=
nommen. Beſſ. Carlsſtraße 49, 1 Stiege.
N. 48
38f.
1889)
Muſtk-Verein.
vudhuod GGubunn
im 46. Vereinsjahr,
unter Leitung von Herrn Hofmuſik=Director C. A. Mangold,
und
unter gütiger Mitwirkung des Herrn Muſikdirectors Carl
Heymann von Bingen, der Großherzoglichen Hofſängerin
Frau Hayr-Olbrich, ſowie der Herren Concertmeiſter
Per=
dinand Büchler und dtto Hohlfeld.
E a m s t a g d e n 9. März 1878,
im
643)
Reisende nach Amorkka
ſpedirt der unterzeichnete Agent wöchentlich durch Bremer oder Antwerpener Dampf
ſchiffe zum billigſten Preis und mit pünktlicher Beſorgung.
L. Demult in Darmſtadt,
Lauteſchlüägerſtraße 22.
GA AL.BA
Anfang präcis 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Frogramm.
1) „Lobet Gott in ſeinen Reichen:, Cantate von Joh. Heß. Bach. (Zum
rſten Male.)
2) An die Hoffnung, Recitativ und Arie, von G. van Beethoven. (Zum erſten
Male).
3) Chor: „Denk ich, o Herr, voll Lieh von Vittoric.
4) Trio in B-dur von . van Beethoven.
5) Serenade für gemiſchten Chor: „Kömm in die ſtille Nacht: von G. Z. Bangold.
6) Soloſtücke für Violin.
7) Chor: Selige Nacht, von Roßerk Franz. (Zum erſten Male.)
8) Lied der Miguon, von Roberk Hcumann. (Zum erſten Male.)
9) Chor: Mailied, von Eugen Petzold.
10) Fantaſie in Caur für Pianoforte von Franz Schubert.
Die Abgabe von Tageskarten und Programmen erfolgt in den Buchhandlungen
der Herren Bergſträßer und Klingelhöffer, - am Concerttage ſelbſt nur bis
ſowie im Saalbau Abends an der Kaſſe von halb 7 Uhr an.
5 Uhr Abends,
Die Preiſe der Tageskarten ſind:
1) Für die beſonderen Sperrſitze
4 Mark.
2) Für die nummerirten Plätze im Saal, den
Eſtraden und Logen
2 M. 50.
M.
3) Für den Vorſaal
Der Vorſtand des Muſikvereins.
H ä u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Neustadt,
ſtraße.
Friedr. Schaeſor,
2974) Ludwigsplatz 7.
„42)
Tüe-LugOk,
ganz beſonders feine Auswahl neuer Ernte
Vorzugsweiſe kann ich empfehlen:
Kaiſer=Souchong,
Kaiſer=Congo,
Peccoem. Blüthen, ſowie meine ſchon
ſeit vielen Jahren beliebte Theemiſchung.
Ferner Theeſpitzen vollſtändig ſtaubfrei,
ſo lange Vorrath.
Alle Thee's in Packung ſind mit
An=
weiſung zur Thebereitung verſehen.
CAocohaden
eigener Fabrik unter Garantie der Reinheit,
ſämmt Sorten aus den ſeinſt. Cacao=Arten.
Caroigna ſcharf entölt,
Reis-Lontentlvorzügl. Nährmittel).
Alle Fabrikate in Pack. m. Gebrauchs=Anw.
Oliven-Speisesl feinſt Nizza,
Hohnöl rein.
Lleiſch=Ertract.
Condenſirte Milch.
Aechter feiner Jamaica=Rum,
Batavia=Arac,
Cognac St. Onge,
Feine Liqueure.
Gamiläl-Wi eine
für Reconvalesceuten.
Poinste Punsch-Essenien
Thyuol-Kundwasser,
Thymol Seife.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitan 8. Marz.
Zum Beſten der Genoſſenſchaft deutſcher
Bühnenangthörigen.
Zum Erſtenmale:
Deutſche Luſtſpiele
aus vier Jahrhunderten.
1
Sechszehntes Jahrhundert.
Ouverlure: Trompeter=Auſzog aus dem 16.
Jahr=
bundert.
Motiv: Das Rolandslied.)
Da s hei ß Ehſen.
Ein Faſtnachtſpyl von Hans Sachs, 1531.
2. Siebenzehntes Jahrhundert.
Zwiſchen=Akt.
Arie von Ludwig VIII.
D ie ehrlich Bäckin
mit ihren drei vermeinten Liebſten.
Ein Poſſenſpiel von Jakob Ayrer, 1619.
3. Achlzehntes Jahrhundert.
Entre-Akt.
Ochſenmenuette von Joſeph Haydn.
Haus Wurſt, der traurige Küchelbäcker
und ſein Freund in der Noth.
Freudenſpiel von Gottlieb Prehauſer, 1729.
4. Neunzehntes Jahrhundert.
Entre-Akt.
An der ſchönen blauen Donau, Waher von
Joh. Strauß.
He kto r.
Schwank in einem Akt von G. von Moſer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 8 Uhr.
M 47
338
1924) Ein gewandter und ſehr
lokal=
kundiger Mann, welcher Caution ſtellen
kann, findet als Austräger dauernde
Be=
ſchäftigung. Näheres in der Exp. d. Bl.
auf Werthe Wechſel) unter
( ſtrengſterDiscretion.
Schul=
ſtraße Nr. 11, 1 St. h.
Tages=Kalender.
Samstag 9. März: Abendunterhaltung mit Tanz
des Beſſunger alteren Geſangvereins. —
Mo=
natsverſammlung des Kriegervereins Darmſtadt.
Viertes 7Concert des Muſik=Vereins.
11. Vorttag des Volksbildungs=Verein.
Montag 11. März: General=Verſammlung der
Mitglieder des Bürger=Vereins.
Samstag 30., Sonntag 31. und Montag 1. April:
3. Vögel= und Geflügel Ausſtellung mit Verlooſung
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 8. März.
— Vorgeſtern fand eine Sitzung der iRedactions=Commiſſion des
neuen Adreßbuchs ſtatt, um die Schritte zu berathen, welche wegen
deſſen Fehlerhaftigkeit geboten ſeien. Mit anerkennenswerther Offenheit
wurden die vielfach aufgetauchten Mängel zugegeben und der jedenfalls
zweckmäßige Beſchluß gefaßt, einen Nachtrag erſcheinen zu laſſen, in
wel=
chem alle angemeldeten Anſtände berichtigt würden. Hierzu ſoll in den
nächſten Tagen eine öffentliche Aufforderung erlaſſen werden und liegt
es alsdann an demshieſigen Publikum, innerhalb der, wie wir hören, im
Hinblick auf die Dringlichkeit der Sache kurz anberaumt werdenden
Friſt alle Reklamationen vorzubringen und damit zu einem endlich
ein=
mal richtigen Adreßbuch von Darmſtadt und Beſſungen beizutragen.
Der obige Beſchluß der Redactions=Commiſſion iſt noch von einer
vor=
herigen Verſtändigung mit dem Drucker und Verleger abhängig gemacht
worden, doch dürfte gerade Dieſer Derjenige ſein, welcher den
beabſichtig=
ten Nachtrag am Freudigſten begrüßen muß, indem hierdurch allein dem
neuen Adreßbuche ein großer Abſatz ermöglicht ſein wird. N. H. V.=Bl.
— Die vorgeſtern, 4. dſs., ſtattgehabte Monatsverſammlung
des Gartenbauvereins war ſehr zahlreich beſucht und mögen wohl
ca. 100 Perſonen anweſend geweſen fein. Der Vorſitzende, Hr.
W. Schwab eröffnete die Verſammlung indem er verſchiedene
Todes=
fälle von Vereins=Mitgliedern, worunter von hier die HH. Geh. Med.=
Rath Werner und Hofbuchdrucker Herbert, zur Kenntniß der
Verſamm=
lung brachte und die Anweſenden erſuchte deren Gedächtniß durch
Erhe=
ben von ihren Sitzen zu ehren, was geſchah. - Vier Aufnahme=
Ge=
ſuche wurden hierauf zuſtimmend beſchieden. — Ein Vereins=Mitglied
entwickelte ſodann ſeine Erfahrungen über ein ſchädliches Inſekt,
welches ſein Zerſtörungswerk an den Birnbäumen unter deren Rinde zu
treiben pflegt und wurde als Mittel dagegen das Beſtreichen der
be=
troffenen Zweige mit Firniß empfohlen.
Der Vorſitzende theilte mit, daß ſeitens des Verſchönerungsvereins
und der Kunſtgenoſſenſchaft eine Petition an Se. Kgl. Hoheit den
Groß=
herzog beſchloſſen worden ſei im Intereſſe der Erhaltung der
vielbeſpro=
chenen Eichengruppe in der Knaben=Arbeitsanſtalt, welche der
Durch=
führung der Stiftsſtraße zum Opfer fallen ſoll. Nach längerer Discuſſion
wurde mit großer Majorität der Beſchluß gefaßt, daß der
Gartenbau=
verein deſſen Beruf es ſei, das Schöne zugleich mit dem Nützlichen in
der Pflanzenwelt zu pflegen, ſich an der erwähnten Petition betheiligen
ſolle. — Der Vorſitzende der Commiſſion zur Vertheilung der Topfpflan;
zen an Arbeiter (behufs Pflege und ſpäterer Prämiirung der beſtgehaltenen,
berichtet, daß circa 100 Anmeldungen ergangen ſeien und wurde die
Ver=
theilung für den Monat Mai beſchloſſen.
Bezüglich des Auswinterns und Beſchneidens der Roſen, Bezug von
reinen Gemüſe=Sämereien ꝛc. wurden hierauf nützliche Rathſchläge
er=
theilt, ſodann die übliche Verlooſung von Topfpflanzen vorgenommen und
die Verſammlung geſchloſſen.
— Die Referenten für die Rechtsanwaltsordnung Fürſt (Mannheim)
und Bohlmann (Verlin) werden auf dem am nächſten Freitag in
Frank=
furt tagenden Anwaltstage Abänderungsanträge zu den 88 2, 3, 5.
7 9, 10, 13, 16, 18, 25, 37, 39 und 45 des Entwurfs ſtellen, die
übri=
gen Beſtimmungen aber nicht beanſtanden. Die Vorſchläge vertreten das
Princip der Freizügigkeit, wollen ein zeitlich nicht beſchränktes Recht der
Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft für Juriſten, welche das Staatsexamen
beſtanden haben und verwerfen den Grundſatz ſtrenger Lokaliſirung,
in=
dem die Zulaſſung nur bei einem beſtimmten Oberlandesgerichte zu
ge=
ſchehen braucht. Die Berichterſtatter verlangen ferner Streichung des
bekannten Sperrparagraphen und halten die Beſtimmungen über die
Gründe, aus welchen die Zulaſſung zur Anwaltsordnung verſagt werden
kann, ſowie über den Urlaub nicht in allen Theilen für angemeſſen.
Schließlich empfehlen die Berichterſtatter eine Uebergangsbeſtimmung
da=
hin, daß jeder im Amte befindliche Anwalt zur Vertretung bei allen
Ge=
richten befugt iſt, welche an die Stelle derjenigen Gerichte treten, bei
welchen er bisher zur Praris zugelaſſen war. Zweiter Gegenſtand der
Tagesordnung iſt die Errichtung einer Ruhegehaltsklaſſe für
dienſtun=
fähige Rechtsanwälte, deren Wittwen und Waiſen. Die Schaffung einer
ſolchen unter geſetzlichem Zwangsbeitritt ſämmtlicher deutſchen Anwälte
wird von dem Berichterſtatter Fenner (Berlin) als ein unabweisbares
Bedürfniß empfohlen.
Frankfurt, 6. März. Fourage= und Victualienpreiſe:
Heu per Centner 2 Mk. 20 Pf. bis 3 Mk. 40 Pf., Stroh per Centner
2 Mk. bis 2 M. 40 Pf. - Butter im Großen 1. Qual. 85-90 Pf.,
2. Qual. 80 Pf., im Detail 1. Qual. 1 Mk. 10 Pf., 2. Qual. 90-95 Pf.
Eier das Hundert 6 bis 7 Mk. — Kartoffeln per 100 Kilogr.
6 Mk. 50 Pf. bis 7 Mk.-
Erbſen geſchälte (per 100 Kilogr.) 28
bis 33 Mk., ganze Erbſen 24-28 M.; Bohnen 25-28 Mk.: Linſen
28-36 Mk. - Fleiſchpreiſe: Ochſenfleiſch per Pfund 70-75 Pf., Kuh=
und Rindfleiſch 55 bis 64 Pf., Kalbfleiſch 65 bis 75 Pf., Hammelfleiſch
54 bis 68 Pf., Schweinefleiſch 70 bis 75 Pf. - Buchenſchettholz 10 Mk.
bis 12 Mk. 55 Pf. Tannenſcheitholz 6 Mk. 50 Pf. bis 8 Ml. 50 Pf.
Wetterbericht der deutſchen Seewarte in Hamburg vom
6. März: In der ganzen Nordhälfte Curopas hat der Luftdruck ſehr ſtark
abgenommen; auf der Nordſee iſt beſonders ſeit dem Abend rapider
Ba=
rometerfall eingetreten. Das Wetter iſt ſehr unruhig, vielfach regneriſch
und böig. An den deutſchen Küſten herrſchen ſtarke ſüdweſtliche, auf den
Hebriden und an der Weſtküſte Irlands ſtürmiſche, weſtliche Winde, im
Kanal ſtarker Weſt. Die Temperatur iſt auf den britiſchen Inſeln und
in Weſtrußland geſtiegen, in Nordſchweden dagegen trotz des niederen
Barometerſtandes mit heiterem Wetter unter den Gefrierpunkt geſunken.
Temperatur in St. Petersburg J. 1, in Berlin J. 44, in Kaſſel; 28,
in Karlsruhe 42, in Paris J 730 C. Temperatur in Darmſtadt
am 7. März V.=M. 6 Uhr * 4.60 R. bei N.W.
Zur Tabaksſteuer=Frage.
Ein Argument, welches für=Schaffung eigener Einnahmen für das
Reichs, d. h. für Erhöhung der indirekten Reichsſteuern, vielfach
ange=
führt wird, iſt folgendes: Der Bedarf an Ausgaben für das Reich, ſagt
man, ſoweit er nicht durch Zölle, Verbrauchsſteuern, Poſtüberſchüſſe ꝛc.
gedeckt iſt, wird in der Regel durch Matrikular=Umlagen von den
einzel=
nen Staaten aufgebracht. Die Matrikular=Umlagen ihrerſeits, d. h. die
Beiträge der Einzelſtaaten, müſſen natürlich beſchafft werden durch die
Steuerzahler in den Einzelſtaaten, und zwar, da die Gegenſtände
in=
direkter Beſteuerung größtentheils vom Reiche vorweggenommen ſind,
durch direkte Steuern. Wachſen daher die Matrikular=Beiträge für das
Reich, ſo wachſen auch die direkten Staatsſteuern in den einzelnen
Bundes=
ſtaaten. Außerdem ſteigen aber auch faſt überall (aus Gründen, die in
den allgemeinen Verhältniſſen liegen) die Communal=, Bezirks= und
ühn=
liche Umlagen, die ihrerſeits ebenfalls nur auf direkte Steuern angewieſen
ſind, und ſo wachſen letztere in ihrer Geſammtheit zu einer immer
drückenderen Laſt an.
Dieſe Beweisführung hat jedenfalls viel für ſich. Die direkten
Steuern eigenen ſich ohnehin ihrer Natur nach beſſer für Gemeinde,
Be=
zirk, Provinz und Einzelſtaat, weil hier faſt überall einem den Einzelnen
direkt oder doch nahe mit berührenden Bedürfniß der Ausgabe ein ſolches
direktes Deckungsmittel gegenüberſteht. Wenn in einer Gemeinde ein
Schulhaus zu bauen oder eine Gasleitung einzurichten iſt, ſo weiß der
Einzelne, daß dies direkt ihm oder den Seinigen zu gute kommt, und
zahlt dafür lieber Steuern, als für Anſtalten, die ihm ortlich fern liegen
und deren Nutzen für ſich er weniger leicht bemeſſen kann. Aehnlich iſt
es im Bezirke, in der Provinz, zumeiſt auch noch im Einzelſtaate. Die
Einrichtungen des Reiches, die kriegeriſchen wie die friedlichen (Heer,
Marine, Poſt, Telegraphen, Conſulate ꝛc.) haben alle mehr mit dem
großen Weltverkehr, als mit der Einzelexiſtenz und ihren nächſten
In=
tereſſen zu thun; es iſt daher naturgemäßer und richtiger, die Beſtreitung
der Ausgaben dafür auf dieſen Verkehr anzuweiſen; das aber geſchieht
durch die indirekten Steuern.
Hiernach erſcheint der Vorſchlag ganz annehmbar, der vielfach
ge=
macht geworden: Die ſämmtlichen Ausgaben des Reiches aus eigenen
Einnahmen in der Form indirekter Steuern zu beſtreiten, ſo die
Einzel=
ſtaaten um den Betrag der bisher von ihnen gezahlten Matrikular=
Bei=
träge zu entlaſten und daber auch mittelbar die Höhe der direkten
Steuern in den Einzelſtaaten zu mindern. Beiſpielsweiſe für Sachſen
beträgt der Matrikular=Beitrag für 1878 vier Mill. Mark; das iſt
nahe=
zu halb ſo viel als der Einkommenſteuer=Beitrag, der in dieſem Jahre
erhoben werden ſoll; mit anderen Worten: wenn diejenige Summe, die
jetzt durch Matrikular=Umſchläge aufgebracht werden muß, dem Reiche
auf anderm Wege zuflöſſe, ſo könnte in vielen deutſchen Staaten die Ein=
G. A.
kommenſteuer beinahe um die Hälfte ermäßigt werden.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.