Darmstädter Tagblatt 1878


27. Februar 1878

[  ][ ]

Pondemenn pen
GdsMur hel. Bringelohn
Ardiw werden von allen Poß=
imtern
Beſtellugen atgegengenom
me m1Marl po Vi. wwQnartd
nc. Poſtaufſchlag und Beſtellgeblhe.

Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Imerate
verdenangenammer u Daenſtan
von der Expedition, Rheinſtr. R. B,
mBeſſungen von Friedr. Bllßer
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwär
von ullig koldm Gnnnzuchpe
Niyz.

Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Freigamt, ſowie des Großh. Polizelamts Darmſtadt.
1878
Mittwoch den 27. Februar.
W. A.

Gefunden: 1 Federkäſichen, 1 Pfandſchein, 1 Spazierſtock, 1 Manſchettenknopf, 1 wollener Kinder=Handſchuh, 1 ſchwarz=
baumw
. Handſchuh, 4 kl. Schlüſſelchen zuſammengebunden, 1 kl. Hohlſchlüſſel, 1 Stahlkette daran, 1 kl. Schlüſſel,
1 Zollſtock, 1 Taſchenmeſſer, 1 hölz. Büchschen mit Maſchinennadeln, 1 farbiges Taſchentuch, 1 Portemonnaie
mit Inhalt, in einem Laden liegen geblieben.
Zugelaufen:3 Hunde.
Verloren: 1 goldnes ovales Medaillon mit Photographie, 1.Augenapparat, 1 dreitheiliger Dopelſchlüſſel.
Darmſtadt, den 26. Februar 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

1465) Oeffentliche Bekanntmachung.
Montag den 11. März d. Js., Vor=
mittags
11 Uhr, werden die zum Nach=
laſſe
des Friedrich Jacob Wolff II. in,
Eberſtadt gehörigen Liegenſchaften auf dem
Büreau Großherzoglichen Ortsgerichts Eber=
ſtadt
von Letzterem an den Meiſtbietenden
verſteigert werden Zu dieſen Liegenſchaften/
gehört auch eine ſehr große Hofraithe, in
welcher eine Eſſig=, Hefe= und Liqueur=
fabrik
ſchon eine Reihe von Jahren und
zwar nicht blos von dem Obengenannten,
ſondern anch von deſſen Eltern und Groß=
eltern
, betriebeu wurde. Das Geſchäft hat
ſich einer guten Kundſchaft zu erfreuen und
wird bis zum definitiven Verkaufe der Hof=
raithe
durch den Vormund des vom ge=
dachten
Wolff hinterlaſſenen etwa 3 Jahre
alten Kindes, Philipp Illig in Eberſtad
fortgeführt.
Dieß wird mit dem Anfügen bekannt
gemacht, daß bei annehmbarem Gebote die
Verſteigerung ſofort genehmigt werden kann.
Zugleich werden die Gläubiger des ꝛc. Wolff,
Inhaber der Firma Friedrich Jacob Wolff
aufgefordert, ihre Forderungen bei Vermei=
dung
der Nichtberückſichtigung bei dem
Vormund Philipp Illig anzumelden, und
die Schuldner des ꝛc. Wolff werden in
Kenntniß geſetzt, daß der Vormund, ſowie
der techniſche Leiter des Geſchäfts Hermann
Wolff zur Zeit in Eberſtadt Zahlungen/
entgegenuehmen und daß an dieſe auch die
leeren Fäſſer abzuliefern ſind.
Darmſtadt, den 16. Febr. 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Arnold,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.

1623) Oeffentliche Bekanntmachung.
Forderungen an den Spenglermeiſter
Karl Wenz dahier, über deſſen Vermögen
Schuldenweſen eingeleitet iſt, ſind im
Termin
Montag den 18. März l. J3., Vor=
mittags
½9 Uhr,
bei unterzeichnetem Gericht anzumelden.
Darmſtadt, den 9. Febr. 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Holzapfel,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

1624) Oeffentliche Bekanntmachung.
Schreinermeiſter Karl Bogen hat mit
ſeinen Gläubigern ein Arrangement abge=
ſchloſſen
, deſſen Bedingungen auf unſerer
Regiſtratur eingeſehen werden können. Ge=
richtsunbekannte
Glüubiger werden aufge=
fordert
, binnen 14 Tagen ihre Einwendungen/
gegen dieſes Arrangement vorzubringen,
ſwidrigenfalls daſſelbe gerichtlich beſtätigt/
werden würde.
Darmſtadt, den 22. Februar 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Dr. Riedel,
Königer,
Stadtrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.

Bekanntmachung.
1625) Montag den 4. Mürz 1878
Vormittags 10 Uhr, werden auf dem Büreau
des unterzeichneten Proviant=Amts eine
größere Quantität Roggenkleie, Bäckerei=
Fußmehl, Roggen= u. Hafer=Fegekaff, Heu=
und Strohabfälle gegen gleich baare Zahlung
der öffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt.
Großherzogliches Proviant=Amt.

Verſteigerungs=Anzeige.
Auf Antrag des Hofgerichts=Advokaten
Dr. Mainzer werden in Gemäßheit des
Art. 343 des Handelsgeſetzbuchs
Freitag den 1. März 1878, Nachmit=
mittags
3 Uhr,
im ſtäͤdtiſchen Lagerhaus dahier, 50 Sack
Mehl und zwar:
25 Sack Nr. 00 und
25 Sack Nr. 2
oͤffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 25. Febr. 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
1626)
Berntheiſel.
Verpachtung von Feld= und
Wieſen=Gelände.
Montag den 4. Mürz, Nachmittags
3 Uhr, wird am Forſthaus Steinbrücker=
teich
auf 9 Jahre verpachtet:
a) aus der Gemarkung Darmſtadt:
1) 422 ha. (16 M. 352 Klftr.) Forſt=
hausfeld
in 8 Looſen.
2) 1.12 ha. (4 M. 188 Klftr.) Wieſe im
Ermelfleck.
b) aus der Gemarkung Beſſungen.
3) 007 ha. (113 ⬜Klftr.) Wieſe am
Leimenhaus.
4) 057 ha. (2 M. 113 Klftr.) Sprang=
wieſe
am grünen Teich.
Wegen vorheriger Einſicht des Grundſtücks
unter 2 wende man ſich an Forſtwart
Weber zu Darmſtädter Forſthaus, wegen
3 und 4 an Forſtwart Wolf zu Beſſunger
Forſthaus.
Darmſtadt, 22. Februar 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
1627
Muhl.
91

[ ][  ][ ]

330

Bekanntmachung.
Die Lieferung und gebrauchsfähige Auf=
ſtellung
zweier Pumpen von Eiſen, veran=
ſchlagt
im Ganzen zu 920 Mark, ſoll am
Donnerstag den 7. März 1878,
Vormittags 10 Uhr,
im Büreau der Unterzeichnung, Riedeſel=
ſtraße
Nr. 60, nach Maßgabe der dort zu
Jedermann's Einſicht ausliegenden Be=
dingungen
öffentlich verdungen werden.
Die =Preisforderungen ſind in Prozenten
von der Anſchlagsſumme anzugeben und
bis zur Eröffnung ves Termins verſiegelt
einzureichen.
Nachgebote, ſowie auch Nebenbedingungen
werden nicht angenommen.
Darmſtadt, den 25. Februar 1878.
Großherzogliche Garniſon=
1628)
Vermaltung.
Holz=Verſteigerung
aus den Waldungen des Großherzog=
lichen
Hauſes.
Im Diſtrict Kirchſchlag nebſt einigem
zerſtreuten Holz in Hergottsberg, Forellen=
teich
, Ludwigshöhe und Pelz
Donnerstag den 7. März, von Vor=
mittags
9 Uhr an,
im Gemeindehauſe zu Beſſungen:
16 Lürchenſtämme
3.58 Cbm.
1 Kiefernſtamm
0.96
72 Buchen (Wagner=derbſtangen 4.18 Cbm.
0.09
2 Fichten
Scheiter. Knüppel. Reiſer. Stöcke.

Rm. Rm. Rm. Buche 155 246 25,9 Eiche 5 05 Nadelholz 18 23 32

Forſtwart Fritz zu Bellenfallthor zeigt
das Holz auf Verlangen vor.
Das Nutzholz gelangt zuerſt zum Aus=
gebot
.
Darmſtadt, den 25. Febr. 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
1629)
Muhl.
Pferde=Verſteigerung.
Freitag den 1. März l. J., Vor=
mittags
10 Uhr, läßt der Unterzeichnete,
bei Wirth Molter am Lagerhausplatz
5 Arbeitspferde, mehrere Geſchirre und
3 ſchwere Wagen öffentlich gegen ſofortige
Baarzahlung an den Meiſtbietenden ver=
ſteigern
.
1619)
Wilhelm Schäfer.

Feilgebotenes.
832)
Zu verkaufen.
1 Kanapee nebſt 4 gepolſterten Stühlen,
1 Tiſch und Spiegel; ebendaſelbſt 1 Laden=
tiſch
und 2 große Geſchäftspulte.
Wo? ſagt die Exp.

Schwämme.
Neue Sendung zu billigen Preiſen bei
georg Liebig Sohn.

N. 41
Im Auftrage des Königl. Stadtgerichts 1. zu Frankfurt a. M., ſoll das zur
vAT voneusonen vonGllé-asse

gehörige Waarenlager, beſtehend aus
diverſen Banmwollwacren,
als:
glatke und façonnirte Shirtings, Barchent, baum-
woll
. und halbwoll. Hosenzeuge, einer grossen
Anzahl Hattune in neuesten Mustern ele. ete.,
in der Zeit vom
A. bis 12. März l. Js.
zu billigſt feſtgeſetzten Tappreiſen gegen ſofortige Baarzahlung, im bisherigen Geſchäfts=
Lokal
große Kandgaſſe 1é I.
verkauft werden und verfehlt man nicht, auf dieſe günſtige Einkaufs=Gelegenheit auf=
merkſam
zu machen.
Der Hassecurator.
E Verkaufsſtunden: Zwiſchen 9-12 Uhr Morgens
1630)
und 3-6 Uhr, Nachmittags.

von

Die
1392)
Samenhandlung.
Großherzoglicher
2A
D a r m ſt a d t
empfiehlt ſämmtliche Gemüſe= und Blumen=Sümereien, ſowie Grasſamen in
friſcher, reiner, keimfähiger Waare. Preisliſten ſende auf Wunſch frauco.

H. H. =ochhem
Hof=Lieferant

F
OR,
EEaSChem-

Gross-Bieherauer von L. Schönberger Söhno.
von H. Henninger & Söhne,
Lagerbier
Wiener Exportſ Brauerei Stein, Frankfurt.
Wayerisches Takelbler.
Exlanger Hxport.
Flksemer der Bürgerlichen Brauerei in Pilſen,
empfehle ich in ganz beſonders feinen, flaſchenreifen und glanzhellen Qualitäten.
Genauere Preisliſten ſtehen gerne zu Dienſten.
Eliſabethenſtraße
V
⁄₈.
4
Chulz,
NEhOI
Nr. 25.
8
Geld. I. vocumenten.
10TAAN
EAdd1zf
durch außergewöhnliche Stärke
bedeutende Sicherheit bietend.
Em. lang. Em. breit. Em. hoch.
95 M. 24.
Nr. I. 21
16
51
185
12 28.
2. 26
½= 3. 32
135 32.
21
16
25
4. 37
36.
1311
19
29
5. 42
40.
Jos.Deuksoh, Caſſenſchrank=Fabrik, Darmſtadl.
1500)
Herren= und Damen=Strohhüte
oum Waſchen, Fürben und Umündern werden angenommen.
Carl Hahn, 10 Markt 10.

[ ][  ][ ]

53)

R 4.

1506)

WEITRAIO.

Die neueſten Frühjahrsformen ſind eingetroffen, wobei ſchon
ganz billige, höchſt elegante Sachen.
ROM
GraOdl, am Markt.
EAA16

Die erwarteten Strumpflängen

ſind in ganz neuen und

ſchönen Deſſins
Be

Dörrobſt.
Soeben empfing ich Birnen, welche ich
zn 30 Pfg. per Pfund abgebe.
Bamberger Zwetſchen per Pfd. 3b Pf.
Franzöſiſche
40

Apfelſchnitzel
42
empfiehlt
Georg Liebig Sohn.

Beſte Ruhr=Steinkohlen,
prime Nuß= und Stückkohlen empfiehlt
B. M. Hachenburger, pleirten Lager
9287) Eliſabethenſtraße 42.

Billigſt abzugeben
eine eiſerne Gewölbethür mit Sicherheits=
verſchluß
, 137 Em. hoch, 120 Em: breit
Ein ſteinernes Reſervoir für Bierbrauer
zum Gerſte weichen oder ſonſtige Zwecke
geeignet, 200 Em. lang, 105 Em. breit,
105 Im. hoch. Näheres bei
10s. veutsoh,
Neckarſtraße 11.
1277)

angekommen und empfehle dieſelben beſtens.
Armhaitor.

1
los. Deulsch,
1316 Darmſtadt
Neckarſtraße 1I,
Pabriki und lager
von
44)
⁄₈
hi,
4040)
1 Caſſenſchränken und
- hirihh.
ieA- Sparkochheerden.
7
.
EAeeuluger.
2
Als etwas Neues und Vorzügliches kann
ich von meinem mit friſcher Waare com=
comprimirten
Souchong
in 1 Pfund 90 Pfg.
beſtens empfohlen.
G. Liebig Sohn.

Gegen Zahnſchmerzen.
Anodide von F. Fresenius, vor=
zügliches
u. bewährtes Mittel. Niederlage be
9873)
Carl Watzinger.

1088) Ein neuer einthüriger Kleider=
ſchrank
zu verkaufen. Beſſ. Carlſtraße 14.

806) Ein großer Kinderſchlitten.
Heidelbergerſtraße 15.

39 Bleichſtraße39
Meine für Reinheit garantirte Bordeaux=
Weine, pr. Flaſche M.l und M. 1.40
incl. Glas, bringe in empfehlende Erin=
nerung
. - Bei Abnahme von 12 Flaſchen
5 pCt. Sconto.
Gg. Berges,
1523) Wegen Bauveränderung ein
großes eiſernes Thor zu verkaufen.
L. Schupp, Zimmermeiſter,
obere Heinrichſtraße.

97¾
Spaniſche -ink.
Meinen als vorzüglich und rein aner=
kannten
Priorato=Rothwein, herb Fl.
Mark 1., Priorato=Rothwein, ſüß 4 Fl.
Mark 1. 10, Madeira, Malaga, Peres,
Oporto, in Gebinden Preisermäßigung.
TFlaſchenbier
ſaus der Brauerei der Brüdergemeinde zu
Neuwied.
Garautie für ganz reines Gebräu,
Flaſche 25 Pfg, 12 Fl. frei ins Haus.
Depot bei

August Greter,

1405)

Markt 8.

Speisen-oel,
Rohn-oel
in feinſt prima Qualiät empfiehlt billigſt
WRhGIm GahOh,
1631)
Ballonplatz 5.

1632) Roßdorſerſtraße Nr. 36 iſt guter
Miſt zu verkaufen.


Pferde=Dung
iſt Heidelbergerſtraße 65 zu verkaufen.

8
Hoſenſchützer,
ſelegantes Schutzmittel gegen das Schmutzig=
werden
der Hoſen, beſonders über den Ab=
ſätzen
, ohne das läſtige und unſchöne Auf=
ſchürzen
. Preis 1 M. 10pfg. per Paar.
Georg Hdelmann,
Schuhmachermeiſter, Kies ſtraße 11.

1635) Eiſerne Bettſtelle mit neuer
Strohmatratze, großer Küchenſchrank m. Glas=
ſaufjatz
, Tiſche m. Schubladen, ſtein. Einmach=
töpfe
. Wegzugshalber zu verk. Promenade 2.

1636)
F ü r.
Co.
Dampfkeſſelbeſitzer.
Einige 100 Centner Coaksgries, mit
Steinkohlen vermiſcht vorzüglich brennend,
werden en bloc oder getheilt billig abge=
geben
bei
Darmſtadt.
febrüder Reuling
Eiſengießerei.

Vermiethungen.
7073) Wendelstadtstrasse fr. 40
2 Treppen hoch iſt eine Wohnung
von 5 Zimmern nebſt allem Zube=
hör
zu vermiethen. Nähere Auskunft
ertheilt Bäcker Spengler, Grafen=
ſtraße
3.

9992) Beſſ. Karlsſtraße Nr. 28 ik der
mittlere Stock an eine ruhige Familie zu
vermiethen.
E
8678) Ein moblirtes Zimmer Au ver=
miethen
Soderſtraße 59 parterre.

Ludwigsplatz,
Ecke der Schützenſtraße 1, ſind zwei
ſchöne unmöblirte Zimmer(3 Fenſter
Straßenfront) ſofort zu beziehen.
9787) Lauteſchlägerſtraße Nr. 11
im Seitenbau ein kleines Logis zu ver=
miethen
, ſofort beziehbar.
10225) Bleichſtraße 40 Parterre=
Wohnung, beſtehend aus 5 ſchönen Zimmern,
Küche ꝛc., zu vermiethen.
10540) Soderſtraße 7 iſt der 3. Stock,
4 Zimmer, Küche und ſonſtige Bequemlich=
keiten
, ſofort zu vermiethen.
Ebendaſelbſt wird ſchöner Gartenkies
abgegeben.

[ ][  ][ ]

332
117) In meinem neu erbauten Hauſe,
Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 17, iſt die bel
Etage zu vermiethen und alsbald zu be=
H. Mößinger, Architect,
ziehen.
Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 15.
173) Mehrere möblirte Zimmer zu ver=
miethen
zuſammen oder getrennt.
Eliſabethenſtraße 23.
201) Dieburgerſtraße 74 iſt der dritte
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, Veranda
mit prachtvoller Ausſicht, nebſt allem Zu=
behör
per 1. April zu vermiethen.
202) Eine Wohnung im 2. Stock meines
Hauſes, beſtehend aus 4 Zimmern, großem
Vorplatz ꝛc., iſt mit allen ſonſtigen Bequem=
lichkeiten
pr. 1. April d. J. zu vermiethen.
G. Schneider,
Holz= und Steinkohlen=Handlung.
9196) Kahlertſtraße 12 ( Blumenthal=
viertel
) iſt eine Manſarde=Wohnung von
3 Zimmern, Küche mit Glasabſchluß und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
alsbald zu beziehen.
380)
Zu vermiethen.
Möbl. Zimmer, event. mit Cabinet.
Näheres in der Expedition.
527) Ein freundlich möblirtes Zimmer
zu vermiethen Mühlſtraße 20 Zr. Stck.
616) Grafenſtraße 35 iſt ein Logis
im Vorderhaus oberer Stock, 2 Zimmer,
Küche, allen ſonſtigen Bequemlichkeiten, zu
vermiethen und alsbald zu beziehen.
Desgl. im Seitenbau 2 Zimmer u. Küche
664) Ein freundl. möbl. Zimmer in der
Nähe der höh. Schule zu verm. Carlſtr. 29.
716) Die bel Etage, Caſerneſtr. 18,
den Bahnhöfen gegenüber, beſtehend aus 6
Zimmern und Kabinet, Küche, Keller, Bo=
denkammer
und abgeſchloſſenem Vorplatz,
ſowie Mitgebrauch der Waſchküche, iſt an=
derweit
zu vermiethen. Georg Geiſt.
730) Frankfurterſtraße 32 iſt die
bel Etage mit 8 Zimmern, 2 Küchen, Gas=
einrichtung
und ſonſtigem Zubehör, ganz
oder getheilt, zu vermiethen und Mitte Fe=
bruar
zu beziehen.
902) Eine Wohnung von 3 Zimmern,
Küche, nebſt allen Bequemlichkeiten, iſt als=
bald
zu vermiethen. Herdweg 19.
905) Das von Herrn Rentner Küs=
wurm
bewohnte Logis, Promenadeſtraße
40 bel Etage, mit Stallung iſt bis zum
1. Mai anderweitig zu vermiethen.
Nüheres Caſinoſtraße 19.
982) Hochſtraße 23, Manſarde an eine
ruhige Familie per 1. Mai beziehbar (auf
Wunſch auch früher).
985) Die Parterre=Wohnung in mei=
nem
Hauſe, Promenadeſtraße 70, be=
ſtehend
aus 7 Zimmern und Küche nebſt
allen dazu gehörigen Bequemlichkeiten, iſt
per Anfang Mat l. J. anderweit zu verm
Auf Wunſch können auch noch 2 freund=
Liche Manſardenzimmer abgegeben werden.
F. Schmitt Wtwe.
1112) Nieder=Ramſtädterſtraße 37
iſt die Manſarde, beſtehend aus 4 Piecen,
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz u. ſ. w. zu
vermiethen und Anfangs März zu beziehen.
Näheres Hochſtraße 2. Heinrich Beſt.

R 4I.
989) Stall 2 Pf. ꝛc., ſeither an Hrn.
Hauptmann Winter vermiethet, auf 1. März
zu vermiethen. Karlſtraße 53.
1176)
Rheinſtraße Nr. 41 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus iſt ein Logis,
beſtehend aus 6 Piecen mit Magdſtübchen
Bodenraum, Küche, Keller, Holzſtall und
Mitgebrauch der Waſchküche vom 10. Mai
an anderweit zu vermiethen.
Pry-
XN

LTXTTTAAATTTAAAATATT

d4 1202) 10 Wilhelmſtraße 10
549
ein geſundes ſchönes Hoch=Parterre,
6 Zimmer nebſt allen ſonſtigen Be=
V quemlichkeiten, iſt vom 1. Mai ab an F.
eiuen ruhigen ordnungsliebenden Haus=
H
4
halt preiswürdig zu vermiethen.
28
Näheres daſelbſt 3. Stock.
GJ
g.
rxzxxTTATAAAAAlAAAh.
1205) Dieburgerſtraße 20, 3. St.,
2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
1207) Heidelbergerſtraße 65 eine
hübſche Manſarden=Wohnung mit 3 Zim=
mern
iſt an eine ganz ſolide Familie preis=
werth
zu vergeben.
1234) Nieder=Ramſtädterſtraße eine
größere und eine kleinere Wohnung zu ver=
Gärtner Schmidt.
miethen bei.
1291) Rheinſtraße 37zwei Treppen
hoch im Vorderhaus eine freundl. Wohnung,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, abgeſchl.
Vorplatz, 2 Bodenkammern nebſt ſonſtigem
Zubehör zu verm. Beziehbar 4. April.
1302) Ccke der Caſino. u. Bleich=
ſtraße
11 ein Logis zu vermiethen und
Anfangs April zu beziehen.
L.
eusæauur.
VAon
AAAATRAAAAA=ALAAAAX]
1298) Dieburgerſtraße Nr. 69
4
iſt zu vermiethen:
4 Deruntere Stock: 5 Zimmer d
und Küche, 1 Zimmer im 3. Stock,
d4
4 Souterrainkammer, Bleichplatz, Garten=
24 Aufenthalt.
d Der mittlereStock: 5 Zimmer
N und Küche, 1- 2 Zimmer im 3. Stock, H
Magdkammer, Bleichplatz, Garten=
N
H6
Aufenthalt.
2
F
Auf Wunſch zu jedem Stock der H.
ds ganze oder halbe Pflanzgarten
d4 mit den beſten Trauben u. Obſtſorten.
7BPTNy

1414) Schirmgaſſe 16 eine ſchöne
Wohnung per 10. März zu vermiethen.
1417) Mühlſtraße 45 in meinem
Hauſe iſt der 1. Stock und die Manſarde
nebſt Zubehör, getrennt oder auch zuſam=
F. Flöring.
men, zu vermiethen.
1449) Mühlſtraße 31 ein freundliches
Parterre=Logis, 5 ineinandergehende Zim=
mer
, jed. mit beſ. Eingang unter Glasab=
ſchluß
, Magdſtube, Bodenkammer, Keller,
Bleichplatz u. a. Bequeml. per 1. Juni zu verm.
1474) Eliſabethenſtraße 4 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1531) Rückertſtraße 8 Manſarde an
eine ruhige Familie zu vermiethen.
1543) Martinſtraße 18 Manſarde
zu vermiethen.
1544) Caſinoſtraße 18 zwei freund=
lich
möblirte Zimmer zu vermiethen.

1545) Mühlſtraße 64 gegenüber der
Kapelle ſind 2 ſchöne Zimmer, möbl. oder
unmöblirt, zu vermiethen.
1597) Bleichſtraße 9 iſt der 5. Stock,
5 Zimmer ꝛc., an eine ruhige Familie zu
vermiethen und mitte Mai zu beziehen.
1604) Friedrichſtraße 24 eine geräu=
mige
Manſarden=Wohnung von 4 Piecen
mit Küche und ſonſt. Zubehör Mitte März
beziehbar. Preis 180 Gulden.
1637) Nieder=Ramſtädterſtraße 8
ein Logis, 3 Zimmer mit Balkon, 2 Spei=
cherkammern
, Küche und Keller, an eine
kleine ruhige Familie, am liebſten nur
Damen, per 1. Juni, auf Wunſch auch
rüher, zu verm. L. Reinhard, Holzhandl.
1638) Kranichſteinerſtraße 13 ein
ſchönes Manſarden=Logis, 2 Stuben, Ca=
binet
, Küche ꝛc., zu vermiethen.
1639) Grafenſtraße 27 ein möbl.
Zimmer iſt zu vermiethen.
1640) Bleichſtraße 5 Seitenbau par=
terre
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Preis 8 Mark.
1641) Mühlſtraße 16 die bel Etage,
beſtehend aus 5 Zimmern, 2 Bodenkammern, 2
Kellerräumen u. Gartenantheil zu verm. u.
Mitte April beziehbar, auf Wunſch auch früher.
1642) Victoriaſtraße 32 iſt wegen
Verſetzung des ſeitherigen Miethers der
dritte und Dachſtock meines Hauſes zuſam=
mer
oder getrennt zu vermiethen. Derſelbe
enthält zuſammen 7 große Zimmer und
2 Kabinette, Gas= und Waſſer=Einrichtung
und alle ſonſtigen Bequemlichkeiten und iſt
per 1. Mai d. J. zu bez. Georg Mahr.
1643) Schützenſtraße 12 im ob. Stock
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
Samstag den 2. März, Abends 7
1644) bis nach 9 Uhr, im
Durmstädtar Hek:
Dr Lotopssheenation
(frei aus dem Gedächtniß) aus Halm's
Camoéns, Akt 3 aus Shakespeare's
Julius Cäſar' u. Fauſt=Gretchen Tra=
gödier
(Akt 5 u. 6) aus Göthe's Fauſt
1. Theil. - Zweiter Abend: Vortrag aus
Leſſing's Nathan der Weiſen u. Alt 3
und 4 aus Schiller's Wilhelm Tell.
Speolalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs= Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.
1212) Empfehle mich den geehrten Herr=
ſchaften
im Beſchneiden der Reben ꝛc.,
Anlegen und Inſtandſetzen der Gärten
bei raſcher und billiger Behandlung.
Pa. Loos,
Kunſtgärtner, Landwehrſtraße 41.
1645) Eine Frau ſucht Laufdienſt; auch
kann ſie ganze Tage abkommen, Schloß=
gaſſe
16 eine Stiege hoch.

[ ][  ][ ]

333

R 41.
1646)
Loßalgewerhoerein Darmſladt.
TV. Verſammlung der Mitglieder, Donnerstag den 28. Febr. l. J., Abends
8 Uhr, im Gaſthof zur Poſt.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Maſchinen=Ingenieurs Becker da=
hier
über die Conſtruction von Inſtrumenten zur Verzeichnung der Geſchwin=
digkeiten
von Eiſenbahnzügen, insbeſondere über die Conſtruction des pa=
tentirten
Göbel'ſchen Tachographen.
Darmſtadt, den 26. Februar 1878.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.

Baalbau-Masken-Ball.
Dienstag den 5. Mürz Gaſtnacht)
findet im
naalval EG TGIa

ſtatt. Eintrittskarten ſind:
für Actionäre zu 2 Mark 50 pfg.,
für Nichtactionäre zu 3 Mark 25 pig.,
bei den Herren P. Berbenich (Ludwigſtraße), D. Faix (Ernſt=Ludwigsplatz), G.
Hickler (Ludwigsſtraße), G. Ph. Nieder (Rheinſtraße), W. Pfeil (Eliſabethenſtr.)
und bei dem Inſpector im Saalbau zu haben.
Nüheres beſagen die Plakate.
1555)

Katholiken-Verein Darmſtadt.
Gemlschter B4LI.
im Vereinslokale Sonntag den 3. Mürz. von Abends 8 Uhr an.
1. Eintrittskarten mit entſprechenden, während des ganzen Balles leicht ſichtbar zu
tragenden Abzeichen können nur am 1. u. 2. März von 2-5 Uhr im Vereinslokale
bezogen werden, und es iſt dafür zu zahlen:
a) für Vereinsmitglieder 1 Mark,
b) für Damen aus deren engeren Familie Nichts,
c) für einzuführende Fremde je 2 M.,
d) für deren Damen je 1 M.
WB. Jedes Vereinsmitglied darf 1 oder 2 Damen frei einführen.
Jeder eingeführte Vereinsfremde nur eine Dame.
Die Vergnügungs=Commiſſion.
1647)

8 Mobel-Jabrik und 2 Abelxanporth. 3 v0n
LmdwigAhter,
Hof Tapozler. XTu
14 Darmstadt,

37 Saalbaustrasse 37.
Auszüge in der Htadt, ſowie auswärkige
Pransporte zu jeder Zeit pünktlich.
1328) Ein junger Mann mit guter
Schulbildung kann in die Lehre treten bei
J. G. Keller,
Materialwaaren= u. Farben=Handlung.
1648) Ein mit guten Zeugniſſen ver=
ſehenes
reinliches Mädchen, das kochen
kann und alle Hausarbeit verſteht, wird
gegen guten Lohn ſogleich zu miethen ge=
ſucht
. Wor ſagt die Expedition d. Bl.

zum Umändern
3 Strohhute und Waſchen
werden für eine größere Fabrik ange=
nommen
. Beſſ. Carlsſtraße 49, 1 Stiege.
1457) Geſucht auf Oſtern
ein braves Mädchen, das Hausarbeit und
Küche verſteht, mit guten Zeugniſſen und
ohne Bekanntſchaft.-Steinſtraße 40.
1423) Alle Arbeiten auf der Näh=
maſchine
, ſowie ſonſtige weibliche Hand=
Arbeiten werden angenommen u. pünktlich
beſorgt. Nüheres Kiesſtr. 27. 1Stiege hoch.
1649)
Verloren
wurde am vorigen Freitag Abend in der
Wilhelminen= bis zur Annaſtraße ein
Packet, enthaltend neine ſchwarze Feder,
ein ditto Flügel, Band und Gräſer
Gegen gute Belohnung abzugeben Karl
ſtraße 26 im 2. Stock.

1650) Für einen ſoliden Geſchäftsmann
ſuche ich 400 Mark gegen mäßige Zinſen
und dreifache Sicherheit auf 1 Jahr zu
leihen.
C. Langelott.

Seifen=Ertract,

anerkannt als das vorzüglichſte und be=
quemſte
Waſch= und Reinigungsmittel und
als vollſtändiger Erſatz für die ſogenannten
beſten Kernſeifen
Große Erſparniß an Zeit, Mühe u. Geld.
Niederlage von dieſem Seifenextract bei
Georg Herrmann,
1443) Eliſabethenſtr. Nr. 46.

Tages=Kalender.
Großh. Muſenm und Bildergalerle im Schloß
geöffnet Sonntags von 11-1 Uhr, Dienſtag, Mitt=
woch
, Donnerſtag und Freitag von 11-12 Uhr.)
Großh. Hofbibliothek im Schloß; geöffnet tug=
lich
von 9-12 Uhr Vormittags und ſaußer Samſtag
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem
Jägerthor (Mathildenhöhe) iſt dem Publikum jeden
Mittwoch, der Beſſunger Hofgarten jeden Donners=
tag
geöffnet.
Permanente Kunſt=Ausſtellung inz der Saal=
bauſtraße
73. Uäglich von 10 Uhr bis zum Abend.
Sparkaſſe. Zahltag an jedem Werktage von
9-12 Uhr Vormittags. Die Büchlein werden ſo=
gleich
ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage beträgt
1 Mark.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darm=
ſtadt
: Gewerbeſtreitſachen: Montag, Mitt=
woch
und Freitag Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital= Angelegenhei=
ten
: täglich Vormittags von 10-11 Uhr. Schul=
angelegenheiten
: Donnerstag und Samstag
Vormittags von 11-12 Uhr. Octroiange=
legenheiten
: tgl. Vormitt. von 11-12 Uhr.
Darmſtädter Volksbauk, eingetragene Ge=
noſſenſchaft
, verbunden mit Evar=Kaſſe.
Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr,
Nachmittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr
Nachmittags. Sparkaſſe=Büchelchen werden ſogleich
bei der Einlage ausgefertigt.
Spar= und Leihkaſſe in Beſſungen, Carlsſtraße
Nro. 2. Zahltage Dienſtag und Samſtag von
8-12 Uhr Vormittags.

Donnerstag 28. Februar: 15. Verſammlung der
Mitglieder des Lokalgewerbevereins Darmſtadt.
Freitag 1. März: Dramatiſch=muſikaliſche Auffuhr=
ung
von Studirenden der techniſchen Hoch=
ſchule
. - General=Verſammlung des Vereins
der Heidenreich von Siebold'ſchen Stiftung.
Samstag 2. März: Maskenball des Bürger= Ver=
eins
.
Faſchingskneipe der Turngemeinde
Darmſtadt. -
Dr. Hotop's Recitation im
Darmſtädter Hof.
Sonntag 3. März: Gemiſchter Ball des Katho=
liken
=Vereins Darmſtadt.
Montag 4. März: Ball der Vereinigten Geſell=
ſchaft
.
General=Verſammlung der Schützen=
Geſellſchaſt Darmſtadt.
Dienstag 5 März: Masken=Ball im Saalbau.

Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch 27. Februar.
Mit Allerhöchſter Erlaubniß:
Zweites und letztes
Concert der Jubiläums=Sänger
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
92

[ ][  ]

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 2. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den ord. Profeſſor
zu Gießen Geh. Medicmnalrath Dr. Wernher auf deſſen Nachſuchen vom
1. Mar d. J. ab in den Ruheſtand verſetzt lund demſelben das Ritter=
kreuz
1. Kl. des Ludwigsordens verliehen.
Geſtern Mittag 1 Uhr 45 M. trafen J. K. Hoheiten der Prinz
von Wales und Herzog von Connaught von Berlin kommend
hier ein und wurden von der Großherzoglichen Familie am Bahnhofe
empfangen und in das neue Palais geleitet. Die Oberſthofchargen und
höhere Officiere waren ebenfalls zugegen; eine Abtheilung des 1. Gr.
Inf.=Regts. mit Fahne und Muſik war auf dem Perron aufgeſtellt. Der
Aufenthalt der beiden engliſchen Prinzen wird bis Donnerſtag Nachmittag
dauern.
- J. Kgl. Hoheit die Frau Prinzeſſin Karl und Prinz Wilhelm
ſind geſtern Morgen gegen 5 Uhr wohlbehalten aus San Remo hierher
zurückgekehrt. Prinz Heinrich von Heſſen traf am Montag Abend von
Trier hier ein. Die Vermählung Deſſelben mit Freifräulein C. v. Willich
gen. v. Pöllnitz findet am Donnerſtag dahier ſtatt, und wird dem Ver=
nehmen
nach die Civiltrauung im Palais der Frau Prinzeſſin Karl, die
geiſtlicheſEinſegnung in der Wohnung der Braut vollzogen werden. (N. H. V.)
Die öffentliche Sitzung der Stadtverordneten, welche Donnerstag
den 28. Februar l. J. Nachmittags 2½ Uhr ſtattſindet, hat folgende
Tagesordnung: 1) Verſchiedene Vorſtellungen in Betreffi der be=
ſchloſſenen
Reviſion des Octroi=Tarifs. 2) Die Rechnung der Polizei=
Laſſe pro 1876. 3) Die Taggelder der Feldſchützen. 4) Schulhausbauten,
insbeſondere die Heizungs=Anlagen. 5) Die Benutzung der öffentlichen
Straßen mit ſchwerem Fuhrwerk. 6) Geſuch von Bewohnern der Die=
burgerſtraße
, wegen Anlegung von Laternen. 7) Koſten der Wiederher=
ſtellungzeines
Fenſters an der Stadtkapelle. 8) Tarif für die Arznei=
ſtoffe
für die Armen= und Krankenanſtalt pro 1878. 9) Vergebung von
Turnhalleeinrichtungen. 10) Bürgeraufnahmen. 11) Geheime Sitzung:
Steuererlaßgeſuche und ſonſtige perſönliche Angelegenheiten.
- (Eingeſandt.) Nochmals die Kapitalrentenſteuer.
L. Sonnemann bezeichnete neulich in ſeinem mit lebhaftem Beifall aufgenom=
menen
geiſtreichen Vortrag im Kaufmänniſchen Verein über die wirth=
ſchaftliche
Kriſis die vielen ungenügend vorbereiteten, wiederholt auf=
tauchenden
und ebenſo ſchnell wieder verſchwindenden Wirthſchafts= und
Steuerprojekte der Regierung, als eine andauernde, anderwärts nicht
exiſtirende Schädigung deis wirthſchaftlichen Lebens. Zu
dieſen unglücklichen Projekten gehört zunächſt die nach keiner Seite hin be=
friedigende
, in allen hieſigen Tagesblättern bereits abfällig beurtheilte
Kapitalrentenſteuer. Dieſelbe iſt bereits ſo eingehend beſprochen
worden, daß nur noch einige Bemerkungen erübrigen. Principiell für
die allein gerechte, am wenigſten harte indirekte Beſteuerung= und
grundſätzlich gegen eine perſönliche Belaſtung; welche ein läſtiges Ein=
dringen
in die Privatverhältniſſe mit ſich bringt, welches unſer Einkom=
menſteuergeſetz
gerade vermieden haben will, möchten wir noch hervorheben
daß die Einführung des fraglichen Steuerprojekts ſpeciell in unſerem
Lande, von dem Oberheſſen wie eine Inſel mitten in Preußen liegt, zu
weiteren höchſt ſonderbaren Ergebniſſen führen würde. Während der
reiche Frankfurter, die Frankfurter Hypothekenbank, überhaupt preußiſche
Kapitaliſten, in die=benachbarten Gegenden und Städte Gelder auf Hypo=
theken
leihen, würden die daraus erzielten Renten ſteuerfrei ſein, aber
der Großh. Heſſiſche Darleiher müßte Rentenſteuer bezahlen, wodurch er
den Angehörigen der Nachbarſtaaten gegenüber bedeutend höher belaſtet
wirdl In allen Tagesblättern iſt mit Recht hervorgehoben worden, daß
gerade die reichſten Unterthanen, Grundbeſitzer, Großinduſtriellen,
Banquiers und Kaufleute die beabſichtigte Steuer nicht zahlen würden,
indem ſie ihr Vermögen an Werthpapieren ꝛc. als Betriebskapital
vorausſichtlich erklären und demnach ſteuerfrei blieben. Da es bekannt=
lich
ſonſtige reiche Leute mit größerem Vermögen in unſerem Lande nur
wenige gibt, ſo würden der neuen Rentenſteuer hauptſächlich unterworfen
und von derſelben hart betroffen ſein: vor allem dieehemaligen Gewerbe=
treibenden
und Handwerker, welche durch Fleiß, Ausdauer und Spar=
ſamkeit
in jüngeren Jahren ſich ein Vermögen erworben haben, groß ge=
nug
, um bei beſcheidenen Verhältniſſen im Alter davon leben zu können;
ferner Beamte, Offiziere, Penſionäre, welche neben ihrem feſten Einkom=
men
noch ein kleines Vermögen beſitzen, und außerdem noch eine große
Zahl von Wittwen und Waiſen, für welche der Ernährer (Kaufmann,
praktiſcher Arzt, Advokat ꝛc.) zu Lebzeiten, um die Zukunft der Ange=
hörigen
zu ſichern, ein kleines Kapital erſpart oder ſein Leben mit einer
entſprechenden Summe verſichert hat. Alſo das Erträgniß dieſer in Folge
von Entbehrungen und Entſagungen mancherlei Art erzielten Spar=
pfennige
ſoll neben der Einkommenſteuer noch einer beſonderen
Steuer unterliegen? Da nach den Beſtimmungen des in Vorſchlag ge=
brachten
Rentengeſetzes der Vormund perſönlich haftbar ſein ſoll für rich=
tige
Deklaration des Vermoͤgens ſeiner Mündel, ſo würden unmündige
Waiſen von der ganzen Schwere des projektirten Geſetzes vorzugsweiſe

getroffen werden, da ja anderſeits die Befürchtung nahe liegt und auch
bei den Kammer=Verhandlungen hervorgehoben wurde, daß bei anderen
Kapitalſteuerpflichtigen, wie im Canton Neuenburg, förmliche Syſteme
zur Umgehung der fraglichen Steuer ſich ausbilden werden, welche nur
zur Demoraliſation der eigenen Staatsangehörigen führen würden.
A Der große Maskenball der Saalbau=Aktien= Geſell=
ſſchaft
, welcher wie gewöhnlich zur Faſtnacht ſtattfindet, verſpricht dieß=
mal
manche hübſche Ueberraſchungen zu bringen. Nicht allein wird das
Feſtlokal ganz neu decorirt und auch beleuchtet ſein, ſondern es ſollen
auch verſchiedene neuartige Tänze, Gruppen und ſonſtige Aufführungen
zu Ehren des Prinzen Carneval ſtattfinden. Wie wir hören, iſt als
Grundidee der Ausſchmückung des Lokals und der Aufführungen der
ruſſiſch=türkiſche Friedensabſchluß angenommen, und ſoll dieſe Idee in
vielfacher Art la Turquie illuſtrirt werden. Der Schauplatz der
Handlung iſt Stambul am großen Woog Ein Feſtzug ſämmtlicher
Narren und Närrinnen und ſolcher die es werden wollen, durch die hei=
ligen
Hallen des Saalbautempels - wozu ein Dardanellen=Marſch mit
engliſchem Horn=Solol von der Capelle ,eines noch unbeſiegten türkiſchen
Garde=Leib=Regiments geſpielt wird - ſoll die heitere Stimmung des
Abends vorbereiten. Daran werden ſich eine große Quadrille, ausge=
führt
von 12 Darmſtädter Derwiſchen zur Illuſtrirung der polizeilich er=
laubten
heimathlichen Zuſtände und weiter das Auftreten einer ägyp=
tiſchen"
Akrobaten= und Harlekin=Künſtlerbande ſchließen, welche Pyra=
midal
=Kletterkünſte, Athleten=Ring=Kämpfe, equilibriſtiſche Trapezereien
und ſonſt noch was vorführen will. Eine große Verlooſung von
morgen= und abendländiſchen Gewinnen darunter ſolche im Werth von
5000 bis 200 Markpfennig wird gewiß Manchen anlocken, ſein Glück
zu verſuchen. Endlich iſt der Gedanke als ein ſehr glücklicher zu bezeich=
nen
, daß alle männlichen Ballbeſucher, alſo gerade auch die Herren
im Frack, ihr Haupt mit einer närriſchen Kopfbedeckung 30 Pf.= zu
ſchmücken haben, wie ſolche in großer Auswahl beim Saaleingang vor=
räthig
ſein werden. Hiernach iſt wohl jedem Ballbeſucher, namentlich
wenn er ſelbſt den richtigen Humor mitbringt, ein vergnügter Abend zu
verſprechen, wie er jedem Menſchen nach dem Spruche: Saure Wochen,
frohe Feſtel wohl zu gönnen iſt.
A.
0 Der Verband der landwirthſchaftlichen Conſumvereine des Groß=
herzogthums
Heſſen hat mit der Firma Le Cog und Comp. dahier
einen Vertrag abgeſchloſſen, wonach dieſelbe für den von ihr bezogenen
Klee= und Grasſamen ſich unter die Controle der landwirthſchaftlichen
Verſuchsſtation ſtellt und für Keimfähigkeit und Reinheit der=Waare
Garantie leiſtet.
3 Im verfloſſenen Jahre haben die Schweſtern des hieſigen Dia=
koniſſenhauſes
(Eliſabethenſtift) hier und in Beſſungen an 51 Familien
Pflege geleiſtet, wobei 377 Nachtwachen vorkamen.
2 Die Agitation ſowohl für, wie andererſeits gegen die Beſeitigung
der vielbeſprochenen Eichengruppe in der Knabenarbeitsanſtalt ſcheint
wieder lebhafter denn je entbrennen zu wollen.
C Die Bohrarbeiten am Griesheimer Waſſerwerk nehmen
einen verhältnißmäßig raſchen Verlauf und dürften die waſſerführenden
Geröllſchichten in aller Kürze erreicht werden.
Beſſungen. Tages=Ordnung der auf Donnerstag den 28. Feb=
ruar
Nachmittags 4 Uhranberaumten öffentlichen Gemeinderaths=Sitzung:
1) Straßenbeleuchtung. 2) Regelung des Polizeiweſens. 3) Erledigung
von Geſuchen. 4) Geheime Sitzung.
Beſſungen. In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderaths
vom 21. Februar wurden einigef Reviſionsbemerkungen zur Rechnung
von 1876 erledigt und Vorkehrung getroffen, daß künftig ähnliche Bean=

ſtandungen vermieden werden.
An Stelle der verkrüppelten Birken=
gruppe
in der Mitte des Friedshofs ſoll eine ſchöne Linde gepflanzt wer=
den
. Die große Rettungsleiter der freiwilligen Turnerwehr wird von
dieſer zum Ankaufspreis übernommen, ſonſtiges Feuerlöſchgeräthe be=
ſchafft
, insbeſondereſaber ſoll durch unverzüglichen Ankauf wirklich brauch=
barer
Spritzenſchläuche die bis hierher höchſt zweifelhafte Aktionsfähigkert
der Feuerſpritzen geſichert werden. Hierbei wurde ein Geſuch von Lieferern
unbrauchbarer Lederſchläuche um deren Uebernahme abgelehnt. Der Ent=
wurf
eines von der Armencommiſſion vorgelegten Statuts für Regelung
des Ortsarmenweſens, gegründet auf die ähnliche Vorſchrift von Darm=
ſtadt
, wurde genehmigt. In geheimer Sitzung erfolgte die Annahme
des Herrn J. Nohl als Brunnenaufſeher. Mit 8 gegen 7 Stimmen
wurde abgelehnt, in der bekannten Standesamtsſache einen Vergleich durch
eine Commiſſion anzubahnen. Ein ſchon früher geſtellter Antrag auf
Anſtellung eines Forſtwarts wurde heute genehmigt.
Die Ausſtellung für Küche und Tafel in dem früheren
Bundestagspalais in Frankfurt war von ca. 19,000 Perſonen beſucht.
Die Ausſtellung ſchloß am Montag mit einem Promenade=Concert, während
deſſen die Anweſenden mit Kaffee und verſchiedenen Süßigkeiten Dis=
cretion
bewirthet wurden. Daß bei dieſer Gelegenheit noch manches für
die lieben Angehörigen zu Hauſe eingewickelt wurde, erſchien faſt ſelbſt=
verſtändlich
; ein biederer Franfurter hatte zu dieſem Behufe ſogar ein
Handköfferchen mitgebracht.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei,