Abonnemnuhren
Mit der Sonntags=Beilage=
und 5 Mek mck Brungrtohn
Arizu vada von allen Poß=
Emtern Beſtehungn
enngengenom-
uen m 1 Mar d pr. po Quarid
Plluſteirkes Alterhalth
nck Poſtaufſchlag und Beyellgesblhe.
141. Jahrgang.
Inerat=
werden angenammen unDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſte. Nr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Bllher.
Holzſtraße Nr. 18, ſowie anzwärtz
von allen ſoliden Unnomen=
Ewe=
diiugm.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamtz, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Rs7.
1878
Donnerstag den 21. Februar.
Betreffend: Die Regiſter über Zu= und Wegzüge für 1877.
Darmſtadt, den 19. Februar 1878.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Arheilgen, Eberſtadt, Eſchollbrücken, Griesheim, Malchen,
Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt, Schneppenhauſen, Traiſa und Wixhauſen.
Wir erinnern Sie an die Elnſendung der Regiſter über Zuzüge und Wegzüße pro 1877)
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Fahrordnung.
Wiedetholter Verwarnungen ungeachtet, werden die für das Ausweichen von Fuhrwerken beſtehenden Beſtimmungen ſowohl ſeitens
hieſiger wie auswürtiger Fuhrwerksbeſitzer häufig unbeachtet gelaſſen und dadurch das Vorkommen von Unglückfällen entſprechend gefördert.
Die einſchlägigen allgemein gültigen Vorſchriften des Reichs= und Polizeiſtrafgeſetzes haben im Weſentlichen folgenden Inhalt:
1) Alle Fuhrwerke, beſetzte oder leere Chaifen, beladene oder leere Wagen, wenn ſie ſich auf öffentlichen Wegen begegnen,
müſſen, inſofern es die Beſchaffenheit und Breite der letzteren geſtatten, einander zeitig zur Hälfte rechts
ausweichen, das heißt rechts auf die Seite ſoweit einlenken, daß für das andere Fuhrwerk die Hälfte der
Fahrbahn frei bleibt.
2) Geſtattet die Beſchaffenheit des Wegs das Ausweichen nicht, ſo muß derjenige Leiter eines Fuhrwerks, welcher den
thm entgegenkommenden Wagen zuerſt bemerken kann, an einem ſchicklichen Orte ſo lange mit ſeinem Fuhrwerke halten,
bis das andere Fuhrwerk vorüber gefahren iſt. Fuhrleute- haben ſich daher auf ſolchen Wegen durch Rufen oder
Klatſchen mit der Peitſche Zeichen zu geben.
3) Viehheerden, welche in Wegen, wo ſie nicht ausweichen können, mit Fuhrwerken zuſammentreffen, müſſen von ihrem
Führer zurückgetrieben werden.
4) Bei dem Vorbeifahren nach einerlei Richtung, welches überhaupt nur dann, wenn der Weg das Ausweichen geſtattet,
zuläſſig iſt und nur mit der gehörigen Vorſicht geſchehen darf, muß der Leiter des zurückbleibenden Wagens auf die
rechte Seite ſo ausweichen und langſam fahren, daß das andere Fuhrwerk auf der anderen Seite vorbeifahren und
auf die Mitte der Fahrbahn gelangen kann.
Das Vorfahren im Jagen und das Wetfahren iſt ganz unterſagt und das Vorbeifahren von ſchwer geladenem
Fuhrwerke nach einerlei Richtung nur im Schritt geſtattet.
5) Gleichzeitig werden Diejenigen mit Strafe bedroht, welche auf oöffentlichen Wegen, Straßen und Plützen das
Vorbei=
fahren anderer muthwillig verhindern.- Fußgängern wird ſchließlich noch empfohlen, das Betreten der Fahrbahn
insbeſondere an Kreuzungen nach Thunlichkeit und ihrer eigenen Sicherheit halber, zu vermeiden und entgegenkommenden
Wagen gegebenen Falls ſo raſch wie möglich auszuweichen.
Es darf erwartet werden, daß dieſen Beſtimmungen für die Folge beſſer wie ſeither nachgelebt wird und daß namentlich
auch die auswärtigen Fuhrwerksbeſitzer das Ihrige zur wirkſamen Handhabung derſelben beitragen.
An das Executivperſonal iſt Weijung ergangen alle Contraventionen beregter Art, die gerichtlich mit empfindlicher Geldbuße
Ahndung finden zur Anzeige zu bringen. - Darmſtadt, den 19. Januar 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
1359) Gläubiger=Aufforderung.
Vorauſchlag und Bedingungen liegen
Forderungen und Anſprüche jeglicher Art 1383) Bekanntmachung.
ſauf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
an den Nachlaß der Margaretha Kirſchner Samstag den 23. d. Mts., Vormit=ſwoſelbſt auch die Submiſſionsofferten bis
von Eberſtadt ſind binnen vier Wochen bei
tags um 10 Uhr,
zu obigem Termin einzureichen ſind.
unterzeichnetem Landgerichte anzumelden, ſoll die bei Herſtellung der
Einfriedigungs=
widrigenfalls ſie bei Regulirung des Nach. mauer im Hofe der Octroierheberwohnung Darmſtadt, den 19. Februar 1818.
laſſes nicht berückſichtigt werden.
ſan der Roßdorferſtraße vorkommende Mau= Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Darmſtadt, den 12. Februar 1878.
J. V. d. B.:
rerarbeit öffentlich durch Submiſſion ver=
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
geben werden.
Appfel, Beigeordneter.
Gutfleiſch,
Heß
Landrichter.
81
Landgerichts=Aſſeſſor.
294
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 7. März d. J.,
Vormittags 9 Uhr, wird in dem Hofe
des hieſigen Poſtgebäudes der Inhalt
un=
beſtellbarer Poſtſendungen, beſtehend aus
Kleidungsſtücken, Uhren, Büchern ꝛc., gegen
gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 18. Februar 1878.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
In Vertretung:
1432)
Husadel.
Holz=Verſteigerung.
Nächſten Samstag den 23. d. Mts.
Vormittags um 10 Uhr,
ſoll auf dem Mathildenplatz dahier eine
große Quantität Abfallholz, welches ſich zu
Baumſtangen, Bohnenſtangen und
Erbſen=
reiſern eignet, gegen Baarzahlung öffentlich
an die Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, am 20. Febr. 1878.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt
1433)
Köhler.
Jagd=Verpachtung.
Montag den 18. März d. J. ſollen
folgende Domanial=Jagden im Forſte
Darm=
ſtadt, welche ſämmtlich in der Nähe der
Eiſenbahn=Stationen Darmſtadt und Traiſa
liegen, Morgens 11 Uhr im Gartenſaale
des Darmſtädter Hofs dahier auf 12 Jahre
meiſtbietend verpachtet werden:
1. In der Oberförſterei Beſſungen.
1) Burgwald: 104 Hect. Wald.
2) Jagdbezirk Bellenfallthor: 329
Hect. Wald und 8 Hect. Wieſen und
Feld.
3) Jagdbezirk Beſſunger Forſthaus:
286 Hect. Wald und 64 Hect. Feld
und Wieſe.
II. In der Oberförſterei Nieder=
Ramſtadt.
4) Der Hinterforſt: 227 Hect. Wald
und 3 Hect. Feld und Wieſen und
5) Jagdbezirk Forſtwartei Traiſa:
891 Hect. Wald und 20 Hect. Feld
und Wieſen.
Es werden nur bekannte rechtliche Leute
zum Mitbieten zugelaſſen, namentlich aber
keine Leute ohne Vermögen, oder ſolche, die
durch Ausübung der Jagd ihr Gewerbe
vernachläſſigen oder in ihrem Nahrungsſtande
zurückkommen würden. Steigliebhaber, deren
Qualification hiernach nicht notoriſch
vor=
liegt, haben ſich über die Zuläſſigkeit vor
dem Verpachtungstermin bei dem
unter=
fertigten Forſtamte genügend auszuweiſen,
widrigenfalls ſie gewärtig ſein müſſen, vom
Mitbieten ausgeſchloſſen zu werden.
Nachgebote werden nicht angenommen.
Darmſtadt, den 17. Februar 1878.
Großherzogliches Forſtamt Darmſtadt.
1434)
Reiß.
Korbweidenſteckholz
1225
verkauft
Rittergut Naſſanger bei Hochſtadt,
Oberfranken.
Nö 37
ſo
Verſteigerung.=--zeige.
Montag den 25. Februar, Vormittags 9 Uhr und
Nach=
mittags 2 Uhr
anfangend, werden Caſinoſtraße Nr. 20 nachverzeichnete Gegenſtände als:
Gold und Silber, 1 Piano, 3 Kanapees, 12 Rohrſtühle, 1 Seſſel,
1 Kanapee, 6 Stühle mit rothem Pelüſche, 1 Glasſchrank, 5
Spie=
gel, 3 Kommoden, 2 Conſolſchränkchen, Tiſche, 1 Nähtiſch, 1 großer
Schreibtiſch von Nußbaumholz, 1 Stehpult, Bettſtellen mit
Sprung=
feder=Matratzen, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz, 5 Kleiderſchräuke,
worunter 2 einthürige von Eichenholz, 1 Regulator, 1 Pariſer
Pen=
dule, Herrenkleider, Weißzeug, größtentheils noch nicht gebraucht, 1
Tafeltuch mit 12 Servietten, ſehr gutes Bettwerk, Roßhaar=Matratzen,
Bilder, 1 Eisſchrank, 1 feuerfeſter Caſſaſchrank, 1 Füllofen, 2
Ofen=
ſchirme, Vorhänge, 1 großer Zimmerteppich und Vorlagen, feines
Glaswerk und Porzellan, 1 vollſtändiges Tiſch= und Kaffeeſervice, 1
vollſtändiges Regierungsblatt von 1819 bis Heute, ſowie juriſtiſche
Werke, 1 vollſtändige Kücheneinrichtung, 1 Parthie Steinkohlen und
Kartoffeln, öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
K. Strauß, Taxator.
WB. Regierungsblatt und juriſtiſche Bücher werden Nachmittags
2 Uhr verſteigert.
1436)
Für praktiſche Hausfrauen
Große Erſparniß
DLLINor's.
an Zeit und Mühe,
Anſchädlichkeit
für
Gewebe und Farbeu,
für
Haushaltungen, Waſch=
und
Bleichanſtalten,
SGtWTL-UE.
Ungewöhnliche
Weichheits Milde
Bequemlichkeit
Schonung der gände der
Waſchenden,
für
Hotels, Penſionate,
induſtrielle
Etabliſſements
durch achtjährige Anwendung bewährt, von Staatsanſtalten als das anerkannt beſte,
billigſte und unſchädlichſte Waſch= und Reinigungsmittel für die verſchiedenſten
wirthſchaftlichen, gewerblichen und häuslichen Gegenſtände angelegentlichſt empfohlen:
66
„ Dr. Linck's Fettlaugenmeh.
Kein Packet ücht ohne obige Schutzmarke.
Depot bei A. Köhler Nachfolger, G. Böhme, Schulſtraße 16 und bei Ch.
Hammann, Hrch. Keller, Hrch. Göriſch, Gg. Philippi, John Schmidt, E.
Schaller, J. Bieger, Jul. Köhler, H. Georgi Wwe., L. Pröſcher, Jac.
Stumpf, Franz Ebert, C. Reinemer, Adam Röhler.
Wichtig für Hausfrauen, Hotelbeſitzer,
Spitäler ꝛc.
Sohneokenburger's Feueranzinder.
Dieſelben gewähren Schutz gegen Gefahr des Verbrennens, Erſparniß an Zeit
und Mühe, Sicherheit für ſchnelles Feuer.
100 Stück zu 100 mal Feueranmachen 35 Pfg.
Alleiniges Depot für Darmſtadt und Umgegend bei
1437)
Eliſabethenſtraße
Georg Herrmann,
Nr. 46.
1438)
Strohhüte
aller Art werden fortwährend gewaſchen, gefärbt und verändert bei
L. Bertramd, Strohhut=Fabrikant,
Karlsſtraße Nr. 14.
829)
Haus=Verkauf.
Ein Haus zum Alleinbewohnen mit Garten.
Wo? ſagt die Expedition.
1439) Stockfiſche prima Qualität
per Pfund 20 Pfg.
Langegaſſe A.
295
Mm. 37
GrEII
Gh” „
fertige Schürzon
zurückgeſetzter Bettnenge & Schürzenzonge,
& Unterröcke, Kattuureste.
Neuheiten in MöbelGretonnes,
Jutestoffen und Höbelripsen.
O
A. Loepprits.
⁄₈
L Regenſigirme
in großer Auswahl - Zanella ſchon von
3 M. an bei
H. Roſenberg.
Eliſabethenſtraße 17.
LaaSGGGOL!
Lagerbier, 20 Pf.ſ aus der Mainzer
Wiener dto. 23„ Act=Bierbrauerei
frei in's Haus.
Reines Gebräul
H. Ritsert,
1242)
Wilhelminenſtraße 17.
8. Lattigsalat,
ſowie blühende Pflanzen zu haben bei
Binst Sehulz, Handelsgärtner,
Beſſunger Carlsſtraße 47.
1370) Stangen, ſtarke Pfoſten und
Planken, 2 Meter lang, ſowie Fichten=,
Lürchen= und Birkenpflanzen verkauft
billigſt. Soderſtraße Nr. 52.
Dehn.
E71313) Ein Stehpult, eine Schultafel
mit Geſtell, ein Kinderwagen, 2
Ja=
louſieu für die Hälfte eines größeren
Fen=
ſters ſind zu verkaufen. Zu erfragen in
der Exp. d. Bl.
Kragenu. Manſchetten
für Herren u. Damen, ſtets das Neueſte
zu ſehr billigen Preiſen bei
S. Rosenberg.
1442)
Eliſabethenſtraße 17.
Seifen=Ertract,
anerkannt als das vorzüglichſte und
be=
quemſte Waſch= und Reinigungsmittel und
als vollſtändiger Erſatz für die ſogenannten
„beſten Kernſeifen”.
Große Erſparniß an Zeit, Mühe u. Geld.
Niederlage von dieſem Seifenertract bei
Georg Herrmann,
1443) Eliſabethenſtr. Nr. 46.
1444) Beſſ. Weinbergſtraße 26 eine
Kaute Kuhdung zu verkaufen.
.
xTTTTTTixrxaTrTrXX
N Haus zu verkaufen. P
1445) In der Nähe der neuen Real=
N ſchule iſt ein 2ſtöckiges Wohnhaus d
2
unter günſtigen Bedingungen zu ver=
24
N kaufen. Näheres zu erfahren Dönges=
1 borngaſſe Nr. 2 Nachmittags von
12 bis 2 Uhr.
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4
Hülſenfrüchte!
S.
Geſchälte Victoria=Erbſen ganz und
ge=
ſpalten per Pfd. 23 Pfg.
Linſen per Pfd. 24 u. 26 Pfg.
Ungr. Bohnen per Pfd. 20 Pfg.
empfiehlt beſtens
Paul Störger Sohn.
1447) Ein Schreibſecretär, ein
zwei=
thüriger Kleiderſchrank, ein runder Tiſch
und ein Stehpult ſind billig zu verkaufen.
Wo? ſagt die Expedition.
„
s Hausſchuhe
in Laſting und Stramin in großer
Aus=
wahl von M. 1. 10. an bei
8. Rosenborg,
Eliſabethenſtraße 17,
im Hauſe des Hrn. Sattler Hufnagel.
Vermiethungen.
207) Aliceſtraße 6 nächſt der
Frank=
furterſtraße iſt eine ſchöne Wohnung zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Näheres Aliceſtraße 8.
295) Heinrichſtraße 8. Manſarde,
3 Zimmer, Küche und allem Zubehör, ganz
neu, zu vermiethen. Näheres Nieder=
Ram=
ſtädter=Straße 71.
243 Ein möblirtes Zimmer zu verm.
und gleich zu beziehen. Obergaſſe 5.
380)
Zu vermiethen.
Möbl. Zimmer, event. mit Cabinet.
Näheres in der Expedition.
443) Mathildenplatz 6 ein Zimmer
mit Möbeln gleich beziehbar.
„
„.
49
4
570) Schon möblirtes Zimmer zu
vermiethen.
J. Volz, Markt.
572) Zwei geräumige Zimmer, Küche u.
ſonſtiges Znbehör im Hinterbau an eine
ruhige Familie per 1. März zu vermiethen.
Schuſtergaſſe 13.
639) Obergaſſe 40 ein unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen, 1. Februar zu be=
L. Lautz I.
ziehen.
1037) Beſſungen. Weinbergſtr. 8
ein Logis zu verm. und gleich zu beziehen.
1176) Rheinſtraße Nr. 41 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus iſt ein Logis,
beſtehend aus 6 Piecen mit Magdſtübchen,
Bodenraum, Küche, Keller, Holzſtall und
Mitgebrauch der Waſchküche vom 10. Mai
an anderweit zu vermiethen.
1449) Mühlſtraße 31 ein freundliches
Parterre=Logis, 5 ineinandergehende
Zim=
mer, jed. mit beſ. Eingang unter
Glasab=
ſchluß, Magdſtube, Bodenkammer, Keller,
Bleichplatzu. a. Bequeml. per 1. Juni zu verm.
Vermiſchte Nachrichten.
1255)
Geſucht
wird ein braves Mädchen ohne
Bekannt=
ſchaft, das die Hausarbeit und etwas von
der Küche verſteht, in eine kleine Familie
gegen guten Lohn.
Martinſtraße 26, mittlerer Stock.
1378) In einem hieſigen Geſchäft iſt
für ein junges Müdchen aus anſtändiger
Familie eine Stelle vacant. Näheres in
der Expedition.
656) Nleder=Namſtädterſtraße ) der
2. Stock, 3 Zimmer, Küche, Glasabſchluß
nebſt allen Bequemlichkeiten, baldigſt beziehbar.
1382) Mädchen können das
Weißzeug=
nähen erlernen; daſelbſt werden alle Arbeiten
zum Weißzeugnähen angenommen; auch
Zeichnen u. Sticken wird=pünktlich beſorgt.
O. Welcker, Soderſtraße 25.
E,
E
691) Uuſere in der Aliceſtraße 3
gelegenen Fabrik=Lokalitäten ſind mit
oder ohne Dampfmaſchin zu
vermie=
then event. ſammt 3 ſtöck. Wohnhaus
zu verkaufen.
Erſte Darmſtädter Heerdfabrik.
Gebrüder Roeder.
4
„
674) Neckarſtraße 1 zwei trockene helle
Räume. Näheres Vorderhaus parterre.
1425) Eingaben, Vorſtellungen an
Behörden, ſowie alle ſchriftliche Arbeiten
werden gefertigt. Döngesborngaſſe 3.
296
1450)
N6 37.
Loßalgewerhoerein Darmſtadt.
AV. Verſammlung der Mitglieder, Donnerstag den 21. Febr. l. J., Abends
8 Uhr, im Gaſthof zur Poſt.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn J. Rumpf dahier, „die
Con=
trole des metriſchen Maß= u. Gewicht=Syſtems, insbeſondere der einzelnen
Arten Maße, Gewichte ꝛc. im deutſchen Reichen.
Darmſtadt, den 19. Februar 1878.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Darmſtädter Achen=Geſellſchaft
für Gasbeleuchtung.
Bei der heute vorgenommenen 22. Ziehung derjenigen Obligationen unſeres
Anlehens vom 11. Juli 1855, welche in dieſem Jahre vertragsmäßig zur Rückzahlung
kommen, traf das Loos die nachſtehenden Stücke:
Lit. A. Nr. 14, 21, 56 fl. 500
Mark 2571. 42.
1285. 71.
„ B. „ 88, 70, 76 fl. 250
„
C. „ 3, 80, 82, 98 fl. 100 „ 685. 72.
Im Ganzen Mark 4542. 85.
Die Rückzahlung erfolgt am 1. Oktober d. J8. an unſerer Kaſſe gegen
Rück=
gabe der Stücke nebſt der nicht fälligen Coupons.
Für fehlende Coupons muß der Betrag deponirt bleiben und hört die
Ver=
zinſung am bezeichneten Tage auf.
Folgende Obligationen ſtehen noch aus:
Lit. A. Nr. 84 füllig am 1. Oktober 1876 mit Mark 857. 14.
1451)
Darmſtadt, den 12. Februar 1878.
Der Verwaltungsrath.
und Caſel.
Gablam ganz friſche
per Pfd. 40 Pfg.
Waare
8
Gempfiehlt
die Fluß= u. Seefiſch Handlung von
L. Brüchveh,
Hof=Lieferant, 17 Ernſt=Ludwigſtraße 17.
v7
PCrrzzarzzTrzxzrzN
½₈.
Schwamme
14
A empfiehlt in großer Auswahl zu
X außergewöhnlich billigen Preiſen
PPilipp Weber
1
41453 Carlsſtraße 24.
TrAATTxxAxAixrxixræX
1454) Fruhlattig fortwährend zu haben
bei Gärtner P. Wenz, Beſſ. Hügelſtr. 16.
CEoonzunst Ausstehung.
am 22., 23. und 24. Februar 1878
in den Räumen des ehemaligen Bundespalais,
Große Eſchenheimerſtraße 26,
in Franhzfurt a. M.
In großem Maßſtabe angelegte Ausſtellung von gedeckten Tafeln u. Büffets in
außer=
gewöhnlich reicher Ausführung, ſowie von allen Artikeln, welche in der Küche und auf
der Tafel zur Verwendung kommen.
Ge ö f fn et:
Freitag den 22. Februar: Von 11 Uhr Vormittags bis 7 Uhr Abends.
ſEintrittspreis M. 150.
Samstag den 23. Februar: Von 9 Uhr Vormittags bis 7 Uhr Abends.
Eintrittspreis M. 1.
Sonntag den 24. Februar: Von 9 Uhr Vormittags bis 7 Uhr Abends.
1377)
Eintrittspreis 50 Pfg.
68
e)angverenn „Aederzwetg
1315)
S a m s t a g d e n 23. F e b r u a r :
RRATIAN
in den Lokalitäten des Hrn. Markwort.
Karten ſind zu haben bei dem Vicepräſidenten des Vereins, Hrn. Wilhelm
Weber, Alexanderſtraße, im Hauſe des Hrn. Blech.
Eintritt für Nichtmitglieder 1 Mark.
Der Vorſtand.
Puder-Cacao
für Kinder, Reconvalesceuten, schwacho
Verdauung besonders empfehlenswerth,
garantirt rein, hydraulisch entölt,
liefert als Specialität die
Maleer-
liche Hof-Chocoladen-
Föbrik in Cöln zu M. 2.40
und M. 3.- pr. ½ Kilo.
Aufträge von Privaten werden
nur nach Orten effectuirt, wo sich
keine Niederlagen befinden. 10094
S.
Hypothek.
20,000 Mark werden auf gute erſte
Hypothek zu leihen geſucht. Schriftl. Offerten
unter N. N. 5 an die Exp. d. Bl.
1321) Beſſungen. Ein Junge kanu
bei Koſt und Logis die Glaſerei erlernen.
Schulz. Glaſermeiſter.
2
Geſucht werden:
Techniker, Zeichner, Aufſeher, Geometer,
Canzliſten, Oeconomen, Förſter und
Gärtner.
Nordweſtd. Auskunfts=Bürean
in Düſſeldorf.
1456) Ein junger Mann, der die
Be=
rechtigung zum einjährigen Dienſt hat, kann
zu Oſtern bei mir als Lehrling eintreten
J. A. Zoeppritz.
1457) Geſucht auf Oſtern
ein braves Mädchen, das Hausarbeit und
Küche verſteht, mit guten Zeugniſſen und
ohne Bekanntſchaft. Steinſtraße 40.
1458) Arbeiter können Koſt u. Logis
erhalten. Näheres Schloßgaſſe 34.
1459) Eine frequente Wirthſchaft in
Darmſtadt iſt dauernd zu vermiethen; auch
kann auf Verlangen Inventar dazu
ge=
geben werden. Näh. ertheilt die Expedition.
1460) Geſucht. Eine Wohnung von
3-4 möblirten Zimmern in der Nähe der
oberen Wilhelminenſtraße für die Monate
Mai und Juni. Gefällige Offerten bittet
man unter der Adreſſe G. P. an die Exp.
zu richten.
R 37.9 „
Verein der heſſiſchen Fortſchrittspartei.
B e r ſ a m m l u n g
Donnerstag den 21. Februar Abends 7½ Uhr im Saale der Dauz'ſchen
Reſtanration CLouiſenſtraße).
Tagesordnung: Geſetz über den Unterſtützungswohnſitz.
Nichtmitglieder können durch Mitglieder eingeführt werden.
Für den Vorſtand:
Darmſtadt, den 18. Februar 1878.
Dr. Oſann.
1461)
1381) Die am 1. März a. c. fälligen
Coupons, ſowie verlooste Obligalionen
werden jetzt ſchon zu den höchſten Courſen eingelöſt von
Cerdtmand VOILSIOh
Rheinſtraße 14.
Im Verſteigerungslokal,
Ziegelgaſſe 15a in Heidelberg,
werden Waaren aller Art, ſowie ganze Waaren=Lager zur Verſteigerung wie auch zum
Ausverkauf unter ſehr günſtigen Bedingungen angenommen.
Verſteigerungs=Commiſſar
A. aiek,
in Heidelberg.
Geſangverein „Sän
HEshem-Rall
60
Samstag den 23. Februar, Abends 8 Uhr, im Schützenhof.
Karten für Nichtmitglieder ſind bei Herrn Kaufmann Pröſcher Kirchſtraße,
¾ M. 1.50. zum Verkauf aufgelegt.
1306)
Der Vorſtand.
—
C.
E. Li00SO L
für die Katharinenkirche=Lotterie ohne Nieten, wobei jedes Loos gewinnt (
Haupt=
gewinne im Werthe von 7000, 6000, 5000, 4000, 3000 ꝛc. Mark
ſind zu 3 Mark pro Stück in der Exp. d. Bl. zu haben.
1379) Ein Junge von 15-17 Jahre
1462) Ein Kindermädchen, über
findet Beſchäftigung in einer Knopffabrik. 18 Jahre alt, wird geſucht.
Näheres auf der Expedition.
Friedrichſtraße Nr. 17.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 23. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 31 Uhr. - Sabbathausgang um 6 Uhr 15 M.
297
Theilnahme während der Krankheit unſerer
theuren Gattin und Tochter, ſowie für die
zahlreiche Betheiligung bei deren Beerdigung
ſagen wir Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit unſeren tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 20. Februar 1878.
Karl Köhler.
Heinrich Gahl.
Tages=Kalender.
Donnerstag 21. Februar: 14. Verſammlung der
Mitglieder des Lokal=Gewerbe=Vereins Darmſtadt.
Samstag 23. Febrvar: General=Verſammlung im
Kaufmänniſchen Verein.-
Ball des Geſang=
Vereins Liederzweig. — Repetitionsball im
Saalbau. — Masken=Ball des Geſangvereins
Cängerluſt. - Viertes Abonnements=Concert
der Vereinigten Geſellſchaft.
Sonntag 24. Februar: 18. ordentliche General=
Verſammlung des Seibel'ſchen Kranken= und
Sterbekaſſe=Vereins.- Abonnements=Concert im
Saalbau. — General=Verſammlung des
Darm=
ſtädter Krankenkaſſe=Vereins.
Freitag 1. März: Dramatiſch=muſikaliſche
Auffuhr=
ung von Studirenden der techniſchen
Hoch=
ſchule.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 21. Februar.
D a s g o l d e n e K r e u z.
Oper in 2Akten von J. Brüll.
Gontran de PAncre, ein junger
Edelmann
Hr. Winkelmann.
Nicolaus Pariſet, Wirth zur
Hr. Bögel.
Mühle
Chriſtine, ſeine Schweſter.
Frl. Czerwenka.
Thereſe, ſeine Couſine und
Frl. Schütky.
Braut
Hr. Hienl.
Bombardon, Sergeant
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
Freitag 22. Februar.
Zum Erſtenmale:
H a ſ e m a n nis Töchte r.
Original=Volksſtück mit Geſang in 4 Akten
von L Arronge.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Das Reichs=Finanzweſen.
F.D. Demnächſt ſtehen im Reichstag zlängere Debatten über die
Steuerreformprojecte des Fürſten Reichskanzlers in Ausſicht. Es erſcheint
daher geboten, einen Blick auf die bisher dem Reich zuſtändigen
Befug=
niſſe zu werfen und uns mit Dem zu beſchäftigen, was man die
Finanz=
gewalt des Reichs nennt. Wir hoffen hierdurch das Verſtändniß der
in Ausſicht ſtehenden für ganz Deutſchland hochwichtigen Verhandlungen
zu fördern und bei unſeren Leſern ein erhöhtes Intereſſe für dieſelben
zu erwecken.
Auf dem Gebiet der Finanzgeſetzgebung beſitzt die Reichsregierung
eine zweifache geſetzgeberiſche Befugniß. Einmal ſind gewiſſe Gebiete des
Finanzrechts der Machtbefugniß der Einzelſtaaten vollſtändig entzogen,
andere bleiben dieſen dagegen überlaſſen, jedoch mit der Einſchränkung,
daß beſtehende oder etwa noch zu erlaſſendeeichsgeſetze den Landesgeſetzen
vorgehen.
Ausſchließlich iſt dem Reiche überlaſſen:
1. Das geſammte Zollweſen. Kein Einzel=Staat darf ſich in
die Zollgeſetzgebung einmiſchen, Handels=Verträge ſchließen, Zuſchlags=
Zölle, oder Durchgangszölle erheben, mit einem Wort ohne Ermachtigung
der Reichsregierung irgend eine Maßregel treffen, welche das Gebiet des
Zollweſens berührt.
I. Dem Reichſtehtein großer Theil des Rechts der
Beſteuerungin den Einzelſtaaten zu und zwar:
1) Die Beſteuerung des im Bundesgebiet gewonnenen
Salzes. Das Reich hat m dieſer Beziehung eine Erbſchaft des
Zoll=
vereins angetreten, denn es wurden durch die Uebereinkunft vom
8. Mai 1867zgleichmäßige Grundſätze über die Beſteuerung des Salzes
vereinbart.
2) Die Beſteuerung des im Bundesgebietgewonnenen
Tabaks. Auch hier iſt das Reich Rechtsnachfolger des Zollvereins
durch das Zollvereinsgeſetz vom 26. Mai 1868, welches bisher
unver=
ändert fortbeſtand, und welches erſt durch das neue, dem gegenwärtigen
Reichstag vorgelegte Geſetz eine Aenderung erfahren ſoll.
3) Die Beſteuerung des im Bundesgebiet gewonnenen
Branntweins, mit Ausnahme von Bayern, Baden und Württemberg,
woſelbſt die Beſteuernng der Landesgeſetzgebung vorbehalten iſt.
4) Dis Beſteuerung des im Bundesgebiet
gewonne=
nen Bieres. Ausgenommen ſind Bayern, Württemberg, Baden und
Elſaß=Lothringen, ſowie einige kleinere ſächſiſche Bezirke.
5) Die Beſteuerung des im Bundesgebietgewonnenen
Runkelrübenzuckers und Syrups.
6) Dem Reichſteht die ausſchließliche Geſetzgebungs=
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gewalt zu über die Gebühren, welche von den Reichsbehörden,
Poſtbehörden, Telegraphenbehörden, Conſulaten und dem
Reichsober=
handelsgericht erhoben werden.
7) Dem Reichſteht ausſchließlich die Feſtſtellung des
Vertheilungsmodus der Matrikularbeitrage zu.
III. Durch Art. 70 der Reichsverfaſſung ſteht dem Reich die
Befug=
niß zu „Reichsſteuernr einzuführen. Es iſt in dieſer Beziehung
gar keine Beſchränkung hinzugefügt und die hervorragendſten
Staats=
rechtslehrer ſind der Meinung, daß es gar kein Steuerobject gibt,
wel=
ches dem Reich verfaſſungsmäßig entzogen wäre. Bisher hatte das Reich
nur durch die Einführung der Wechſelſtempelſteuer von dieſer
Be=
fugniß Gebrauch gemacht; auf dieſem Reichstag ſehen wir die
Reichsre=
gierung zum erſtenmal mit neuen Steuerplänen hervortreten.
Auf dieſen dem Reich zuſtehenden Befugniſſen beruht nun die
Reichs=Finanz=Wirthſchaft. Wir haben oben geſehen, daß eine
Anzahl Staaten von der Bier= und Branntweinſteuer eximirt ſind. Das
Gleiche iſt hinſichtlich des Telegraphenweſens bei Bayern und
Württem=
berg der Fall. Es kann demgemäß im Reich keine einheitliche
Staats=
wirthſchaft beſtehen, wie dieſes in den Einzelſtaaten der Fall iſt, ſondern
die Finanzwirthſchaft des Reichs iſt eine Vereinswirthſchaft, pelche
auf zum Theil bereits früher vorhandenen Verbänden beruht. Die neuen
Steuern, die vor allem darauf ausgehen, die eigenen Einnahmen des
Reichs zu erhöhen, ſollen nun in dieſer ſeitherigen Finanzwirthſchaft
offen=
bar in ſofern eine Veränderung herbeiführen, als das Prineip der
Ma=
trikularbeiträge, der prägnanteſte Ausdruck der Vereinswirthſchaft,
auf=
gegeben wird; an deſſen Stelle treten die Reichsſteuern, welche eine
einheitliche Staatswirthſchaft begründen ſollen. Bisher wurden
nämlich, dem Principe der Vereinswirthſchaft entſprechend, die Einnahmen
und Ausgaben des Reichs auf die Einzelſtaaten repartirt und auf Grund
der Bevölkerungszahl jedes Einzelſtaates alsdann die Höhe des
Matriku=
larbeitrags berechnet. Es wurden bei dieſer Berechnung jedem Staat
ſeine Leiſtungen in Anſatz gebracht und zwar ſind innerhalb des Reichs
wieder beſondere Verbände vorhanden, deren Leiſtungen ſämmtlich in
Rechnung gebracht werden
z. B. der Branntweinſteuerverband, der
Bierſteuerverband - und welche diejenigen Staaten, die einem ſolchen
Verband nicht angehören durch Averſional=Summen zu compenſiren
ha=
ben. Das Reich, beziehungsweiſe die Reichsregierung, erſcheint dieſem
Verhältniß gegenüber gewiſſermaßen als der „geſchäftsführende Director
einer Geſellſchaft, welche aus den Einzelſtaaten beſteht.
Die neuen Steuern werden dieſes Verhältniß erheblich ändern. Die
Matrikularbeiträge ſollen aufhören und damit die ſeitherige
Geſellſchafts=
rechnung wegfallen, und die Ausgaben ſollen aus den eigenen
Ein=
nahmen des Reichs beſtritten werden. Es ſoll die Vereinswirthſchaft
in eine unabhängige Staatswirthſchaft umgebildet werden und der
ſtaat=
liche Charakter des Reichs durch ſeine Finanzwirthſchaft mehr zum
Aus=
drucke kommen. Dieſes iſt die principiell wichtige Seite der Steuer=
Re=
formprojekte des Reichskanzlers.
Bermiſchte Mitthellungen.
Darmſtadt, 20. Februar.
Nach einer durch das Großh. Polizeiamt Darmſtadt erfolgten
Zuſammenſtellung über die Thatigkeit der
Schutzmann=
ſchaft im zverfloſſenen Jahre hat der Schutzmann durchſchnittlich pro
Tag 8 Stunden Tagesdienſt und 3 Stunden Nachtdienſt und je den
fünften oder ſechſten Tag von Abends 8 oder 10 Uhr Dienſt bis Morgens
7 Uhr. Von der geſammten Schutzmannſchaft ſind beſorgt worden: 25,532
Steuerzettel, 4766 Briefe, 1075 Ladungen, 1362 Umfragen, 986
Hoſpital=
zettel, 837 Aufforderungen an Eltern impfpflichtiger Kinder und 885
Kinder zur Schule oder Fortbildungsſchule geführt worden. Polizei=
Anzeigen ſind erhoben worden: In ſanitätspolizeilicher Hinſicht 292,
darunter 170 wegen Lebensmittelverfälſchung, wegen Uebertretung der
Melde=Ordnung 1583, wegen Ruheſtörung, Unfug ꝛc. und ſonſtigen
Uebertretungen der ſicherheitspolizeilichen Vorſchriften 1599, wegen
Ueber=
tretung der ſittenpolizeilichen Vorſchriften 428, ferner 71 wegen
Thier=
quälerei, wegen Uebertretung der Maß= und Gewichts=Ordnung und
ſonſtigen gewerbspolizeilichen Vorſchriften 300, wegen Verſtößen gegen
die ſtraßenpolizeilichen Vorſchriften, als Fahrordnung, Straßenreinigung
ꝛc. 2066, wegen Uebertretung der bau= und feuerpolizeilichen Vorſchriften
119, Steuerdefraudationen 38. Criminal=Unterſuchungen wurden geführt:
wegen Diebſtahls, Betrug, Unterſchlagung, Erpreſſung, Verbrechen gegen
die Sittlichkeit ꝛc. zuſammen 861. An Verhaftungen wurden
vorge=
nommen: Wegen Diebſtahls 102, wegen Betrug und Unterſchlagung 10,
wegen ſchwerer Körperverletzung 2. wegen Urkundenfälſchung 3, wegen
Betteln und Landſtreicherei 1055 wegen Obdachloſigkeit 239, wegen
Skandal und Unfug 40, wegen Trunkenheit 79, lüderliche Dirnen 127,
wegen Widerſtand 17, Verhaftungen auf Requiſition von Behörden und
Solchen, die von Auswärts verfolgt werden, 280, zuſammen 1863. Es
kommen ſonach durchſchnittlich auf den Mann 51 Verhaftungen.
— Samſtag den 23. d. M. hält Herr Dr. C. Oppel aus Frankfurt
im Volksbildungs=Verein einen Vortrag über Praris in der
Kin=
dererziehung.
— Der Gartenbau=Verein zu Darmſtadt möchte die Liebe zur
Blumenzucht bei dem Arbeiterſtande mehr beleben ſund will zu dieſem
Zwecke drei Topfpflanzen zu 10 Pf. das Stück an jede betreffende Familie
abgeben. Eine Ausſtellung ſoll dann nach einigen Monaten mit dieſen
Pflanzen erfolgen, und Prämien ſollen für die beſte Pflege derſelben
er=
theilt werden. Diejenigen Arbeiterfamilien, welche ſich an dieſem ſchönen
Unternehmen zu betheiligen geneigt ſind, wollen innerhalb 8 Tagen ihren
Namen, Stand und ihre Wohnung bei einem der nachbenannten Herrn:
Rentner Gans, Frankfurterſtraße 24, Stadtverordneter Möſer
Promenade=
ſtraße 33, Lehrer Ruhland Promenadeſtraße 28, Lehrer Sauerwein,
Nieder=Ramſtädterſtraße 11, Rentner Weſternacher Hügelſtraße 30
ſchrift=
lich abgeben.
(Heſſiſche fl. 25 Looſe.) Bei der Verlooſung ſind weiter
nach=
folgende höhere Gewinne gezogen worden: Nr. 61113 mit fl. 1000, Nr.
17892 Nr. 52411 mit je fl. 500, Nr. 7148 Nr. 40124 mit je fl. 250,
Nr. 50182 Nr. 81425 mit je fl. 125.
4 Die dritte Kammermuſik=Soirse fand Montag den 18. Febr.
im Saal zur Traube ſtatt und wirkten dießmal außer den Herrn Weber,
Bauer, Petr und Reitz auch die Herren Willem de Haan (Klavier) und
Ohls (Contrabaß) mit. Das Programm brachte eine Violinſuite in
Gmoll von Franz Ries, Streich=Quartett in Es-dur von Mendelsſohn
und Quintett für Pianoforte, Violine, Viola, Violoncello und Contrabaß
in A-dur von F. Schubert. Das Quartett iſt allerliebſt und heben wir
hierbei namentlich die treffliche Ausführung der Canzonetta hervor. Bei
dem Quintett wurde jede einzelne Nummer mit Beifall aufgenommen;
daſſelbe gab den ſämmtlichen Mitwirkenden Gelegenheit, ein vollendetes
Enſemble zu bekunden. Wir ſtehen nicht an, dieſen Kammermuſik=Abend
als eine Perle in den muſikaliſchen Genüſſen dieſes Winters zu
bezeich=
nen, und ſprechen den Veranſtaltern deſſelben den gebührenden Dank
da=
für aus.
— Mainzer Fruchtpreiſe vom 19. Februar: Weizen M. 21.60,
Korn M. 15.30, Hafer M. 14.70, Rüböl per Mai M. 36.50.
Frankfurter Viehpreiſe vom 18. Februar: Ochſen
1. Qual. M. 73-75, 2. Qual. M. 68-70, Kühe und Rinder 1. Qual.
M. 60-63, 2. Qual. M. 52-54, Kälber 1. Qual. M. 70-72, 2. Qual.
M. 60-62, Hämmel 1. Qual. M. 60-63, 2. Qual. M. 50-54.
Frankfurt. Die Vorbereitungen für die Ausſtellung von
Gegenſtänden für Küche und Tafel nehmen raſchen Fortgang.
Die Kochkünſtler entfalten bei der Aufthürmung der großartigen
Ball=
büffets eine außerordentliche Thätigkeit. Dieſelbe wird die ſeltenſten und
einſten, den Gaumen in hohem Grade ſchon beim Anblick kitzelnden
Speiſen enthalten. Das In= und Ausland iſt mit dem Beſten, was es
aufzuweiſen hat, in Contribution geſetzt, und die fürſtlichen Tafeln in
dem Geſchmack der Zeit werden neben den Pfauen auch Schwäne zieren;
ſelbſt Bärenſchinken und ein ganzer Bär wird nicht fehlen. Letzterer
wurde von einem Geſchäftsfreunde einer hieſigen Firma in Rußland eigens
für die hieſige Ausſtellung geſchoſſen; daß Wildſchwein nicht fehlt, iſt
natürlich. Die Gruppirung iſt derartig, daß ſie getroſt das kritiſche Auge
des Kenners herausfordern und ertragen kann. Das in Berlin ſo
allge=
mein mit Beifall aufgenommene Aquarium wird ſich in der hieſigen
Aus=
ſtellung nur in außerordentlich vergrößertem Maßſtabe gleichfalls befinden.
Der decorative Aufbau der Küche hat einen außerordentlichen Wettſtreit
hervorgerufen und die wahrhaft künſtleriſchen Zierden des Unterbaues der
Schüſſeln dürften in der That überraſchend ſein. Aber nicht blos die
Kochkünſtler ſind in edlem Wettſtreit begriffen, ſondern auch die Firmen,
welche mehr das Gebiet der Tafel cultwiren. Einen
Hauptanziehungs=
punkt dürfte unter den verſchiedenen Tiſchen, die nach allen Regeln der
Kochkunſt gedeckt werden ſollen die Kaiſer=Eſtrade bilden. Dieſelbe iſt
in der Art, wie ſie bei den Kaiſerkrönungen im hieſigen Kaiſerſaale Sitte
waren, aufgebaut und mit den Gefäßen geſchmückt, die damals in Gebrauch
waren. Der Baldachin iſt derſelbe, unter welchem im vorigen Jahre
Kaiſer Wilhelm im Caalbau ſpeiſte.
Großherzogliches Hoftheater.
Mit Genugthuung erwähnen wir die am Dienſtag den 19. d3. im
Großh. Hoftheater ſtattgehabte Aufführung der „Favoritin”, welche eine
wohleinſtudirte war und in jeder Beziehung einen günſtigen Geſammt=
Eindruck hervorbrachte. Insbeſondere verdient die von Frln. Schrötter
gegebene Titelrolle Erwähnung. Umfang des Stimmorgans, geſangliche
und ſchauſpieleriſche Kunſt, deklamatoriſche Begabung und außere
Er=
ſcheinung wirken gerade in dieſer Rolle bei der Künſtlerin zuſammen,
um eine Leiſtung zu ſchafſen, die wir zu dem Beſten zühlen was uns
in dieſer Saiſon geboten wurde. — Der „König= gehört bekanntlich zu
den Rollen, in welchen alle die ſchönen Eigenſchaften des Hrn. Becker
in glänzender Weiſe zur Geltung kommen; die Eleganz des Geſanges,
die Innigkeit und Wärme des Ausdrucks und das Auftreten des Sangers,
feſſelten wieder am geſtrigen Abend die Zuhörer. Erfreulich war auch
die Leiſtung des Herrn Chandon als„Prior=.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.