Darmstädter Tagblatt 1878


05. Februar 1878

[  ][ ]

Abonnemen Upreis
Wrllch 6 Mark inck. Bringerlohn.
Auswärt werden von allen Poſt=
Umtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zn 1 Mar 3o Pf. pro Quartal
unck Poſtaufſchlag und Beſtellgebllhr.

Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Inſerate
werdenangenommen nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
mBeſſungen von Friedr. Blßer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auswärtz
von allen ſoliden Annoneen= Expe=
dittonan
.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamtz Darmſtadt.
1878
Dienstag den 5. Februar
.25.

Edictalladung.
Nachdem wider den Gardiſten Theodor Philippi des 1. Großherzoglich Heſſiſchen Jufanterie=Regiments Nr. 115, aus
Frankfurt a. M. gebürtig, der Deſertiousprozeß eröffnet iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzu=
kehren
, ſpäteſtens aber in dem auf Mittwoch den 15. Mai l. J., Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anbe=
raumten
Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnen=
ſlüchtig
erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden würde.
Darmſtadt, den 28. Januar 1878.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 125.) Diviſion.
Ebrekar a o u n e.
Nachdem wider den Rekruten Johann Georg Pullman des 2. Großherzoglich Heſſiſchen Dragoner=Regiments Nr. 24,
aus Groß=Zimmern, Kreis Dieburg, gebürtig, der Deſertionsprozeß eröffnet iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem
Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf Mittwoch den 15. Mai d. J., Vormittags 9 Uhr, vor dem unter=
zeichneten
Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in
contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurthelt werden würde.
Darmſtadt, den 29. Januar 1878.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heiſiſchen 125.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Lehreurſus für Obſtbaumwärter.
Der landwirthſchaftliche Bezirksverein und der Gartenbauverein zu Darmſtadt werden auch in dieſem Jahre zwei junge
Leute aus dem Kreiſe Darmſtadt, welche den am 4. März l. J. beginnenden Lehrcurſus bei Baumſchulenbeſitzer Jäger zu Beus=
heim
beſuchen wollen, mit entſprechenden Geldunterſtützungen ausſtatten.
Bewerber haben ſich bis längſtens zum 28. Februar l. J. dem Vorſitzenden der Obſtbauſection, Ober=Domünenrath
Schenck zu Darmſtadt, Promenadeſtraße Nr. 35, perſönlich vorzuſtellen und Zeugniſſe ihrer Ortsvorſtände über Leumund und
Befähigung zu übergeben.
Darmſtadt, den 28. Januar 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Martin Schäfer von hier hat die Conceſion als ſelbſtſtändiger Dienſtmann mit der Nr. 35 erhalten.
Darmſtadt, am 30. Januar 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

1945) Oeffentliche Aufforderung.
944) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen aller Art an den Nachlaß! Forderungen jeder Art an den Nachlaß/
der Margaretha Roth, geb. Eimer, Wittwe des Großh. Pfandmeiſters i. P. Johann
des Keſſelſchmieds Carl Roth von hier, ſind Michael Kramer in Beſſungen ſind bin=
binnen
acht Tagen anzumelden, wenn ſie ſnen 3 Wochen bei unterzeichnetem Gerichte
bei Ordnung des Nachlaſſes berückſichtigt, anzumelden, wenn ſie bei der Erbausein=
anderſetzung
berückſichtigt werden ſollen.
werden ſollen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1878.
Darmſtadt, den 30. Januar 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt. Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Holzapfel,
Königer, Klingelhöffer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

946) Oeffentliche Aufforderung.
Anſprüche aller Art an den Nachlaß
des Johannes Friedrich von Beſſungen,
geſtorben am 8. Januar 1878, ſind binnen
14 Tagen dahier anzumelden, wenn ſie bei
Ordnung des Nachlaſſes Berückſichtigung
finden ſollen.
Darmſtadt, den 28. Jan. 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Klingelhöffer,
Königer,
Stadtrichter.
Stadtgerichts=Aſſeſſor
54

[ ][  ][ ]

196

M 25
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 6. Februar l. J., Vormittags 9 Uhr,
werden Soderſtraße Nr. 7 die zum Nachlaß des Hofkupferſtecher Ernſt
Rauch gehörigen Mobilien, als:
Gold und Silber, Herren= und Frauenkleider, Weißzeug,
Bettwerk, Möbel aller Art, als: 1 Schreibſecretär, Kana=
pee
, Schränke, Kommoden, Seſſel, 1 Küchenſchrank, =
chengeräthe
, Porzellan u. Glaswerk, ſowie allerlei Hausrath
gegen baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 30. Januar 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Verutheiſel.
832)

Malz-Ezkraol.

Bekanntmachung.
Moutag den 11., Dienstag den 12.
und Mittwoch den 13. Februar 1878,
Vormittags 9 Uhr,
kommen in der Turnhalle der Turngemeinde,
Woogsplatz Nr. 5, nachverzeichnete Holz=
ſortimente
aus dem ſtädtiſchen Oberwald
öffentlich zur Verſteigerung:
Montag den 11. Februar.
66 Rmtr. Buchenſcheitholz Ir Klaſſe,
2r
603
56 Eichenſcheitholz.
Dienstag den 12. Februar.
558 Rmtr. Buchenknüppel,
406 Buchenſtockholz,
44 Eichenſtockholz,
Erlenſtockholz.
69
Mittwoch den 13. Februar.
118,80 Hundert Buchenwellen,
Eichen
6,80
Erlen= und Aspenwellen.
12,20

Das Holz ſitzt Diſtrict Kellerwieſenſchlag
in der Nähe vom Bernhardsbrünnchen.
Darmſtadt, den 1. Februar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
869) Appfel, Beigeordneter.
Holzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes, Diſtrict Moosberg.
Donnerstag den 7. Februar von Vor=
mittags
9 Uhr an im Gemeindehaus
zu Beſſungen.
3 Lärchenſtämme von 18-20 Em. Drchm.,
18-23 M. Länge = 1.28 Cbm.,
30 Lürchenſtangen von 5-7 Em. Drchm.,
11
13 M. Lünge 0.99 Cbm.,
67 Buchenſtangen von 7-12 Cm. Drchm,
5-7 M. Länge = 253 Cbm.
306 Rm. Buchen=Scheiter I. Cl.,
400 Knüppel,
150
Stöcke,

60 Hundert, Wellen.
Sämmtliches Holz iſt bequem abzufahren.
Der Großh. Forſtwart Fritz zu Vellen=
fallthor
zeigt es auf Verlangen vor.
Das Nutzholz gelangt zuerſt zum Aus=
gebot
.
Darmſtadt, den 27. Januar 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
778)
Muhl.

Bekanntmachung.
Mittwoch deu 6. Februar, Vor=
mittags
10 Uhr, ſoll in dem hieſigen
Faſſelſtall ein zum Sprung untauglicher,
ſehr gut gehaltener Faſſelochs öffentlich
gegen gleich baare Zahlung verſteigt werden.
Beſſungen, den 1. Februar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Demmel.
870)

Feilgebotenes.

Beſter Erſatz für Bordeaux, Sherry,
Malaga, empfiehlt zu bekannten Preiſen
9835)
E. Seriba.
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und Ledertuch, Wachstuch,
Vorhanggallerien, Rouleaux
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Schulſtraße 1.
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Fr. Pröſcher, Kirchſtraße, L. Horſt,
Soderſtraße 42.
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Hahnen und Weibchen, bei
Feldwebel Heß, Infanterie=Caſerne.
885) Vierundzwanzig Meter Buchen=
Scheitholz erſter Claſſe, Beſoldungsholz,
vorzügl. Qualität, ganz oder in Theilen,
nicht unter 5 Meter, zu billigem Preiſe
ſabzugeben. Beſſunger Schulſtraße 5.
Do lange Vorrath
empfehle reinſchmeckenden
Ceylon-Caffee,
pr. ¼ Kilo Mark l. 25.,
reinſchmeckenden Java-Caffee
pr. ¼ Kilo Mark 1. 20.

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pfehle
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Eierhandlung am Markt Nr. 7, im
Gräff'ſchen Hinterhaus.
926)
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Kleehen
zu verkaufen. Lauteſchlägerſtraße 4.
Rhein=Salm friſch,
Lachs geräuchert,
Hechte lebend,
Cabliau friſch,
Krebſe
empfiehlt die Fluß= u. Seefiſch=Handlung von
Gebr.-Röſinger,
untere Hügelſtraße 73.
947)
948) Ein erſt ſeit wenig Jahren be=
wohntes
zweiſtöckiges Haus mit Garten
in geſundeſter Lage ſteht zum Verkauf, am
liebſten ohne Zwiſchenhändler.
Räheres in der Expedition d. Bl.

[ ][  ][ ]

M 25

191

949) Bacht 100I Naaht!
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ſchuhen
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W. Der Ausverkauf findet nur kurze Zeit ſtatt.

958) W Ehter
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Nach Vorſchrift des Hrn. Dr. A. B. Lutze
und Dr. W. Schwabe.
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Cacao beſtehend.
Das Pfund koſtet nur 50 Pfg.
Es ſind auch ¹ u. ¼ Pfunde zu haben.
Dr. Lutz'ſche Vollpackete koſten nur 40 Pf.
Wiederverkäufern Nabatt.
Alleinige Haupt=Niederlage für Darm=
ſtadt
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951) Die erwartete größere Sendung

iſt theilweiſe eingetroffen und erlaube ich mir dieſelben in den beliebten, anerkannt
gutſitzenden Façons und zu den billigſten Preiſen beſtens empfohlen.)
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Ludwigſtraße 132.
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ſtraße
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Gartens. Preis 800 M. Näh. im 3. Stock.
10065) Ballonplatz Nr. 3 zn möbl.
Zimmer zu vermiethen.
10897) Zu verm. per 15. März 1878.
Wohnung nebſt Geſchäfts= u. Lagerräumen
im Hinterbau. Näheres Eliſabethenſtr. 1.
12) Magdalenenſtraße 1 iſt der un=
tere
Stock nebſt Werkſtätte ſogleich zu ver=
miethen
. Das Nähere im Hinterhaus.
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furterſtraße
, iſt eine ſchöne Wohnung zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Näheres Aliceſtraße 8.
211) Ein Zimmer.
Wilhelminenſtraße Nr. 31.
378) Der untere Stock meines Hauſes
Wilhelmſtr. Nr. 12, 5 Zimmer, Küche,
Speiſekammer, Mädchenzimmer u. 2 Keller
enthaltend, nebſt dem vorderen Garten, iſt
zu vermiethen und baldigſt zu beziehen.
Näheres im Hauſe ſelbſt oder bei Hrn.
B. L. Trier zu erfragen.
H. W. Habermehl Wwe.

[ ][  ][ ]

198

R 25

799) Rheinſtraße Nr. 23 der
obere Stock, beſtehend aus 6 Piecen,
Manſardenzimmer, Küche nebſt allem
ſonſtigen Zubehör, zu vermiethen und
am 1. Mai zu beziehen.
291) Bleichſtraße 13 ein Manſarden=
Logis mit allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und ſofort zu beziehen.
880)
Zu vermiethen.
Möbl. Zimmer, event. mit Cabinet.
Näheres in der Expedition.
443) Mathildenplatz 6 ein Zimmer
mit Möbeln gleich beziehbar.
503) Rheinſtraße 8 im Vorderhaus,
drei Stiegen hoch eine freundliche Wohnung
mit allem Zubehör.
569) Ein kleineres angenehmes Zimmer
iſt um ſehr annehmbaren Preis, möblirt,
zu vermiethen. Niederramſtädterſtraße
Nr. 11, dem Polytechnikum gegenüber.
E
Ez
570) Schön möblirtes Zimmer zu
vermiethen.
J. Volz, Markt.

572) Zwei geräumige Zimmer, Küche u.
ſonſtiges Znbehör im Hinterbau an eine
ruhige Familie per 1. März zu vermiethen.
Schuſtergaſſe 13.
575) Ein unmöblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Eliſabethenſtr. 17 bei Raab.
636) Nieder=Namſtädterſtraße 9 der
2. Stock, 3 Zimmer, Küche, Glasabſchluß
nebſt allen Bequemlichkeiten, baldigſt beziehbar.
637) Ein kleines Logis per 14. März a. c.
zu vermiethen. Arheilgerſtraße 37.
639) Obergaſſe 40 ein unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen, 1. Februar zu be=
L. Lautz I.
ziehen.
782) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Carlſtraße 12 zwei Stiegen.
784) Eiu möblirtes Zimmer Schuſter=
gaſſe
13 zwei Stiegen hoch.
785) 7 große Ochſengaſſe 7 Laden/
nebſt Wohnung zu vermiethen. Zu erfragen
Eck der gr. Ochſen= u. Schirmgaſſe 6.
891) Sackgaſſe 3 iſt der 2. Stock zu
vermiethen und den 5. Mürz beziehbar.
959) Lauteſchlägerſtraße 14 ein klei=
nes
=Logis ſogleich beziehbar.
960) Wendelſtadtſtraße 42 ein Man=
ſarden
=Logis ſogleich beziehhar.
961) Dreibrunnenſtraße 10 iſt ein
freundliches Manſarden=Logis mit allen Be=
quemlichkeiten
zu vermiethen.
962) Schwanenſtraße 6 ein Logis zu
vermiethen und den 1. März zu beziehen.
963) Ein gut möbl. Zimmer im oberen
Stock zu vermiethen. Schützenſtraße 12.

Vermiſchte Nachrichten.
auf Werthe Wechſel) unte=
ſtrengſterDiscretion
. Schul=
; geld
ſtraße Nr. 11, 1 St. h.

Darustädter Volkishamla,
743)
eingetragene Genoſſenſchaft.
Abtheilung Sparkaſſe.
Die Auszahlung der Zinſen findet vom 1. bis 15. Februar d. J. Vormittags
von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr an unſerer Kaſſe ſtatt. Die
nicht ausgezahlten Zinſen werden kapitaliſirt und vom 31. Dez. 1877 an mit verzinſt.
Darmſtadt, den 26. Januar 1878.
Der Vorstand.

M.
EO0O Fl
H. .
für die Katharinenkirche=Lotterie ohne Nieten, wobei jedes Loos gewinnt ( Haupt=
gewinne
im Werthe von 7000, 6000, 5000, 4000, 3000 ꝛc. Mark
ſind zu 3 Mark pro Stück in der Exv. d. Bl. zu haben.

Gartenbau=Verein.
Monatsverſammlung Mittwoch den/
6. Februar 1878, Nachmittags 3 Uhr, im
Saalbau.
964)
Der Vorſtand.
LEliſabethen=Stift.
Unentgeltliche Behandlung unbemittelter
Augenkranken
Abends von 5½ bis 6½ Uhr.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[4457
Aamume
9
651) Unſere in der Altceſtraße 3
gelegenen Fabrik=Lokalitäten ſind mit
oder ohne Dampfmaſchine zu vermie=
then
event. ſammt 3 ſtöck. Wohnhaus
zu verkaufen.
Erſte Darmſtädter Heerdfabrik.
Gebrüder Rocder.

BEszidiairaian
859) Ein gebildetes Frauenzimmer
ſaus achtbarer Familie (kath. Conf.) ſucht
als Haushälterin oder Erzieherin bei Kin=
dern
für ſofort Stelle. (In letzterem Fach
ausgebildet.) Näheres auf dem Büreau
aller Branchen, Promenade 18.
862) Ein am Holzweg in Beſſungen
gelegenes circa 1 Morgen großes Garten=
grundſtück
iſt zu verpachten. Bedingungen!
zu erfragen Wilhelminenſtraße 14.
841) Eine Putzmacherin für auswärts:
geſucht. Offerten unter F P 224 an die
Exp. d. Bl. abzugeben.
929) Erſt= und zweitſtillende Schenk=
ammen
können nachgewieſen werden beiſ
Frau Gg. Haller IV., Pfungſtädterſtraße
in Eberſtadt.
934) Den 1. März wird für auswärts
eine Köchin für guten Lohn geſucht, die
ſelbſtſtändig kochen kann und ſich auch der
Hausarbeit mit unterzieht. Zeugniſſe wer=
den
gewünſcht. Zu erfragen in der Exped.

3 Pfg. Octroi vom
Sentner Wteinkohlen.
Alle die Gewerke, für welche Steinkohle
kein Verbrauchs=ſondern Erzeugungs=
mittel
iſt, werden zu einer Beſprechung
auf Dienstag den 5. Februar, Abends
8= Uhr, in den Ritſert'ſchen Saal
(Schützenhof) dringend eingeladen.
Insbeſondere geht die Bitte an alle
Fabrikanten, welche mit Dampf arbeiten
laſſen, Bierbrauer, Schloſſer, Bäcker
und Schmiede.
Heinrich Schuchard.
Frommann u. Bünte.
Guſtav Stammler.
G. Friedrich, Bierbrauer.
N. Diſchinger, Bierbrauer.
Ad. Spamer, Schloſſer,
966)
Fr. Ewald, Bäcker.
936) Ein anſtändiges erfahrenes Kinder=
mädchen
wird ſogleich geſucht.
Saalbauſtraße Nr. 73.
940) Man bittet den am 27. in
der Hauptprobe des Muſikvereins irr=
thümlich
vertauſchten Schirm beim
Inſpector des Saalbaues einzuwechſeln.

6
S
Dankſagung.
Die rege Theilnahme, welche unſerer
theuren Mitſchweſter Aquila während ihrer
Krankheit und insbeſondere bei ihrer Beer=
digung
bewieſen wurde, war uns ein reicher
Troſt bei dem ſchweren Verluſte, welcher
uns durch ihr Hinſcheiden betroffen hat
Da es uns ein Bedürſniß iſt, Allen, welche
ihr ein ehrendes Andenken bezeugt haben,
dafür unſeren aufrichtigſten Dank auszu=
ſprechen
, dies aber wegen der großen Au=
zahl
derſelben nicht überall möglich iſt, ſo
ſei es uns erlaubt, auf dieſem Wege dem
Geſühle unſerer Dankbarkeit allgemeinen
Ausdruck zu verleihen.
Schweſter Amalia,
Oberin der barmh. Schweſter.

[ ][  ][ ]

199

R 25

Prompte Bedienung.

N27.

J. Uluckert,
Hof-Möbelfabrik
Bleichstnasse 32. Darmstadt.

Billige
Preiſe.

RGAEGEAAAU-aI-
Die geſtrige Verſammlung von Freunden des Carnevals, welche die erſte Be=
ſprechung
über die jür den Maskenball am 5. März vorzubereitenden Aufzüge, Tänze
u. ſ. w. hielt, hat beſchloſſen, demnächſt eine neue Verſammlung zu halten. Hiernach
werden alle Freunde des Carnevals, beſonders jene Herren, welche bei einer Masken=
gruppe
ꝛc. ſich betheiligen wollen, zu einer weiteren Beſprechung auf
Sonntag den 10. Februar,
Vormittags 11 Uhr,
in das hintere Lokal der Saalbau=Reſtauration eingeladen.
Darmſtadt, den 4. Februar 1878.
937)
Die FestCommiietian.

5. 941) Eine gewandte Friſeurin nimmt
noch einige Kunden an (insbeſondere für
Bälle). Zu erfr. Promenadeſtraße 13 bei
Frau Kammler.

968) Ein tüchtiger Herrnſchneider wünſcht
noch einige Tage in der Woche beſetzt zu
haben in Reparaturen wie neuer Arbeit.
5 Johannes Rühl, gr. Ochſengaſſe 12.

969) Ein anſtändiges Müdchen wünſcht
Monatdienſt. Obergaſſe 20. 2 Stiegen.

970) Eine geübte erſte Arbeiterin in
ein Putzgeſchäft nach Gießen geſucht von
Frau Jeanette Köhler.

8 Alle Haararbeiten
werden ſchnell und billig gemacht in der
Haarflechterei von Frau Spanier,
Ecke der Etiſabethen= u. Saalbauſtraße 29.

9818) 9000 Mark Verwaltungs=
gelder
ſind auf erſite Hypothek aus=
zuleihen
. Adreſſe bei der Exp. d. Bl.

818) Ein braves Mädchen kann das
Kleidermachen erlernen.
Näheres Beſſunger Kirchſtraße Nr. 16,
eine Treppe hoch.

Dienstag 5. Februar.
Zum Erſtenmale:
Durch die Intendanz.
Original=Luſtviel in 5 Atten von E. Henle.
(Gekröntes Preis=Luſtſpiel.)
Perſonen:
Freiherr von Kuhn, Commer=
zienrath

Hr. Werner.
Freifrau von Kuhn, ſeine Ge=
mahlin
.
Fr. Steck.
Marie,
Frl. Ethel.
ſeine Töchter
Hedwig
Fr. Haſem=Kläger
Hans Waldau
Hr. Fiala.
Baron Rotteck, Adjutant de=
Prinzen Leopold von k4x Hr. Edward.
Geheimer Ruth von Goeben,
Hoftheater=Intendant .
Hr. Wülnzer.
Herr von Lionroth, Ober
Reziſſeur,
Hr. Wisthaler.
Strohberger, Journaliſi
Hr. Franke.
Joſeph, Diener im Hauſe des
Commerzienraths
Hr. Leiß
Ein Brieſträger.
Hr. Schweitzer.
Ein Choriſt
Hr. Dornewus.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.

Der deutſche und öſterreichiſche Alpenverein.
Am 14. v. M. hielt die Sektion Darmſtadt des deutſchenzund öſter=
reichiſchen
Alpenvereins ihre Generalverſammlung ab. In Abweſenheit
des Präſidenten, Herrn Profeſſor Fiſcher, übernahmHerr Dr. Tenner den
Vorſitz und berichtete an Stelle des leider durch Krankheit am Erſcheinen
verhinderten Schriftführers, Herrn Poſtſecretär Gros, uber die Thätigkeit
der Sektion im Jahr 1877.
Die Sektion, die im Jahre 1870f71 von 25 Mitgliedern gegründet
worden und dieſe Zahl bis zum Jahr 1876 nur mit Mühe auf 30 er=
höhen
konnte, iſt, nachdem ſie während faſt 5 Jahren kein äußeres
Lebenszeichen von ſich gegeben, am 24. Mai 1876 erſtmals wieder zu=
ſammengetreten
. Einen erfreulichen Aufſchwung hat ſie jedoch im abge=
laufenen
Jahre genommen; denn 4 Verſammlungen und 2 gemeinſchaft=
liche
Ausflüge bewirkten ein geſelligeres Zuſammenhalten und eine regere
Thätigkeit; außerdem ſtieg der Mitgliederbeſtand bis auf 42, eine recht
hübſche Zunahme im Gegenſatz zu früheren Jahren, aber eine immer noch
kleine Zahl im Verhältniß zu der Wanderluſt und dem Sinn für Natur=
ſchönheiten
, die den Bewohnern unſrer Vaterſtadt in ſo hohem Grade
eigen ſind. Die Urſache dieſer verhältnißmäßig ſchwachen Betheiligung
duͤrfte wohl die in vielen Kreiſen verbreitete Meinung ſein, daß ein Mit=
glied
des Alpenvereins nur mit Eispickel, Gletſcherſeil, Steigeiſen und Er=

klimmungen ſchwer zugänglicher Bergrieſen in Beziehung gebracht werden
könnte, welch irrige Anſicht eine im Bergſteigen weniger geübte Kraft
freilich vom Beitritt zurückſchrecken muß. Wenn auch alljährlich an
außergewöhnlichen Bergbeſteigungen manches geleiſtet wird, ſo iſt dies
doch nicht der eigentliche Zweck des Vereins; derſelbe beſteht vielmehr
nach dem Wortlaut der Statuten in 5 1 darin, die Kenntniß der
Alpen Deutſchlands und Oeſterreichs zu erweitern und zu verbreiten, ſowie
ihre Bereiſung zu erleichtern - wozu in 82 die Mittel angeführt ſind, als:

Herausgabe von literariſchen und artiſtiſchen Arbeiten, Herſtellung
und Verbeſſerung der Verkehrs= und Unterkunftsgelegenheiten, Orgam=
ſirung
des Führerweſens, geſellige Zuſammenkünfte, Vorträge und Unter=
ſtützung
von Unternehmungen, welche die Vereinszwecke befördern.
Der Vortheil, der daraus den Vereinsmitgliedern erwächſt, - und
zwar nicht nur ſolchen, die immer nach dem Höchſten ſtreben ſondern
auch bequemeren Naturen, die ſich in den beſcheidneren Regiönen von
unter 2000 Meter zu bewegen lieben -ergibt ſich ſchon hei dem Gedanken
an den aufzuſtellenden Reiſeplan; wie viel an Zeit und Koſten geſpart
wird, wenn derſelbe ſorgfältig im Detail ausgearbeitet iſt, das weiß
Jeder zu ſchätzen, der die Alpen und beſonders die deutſchen und öſter=
reichiſchen
Alpen durchwandert hat. Weniger gilt dies von der Schweiz,
wo ein dicht geſpanntes Netz von gut angelegten Gebirgsſtraßen im
55

[ ][  ]

200

125

Sommer ganze Karawanen von Touriſten mit größter Bequemlichkeit
in die entlegenſten Thäler befördert, wo ſich die luxuriöſeſten Verpfle=
gungsinſtitute
bis an die Grenze des ewigen Schnees anniſten, wo einem
das Großartigſte der Natur ſo zu ſagen auf dem Präſentirteller gereicht
wird, wo es aber dem Vergſteiger auch begegnen kann, daß ihm auf
einer Höhe von über 2500 Meter die Alltagsproſa in Form eines pomade=
köpfigen
, frackwedelnden Kellners mittelſt einer ſelbſt für dieſe Höhe noch
ſehr erhabenen Wirthshausrechnung plötzlich jeden Hauch von Alpenpoeſie
wegwiſcht. Dort mogen die guten Reiſehandbücher ausreichen, beſonders
wenn man ihre vorgeſchriebenen Marſchrouten gewiſſenhaft,abkilometert
nicht aber in den deutſchen und öſterreichiſchen Alpen, wo es mit den
Verkehrsmitteln ganz anders beſtellt iſt. Von einigen Gegenden Bayerns
abgeſehen, bieten ſich hier eine im Verhältniß zu der Schweiz bedeutend
geringere Anzahl von fahrbaren Straßen, dagegen viele nur ſpärlich, ja
oft kaum betretene Gebirgspfade, deren Unterkunftsgelegenheiten weit
auseinanderliegen, ſo daß man oft gezwungen iſt, auf einſam ſtehenden
Gehöften oder noch einſameren Clubhütten m nächſter Nähe der Gletſcher=
welt
zu übernachten. Und gerade dieſer Umſtand erheiſcht ein ſorgfältiges
Erwägen und Ausarbeiten des Reiſeplans, beſonders in Bezug auf Ab=
ſchätzen
der Tagestouren mit Berückſichtigung der vorhandenen Nacht=
quartiere
, wozu die beſten Reiſehandbücher eine für die Verhältniſſe jener
Gegenden nur ungenügende Auskunft geben, der Alpenverein jedoch die
geeignetſten Mittel bietet, theils durch die Gelegenheit ſich bei erfahrenen,
vielgereiſten Mitgliedern Rath holen zu können, theils durch die mit in=
haltsreichen
Werken und vorzüglichem Kartenmaterial wohl ausgeſtattete
Sektionsbibliothek. Auch hat es ſeine beſonderen Reize, mit leichtem Ge=
päck
und unbeläſtigt vom großen Louriſtentroß, durch die erhabene Stille
dieſer noch einſamen, bald wunderlieblichen, bald großartig ſchönen Thäler
zu wandern, am Ufer des rauſchenden Baches dahin, über ſonnige Mat=
ten
, durch waldesdunkle Schluchten; hie und da ein ſchlummerndes
Dörfchen, Heerdenglockengeläute und der Juchzer eines Hirten, der für
dieſe Leiſtung noch keine Bezahlung beauſprucht. Man trifſt dort zwar
lange nicht den Comfort der Verpflegung, wie ihn die Schweiz gewährt,
aber man braucht auch nicht zu befürchten, daß beim Emtritt in ein
Wirthshaus die chroniſche Schwindſucht, mit der jeder Geldbeutel behaf=
tet
iſt, ſofort in eine galoppirende ausarte; umfangreiche Damenkoffer
und die von letzteren haufig unzertrennlichen Drückkinderwägelchen haben
dort noch keinen Eingang gefunden. Von ſonſtigen Vortheilen, die der
Verein ſeinen Mitgliedern gewährt, iſt ferner die Preisermäßigung in den
von ihm erbauten Clubhütten und auf einigen Strecken der K. Eliſabeth=
Bahn hervorzuheben. Der Geldbeitrag iſt ſehr mäßig, nämlich 7 M.
jährlich, von denen 1 M. für die Sektionskaſſe beſtimmt iſt; auswärtige
Mitglieder bezahlen wegen vermehrten Portoausgaben eine Mark mehr.
Dabei ſind noch die jährlich in ca. 9 Heftchen erſcheinenden Vereins=
ſchriften
in Betracht zu ziehen, von denen jedem Mitglied ein Exemplar
gratis zugeſtellt wird, und die außer ſehr intereſſanten Reiſeberichten und
werthvollen Notizen, vorzügliche Specialkarten und Anſichten ent=
halten
.
Nachdem Herr F. Sander über den Beſtand der Kaſſe berichtet,
ſchritt man zur Neuwahl des Vorſtandes, die folgendes Reſultat ergab:
Vorſitzender: Herr Dr. Tenner; Schriftführer: Herr Poſtſekretär Gros;
Kaſſier: Herr Kaufmann Orth. Zur Anſicht aufgelegt waren ein Pano=
rama
von der Hütteneckalpl bei Iſchel, das die Scktion Darmſtadt von
der Sektion Salzkammergut zum Geſchenk erhalten, und einige Blatt der
neuen öſterreichiſchen Generalſtabskarte, dem Mitgliede Herrn Chemiker
Schlapp angehorend; auch zeigte derſelbe einen von ihm ſelbſt conſtruirten,
höchſt praktiſchen und leichten Torniſter vor. Ein Vorſchlag, noch im
Laufe dieſes Winters einen gemeinſchaftlichen Ausflug in Ausführung zu
bringen, wurde angenommen und eine Commiſſion, aus den Herren Metz,
Sander und Schmitz beſtehend, beauftragt, ſich mit den Vorbereitungen
zu befaſſen. Zum Schluß verlas Herr Hr. Langenbach eine von der be=
kannten
öſterreichiſchen Schriftſtellerin Frau Enderes ſehr poetiſch abge=
faßte
Schilderung einer Beſteigung des Ortler (3905 M.) die um ſo
intereſſanter war, als genannter Herr an der Ausführung dieſer für eine
Dame höchſt ſchwierigen Tour perſönlich Theil genommen hatte. A. S.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 5. Februar.
Seine Königl. Hoheit der Großherzog haben geſtern eine
Deputation des Gemeinderaths von Zwingenberg in Audienz empfangen.
(Militärdienſtnachrichten) Dr. Martin, Aſſiſtenzarzt 1. Kl.
vom Großh. 1. Inf. Rgt. Nr. 115 zum Stabs= und Bat. Arzt im Juf.=
Rgt. Nr. 60, Cold, Aſſiſtenzarzt 2. Kl. vom 1. Bat. des Landwehr=Rgt.
Nr. 117 zum Aſſiſtenzarzt 1. Kl. der Marine befördert, Dr. Weſtliphal
Aſſiſtenzarzt 1. Kl. vom Inf.=Rgt. Nr. 81 zum 2. Großh. Drag.=Agt.
Nr. 24 verſetzt.
Der Allgemeine Verein gegen Verarmung und Bet=
telei
iſt in die Prüfung einer höchſt wichtigen Frage eingetreten. Bei
ſeinen Beſtrebungen, die Quellen der Verarmung zu erforſchen, fiel als=
bald
auf, daß es hauptſächlich die Hausmiethe iſt, durch welche der
ärmere Theil der Bevölkerung in Rückſtand kommt und in Schulden
geräth, dann werden die Mobilien verpfändet, und in kurzer Friſt iſt
ein ſolider kleiner Hausſtand zerſtört und in Verarmung verſunken. Das
an die Mitglieder des Vereins vertheilte Schriftchen Aus der Londoner

Armenpflege, von Octavia Hillu enthält nun außer mancher anderen
werthvollen Anregung vielfach die Erwähnung der Thatſache, daß in Lon=
don
die Miethen der kleinen Wohnungen wöchentlich bezahlt werden.
Bei der Beſprechung in dem Verein wurde hervorgehoben, wie ſehr es im
Intereſſe der ärmeren Bevölkerung liege, ſolche Ordnung auch bei uns
einzuführen. Die meiſten Arbeitslöhne werden wochenweiſe ausgezahlt,
und es iſt ſicher in vielen Fällen unendlich ſchwer von dieſen Wochen=
löhnen
die Miethe des Vierteljahres zurückzulegen und nicht anzugreifen,
während täglich dringende Bedürfniſſe des Lebens dazu verlocken. Da=
gegen
iſt es ganz leicht von dem Wochenlohn, den manſeben eingenommen,
die Miethe ſogleich zu zahlen; Kopf und Herz ſind damit einer wichtigen
Sorge enthoben, die Unabhängigkeit des Haushalts, wie Friede und gutes
Vernehmen mit dem Hausbeſitzer bleiben gewahrt. Die alsbaldige
wöchentliche Zahlung der Hausmiethe iſt aber auch eine Art Erſparniß,
ein erſter Schritt zum Wahren der Zukunft und wer von dem Wochengeldſofort
einen Theil abgibt, um die Wohnung zu ſichern, wird bald auch erwägen,
ob er nicht einen weiteren kleinen Theil in die Sparkaſſe legen kann.
Auch auf anderen Gebieten wird die Schädlichkeit der bei uns üblichen
langen Zahlungsfriſten allſeitig anerkannt, nirgends wirken dieſe aber
ſchädlicher als bei der Miethe der kleinen Wohnungen, und hier wäre
ganz leicht abzuhelfen.
Die wiſſenſchaftlichen Vorträge im Kaufmänniſchen Ver=
ein
, welche ſich einer ſteigenden Popularität und immer größerer
Theilnahme des hieſigen gebildeteren Publikums erfreuen, haben in
dieſem Winterhalbjahr durch den am Camſtag Abend zum erſtenmale
hier gehörten Afrikareiſenden Hofrath Dr. Gerhard Rohlfs eine
ſchätzenswerthe Bereicherung erfahren, und wohnten auch Se. Königl.
Hoheit der Großherzog deſſen Vortrag bei. Wenn auch das Thema
die Reiſe nach dem Tſchadſee und quer durch Afrika' an und für ſich
ein äußerſt intereſſantes und anziehendes iſt, ſo wurden doch unſere
Erwartungen durch die Friſche und Lebenswahrheit dieſes Vortrags,
gewürzt durch komiſche Erlebniſſe und Epiſoden ꝛc. noch bei weitem
ubertroffen. Die Art und Weiſe wie Herr Rohlfs den Stoff ſeines
1½ ſtündig. Vortrags in äußerſt klarer und verſtändlicher Weiſe behandelte,
konnte uns glauben laſſen, derſelbe ſei erſt geſtern von ſeiner weiten,
mit unendlichen Anſtrengungen Gefahren und Entbehrungen verbundenen
Reiſe zurückgekehrt und wurde den überaus zahlreichen Zuhörern ein
getreues Bild der Culturentwickelung, Länder= und Bodenbeſchaffenheit
ſowie der Sitten und Gebräuche der Bewohner eines ſo überaus frucht=
baren
, reichen und üppigen Landes geboten, welches uns Curopäern bis
jetzt noch ſo wenig zugängig iſt.
Heute Abend findet im Saale des Schützenhofes eine Beſprechung
von Intereſſenten ſtatt wegen der Erhöhung des Octrois auf Steinkohlen.
Die Monatsverſammlung des Gartenbauvereins findet
Mittwoch den 6. Februar ſtatt. (ſiehe Inſerat.
n. Herr Profeſſor Dr. C. Thiel hält kommenden Donnerſtag
im Volksbildungs=Verein einen Vortrag über Ernährung, Nahrungs=
und Genußmittel und hat noch weitere Vorträge auf dieſem Gebiete
in Ausſicht geſtellt.
Sicherem Vernehmen nach wird nächſten Donnerstag Abend Herr
Vergmeiſter Tecklenburg in dem Lokalgewerbverein, Gaſthof zur Poſt,
einen Vortrag über das Liernurſyſtem halten. Der Vortrag verſpricht
deßhalb von beſonderem Intereſſe zu werden, weil Herr Lecklenburg
das betr. Syſtem in Holland kennen lernte und alſo über ſeine eigenen
Beobachtungen referiren kann.
Wie uns mitgetheilt wird, ſind die originellen Coſtüme zu der
in der Vereinigten Geſellſchaft aufgeführten und von Herrn Thieme
ſehr gut arrangirten Quadrille der Schornſteinfeger und Köchinnen
von Herrn Hachenburger angefertigt worden.
In der unteren Stiftſtraße waren heute (4.) mehrere hundert
Buben, Mägde und Müſſiggänger verſammelt, welche mit einem Be=
trunkenen
ihren Unfug trieben. Die Jungen bombardirten dieſen mit
Schneeballen und dauerte das Vergnügen' etwa eine Stunde.
Worms, 1. Febr. Heute Nacht verſchied nach längerer Krankheit
einer der älteſten Großh. Offiziere, der Generalmajor i. P. Wilhelm
Freiherr von Gerlach im 83. Lebensjahre.
(W. Z.)
Mainzer Victualienpreiſe vom 1. Februar: Butter
96 Pf. bis 1 M., in Parthien 70-75 Pf. Eier per 25 Stück 1 M.
60 Pf. bis 1 M. 70 Pf. Kartoffeln per 100 Kil. 7 M. 50 Pf. bis
8 M. 50 Pf. Kornſtroh per Ctr. 1 M. 70 Pf. bis 2 M. 10 Pf., Heu
per Ctr. 3 M. bis 3 M. 50 Pf.
In der Woche vom 13.-19. Januar verſtarben in Mainz mit
Caſtel 20, in Darmſtadt mit Beſſungen 20, in Offenbach 10, in Worms
16, in Gießen 1 Perſonen. Hiervon verſtarben an Maſern 1 (in Mainz!
an Scharlach -, an Diphteritis 3 (ie 1 in Mainz, Darmſtadt und
Worms), an Keuchhuſten 1 (in Darmſtadt), an Unterleibstyphus 1
(in Maiz), an Diarrhoe und Brechdurchfall 1 (in Mainz), an Wochen=
bettkrankheiten
3 (je 1 in Mainz, Darmſtadt und Worms), an Lungen=
ſchwindſucht
12 (4 in Mainz, 5 in Darmſtadt, 2 in Offenbach 1 in
Gießen), an entzündl. Krankheiten der Athmungsorgane 10 (3 in
Mainz, 2 in Darmſtadt, 3 in Offenbach, 2 in Worms), an Schlagſ
3 je 1 in Mainz,. Darmſtadt und Worms), durch gewaltſamen To= 2
(in Worms).

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.