Abonnemendprels
ſährlih 6 Mark unck. Bringerlohn.
Audwürt werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zn 1 Mark 30 Pf. pro Qnartal
luck. Poſtaufſchlag und Beſtellgeobllhe.
Mit der Sonntags=Beilage:
141. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh.
.20.
Dienstag den 20. Januar
Inſerate
werden angenommem in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Rr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Blbßer,
Holzſtraße N. 18. ſowie auzwärt
von allen ſollden Annouca=Eppe=
Nitionen.
Volizeiamts Darmſtadt.
1878
770) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche aller Art an
den Nachlaß des verſtorbenen Nähmaſchinen=
Fabrikanten Heinrich Mühlig dahier ſind
binnen 14 Tagen bei unterzeichnetem
Ge=
richt anzumelden, widrigenfalls dieſelben
bei Regelung des Nachlaſſes nicht
berück=
ſichtigt werden würden.
Darmſtadt, den 21. Januar 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Dr. Riedel,
Königer,
Stadtrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
771) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche aller Art
an den Nachlaß der dahier verſtorbenen
ledigen Henriette Eleonore Bender ſind
binnen 14 Tagen bei unterzeichnetem
Ge=
richt anzumelden, widrigenfalls ſie bei
Re=
gulirung des Nachlaſſes unberückſichtigt
bleiben.
Darmſtadt, den 17. Januar 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Dr. Riedel,
Stadtrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Dienstag den 5. Februar l. J.,
Vormittags 10 Uhr, ſollen die im
Lauf=
dieſes Jahres vorkommenden ſ. g. Procent=
Arbeiten, als: Maurer=, Steinhauer=,
Zim=
mer=, Schreiner==Glaſer==Schloſſer=,
Speng=
ler=, Weißbinder=, Lackirer=, Pumpenmacher=,
Seiler=, Wagner=, Schmiede, Häfner= und
Pflaſier=Arbeiten, ſowie die Lieferung der
Eiſengußwaaren öffentlich durch Submiſſion
vergeben werden.
Preistarife und Bedingungen liegen von
Montag den 28. d. Mts. an auf dem
Stadtbauamt zur Einſicht offen, woſelbſt
auch die Submiſſions=Offerten bis zu
obi=
gem Termine einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 23. Januar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
675)
Ohly.
Bekanntmachung.
Zufolge ſtadtgerichtlicher Verfügung
wer=
den die dem Jean Meyer und
Ehe=
frau zu Beſſungen zuſtehenden
Immo=
bilien und zwar:
Flur. Nr. MMeter.
1 8118₀0 143 Grabgarten,
Anna=
ſtraße,
11 811⁄₁₀o 335 Hofraithe,
Anna=
ſtraße,
I 81¹⁄₁₀e 387 Grabgarten daſelbſt,
Donnerstag den 31. Januar d. J.,
Nachmittags 5 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus mit unbedingtem
Zuſchlag öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 24. Januar 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
687)
Weimar.
Holz=Verſteigerung.
Montag den 4. Februar l. J.,
Vor=
mittags 9½ Uhr anfangend, ſollen auf dem
hieſigen Rathhauſe aus den Gemeindewald=
Diſtricten Eichbaumeck und Texas folgende
Holzſorten verſteigt werden:
300 Stück Kiefern=Bohnenſtangen,
2 Rm. „ Scheiter,
8300 Stück „ Durchforſtungswellen,
2 Rm. „ Stockholz.
Beſſungen, den 28. Januar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. V. d. B.:
Berth, Beigeordneter.
774)
Jagd=Verpachtung.
Freitag den 15. Februar d. J.,
Vormittags 10 Uhr, ſoll auf dem hieſigen
Rathhaus die Feld= uno Wald=Jagd der
Gemeinde Beſſungen, in etwa 4500
Mor=
gen beſtehend, auf 6 Jahre in 2 Abtheilungen
verpachtet werden.
Beſſungen, den 25. Januar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
772)
Demmel.
Holzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes, Diſtrict Moosberg.
Donnerstag den 7. Februar von
Vor=
mittags 9 Uhr an im Gemeindehaus
zu Beſſungen.
3 Lärchenſtämme von 13-20 Em. Orchm.,
18-23 M. Länge z 1.28 Cbm.,
30 Lärchenſtangen von 5-7 Em. Drchm.,
11-13 M. Länge = 0.99 Cbm.,
67 Buchenſtangen von 7-12 Em. Drchm,
5-7 M. Länge = 2.53 Cbm.
300 Rm. Buchen=Scheiter I. Cl.,
400 „ „ Knüppel,
150
Stöcke,
60 Hundert, Wellen.
Sämmtliches Holz iſt bequem abzufahren.
Der Großh. Forſtwart Fritz zu
Bellen=
fallthor zeigt es auf Verlangen vor.
Das Nutzholz gelangt zuerſt zum
Aus=
gebot.
Darmſtadt, den 27. Januar 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
773)
Muhl.
Die Holzverſteigerungen
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes und des Landeshospitals vom 21.
und 25. d. Mts. ſind genehmigt.
Die Schlagfläche im Eichbaumeck muß
bis zum 15. k. M. von Holz geräumt ſein.
Erſter Zahl= und Abfuhrtag:
Freitag den 1. Februar.
Darmſtadt, den 26. Januar 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen=
775)
Muhl.
Feilgebotenes.
Vorzügliche Bettunterlange
und Ledertuch, Wachstuch,
Vorhanggallerien, Rouleaux
billig abzugeben.
Tapetengeſchäft W. Schmidt,
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Schulſtraße 1.
17 Waldſtraße 17.
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Meine rein 8.
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bringe in Gebinden wie in Flaſchen in gefl.
Erinnerung. Bei Beſtellung von 12 Flaſchen
frei in's Haus gebracht.
10310)
G. Ktammler.
669)
Zu verkaufen.
Eine Garnitur Lila=Sammt=Möbel, ein
Pianino von vorzüglicher Güte, eine Salon=
Lampe. Näheres in der Expedition.
42
154
M. 20
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ſind wieder angekommen von 30 Pfg. an bei
689)
Ph. Versbaehn.
D. Carlſtraße 29.
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Damen=Schreibtiſch ſteht billig zu
ver=
kaufen. Nieder=Ramſtädterſtraße 26.
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Wirkſamſtes Mittel gegen Appetitloſigkeit,
Bruſt= u. Halsleiden, Athmungsbeſchwerden.
Linderungsmittel bei Reizzuſtänden der
Schleimhäute. Von ärztlichen Autoritäten,
als beſter Erſatz des Leberthrans, für Kinder
empfohlen. Leicht verdauliches Nährmittel.
Per Glas 80 Pfg.
Pr=
Halz--dstoulg
gegen Huſten u. Heiſerkeit, Verſchleimung ꝛc. ꝛc.
per 1 Flaſche Mark 1. 20 Pfg.,
60 „
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Niederlagen bei den Herren W. Manck,
Ballonplatz 5, G. Philippi, Neckarſtr. 28,
Fr. Pröſcher, Kirchſtraße, L. Horſt,
Soderſtraße 42.
170) Eine Bettſtelle mit Sprungfeder=
und Roßhaar=Matratze, ſowie ein
Silber=
ſchrank ſind preiswürdig zu verkaufen.
Näheres Nieder=Namſtädterſtraße Nr. 44
2 Treppen hoch.
Backſiſche lebend
empfiehlt die Fluß=u. Seefiſch=Handlung von
Gebr. Nöſinger,
untere Hügelſtraße 73.
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778) Große Bachgaſſe Nr. 19 iſt ein
Einlegſchwein zu verkaufen.
„
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werden dieſelben gegen Bürgſchaft abgegeben.
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ausgeführt in der Schloſſerei von
Gebr. Darmſtädter,
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neu iſt billig zu verkaufen. Zu erfragen
auf der Expedition d. Bl.
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Rotherüben, Salz= EEſſiggurken.
Kapern, Sardellen, Ruß. Sardinen,
Marinirte und Voll=Häringe.
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Georg Herrmann.
Eliſabethenſtraße 46.
608)
699) Zwei reichgarnirte ſeidene
Ge=
ſellſchaftskleider u. zwei Abendmäntel
ſind preiswürdig zu haben. Wo? ſagt die
Expedition.
Vermiethungen.
8291) Lindenhofſtraße 7einſchön möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
9168) Ein freundl. Zimmer ohne
Möbel zu vermiethen. Alexanderſtr. 11.
9640) Zwei große elegante Zimmer
möblirt zu vermiethen.
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werden. Marktplatz Nr. 12.
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Gartens. Preis 800 M. Näh. im 3. Stock.
10065) Ballonplatz Nr. 3 7 möbl.
Zimmer zu vermiethen.
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Alleinbewohnen ſich eignend, mit Garten.
Wo? ſagt die Expedition.
704) Beſſungen. Holzſtraße 23 wird
gute Gartenerde abgegeben.
Zu verkaufen.
776)
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wird wegen Mangel an Raum billigſt
ab=
gegebeu. Sackgaſſe Nr. 3.
1891) Zu verm. per 15. März 1878.
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im Hinterbau. Näheres Eliſabethenſtr. 1.
12) Magdalenenſtraße 1 iſt der
un=
lere Stock nebſt Werkſtätte ſogleich zu
ver=
miethen. Das Nähere im Hinterhaus.
34207) Aliceſtraße 6 nächſt der
Frank=
furterſtraße iſt eine ſchöne Wohnung zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Näheres Aliceſtraße 8.
211) Ein Zimmer.
Wilhelminenſtraße Nr. 31.
291) Bleichſtraße 13 ein Manſarden=
Logis mit allen Bequemlichkeiten zu
ver=
miethen und ſofort zu beziehen.
378) Der untere Stock meines Hauſes
Wilhelmſtr. Nr. 12, 5 Zimmer, Küche,
Speiſekammer, Mädchenzimmer u. 2 Keller
enthaltend, nebſt dem vorderen Garten, iſt
zu vermiethen und baldigſt zu beziehen.
Näheres im Hauſe ſelbſt oder bei Hrn.
B. L. Trier zu erfragen.
H. W. Habermehl Wwe.
799) Rheinſtraße Nr. 23 der
obere Stock, beſtehend aus 6 Piecen,
Manſardenzimmer, Küche nebſt allem
ſonſtigen Zubehör, zu vermiethen und
am 1. Mai zu beziehen.
880)
Zu vermiethen.
Möbl. Zimmer, event. mit Cabinet.
Näheres in der Expedition.
443) Mathildenplatz 6 ein Zimmer
mit Möbeln gleich beziehbar.
503) Rheinſtraße 8 im Vorderhaus
drei Stiegen hoch eine freundliche Wohnung
mit allem Zubehör.
569) Ein kleineres angenehmes Zimmer
iſt um ſehr annehmbaren Preis, möblirt,
zu vermiethen. Niederramſtädterſtraße
Nr. 11, dem Polytechnikum gegenüber.
Ezzu
H3
570) Schön möblirtes Zimmer zu
vermiethen.
J. Volz, Markt.
E
572) Zwei geräumige Zimmer, Küche u.
ſonſtiges Zubehör im Hinterbau an eine
ruhige Familie per 1. März zu vermiethen.
Schuſtergaſſe 13.
575) Ein unmöblirtes Zimmer zu
ver=
miethen Eliſabethenſtr. 17 bei Raab.
615) Zwei fein möblirte Zimmer nächſt
der Poſt parterre zu vermiethen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
636) Nieder=Namſtädterſtraße 9 der
2. Stock, 3 Zimmer, Küche, Glasabſchluß
nebſt allen Bequemlichkeiten, baldigſt beziehbar.
637) Ein kleines Logis per 14. Märza. c.
zu vermiethen. Arheilgerſtraße 37.
639) Obergaſſe 40 ein unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen, 1. Februar zu
be=
ziehen.
L. Lautz I.
663) 1 möbl. Zimmer mit od ohne Koſt
zu verm. Näh. Eliſabethenſtr. 33i. Laden.
780)
Rheinſtraße 16
Eine Manſarde, beſtehend aus 2
Zim=
mern, Cabinet und Zugehör, ſogleich oder
bis 1. April beziehbar.
781) Möbl. Zimmer und Kabinet.
Wilhelminenplatz 2.
782) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Carlſtraße 12 zwei Stiegen.
783) Mauerſtraße 19 im Seitenbau
3 Zimmer, Küche, Bodenraum ꝛc., für ſich
abgeſchloſſen. Preis 190 Mark.
784) Eiu möblirtes Zimmer
Schuſter=
gaſſe 13 zwei Stiegen hoch.
785) 7 große Ochſengaſſe 7 Laden
nebſt Wohnung zu vermiethen. Zu erfragen
Eck der gr. Ochſen= u. Schirmgaſſe 6.
786) Stiftſtraße 59 iſt der mittlere
Stock, beſtehend in 3 Zimmern nebſt
Zubehör, zu vermiethen und Ende
April zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
Jeld
auf Werthe Wechſel, unter
ſtrengſter Discretion.
Schul=
ſtraße Nr. 11, 1 St. h.
756) Es kann ein anſtändiger Arbeiter
Schlafſtelle erhalten Schuſtergaſſe 17.
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580)
Volksbibliothek.
Einladung zum Abonnement: jährlich 3 M., halbjährig 2 M., außer
Abonne=
ment das Buch 1-3 Tage 3 beziehungsweiſe 5 Pfg.
Die Bibliothek umfaßt gegen 3500 Bände, davon 1507 Erzählungen, Novellen,
Romane, Denkwürdigkeiten — 400 Jugendſchriften - 485 Biographien, Lebensbilder,
Kirchen=, Cultur= u. Weltgeſchichte - 100 Naturgeſchichte, Geographie, Reiſebeſchreibungen
390 Schriften über innere und äußere Miſſion = 420 Chriſtliche Wiſſenſchaften,
Bibelerklärungen, Erbauungsſchriften — 190 Deutſche Literatur und Kunſt.
Kataloge in der Leihbibliothek: Wilhelminenſtraße 3, bei Buchbinder Rittershofer.
Der Vorſtand.
11063
zum Beſten
120
des unter dem Protectorat Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Ludwig IV.
von Heſſen und bei Rhein ſtehenden patriotiſchen Unternehmens des
Ausbaues der Katharinenkirche zu Oppenheim
welches ſowohl aus Mitteln des Großherzogthums Heſſen als auch des Deutſchen
Reiches unterſtützt werden ſoll, wird mit Genehmigung des Großherzoglich Heſſiſchen
Miniſteriums eine
4*
Lotterie Ohme Hietim
von Kunſtwerken veranſtaltet. Jedes Loos gewinnt. Zu obiger Verlooſung find Looſe
M. 3. zu haben in den Kunſt= Buch= und Muſikalienhandlungen der Herren:
Bergſträßer, Klingelhöffer, Kühn, Rühl, Schlapp, Schorkopf, Thies, Waitz; in den
Expeditionen der Heſſiſchen Landeszeitung, des Tagblattes und des tägl. Anzeigers,
in den Schreibmaterialienhandlungen der Herren: Elbert, Groll, Kleber, Leuthner,
Müller, M. Meyer, ſowie in der permanenten Kunſtausſtellung des Hrn. Profeſſor König.
Verſicherung gegen Blitz u. Feuerſchaden,
auf
Hobiliar, Naaron, Hieh & landu. Gegenstände.
Preu ß i ſ ch e
HationalVersichergs.-Gesellschaft
Um Stettim.
155
Darmſtadt, 24. Jan. 1878.
Bekanntmachung.
Vom 1. Februar d. J. ab wird die
Perſonenpoſt von Heppenheim Bhf. nach
Fürthi O. folgenden Gang erhalten:
aus Heppenheim Bhf. 12. 33 nach Ankunft des
Zuges 9
vonFrank=
in
Stadt 12. 36ffurt a. M.
aus
12. 42
2. 27
in Fürth i. O.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
In Vertretung:
787)
Husadel.
666) Von einem viermonatlichen
Cur=
ſus mit den beſten Zeugniſſen von Mainz
zurückgekehrt, empfehle ich mich den geehrten
Frauen als Hebamme.
Hochachtungsvoll
Margarethe Diefenbach,
Neugaſſe Nr. 18.
S
8
Geſucht
auf den 1. März eine geſetzte Perſon
zur Führung eines einfachen aus 2
Per=
ſonen beſtehenden Haushaltes in der Nähe
von Darmſtadt.
Näheres Exped. d. Bl.
645) Eine noch gut beſchaffene eichene
oder tannene Treppe von mindeſtens 11
Stufen wird zu kaufen geſucht.
Näheres bei der Exp. d. Bl.
ais
G 651) Unſere in der Aliceſtraße 3
H gelegenen Fabrik=Lokalitäten ſind mit
oder ohne Dampfmaſchine zu
vermie=
then event. ſammt 3 ſtöck. Wohnhaus
zu verkaufen.
Erſte Darmſtädter Heerdfabrik.
Gebrüder Roeder.
e g r ü n d e t 1845.
Garantiefonds Ende 1876
Verſicherungs=Kapital in 1876
Geſammt=Einnahme pro 1876
Geſammt=Reſerve
Bezahlte Schäden pro 1876
Bei vorſtehend verzeichneten Mitteln und
13295,000.
Mark
2,145,848,000.
„
3,395,000.
„
1,994,000.
„
1233,800.
„
dieſen entſprechendem Geſchäftsumfange
bietet dieſe alte Anſtalt ihren Verſicherten die vollſtändigſte Garantie.- Ihre
Grund=
ſätze im Schadenfalle ſind liberal und coulant; die Prämien mäßig, ohne jede
Nach=
zahlungsverbindlichkeit. - Zur Vermittelung von Verſicherungsabſchlüſſen u.
Auf=
ſtellung der Verſicherungsanträge empfiehlt ſich
die General=Agentur Darmſtadt:
Phil. Sehueides, Schwanenſtraße.
Pfungſtadt: Philipp Schröder, Kaufmann.
Arheilgen: Jacob Plößer.
Gräfenhauſen: Mar Collin, Handelsmann.
542)
2
10547)
4d
b. L. Ankauf
BJ
aller Arten getragener Kleider, Bettwerk, Möbel u. ſ. w. fortwährend zu den
höchſten Preiſen bei
WB. Gefl. Aufträge erbitte per Poſt.
L. Recher, Langegaſe 39.
672) In einen kleinen Haushalt wird
gegen hohen Lohn eine zuverläſſige
Per=
ſon geſucht, die kochen kann. Zu erfragen,
bei der Expedition.
Geſucht per ſofort.
755)
Räumlichkeiten für Comptoir und Lager,
Seiten= oder Hinterbau, in guter Lage.
Offerten befördert die Expedition d. Bl.
unter 8 R 12.
446) Getragene Kleider, Schuhe
und Stiefel und alles derartige kauft zum
höchſten Preis
Beſtellungen
erbitte per Poſt. L. Falk
kleine Ochſengaſſe Nr. I.
6290)
Lehrlings=Geſuch.
Für mein Papiergeſchäft ſuche ich einen
jungen Mann mit guten Schulkenntniſſen.
Georg Hof. Eliſabethenſtraße
8932) Ein junger Mann mit guten
Schulkenntniſſen kann unter günſtigen
Be=
dingungen in meine Buch= und
Muſikalien=
handlung als Lehrling eintreten.
L. W. Kuhl.
ver Residenzkalender für das lähr 1878
iſt erſchienen und zu 40 Pfg. per Exemplar in der Expedition d. Bl. zu beziehen.
E Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
L. C. Witlich'ſche Hoſbuchdruckerei.
Ritterſchaftlicher Kaufunger Stiftsfonds.
In Folge Ablebens des Großherzoglichen Regierungsraths i. P. Freiherrn von
Jungenfeld ſind die Geſchäfte des Rechners der Ritterſchaftlichen Kaufunger Stiftskaſſe dem
Großherzoglichen Oberdomänen=Calculator I. Claſſe Wilhelm Melchior
Eliſabethenſtraße 17 wohnhaft)
proviſoriſch mitt der Ermächtigung übertragen worden, die für die Stiftskaſſe beſtimmten
Gelder in Empfang zu nehmen.
Darmſtadt,ßden 28. Januar 1878.
In Auftrag des geſchäſtsführenden Obervorſtehers:
788)
Schenck, Stiftsſundicus.
Kaufmänniſcher 2.
erein.
Dienstag 29. Januar Abends 8 Uhr, im großen Saale des Darmſtädter Hofes
Vortrag
des Herrn Dr. Louis Büchner von hier über:
„Lebensdauer und Lebenserhaltung (Schluß).
Schluß der Saalthüre präcis 8½ Uhr.
Für Nichtmitglieder ſind Karten M. 1.50. in den Buchhandlungen der Herren
A. Bergſträßer, Rheinſtraße, und F. L. Schorkopf, Wilhelminenſtraße, ſowie
Abends an der Kaſſe zu haben.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Mitglieder=, reſp. Abonnements= oder
Tageskarten geſtattet.
Das Einführen von Damen iſt den Mitgliedern geſtattet.
NB. Die für den am 21. d. ſtattgefundenen Vortrag gelöſten Tageskarten berechtigen
auch zu dem Beſuche dieſes Vortrags.
789)
Der Vorstand.
AMche
5 O.
22Ll4Lasda
4O9A
46
RRLnnusaurRassuänuuunstadon
S0
„
R 641)
4
141
GeſchäftsEmpfehlung.
4
9
H³⁄₈
Allen Geſchäftsfreunden und Gönnern diene die Mittheilung zur ge=
E fälligen Kenntnißnahme, daß ich das von meinem verſtorbenen Manue betriebene 33
v0
urtier=eſchaft
44
„
W unter der Führung eines ſeit mehreren Jahren im Geſchäſte thätigen wo
V zuverläſigen Gehülfen in unveränderter Weiſe fortführe, und bitte ich, unter 8
Ha
33 Zuſicherung pünktlicher und reeller Bedienung, das meinem ſeeligen Manne 3=
14
R ſeit einer langen Reihe von Jahren geſchenkte Wohlwollen ſeiner Familie
4
K erhalten zu wollen.
Achtungsvoll
4
F
Amalie Salzmann.
4
140
98
54
RRRunnzanuaaunt AuuusRuRtrsst
744)
Wohnungs=Veränderung.
Ich beehre mich hiermit ergebenſt anzuzeigen, daß ich von heute an wein Geſchäft
nebſt Wohnung in das Haus der Herren Haas Söhne, Wilhelminenſtraße9
verlegt habe.
Leonhard Kurp, Kürſchner.
790) Ein halber Platz Gallerie noble
oder Fauteuil in der Mitte wird
Carls=
ſtraße 48 geſucht.
791) Theater=Eckfauteuil zur Hälfte
abzugeben. Näheres Louiſenſtraße Nr. 20
3. Stock.
Hgl. Preuss. 157. Staatslottorio.
Haupt=Aichung vom 8. bis 24. kehr.
Hierzu gebe Antheil-Loose aus:
½.
¹⁄₈ ¼
16
¹⁄.
für M. 292 146 73 37½ 18¾ 10½ 5¼
gegon Vorschuss od. Einsend. d. Betrages.
Max Heyor, Bank- u. Wechsolgeschäft,
Berlin SW., Friedrichstrasse 204.
Erstes und ältestes Lotterie-Geschäft
792) Preussens, gegr. 1855.
793)
D ie
RRGRGSlGIO
von
ARAUNN
für alle hieſigen und auswärtigen Zeitungen
befindet ſich bei
KIO1 aOss6
Trankfurt a. A.
gegenüber
gegenüber
der Hauptpoſt. 281 45 der Hauptpoſt.
E: Gleiche Preiſe wie bei den
Zeitungsexpeditionen ſelbſt.- Bei größeren
Aufträgen hiervon noch entſprechende
Rabatt=
gewilligung.;
794) Ein junger thätiger Kaufmann
wünſcht ſich an einem rentablen Fabrik=oder
auch an einem anderen ſoliden Geſchäfte
(nicht Lurusartikel) mit circa 10,000 Mark,
welche ſicher zu ſtellen ſind, zu betheiligen.
Derſelbe würde auch die Reiſen beſorgen.
Offerten beliebe man unter Th. G. Nr. 700
an die Exp. d. Bl. gefälligſt zu richten.
795) Ein Mädchen, welches etwas
nähen, bügeln und auch kochen kann, ſucht
Stelle als Hausmädchen oder auch als
Mädchen allein zum ſofortigen Eintritt.
Näheres bei Frau Uhrig, Beſſunger
Carlsſtraße Nr. 49.
596
Geſuch:
1 auch 2 unmöbl. Zimmer in od. in der
Nähe der Bleichſtraße. Nüh. in der Exped.
3
Verloren!
Ein ſchwarzes Portemonnaie mit
Metallfaſſung. Inhalt: 2 goldne 10 Mark=
Stücke, ein preußiſcher Thaler, einige Mark=
Stücke u. etwas kleine Münze. Der Finder
wird gebeten, es gegen gute Belohnung
abzugeben Eichbergſtraße Nr. 6.
647) Ein Mädchen, das im Kleidermachen
und Weißzeugnähen geübt iſt, nimmt in u.
außer dem Hauſe noch Arbeit an. Auch
würde ſie, wenn gewünſcht, in einem
Ge=
ſchäfte mit arbeiten. Näheres Schirmgaſſe
Nr. 6 im Laden.
157
elicatesson- Fluss- und
Sooſisch-Handlung
von
L. Brüchueh. Hof=Lieferanth.
48311) Ernſt=Ludwigſtraße 17.
N6 20
Speolalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[445]
Erfolge.
352) Ein braver Junge kann die
Schloſſerei erlernen. Martinſtraße 22.
d
R..
ATGaS0
„4
O
für die Katharinenkirche=Lotterie ohne Nieten, wobei jedes Loos gewinnt (
Haupt=
gewinne im Werthe von 7000, 6000, 5000, 4000, 3000 ꝛc. Mark,
ſind zu 3 Mark pro Stück in der Exp. d. Bl. zu haben.
EuuuAzzm
W
798)
Mozart=Verein.
Die nächſte Probe findet Mittwoch den 6. Februar Abends präcis
8½ Uhr ſtatt.
Der Vorſtand.
H H ü ſ e P
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Noustadt.
ſtraße.
Tages=Kalender.
Dienstag 29. Januar: Vortrag im
Kaufmänni=
ſchen Verein.
Mittwoch 30. Januar: Vereins=Verſammlung des
Kriegervereins Darmſtadt.
Samstag 2. Februar: Maskenball der Vereinigten
Geſellſchaft. - Feſt=Ball des Geſangvereins
Ball des Geſangvereins Melo=
Ledertafel.
manen. - Ball der Turnerfeuerwehr.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 29. Januar.
Neu einſtudirt:
Die zärtlichen Verwandten.
Luſtſpiel in 3 Atten von Rodertch Benedr.
Perſonen:
Oswald Barnau.
Hr. Edward.
Frl. Berl.
Uir.ke
Irmgard) leine Schweſtern Fr. Eppert.
O tilie, ſeine Nichte
Fr. Haſem=Kläger
Adelgunde von Halten, ſeine
Fr. Steck.
Tante, Wittwe
Hr. Franke.
Dietrich) deren Kinder
Frl. Schutky.
Jduna
Dr. B. uno Wismar, Barnau'
Hr. Wisthaler.
Freund
Dr. Offenburg, Arzt
Schummrich
Weithold, Haushofmeiſter
Thusnelde, Haushälterin
Philippine, Kammermädchen
Anfang halb 7 Uhr.
Hr. Mendel.
Hr. Fiala.
Hr. Nötel.
Frl. Ethel
Fr. Lilian
Ende vor 9 Uhr.
Das Geſetz über den Unterſtützungswohnſitz und ſeine Folgen
für die Städte.
Wir haben in einer Reihe früher in dieſem Blatte erſchienener
Ar=
tikel einen Theil der Nachtheile geſchildert, welche die Herrſchaft der
Man=
cheſtertheorie, unter deren Einfluß die ſchrankenloſe wirthſchaftliche
Frei=
heit verkündet wurde, unſerem Handwerk und unſerer Großinduſtrie
zu=
gefügt hat. Weiteres Material erhalten wir über dieſen Gegenſtand
durch die am 26. d. ſtattgehabten Verhaudlungen des heſſiſchen
Städte=
tags. Das Geſetz uber den Unterſtützungswohnſitz ſoll nach
einer Vorlage der Reichsregierung dahin abgeändert werden, daß in
Zu=
kunft nicht wie ſeither zwei Jahre, ſondern bereits ein einjähriger
Aufenthalt in einer Stadt oder einem Dorfe zur Erlangung des
Unter=
ſtützungswohnſitzes daſelbſt genügend ſein ſoll; auch ſoll nicht, wie ſeither
das 24., ſondern bereits das 21. Lebensjahr zur Erwerbung des
Unter=
ſtützungswohnſitzes berechtigen. Nun aber hat das ſeitherige Geſetz
den Stadten bereits ſo ſchwere Nachtheile zugefügt, daß eine
wei=
tere Erleichterung der zur Erwerbung des Unterſtützungswohnſitzes
erforderlichen Bedingungen den Städten nur zum größten
Un=
heile gereichen könnten. Es haben ſich daher bereits mehrere in
Pom=
mern, Hannover und dem Großherzogthum Baden abgehaltene
Städtetage gegen die Vorlage der Reichsregierung erklärt und Aufgabe
des hier abgehaltenen Städtetags war es gleichfalls ſich über die
Zweck=
mäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit der beabſichtigten Abänderung des
Ge=
ſetzes auszuſprechen.
In erſter Linie mußte bei den Verhandlungen das Referat des Herrn
Oberbürgermeiſters Ohly die Aufmerkſamkeit in Anſpruch nehmen und
beabſichtigen wir uns auch hier nur mit dieſem eingehender zu beſchäftigen.
Herr Ohly ging auf den geſetzgeberiſchen Gedanken, welcher der
Aus=
arbeitung des Geſetzes zu Grunde lag, zurück und führte aus, daß
die=
ſem Gedanken zufolge die Perſon, welche den Unterſtützungswohnſitz
er=
werben wolle, innerhalb der Zeit, welche dieſelbe an dem Orte, wo ſie ſich
dieſen erwerben wolle, verbracht habe, dem Ort wirthſchaftliche
Vortheile gebracht haben müſſe. Wie könne aber bei der großen
Zahl von Bettlern und Vagabunden, die ſich mit leichter Mühe während zwei
Jahren bummelnd und lungernd in einer Stadt aufzuhalten vermöchten,
von „wirthſchaftlichen Vortheilen” die Rede ſein. Die Landgemeinden, in
welchen man den Ab= und Zuzug beſſer zu überwachen im Stande ſei,
wußten ſich dieſer Art Menſchen zu erwehren. Man laſſe ſolches Volk
zum Ort hinaus führen, oder ſchlimmſten Falls, wenn die Störenfriede
dennoch wieder kämen, vermiethe keiner der Bauern einem derartigen
verdächtigen Geſellen ein Logis; durch eine Uebereinkunft der Beſitzenden,
welche denſelben nichts verabreichten, ihnen keine Arbeit gäben u. ſ. w.
mache man ihnen das Verbleiben im Dorfe unmöglich. Anders ſei es
in den Städten, die ſich gegenüber der vagabundirenden Bevölkerung und
dem ſich ihnen nachziehenden Proletariat geradezu wehrlos befänden. Die
Freizugigkeit, verbunden mit der unbeſchränkten Befugniß zur
Verehe=
lichung und zum Gewerbebetrieb ziehe ein Proletariat heran, gegen deſſen
Bekämpfung kein Mittel vorhanden ſei, denn jeder Proletarier wiſſe, daß
er - ſobald er einmal in einer Stadt wie Darmſtadt den
Unterſtutzungs=
wohnſitz erſeſſen habe, er vor eigentlichem Elende geſichert ſei. Inſolvenz,
Nichtzahlung der Steuernz und des Schulgeldes, alles das lgäbe kein
Mittel an die Hand, ſich dieſer Bevölkerung zu erwehren. Es käme ſogar
vor, daß die Landgemeinden ſich ihrer Armen dadurch entledigten, daß
ſie dieſelben nach Darmſtadt transportiren ließen, daſelbſt während zwei
Jahren ſubventionirten, um ſie dann nach erworbenem
Unterſtützungs=
wohnſitz der Reſidenz zu überlaſſen. Ein Ueberwälzen der durch dieſes
Verfahren erwachſenen Ausgaben auf die Kreiskaſſe würde der Stadt
nichts helfen, denn dieſe trage bereits Lſ der Kreiskoſten. Die
Vaga=
bunden ſpeculiren auf das Geſetz und noch vor nicht langer Zeit habe
ein ſolches Subject geäußert: „In vierzehn Tagen ſind meie zwei Jahre
um, dann haben mich die Darmſtädter.” — Vierzehn Tage ſpäter ſei er
nach Amerika durchgebrannt und habe der Stadt ſeine Frau und ſeine
vier Kinder zur Ernährung zurückgelaſſen; für jedes der Kinder müſſe
nun die Stadtkaſſe jährlich 120 M. aufbringen. Welche „
wirthſchaftli=
chen Vortheilel habe dieſes Subiect, deſſen gamilie nun die Stadtkaſſe
erhalten müſſe, der Stadtgebracht ? Das ſeien alles leere Kathederphraſen,
deren Inhaltsloſigkeit ſich ſofort durch die Praris ergebe. Die Erbauung
dreier neuer Schulhäuſer und die Erweiterung des ſtädtiſchen
Ho=
ſpitals ſeien lediglich durch den Zuzug des Proletariats und die
leichtſin=
nigen Ehen nothoendig geworden.
Eine weitere Folge dieſer Vermehrung des Proletariats in den Städten
durch die Freizügigkeit und den freien Gewerbebetrieb ſei eine tiefe
Schä=
digung des Kleingewerbes; es wachſe die Zahl derer, welche dem
ge=
ſammten Wirthſchafsſyſtem und dem Staate feindlich gegenüberſtänden
und es lockere ſich das Band, welches die Bevölkerung mit dem
Beſtehen=
den verknüpfe. Der Ruin der Städte ſei die nothwendige Folge der
weiteren Entwickelung dieſes Syſtems. Ein mit vielen Kindern geſegneter
Vater könne in Zukunft nichts beſſeres thun, als dieſelben in eine mit guten
Wohlthätigkeitsanſtalten verſehene Stadt zu ſenden. Die Städte wurden
zu Penſionsanſtalten fur das ländliche Proletariat, das
ſich maſſenhaft nach denſelben hinziehe und nur durch ihre ſchließliche
Bankerotterklärung könnten ſie ein Schutzmittel gegen weitere Zuſchiebung
finden.
Man ſieht aus dieſer Darſtellung des Herrn Oberbürgermeiſters
Ohly abermals nach einer anderen Seite hin die Folgen der
Mancheſter=
theorie und ihre Wirkung auf den nationalen Wohlſtand. Hoffen wir,
daß bei unſeren ſtädtiſchen Bevölkerungen beſſere Einſichten Bahn ſich
brechen und daß man in Zukunft bei Wahlen zum Reichstag
und zu den Landtagen auch darauf Rückſicht nimmt, ob die zu
Wählenden auch die wirthſchaftlichen Intereſſen des Volkes zu wahren im
Stande ſind. An politiſchen Reformen hat es uns in den letzten Jahren
nicht gefehlt, wir ſind vielleicht für eine lange Reihe von Jahren verſorgt
damit; was wir vor Allem jetzt bedürfen, das ſind Maßregeln, welche
den materiellen Ruin aufhalten, dem wir entgegenzugehen drohen und
welche den früheren Wohlſtand durch Kräftigung der
producti=
ven Elemente der Geſellſchaft wiederherſtellen.
Wir fügen noch bei, daß Herr Bürgermeiſter Dumont von Mainz
den Vorſitz führte und daß auf dem heſſ. Städtetag Rheinheſſen durch
Mainz, Worms, Oppenheim, Caſtel und Bingen, Oberheſſen durch Gießen
Vilbel, und Bad=Nauheim, Starkenburg durch Darmſtadt, Beſſungen,
Offenbach, Eberſtadt, Erbach, Dieburg, Habitzheim, Bensheim und Groß=
Umſtadt vertreten waren. Die Verſammlung ſprach ſich einſtimmig gegen
143
158
N6.
die beabſichtigte Aenderung an dem fragl. Geſetze aus und begründete
den weiteren Antrag, die ſeitherige Ljährige Friſt auf eine mindeſtens
Jjährige auszudehnen und die Befugniſſe der Städte zur Ab= und
Aus=
weiſung fremden Proletariats zu erweitern.
Die Verhandlung ſoll gedruckt, dem Bundesrath, dem Reichstag
ſo=
wie der Staatsregierung unterbreitet und ſonſt alle Schritte gethan
wer=
den, um die heute ausgeſprochenen Anſichten zur allſeitigen Geltung zu
bringen.
Schließlich votirte die Verſammlung noch Herrn Oberbürgermeiſter
Ohly für ſeinen ausgezeichneten Vortrag, ſowie Herrn Dr. Dumont für
ſeine tüchtige Leitung der Verhandlung allſeitigen Dank und wurde
da=
mit der Städtetag geſchloſſen.
Die Herren nahmen hierauf noch die neuen Schulhäuſer in
Augen=
ſchein und vereinigten ſich ſchließlich zu einer gemeinſamen Tafel im
Darmſtädter Hof.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 29. Januar.
Am Samſtag Vormittag empfingen S. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog den Major i. P. Römheld in Audienz, ſowie den
Miniſterprä=
ſidenten Frhrn. von Starck, Erc., und die Miniſterialpräſidenten Kempff,
Exc., und Schleiermacher, Erc., zum Vortrag.
62) Die zweite Kammer hat ſich am Samſtag nach faſt einſtimmiger
Annahme der Geſetzesentwürfe über Einführung einer Capitalrentenſteuer
und Reviſion des Einkommenſteuergeſetzes in zweiter Leſung wieder auf
unbeſtimmte Zeit, vorausſichtlich bis zum Frühjahr, wo die erſte Kammer
die ihr nunmehr erwachſenen Gegenſtände berathen haben wird, vertagt.
Bis dorthin wird auch die Feſtſetzung der Civilliſte S. K. H. des
Groß=
herzogs ſtattfinden.
Das Feſteoncert des Mozartvereins, welches alljährlich
zur Feier von Mozart's Geburtstag (27. Jan.) und zugleich als
Stiftungs=
feſt des Vereins den Glanzpunkt ſämmtlicher/ von demſelben arrangirten
Concerte bildet, erfreute ſich am Samſtag Abend einer Theilnahme, wie
wir ſie bis jetzt ſelten gefunden, und gewiß als ein Zeichen ausgezeichneter
Leiſtungen dieſes Vereins betrachten dürfen. In der That verdient auch
die Reinheit und eracte Durchführung der Chöre, welche man von
Männer=
geſangvereinen kaum ſchöner und vollkommener hören kann, alle
Bewunder=
ung und gereicht ſolche dem Dirigenten des Vereins Herrn Muſikdirector
W. de Haan zur vollſten Ehre. Der von Herrn Oberregiſſeur Wünzer
geſprochene Prolog und insbeſondere die von Fräulein Travers aus
Mannheim mit Verſtändniß und wohlklingender Stimme vorgetragenen
Lieder, namentlich aber das wiederholt geſungene Lied „Voglein im
Walde' fanden den ungetheilteſten Beifall. Zum Schluſſe erwähnen wir
noch das von Herrn Otto Hohlfeld mit beſonderer Virtuoſität
vorge=
tragene Violin=Solo von J. S. Bach, ſowie das von den Herren de Haan,
Hohlfeld, Kammermuſikus Bauer und Concertmeiſter Büchler vorgetragene
Quartet in Es-dur von W. A. Mozart, welche ebenfalls mit großem
Beifall aufgenommen wurden. — Nach einigen Reden und Toaſten,
wovon wir den des Vereinspräſidenten Herrn Juſtitutsvorſteher Reineck
auf den Verein, und den des Herrn Scharch auf den Dirigenten des
Vereins Herrn de Haan erwähnen, verlief dieſes Concert in den ſchönen
Räumen des Saalbaus in glänzendſter Weiſe und darf mit Recht als
eines der gelungenſten des Vereins bezeichnet werden.
Frau Salis Schwabe, die eifrige Vorkämpferin der
Frö=
bel'ſchen Ideen in Italien, wird heute, Dienſtag Nachmittag 4 Uhr im
dazu gütigſt überlaſſenen Lokal des Kindergartens, (
Grafen=
ſtraße 39) einen Vortrag über ihre in Neapel gegründeten Anſtalten
halten, worauf wir hiermit aufmerkſam machen wollen.
0 Das Budget des landwirthſchaftlichen Vereins für die Provinz
Starkenburg ſieht für das laufende Jahr eine Ausgabe von 19246 M.,
darunter 5550 M. für Unterrichtsweſen, vor. Der Staatsbeitrag
iſt auf 7886 M. normirt.
Die Zahl der eben in Darmſtadt gehalten werdenden Hunde
beträgt 978.
— Der hieſige Verein für Vögel= und Geflügelzucht wurde
von Großh. Miniſterium des Innern die Vornahme einer Verlooſung von
Geflügel, Käfigen, Niſtkörbchen u. ſ. w. gelegentlich der am 30. März
d. J. beginnenden Geflügel=Ausſtellung unter der Bedingung geſtattet,
daß nicht mehr als 7000 Looſe 30 Pf. ausgegeben und daß wemgſtens
60 pCt. des Verkaufserlöſes der ausgegebenen Looſe zum Ankauf von
Gewinnſten verwendet werden.
Am Samſtag Vormittag brannte ein Strohhaufen, welcher
neben einer Scheuer in der Roßdörferſtraße ſaß, ab, ohne daß ein weiterer
Schaden entſtand.
Der Unfall an der Turnhalle in der Müllerſtraße beſtätigt
ſich nicht in dem Umfange wie in der letzten Nr. d. Bl. angegeben. Es
ſielen nur einige Geſimsſteine herunter, welche einen Arbeiter am Kopfe
derart verletzten, daß er in das Landkrankenhaus verbracht werden mußte,
ohne daß ſein Leben jedoch bedroht erſcheint.
Beſſungen. In der am 25. d. ſtattgehabten öffentlichen
Sitzung des Gemeinderaths wurden über die einzelnen Punkte
folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1) Die Rechnung des Maurermeiſters
20
J. Berth, betr. Fluthgraben, wurde der Bau=Commiſſion zur Prüfung
ubergeben, hingegen die Rechnung des Schloſſermeiſters J. Nohl über
Arbeiten an den Waſſerleitungen der Gemeinde zur Auszahlung genehmigt.
2) Die Rechnung der Feldgeſchwornen pro 1877 wurde ebenfalls
ge=
nehmigt. 3) Die Geſuche des Weißbindermeiſters Conr. Creter II. und
des Polizeidieners Nöll um Entfernung der Brunnen vor ihren Häuſern
wurden der Bau=Commiſſion zur Prüfung überwieſen. Punkt 4) fand
heute noch keine Erledigung. 5) Die Bittgeſuche wurden der Armen=
Commiſſion zur Erledigung übergeben.
Mainzer Fleiſchpreiſe vom 26. Januar bis 1. Februar:
Ochſenfleiſch 76 Pf., Kalbfleiſch 75 Pf., Hammelfleiſch 55 Pf
Schweine=
fleiſch 160 Pf. Fourage= und Victualienpreiſe: Eßbutter per
Pfund 95 Pf. bis 1 M., Eßbutter in Parthien 72-75 Pf. Eier per
25 Stück 1 M. 60 Pf. bis 1 M. 65 Pf. Kartoffeln per 100 Kil. 8 M.
50 Pf. bis 9 M., Kornſtroh per Ctr. 1 M. 80 Pf. bis 2 M. 10 Pf.,
Heu per Ctr. 3 M. bis 3 M. 50 Pf.
— Mainzer Fruchtpreiſe vom 26. Januar: Weizen per März
M. 21.40, Korn M. 15.40, Hafer M. 14.75, Rüböl per Mai M. 37.20.
Der frühere Direktor des Mainzer Theaters und jetzt Leiter des
Stadttheaters zu Köln, Herr Ernſt, hat an die Bühnenvorſtände ein
Circular verſandt, in welchen er dieſelben zu einer in Leipzig
abzuhalten=
den Verſammlung einladet. In dieſer Verſammlung ſollen beſprochen
werden „alle die Uebelſtände, an welchem in neueſter Zeit das deutſche
Theater krankt und welche namentlich die Exiſtenz der Privattheater
bedrohen." Wiehman hört, handelt es ſich hauptſächlich darum, eine
allge=
meine Herabſetzung der Gagen bei den Privatbühnen zu vereinbaren.
Den unlängſt ergangenen neuen Beſtimmungen zufolge dürfen
invalide Mannſchaften vom Feldwebel abwarts nach ihrer Entlaſſung
Verſorgungsanſprüche nur in der Weiſe geltend machen, daß ſie
ſich an den Bezirks=Feldwebel oder das Bezirks=Commando wenden.
Der Antrag iſt, wenn er mündlich erfolgt, an dazu beſonders
anzube=
raumenden und in jedem Bezirke ein= für allemal feſtzuſtellenden, von
Zeit zu Zeit in Erinnerung zu bringenden Tagen und Stunden
vorzu=
bringen. Der Antragſtellerthat die Beweisſtücke (Militärpaß u. ſ. w.),
durch welche er ſeinen Antrag begründet und unterſtützt, mit zur Stelle
zu bringen. Die Behörden, welche in Invaliden=Angelegenheiten Beſcheide
ertheilen, ſind der Reihe nach das Landwehr=Bezirkscommando, das
Generalcommando, das Kriegs=Miniſterium. Jedes Recursgeſuch iſt
unter Beifügung der ſämmtlichen, in den Händen des betr. znvaliden
befindlichen Militärpapiere u. ſ. w. dem Landwehr=Bezirkscommando
einzuſenden. Von dieſer Behörde wird das Geſuch unter Beifügung der
ſämmtliche erforderlichen Vorgänge enthaltenden Akten des Geſuchſtellers
auf dem Inſtanzenwege weiter gegeben. Geſuche, welche dieſen Bedingungen
entgegen unmittelbar einer höheren Behörde eingereicht werden, kommen
kurzer Hand portopflichtig dem Geſuchſteller wieder zu.
Illuſtrirte Welt. Deutſches Familienbuch. 26.
Jahr=
gang 1818. In 14tägigen Heften nur 30 Pf. Stuttgart, Verlag von
Ed. Hallberger. Es durfte wohl kaum ein Unterhaltungsblatt geben,
das ſo mannigfaltig und reichhaltig im Text, ſo gediegen und
über=
raſchend ſchön ausgeſtattet durch Bilderſchmuck iſt, als die „Illuſtrirte
Welt” bei wirklich erſtauulicher Billigkeit. Das neueſte Heft dieſes
Familienblattes, das ja ein ſtels neu erſehnter Gaſt bei Hunderttauſenden
ſt, bringt uns einen ebenſo heiteren wie das Gemüth aufs Tiefſte
er=
greifenden Roman: „Stolz und Liebe=, bearbeitet nach engliſchem Stoff
von Vacano, neben dem merkwürdigen Roman: „Gräfin Sibylla” von
Alexander Römer. Paſſauer hat eine reizende, originelle Novelle zu
die=
ſem Hefte beigeſteuert, Guſtav Raſch bringt einen intereſſante: Artikel:
„Ein Beſuch bei Liliputanern”. Daneben eine Fülle von anregenden
Ar=
tikeln aus allen Gebieten des öffentlichen wie gewerblichen und
wiſſen=
ſchaftlichen Lebens, welche die Lektüre von Dutzenden von Tagesſchriften
und Fachblättern erſetzen. Es iſt unmöglich, mehr Unterhaltendes und
Anregendes, Belehrendes und Gemeinnütziges in Wort und Bild für die
Familie zu bieten, als die „Illuſtrirte Welt” dieß in ihren Heften für
nur wenige Pfennige thut. Dieß Blatt iſt in Wirklichkeit ein Schatz für
jede Familie.
Ueber Nacht erblindet. Die,Bürger=Zeitung' erzählt: „Ein
Candidat der Medizin hatte vor einigen Tagen mit früheren Corpsbrudern
einem ſolennen Commerſe beigewohnt. Er hatte wohl etwas ſtark dem
Gambrinus gehuldigt, denn als er ſich nach Hauſe begab, war er ſehr
erhitzt und befand ſich in großer Aufregung. In ſeiner Wohnung
ange=
langt, riß er die Fenſter auf und lehnte ſich hinaus, die kühle Luft
ein=
zuathmen und die innere Hitze zu vertreiben. Nach einiger Zeit fühlte
er ein heftiges Prickeln in den Augen. Er ſchloß daher das Fenſter und
begab ſich zur Ruhe. Als er am nächſten Morgen erwachte, fand er
Alles im Zimmer dunkel und glaubte ſchließlich es ſei noch Nacht. Er
verſuchte daher wieder einzuſchlafen, aber es gelang ihm nicht. Plötzlich
wurde die Thür geöffnet, die Wirthin trat ein und rief dem Candidaten
zu: „Aber Herr M., wollen Sie denn nicht aufſtehen, es iſt ja heller,
lichter Tag.
„Heller Tags, meinte erſtaunt der Miether, „es iſt ja
noch Alles finſter und dunkel.” „Mein Gottlu rief er plötzlich, nich bin
doch nicht etwa über Nacht blind geworden.” Leider war es in der That
ſo. Der junge Mann hatte durch Erkältung die Sehkraft verloren. Dieſe
fürchterliche Entdeckung hat den Candidaten ſo angegriffen, daß er in
ein heftiges Fieber verfiel, dem er bereits in drei Tagen erlegen iſt.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.