W.
BBEUaTGI SIUII
Aonnemendpren
Wrlich 6 Mark uck. Bringerlohn
Answüat werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
meu n 1 Mar Co Pf. pw Quartal
hnd Poſaufſcblag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeiges(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommer inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr Blbßer.
Holzſtraße Nr. 18, ſowie answarz
von allen ſollden AnnoncencEpe
dithann.
141. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Mls.
Freitag den 25. Januar.
878
Feilgebotenes.
8 Pariſer Kopfſalat
friſch angekommen per Kopf 20 Pfg. empfiehl;
2w 33 Saalbau=
S0phle Balldt, ftraße 33.
8 Ananas-PunschEssenz
per ¼ Fl. M. 250, per ½ Fl. M. 1.40.
orangen-Punschessenz
per Fl. M. 2.20, per ½. Fl. M. 1.20.
Kirchſtraße. F. Seribo.
Niederlage bei:
Herrn Gg. Lerch, Ludwigsplatz.
42 Wudſtraße Hr.
z zu den billig=
Meine rein 96
gehaltenen cOLine ſten Preiſen
bringe in Gebinden wie in Flaſchen in gefl.
Erinnerung. Bei Beſtellung von 12 Flaſchen
frei in's Haus gebracht.
10310)
G. Kammler.
634) Ich empfehle die feiuſten Küſe:
Fromage de Brie, Montd'or,
Camen=
bert, Nenſchateler, Limburger,
Schwei=
zer, Handkäſe. Schmelzbutter per Pid.
M. 1.20 empfiehlt
Saalbau=
Sophte Bauer, graße3s.
Cablall,
Prima Laberdan.
G. P. Poth
656) Ecke der Caſino= und Bleichſtraße.
3
Bei Jacob Daub
in Traiſa
ſteht ein neuer ſchwerer einſpänniger
Wagen zu verkaufen.
ver Besldenzkalender für das labr 1878
iſt erſchienen und zu 40 Pfg. per Exemplar in der Expedition d. Bl. zu beziehen.
W Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
L. C. Witlich'ſche Hofbuchdruckerei.
Ghoooladen.
Daß ich jetzt meine Chocoladen ſelbſt fabricire, erlaube ich mir auzuzeigen, kann
alſo für eine reine und wohlſchmeckende Waare garantiren und dürften dieſelben
ge=
eignet ſein, den guten Ruf meines Geſchäftes zu vermehren.
658)
RI. IIAGl, ConOiot,
Louiſenplatz 4.
3
Pariſer Kopfſalat
per Stück 18 Pfg.,
bei 6 Stück 15 Pfg.
G. P. Poth,
Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
Walther's Juiversal-
Hagentropfen
vorzüglich für alle Magenleiden,
per Flacon 1 Mark.
Haupt=Depot; E. Fulc, Darmſtadt.
Ferner zu haben bei:
Georg Wenz, Darmſtadt.
C. Nohl, Beſſungen.
661) Ein ſehr ſchöner Maskenanzug
für einen Herrn vongutem Seidenſammt
und ſchönen Verzierungen und noch ganz
neu iſt billig zu verkaufen. Zu erfragen
auf der Expedition d. Bl.
Zu verkaufen.
662)
Eine Garnitur Lila=Sammt=Möbel, ein
Pianino von vorzüglicher Güte, eine Salon=
Lampe. Näheres in der Expedition.
Vermiethungen.
9196) Kahlertſtraße 12 (
Blumenthal=
viertel) iſt eine Manſarde=Wohnung von
3 Zimmern, Küche mit Glasabſchluß und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
alsbald zu beziehen.
En
C0.
O
g -Ofort zu beziehen
eine elegante Wohnung aus ſechs Zimmer
Küche ꝛc. mit Garten, auf Wunſch
com=
plett möblirt. Heinrichſtraße 49.
10897) Zu verm. per 15. März 1878.
Wohnung nebſt Geſchäfts= u. Lagerräumen
im Hinterbau. Näheres Eliſabethenſtr. I.
380)
Zu vermiethen.
Möbl. Zimmer, event. mit Cabinet.
Nüheres in der Expedition.
663) 1 möbl. Zimmer mit od. ohne Koſt
90
zu verm. Näh. Eliſabethenſtr. 33i. Laden.
664) Ein freundl. möbl. Zimmer in der
Nähe der höh. Schule zu verm. Carlſtr. 29.
Vermiſchte Nachrichten.
544) Eine Schenkamme geſucht.
Näheres Bleichſtraße 39.
37
131
Jä 18
ASAI
Sechsunddreißigſtes Jahr.)
Erſtes Concert
im
zur
Vorfeter von Rozarts Geburkskag
des 27. Januar 1756)
Samstag den 26. Januar 1878,
unter
Leilung des Herrn Muſikdirector Willem de Haan.
und unter gütiger Mitwirkung
der Fräulein Cornelia Travers, Concertſängerin aus Mannheim uni
der Herren Oberregiſſeur Theodor Wünzer, Otto Hohlfeld,
Kammermuſiker Bauer und Concertmeiſter Büchler von hier.
Anfang präcis 8 Uhr.
Erste Ibtheilung.
1) Chor: „O Iſis und
Oſiris=
V. 2t. Aozark.
2) Prolog, geſprochen von Herrn Th.
Wünzer.
5) Zwei Canons, für
Chor
B. Zi. Aozart.
a. „Ave Maria.
b. =Feſtgeſang.
4) Zwei Geſänge für Sopran=Solo:
2.„Vergiß mein nicht! V. Zl. Vozart.,
b. „Wiegenlied
(vorgetr. von Frl. Cornelia Travers.)
5) Chaconne, für Violine J. H. Bach.
(vorgetr. von Hrn. Otto Hohlfeld.)
6) Zwei Geſängeſ. Chor R. Hchumann.
2. „Der Eidgenoſſen Nachtwache.:
b. „Frühlingsglocken.
7) Drei Lieder für Sopran:
3. „Sonntag!
J. Brahms.
b. „An den Sonnenſchein! Z. Schumann.
c.„Vöglein, was ſingſt dus” Zö. Faubert.
(geſ. von Frl. Cornelia Travers).
PROURAUU.
8) Zwei Geſünge für
Chor
J. Aendelsſohn.
a. -Waſſerfahrt. b. „Sommerlied.
9) Quartett für Clavier,
Violine, Bratſche und
Violine EEs-dur) W. Zl. Aozart.
lvorgetr. von den Herren de Haan,
Hohlfeld, Bauer und Büchler.)
Zweite Abtheilung.
10) Drei Canons für
Chor
S. van Beethopen.
3. „Ich bitt dich.
b. „An Mälzel.
C. „Zum neuen Jahr.
11) Quett für Tenor und
Baß aus „Die
Ent=
führung aus d. Serail” V. Z1. Aozark
12) Der Gondelfahrer,
für Chor mit Clavier=
F. Schubert.
begleitung
3) Aus dem „
Reiter=
leben' für Chor A. V. Gade.
a. Reiters Morgenlied.- b. Angriſf.
Der Flügel iſt aus dem Pianofortelager des Herrn V. 3t. Zimmermann.
Ohne Vorzeigung der Perſonalkarten iſt der Eintritt nicht geſtattet.
Diejenigen geehrten Mitglieder, welche noch nicht im Beſitze von ſolchen ſind, wollen
ſich dieſerhalb an den Secretär des Vereins, Herrn Louis Trier, Wilhelminen=/
ſtraße 25. wenden.
Für Nichtmitglieder ſind Karten 2 M. in der Buchhandlung des Herrn
(654
Aug. Schödler, Eliſabethenſtr. 7, ſowie Abends an der Kaiſe zu haben.
5lluſtrirte Unterhaltungsblätter
zur Completirung des Jahrgangs 1877 können, ſoweit ſolche noch
vorhan=
den, zu 10 Pfennige per Exemplar bei der Exp. d. Bl. bezogen werden.
Specialarzl Dr. med. Heyer,
Berlin, Leivzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[4457
auf Werthe (Wechſel, unter
(9
trengſterDiscretion.
Schul=
geld
ſtraße Nr. 11, 1 St. h.
665) Dienstag den 29. Jan. beginnt
bei einem Lehrer der Kalligraphie ein neuer
Kurſus im Schönſchreiben (coulante
Kauf=
mannsſchrifth. Dieſelbe wird in 14
Stun=
den erlernt. Honorar 10 Mark. Wo? ſagt
die Expedition.
666) Von einem viermonatlichen
Cur=
ſus mit den beſten Zeugniſſen von Mainz
zurückgekehrt, empfehle ich mich den geehrten
Frauen als Hebamme.
Hochachtungsvoll
Margarethe Diefenbach,
Neugaſſe Nr. 18.
653) Ein balber Platz gallerie noble,
1. Rang oder Fauteuil geſucht.
Die Expedition ſagt das Nähere.
667) Ein junges Müdchen aus guter
Familie, welche das Kleidermachen und
Kochen erlernt hat und mit allen andern
weiblichen Arbeiten vertraut iſt, ſucht Stelle
zur Stütze der Hausfrau. Man ſieht mehr
auf gute Behandlung als hohes Salair.
Eintritt kann vom 15. Jan. ab geſchehen.
Näheres in der Expedition.
668) Ein gewandter Schreiber wird
auf einige Stunden des Tages geſucht.
Heidelbergerſtraße 65.
569) Ein Müdchen jucht Lauſdienſt oder
Waſchen und Putzen. Langegaſſe 31.
AAaSLöStoIm
E.
Vogier.
Erste und älteste
Annoncen-Expedition,
Frankkurt am Main
22 Cöthepkatz 22
Agenturen in:
Faſſel, Hietzen, Darmſtadt. Aannheim,
garlsruhe, Viesbaden.
Annoncen aller Art, Siollen-,Kaul;
Verkauf,Heiraths-Agentur Gesucheete
in alle Blätter und Fachreitschriften
der Welt besorgen wir ohue alle
RBebenkosten.
Specialität: Ausschliessl. Reihe fast;
aller grösseren Schweizer, der weistenl
Pariser, Russ., Engl., Holländischen
(5027
luserlions-Organd.
670) Berloren: Vor einigen Wochen
eine engl. Grammatik von Murray und
ein kl. franz. Gebetbuch. Dem redlichen
Finder eine gute Belohnung. Näheres bei
der Exp. d. Bl.
R 18
Großherzogliche Handelskammer zu Darmſtadt.
Heffentliche Hitzung.
Freitag den 25. Januar 1878. Abends 6 Uhr.
Tagesordnung: 1) Wahl des Präſidenten.
2) Einführung von Reichsſtempelſteuern.
3) Reform des Creditweſens.
4) Voranſchlag pro 1878.
(675
536)
General-Verſammlung
der
Steinkohlen=Bezugs=Geſellſchaft „Friede
findet am 26. laufenden Monats, Abends 8 Uhr, im Gaſthaus„zur Poſt=
Zimmer Nr. 2. ſtatt.
Auf der Tagesordnung iſt vorgeſehen:
1) Rechenſchaftsbericht über das Geſchäftsjahr 1877.
2) Neuwahl des Vorſtandes.
Die Rechnung des Geſchäftsjahres iſt für die Mitglieder vom 19. bis 26.
Ja=
nuar c. — beides einſchließlich - zur Einſichtnahme bei dem Rechner des Vereins
aufgelegt. - Zur zahlreichen Betheiligung ladet freundlichſt ein
Der Vorſtand.
40 4upooge”
7anN
RRRRRRunnustRuU'is
RRboe=
641)
2
4
4
FeſchäftsEmpfehlung.
Allen Geſchäftsfreunden und Gönnern diene die Mittheilung zur ge= 8
8 fälligen Kenntnißnahme, daß ich das von meinem verſtorbenen Manne betriebene R
Gürtler=Geſchäft
S unter der Führung eines ſeit mehreren Jahren im Geſchäſte thätigen 8
6s
C zuverläſſigen Gehülfen in unveränderter Weiſe fortführe, und bitte ich, unter N
3 Zuſicherung pünktlicher und reeller Bedienung, das meinem ſeeligen Manne 8½
8 ſeit einer langen Reihe von Jahren geſchenkte Wohlwollen ſeiner Familie 4
Achtungsvoll
3verhalten zu wollen.
3
14
8.
2
Amalie Salzmann.
4
2974”
0Pe
H.
29
ecza4Del=
9a
„
40 a4!
vosRRuna ud uo r ds atu LuratAuols
Amr asmcI. IrMub.
AD Hauptverſammlung: Samstag den 26. Januar
Abends 9 Uhr im oberen Saale.
Tagesordnung: Fortſetzung der Wahlen.
Der Vorſtand.
642)
135
Friedr. Schaeſer,
2974) Ludwigsplatz 7.
TAge-luger,
ganz beſonders feine Auswahl neuer Ernte.
Vorzugsweiſe kann ich empfehlen:
Kaiſer=Souchong,
Raiſer=Congo,
Peccoem. Blüthen, ſowie meine ſchon
ſeit vielen Jahren beliebte Theemiſchung.
Ferner Theeſpitzen vollſtändig ſtaubfrei,
ſo lange Vorrath.
Alle Thee's in Packung ſind mit An
weiſung zur Theebereitung verſehen.
Chocofdonn
eigener Fabrik unter Garantie der Reinheit,
ämmtl. Sorten aus den feinſt. Cacao=Arten.
Cacoigna ſcharf entölt,
Reis-Contenttvorzügl. Nährmittel).
Alle Fabrikate in Pack. m. Gebrauchs=Anw,
Oliven-Speisesl feinſt Nizza,
Hohnöl rein.
Fleiſch=Ertrack,
Condenſirte Milch.
Aechter feiner Jamaica=Rum,
Batavia=Arac,
Cognae St. Onge,
Feine Liqueure.
Ganiläis-Weine
für Reconvalescenten.
Poinste Punsch-Essouzon.
echt Luglische Biscuits
von Huntley & Palmers in London die
feinſten Qualitäten ſtets friſch.
Tages=Kalender.
Freitag 25. Januar: Oeffentliche Sitzung der Großh.
Handelskammer.
Samstag 26. Jan.: Darmſtädter Oeconomen=Ball.
General=Verſammlung der Steinkohlen=Bezugs=
Geſellſchaft Friede. - Feſt=Concert des Mozart=
Vereins. — Haup=Verſammlung der
Lurnge=
meinde Darmſtadt.
Sonntag 27. Januar: General=Verſammlung des
Geſangvereins Liederzweig.
H A u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
Neustadt,
L.
ſtraße.
671)
Meine Antwort,
auf die in Nr. 16 des D. Tagbl. enthaltene
Anfrage mehrerer (2) Mitglieder des
Re=
formvereins iſt: „Ich verwahre das
Spar=
kaſſebuch bis zur Entſcheidung des Borſtandes,
damit das Geld nicht ähnlich wie die Summe
von 63 M. 1876 für andere als
Vereins=
zwecke verwendet reſp. vergeudet wird. Ich
muß das Recht und die Ehre des Vereins
wahren.
Johannes Nonge,
Präſident des d. Ref.=Vereins.
672) In einen kleinen Haushalt wird
gegen hohen Lohn eine zuverläſſige
Per=
ſon geſucht, die kochen kann. Zu erfragen/
bei der Expedition.
673) Zu miethen geſucht.
2 möblirte Zimmer in der Rähe der
oberen Promenade. Offerten an das Logis=
Nachweiſungs=Büreau von Joſeph Trier,
Wilhelminenſtraße 25.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 25. Januar:
Philippine Welſer.
Hiſtoriſches Schauſpiel in 5 Akten von Oscar
Freiherrn von Redwitz.
Perſonen:
Ferdinand, römiſcher König . Hr. Wülnzer.
Erzherzog Ferdinand
Hr. Edward.
Graf Franz von Thurn
Hr. Wisthaler.
Franz Welſer
Hr. Hofmann.
Anna Welſer.
Fr. Steck.
Philippine, deren Tochter
Frl. Ethel.
Catharina, Schweſter der Frau
Welſer,
Frl. Verl.
Mathias Overſtolz
Hr. Schimmer
Hans Overſtolz, deſſen Sohn Hr. Franke.
Ladislaus, des Erzherzogs Page Frl. Schütky.
Conrad, Diener im
Welſer'=
ſchen Hauſe
Hr. Knispel.
Hr. Nötel.
wenzel Diener Philippinen3 Hr. Leib.
Stephan)
Ein böhmiſcher Bauer
Hr. Butterweck.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
136
R. 18
für die Katharinenkirche=Lotterie ohne Nieten, wobei jedes Loos gewinnt (
Haupt=
gewinne im Werthe von 7000, 6000, 5000, 4000, 3000 ꝛc. Mark)
ſind zu 3 Mark pro Stück in der Exp. d. Bl. zu haben.
674) Neckarſtraße 1 zwei trockene helle 352) Ein braber Junge kann die
Räume. Näheres Vorderhaus parterre. Schloſſerei erlernen. Martinſtraße 22.
Welicatesson- Fluss- und
Seeſſsch.-Mandlung
von
L. Wekchiet. Hof=Lieferant
88311) Ernſt=Ludwigſtraße 17. 4
Von allen Kiantheiten, welche die Statiſtik der Sterbefülle bereichern.
iſt die Lungenſchwindſucht, welche täglich Tauſende dahin rafft und am
häufigſten Trauer in die Familien einkehren läßt, die gewöhnlichſte. Zuerſt
in Bruſſl angeſtellte und ſpäter faſt überall wiederholte Experimente
ha=
ben dargethan, daß der Theer, ein harzhaltiges Product der Lanne, auf
alle mit der Schwindſucht und Bronchitis Behafcte den wohlthätigſten und
glückl'chſten Cinflutz ausübt. Die beſte Auwendung des Theers geſchieht
in Frm von Kapſeln und ſind die Guyol'ſchen Theerkapſeln ein populäres
Heilmiltel gegen die obigen Krankheilen geworden. Die gewöhnliche Doſis
beſteht in 2 bis 3 Kapſeln zu jeder Mahlzeit und macht ſich darauf eine
faſt augenblickliche Linderuna in dem Zuſtande der Kranken ſuhldar. Zur
Vermeidung der zahlreichen Nachahmungen iſt genau darauf zu achten, baß
die Etiquete der Flacons die Unterſcheift des Herrn Guyot in dreifarbigem
Drucke trägt.
Depot in Darmſtadt in der Hofapotheke von K.
Lauten=
ſchläger.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 25. Januar.
9 Die zweite Kammer nahm geſtern den Dumontſchen
An=
trag an, wonach das Geſetz vom Jahr 1858, welches dem
Hochſtbe=
ſteuerten Sitz und Stimme in dem Gemeinderath verleiht, aufgehoben
werden ſoll, beſtätigte die Beſchlüſſe erſter Leſung über die Beſteuerung
der Wanderlager, lehnte dagegen eine Petition um Führung der
Odenwaldbahn durch das Gammelsbacher Thal ab. —- Die Errichtung
eines dritten Schullehrerſeminars und zwar in Alzey wurde zwar
leb=
haft als unnöthig bekämpft, jedoch ſchließlich mit großer Mehrheit
gutge=
heißen. —- Ebenſo wurde für Erweiterung der Schullehrerſeminarien zu
Friedberg und Bensheim ein Credit von 29323 M. bewilligt.
O (Stadtverordnetenverſammlung, 24. Jan.) Im Princip entſchied
man ſich einſtimmig für Einführung eines Marktſtandgeldes. Als
Norm für die Erhebung ſchlug man den Quadratmeter vor, für welchen
nach einem beſonderen Larif 5 Pf. gegen Marktgeldſcheine erhoben werden
ſollen. Bei der Debatte ergab ſich indeß die Nothwendigkeit, die ganze
Sache nochmals an die Commiſſion zurückzuverweiſen.
—- Kommenden Samstag Vorm. 411 Uhr wird dahier im oberen
Sitzungsſaal des Rathhauſes ein öffentlicher heſſiſcher
Städte=
tag abgehalten werden, um über die in Bezug der beabſichtigten Reviſion
des Unterſtützungswohnſitz=Geſetzes zu ergreiſenden Schritte Verſtändigung
zu pflegen und reſp. Entſchließung zu faſſen. — — Dem Publikum wird
der Zutritt zu dieſen vorausſichtlich intereſſanten Verhandlungen
ge=
ſtattet ſein.
- Kunſtnotiz. In der Permanenten Ausſtellung des Kunſt=
Vereins iſt das Gemälde von Kolitz in Düſſeldorf: Gravelotte, Moltke
meldet das Eintrefſen des 2. Armeecorps, ausgeſtellt. Das Gemälde
gehört der Verbindung für hiſtoriſche Kunſt und wird 14 Tage
ausge=
ſtellt bleiben.
Das Mozart=Feſtconcert zur Vorfeier von Mozarrs
Ge=
burtstag findet Samstag den 26. Januar Abends präcis 8 Uhr im
Saalbau ſtatt. Das Programm des Concertes iſt mit einer Sorgfalt
zuſammengeſtellt, daß wir vor einer Sammlung muſikaliſcher Perlen zu
ſtehen glauben und erwähnen wir auszugsweiſe: 5 Piecen von Mozart;
je 1 Piece von Beethoven, Bach, Mendelsſohn, Schubert, Brahms, Gade,
Tauber und als ſehr beachtungswerth 2Compoſitionen von
Schu=
mann, welche ſich gewiß der Gunſt des Publikums erfreuen werden.
Mit großem Vergnugen finden wir jeder Richtung Anforderung
Rech=
nung getragen, denn neben unſern vortrefflichen alten Meiſtern ſind auch
die neueren Componiſten würdig vertreten; hochernſte Chöre reihen ſich
an Beethovens ſcherzhafte Canons, wir hören ein Quartett und eine
Solo=
piece für Violine in einer Beſetzung, welche nicht beſſer gewünſcht werden
kann und „last not lenst; iſt es Fräulein Cornelia Travers aus
Mannheim, welche als anerkannt tüchtige Sopranſängerin die verſchiedenen
Nummern gewiß mit großem Erfolg vortragen wird. Faſſen wir Alles
zu=
ſammen, ſo können wir den Concertbeſuchern einen ſehr genußreichen
Abend verſprechen und wünſchen wir nur, daß der Mozartverein auch in
dem begonnenen Jahre ſein ernſtes Streben fortſetzen möge, ein Erfolg
wird dann nie ausbleiben.
In der Generalverſammlung des Kriegervereins wurde bei
der Neuwahl des Vorſtandes Hauptmann i. P. H. Maurer zum
Prä=
ſidenten und Hauptmann i. P. von Muralt zum Vicepräſidenten
ge=
wählt. Das Geſammtbaarvermögen des Vereins beträgt nach der
Rech=
nungsablage circa 1380 M.
4 In der Kirchſtraße wurde geſtern Nachmittag ein etwa 8 jähriges
Kind überfahren und anſcheinend nicht unbedeutend verletzt. Der
ſtarke Wagenverkehr in der genannten Straße läßt eine ſpecielle
Ueber=
wachung als wünſchenswerth erſcheinen.
Sicherem Vernehmen nach hat Kriegsrath Wiegand, in
Ham=
burg angelangt, daſelbſt den Verſuch gemacht, durch Oeffnen: der
Puls=
ader ſich zu entleiben. Der Weitertransport von Hamburg hierher mußte
vorläufig ſiſtirt werden.
Anfrage: Die ſchönen neuen Anlagen auf dem Exercierplatz
würden wegen ihrer ſtets trockenen Beſchaffenheit eine wahre Wohlthat
für alle die ſein, welche zur Erhaltung ihrer Geſundheit friſche Luft
ge=
nießen wollen, wenn dieſelben wegen einer zwiſchen dem
Eiſenbahnüber=
gang am Rheinthor und der neuen Promenade etwa 2 Meter langen,
nicht zu umgehenden tiefen Schmutzlache erreichbar wären. Wäre es (dem
Einſender nicht bekannten) zuſtandigen Behörde nun nicht möglich, dieſen recht
unangenehmen Mißſtand im Intereſſe des Publikums alsbald durch ein
paar Körbe voll Sand zu beſeitigen? Vielleicht könnte auch hier der
Ver=
ſchönerungsverein wirkſam eingreifen,/ um ſich damit aufs Neue den
wohlverdienten Dank des Publikums zu ſichern.
Frankfurt. Am Mittwoch den 23. d. Mittag 51 Uhr wurde
zum erſten Male die Kaiſerglocke geläutet. Den Domplatz und
Weck=
markt hatte eine große Menſchenmenge eingenommen, welche aufmerkſam
den mächtigen Klängen lauſchte. Die benachbarten Häuſer des Domes
hatten an den Fenſtern der Lauſcher die Menge. Der Klang der Glocke
war ein über Erwarten ſchöner, der Anſchlag indeſſen, da die Montirung
des Stahles noch nicht fertig, ein nicht ganz gleichmäßiger, was jedoch
im Laufe des Tages noch geändert wird. Dem Meiſter Große aus
Dresden wurde in ſeinem, dem Dome nahegelegen Heim, im Stift” edler
„Domglocken=Wein; aus der Stadt Frankfurt edlen Weinkellern nach
altem Brauch kredenzt.
Auf dem Frankfurter Fourage= und Victualienmarkte
vom 23. Januar koſteten: Heu per Centner Mk. 280-3.50, Stroh per
Centner Mk. 2. Butter im Großen 1. Qual. 85-90 Pf., im Detail
M. 110-1.15, 2. Qual. 1 Mk., Cier das Hundert Mk. 6.50-8.80.
Kartoffeln per Centner Mk. 3.25-3.50. Fleiſchpreiſe: Ochſenfleiſch per
Pfund 70-75 Pf., Kuh= und Rindfleiſch 55 bis 64 Pf., Kalbfleiſch 60
bis 75 Pf., Hammelfleiſch 55-63 Pf., Schweinefleiſch 70 bis 80 Pf.
Erbſen, geſchälte (per 100 Kilogr.) 28-32 Mk., ganze Erbſen 24-28 M.;
1 Bohnen 25 bis 28 Mk.; Linſen 30-36 Mk.
Holz: Buchenſcheit per
Raum=Meter Mk. 12.55, Tannenſcheit Mk. 8.55. Lannäpfel per Hektol.
58.- 60 Pf.
Eine koſtbare Geſchichte entnehmen wir Dresdener Blättern.
Bekanntlich hatte Director Förſter beim Leipziger Magiſtrat das
Geſuch eingebracht, die Preiſe der Plätze erhöhen zu dürfen. Die Behörde
ging anläßlich dieſes Geſuches gründlich ans Werk, um über die
Bedürf=
nißfrage ſchlüſſig zu werden und erbat ſich Vorlage der Geſchäftsbücher,
um Einnahmen und Ausgaben controliren zu können. Dieſelben ergaben
für das letzte Jahr einen verhältnißmäßig kleinen Ueberſchuß, ſo daß es
hiernach allerdings nur einiger Zwiſchenfälle bedurft hätte, um hart an
den Rand des Deficits zu kommen. „Wunderbar!” ſagten ſich die
Herren, junſer Stadttheater iſt doch ſtets eine Goldgrube geweſenl Das
muß wohl ſeinen Haken haben! Und ſie gingen nun mit ſächſiſcher
Ge=
müthlichkeit an das Studium des Ausgabe=Contos und ſiehe dal es
ſand ſich, daß Herr Director Förſter bei Herrn Director Förſter mit
18,000 M. Jahresgehalt engagirt iſt, Frau Director Förſter als Ober=
Garderobe=Inſpectorin mit 12,000 Mark Jahresgehalt und auch der Herr
Sohn mit einer gleichen Summe als Beamter im Gehalt ſteht. Da ging
den Herren ein Lichtlein auf und ſie fanden ſich nicht bewogen, die Preiſe
der Plätze erhöhen zu laſſen. Das Geſuch ward abſchlägig beſchieden.
Nun aber kam die Steuerbehörde, die ja derſelbe Magiſtrat repräſentirt,
und ſagte: „Ei Herr Femerſch, bei einer ſo großen fixen Einnahme der
Familie Förſter muß ja ein ganz andexer Steuer=Tarif angewandt
wer=
den, da entgehen ja dem Staate viele Hunderte von Mark”
und ſeit dieſer Zeit zählt Director Förſter zu den höchſt Beſteuerten von
Klein=Paris. In ſeiner Bruſt aber ſollen die widerſtreitendſten
Empfin=
dungen ſich ein Stelldichein gegeben haben!
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.