Adonnementpreis
5 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſt=
Imtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Marl 50 Pf. pro Quartal
Rcl. Pojtaufſiblag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeiges(att)
4
Mit der Sonntags=Beilage=
40. Jahrgang.
Inſerore
verden angenommer uDermſtat,
von der Expedition Rheinſtr. Nr. M
in Beſſungen von Friadt Blötze=.
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärm
von allen ſoliden Annogeen=Erge
vitione
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamits, ſowie des Großh. Vollzeiamh Darmſtadt.
L.237
4877
Dienstag den 4. December.
Edictalladung.
Nachdem wider den Musketier Georg Dietrich der 2. Compagnie, 2. Großherzoglich Heſſiſchen Infanteri=Regiments
(Großherzog) Nr. 116, aus Lauterbach, Kreis Lauterbach, gebürtig, der Deſertionsprozeß eröffnet iſt, wird derſelbe hiermit
auf=
gefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Freitag den 15. Mürz 1878, Vormittags 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen, er in contumaciam für einen Deſerteur erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden würde.
Darmſtadt, den 28. November 1877.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſichen 125.) Diviſion.
Darmſtadt, am 29. November 1877.
Betreffend: Die mit Geſuchen um Genehmigung zur Anlegung von Dampfleſſeln und zur Errichtung von Gebäuden einzureichenden
Zeichnungen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf unſere nachſtehend abgedruckte Bekanntmachung weiſen wir Sie an, bei Ihnen übergebenen
Zeich=
nungen und Pläne, welche nicht den hiernach gegebenen Vorſchriften gemäß ausgeführt ſind, an die betr. Antragſteller vorerſt
zur entſprechenden Abänderung zurückzugeben.
Küchler.
Beteffend: Die mit Geſuchen um Genehmigung zur Anlegung von Dampfleſſeln und zur Errichtung von Gebäuden einzureichenden
Zeichnungen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die nach Vorſchriſt der Verordnung vom 4. Juni 1857 bezw. der Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 mit den Geſuchen
um Genehmigung zur Anlegung von Dampfkeſſeln einzureichenden Zeichnungen ſind häufig auf ſo ſchlechtem Papier, oft nur auf
gewöhnlichem Pauspapier, ausgeführt, daß dieſelb n ſchon während der Verbandlungen über das betreffende Geſuch zerriſſen werden
und ſich bei ſpäteren Unterſuchungen der Dampfkeſſelaulagen zu deren Vergleichung mit dieſen, den Genehmiguigs=Urkunden zu
Grund liegenden Zeichnungen als unbrauchbar erweiſen. Es müſſen daher für die Folge derartige Zeichnungen emweder auf
gutem haltbaren Zeichenpapier oder auf Paus=Leinwand ausgeführt ſein und ſoweit thunlich das in der Bekanntmachung vom
12. Februar l. J. GReg.=Blatt Seite 57) über die Eingaben an die Behörden vorgeſchriebene Format von 33 Em. Höhe und
21 Em. Breite haben oder dürfen daſſelbe doch nur nach einer Richtung hin überſchreiten, damit ſie leicht in dieſes Format zuſam
mengelegt werden können.
Das Gleiche gilt hinſichtlich der den Geſuchen um Genehmigung zur Errichtung oder Veränderung von Gebäuden
beizu=
fügenden Zeichnungen.
Darmſtadt, am 31. October 1877.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
B e k a n n k m a ch u n g.
Betreffend: Die Wahlen zur Stadtverordneten Verſammlung.
Nach Art. 13 der Städteordnung ſind bei den Wahlen zur Stadtverordneten=Verſammlung außer den in der Gemeinde
grund=, gewerbe= oder einkommenſteuerpflichtigen Ortsbürger auch „alle männlichen Einwohner, welche die deutſche Reichsangehörig=
„ keit beſitzen und welche ſeit zwei Jahren ihren Unterſtützungswohnſitz in der Gemeinde erworben haben, vorausgeſetzt, daß ſie zur
„Zeit der Wahl 25 Jahre alt ſind und vom 1. Januar des dem Jahr, in welchem die Wahl ſtattfindet, vorhergehenden Jahres
nan zur Einkommenſteuer zugezogen worden, ſind ſimmfähig.-
Die Ausübung der Stimmberechtigung der im Vorſtehenden genannten Perſonen iſt jedoch für die im Laufe des Jahres
1878 etwa vorkommende Erſatzwahl oder Neuwahl der Stadtverordneten=Verſammlung davon abhängig, daß ſie ſpäteſtens bis
zum 31. December d. J. bei der unterzeichneten Bürgermeiſterei in deren Amtslokal die mündliche Ertlärung abgeben, daß ſie ihr
584
R. 237
2102
Stimmrecht in Anſpruch nehmen, wobei ſie gleichzeitig auch Jahr und Tag ihrer Gehurt, den Tag, ſeit welchem ſie in Darmſtadt
wohnen und den Zeitpunkt, ſeit welchem ſie Einkommenſteuer bezahlen anzugeben und auf Erfordern nachzuweiſen haben.
Stimmfähige der oben bezeichneten Art, welche die Abgabe dieſer Erklärung in der anberaumten Friſt unterlaſſen, können
für die im Jahre 1878 vorkommende Wahl zur Stadtverordneten=Verſammlung kein Stimmrecht in Anſpruch nehmen. Dabei
bemerken wir ausdrücklich, daß Diejenigen, welche bereits auf Grund der in den Jahren 1874 und 1875 und 1876 abgegebenen
Erklärungen in die Liſten der Wähler zur erſten StadtverordnetenVerſammlung aufgenommen worden ſind, eine weitere Erklärung
in der anberaumten Friſt nicht abzugeben haben, es ſei denn, daß ſie in der Zwiſchenzeit durch Wegzug aus der Stadt das
Stimmrecht verloren und durch Zuzug neuerdings wieder erworben hätten und ausüben wollten.
Darmſtadt, den 3. December 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
10293
Ohly.
B e k a n n t m a ch u n g.
Freitag den 7. December, Vormittags von 8 bis 12 u. Nachmittags Donnerstag den 6. December d. J.,
von 2 bis 5 Uhr, ſollen auf hieſigem Rathhauſe die Einquartierungsgelder aus den) Vormittags 9 Uhr anfangend,
Monaten Auguſt und September d. J. gegen Ablieferung der Quartierbillets ausge=(werden die zum Nachlaß der Frau
Bau=
zahlt werden. - Beſſungen, den 1. December 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
10294)
Demmel.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Entwurf zum Voranſchlag der Gemeinde Beſſungen für 1878 liegt acht ſchiedene größere und kleinere runde, ovale
Tage lang. vom 5. December incl. bis 13. December l. Js., auf dem Gemeindehaus; und viereckige Tiſche, ein runder Eßtiſch
zu Beſſungen während der gewöhnlichen Büreauſtunden zu Jedermanns Einſicht offen. mit Einlagen, mehrere Spiegel, ein Glas=
Beſſungen, am 1. December 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
10295)
Demmel.
9382) Oeffentliche Aufforderung.
Deffentlicher Verkauf.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht Donnerstag den 6. December 1877. ſonſtiger Hausrath, ſowie Oelbilder,
der Provinz Starkenburg über das Ver=
Vormittags 9 Uhr,
mögen der Firma Philipp Kriegk und deren wird das unterzeichnete Artillere Depot im
Inhaber Heinrich Kriegk dahier unter dem Zeughaushofe verſchiedene für diesſeitige und Nippſachen ꝛc.
10. Oktober 1877 formellen Concurs er= Zwecke nicht mehr brauchbare Gegenſtände, in deren Behauſung öffentlich gegen
Baar=
kannt hat, werden hiermit alle Gläubiger als: 1 Leiterwagen, Geſchützubehör, Taue, zahlung verſteigt.
der gebachten Firma Philipp Kriegk und bleierne Kochkeſſel, broncener Grapen,
Es wird hier noch ausdrücklich bemerkt,
ihres Iuhabers Heinrich Kriegk öffentlich Schmiedewerkzeug, ca. 48000 neue Huf= daß die Bilder, das Silberzeug ꝛc.
Nach=
aufgefordert Forderungen und Anſprüche
Verſteigerungs=Anzeige.
rath Harres Wwe., Wilhelmſtraße Nr. 12
dahier gehörigen nachverzeichneten
Gegen=
ſtände, als:
Verſchiedene Sopha's mit gepolſterten
Stühlen und Seſſeln, Rohiſeſſeln,
ver=
ſchrank, ein Büffet, mehrere vollſtändige
Betten, Teppiche, Kleiderſchränke,
Nacht=
tiſche, Waſchtiſche, Commoden, Vorhänge,
2 Uhren, ein Schlafdivan, Lampen, Glas,
Porzellan, Weißzeug, Frauenkleider,
voll=
ſtändige Küchen= u. Kellereinrichtung und
Aquarelle, Kupferſtiche und
Handzeich=
nungen in Rahmen, Silberzeug, Vaſen
jeder Art an dieſelben, unter gleichzeitiger
Namhaftmachung etwaiger Vorzugsrechte,
im Termin
Donnerstag den 10. Januar 1878.
Vormittags 9 Uhr,
vor unterfertigtem Stadtgericht,
Amtszim=
mer Nr. 19, bei Meidung ſtillſchweigenden
Ausſchluſſes von der Concursmaſſe und
der Annahme Verzichts auf Vorzugsrechte
zur Anmeldung zu bringen.
Eine etwa in dem ſeitherigen
Schul=
denweſen bereits ſtattgehabte
Forderungs=
anzeige vermag die oben verlangte
Anmel=
dung zum Concurs nicht zu erſetzen.
In demſelben Termin ſoll Arrangement
nochmals verſucht und überhaupt jede ſich
ergebende Beſchlußfaſſung erzielt werden
und wird man, bezüglich der nicht in
Selbſtperſon Anweſenden, oder durch
ge=
hörig bevollmächtigte Vertreter
ſtillſchwei=
genden Beitritt zu ſämmtlichen von den
Mehrheit der erſcheinenden Gläubigern
ge=
faßt werdenden Beſchlüſſen und namentlich
auch zu einem etwa noch vereinbart
wer=
denden Arrangement lediglich unterſtellen.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Joſt,
Königer,
Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Stadtrichter.
Schnall= und Binderiemen, Packjäſſer, Me=l Beſſungen, den 28. Nov. 1877.
Ofen, Papier=, Zeug= ꝛc. Abfalle gegen ſo= 10173)
fortige Baarzahlung öffentlich und
meiſtbie=
tend verkaufen, welches Kaufluſtigen hiermit
bekannt gegeben wird.
10117) Artillerie=Depot Darmſtadt. Nörzmuff billig zu verkaufen.
nägel, Eiſenſlärlemeſſer, 1 Luſipumpe, mittags 2 Uhr zum Ausgebot kommt.
talle, Eiſen= und Kupferblech, 1 eiſerner! Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
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Saalbauſtraße 37.
Saalbauſtraße 37.
[ ← ][ ][ → ]K. 237
2103
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anfangend, habe ich zum Ausverkauf geſtellt.
Ferner verkaufe ich zu ſehr ermäßigten Preiſen eine Partie wollemer
Rollemteppichr zum Belegen ganzer Zimmer.
JJ. A. Loonnrite.
prree.
10299) Für die jetzige Jahreszeit empfehle ich meine ſeit vielen Jahren
durch=
aus bewährten
Geſundheits-Crey-Jacken,
wovon ſich für den dortigen Platz meine einzige Niederlage bei den Herren
J. G. Kahlert & Söhne
befindet.
Boſingen bei Fürich, 1. December 1877.
irähl siebenmann.
Eilztzan
u
lölV
Adolph Zrandt's
Leguminosen Fleisch-Präparate.
Oepot bei Frau Mathilde Arth in Darmſtadt, Chocolade=Handlung,
Wilhelminenſtraße 19.
10300a) Mit direkten Brodmehl=Bezügen aus Ungarn erhielten wir gleichzeitig
welchen wir in 5 und 10 Pfund=Säckchen mit unſerer
Kaiſerauszug, Marte verſehen, per ¼ Kilo netto 30 pfa. bei unſeren
Verkaufsſtellen, in größerer Quantitaͤt direkt, abgeben, und bringen denſelben als das
feinſte Mehl in geneigte Erinnerung.
Darmſtädter Brod=Fabrik.
Hager & Hensel.
Die beliebten
Gassiker-Ausgaben
in eleganten Einbäuden halte ich auch wieder für dieſe Weihnachten in großer
Auswahl vorräthig und empfehle dieſelben zu nachſtehenden Preiſen: M. Pf.
18
Goethe's ſämmtliche Werke, 45 Bde., in 10 Bänden geb.
6
Goethe'3 Auswahl, 16 Bände in 4 gebunden
18
Heine's ſämmtliche Werke, 12 Bände in 4 geb.
5 40.
Schiller's ſämmtliche Werke, 12 Bände in 4 geb.
6
Shakespeare's Werke, 12 Bände in 3 geb.
4 20.
Leſſing's Werke, 6 Bände in 2 geb.
3 50.
Hauff's Werke, 5 Bände in 2 geb.
6
Byron's ſämmtliche Werke, in 3 eleg. Bänden
1 50.
Körner's ſänmtliche Werke, in 1 Band geb.
4 20.
Molieres ſämmtliche Werke, in 2 Bände geb.
Goethe's Gedichte in Goldſchnitt, geb.
1 20.
Schiller's Gedichte in Goldſchnitt geb.
Karl Heßß, Buchhandlung,
10301)
Carlſtraße 29.
Tür die Bausfrauen
9165)
empfehle ich:
Rüben= oder Apfelkraut per Pfd. 28 Pfg.
Avfelgelse prima Qualität „ 60
Speiſe Syrup,
„ 30 „
Cryſtall= „
„ 35 „
Colonial=
„ 35
Schweizer=Honig
„ 56 „
60 „
Havanna=
Letzterer ſeine weiße Qualität von reinem
Geſchmack.
Dieſe Artikel in größerer Quantität
be=
trächtlich billiger.
Georg Liebig Sohn.
5⁄3 Meter lange Ausſchußbretter
werden zu 30 Pfg. das Stück fortwährend
abgegeben.
Ganze Wagenladungen entſprechend billiger.
Im Haierhof Nr. 4.
7687) Domplutz, Frankfurt a. M.
Erſte Qualität Mindfleiſch zu 60 Pf.
W. Hayer, Metzger,
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Erſte Qualität Rindfleiſch zu 60 Pf.
G. Wiemer. Metzger,
10213) 58. Beſſ. Kirchſtr. 58.
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verkaufen. Promenadeſtraße Nr. 25. 10205) Ein großer neuer Pult zum
Sitz= u. Steharbeiten zu verkaufen.
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1 polirter Stehpult
zu verkaufen.
Georgſtraße 12 mütlerer Stock. 10302) Kommode u. Pfeilerſchränk=
ſchen, gut gearbeitet, ſtehen billig zu ver=
Ph. Stein,
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Mürnbgr. Lebkuchen
in den bekannten Sorten.
Italien. Maronen,
ſchöne Frucht zu 25 Pf. per ½ Kilo.
Rrin dhdahn Geriolatumol,
friſche Sendung.
Emanuel Fuld,
10221)
1 Kirchſtraße.
10206) Eine neue Zither nebſt Buch
die Zither=Schule, zu verkaufen.
Riedeſelſtraße 42 parterre.
von friſcher Abfül=
Empfehle lung und neuer
Sen=
dung ücht rheiniſchen
1lAullbu- Mludt-AUlllg
in Flaſchen 1, 1½ und 3 Mark und
6 Mark mit Gebrauchs=Anweiſung
Emanuel Feud,
10303) Kirchſtraße in Darmſtadt.
M 237
2105
Eine große Parthie nicht mehr
ganz heller V’äsche-
Ardhes verkaufe ich zu bedeutend herabgſetzten Preiſen, und
befinden ſich darunter ſeyr viele Gegenſtande, welche ſich zu
Weihnachts=Geſchenken ganz beſonders eignen, als:
Herren- & Damen-Hemden, Nachtjacken, Beinkleider,
Interröcke in Shirting. Alpacca-, Cachemire- & Percal-
Röcke, Rinderkleider, Schürzen, Kragen, Manchetten,
Foulards, Lavalliéres, Barben ete. ete, ſowie Tischtücher,
Servietten ete.
10250
Hichberg's Vaobſolger
Großherzoglicher Hof=Lieferant.
10309)
Z u
Ghoooladen.
Weihnachtsbäckereien
Daß ich jetzt meine Chocoladen ſelbſt fabrieire erlaube ich mir anzuzeigen,
kann alſo für eine reine und wohlſchmeckende Waare garantiren und dürſten dieſelben
geeignet ſein den guten Ruf meines Geſchäftes zu vermehren.
10309)
pö
Wüh. Emmel, Conditor,
Louiſenplatz 4.
AuSvOTkaauf.
Wegen Aufgabe meines Geſchäftes verkaufe vou heute ab ſämmtliche Artikel
zum Fabrikpreis, worunter Vieles ſich zu Weihnachts=Geſchenken eignen würde. Auch
iſt ein vollſtändiges Buchbinder=Werkzeug getheilt oder zuſammen zu verkaufen.
Achtungsvoll
29
Frau J. Huimly,
13 Obergaſſe 13.
10006)
Georg Liebig Sohn,
3962)
empfiehlt:
Darmſtädter Waſſer als angenehnes Lachsforellen,
und billiges Parfüm.
Quinolin. Stärkendes und Haarwuchs
beforderndes Mittel anſtatt China=Pommade.
Beſſer als alles Angeprieſene.
ſer, ein unſchädliches Mittel gegen Finnen, Monikiendamer Sardollen,
Flechten, Miteſſer und überhaupt unreine
Prima Holl. Häringe,
Haut.
Salieylpräparate. Zum Präſerviren
do.
mariuirt ote.,
der Zähne und des Zahnfleiſches, ſowie eingetroffen.
gegen üblen Geruch.
Anatherin=Mundwaſſer für denſelben
Emanuel Fuld,
Zweck.
Frische Amsterdam. Schellſche,
Hicler Sprotton,
Engl. Spechbüchingo zum Roheſſen,
Sardines Thuile Philippe und
Canneurds) ueue,
Verbeſſertes Kummerfeld'ſches Waſ= Russische Sardinon in kleinen Fäſſel,
Ital. Maronen &8mp;
Kaſtanien,
Bückinge zum Roheſſen
empfiehlt
M. Jäger,
Bleichſtr ße.
10306)
10307)
Kirchſtraße.
„
beſte
Petrohemnn Qual.
Apfiehlt peo Schopen 12 Pfa.
Jean Kühn,
gegenüber der Stadtkirche.
empfehle;
Fst. gesl. Ratfinade, ſelbſt geſtoßen).
Anis, grobkörnig und beleſen,
Velken, rein gemahlen,
Zimmt, fſt. Ceylon, ganz u. geſtoßen,
Mandeln,
Rosinen,
neue ſchöne Frucht,
Corinthen,
Sultaninen,
orangeat,
ſchöne ſaftige Waare,
Eitronat,
Pottasche,
Sandel.
Citronen, ſchöne große Frucht.
M. Jaeger,
Bleichſtraße.
Formen werdenausgeliehen
9930) Fettes Hammelfleiſch für ½
Kilo 50 Pfg. bei
H. Volz, Obergaſſe 38.
17 Waldſtraße I7.
Meine rein 8.
zu den
billig=
gehaltenen Weine gen Preiſen
bringe in Gebinden wie in Flaſchen in gefl.
Erinnerung. Bei Beſtellung von 12 Flaſchen
frei in's Haus gebracht.
10310)
G. Klammler.
10311
5 11
eingetroffen.
Webor
W.
Eliſabethenſtraße 14.
585
2106
B 287
Wölbh. Wobor,
„
14
Mandeln
Citronen
Auis
Pottaſche
10312).
cmpfiehlt zu Bäckereien in feinſter Waure:
Ammonium,
Nelken, geſt.
Naffinade, ganz und geſt.
Sandel
Honig
Roſinen und
Citronat und
Corinthen
Orangeate
Zimmt, geſt u. ganz Sultaninen.
Formen werden gratis verliehen.
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A richts Miniſterium als „Muſter der H1 Zugehör, neu, gleich beziehbar. Daſelbſt
3 Jugendliteratur; empfohlene Ju= 4½2 Manſardenzimmer billig.
Wendelſtadtſtraße 22.
¾ gendwerkenthält Origin=Erzählungen,
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Märchen, vaterländiſche Geſchichts=,
Landſchafts=, Natur= und Lebensbilder, H Möbel zu vermiethen. Alexanderſtr. II.
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Friedrich=
ſtraße 24 eine Wohnung von 6 Zimmern
ſogleich zu vermiethen. Mitbenutzung des
Gartens. Preis 800 M. Näh. im 3. Stock.
10065) Ballonplatz Nr. 3 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
19066) Ecke der Soder= und
Wie=
nersſtraße 51 ſind 2 möbl. Zimmer
nebſt Cabinetten an 2 Herren zu ver=
Bahnhöfe iſt zu vermiethen eine hübſche miethen. Auf Verlangen mit Peuſion.
Wohnung im 2. Stock, enthaltend 4 Zim= 10129) Im erſten Stock ein J.
mer mit 2 großen Bodenkammern ꝛc. Be= vermiethen und gleich zu beziehen.
ziehbar gegen Mitte November auf Wunſch
auch früher.
Schloßgraben 3.
Fr. Hauff.
10150) Ein ſchön möbl. Parterre=
7729) Eck der Kaup= und Arheilgerſtraße Zimmer zu vermiethen. Waldſtraße 4.
eine Wohnung im 1. Stock, beſtehend aus
10224) Auf der Schneidmühle, Blu=
3 Zimmern, Küche ꝛc. mit abgeſchloſſenem menthalſtraße 63, iſt zu baldigem Ein=
Vorplatz, zu vermiethen und baldigſt zu zug eine Wohnung zu vermiethen.
beziehen. Auch kann eine ſchöne Werkſtätte, Näheres zu erfragen Kirchſtraße 4.
dabei vermiethet werden. Zu erfragen 10227) Möblirtes Zimmer mit Kabinet
Bleichſtraße Nr. 40.
zu verm. Schützenſtraße 9 erſter Stock.
10233) Aliceſtraße 5 dritter Stock.
mit Gas= und Waſſerleitung und allen
ſon=
ſtigen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
10237) Ein auch zwei gut möblirte
Zimmer, wenn gewünſcht mit Penſion.
Wilhelminenſtraße 13. 2 Tr. hoch.
10314) Hügelſtraße 16 ein
Man=
arden=Logis ſowie ein Laden zu vermiet hen
und bald zu beziehen.
10315) Ein Zimmer an eine Perſon
ſofort zu verm. Schwanenſtraße 43.
10316) Ein auch zwei möbl. Zimmer
in der Nähe der Bahn. Auf Verlangen
mit Koſt. Näheres in der Exp.
10317) Zwei freundl. Logis gleich zu
beziehen. Gardiſtenſtraße 31.
9429) Unſere Fabrikräume nebſt
Dampfmaſchine ſind wegen bevorſtehendem
Umzug in unſer neues Etabliſſement als
Werkſtätte oder auch als Lagerraum zu
ver=
miethen. Gebrüder Roeder, Aliceſtr. 5.
Vermiſchte Nachrichten.
10134) Hiermit erlaube ich mir
dar=
auf aufmerkſam zu machen, daß mein
Ge=
ſchäft bis zu den bevorſtehenden Feiertagen
onntag Nachmittag
ebenfalls geöffnet iſt.
ſeorg hieblg Sohn.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.
10137) Weinheim a. B.
Tüchtige Maſchinenſchloſſer
ſofort geſucht.
Wm. Platz u. Söhne.
10075) 2 Meßbuden zu vermiethen.
Langegaſſe Nr. 49.
10258) Eine perſette Köchin empfiehlt
ſich den geehrten Herrſchaften als
Koch=
frau. Hofſtallſtraße Nro. 10 zwei
Stie=
gen hoch.
10281) Ein im Weißzeugnähen u.
Aus=
beſſern geübtes Mädchen ſucht
Beſchäf=
tigung in und außer dem Hauſe.
Hofſtallſtraße Nr. 10, 2 Treppen hoch.
10283) In der Nähe der Bahnhöfe
ein Logis von 5 Zimmern parterre oder
1. Stock für ſogleich oder ſpäter zu miethen
geſucht. Näheres bei der Exp. d. Bl.
10318) Eine junge kräftige Perſon,
die als Krankenpflegerin ausgebildet,
über=
nimmt Wartedienſt, ſowie die Pflege von
Kranken. Zu erfragen Kiesſtraße Nr. 32,
1 Stiege hoch.
10319) Ein braver Junge kann bei Koſt
und Logis die Schloſſerei erlernen bei
H. Moeſer, Hochſtraße 23.
M. 23]
2107
OS.
ichtig für Fußleidende.
Den geehrten Bewohnern von Darmſtadt und Umgegend mache hiermit die ergebene Anzeige, daß
ich die Stadt auf kurze Zeit beſuchen weide und im
Hotel zur alten Poſt, Zimmer Nr. 2122,
von Sonnabend den 8. December a. c. von Morgens 9 bis 4 Uhr Nachmittags zu ſprechen ſein werde.
Hochachtungsvoll
Hass Wiuznamanid,
Specialiſt für Hühneraugen.
Mainz, den 6. December 1877.
110320
gener al=Verſammlung
des
Vereins zur Unterſtützung von Invaliden und von
Hinter=
bliebenen gefallener Heſſiſcher Soldaten vom Feldzug des
Jahres 1866.
Die Mitglieder und Freunde des vorgenannten Vereins werden hiermit zur
Theilnahme an der
Mittwoch den 12. December d. 3s,
Nachmittags 4 Uhr,
in dem Damenſalon des Saaibiuuis dahier ſtattfindenden ordeutlichen General=
Verſammlung für das Jahr 1877 ergebenſt eingeladen.
T a g e s o r d n u n g:
1) Entgegennahme des Rechenſchaftsberichtes des Vorſtandes über die Vereins.
thätigkeit im Jahre 1876;
2) Vorlage der vor dem Verwaltungsrath geprüſten und abgeſchloſſenen Vereins=.
Rechnung für das Jahr 1876;
8) Beſchlußfaſſung über Anträge, welche von Seiten einzelner Mitglieder (nach
8 11 der Statuten) an die General=Verſammlung gerichtet werden;
4) Neuwahl der Mitglieder des Verwaltungsraths für die Geſchäftsperiode
1878-1880.
Darmſtadt, den 30. November 1877.
Für den Vorſitzenden:
Der Schriftführer:
10321)
von Heſſert.
A. Buchner.
Bürger-Verſammlung.
Der unterzeichnete Vorſtand,des Lokalvereins der
demtschem VordzChritt-Purte
erlaubt ſich die hieſigen Bürger und Wähler zu einer
allgemeinen Verſammlung
im
großen Ritsor'ſchen Haale, ittwoch den 5. December,
Abends 8 Uhr,
ergebenſt einzuladen.
Ras e s o r d p u n g.
1) Der Einfluß der Bodenproduction auf die wirthſchaftliche Kriſis,
wozu Herr General=Secretär Dr. Weidenhammer das einleitende Reſerat
übernommen.
2) Beſprechung über die Beigeordneten=Frage.
Fur den Vorſtand:
Dr. H. Wöchuer,
10322)
W. Langenbæet.
VolloilligAngs-ſ6lldh.
Ein im Fabrikweſen und Abſatz
erfah=
rener tüchtiger Kaufmann, ſucht ſich an
einem beſtehenden, der Ausdehnung ſähigen
Fabrikgeſchäfte mit Kapital thätig zu
betheiligen. Gefl. Offerten sub. fl. 63546
befördern Pprinänasoin &am; Vag or
Frankfurt a. M.
[10324
Auf Werthe Wechel= unter
trengſter Discretion.
Schul=
ſtraße Nr. 11, 1 St. h.
10327) Ein Arzt ſucht in Mitte der
Stadt in ſchöner Lage 1-2 gut möbl.
Zimmer auf längere Zeit, jedoch wöchentlich
nur 1 Tag von 10-4 Uhr zu miethen.
Offerten mit Preisangabe an Dr.
Mor=
daunt, 9 Bockenheimer Landtraße 9,
Frank=
furt a M.
10328) 2300 bis 3000 Mark werden
gegen Sicherheil zu leihen geſucht. Näheres
in der Expedition d. Vl.
10 29) Mittwoch Abend wurde eine
Wgoiduzte; Mrasche -ged
mit einer Koralle verloren. Dem Finder
eine Belohnung. Waldſtraße 55.
10330) Fünftauſend Gulden gegen
mehrfache Sicherheit zu leihen geſucht.
Aner=
bietungen unter 4 U Nr. 2 bei der Exp.
des Tagblattes abzugeben.
10331) 9000 Mark
Vormundſchafts=
gelder ſind per 1. Januar 1878 als erſte
Hypothek auszuleihen bei D. Fair.
10332) Bei dem letzten Saalbau=
Concert wurde ein ſchwarzer Herrenhut
vertauſcht, und bittet man denſelven im
Saalbau abzugeben.
10323) Mittwoch den 5. December Abends 6½— 7½ Uhr:
Britter Vortrag des Profeſſor Pimmermann
im Saal b au.
10285)
genommen.
Hinterbau.
Ein Monatsdienſt wird an=
Zu erfragen Schützenſtraße 9,
Rohr-, Groh- ud Polslorslühle.
verkaufe wegen Veberfüllung meiner Lagerräime zu
herab-
gesetzten Preisen und dürfte sich für Private s0wohl wie
(astWirthe, günstige Gelegenheit bieten, einen etwaigen
Be-
darf preiswürdig zu decken.
J. Gllückerds Hol-Möbelfabrib,
10124
Bleichstrasse 32.
Eindergarten zu Darmstadt
(Grafenſtraße 39)
An die geehrten Inhaber unſerer Vorlageſcheine.
Nachdem Fräulein Th. Schulz ſeit 1. Oktober den Kindergarten auf eigene
Rechnung übernommen und Ihre General=Verſammlung unſere letzte Jahres=Rechnung
für richtig befunden hat, erſuchen wir Sie ergebenſt, vor Ablauf dieſes Monats Ihre
Vorlageſcheine unſerer Rechnerin, Frau Hofgerichts=Advokat Lindt dahier, gegen
Er=
ſtattung der Vorlage zurückzugeben. Nach Ablauf dieſes Monats wird unſer
Kaſſen=
beſtand den Beſchlüſſen Ihrer General=Verſammlung gemäß anderweit für ähnliche
Zwecke angelegt und demnächſt verwendet werden. Mit wärmſten Dank für die
Unter=
ſtützung, welche unſerm Unternehmen ſowohl durch Ihre Vorlagen, wie durch Geſchenke,
insbeſondere Verzicht auf Vorlagen=Rückerſtattung, gewährt wurde zeichnet
Hochachtungsvoll
19333)
Für das Comite: Dr. v. Wedekind.
O4.
RLENt1-UL1TEk-rUE6t.
Todes=Anzeige.
Schon wieder erfüllen wir die traurige Pflicht, unſeren
Mit=
gliedern hiermit Nachricht zu geben, daß es dem Allmächtigen gefallen
hat, unferen treuen Kameraden und Vorſtandsmitglied den
Rentner Jacob Gerhard
nach längeren ſchweren Leiden heute Morgen halb 4 Uhr in ein beſſeres
Jenſeits abzuberufen.
Dem Wunſche des Entſchlafenen entſprechend, fordern wir daher die
verehr=
lichen Kameraden auf, demſelben durch eine recht zahlreiche Betheiligung die
wohl=
verdiente letzte Ehre zu erweiſen.
Darmſtadt, den 3. December 1877.
Der Vorgtand.
Die Beerdigung findet Dienstag den 4. December, Nachmittags 3 Uhr, vom
Sterbehauſe Mühlſtraße 68 ſtatt.
(10334
TAui
AtxiliAtardn
Ein neller Chclus von Joſeph,
Ritter von Führich -10335
Soeben erſchien:
Der arme Heinrich.
4 Sieben Zeithnungen bon Jozeph, Bitter
von Führith.
In Holz geſchnitten von K. Oertel.
JAlit Cert nach hartmann von Auel
Gr. 4. auf holländ. Papier gedruckt,
Umit Initialen von Beſpaſiauo
Am=
phiario und Schlußvignetten von
Peter Flötner ꝛc.
Eleg. cart. 12 Mark.
In Leinwand gebunden mit Gold= und
Schwarzpreſſung 16 Mark.
In Pergamentband 30 Mark.
Die früheren Werke des verewigtenh
Meiſters: „Das Buch Ruth, 7 Com=
Apoſitionen in Kupfer geſtochen von H.
Merz. Roy.=Fol. Ausgabe auf Velin=
Apapier 45 Mark, auf chineſiſchem Papierh
60 Mark. - Der „Bethlehemitiſche
WWeg, 12 Holzſchnitte, eleg. cart. 10 M.k
¼. Er iſt auferſtanden,: 15 HolzſchnitteH
ſeleg. cart. 12 Mark. „Der Pſalter,
illuſtrirte Prachtausgabe mit Holzſchn.
gLeinwandband mit Goldſchnitt 30 M.
HLederband 36 Mark. Thomas v. Kem
pen, „Vier Bücher von der Nachfolgeh
Chriſti. Illuſtrirte Prachtausgabe mitz
Holzſchnitten, Leinenband mit Goldſchnittz.
26 Mark, Lederband 34 Mark, ſind wiek
die obige Publication durch alle
Buch=
hhandlungen zu beziehen.
Verlagshandlung von
Alphons Dürr in Leipzig.
M
[ ← ][ ][ → ]A 237.
2109
10336) Meine Wohnung befindet ſich jetzt
Beſſunger Holzſtraße Nr. 18
und werden Aufträge für das „Darmſtädter Tagblatt= nach wie vor angenommen
und pünktlichſt beſorgt.
Triedrich Blößer.
49
10337)
Uſrverein.
Probe für die Damen: Freitag den 7. December Abends 6 Uhr.
Für die Herren: an demſelben Tage Abends 8 Uhr.
Die für Dienstag und Mittwoch vorgeſehenen Proben fallen aus.)
Der Vorſtand.
Friſchen Rheinſalmen,
Cabliau und
Schellfiſche
ſoeben eingetroffen bei
L. Brüchweh,
8311)
Hof=Lieferant.
10341) Eine gebrauchte Bohrmaſchine
zu kaufen geſucht. Hochſtraße 23.
Chriſtbeſcheerung der Curngemeinde
Beſſungen.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß Gegenſtände zur allgemeinen Ver=
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 4. Dezember.
MariaStuart.
Trauerſpiel in 5 Atten von Schiller.
Perſonen:
loſung bei den Turnern Chr. Wamboldt, Seeſtraße und Ld. Kropp, Kirchſtraße, Eliſabeth. Königin von EnglandFrl. Berl.
ſowie Gegenſtände zur gegenſeitigen Verlooſung bei dem Turner J. Hering, Maria Stuart, Königin von
Schottland,
Holzſtraße, abgegeben werden können.
10338)
Dankſagung.
Für die vielen und großen Beweiſe der
Theilnahme an dem unerſetzlichen Verluſt,
welcher uns durch den Tod unſerer guten
Schweſter Luiſe betroffen hat, ſpreche ich
hiermit im Namen der ganzen Familie allen
Denjenigen, welche durch ihre Theilnahme
unſeren Schmerz erleichtert haben, unſeren
innigen, tiefgefühlten Dank aus.
Darmſtadt, den 1. December 1877.
Dr. med. Ludwig Büchnor.
Die Bergnügungs=Commiſſion.
10286) Ein junger gewandter Mann
ſucht Stelle als Lohnkellner oder Diener.
Nüheres in der Exp. d. Bl.
10287) Ein, Mädchen, welches im
Kleidermachen und Ausbeſſern geübt iſt,
wünſcht noch einige Tage in der Woche
be=
ſetzt zu haben.
Weinbergſtraße, Beſſungen, Nr. 14.
Tages=Kalender.
Dienstag 4. Dezember: Generalverſammlung der
Mitglieder des Vereins der heſſiſchen
Fortſchritts=
partei in Darmſtadt
Mittwoch 5. Dezember: General=Verſammlung des
Gartenbauvereins. - Dritter Vortrag des
Pro=
feſſors Zimmermann im Saalbau.
Samstag 8. Dezember: Muſikaliſche
Abendunter=
haltung der Geſellſchaft Eintracht.
Freitag 14. Dezember: Ullmann= Conzert im
Saalbau.
Araxuin
Eiti tl
Fr. Reubke Beilhae
Robert Dudley, Graf von
Leiceſter
Hr. Fiala.
Georg Talbot, Graf von
Shrewsbury
Hr. Wünzer.
Wilhelm Cecil, Baron von
Burleigh
Hr. Werner.
Graf von Kent
Hr. Leib.
Wilhelm Daviſon,
Staats=
ſecretär
Hr. Wisthaler.
Amias Paulet, Ritter
Hr. Hofmann.
Mortimer, ſein Neffe
Hr. Edward.
Graf Aubeſpine, franzoöſiſcher
Geſandter
Hr. Mendel.
Braf Bellisvre
Hr. Schimmer.
Okelly, Mortimers Freund
Hr. Rnispel.
Melvil, Haushofmeiſter
Hr. Butterweck.
Burgoyn. Arzt
3 Hr. Frante.
Hanna Kennedy. Amme
Fr. Eppert.
Margar. Kurl, Kammerfrau 3 Frl. Bernhardt.
Ofizier der Leibwache . . . Hr. Nötel.
Ein Page
Fr. Kilian.
Anfana halo 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Px (mit Ausnahme derjenigen Exemplare, welche mit der
Vorliegender Flummi1 poſt verſendet werden) liegt ein Ertraklatt bei. Das.
ſelbe enthält neue Anerkennungen uber die ſegensreichen Eigenſchaften des rühmlichſt bekannten, rheiniſchen Trauben=Bruſt=
Honigs' aus der Fabrik von W. 34. Eickenhekmer in Mainz, bei Huſten, Heiſerkeit, Verſchleimung,
Bruſt= und Lungenleiden, ſowie Keuch= und Stickhuſten der Kinder, auf welches wir ganz beſonders aufmerkſam
machen. Die Verkaufsſtelle dieſes ausgezeichneten Saftes befindet ſich für Darmſtadt bei A. Fiſcher, gr.
Ochſen=
gaſſe 14; Georg Liebig Sohn, Louiſenſtraße 10; M. W. Praſſel, vormals Jordis, Rheinſtraße 14; Jacob
Röh=
rich, Hof=Lieferant, Delikateſſen=Handlung; Hof=Apotheker K. Lautenſchläger am Markt und Emanuel Fuld, Kirchſtr.;
ferner: in Groß=Gerau bei Apotheker W. Rübſamen; in Eberſtadt bei Feiſt=Simon, Darmſtädterſtraße;
Bens=
heim bei L. Kern; in Heppenheim bei Leonhard Schunck und in Mainz bei Apotheker Dr. W. Strauß,
Mohren=Apotheke.
(10340
Deutſche Induſtrie und deutſches Handwerk und ihre Lage.
VI.
Mittel zur Hervorbringung guter nationaler Arbeit.
2. Die Theilung der Arbeit und die Wertheoncurrenz.
Wenn Reuleaux die Anſicht ausſpricht, es müſſe der
wiſſenſchaftlich=
techniſche Apparat - kurz geſagt die Maſchine - nur in den Fällen
vor=
zugsweiſe zur Anwendung kommen, wo durch denſelben die körperlichen
Anſtrengungen beſeitigt oder erleichtert werden, und wo die maſſenhafte
Wiederholung die Grundlage der Production bildet, dagegen die geiſtige
Kraft des Arbeiters. da wo es ſich um die Fertigſtellung des
Erzeug=
niſſes handelt, um ſo höher zu entwickeln ſei: ſo hat er nicht nur einen der
Mängel unſerer Induſtrie berührt, ſondern auch den Weg angegeben,
welcher zur Heilung einer Reihe der ſocialen Uebel, an welchen unſere
Geſellſchaft leidet, führen kann.
In directem Gegenſatz zu dieſer Maxime ſteht unſer durch die
An=
wendung der Maſchine in ſeiner weiteſten Ausdehnung zur Anwendung
gelangtes Princip der Theilung der Arbeit.
Seit J. B. Say iſt es eine allgemeine Lehre, daß die Theilung der
Arbeit es dem Menſchen möglich macht, einzelne Verrichtungen beſſer und
ſchneller auszuführen, daß ſie die Production der menſchlichen Geſellſchaft
ungeheuer vermehrt, aber ſchon dieſer Autor läugnet nicht, daß ſie das
einzelne Individuum zu jeder anderen phyſiſchen und moraliſchen
Befähi=
gung weniger fähig macht und, daß ſie, während ſie die
Pro=
ducte der geſammten Geſellſchaft vermehrt, auch den phyſiſchen und
moraliſchen Fähigkeiten des Einzelnen et was nimmt.
Wird nicht, je mehr das Princip der Arbeitstheilung zu weiterer
Ausbildung gelaͤngt, dieſes etwas wachſen und zu einer Größe werden,
die in Rechnung gezoͤgen werden muß? Entſpringt nicht aus ihr zuletzt
das Gefühl der Hütfloſigkeit des einzelnen Individhums, das es an ſeiner
phyſiſchen nicht nur, ſondern auch an ſeiner geiſtigen Kraft verzweifeln läßt
und es widerſtandslos jenen ſocialen Irrlehrern in die Hände liefert, deren
Anſehen in dem Maße im Wachſen erſcheint, als jenes ſelbſtbewußte
deutſche Handwerk im Schwinden begriffen iſt, deſſen Erzeugniſſe, da wo
ſie die Skürme der Jahrhunderte überdauert, heute noch unſere
Bewunde=
rung erregen.
Die Theilung der Arbeit in ihrer weiteſten Ausdehnung bedingt in
ihren Folgen nothwendig einen tiefen ſittlichen Rückgang. Währens die
ſelbſtgeſchaffene Arbeit den Menſchen hebt, den Chrgeiz erweckt, ihn mit
dem Gefühle eines gewiſſen Stolzes erfüllt, führt der Mechanismus der
Theilung zu jener geiſtigen Stunipfheit, aus welcher der Einzelne ſich nur
emporrafft, wenn er durch rohen Sinnentaumel ſein Elend zu vergeſſen
ſucht.
586
2110
R6 237
Der weſentliche Unterſchied, den die ländliche Bevölkerung im
Gegen=
ſatz zur Fabrikbevölkerung in ihrem Verhalten zu den ſocialiſtiſchen Lehren
zeigt, beruht zu einem großen Theil darauf, daß die perſönliche Kraft,
Geſchicklichkeit und Jutelligenz bei dem Landarbeiter in ganz anderem
Maße in Betracht kommt, als dieſes bei dem Fabrikarbeiter der Fall iſt.
Der ländliche Arbeiter bezieht in vielen Gegenden einen weit geringeren
Lohn als der Fabrikarbeiter; er iſt, wie uns die Geſchichte gelehrt hat,
nicht weniger als dieſer zu Uuruhen und Tumulten geneigt, aber nachdem
die neue Zeit die Laſten von ihm genommen, welche die Feudalherrſchaft
auf ihn häufte, hat er, auf die eigene Kraft angewieſen, jenes
Selbſtbe=
wußtſein erlangt, welches jener inneren Befriedigung, welche das Gefühl
erfüllter Pflicht verleiht, entſpringt und obwohl der Ackerbau an
Einträg=
lichkeit weit hinter anderen Gewerben zurückſteht, iſt der Bauernſtand
derjenige, aus deſſen Kreiſen man keine Klagen über ſociale Nothſtände
vernimmt.
Der ländliche Arbeiter, auch der völlig beſitzloſe Taglöhner, hat das
Bewußtſein eines gewiſſen Maßes von Kraft und Fähigkeiten, das er in
ſich vereinigt, deſſen Werth ein unveränderlicher iſt und auf deſſen Ertrag
er, ſo lange die Sonne ſcheint und die Saaten gedeihen rechnen kann.
Dieſes beruhigende Gefühl fehlt dem Fabrikarbeiter beinahe gänzlich. Der
Werth ſeiner Leiſtungen ſchwankt mit den Handelsconjuncturen und er
weiß, daß je weniger phyſiſche und geiſtige Fähigkeiten er zur Verrichtung
ſeiner Arbeit bedarf, es auch um ſo leichter iſt, ihm von dem
Wenigen noch zu nehmen, was ſie ihm erträgt.
Dieſe Empfindung muß um ſo drohender bei ihm zum Bewußtſein
kommen, je mehr eine Induſtrie ſich bemüht, nur Mittelmäßiges zu leiſten,
je mehr ſie die Concurrenz des Preiſes als oberſten
Grundſatz voranſtellt. Die Theilung der Arbeit zum Zweck der
Par=
ketboden= und Möbelfabrikation erfordert immer noch Künſtlerſchaft und
der Arbeiter erhält einen Lohn von 4 und 5 Mark taglich; die Theilung
der Arbeit zum Zweck der Fabrikation ordinärer Zündholzſchachteln geſtattet
die Verwendung von Kindern mit einem Taglohn von 3 und 4 Groſchen.
Je ordinärer die Waare, je niedriger die Stellung des Arbeiters. Der
franzöſiſche Arbeiter wird beſſer bezahlt als der deutſche, weil die franzöſiſche
Induſtrie in erſter Linie auf Erzeugung einer guten Qualität Gewicht
legt. Laſſen wir an die Stelle der Concurrenz des Preiſes die
Concur=
renz der Qualität treten, vergeben wir unſere Arbeiten nicht an den
Wenigſtfordernden, ſondern an den Beſtliefernden, ſchützen
wir unſere Induſtrie gegen die auswärtige Concurrenz und wir heben
mit ſolchen Maßregeln jeden Einzelnen, den unſere vaterländiſche Induſtrie
ernährt. Das Wenige, das wir durch Aufſchlag des Preiſes der
Geſammt=
heit nehmen, geben wir um ſo reichlicher dem Einzelnen zurück und
ſchaffen ein neues Band, welches ihn mit dem Staat und dem Intereſſe
an ſeiner Erhaltung verknüpft.
(Fortſetzung folgt.)
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 4. Dezember.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 46 vom 30. November
enthält: 1) Bekanntmachung, abgekürzte Maß= und Gewichtsbezeichnungen
betr. — 2) Bekanntmachung, die Nichterhebung einer confeſſionellen
Um=
lage in der Gemeinde Bermersheim betr. - 3) Ordensverleihungen.-
4) Ermächtigungen zur Annahme und zum Tragen fremder Orden.
6) Dienſtnachrichten. - 6) Concurrenzeröffnungen.
In Mainz wird der Beſuch J. Königl. Hoheiten des
Groß=
herzogs und der Großherzogin auf einige Tage erwartet.
Der Lokal=Verein der deutſchen Fortſchrittspartei
beabſichtigte auf Mittwoch den 28. Nov. eine Bürgerverſammlung
einzu=
berufen, um den erſten Gegenſtand des ſeiner Zeit veröffentlichten
Pro=
grammes, die Gewerbeordnungsfrage (Referat des Herrn
Reichstagsabge=
ordneten Büchner) zu erledigen. In Folge des in der Familie Büchner
mittlerweile eingetretenen Trauerfalles mußte hiervon abgeſehen werden.
Es findet nun die erſte öffentliche allgemeine Verſammlung Mittwoch
den 5. December ſtatt und wird „Der Einfluß der
Bodenpro=
duction auf die wirthſchaftliche Kriſisn der erſte „
Be=
ſprechungen über die Beigeordnetenfrage: der zweite Gegenſtand der
Ta=
gesordnung ſein. — Das einleitende Referat zu dem erſten Gegenſtande
hat Herr Generalſecretär Dr. Weidenhammer ubernommen. Inſerate
wer=
den ſeiner Zeit das Nähere beſagen.
Großh. Hoftheater. Wochenrepertoire=Entwurf. Dienstag
4. December:„Maria Stuart.1 Donnerstag 6. neu einſtudirt: „Joſeph
und ſeine Brüder=, Oper in 3 Akten; Muſik von Mehul. Freitag 7. zum
Erſtenmale: „Eine reſolute Frau= Poſſe mit Geſang in 5 Bildern von
Mannſtädt und Weller; Muſik von A. Mohr. Sonntag 9. „
Aienzi=
oder „Lohengrin. Dienstag 11. zum Erſtenmale: „Die Maler”
Luſt=
ſpiel in 3 Akten von Wilbrand; hierauf zum Erſtenmale: „Der
Auto=
graphenſammler, Luſiſpiel in 1 Akt von Frau v. Hillern. (T. A.)
Beſſungen. Von nahezu. 100 zur techniſchen Ausführung des
Darmſtädter Waſſerwerks angemeldeten Ingenieuren wird
voraus=
ſichtlich einer in der Kürze berufen werden, ſo daß noch im Laufe des
Winters die Arbeiten beginnen können und Darmſtadt dann vielleicht
ſchon im kommenden Jahre die großen Wohlthaten reichlichen und
vor=
züglichen Waſſers genießen wird. Wenn der Vorſchlag, das Reſervoir in
die Nähe des Schießhauſes und die Leitung alſo ebenfalls auf Beſſunger
Gebiet zu legen, feſt angenommen wird, ſo iſt zu erwarten, daß der
Stadtvorſtand ſehr bald an unſere Gemeindeverwaltung hierauf
bezüg=
liches Anſinnen ſtellen wird.
Tag dies nun bei dem jetzigen oder dem
künftigen Gemeinderath erfolgen, ſo iſt doch ſoviel gewiß, daß bei dieſer
für Beſſungen nicht ungünſtigen Gelegenheit auch die Waſſerfrage dieſer
Gemeinde berührt werden muß.
Mit der oft gehörten einfachen Behauptung, Beſſungen habe Waſſer
genug, iſt bis heute wenig oder nichts bewieſen worden, während
andrer=
eits wiſſenſchaftlich begründete Unterſuchungen dargethan haben, daß es
jetzt ſchon zu manchen Zeiten an vielen Theilen des ausgedehnten Orts
an Waſſer fehlt und um ſo mehr fehlen wird, als mit dem Wachſen der
Gemeinde und des Bedürfniſſes der Gewerbe u. ſ. w., dieſer Mangel
ſich in naher Zukunft ſchon ſteigern wird. Jedenfalls iſt dieſe Sache ſo
wichtig, daß ſie nicht einfach todt geſchwiegen werden kann, und wir ſind
überzeugt, daß in nächſter Zeit von andren Seiten noch viele Stimmen
ſich deßhalb werden hören laſſen. Welcher Art dieſe Stimmen auch ſein
mogen, ſo bitten jwir nur um das Eine, daß kein gehäſſiger oder
un=
fruchtbarer Streit ſich erheben, ſondern ein ſachliches Abwägen aller
Gründe ſtattfinden möge, welche hierbei zur Geltung kommen können.
Um allen Mißverſtändniſſen vorzubeugen, ſo ſoll hier nur
ausge=
ſprochen ſein, daß die Zeit gekommen iſt, eine erſchöpfende Unterſuchung
unſerer Waſſerfrage vorzunehmen und auf Grund des Ergebniſſes die
hieraus folgenden Schlüſſe zu ziehen. Wir glauben nicht, daß hierzu die
Zeit bis zum Jahresſchluß ausreiche, vielmehr der neuergänzte
Ge=
meinderath an der Pforte ſeiner Wirkſamkeit das arme Kindlein, zu ihm
aufſchreiend, vorfinden wird, und wir ſind ſicher, daß er dann ſo viel
Erbarmen in ſich tragen wird, um nicht achtlos und kalten Herzens über
es hinwegzuſchreiten.
In Folge eines Schlaganfalls ſtarb am Sonntag früh Frhr.
Moritz von Bethmann, Theilhaber der Firma Gebr. Bethmann in
Frankfurt.
— Der Frankfurter Magiſtrat publicirte dieſer Tage das mit
den Stadtverordneten nach vielen Berathungen feſtgeſtellte Regulativ der
Gemeinde=Beamten=Gehalte. Das geringſte Gehalt in der 12.
Gehalts=Claſſe iſt nach zehnjähriger Dienſt=Zeit 1200 Mk., das höchſte in
der 1. Gehalts=Claſſe 5000 Mk. — Eine den Verhältniſſen entſprechende
Regelung der Gehalte iſt hier ebenfalls ſchon ſeit längerer Zeit in
Aus=
ſicht genommen.
Offenbach. Vergangenen Samstag gerieth in der Spicharz'ſchen
Lederfabrik der Arbeiter Franz Roth von Niederroden mit ſeinem
Mit=
arbeiter Johann Rau von Niederroden, (angeblich wegen gegenſeitiger
Denunciationen bei dem Fabrikherrn) in Streit; der Letztere, welcher
im unteren Stock des Arbeitslokals gerade mit einem Beil beſchäftigt
war, eilte zu Roth, der im erſten Stock arbeitete und hieb demſelben mit
der ſcharfen Schneide von hinten her in den Kopf, daß der Schädel eine
große klaffende Wunde erhielt und Roth todt zuſammen ſank. Rau
ver=
ſteckte ſich hierauf im Lohkämmerchen, ſchnitt ſich aber die beiden
Puls=
adern durch und wurde dort in ſeinem Blute, aber noch lebend,
aufge=
funden. Ob es den raſch herbeigeeilten Aerzten gelingen wird, den
Un=
glücklichen am Leben zu erhalten, kann jetzt noch nicht beurtheilt werden.
Der erſchlagene Roth iſt Wittwer und Vater von fünf Kindern, auch Rau
iſt verheirathet.
(Literariſches.) Als empfehlenswerthe Weihnachtsgabe erwähnen
wir: Aus dem Volksleben. Ernſt und Scherz. In Holzſchnitten
von Ludwig Richter, herausgegeben von Georg Scherer Leipzig,
Verlag von Alphons Dörr, ſowie das in demſelben Verlag erſchienene
Kinderbuch:„ Stillvergnügt/ von Oscar Pletſch. Vorzuglich ſind
die Illuſtrationen mit welchen beide Schriften geſchmückt ſind.
Großherzogliches Hoftheater.
Die Großh. Hofbühne brachte am Sonntag Donizetti's =Linda von
Chamounir” zur Aufführung, ein Werk, in welchem die Mängel des
Com=
poniſten die wenig hervortretende Characteriſtik und unvollkommene
In=
dividualiſirung mehr hervortreten, welches aber wegen ſeiner Vorzüge
nach der melodiöſen Seite immerhin noch zu den dankbaren gehört. In
der That hatte daſſelbe bei der geſtrigen Aufführung einen erfreulichen
Erfolg aufzuweiſen und zahlreiche Beifallſpenden wurden insbeſondere der
Trägerin der Titelrolle: Frau Mayr=Olbrichu. Herrn Winkelmann
(Arthur), deſſen klare, friſche Tenorſtimme von Akt zu Akt einen immer
größeren Glanz entwickelte, zu Theil. Das Enſemble, Chöre und Orcheſter
waren gut und die Mitwirkenden befanden ſich in einer recht animirten
Stimmung. Auf die Oper folgte der zweite Akt des Ballets die Willis,
ausgeführt in jener glänzenden Weiſe, welche man von unſerer Bühne
gewohnt iſt. Erwähnt ſei ſchließlich noch das günſtige Ergebniß eines
am vergangenen Freitag ſtattgehabten Debuts des Herrn Adolf Peschier
von der k. Bühne zu Wiesbaden als „Elwin' in der
Nachtwandle=
rin. Der Sänger verfügt über eine zwar kleine, aber geſunde,
wohl=
klingende Tenorſtimme. Obwohl er, wahrſcheinlich in Folge der
Auf=
regung, im erſten Akte theilweiſe etwas zu hoch ſang, zeigte er ſich doch als
gut geſchulter Cänger und namentlich ſeine Coloraturfertigkeit verdient
lobende Erwähnung. Wir ſehen mit Intereſſe weiteren Leiſtungen des
Künſtlers entgegen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.