Darmstädter Tagblatt 1877


16. November 1877

[  ][ ]

Abonnementspreis
Mark jühzlich incl. Bringerlohn
Kuswärts werden von allen Poſt=
simtern
Beſtellungen entgegengenom=
Den zu 1 Mark 30 Pf. hro Cuartal
gel. Poſlautſichlag und Geſellagchütze.

(Frag= und Anzeigeskatt)
Mit Conntags=Bailage,

140. Jahrgang.
Amkliches Grgan für Zie Betzannmachungen des Großh. Freſsaaitz, ſanie uy Gofh. Rolnslants Durmſichi.

.

E25.

Freitag den 16. November

B e k a n n t m a ch u n g.
Die noch nicht berichtigten Schuldigkeiten für das am 23. und 26. März d. J.
aus dem Walde der Landes=Waiſen=Anſtalt verſteigerte Holz ſind binnen 15 Tagen,
bei Vermeidung gerichtlicher Mahnung, an den Unterzeichneten abzuführen.
Darmſtadt, den 12. November 1877.
Der Rechner der Großherzoglichen Landes=Waiſen=Anſtalt.
9687)
Wagner.

Mo= und Immobiliar=
Verſteigerung.
Dienstag den 20. b. Mts., Mittags/
1 Uhr, ſoll auf gerichtliche Verfügung die
zum Schuldenweſen der Wilhelm Friedrich II.
Wittwe zu Eberſtadt gehörige Hofraithe
mit Garten nebſt einem Grundſtück unter/
den vor der Verſteigerung bekannt gemacht
werdenden Bedingungen in dem Rathhaus=
ſaale
zu Eberſtadt nochmals öffentlich meiſt=
bietend
verſteigert werden.
Bemerkt wird, daß in der Hofraithe ſeit
langen Jahren Bäckerei und Gaſtwirthſchaſt
mit gutem Erfolg betrieben wurde, und daß
ſich dieſelbe mitten im Ort an der frequen=
ten
Heidelberger Straße befindet.
In demſelben Termine ſollen mehrere
Wirthſchafts= und Bäckerei=Geräthſchaften
gegen baare Zahlung verſteigert werden.
Eberſtadt, den 14. November 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
9709)
Müller.

Feilgehotenes.
4
2Oaume,
Fruchl- &a Liersträucher aller Art
in reicher Auswahl bei billigem Preis
empfiehlt
H. Roaok,
3

Aré0
beſte Qualität ¼ Liter 1 Mark bei
Georg Liebig Sohn.

H

H. J.

M6

Tannin, Alixarin, Gallus-, Raiser-
Salon- u. andere Tinten zcichnen sich
durch lebhatte Farbe, grosso Flüssig.
keit und schnelles Trocknen aus und
liefern noch nach längerer Leit scharfe,
nie bleichende Copien.
Lager in den div. Sorten, gowie auch
in Carmin, hlauer Hute, ſüssigem Lelm,
Stempelſarhen ete., befinden sich bei
G. Hof in Darmstadt.
d. L. Kriegk
G. Gläser in Disburg.
G. Lindansr in Gros-Umstadt.

679
Bkugr-Kohlen.

v Handelsgärtner in Beſſungen.

Ich empfehle zu den billigſten Preiſen:
beſten Ruhrer Fettſchrot, vorzüglich für
Ofen= u. Heerd=Feuerung, ſchweren
Schmiedegries, Stück= u. Knabbel=
kohlen
für Füllöfen, ſowie klein gemachtes
Tannen= u. Buchenholz.
Carl G. Fabst
Ludwigsplatz Nr. 8.
9622) Fichten=Deck=Wellen, ſowi=
Birken und Fichten zur Pflanzung in
Gärten, Baumſtangen u. ſ. w. verkauft
Soderſtraße 52.
Dehn.

Erſte Huszeichnungen
in Paris, Ulm, Moskau, Wien,
Santiago und Philadelphia.
Löftund's
Malx-Uxiradto
Adas ächte, concentrirte, gegen Huſten,
Heiſerkeit, Catarrhe, Athmungsbeſchwer=
den
, von Niemeyer ſtatt Leberthraufg
lempfohlen.
her8 Bruss-Mah-Honis,
ſangenehmſtes Linderungsmiltel bei Bruſi=;
Jund Huſtenleiden, für Kinder bei Keuch=,
hhuſten.
f.'8 Malz-Extract-Bonbons
Purch Wohlgeſchmack und leichte Ver=
daulichkeit
allgemein beliebte Huſten=
Bonbons.
lölluud's Haln-hriracte;
aiis Eisenn, für blutarme Perſonen,3
mitkhimin als Kräftigungsmittel,
=At Mush, für ſchwächliche, mittz
lengliſcher Krankheit behaftete Kinder,
Jſowie für Lungenleidende ärztlich em=F
ſofohlen.
Löflund's
A kardlerushar nänasrtk
ein Extract, welches durch einfaches Auf=ss
löſen in Milch das als Liebig'ſchetz
WSuppe; bekannte, kräftigſte und zu=
gleich
billigſte Ernährungsmittel für=
KKinder im erſten Lebensjahre bildet.
Dieſe Original=Präparate aus derß
Fabrik von Ed. Löflund in Stutt=s
gart ſind vorräthig in Darmſtadt beitz
Herrn E. Merck, in der Hirſch=F
Apotheke u. Hof=Apotheke. (97104
224

9692) Beſſ. Hügelſtraße 27 iſt ſchö=
nes
Welſchkorn Kumpfweiſe 1 Mark
35 Pfg. zu verkaufen.
544

[ ][  ][ ]

vo.

Na 335

9665)
Ich offerire ein reiches Gortiment

zu fabelhaft billigem Preiſe.

Wir zeigen hierdurch ergebenſt an, daß wir mit den Herren

ine Uebereinkunft getroffen haben, wonach dieſelben alle Uniformen und Ausrüſtungs=
zegenſtände
ſowohl für die Herren Officiere als Hof= und Civilbeamte

1 liefern im Stande ſind. Wir verſichern dabei, daß alle uns hierdurch zu Theil
enden Aufträge in ſorgfältigſter und prompteſter Weiſe von uns zur Ausführung
icht werden.
Verlin, im November 18.

Hoflieferanten S. k. k. Hoheit des Kronprinzen des deutſchen Reiches und
Preußen und Sr. Majeſtät des Königs der Niederlaude.

Dieſelben ſetzen beim Verſuch in Läden, Kaſſenimmer, Caſſaſchränle einzu=
echen
ſofort en electriſches Laͤutwerk in Bewegung, weiches ſo lange junckionirt, bis
der Einbrecher wieder entfernt hat.
Der Apparat arbeitet abſolut zuverläſſig und kann an einer beliebig entfernt
genden Stelle (im Schlafzimmer, Portierzimmer ꝛc.) aufgeſtellt werden.

⁄₈

72)

Rheinſtraße 3.

9480) Das Beſte von
JamaieaRum ſicht
3 Liter M. 1. 30 Pf. empfiehlt
Georg Liebig Sohn.

Die KohlenHandlung von L. Debus
in Gernsheim liefert beſtes Fettſchrot
von bekannter Güte zu billigſtem Preis.
Beſtellungen übernimmt
Kaufmann F. Mebermehi,
Eliſabethenſtraße 53.

ch empfiehlt billigſt
georg Liebig Sohn,

6Eine größere Parthie Reisholz, ſo=
3 18 wie zwei ſtarke Akazien=Stamme,
werden billig abgegeben.
Zu erfragen Rheinſtraße Nr. 23.

beſte Qualität
Woogsplatz
6.

zu den billigſten Preiſen.

[ ][  ][ ]

M. 225

196b

9662)
Den Reſt meiner
Golonnas, Lorvos & Sallius
für Vorhänge u. Möbelbezüge verkaufe zu 85 Pfg. per
Meter.
S. Rosenheio.

9663)
Eine große Parthie nicht mehr ganz heller Wäsche
Ardkach verkaufe ich zu hedentend herabgeſetzten Preiſen, und
befinden ſich darunter ſehr viele Gegenſtände, welche ſich zu
WeihnachtsGeſchenken ganz beſonders eignen, als:
Herren- & Damen-Hemden, Vachtjacken, Beinkleider,
Unterröcke in Shirting, Alpacca- Cachemire- & Percal-
Röcke, Einderkleider, Schürzen, Kragen, Manschetten,
Foulards, Lavallières, Barben ete. ete, ſowie Tischtücher,
Servietten ete.
Wichbergs Naohfolger
Großherzoglicher Hof=Lieferaut.

9624)
Unſer Lager in
Kalsermäntel
iſt wieder neu hergerichtet und empfehlen wir dieſe Mäntel nach unſerem neueſten Schnitt
und nur aus guten reinwollenen Stoffen gefertigt, in Preiſen von M. 40. an.

(hlßiorOoats Honiholls)

J. G. Kahlert & Söhne.

aa

3
Meeller Ausverkauf.
Um mir meinen demnächſtigen Umzug zu erleichtern, verkaufe von heute an ſämmtl.
französische, englische u. deutsche Parfümerien zu außerordentlich billigen
Preiſen, beſtehend aus Pommaden, Haaroelen, odeurs aufs Taſchentuch,
Sachets (track Wohlgeruch, Pondre deriz, alle Arten feine Toiletienseifen,
alle Arten Kämmev Schildkrot, Büſſel, Elfenbein u. Cautschouk, deßgl Kaar-,
Eleider,Hagel u. Lahnbürsten ꝛc., Glace- u Uniforms-Handschuhe, Hosen-
fräger
, ſowie alle für die Toilette nothwendigen Artikel. Hochachtungsvoll
W. Schäfer, Herren= u. Damen=Friſeur,
C.D. 23 Wilhelminenſtraße 23. 49

3 Meter lange Ausſchußbretter
werden zu 30 Pfa. das Stück fortwährend
abgegeben.
Ganze Wagenladungen entſprechend billiger.
Im Hainerhof Nr. 4.
7687 Domplatz, Frankfurt a. M.

9627) Eine noch wenig gebrauchte Le=
faucheux
=Flinte (von Schrade in Coblenz)
nebſt Büchsflintenlauf u. dazu gehörenden
Utenſilien, Alles in einem verſchließbaren,
grün ausgeſchlagenen polirten Gewehrkaſten,
iſt zu verkaufen. Wendelſtadtſt. 15, 3. Et.

Aecht holländ. Blamenzu ichel
in besonders schöner Waare, als: Hya-
cinthen
, Tulpen, Crocus, Tazetten,
Anemonen ete. zum Limmerflor für
Töpfe und Gläser, sowie für ganze
Beete im Garten billigst in der Handels-
18598
gärtnerei
C. Völker, untere Hugelatr. 76.

[ ][  ][ ]

1956
E 325
Gohwarno hooor Seldonsloſſe
garantirt im Tragen, friſche Waare, empſehlt,
9659
L. Ballingen.
8946)
S
Looſe 2 Mark
Metzelſuppe!
für die
Samstag den 17. November bei
Holzſtraße
WeihnachtsVerlooſung der hieſigen Gewerbehalle
fl. 0sl,
5.
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
9702) Eine gewandte, in Haushaltungs=
L. C. Witlich'ſche Hoſbuchdruckerei.
Arbeiten erfahrene Köchin wird nach aus=
wärts
geſucht. Näheres Rheinſtraße Nr. 25
mittlerer Stock.
Vermiethungen.
Lagor
3
9714) Ein Müdchen wünſcht noch
von
7219) Untere Niedeſelſtr. 68 ſind 2
einige Kunden zum Bügeln anzunehmen.
ſchöne möbl. Zimmer an 1 oder 2 Herrn
Zu erfragen in der Expedition.
Chineſiſchen Thee's
zu vermiethen.
9196) Kahlertſtraße 12 ( Blumenthal=
friſche
Waare.
Ein tüchtiger Punktirer,
viertel) iſt eine Manſarde=Wohnung
von
Souchong zu M. 4.40, M. 3.40, M3.
der auch links einlegen kann, geſucht.
3 Zimmern, Küche mit Glasabſchluß
und
und M. 2.50. Die 2=Gulden=Sorte
iſt
2
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und
Gebr. Weisbrod,
ſehr beliebt.
alsbald zu beziehen.
Pecco=Blüthen=Thee, Peceo=Miſchung,
Buchgaſſe 3 Frankfurt a. M.
9251) Annaſtraße 18 iſt ein geräumi=
Congo u. Theeſpitzen, letztere M.2.40
9716) Auf dem Klappacher Weg in
ges hübſch möblirtes Parterre=Zimmer per
Kaiſerthee, Hayſan u. Carawanen=
Beſſungen wurde eine ſchwarze Shaul
ſofort oder ſpäter an eine Dame zu verm.
Thee in Kiſtchen 6 M., auch in ⁄o,
gefunden. Näheres Beſſ. Ludwigſtraße 31.
½
Pfd.=Packeten.
9554) Ein ſchönes Logis zu vermiethen
. und
u. ſogleich beziehbar.
Straßburger Chocnladen und hieſiges
9594) Ein junger Kaufmann, in ſchrift=
Fabrikat, fſt. Banilla per ¼ Ko. M. 2.40
lichen Arbeiten wohl geübt, wüulcht ſeine
Dieburgerſtraße 40. L. Dietz.
f. M. 2. f. M. 180.
Freizeit mit Nachtragen von Büchern und
ſonſtigen Comptoir=Arbeiten auszufüllen.
Geſundheits= und Gewürz=Chocoladen
von 1 M. M. 110 bis M. 1.80.
Offerten nnter B100 an die Exp. d. Bl.
⁄₈
4)
iSVIN
Cacoigna oder entölten Cacao per Pfd.
Vermiſchte Nachrichten.
W
1)

14i)
M. 2.20.
eine Stelle ſucht, ein=
9712) Die von mir in voriger Woche
Mocca=Caffee ff. arab. nur M. 154.
ſolche zu vergeben hat,
erlaſſene Warnung hat auf meinen Sohn
per Pfd. Brauner, Gelber, Grüner u.
ein Grundſtuͤck zu ver=
keinen
Bezug, welches ich hiermit ausdrück=
Speck=Java.
0
6
kauſen wünſcht, ein ſol=
ich
erkläre.
Ceylon, Surinam, Demarary von rein=
ches
zu kaufen beab=
Darmſtadt, den 14. November 1877.
ſſpmeckender Waare und verhältnißmäßig
ſichtigt, eine Wirthſchaft, Oecono=
C. F. Peters.

billig.
Gebrannten Mocca und
miegut ꝛc. zu pachten ſucht, einel
Miſchung zu M. 1.80, M. 1.70 und
9654) Ein tüchtiger Hausburſche ge=
Geſchäfts=Empfehlung zu erlaſſen
M. 1.60.
ſucht, der mit Pferden umgehen kann.
gedenkt, überhaupt Rath zu Inſertions=
Aechte ital. Maccaroni, oſtind. Sago,
Hügelſtraße Nr. 61.
zwecken bedarf, der wende ſich ver=
6 Sorten Reis,
Eiergraupen, Gerſte,
4trauensvoll an die Annoncen=Expe=
Hafer, grüne Kerne, Facon=Spelz, Band=
Eine junge Genferin,
(5288
dition von
und Fadennudeln, letztere 35 Pfg per
angehende Lehrerin, wünſcht in eine Familie
Pfund.
elnzutreten zum Unterricht u. Beaufſichtigung
M. L. Baube &ép; Co.,
Lichter, la und 2a von Münzing u Cie.
der Kinder. Sie würde auch Claſſen=Unter=
CENTRAL.BVREAI.
Straßburger Zu. Parafin= Brillant=
richt
übernehmen, vorerſt ohne Gehalts=
ERAUEANART a. NI.
Kerzen 4er, Her und 6er, letztere 60 Pf.
Anſprüche. Gute Empfehlungen. Näheres
per Packet.
unter R T9678 bei der Exp.
(9678
Unter Zuſicherung beſter Waare und
Todes=Anzeige.
reeller Bedienung empfiehlt ſich
9680) Eine tüchtige Verkäuferir
ſucht in einem Confections=Geſchäft per ſo=
Verwandten und Bekannten zeige ich
Geors hobig Sohn.
fort Stelle.
hiermit den plötzlich erfolgten Tod meines
Auslunſt ertheilt das Büreau
Mannes K. Heeb an.
aller
Branchen, Promenade 13.
Katharina Heeb.
Fettes Hammelfleiſch
9707) Ein braves Dienſtmädchen wird
Schießplatz bei Darmſtadt, 15. Nov. 1877.
ſauf Weihnachten geſucht. Näheres Hölges=
per
Pfund 50 Pfg.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmit=
ſtraße
16 parterre.
Frohmann, Holzſtraße 10.
9661)
ſtag 3 Uhr ſtatt.

[ ][  ][ ]

R. 225.

1957

B e k a n n t m a ch u n g.
Die auf dem neu errichteten Halteplatz am Großherzoglichen Hoftheater an Spielabenden aufgeſtellten Droſchen ſind ſeither
mit wenigen Ausnahmen faſt nicht benützt worden. Man bringt deßhalb die getroffene Einrichtung dem betheiligten Publikum mit
dem Anfügen wiederholt in Erinuerung, daß wenn den Droſchkenführern durch ſtärkere Benützung der bereit geſtellten Wagen kein
beſerer Verdienſt gewährt wird, die Halteſtelle wieder aufgehoben werden muß.
Darmſtadt, den 13. November 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

S.
2
25

6

8
0½
0
5½
2
5
H
300
9
6.
S
1

53 4
2
.
t6
4t
3⁄₈
4⁄₈

Speolalarzt Dr. med. Heyer,
Friedr. Schaeker,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch

brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[445)
Erfolge.

Wanskolender für 1818.
Aufgezogen zu 20 Pfa, unaufgezogen zu 5 Pfg. ſind wieder vorräthig in der
Expedition des Tagblattes.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Volksbildungs-Verein Darmskadt.
9718) Der hieſige Volksbildungs=Verein veranſtaltet auch in dieſem Winter
wiederum einen Curſus in Buchhaltung, kaufmänniſchem Rechnen, Wechſellehre
und Schönſchrelben für kleinere Geſchäftsleute, Handwerker, Arbeiter und
ſonſtige Intereſſenten, welche hierdurch zur Theilnahme au demſelben eingeladen werden.
Die Lehrſtunden finden zweimal wöchentlich im Parterre=Lokale Nr. 183 des
Großh. Polhtechnikums, und zwar am Mittwoch und Samstag, Abends von
7-9 Uhr ſtatt.
Für den ganzen Curſus, welcher drei Monate dauert, beträgt das pränumerando
zu entrichtende Honorar drei Mark für deu Theilnehmer, welches an den Rechuer
des Vereins, Herrn Hofglockeniſt K. Anton, Wienersſtraße 61, zu entrichten iſt.
Der Curſus nimmt am 5. Dezember ſeinen Anfang, und werden Anmeldungen
zur Theilnahme von Herrn Handelslehrer C. F. Peters, Pädagogſtraße 2, bis
dahin entgegen genommen.
9719) Den geehrten Geſchäftsfreunden meines verſtorbenen Ehegatten, des
Schreinermeiſters Ph. Hufnagel, mache ich hiermit die ergebene Anzeige, daß
ich das von demſelben betriebene Geſchäft unter gefälliger Leitung des Oheims des
Verſtorbenen und früheren Inhaber des Geſchäftes, Herrn A. Lenz, ſowie unter
Mithülfe eines mehrjährigen und zuverläſſigen Arbeiters unverändert weiter führen
werde und bitte um ferneres geneigtes Wohlwollen.
½½
Schreinermeiſstr Ph. Kohuagst WIWO.,
Lauteſchlägerſtraße 36.

H ö A f i z
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.

H. Heustodt.

Alexander=
ſtraße
.

9574) Um den Anforderungen, welche für Weihnachten an mein Atelier ge=
ſtellt
werden vollſtändig genügen zu können, erſuche ich, die Aufnahmen ſchon früh=
zeitig
vornehmen zu laſſen, indem es nicht möglich iſt, den Arbeiten in den letzten
Tagen die erforderliche Sorgfalt zu widmen.
C. WschaofGm, Oof=Photograph.

2974)
Ludwigsplatz J.
Hhvga-Laxot,
ganz beſonders feine Auswahl neuer Ernte.
Vorzugsweiſe kann ich empfehlen:
Kaiſer=Souchong,
Kaiſer=Congo,
Peccoe m. Blüthen, ſowie meine ſchon
ſeit vielen Jahren beliebte Theemiſchung.
Ferner Theeſpitzen vollſtändig ſtaubfrei,
ſo lange Vorrath.
Alle Thee's in Packung ſind mit An=
weiſung
zur Theebereitung verſehen.
Cäzneshezdara
leigener Fabrik unter Garantie der Reinheit,
ſämmt=Sorten aus den ſeinſt. Cacao=Arten.
K laraigut ſcharf entölt,
Weis-Lonlenktvorzügl. Nährmittel).
Alle Fabrikate in Pac. m. Gebrauchs=Anw.
Oliven-Speisesl feinſt Niza,
Mohnöl rein.
Fleiſch=Ertract,
Condenſirte Milch.
Franz Chriſtoph's
Eussboden- Glanzlaok
bekannte vorzügliche Qualität.
Leinöl=Firniß raſch trocknend u. haltbar,
für Treppen, Vorplätze und Küchen.
Mineralwasser
aller natuͤrlichen Quellen, friſch.
4esbé Haglische Biscuits
von Huntley & Palmers in London die
feinſten Qualitäten ſtets friſch.
Imt Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rumtr. 15 Mark.
Kiefern=
Großherzogliches Rentamk Darmſtadt.
Hauſer.

Tages=Kalender.
Samstag 17. November: Abendunterhaltung des
Geſangvereins Liedertafel. - Concert und Theater
des Alice=Frauenvereins.
Mittwoch 21. November: Cäcilienfeſt des Muſik=
Vereins.
545

[ ][  ]

1958

Ra 225.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 16. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gerichts=
acceſſiſten
Dr. E. C. Hoffmann dahier zum Hofgerichtsadvokaten
rnannt.
- In der am 2. Mai l. J. zu Darmſtadt abgehaltenen 19. Gene=
ral
=Verſammlung des Vereins zur Unterſtützung und Beauf=
ſichtigung
der aus den Strafanſtalten Entlaſſenen im
Großherzogthum Heſſen wurde von dem Vicepräſidenten, Hofge=
richts
=Director Dr. Zimmermann zunächſt der weſentliche Inhalt des
erſtatteten Hauptrechenſchaftsberichts für die zwei Jahre 1874 und 1875
vorgetragen. - Die Ergebniſſe waren, unter Beifügung der ſpäteren
Vervollſtändigungen, folgende:
Von den 421 Pfleglingen gingen während 2 Jahren wieder 97 durch
Tod, Auswandern, Abweſenheit, Austreten ab, es blieben in Bezug auf
ihre Aufführung zu berückſichtigen, 324 Perſonen. Von dieſen ſind:
76
als gebeſſert entlaſſen worden
126
2) als gut bezeichnet,
30
) als unverbeſſerlich ausgeſtoßen
92
4) als ſchlecht claſſificirt
Danach wurde beinahe ¼ der Pfleglinge als gebeſſert entlaſſen
und mehr als 3s konnten als gut bezeichnet werden. Dieſes Ergebniß
kann immerhin als ein befriedigendes angeſehen werden. Erwägt man,
daß ſich die Zahl der Sträflinge von Jahr zu Jahr vermehrt, ſo daß im
Jahre 1876.
499 Perſonen,
1) im Zuchthauſe zu Marienſchloß
313
2) im Gefängniſſe zu Darmſtadt.
.

453
3) im Gefängniſſe zu Mainz

5 in dem Arbeitshauſe zu Dieburg am 28. Mai 187 147

1412 Perſonen
zuſammen
Strafen verbüßzten oder in Nachhaft gehalten wurden, erwägt man ferner,
daß im Jahre 1876 allein in den Bezirksgefängniſſen der Provinz Star=
kenburg
1324 Perſonen in Unterſuchungshaft ſich befanden und daß der
Aufwand für die oben genannten Landes= und Provinzial=Strafanſtalten
jährlich die Summe von beinahe 200,000 M., (genauer 197457 M.
34 Pf.) erreicht, - dann wird man einſehen, welche Wichtigkeit dieſer
Gegenſtand für das Geſammt=Intereſſe der Staatsbürger hat.
Der Reſtaurateur Heeb auf dem Griesheimer Schießplatz (früher
im Militärcaſino) iſt am Mittwoch auf dem Pferde vom Schlag gerührt
worden und dem Vernehmen nach gleich todt geblieben.
Nachdem vorgeſtern Nachmittag die am Theaterbau dahier be=
ſchäftigten
Maurer Georg Schulz und Zimmermann Philipp Baumunk
aus Ober=Ramſtadt in bereits eingetretener Dämmerung beim Herab=
ſteigen
in das Innere des Baues ſtürzten und ſich hierbei derart beſchä=
digten
, daß beide in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht wurden wo=
ſelbſt
erſterer alsbald und letzterer etwa eine Stunde nach der Aufnahme
verſchieden, verunglückte geſtern Vormittag am neuen Poſtgebäude der
Maurerjunge Philipp Wagner aus Weiterſtadt dadurch, daß er durch
eine Kurbel einen Schlag wider den Kopf erhielt. Der glücklicherweiſe
leicht Verletzte wurde ebenfalls in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht. E3
iſt erſterer zall um ſo beklagenswerther, als Baumunk, welcher bei der
diesjährigen Stellung militärfrei wurde, von acht Kindern der älteſte
Sohn unbemittelter Eltern iſt.
Vorausſichtlich wird die nächſte Verſammlung des Lokal=
gewerbvereins
wegen anderweitiger Benutzung des Lokals nicht
Freitag den 17. d. M., ſondern erſt Donnerstag den 22. d. M.
ſtattfinden.
Beſſungen, den 15. November. Den aufregenden Tagen, die die
Ergänzungs=Wahlangelegenheit des Gemeinderaths veranlaßte, iſt tiefe
Ruhe gefolgt; die Wähler haben ihre entſchiedene Antwort darauf ge=
geben
, ob es wahr ſei was der Gemeinderath in einem officiellen Proto=
colle
von der Vereinigung ſagte, daß ſie ein Unding von reinſtem Waſſer
ſei und nur geeignet die Gemeinde in ihren finanziellen Verhältniſſen zu
erſchüttern und Zwietracht ſtatt Vereinigung zu fördern. Die aus der
Wahl zum Amte eines Gemeinderaths Berufenen ſind ſämmtlich Mit=
glieder
der Vereinigung und werden jetzt mit dem im Auguſt d. J. ge=
wählten
Kandidaten der Vereinigung zu zeigen haben, daß ſie, auf das
bewährte Beſtehende fortbauend, einen den wahren Bedürfuiſſen ent=
ſprechenden
dabei ſparſamen Gemeindehaushalt einzurichten verſtehen.
Denn ſo viel Weſens der alte Gemeinderath von dem Geiſte der Spar=
ſamkeit
, der ihn beſeele, machte, ſo könnte eine ſtrenge Kritik doch fragen,
ob ſolche in der Denkmals=Angelegenheit für die auf dem Friedhofe be=
ſtatteten
Krieger und bei der Angelegenheit der Oeffentlichkeit der Ge=
meinderathsſitzungen
gewaltet habe, in welcher erſteren Angelegenheit ein
mit ſeinen Anträgen ſchnöde zurückgewieſenes Comite ein wurdiges Denk=

mal aus Privatmitteln errichten wollte, in der letzteren Angelegenheit abe
die unberechtigte Oppoſition unter Beihülfe eines Anwalts durch alle In
ſtanzen geleitet wurde, wodurch der Gemeinde nicht geringe Koſten ent
ſtanden ſein mögen. In dieſer Beziehung iſt es zu bedauern, daß die
durch die Landgemeindeordnung obſolet gewordene Beſtimmung nicht
mehr gilt, daß in ſolchen Fällen die Mitglieder des Gemeinderaths per=
ſönlich
für ſolche Koſten verhaftet erklärt werden können. Wie Sie be=
reits
in Ihrem geſchatzten Blatte berichtet, haben die öffentlichen Sitzungen
des Gemeinderaths ihren Anfang genommen, ohne alle Veröffentlichung
des Tags der Sitzung und der Tagesordnung, nicht einmal die ortsübliche
Veröffentlichung durch die Schelle erfolgte. Nicht öffentlich bekannt ge=
gebene
Sitzungen ſind aber unſerer Auffaſſung nach ein Unding von
reinſtem Waſſer' und würde der Ausſchuß der Vereinigung die Sache
ſchon in die Hand genommen haben um die wirkliche Oeffentlichkeit
der Gemeinderathsſitzungen herbeizuführen, wenn er nicht unterſtellen
dürfte, daß mit Beginn des neuen Jahres auch hier eine Beſſerung ein=
treten
werde.
Ein anderer Verein glaubte dagegen ſeine Wirkſamkeit nicht ſuspen=
diren
zu dürfen bis auch von oben herab hier beſſere Zuſtände herbeige=
führt
ſind; es iſt dies der nach dem Vorbilde des allgemeinen Vereins gegen
Verarmung und Bettelei zu Darmſtadt unter dem Protectorate Ihrer
Königlichen Hoheit der Frau Prinzeſſin Karl conſtituirte Armenhülfs=
verein
für Beſſungen. Der Vorſtand iſt jetzt, nachdem 2 Mitglieder
wegen ſonſtiger Arbeitsüberhäufung und Kränklichkeit die Wahl abgelehnt
hatten, durch Cooptation ergänzt nun vollzählig und in ſeiner geſchäft=
lichen
Einrichtung begriffen. Der Vorſtand des Darmſtädter Vereins,
an welchen ſich zur Kenntnißnahme deſſen bewährter Einrichtungen bittend
gewendet worden iſt, hat in bereitwilligſter Weiſe den Vorſitzenden des
Ausſchuſſes eingeladen von ſeinen Geſchäftseinrichtungen Einſicht zu neh=
men
und nach Bedürfniß ſeinen Sitzungen beizuwohnen, überhaupt jede
Unterſtützung zugeſagt, ſo daß der hieſige Verein in die Lage geſetzt wird,
in Anwendung der Grundſätze beider Vereine, eine befriedigende Wirk=
ſamkeit
eintreten zu laſſen.
Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzeſſin Karl, welche zu allen
Zeiten der Armuth eine Stütze war, hat, unmittelbar nachdem eine De=
putation
des Vorſtandes die Ehre hatte, Höchſtderſelben ein Exemplar
der Statuten zu überreichen und Bericht zu erſtatten über den Fortgang
der Vereinsangelegenheiten, welcher mit dem lebhafteſten Intereſſe für
die gedeihliche Entwickelung des unter Höchſtihrem Schutze ſtehenden Ver=
eins
, gnädigſt entgegengenommen worden iſt, dem Vorſtande eine Zu=
wendung
von 500 Mark zu Zwecken des Vereins gnädigſt behändigen
laſſen und damit zu erkennen gegeben, wie ſehr die gedeihliche Wirkſam=
teit
des Vereins Höchſtderſelben am Herzen liegt. Wir wollen nun auch
hoffen, daß die zum Beitritt Eingeladenen, aber bis jetzt noch fern ge=
bliebenen
Bemittelten Beſſungens bald dieſem edeln Vorbilde folgen und
dem Verein eine ſegensreiche Wirkſamkeit eröffnen, wie der Nachbarverein
ſie von ſich rühmen kann.
O Die nächtlichen Ruheſtörungen werden ſeit einiger Zeit be=
deutend
ſtrenger geahndet wie früher, insbeſondere hat man von der ſeit=
her
üblichen Verurtheilung in das Strafminimum - 1 M. - in den
meiſten Fällen Abſtand genommen und ſind auf 10 M. Geldſtrafe
lautende Erkenntuiſſe keine Seltenheit mehr.
O Neuerdings hat man das Baukapital der projectirten Zweigbahn
Eberſtadt=Pfungſtadt auf 255,500 M. veranſchlagt. Was den
Fahrpark anlangt, ſo glaubt man, daß für dieſe als Secundärbahn
jedoch mit normaler Spurweite zu erbauende kurze Strecke 2 combinirte
Perſonenwagen ſich für den gewöhnlichen Verkehr als vollſtändig aus=
reichend
erweiſen werden. An Sonn= und Feſttagen, wo eine ſtärkere,
meiſt von Darmſtadt direct ausgehende Frequenz ſtattfindet, würde dieſer
Verkehr durch einen oder 2 weitere Wagen der Main=Neckarbahn von
hier direct nach Pfungſtadt zu bewältigen ſein. Bei dieſer Gelegenheit ſei
noch bemerkt, daß es in der Abſicht der Großh. Regierung liegt, den
Standen eine Vorlage zu machen, wodurch die Anlage und der Betrieb
von Secundärbahnen überhaupt geregelt werden ſoll.
Witterungsbericht der deutſchen Seewarte vom 14. No=
vember
: Die allgemenne Zunahmie des Luftdrucks hat fortgedauert, und
zwar noch ſtärker, als in den vorhergehenden 24 Stunden. Das außer=
ordentliche
barometriſche Maximum im Oſten nimmt noch zu. An der
Weſtküſte Irlands hat jedoch in der Nacht das Steigen des Barometers
aufgehort, und iſt der Wind zurückgedreht und aufgefriſcht. Die ſtarken
Winde in Oſtpreußen und Schweden haben ſich noch nicht gelegt; ſonſt
iſt das Wetter allgemein ruhig, dabei vielfach neblig, beſonders im Süd=
theil
der Nordſee. Die Temperatur iſt nur im Streifen von Schottland
bis zu den Alpen auf die Normale geſunken und iſt daſelbſt niedriger,
als in Skandinavien, wo die außerordentlich warme Witterung fortdauert.
Temperatur in Petersburg 31, in Verlin 493, in Kaſſel 449, in
Paris J40 C. Temperatur in Darmſtadt am 15. Nov. Vorm. 6 Uhr
050 R. bei ND. und ſtarkem Rebel.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.