(Frag= und Anzeigestalk)
Abonnemntspreis
5 Mark jährlich incl. Bringerlohr.
Luswärts werden von allen
Poſt=
mtern Beſtellungen
entgegengenom=
nen zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
vl. Poſſauſichlag und Deſellgebühr.
Wit der Genntags=Dellagi
140. Jahrgang.
Ouhooote
Derdancdgeumdnen ADienhar
von de Ewebitan. Rhenfl R 3
n Beſſungen von Rudr. Wüßis.
Friedrichsße R. 1. hnie agswäeen
von allen ſollden Annanzas.=Iiz'
Ban.
Amtliches Grgan für die Bekeannkmachungen des Großh. Krrisamtg, ſowie des Groftz. Polirtamis Btruſtat.
187
7⁄₈ GDA
Do n n e rs tag den 15. Nupemver
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach Meldung der Kaminfeger, wird den in Abdruck nachfolgenden Beſtimmungen des Reichs= und Polizeiſtrafgeſetzes
vielfach zuwidergehandelt. Wir bringen dieſelben mit dem Anfügen in Erinnerung, daß die erſteren ſowohl, wie das
Aufſichts=
perſonal angewieſen ſind, für die Folge Uebertretungen der beregten Art, unnachſichtlich zur Beſtrafung anzuzeigen.
Darmſtadt, den 29. Oktober 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
8 367. Mit Geldſtraſe bis zu fünfzig Thalern oder mit Haft wird beſtraft
ꝛc.
ꝛ0.
ꝛc.
pos. 6 wer Waaren, Materialien oder andere Vorräthe, welche ſich leicht von ſelbſt entzünden oder leicht Feuer fangen, an Orten
oder in Behältniſſen aufbewahrt, wo ihr Entzündung gefährlich werden kann, oder wer Stoffe, die nicht ohne Gefahr einer
Ent=
zündung bei einander liegen können, ohne Abſonderung aufbewahrt;
ꝛc.
ꝛc.
ꝛc.
Artikel 147. Stroh, unausgedroſchenes Getreide, Heu, Grummet, dürrer unbereiteter Hanf und Flachs, dürre
Streu=
mittel und dergleichen leicht entzündliche Gegenſtände dürfen unter freiem Himmel zum Zwecke längerer Aufbewahrung in größerer
Menge, bei Vermeidung einer Strafe von 1 bis 5 fl., nicht anders als in einer Entfernung von hundert Fuß - 25
Meter-
von jedem nicht feuerſicher gedeckten, fünfzig Fuß — 125 Meter - von jedem feuerſicher gedeckten und mit einer Feuerung
ver=
ſehenen, endlich 30 Fuß 75 Meter - von jedem anderen feuerſicher gedeckten Gebäude, aufgeſchichtet werden.
Artikel 148. Die im vorhergehenden Artikel bezeichneten Gegenſtände dürfen in größerer Menge in der Regel nur in
ſolchen Gebäuden aufbewahrt werden, in welchen ſich keine Feuerſtellen beſinden. Nur in dem Falle, wenn Jemand aus Mangel
an Raum genöthigt iſt, jene Gegenſtände in einem Wohngebäude, worin nur gewöhnliches Ofen= und Küchenſeuer unterhalten
wird, aufzubewahren, iſt dies geſtattet. In einem ſolchen Falle dürfen jedoch jene Gegenſtände weder an Stellen, wo gewöhnlich
mit freiem Licht auf= und abgegangen wird, noch in Küchen, und müſſen ſiets in einer Entfernung von drei Fuß — 75
Centi=
meter - von Schornſteinen und Feuerſtellen aufbewahrt werden. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſes Artikels werden
mit 1 bis 10 fl. beſtraft.
Vorſtehende Beſtimmungen finden auf die Gebäude und Räume keine Anwendung, in welchen die darin befindlichen
Feuer=
ſtellen bleibend außer Gebrauch geſetzt ſind.
Artikel 149. Innerhalb der Wohngebäude dürfen größere Vorräthe von Holz und anderen Brennmaterialien nur in
einer Entfernung von drei Fuß - 75 Centimeter - von Schornſteinen und Feuerſtellen aufbewahrt werden. Mit Rückſicht auf
die Lokalverhäitniſſe - enge Straßen, Häuſer mit Strohdächern — kann jedoch durch lokalpolizeiliche Reglements die
Aufbewah=
rung größerer durch dieſe Reglements zu beſtimmender Vorräthe von Holz innerhalb der Wohngebäude ganz unterſagt werden,
ſo=
wie es auch der Polizeiverwaltungsbehörde überlaſſen iſt, die Quantitäten, über welche hinaus größere Vorräthe von Holz in den
Höfen der Städte und geſchloſſenen Dörfer von Gewerbtreibenden, d. h. ſolchen, die mit Holz, Torf u. ſ. w. handeln, oder zu
ihrem Gewerbe größere Menge Brennmaterialien gebrauchen und aufbewahren müſſen, nicht aufbewahrt werden dürfen, und die
Entfernung von Wohngebäuden zu beſtimmen, unter welcher ſie nicht niedergelegt werden dürfen. Zuwiderhandlungen gegen die
Vorſchriften dieſes Artikels und die in Folge deſſen erlaſſen werdenden Lokalreglements werden mit 1 bis 10 fl. beſtraft.
Artikel 150. Die für das Feuergewerbe beſtimmten, unmittelbar aus den Köhlereien kommenden Holzkohlen dürfen nicht
vor Ablauf von 24 Stunden nach der Anlunft an ihrem Beſtimmungsorte in die zu ihrer Aufbewahrung beſtimmten Schoppen
oder ſonſtigen Lokale gebracht, müſſen vielmehr während der bemerkten Zeit vorerſt unter freiem Himmel, jedoch in angemeſſener
Entſernung von den Feuerwerkſtätten, liegen bleiben. Ausgenommen hiervon ſind die Kohlen, welche bereits 12 Stunden vor
Ab=
fuhr aus den Köhlereien aus den Meilern ausgethan waren. Die Schoppen oder ſonſtigen Lokale, worin die Kohlen aufbewahrt
werden, müſſen ſo eingerichtet ſein, daß die Funken aus den Feuerwerksſtätten die Kohlen nicht erreichen können. Diejenigen, welche
dieſen Vorſchriften entgegenhandeln, werden mit 1 bis 3 fl. beſtraft.
Artikel 151. Größere Vorräthe von Hobelſpähnen, Theer, Wagenſchmier, Pech, Schwefel, Salpeter, Harz, Oel, Thran,
Terpentin und dergleichen ebenſo brennbaren, wie ſchwer zu löſchenden Gegenſtänden dürfen nicht auf den Dachböden, ſondern
müſſen an anderen ſicheren Stellen, in deren Nähe weder Feuer noch Licht gebraucht wird, aufbewahrt werden. Zuwiderhandlungen
werden mit 1 bis 10 fl. beſtraft.
542
[ ← ][ ][ → ]8119
N. 22½.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die noch nicht berichtigten Schuldiglelten für das am 23. und 26. März d. J.
aus dem Walde der Landes=Waiſen=Anſlalt verſteigerte Holz ſind binnen 1) Tagen,
bei Vermeidung gerichtlicher Mahnung, an den Uuterzeichnelen abzuführen.
Darmſtadt, den (2. November 1877.
Der Nechner der Großherzoglichen Landes=Waiſen=Anſtalt.
9687)
Wagner.
Rrhrnrtrntarttikririntunurs
Ar yuin
Murzanmd
9680) Wir empſehlen ein wohlaſſortirtes Lager ſertlger
„r.
49
MOswaha-ycaäAwOché a;
aus ſollden Stoſſen und in geſchmackvoller Ausſlattung, im Preiſe von 18 M. an.
J. G. Raollort a. Siline.
LAtä
1
Vergebung von Druckarbeit.
Es iſt zum Druck zu vergeben:
1) der Verwaltungsbericht des
Groß=
herzoglichen Bürgermeiſters pro 1876,
2) der Entmurf der Geſchäftsordnung
der Stadtverordneten=Verſammlung.
Die Beyingungen ſind bei uns
offenge=
legt. Uebernahms=Offerten ſind längſtens
Freitag den 1. d. Mts.,
Vormit=
tags 11¼ Uhr,
verſchloſſen und mit der Aufſchriſt „
Druck=
ſachen” verſehen in den vor unſerem Büreau
ſaufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen.
Darmſtadt, den 13. November 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9688)
Ohly.
Gogen gleich baare Jahbaus.
ſteht von Montag den ffl. ds auf 14 Tage zu bedentend redmeirten
Preiſen bei mir zum Verkauf:
ll Narthie Wüsciadésehhar, Gorvsadtainu, niſs an ſoOr
Weclaan, Wagsordelqr VhOdi Ouv,
ſehr geeignet zu bevorſtehenden Ausſteuern und Geſchenken. - Ferner:
1 Warthie Weste
hal.
Baclesſan, Tuch, Damast, Gardiner ete.
J. H. HoaOuis.
40
Mlaoé Mandschuhe
in ſchöner Auswahl, darunter eine Parthie Burückgeſetzte, die ich zu ganz
bil=
ligem Preis erlaſſe. Auch ſind die erwarleten
Geiden=Gammet=Streiſen
wieder auf Lager.
Wh. Versbach.
1
WodalOr Munsverſamuuſi
des Kurz=,Wollen=, Banmwollen= u. Weiſtwaaren=Lagers,
Epitzen, Barben, Bänber, Schleifen und einer Parthie m
leinener Herrenkragen,
Ecke der Magdalenen= u. Lauteſchlägerſtraße
D a r ru ſt a d t.
„2
Wegen Auſaabe des Geſchäſtes werden ſämmitliche Artilel von heute bis
E2 nur einſchleßl. den 20. d. bedeutend unter dem Selbloſtenpreiſe verkauſt.-
Ecke der Magdalenen= u. Lauteſchlägerſtraße.
5516) Fettes Hammelfleiſch für ½
6
Kilo 56 Pf. bei
H. Volz, Obergaſſe 38.
8581) Vier Stuͤck Hand=Vierpreſſione:
werden billig abgegeben. Näheres
Carls=
ſtraße Nr. 12 mittlerer Stock.
9691) Die Ruhrer Steinkohlen=
Hand=
lung von Cög. d’anh Wiekaſ, Beſſ.
Kirchſtraße 12, empflehlt beſte Qualität,
Kohlen: Sack=Ceutner M. l. 6 Pf.,
Wagen=Ladungen — 95 „
3 'ſeine größere Parthie Reisholz, ſo=
3 19) wie zwei ſtarle Akazien=Stämme
werden billig abgegeben.
Zu erfragen Aheinſtraße Nr. 23.
Cuivorsnl-Roinigungs-Calk.
Von allon Aerzten als das eintachsto
u. billigste Hausmittel empfohlen gegen
Säurebildung, Aulstossen, Krampt,
Ver-
dauungsschwüche und andero
Mlagen-
boschwerden.
¼. Original-Packet M. 0.25.
1½
„ HI. 0.50.
„
1⁄1
„ II. I.—
„
zu haben bei
C. Schwelckart in Darmstadt.
G. Gläser in Dieburg.
L. Fischer in Gross-Umatadt.
Röokinge zum Braten,
Roheſſen,
„
Haohisſarellen,
Prüna Caviar
wieder eingetroſſen.
J. W. Wolkn.
9635) Ecke der Caſino= u. Bleichſtr.
Eine grosse Partlie Seidenstioſlo & Sammte kaute gelegentlich ganz
unter Preis und bringe dieselbe zum
AösvaRadl
au Preisen, mlche einen Donug von Paris wohl unnötig wachen dürſen.
Ich empfehle besonders schon ietzt für Fest-Geschenke sich eignend:
70 Gmlr. breiten Seiden-Sammel
Schwarz Drap de France
einfarb. Seidenstoſſe, moderne Farben
Grisaille Seidenstoffe
Schwarz seidene Besatzsloſte für die
Damen-Confection
M.
„„
„„
„
„
3.
A. 50.
2. 30.
3.—
Die Preise verstehen sich sümmtlich tür den Aeter und bei
Baarzal-
lung. Eine Ausstellung diverser Stoffe wird während des Ausverkaufs in
einem meiner Schaufenster unterhalten werden.
Für alle Stoffe, kür welche Garantie übernommen habe, rahle ich, falls
solche sich nicht bewähren sollten, den ausgelegten Preis zurüick.
Lous Preuss.
S Restlé's Lindermehl.
Nuux äichn6
4⁄.
wenn jode Dose nebenstehende Fabrikemarke trügt.
Engros-Lager bei meinem Correspondenten
H. Calmberg HHirsch-Apotheke) in Darmstadt.
Ju haben in allen Apotheken, grösseron Droguen
und Specereihandlungen.
Eine Doso von 1 Pfund 1 Mark 25 Pfg.
Heuri Heslls. Chemiker in Vevey (Schweig).
Friſch gebraunten Kocoa-Café,
hochfein, per Pfund 1 M. 83 Pfg,
Friſch gebrannten Surinam-Café,
feinſchmeckenb und kräftig, per Pfund 1 M. 70 Pfg.,
Friſch gebrannten Speck Java-Galé
reinſchmeckend und kräftig, per Pfund 1 M. 60 Pfg.
empfiehlt:
Eck der Caſino=
1t)
Cy. P. Poly. u. Bleichſtraße.
8807)
Aocht holländ. Blumenzwichol
in besonders schöner Waaro, als:
Iya-
cinthen, Pulpen, Crocus, Tazetten,
Anemonen ete. zum Limmerflor für
Töpfe und Gäser, gowie für ganze
Beete im Garten billigst in dor Handels-
[8598
gürtnerei
C. Fötker, untere Hügelstr. 75.
Von heute ab verzapfe ich ein
voraülgliches Bayerisches Export-
Lagerbier
aus der Baheriſchen Actien=
Vier=
brauerei Aschallenburg.
9543 per Glas 12 Pf.
Fettes Hammelfleiſch
per Pfund 50 Pfg.
Frohmann, Holzſtraße 10.
9661)
1950
M 224
9665)
Hortiment
Ich offerire ein reiches
ESUTRUTTUUUUUAAGAAIUIAUBUU
zu fabelhaft billigem Preiſe.
L. Baltinyoy
9625) Promenade 53 ſteht
Bein diesjähriges, kräftig u. gut
Bgebautes Fohlen zum Verkauf.
3 Meter lange Ausſchußbretter
werden zu 30 Pfg. das Stück fortwährend
abgegeben.
Ganze Wagenladungen entſprechend billiger.
Im Hamerhof Nr. 4.
7687) Domplatz, Frankfurta. M.
9622) Fichten=Deck=Wellen, ſowie
Birken und Fichten zur Pflanzung in
Gärten, Baumſtangen u. ſ. w. verkauft
Soderſtraße 52.
Dehn.
O0NNGISSTKas8
Emmenthaler)
verkaufe, ſo lange Vorrath, M. 1. das
Pfund, bei größeren Poſten 95 Pfg.
das Pfund.
Wilhelm Manck,
9533)
Ballonplatz 5.
9547) Beſte Qualität Buchen= und
Tannenholz in Scheiten und geſchnitten
zu billigem Preiſe.
Auch wird Brennholz mit der
Ma=
ſchine klein gemacht und daſſelbe frei am
Hauſe abgeholt und wieder zurückgeliefert.
Khdöhpü Söhölör
Martinſtraße 14.
Wollerallor dänso,
Franz. Geſlügel.
9
a=
3 Ml. urclGsGImek.
9692) Beſſ. Hügelſtraße 27 iſt
ſchö=
nes Welſchkorn Kumpfweiſe 1 Mark
35 Pfg. zu verkaufen.
Haslanien
ſchöne geſunde Frucht billigſt bei
Göshr Gävok,
Ballonplatz 5.
9694) Ein faſt neuer Staatsdiener=
Uniforms=Mantel und Paletot zu
verkaufen. Zu erfragen Ernſt=Ludwigſtraße
Nr. 24 im Laden.
Vermiethungen.
6317) Steinſtraße 21 ein kleineres Haus
ſmitten im Garten zum Alleinbewohnen zu
vermiethen.
7076) Bleichſtraße 48 in der Nähe der
Bahnhöfe iſt zu vermiethen eine hübſche
Wohnung im 2. Stock, enthaltend 4
Zim=
mer mit 2 großen Bodenkammern ꝛc.
Be=
ziehbar gegen Mitte November auf Wunſch
auch früher.
7352) Soderſtraße 52 iſt der 2. Stock,
ſenth. 5 Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vor=
platz nebſt Zubehör zu vermiethen.
7736) Lauteſchlägerſtraße 48
mehrer=
kleine Logis im Hinterbau bald zu verm.
7814) Dieburgerſtraße Sſchönes
Zim=
mer nach der Straße ſofort billig mit oder
ſohne Möbel.
8369) Roßdörferſtr. 9 iſt die
Man=
ſarde an eine ruhige Familie anderweitig
zu vermiethen.
18559) Nüchſt den Bahnhöfen,
zwe
Vleichſtr. 45, Parterre=Wohnung
Zimmer mit Zubehör - Anf. Nov. zu verm
8897) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen Ludwigsplatz 5 bei G. Frank.
8956) 5 bis 7 Zimmer bel Etage mit
Zugehör, neu, gleich beziehbar. Daſelbſt
2 Manſardenzimmer billig.
Wendelſtadtſtraße 22.
9093) Der 1. u. 2. Stock, beſtehend aus
je 4 Zimmern, ſogleich zu vermiethen.
Beſſ. Herrngartenſtr. 28. C. Wittmann.
9251) Anuaſtraße 18 iſt ein
geräumi=
ſges hübſch möblirtes Parterre=Zimmer per
ſſofort oder ſpäter an eine Dame zu verm.
9328) Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 7 im
Hinterhauſe iſt ein ſchönes Parterrezimmer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
9484) Eliſabethenſtraße 4 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9553) Eine helle Werkſtätte für Glaſer
nebſt Wohnung für 300 M. zu vermiethen.
Rheinſtraße 47.
9554) Ein ſchönes Logis zu vermiethen
u. ſogleich beziehbar.
Dieburgerſtraße 40. L. Dietz.
9640) Zwei große elegante Zimmer
möblirt zu vermiethen.
Auch kann Burſchenkammer dazu gegeben
werden. Marktplatz Nr. 12.
9644) Mathildenplatz6 ein Zimmer
mit Möbel 10 M., ohne Möbel 6 M.,
gleich beziehbar.
9641) Neckarſtraße 20 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9695) Ein kl. Logis für 1- 2 Perſonen
zu vermiethen. Kl. Ochſengaſſe 10.
9696) Caſinoſtraße Nr. 7
bel Etage ein ſehr freundliches möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9697) Roßdörferſtraße 25 u. 27
ſind mehrere Logis, 3 u. 4 Piecen, nebſt
allen Bequemlichkeiten, an ruhige Familien
zu vermiethen und bald zu beziehen.
9429) Unſere Fabrikräume nebſt
Dampfmaſchine ſind wegen bevorſtehendem
Umzug in unſer neues Etabliſſement als
Werkſtätte oder auch als Lagerraum zu
ver=
miethen. Gebrüder Roeder, Aliceſtr. 5.
Vermiſchte Nachrichten.
Wt
9698) Wegen eingetretener Hinderniſſe
findet der
Vortrag im Volksbildungs=Verein
Donnerstag den 15. nicht ſtatt.
ETDarixaanrtarn nirtisn
9594) Ein junger Kaufmann, im ſchrifs
lichen Arbeiten wohl geübt, wüulcht ſeine
Freizeit mit Nachtragen von Büchern und
ſonſtigen Comptoir=Arbeiten auszufüllen.
Offerten nnter 8100 an die Exp. d. Bl.
9646) Ein qualificirtes Frauenzimmer,
welches im Fröbel'ſchen Kindergarten
meh=
rere Courſe durchgemacht, wünſcht eine
Stelle in einer Kleinkinderſchule oder
bei einer Herrſchaft als Bonne anzunehmen.
Näheres auf dem Büreau aller Brauchen,
Promenade 13.
9655) Ein Müdchen, im Kleidermachen
u. Ausbeſſern ſehr geübt, wünſcht noch einige
Tage i. d. Woche beſetzt zu hab. Langegaſſe25.
9656) Eine gebrauchte Zimmer=Douche
neueſter Conſtruction wird zu kaufen geſucht.
Zu erfragen bei der Exp. d. Bl.
9468) Ein Frauenzimmer aus achtbarer
Familie in mittleren Jahren ſucht unter
beſcheidenen Anſprüchen Stelle zur Führung
eines Hausweſens u. Pflege der Kinder.
Näheres auf der Exp. d. Bl.
9676) Ein tüchtiger Küfer findet Arbeit
bei
H. Bogen, Küfermeiſter,
Rheinſtraße Nr. 28.
—
9682) Eine reinl. Frau ſucht Beſchäftigung
in allen häusl. Arbeiten. Zu erfr.
Eliſa=
bethenſtraße 17 bei Hrn. Raab.
1951
N6 224
Zum Beſten Her Waiſen
ausgehend von dem Alice=Frauenverein, Abtheilung für Waiſenpflege, findet
Sumstag den 17. Novembuk, Abends 7 Uhr,
unter gütiger Mitwirkung der Großh. Hofſchauſpielerin Frau Neubke=Beilhac, des
Herrn Robert Emmerich und des von demſelben geleiteten Damen=Geſangvereins,
des Herrn Hofſängers Winkelmann und der Frau Winkelmann, ſowie des Tenoriſten
Herrn Ruff aus Mainz, - im großen Saale des Saalbaues
91
vOAéStUd A-AdtonAHdtos
Zur Aufführung werden kommen:
ſtatt.
1) „Dornröschen, Dichtung von Karſtey, für Soli, Frauenchor und
Piano=
forte componirt von Reinecke.
2) „Liedervorträge."
3) „Ludwig IIV., Luſtſpiel in einem Act von W. Grandjean.
4) „Hector, Schwank in einem Act von G. v. Moſer.
Die Programme werden das Nähere beſagen.
Billets ſiud in der Buchhandlung des Herrn A. Bergſtrüßer zu haben, wo
demnächſt auch Programme 5 Pf., und Tertbücher zu „Dornröschen" 10 Pf
ausgegeben werden.
Preiſe der Plütze:
1) Reſervirter Platz auf den beiden erſten Reihen 5 Mark; 2) Nummerirter
Platz auf den folgenden Reihen 3 Mark; 3) Nichtnummerirter Platz im Saal,
6951
auf der Ekrade und Gallerie 1 Mark 50 Pf; 4) Vorſaal 1 Mark.
5
28
E
1
7.
4
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456
2
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.C.
T
„
GC
„
Sé
bei
9703)
Gchellſiſche
rEEUé LOGA8T,
11 Ernſt=Ludwigſtr. 11.
Daruunstadt,
Auf Grund des Voranſchlags für 1877 ſind 6 Obligationen zur Rückzahlung
beſtimmt. Es wurden bei der deßfallſigen Verlooſung die Nummern gezogen: 32, 55.
237, 244, 294 und 380. Die Inhaber dieſer Obligationen werden aufgefordert, gegen
Rückgabe der letzteren ſammt Couponsbogen die entſprechenden Beträge bei dem
Rech=
ner der Schützengeſellſchaft Hrn. Hofſchloſſer Hch. Emmel in der Hölgesſtraße bis
längſtens Ende dieſes Jahres um ſo gewiſſer in Empfang zu nehmen, als von dieſem
Zeitpunkt ab deren Verzinſung aufhört.
Es wird hierbei darauf aufmerkſam gemacht, daß vom vorigen Jahr noch die
Obligation Nr. 312 uneingelöſt zurückſteht, deren Verzinſung mit dem Jahr 1876
aufgehört hat.
Darmſtadt, den 12. November 1877.
Der Schützenmeiſter:
9699)
. H. Kraft.
riep.
12⁷₈
v7
vCDrViereveirag.
C
pecAAtA An A nd TirTiAd r A i r RA An Ak AA rrrrrRA A. ANr.
Die
d4 9700)
4=4.
N6
Ghe Nruurſurtor wrsſte
d4 eröffnet für den Monat December ein beſonderes Abonnement zum Preiſe
p=
von 2 M. 9 Pf., für welches alle Poſtanſtalten Beſtellungen entgegennehmen.
d.
4 Die neueintretenden Abonnenten erhalten auf Wunſch den Beginn der Erzählung: de
BeT MCAcvON
Roman aus den ruſſiſch=türkiſchen Kriegen
von ExAns Pyachenhusem
bs ſowie die bis Ende dieſes Monats erſcheinenden Rummern unſerer Zeitung von d=
55 hier aus franco und gratis zugeſandt.
4
ds
Frankfurt a. M., im November 1877.
p
73
„
use.
Näheres bei der Expedition,
Die Expedition der Neuen Frankfurter Preſſe.
.b.
4
p.
4 oH.
2A. AA AAAaTä ATAaAArTrrrAArr A AA AAr AA n A Aarr Ta.
9101) In eine Weinhandlung en gros, 9702) Eine gewandte, in
Haushaltungs=
iſt die Stelle ſür einen Lehrling offen. Arbeiten erfahrene Köchin wird nach aus=
Gediegene Schulbildung iſt erforderlich. wärts geſucht. Näheres Rheinſtraße Nr. 25
mittlerer Stock.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge)
Simslag den 17. November: Vorsbendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr.
Sabbathausgang um 5. Uhr 10 Min=
pLhö.
90) Gikeukung.
Bezüglich der von meiner Mutter
C. Olff Wtwe. in dieſem Blatte
ver=
öffentlichten Warnung erwidere einfach, daß
dieſelbe auf einer boshaften Verläumdung
beruht, worüber ſie ſich demächſt vor
Ge=
richt zu verantworten haben wird.
Brulus Ofl.
9705)
War n u n g.
Ich warne hiermit Jedermann, meiner
Frau noch ſonſt Jemand etwas zu leihen
noch zu borgen, indem ich für nichts hafte.
Julius Kahl, Fuhrmann,
gr. Kaplaneigaſſe 41.
9706) Ein gebildetes Frauenzimmer,
welches die Stelle einer Haushälterin längere
Zeit bekleidete, ſucht unter beſcheidenen
An=
ſprüchen eine ähnliche Stelle. Näh. auf dem
Büreau aller Branchen, Promenade 13.
9707) Ein braves Dienſtmädchen wird
auf Weihnachten geſucht. Näheres
Hölges=
ſtraße 16 parterre.
9708) Eine tüchtige Verkäuferin, in
der Weiß=, Mode=, Wolle= und
Kurz=
waaren=Branche, ſowie in Handſchuh,= Putz
u. Beſatz=Artikeln gründl. erfahren, ſucht
ſo=
fort Engagement. Offerten sub P W9708
an die Exp. d. Bl.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 15. November.
Fidelio.
Große Oper in 2 Atten von L. van Beethoven.
Perſonen:
Don Fernando, Miniſter
Hr. Becker.
Don Pizarto, Gouverneureines
Staatsgefaͤngniſſes
Hr. Bögel.
Floreſtan, Gefangener
Hr. Winkelmann.
Leonore, ſeine Gattin, unter
dem Namen Fidelio
Frl. Schroͤtter.
Rocco, Kerkermeiſter
Hr. Chandon.
Marzeline, ſeine Tochter
Frl. Schütky.
Jaquino, Pfoͤrtner,
Hr. Reichhardt.
Hr. Lang.
Erſter ) Gefangener
Zweiter)
Hr. Leib.
Im Zwiſchenakt wird die von Beethoven zur
Oper „Leonore; componirte Ouvertüre
ausgeführt.
Anſang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Freitag 16. November.
Nobertund Vertram,
oder:
Die luſtigeu Vagabonden.
Boſſe mit Geſang u. Tanz in 4 Abtheilungen von
G. Räder. Muſik von verſchiedenen Componiſten.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
543
1952
N6. 224
Gohwarzo hyouor Cohdonslolle
garautirt im Tragen, friſche Waare, empfiehlt
9659
Vi. Baltinaop.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 15. November.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem K. Preußiſchen
Geſandten Fürſten zu Lynar das Großkreuz des Philippsordens und
dem Geh. expedirenden Secretär und Legations=Kanzliſten Leh mann
bei der hieſigen K. Preußiſchen Geſandtſchaft das Ritterkreuz 2. Cl.
des=
ſelben Ordens verliehen.
(D. 3.)
- Bei den Stadt= und Landgerichten der Provinz
Starken=
burg waren im Jahre 1876,77 281 Cöncurſe anhängig, von welchen
99 erledigt wurden und 182 unerledigt blieben. Hiervon waren bei dem
Stadtgericht Darmſtadt im Ganzen anhängig 81, wovon 34 erledigt
wurden und 47 unerledigt blieben; bei dem Landgerichte Darmſtadt
wa=
ren 31 Concurſe anhängig, wovon 7 erledigt wurden und 24 unerledigt
geblieben ſind.
- In der Kavalleriecaſerne iſt ein Reitcurſus für Infanterie=
Ofiziere errichtet worden, wie dies auch ſchon früher der Fall war.
— Die Rekruten des Leibgarderegiments Nr. 115 wurden geſtern
Vormittag vereidigt.
-— Wie wir aus Frankfurter Blättern erſehen, ſieht ſich die Firma
„Gebrüder Lönhold=, Bauunternehmer, in Jolge der ungünſtigen
Zeit=
verhältniſſe genothigt zu liquidiren. Da die Familie derſelben auf große
ihr zuſtehende Forderungen Verzicht leiſtete, ſoll ein für die Gläubiger
annehmbares Arrangement zu Stande gekommen ſein. (N. H. V.)
— (Eingeſandt.) Daß die Fortbildungsſchule eine
nothwen=
dige Inſtitution iſt, wird Niemand beſtreiten wollen, und daß ihre Schüler
eine luſtiges Völkchen ſind, iſt männiglich bekannt. Wenn dieſe
Fröhlich=
keit indeß gar zu ſehr bemerkbar wird, kann ſie auch ſtörend ſein und
auf jeden Fall wird den Anwohnern der Bleich= und Grafenſtraße der
Schluß der Fortbildungsſchule allabendlich in einer Weiſe kund gethan,
die eine ernſtliche Rüge verdient. Plötzlich und unerwartet erhebt ſich
ein Geſchrei, Gepfeife und Gejohle, das in Verbindung mit dem
unver=
meidlichen Getrappel vorüberbrauſt wie eine wilde Jagd und in der
Ferne langſam verhallt. Da es eine Fortbildungsſchule iſt;,
koͤnnte den Herren Lehrburſchen ein kleiner Hinweis darauf, daß es
an=
ſtändiger iſt, ruhig nach Hauſe zu gehen, nicht ſchaden!
1 Seit neuerer Zeit bringen die von Newyork in Hamburg
eintreffenden Dampfer größere Partien älterer und friſcherer amerikaniſcher
Butter mit, welche ſtetig ſteigenden Zufuhren bereits ihren Einfluß auf
den dortigen Markt fühlbar machen.
An der Bergſtraße liegt das Geſchäft in neuem Wein faſt
gänzlich darnieder, da der Bedarf für „Federweißen' ſchon längſt
ge=
deckt iſt.
- In einer Zuſchrift an den Münchener Magiſtrat, die in deſſen
öffentlicher Sitzung vom 6. Nov. bekannt gegeben wurde, hat der erſte
Staatsanwalt am Bezirksgerichte ſehr beachtenswerthe Anſchauungen über
die ſtrafrichterliche Verfolgbarkeit der
Lebensmittel=
fälſchung ausgeſprochen. Derjenige, ſagt er, welcher Waaren,
insbe=
ſondere Lebensmittel denen er durch vertragswidrige Beimiſchung fremdartiger
(künſtlicher) Stoffe den Schein von vertragsmäßig ächter Waare zu
ge=
ben verſuchte, die er alſo mit andern Worten gefälſcht hat, oder von
denen er weiß, daß ſie in dieſer Weiſe gefälſcht ſind, verkauft und zwar
in der Abſicht, ſich durch Erlangung eines nur vertragsmäßig ächter
Waare entſprechenden Kaufpreiſes einen rechtswidrigen
Vermögensvor=
theil zu verſchaffen, macht ſich eines Betruges nach 8 263 des Straf
geſetzbuches ſchuldig. Die Vorſpiegelung einer falſchen Thatſache,
welch=
zum Thatbeſtande des Betruges erforderlich iſt, braucht nicht nothwendie
durch Worte zu geſchehen, es genügt hierzu vielmehr jede auf Erregung
eines Irrthums zielende Veranſtaltung. Demnach würde die
überwie=
gende Mehrzahl der Fälle des Verkaufes gefälſchter Lebensmittel als
Be=
trug zu ahnden ſein, inbeſondere auch der ſehr oft vorkommende Verkauf
verdünnter Milch. Da gegenüber einem ſo tief eingewurzelten und
ge=
meinſchädlichen Uebel wie die Lebensmittelverfälſchung ſich nur von der
Anwendung energiſcher, mit der Höhe der Gefährdung des öffentlichen
Wohles im richtigen Verhältuiſſe ſtehender Strafmittel ein nachhaltiger
Erfolg erwarten läßt, wäre es wohl wveranlaßt, zu verſuchen, ob nicht
dieſe ſtrengere Anſchallung zur Geltung gebracht werden könnte.
Erforder=
lich iſt hierfür, daß in jedem Talle konſtatirt wird, von welchen Perſonen
die Verkäufer die gefälſchten Lebeusmittel, die bei ihnen vorgeſunden
wurden, und deren Fälſchung ſie ſelbſt in Abrede ſtellen, bezogen haben,
ſowie daß von den fraglichen Waaren bereits etwas verkauft oder
we=
nigſtens beſtimmten Perſonen zum Verkaufe angeboten wurde. Der
Magiſtrat ging vollſtändig auf die Auffaſſungen des Staatsanwalts ein
und erließ an ſeine ſämmtlichen Aufſichtsorgane den Auftrag, fortan
ganz im Sinne derſelben zu verfahren. Der Ernſt, mit dem dieſe Frage
behandelt wird, iſt hier von doppelt hoher Bedeutung gerade mit Bezug
auf die Milch, zum großen Theil die einzige oder doch mindeſtens die
wichtigſte Nahrung neugeborener Kinder, deren enorme Sterblichkeit
außer=
ordentlich viel dazu beiträgt, die Zahl der Sterbfälle Münchens im
Vergleich zu jener anderer Städte, immer auf einer bedenklichen Höhe zu
erhalten!
— Neue Telephon=Stationen. In Folge der überaus günſtig
ausgefallenen Verſuche mit dem Telephon hat ſich, wie das „B. T.½ hört,
die kaiſerliche Telegraphenverwaltung veranlaßt geſchen, bei der Firma
Siemens und Halske 200 ſolcher Apparate zu beſtellen, welche zur
Errich=
tung einer entſprechenden Anzahl von Telephon=Stationen dienen ſollen.
Hierfür ſind zunaͤchſt ſolche kleinere Poſtſtationen beziehungsweiſe Agenturen
ins Auge gefaßt, bei denen der Verkehr zu gering iſt, um die Einrichtung
einer Telegraphenſtation und die Ausbildung eines Beamten zum
Tele=
graphendienſt lohnend erſcheinen zu laſſen. Letzteres würde aber bei einer
Telephonſtation nicht erfoͤrderlich ſein, da ohne ſpecielle Vorbildung jeder
Beamte ſofort im Stande iſt, ſich des Telephons zur Beförderung von
Depeſchen zu bedienen. Was nun den Apparat ſelbſt betrifft, ſo beruht
derſelbe darauf, daß jedem Tone eine ganz beſtimmte Anzahl von
Schwin=
gungen der Luft beziehungsweiſe feſter Körper entſpricht. Bei dieſem
In=
ſtrumente wird gegen eine in einem Holzgehäuſe befindliche dünne
Eiſen=
platte geſprochen und dieſe=dadurch in den Tönen entſprechende
Schwin=
gungen verſetzt. Der andern Seite der Platte gegenüber befindet ſich der
Pol eines ſenkrecht zu ihr ſtehenden Stabmagneten. Die Platte dient
letzterem ſomit als Anker, iſt von ihm aber etwas entfernt. In Folge
der Schwingungen wird ſie dem Pole genähert, reſp. von ihm entfernt
und dadurch die Stärke des Magnetismus des Stabes verändert. Um
dieſen Pol iſt ferner eine Rolle iſolirten Kupferdrahtes gewickelt, deren
Enden zu den zwei Leitungsdrähten führen, die ihrerſeits wieder am
ande=
ren Ende mit einem gleichen Inſtrumente in Verbindung ſtehen, wodurch
ein geſchloſſener Stromkreis ohne Batterie und Erdverbindung hergeſtellt
iſt. Durch die Veränderung des Magnetismus im Stabe werden nun
in der Drahtrolle Inductionsſtröme erzeugt, welche an dem Apparate
der anderen Station dieſelbe Wirkung auf den dortigen Magneten
aus=
üben, alſo ſeine Anziehungskraft entſprechend ändern und ſomit
veran=
laſſen, daß die ihm gegenüberſtehende Eiſenplatte bald mehr, bald weniger
ſtark angezogen und mithin in dieſelben Schwingungen wie die Platte
der Aufgabeſtation verſetzt wird. Hierdurch wird aber bewirkt, daß das
an das Inſtrument der Empfangsſtation gehaltene Ohr dieſelben
Schall=
wellen erhält und ſomit die ankommenden Worte zum Verſtändniß
ge=
langen. Das ganze Inſtrument iſt 5½ Zoll lang, ſehr einfach conſtruirt,
billig herzuſtellen und dürfte ihm eine große Zukunft bevorſtehen.
— (Ein Satzfehler), wie er wohl in ähnlicher Weiſe nur ſelten
von einem Jünger der edlen Buchdruckerkunſt ausgeführt worden ſein
mag, hätte beinahe das 5. Heft der von Otto Moſer herausgegebenen
Chronik von Leipzig betroffen. Es wird nämlich darin geſagt, daß die
Leipziger Bürgerſchaft in eine jangeſeſſene und eine unangeſeſſenel
zer=
fiel; der Setzer hatte aber daraus eine „angeſoffene und eine
unange=
ſoffenes gemacht. Glücklicher Weiſe wurde die vom Corrector glücklich
überſehene Verwechſelung bei der Reviſion entdeckt und damit der
Bürger=
ſchaft die unverdiente Kränkung, ſowie dem Verfaſſer und dem
Ver=
leger der Chronik eine - vielleicht endloſe Reihe von Strafanträgen
erſpart.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.