1930
N6.
0 Die Verkehrsverhältniſſe Darmſtadts vor 60 Jahren
waren mit den gegenwärtigen verglichen, noch ziemlich primitiver Art.
Die ſpäteren Eilwagen waren noch nicht vorhanden und wer mit der
ge=
wöhnlichen Poſt - „der ordinären Poſt”, wie man ſich gewöhnlich
aus=
drückte - reiſen wollte, der mußte die alte Diligence beſteigen, ein
ſchwer=
fälliges Fuhrwerk, welches alles Andere eher repräſentirte, als grade die
Geſchwindigkeit, von der ſie urſprünglich doch den Namen hatte. Wenn
dieſe Diligence, zu ihrem Schutz von einem Landdragoner begleitet, ſich,
wie gewöhnlich bei ihrem Weg nach Norden, gegen Abend in Bewegung
ſetzte, ſo konnten ihre Inſaſſen an dieſem Tage wirklich noch bis
Frank=
fuͤrt kommen, wo übernachtet werden mußte.
Vornehme und reiche Reiſende bedienten ſich dagegen der
Extra=
poſt, zwei, drei und vierſpännig. Ehe die Dampfſchiffe anfingen den
Rhein zu befahren, welches Creigniß Mitte der 20er Jahre eintrat und
einen guten Theil der Reiſenden ſowohl ſtromauf, wie abwärts
beförder=
ten, fuhr während der eigentlichen Reiſezeit ſo ziemlich eine Extrapoſtchaiſe
hinter der andern durch unſere liebe Vaterſtadt, theilweiſe, was
nament=
lich die Jugend amüſirte, mit hinten auf Außenſitzen thronender und mit
Hüten verſehener weiblicher Bedienung beſetzt, ein nach den damaligen
Begriffen und vielleicht auch in der That höchſt origineller Anblick. Die
Poſthalter hatten ſpäter, rückwärts denkend, nur zu guten Grund mit
dem Dichter zu ſagen, daß es ſchönere Zeiten gegeben habe, für ſie
näm=
lich und ſie hatten, von ihrem Standpunkt aus ein volles Recht
Lobred=
ner vergangner Tage zu ſein. — Wer aber mit der „ordinären
Poſt=
nicht reiſen wollte, mit Extrapoſt aber aus finanziellen Gründen nicht
gut konnte, dem blieb, neben der bekannten apoſtoliſchen Art des
Vor=
wärtskommens, noch die Lohnkutſche, der jetzt ſo ziemlich ausgeſtorbene
Hauderer und zwar hielten dieſe Fuhrleute gewöhnlich mehr oder
weniger beſtimmte Routen ein.
221
So war namentlich ein gewiſſer Kutſcher Schultheiß in der
Schloß=
gaſſe ein hauptſächlicher, ja wohl der gewöhnliche Locomotioführer jener
Tage auf der ſtark frequentirten Route von Darmſtadt nach Gießen und
machte der Ausſcheller ſehr oft bekannt, daß zmorgen frühr eine Chaiſe
von hier nach „Frankfort un Friberg= bis nach Gießen abfahren werde
und daß Perſonen „ſo geſonnen ſeien” mitzufahren ſich bei Kutſcher
Schultheiß in der „Schloßgaß zu melde beliewe möchte Das „morgen
frühr war aber ſchon die Nacht um 2 oder 3 Uhr und man war dabei
ſchließlich froh, wenn man auf dieſem Schultheiß'ſchen Vehikel über
„Frankfort un Friiberg," Abends gegen 8 oder 9 Uhr, wohl auch noch
ſpäter in der alma Ludoviciana eintraf.
Auch bildeten damals die „Retourchaiſen” nicht die jetzt wie
da=
mals üblichen ſogenannten und nur aus Worten beſtehenden, ſondern
wirklichen und wahrhaftigen, eine ganz beliebte und vielfach benutzte
Reiſegelegenheit. — An Tagen, an welchem es im Hoftheater etwas
Be=
ſonderes zu ſehen oder hören gab, war oft der ganze Platz vor der Traube
— wie in den jüngſten Kaiſertagen - vollſtändig mit fremdem
Fuhr=
werke beſetzt, ſo beſonders zur Zeit der erſten Aufführung des
Frei=
ſchütz. — Einen ſeltſamen Contraſt zwiſchen den mächtigen
Güter=
wagen, welche die Stadt paſſirten, bildeten die kleinen
Briefkärn=
chen, welche der Poſt zur Beförderung des Briefſchaften dienten,
deren letztes übrigens erſt mit Eröffnung der Riedbahn zu ſeinen
Vätern verſammelt ward. Daß zu jener Zeit die Haupt= und
Reſidenz=
ſtadt des Landes nur einen Briefträger hatte, der dazu noch das Amt
eines Poſtbureaudieners verſah, dürfte wohl allgemein bekannt ſein,
weni=
ger aber, daß ihn in Krankheitsfällen ſeine ſchon bejahrte Schweſter
er=
ſetzte, die dann zur Winterszeit, in einen Kattunmantel gehüllt, die Brieje
im Henkelkorb in die Haͤuſer brachte.
Getaufte, Getraute und Beerdigte in dieſer Woche.
Getanfte bei den evangeliſchen Gemeinden.
Den 3. Nov.: dem Hofgelichtsadvokat Eberhard
Schödler Zwillingstächter, Antonie Natalie
Pau=
line und Pauline Natalie Antonie; geb 2. April.
Den 4. Nov.: dem Zimmermann Philipp Gel
ſius ein S., Heinrich; geb. 8. Oct,
Eod.: dem Schneidermeiſter Peter Göriſch ein
S., Chriſtian; geb. 24. Aug.
Eod.: dem Gießermeiſter in der Maſchinenfabrik
Heinrich Benecke ein S., Karl; geb. 5. Aug.
Eod: ein unehelicher S., Heinrich Kourad Paul;
geb. 27. Aug.
EEod: dem Schleſſergehülfen Philipp Mahr ein
S, Friedrich Philipp Louis Nikolaus; geb. 19.
October.
Eod.: dem Stationsverwelter=Aſſiſtent Caſpar
Seim eine T., Marie Eliſabethe; geb. 15. Oct.
Eod.: eine uneheliche L., Karoline Wilhelmine
geb. 17. Oct.
Eod.: dem Metzgermeiſter Michael Göbel eine
T. Marie; geb 26 Oct.
Eod.: zu Beſſungen dim Sergeant Karl Uhrhan
im Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25
ein S., Heinrich; geb. 14. Oct.
Den 7. Noo.: ein unehelicher S., Adam Karl
Friedrich Ludwig; geb. 18. Oct.
Eod. dem Schuhmacher Heiurich Kientz ein S.,
Georg Heinrich Ludwig Paul; geb. 12. Juni.
Getaufte bei der katholiſchen Gemeinde.
Den 4 Nov.: dem Kauſmann Otto Preuß eine
L., Marie Emma; gb. 27. Aug.
Getraute bei den evangeliſchen Gemeinder.
Den 4. Nov.: der Mechantker Eduard Haumbach
und Horothea Kilian kathol. Confeſſion
Den 6. Nov.: der Schuhmachermeiſter Peter
Seibert kathol. Conf., und Eliſabeth, geb. Schmitt,
verwittwete Aras.
Den 7. Nov.: der Großh. Lakai Georg Schön
und Helena Vogel.
EDen 8. Nov.: Johann Georg Müller und Luiſe
Johanna Sophie Ihiig.
Getraute bei der katholiſchen Gemeind=
Den 4. Nov.: der Maler und Lackirer Karl
Schneider und Marie Koch von Darmſtadt.
Den 6. Noobr.: der Poſtaſſiſtent Heinrich Hoppe
zn Frankfurt a. M. S. des verſt. Oekonomen
Jo=
hann Heinrich Hoppe und Helene Rieſe von
Friedberg.
Beerdigte bei den evangel. Gemeinden.
Den 5. Nov.: der Brennereigehülfe Georg
Lud=
wig Burk, 57 J. alt; ſtarb 4. Nov.
Eod.: der Zimmermann Peter Graulich, 710 J.
alt; ſtarb 4. Nov.
Den 7. Nov.: Margaretha Eliſabetha Leißler,
geb. Pilger, Ehefrau des Landwitths Chriſtoph
Leißler, 57 J. alt; ſtarb 5. Nov.
Beerdigte bei der katholiſchen Gemeinde.
Den 5. Nov.: Eliſabetha Bößmann von
Koſt=
heim, ledig. 70 J. alt; ſtarb 3. Nov.
Den 9 Nov.: Lorenz Reiſert, Dienſtknecht von
Alzenau, 60 J. alt; ſtarb 7. Nov.
Gottesdienſt bei den evangeliſchen Gemeinden.
24. Sonntag nach Trinitatis.
Vormittags.
In der Hofkirche:
Um 10 Uhr: Hr Hofprediger Bender.
In der Stadtkirche:
Um 10 Uhr: Herr Mitprediger Ritſert.
In der Stadtkapelle:
Um 9 Uhr: Herr Diakonns Pfnor.
In der Militärkirche:
Um 8 Uhr: Hr. Diviſionspfarrer Strack.
Im Eliſabethenſtiſt:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
Mit Feier des heil. Abendmahls.
Beichte: Samſtag Nachmittags 3 Uhr.
Nachmittags.
In ter vofkirche:
Um 2 Uhr: Herr Hofprediger Grein.
In der Stadtkirche:
Um 2 Uhr: Herr Pfarrer Ewald.
Anmerk.: Dielaufenden Amtsgeſchäftebei der ev. Gem. beſorgt in der naͤchſten Woche Hr.= Pfarrer Ritſert.
Gottesdienſt bei der katholiſchen Gemeinde.
Samſtags um 4 Uhr: Beichte.
25. Sonntag nach Pfingſten.
(eſt des hl. Martinus, Diöceſanpatrons.)
Vormittags.
Von 6 Uhr an: Beichte.
Um 6 Uhr: die erſte heilige Meſſe.
Um 7 Uhr: Austheilung der hl. Communion.
Um 8 Uhr: Militargottesdienſt.
Predigt: Herr Dekan Beyer.
Um 110 Uhr: Hochamt.
Predigt: Herr Kaplan Miſchler.
Um 11 Uhr: die letzte hl. Meſſe.
Nachmittags.
Um ½3 Uhr: Chriſtenlehre und Andacht.
NB. Am nächſten Sonntag iſt Collecte für den
St. Eliſabethen=Verein.
Gottesdienſt bei der deutſch=katholiſchen Gemeinde.
Sonntag den 11.1 M. Vorm. 10¼ Uhr in der Stadtkapelle: Prediger Herr W. Hieronymi
aus Mainz. - Religionsunterricht.
Church of England Gervice in the Court Church.
By the kind permission of H. R. H. the drand Duke.
Sunday Nov. Ith 24th Sunday after Trinity, Holy Communion 8 am
Morning Service 11½.
Evening Service, 6⁄.
Frid M. Nov. 16 th Horninz Prayor and Litany. I0.
A. W. Sillitoe, Chaplain
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
[ ← ][ ][ → ] Abonnementsprels
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſt=
Imtern Beſtellungen entgegengenom=
Ren zu 1 Mari öo Pf. pro Quartal
hacl. Poſlauffchlag und Beſiellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
140. Jahrgang.
Inlerak=
werden angenommer inDera ked
von der Expedition, Welnſtr. Nr. W.
in Beſſungen von Friedr Blüzer.
Friedrichsſtr. M. 7. ſöwle adyuͤrtg
woi allan ſofdern Mananeen-Stho
M4kanenz
Amkliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh=Kreisamts, ſowie des Graßh. Polizeiamis Parmſtadt.
„7⁄₈
42. 222.
Dionstag den 13. November
1877
A u f f o r d e r u n g.
Georg Emil Wagner, Sohn der Katharina Chriſtina Wagner, geboren zu Darmſtadt am 27. Mai 1855, welcher bis
jetzt ſeiner Militärpflicht nicht Genüge geleiſtet hat, wird hierdurch aufgefordert, ſich ſpäteſtens am 1. März 1878 zur Erfüllung
derſelben vor dem Unterzeichneten zu ſtellen, widrigenfalls gegen ihn, in Gemäßheit des 8 140 des Reichsſtrafgeſetzes, das
gericht=
liche Verfahren eingeleitet werden wird.
Darmſtadt, den 2. November 1877.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Zangen.
Darmſtadt, am 9. November 1877.
Betreffend: Das Landgeſtüt, insbeſondere die Bedeckung der Stuten durch die Landgeſtütsbeſchäler für 1878.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Sie wollen binnen 14 Tagen berichten, wie viel Verzeichniſſe und Scheine Sie vorausſichtlich für die im Jahr 1818 zu
Küchler.
bedeckenden Stuten noͤthig haben werden.
B e k a n n t m a ch u n g.
Zu Rimbach wird vom 1. November an eine Telegraphen=Anſtalt mit beſchränktem
Tagesdienſt (vergl. 8 4 der Telegraphen=Ordnung für das Deutſche Reich) eröffnet.
Darmſtadt, den 24. October 1877.
Der Kaiſerliche Ober=Poſt=Director.
Deininger.
8738 Oeffentliche Aufforderung.
Nach dem Großherzogliches Hofgericht
0.
der Provinz Starkenburg unter dem 29.
September 1877 über das Vermögen der
Maſchinenfabrik Theodor Rodberg dahier
und ihres dermaligen Inhabers, Arthur
Rodberg dahier, formellen Concurs erkannt
hat, werden hiermit alle Gläubiger der
ge=
dachten Firma und ihres Inhabers
öffent=
lich aufgefordert, Forderungen und Anſprüche
jeder Art an das erwähnte Vermögen unter
gleichzeitiger Namhaftmachung allenfallſiger
Vorzugsrechte im Termin
Donnerstag den 3. Januar 1878.
Vormittags 9 Uhr,
vor unterfertigtem Stadtgericht, bei
Mei=
dung ſtillſchweigenden Ausſchluſſes von der
Concursmaſſe und der Annahme Verzichts
auf Vorzugsrechte, zur Anmeldung zu
bringen. Eine etwa bereits im
Schulden=
weſen erfolgte Forderungsanzeige vermag
die vorſtehend verlangte förmliche Anmeldung;
zum Concurſe nicht zu erſetzen.
In demſelben Termin ſoll Arrangement
nochmals verſucht, und jede ſonſt ſich
er=
gebende Beſchlußfaſſung erzielt werden, und
wird man, bezüglich aller nicht in
Selbſt=
perſon anweſenden oder doch durch gehörig
Bevolliächtigte Vertretenen ſtillſchweigender
Beitritt zu ſämmtlichen von der Mehrheit
der erſcheinenden Gläubiger geſaßt
werden=
den Beſchlüſſen und namentlich auch zu
einem etwa vereinbart werdenden
Arrange=
ment lediglich unterſtellen.
Darmſtadt, den 6. Oct. 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter.
Stadtger.=Aſſeſſor.
9619) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdein Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
des dahier, Heinheimerſtraße Nr. 9,
wohn=
haften Schreinermeiſters Friedrich Schmidt,
unter dem 10. October 1877 formellen
Concurs erkannt hat, werden hiermit alle
Gläubiger des gedachten Friedrich Schmidt
zur Anmeldung von Forderungen und
An=
ſprüchen jeder Art gegen denſelben, unter
gleichzeitiger Geltendmachung etwaiger
Vor=
zugsrechte auf
Mittwoch den 16. Januar 1878.
Vormittags 9½ Uhr,
vor unterfertigles Stadtgericht, Amts zimmer
Nr. 19, bei Meidung Ausſchluſſes von der
Concursmaſſe und der Annahme Verzichts
ſauf Vorzugsrechte, vorgeladen.
Eine etwa bereits im Debitweſen erfolgte
Forderungs=Anzeige vermag die oben
ver=
langte Concursanmeldung nicht zu erſetzen.
In demſelben Termin ſoll Arrangement
erſucht und über jeden ſonſt ſich ergebenden
Punkt Beſchlußfaſſung erzielt werden und
wird man bezüglich der nicht in
Selbſtper=
ſon Anweſeuden oder doch durch gehörig
bevollmächtigte Vertretenen ſtillſchweigender
Beitritt zu ſämmtlichen, von der Mehrheit
538
1932
der erſcheinenden Gläubiger gefaßten
Be=
ſchlüſſe, und namentlich auch zu einem
ver=
einbart werdenden Arrangement, lediglich
unterſtellen.
Darmſtadt, den 25. October 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Joſt,
Königer,
Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Stadtrichter.
9469) 27 Dutzend Löffel u. Gabeln
ſollen mit Monogrammen G68,
verſehen und gleichzeitig etwas
auf=
polirt werden. Goldarbeiter oder
Gra=
veure wollen ihre Offerten nebſt
Mono=
grammproben bis 21. Novbr. Liebigſtraße 9,
2 Treppen, bei dem Feuerwerks=Hauptmann
Wiſotzky einreichen.
Schießplatz=Verwaltungs=Commiſſion.
Bekanntmachung.
Mittwoch des 14. d. Mts., des
Nach=
mittags um 3 Uhr,
wird die Anfuhr von 80 Cubikmeter Kies
von dem Felſenkeller des Herrn Wiener,
an der Dieburgerſtraße auf den ſogenannten
Judenpfad an den Wenigſtnehmenden
ver=
ſteigert.
Zuſammenkunft auf dem Felſenkeller.
Darmſtadt, den 10. Nobbr. 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
9620) Appfel, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 14. November,
Nach=
mittags 3 Uhr,
ſollen im Hauſe des Hrn. A. H.
San=
der, Eliſabethenſtraße Nr. 50, 100 Ctnr.
Nüſſe öffentlich gegen Baarzahlung
verſtei=
gert werden.
Darmſtadt, den 12. Novbr. 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
9621)
Berntheiſel.
Liebig's Pulzpulver
9179) per Paquet 10 Pfg.
dürfte in Anwendung für Meſſing, Kupfer,
Zinn und andere Metalle Alles Dageweſene
übertreffen, wenn man nach Vorſchriſt
ver=
fährt. — Die geputzten Gegenſtände halten
ſich viel beſſer, wie auf andere Art geputzt,
und kann man ſich leicht in meinem Laden
durch Augenſcheinnahme der Waagen von
hier Geſagtem überzeugen.
Zu beziehen durch
Heorg Ciebig Hohn.
Wiederverkäufer geſucht.
Gleichzeitig empfehle ich Trippel=
Putz=
pulver 10 Pfg. per Paquet.
Kornſtreuſtroh
per Centner 1 M. 50 Pfg. parthieenweiſe
bei
Heinr. Müller, Cberſtad.
d6 222.
Verſteigerungs=Anzeige.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll der Nachlaß des Wirths Heinrich
Draudt, beſtehend in
1 Buffet, 1 Einſchenk mit Preſſion, 11 Wirthstiſche, 50
Stroh=
ſtühle, 500 Bier=, Wein= und Branntweingläſer,
Küchenein=
richtung mit Geſchirr aller Art, 1 Klavier und ſonſtiges
Mo=
biliar, ſowie Kleider, Weißzeug, Bettwerk und Hausrath
Mittwoch den 14. Novbr. d. J., Vormittags 9 Uhr,
in deſſen Behauſung, Soderſtraße Nr. 50, gegen baare Zahlung
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. November 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
9519
Berntheiſel.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die zum Schuldenweſen des
Schirm=
fabrikanten A. J. Blanchet gehörigen Waarenvorräthe als:
Regen= und Sonnenſchirme aller Art für Herren, Damen und
Kinder, 5 Stück ſchwarze und farbige Seidenſtoffe, 2 Stück
Zanella, eine große Parthie Schirmſtöcke, Zuthaten aller Art
zur Schirmfabrikation, 1 Nähmaſchine, eine neue
Ladeneinrich=
tung, beſtehend aus 6 Glasſchränken, 1 Ladentiſch und einem
Stockgeſtell, ſodann allerlei Hausrath ꝛc.
Donnerſtag den 15. November d. J.,
Vormittags 9 Uhr,
im Ritſert'ſchen kleinen Gartenſaale, Hügelſtraße Nr. 24, gegen baare
Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. November 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
9511
9246)
Hemdenflamelle,
Hleiderlama,
Umterrock famelle ete.
ſind in reicher Auswahl auf Lager.
Ludwigſtraße 17.
G1 Don Nndtul-
Schulbank-Tabrik
9157)
von
A. Liokroth & Co., Frankenthal i. Pfalz.
Neueſtes, anerkannt beſtes ſpatentirtes) Syſtem von Schulbänken. Empfohlen
von faſt ſämmtlichen Regierungen des deutſchen Reiches ſowie von den öffentlichen
Vereinen für Geſundheitspflege. — Maße genau nach Regierungs=Vorſchrift. -
Pro=
ſpecte, Zeugniſſe ꝛc. auf. Verlangen.
9622) Fichten=Deck=Wellen, ſowie
Birken und Fichten zur Pflanzung in
Gärten, Baumſtangen u. ſ. w. verkauft
Soderſtraße 52.
Dehn.
9537) Tüglich friſche Milch
Soderſtraße 15.
9623) Die geſtrickten Feuerſchür=
Hand=
ſchuhe ſind gr. Kaplaneigaſſe 10 zu haben.
M. 222
1933
8946)
Looſe 2 Mark
für die
WeihnachtsVerlooſung der hieſigen Gewerbehalle
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
L. C. Witlich'ſche Hoſbuchdruckerei.
9276)
etterauer Gänſe
trifft die erſte Sendung Donnerstag den 15. November Nachmittags 5 Uhr
im Gaſthaus zur „goldnen Roſer ein.
Ghdd- =dtltsrntt”
in ſchöner Auswahl, darunter eine Parthie Zurückgeſetzte, die ich zu ganz
bil=
ligem Preis erlaſſe. Auch ſind die erwarteten
Seiden=Cammet=Streifen
wieder auf Lager.
Ph. Versbach.
Rheiniſche Brauerei.
Dem geehrten Publikum hiermit die ergebenſte Anzeige, daß ich die ſeither von
Herrn Wenz geführte
Wirthſchaft zum Mainthor
unterm Heutigen übernommen habe und empfehle ich hiermit ein gutes Glas Mainzer
Bier nebſt allen Arten kalte und warme Speiſen, ſowie Mittagstiſch 50 und
70 Pfg. unter Zuſicherung reeller und billiger Bedienung.
W. G. Walder,
8418)
zum Mainthor.
Gu Hullſt; uuo qullzrpaviler1!
von
Heinrich Henhel,
Hof=Bouquet=Lieferant,
15 Ernſt Ludwigſtraße,
53 Beſſunger Herdweg,
empfiehlt hochſtämmige und Zwergobſtbäume, Reben, ſowie Zierbäume und
Sträucher in guten Sorten und ſchönen Exemplaren.
[9597
8624)
Uuſer Lager in
Ralsermante.
[Howl voduo, monchohn,
iſt wieder neu hergerichtet und empfehlen wir dieſe Mäntel nach unſerem neueſten Schnitt
und nur aus guten reinwollenen Stoffen gefertigt, in Preiſen von M. 40. an.
J. G. Kohlert & Söhue.
Sohweizerkäse
Emmenthaler)
9547) Beſte Qualität Buchen= und
Tannenholz in Scheiten und geſchnitten
zu billigem Preiſe.
Auch wird Brennholz mit der Ma=
verkaufe, ſo lange Vorrath, M. 1. das ſchine klein gemacht und daſſelbe frei am
Pfund, bei größeren Poſten 95 Pfo. Hauſe abgeholt und wieder zurückgeliefert.
das Pfund.
Rudolph Schäler,
Wilhelm Manck,
Martinſtraße 14.
Ballonplatz 5.
9533)
Feinster medicinischer
Vorsch-Leberthran
fast geruch- und geschmacklos in
Fla-
schen mit gestempeltem Metall-Verschluss
Originalflasche H. 060.
M. 100.
M. 1.70.
„
Derselbe eisenhaltig pro Flacon
zu haben bei
M.
G L. Eriegk in Darmstadt.
C. P. Poth
„
C. Schweikert
„
G. Gläser in Dieburg.
C. Becker in Gross-Umstadt.
3
D
Spielwerke
4 bis 200 Stücke ſpielend, mit oder ohne
Expreſſion, Mandoline, Trommel,
Glok=
ken, Caſtagnetten, Himmelſtimmen,
Harfenſpiel ꝛc.
Spieldoſen
2 bis 16 Stücke ſpielend; ferner
Ne=
ceſſaires, Cigarrenſtänder,
Schweizer=
häuschen, Photographiealbums,
Schreib=
zeuge, Handſchuhkaſten, Briefbeſchwerer,
Blumenvaſen, Cigarren=Etuis,
Tabaks=
doſen, Arbeitstiſche, Flaſchen,
Bier=
gläſer, Portemonnaies, Stühle ꝛc., alles
mit Muſik. Stets das Neueſte empfiehlt
5J. H. Heller, Bern.
E Alle angebotenen Werke, in
denen mein Name nicht ſteht, ſind
fremde; empf. Jedermann direkten
4 Bezug, illuſtr. Preisliſten ſende franco.
EiiAAAauaiui
Vorzügliche Bettunterlagen
und Ledertuch, Wachstuch,
Vorhanggallerien, Rouleaux
billig abzugeben.
Tapetengeſchäft W. Schmidt,
Schulſtraße I.
6242)
Georg Liebig Sohn
empfiehlt:
3962)
Darmſtädter Waſſer als angenehmes
und billiges Parfüm.
Quinolin. Stärkendes und Haarwuchs
beförderndes Mittel anſtatt China=Pommade.
Beſſer als alles Angeprieſene.
Verbeſſertes Kummerfeld'ſches
Waſ=
ſer, ein unſchädliches Mittel gegen Finnen,
Flechten, Miteſſer und überhaupt unreine
Haut.
Salieylpräparate. Zum Präſerviren
der Zähne und des Zahnfleiſches, ſowie
gegen üblen Geruch.
Anatherin=Mundwaſſer für denſelben
Zweck.
9625) Promenade 53 ſteht
4
8. Wein diesjähriges, kräftig u. gut
Eine grose Partlie Seidenstolle & Sammle kaufte gelegentlich ganz
unter Preis und bringe dieselbe zum
zu Proisen, melche einen Beaug von Paris wohl unnöthig machen dürten.
Ich empfehle, besonders schon ietat für Fest-Geschenke sich eignend:
70 Gmlr. breilen Seiden Sammet
f. 10.
Sohwarz Drap de France
„ Z.
einfarb. Seidenstoffe, moderne Farben „ 4. 50.
Grisaille Seidenstoffe
„ L. 30.
Sohwarz seidene Besatzstoffe für die
Damen-Conlection
„ 3.—.
Die Preise verstehen sich sümmtlich tür den Ueter und bei
Baarzah-
lung. Line Ausstellung diverser Stoffe wird während des Ausverkaufs in
einem meiner Schanfenster unterhalten werden.
Pür alle Stoffe, für welche Garantie übernommen habe, gahle ich, falls
solche sich nicht bewühren sollten, den ausgelegten Preis zurück.
Tür die Bausfranen
9165)
empfehle ich:
Rüben= oder Apfelkraut per Pfd. 28 Pfg.
Apfelgelse prima Qualität „ 65
Speiſe Syrup,
30 „
Cryſtall= „
„ 35 „
Colonial= „
„ 35 „
Schweizer=Honig
56 „
„
Havanna= „
60 „
Letzterer ſeine weiße Qualität von reinem
Geſchmack.
Dieſe Artilel in größerer Quantität
be=
trächtlich billiger.
Georg Liebig Sohn.
9545) Fettes Hammelfleiſch für ½
Kilo 56 Pf. bei
H. Volz, Obergaſſe 38.
3 Meter lange Ausſchußbretter,
werden zu 30 Pfg. das Stück fortwährend,
abgegeben.
Ganze Wagenladungen entſprechend billiger.
Im Hamerhof Nr. 4.
7687) Domplatz, Frankfurt a. M.
Von heute ab verzapfe ich ein
voraügllches Bayerisches Export.
Lagerbier.
aus der Baheriſchen Actien=
Vier=
brauerei Aschaflenburg.
9543, per Glas 12 Pf.
A9
Hoblt 5
selbstthätiges Backmehl
ohne Hefe anwendbar.
Puddingpulver
mit Bauille,
Mandeln und Chocolado
zur raſchen Bereitung vorzüglichen Puddings
in friſcher Sendung.
Emanuel Fuld.
9540)
Kirchſtraße I.
9627) Eine noch wenig gebrauchte
Le=
faucheur=Flinte (von Schrade in Coblenz)
nebſt Büchsflintenlauf u. dazu gehörenden
Utenſilien, Alles in einem verſchließbaren,
grün ausgeſchlagenen polirten Gewehrkaſten,
iſt zu verkaufen. Wendelſtadtſt. 15, 3. Et.
N 222
1935
Zum Beginne der Saiſon empfehle ich mein reichhaltiges
hagoL M Polamaaron
das bereits vollſtändig mit allen modernen und gangbaren Artikeln
dieſer Brauche ausgeſtattet iſt.
Außer einem großen Vorrath in Garzikauronz von den
billigſten bis zu den feinſten Pelzarten, mache ich noch beſonders
auf eine hübſche Auswahl in
RGITGhVelen a; GamGhmAnleIh
aufmerkſam. Auch übernehme ich das Füttern und Beſetzen von
Damenmänteln und habe ich Pelzfutter u. Beſätze in allen Breiten
hierzu ſtets vorräthig.
Reparataren, ſowie alle vorkommenden Pelzarbeiten
über=
nehme ich unter Zuſicherung beſter und billigſter Bedienung.
6
VoL. N. -oCcON-
9628)
Schuſtergaſſe 3
und
Rheinſtraße 12 (im Darmstädter Hof).
„
Ruhrkohlen!
Die Kohlen=Handlung von L. Debus
in Gernsheim liefert beſtes Fettſchrot
von bekannter Güte zu billigſtem Preis.
Beſtellungen übernimmt
Kaufmann V. Hebermehl,
Eliſabethenſtraße 53.
CgrL- Hrk.
70
G
rAranrääa; AlTrxaiz
2 Carlshof.
5
9 Zeden Mittwoch und Samstag
de=
bs
Friſchen Käſekuchen,
e
42⁄₈
de=
Hs
Süßer Traubenmoſt.
H.
2.
pv9.
rAh. ThxrArAr rarrrrAxrz.
REa1. haroneh
ſgrosse Castanien)
in ſchöner Waare.
G. W. Patha,
9329) Ecke der Caſino= u. Bleichſtr.
Aechte Monikendamer
BratSGGAIge
lnicht geſalzen)
eingetroffen, empfiehlt
Ph. Weber,
Carlsſtraße 24.
9630)
Friſch eingetroffen:
Schellfiſche,
Rheinſalm
per Pfund 2 M. 50 Pfg.
bei
Gebr. Nöſinger,
9631)
untere Hügelſtraße 73.
Zeugniß.)
mit dem
9l.
I.
behaftet, ſuchte ich lange vergeblich mein
Leiden zu beſeitigen. Ich wandte mich
zuletzt an Herrn J. J. F. Popp in
Heide (Holſtein) um Abhülfe Nach
An=
wendung des Pulvers verſpürte ich ſo=
Gfort Linderung und hörte bald der
Un=
terleibsſchmerz, als auch die täglich
45—6 Mal auftretende Diarrhoe, auf;
der Appetit vermehrte ſich und merkliche
Kräftigung trat bald ein. Ich wünſche
nur u. ſ. w.
Meering b. Augsburg, 30. Juni 1876.
49632) Martin Oſſenbrunner, Lehrer.
Welerauer Cänse,
Franz. Geflügel.
5
Holsheimor.
Seit mehreren Jahren
Satren
Bei Carl Geibel in Leipzig
A iſt ſoeben erſchienen und durch die
Hofbuchhandlung von Aug.
Klingel=
höffer in Darmſtadt zu beziehen:
Immanuel Lant,
von der Macht des Gemüths
durch den bloßen Vorſatz
4 ſeiner krankhaften Gefühle
Meiſter zu ſein.
Herausgegeben und mit Anmerkungen
verſehen
von L. W. Böuſekand,
Kgl. Preuß. Staatsrath u. Leibarzt.
Achtzehnte Leipziger Original=
Auflage.
4 Belinpapier. In Umſchlag geheftet
1 M. 20 Pf.
Inhalt: Vorrede von Hufeland.
Langes Leben und Geſundheit.
Grundſatz der Diätetik. - Warm=
und Kalthalten, beſonders der Füße
und des Kopfes. — Erreichung eines
höheren Lebensalters der Verehelichten.
Von komiſchen Gewohnheiten und
CLangweile. — Von der Hypochondrie.
Vom Schlaſe. — Eſſen u.
Trin=
ken. - Von dem krankhaften Gefühl
aus der Unzeit im Denken.- Hebung
und Verhütung krankhafter Gefühle
durch den Vorſatz im Athemziehen
Folgen des Einathmens mit
ge=
ſchloſſenen Lippen. Denkgeſchäft.
Alter. — Vorſorge für die Augen
in Hinſicht auf Druck und Papier.
Dieſes. von zwei der
berühm=
teſten deutſchen Gelehrten verfaßte,
lehrreiche und, nützliche Buch
wurde in kurzer Zeit abermals
gänz=
lich aufgekauft, und wir empfehlen
dieſe neueſte, mit großen Lettern
ge=
druckte Ausgabe Jedem, dem ſein
kör=
perliches und geiſtiges Wohl am
Her=
zen liegt. Es wird jedem Stand
J u. Alter Nutzeu bringen. 9634
C
Bückinge zum Braten,
„ Roheſſen,
haohsſorellen,
Prima Caviar
wieder eingetroffen.
G. P. Potls,
9635) Ecke der Caſino= u. Bleichſtr.
F
oilligze Haſen.
Bei einem geſtern abgehaltenen
Treib=
jagen hatte ich Gelegenheit, 300 Stück Haſen
billig aufzukaufen und gebe dieſelben ſo lange
Vorrath für M. 3 u. M. 3.20. per St.
H. Röhrich
9636) Pächter des Großh. Geflügelhofes.
539
1936
N. 222
9637) Als Vorzüglichſtes
für Säuglingeu. kleine Kinder empfehle,
Eimpes Tindernahrung Traftgries,
ausgezeichnet bewährt u. billig. Packetez
40 80 u. 130 Pfg.
Carl Watzinger, Louiſenplatz 4.
Cabliau,
Schellfsche
empfiehlt ſtets friſch
Ph. Wobor,
Carlsſtraße 24.
9638)
9639) Wer liefert
Drath=Meſſerkörbchen
und
Geld=Caſſetten
ffür 50 Pfg.=Bazars) billig gegen ſo=ß
fort. Caſſa?
Offerten. umgehend an
J. Choyke,
in Hirſchberg in Schleſien.
4
Vermiethungen.
4117) Mathildenplatz 5 iſt ein gut
möbl. Zimmer, auf Wunſch auch 2, zu verm.
2
bo=
vermiethen.
Rheinſtraße Nr. 8 im Vorderhaus
eine freundliche Wohnung dritter Etage mit
allem Zubehör.
6317) Steinſtraße 21 ein kleineres Haus
mitten im Garten zum Alleinbewohnen zu
vermiethen.
7075) Bleichſtraße 48 in der Nähe der
Bahnhöfe iſt zu vermiethen eine hübſch=
Wohnung im 2. Stock, enthaltend 4
Zim=
mer mit 2 großen Bodenkammern ꝛc.
Be=
ziehbar gegen Mitte November auf Wunſch
auch früher.
7729) Eck der Kaup= und Arheilgerſtraß
eine Wohnung im 1. Stock, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche ꝛc. mit abgeſchloſſenen
Vorplatz, zu vermiethen und baldigſt zu
beziehen. Auch kann eine ſchöne Werkſtätte
dabei vermiethet werden. Zu erfragen
Bleichſtraße Nr. 40.
7814) Dieburgerſtraße Sſchönes
Zim=
mer nach der Straße ſofort billig mit oder
ohne Möbel.
7819) Zwei ineinander gehende
möbl. Zimmer einzeln oder zuſammen
an 1-2 Herren zu vermiethen, nächſt
den Bahnhöfen und der Bank.
Caſerneſtr. 4 ob. St.
8288) Magdalenenſtraße 1 iſt der
untere Stock nebſt Werkſtätte ſogleich zu
ver=
miethen. Das Nähere im Hinterhaus.
8291) Lindenhofſtraße Teinſchön möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
8369) Noßdörſerſtr. 9 iſt die
Man=
ſarde an eine ruhige Familie anderweitig
zu vermiethen.
8559) Nächſt den Bahnhöfen,
Bleichſtr. 45, Parterre=Wohnung - zwe
Zimmer mit Zubehör - Auf. Nov. zu verm
8890) Eine Manſardewohnung nebſt
Zugehör an eine ruhige Familie, ſogleich
zu beziehen Niederramſtädterſtraße Nr. 23.
Näheres Karlſtraße Nr. 27 im Laden.
8897) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen Ludwigsplatz 5 bei G. Frank.
8956) 5 bis 7 Zimmer bel Etage mit
Zugehör, neu, gleich beziehbar. Daſelbſt
2 Manſardenzimmer billig.
Wendelſtadtſtraße 22.
9168) Ein freundl. Zimmer ohne
Möbel zu vermiethen. Alexanderſtr. 11.
9251) Annaſtraße 18 iſt ein
geräumi=
ges hübſch möblirtes Parterre=Zimmer per
ofort oder ſpäter an eine Dame zu verm.
9484) Eliſabethenſtraße 4 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9485) Eine Manſardenſtube ohne
Mö=
bel. Carlsſtraße 12 Seitenbau.
M..
XAtRAxl.AAAAATTAAT1½
9486) Heinheimerſtraße 46 par=
V terre ein ſchön möblirtes Zimmer ſo. H
fort zu vermiethen
pSnApo.
Wrpgiy.
1TAA AA A AA.ä. fAl A. AAAA.d
9553) Eine helle Werkſtatte für
Glaſe=
nebſt Wohnung für 300 M. zu vermiethen.
Rheinſtraße 47.
9554) Ein ſchönes Logis zu vermiethen
u. ſogleich beziehbar.
9567) Ein vollſtändiges Logis im
Hin=
terbau zu vermiethen und gleich zu beziehen
Eliſabetheuſtraße 30.
9640) Zwei große elegante Zimmer
möblirt zu vermiethen.
Auch kann Burſchenkammer dazu gegeben
werden. Marktplatz Nr. 12.
9641) Neckarſtraße 20 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
CAhAaAzAu
9642) Der neue Laden in meinem
Hauſe, Eliſabethenſtraße 14, iſt per
1. Dezember zu verm. W. Büttner.
9643) Louiſenſtraße 32 parterre ein
möbl. Zimmer ſofort zu beziehen.
9644) Mathildenplatz6 ein Zimmer
mit Möbel 10 M., ohne Möbel 6 M.,
gleich beziehbar.
Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.
9429) Unſere Fabrikräume nebſt
Dampfmaſchine ſind wegen bevorſtehendem
Umzug in unſer neues Etabliſſement als
Werkſtätte oder auch als Lagerraum zu
ver=
miethen. Gebrüder Roeder, Aliceſtr. 5.
9496) Riedeſelſtraße Nr.z54 für in
14 Tagen oder 3 Wochen eine gute
Köchin geſucht, welche auch Hausarbeit
mit übernimmt.
9595) Ein junger Engländer wünſcht
auf 3 Wochen in eine Familie aufgenommen
zu werden, wo er in Lage ſein wird, Deutſch
zu lernen. Nähere Auskunft Soderſtraße
Nr. 14, 2. Stock.
9615) Eine gutempfohlene Wäſcherin
wünſcht noch einige Tage in der Woche
be=
ſetzt zu haben.
Zu erfragen Schloßgaſſe Nr. 17.
8932) Ein junger Mann mit guten
Schulkenntniſſen kann unter günſtigen
Be=
dingungen in meine Buch= und
Muſikalien=
handlung als Lebrling eintreten.
L. W. Rühl.
9464) Ein in der Bandfabrikation
prakt. gebildeter Mann, welcher gegenwärtig
in Schwarzſeidenfigur und Doppel=Atlas=
Bändern im Kleinen thätig iſt, ſucht zur
Abnahme noch einige groͤßere Geſchäfte.
Preisverzeichniß und Muſter durch
Otto Hreinberg,
143138b) Altenburg i. Sachſen.
9645) Eine brave zuverläſſige Frau
wünſcht Arbeit im Waſchen und Putzen.
Gr. Kaplaneigaſſe 41. Frau Fuhrm. Kahl.
Vermiſchte Nachrichten.
9594) Ein junger Kaufmann, in
ſchrift=
lichen Arbeiten wohl geübt, wüulcht ſeine
Freizeit mit Nachtragen von Büchern und
ſonſtigen Comptoir=Arbeiten auszufüllen.
Offerten nnter B8100 an die Exp. d. Bl.
9646) Ein qualificirtes Frauenzimmer,
welches im Fröbel'ſchen Kindergarten
meh=
rere Courſe durchgemacht, wünſcht eine
Stelle in einer Kleinkinderſchule oder
bei einer Herrſchaft als Bonne anzunehmen.
Näheres auf dem Büreau aller Branchen,
Promenade 13.
9647) Geſucht ein lediger
Ziegler,
der im Stande iſt, eine Landziegelei zu
verſehen und die vorkommenden Arbeiten in
Accord zu nehmen. Adreſſe:
Bauverwalter Unger,
Londorf, Oberheſſen.
S
Todes Anzeige.
Wir theilen hiermit allen Freunden
u. Bekannten die traurige Nachricht mit,
daß es dem Allmächtigen gefallen hat,
unſeren theuren Bruder u. Schwager
Georg Sturmfels III. aus Semd
nach kurzem aber ſchweren Leiden im
Alter von 47 Jahren 3 Monaten
8 Tag. in ein beſſeres Jenſeits abzurufen
Die trauernden Hivterbliebenen.
M 222
40
E0
82
e rein.
Naufmanliſcher
Mittwoch den 14. November, Abends 9 Uhr, im Vereins=Lokale:
Vereins Verſammlung.
Tagesordunug: Geſchäftliche Mittheilungen. - Referate.
9649)
Der. Vorstand.
hebensversicherungs. &ép; Ersparnissbank
in Stuttgart.
Verſicherungsſtand Ende October 1877. 31691 Pol. mit . M. 124,095 000.
Einläufe im Jahre 1877. 2,866 Anträge mit .
„ 14,630,000.
Fonds der Verſicherungsbranche ca.
„ 24,000,000.
Jahres=Einnahme an Prämien und Zinſen:
5,000,000.
„
Jede Prämie hat Anſpruch auf Dividende.
Seit dem 23jährigen Beſtehen der Bank hat dieſelbe an ihre Lebensverſicherten
von 1859777 in 19 Jahresdividenden M. 6,067,022. - durchſchnittlich 37½%, der
Prämie vertheilt, während zur Vertheilung für die nächſter 4 Jahre 187881
M. 3.695.438. - 37.₀s%⁄₀ der Prämie im Sicherheitsfonds ruhen.
Anträge nehmen entgegen: die Agenten.
Für Darmſtadt die Hauptagentur
9650)
PPilipr Sclreider
Schwanenſtr. 20.
9614)
R046
RREEE Mevomorkdtt.
Mittwoch den 14. November 1877, Abends 7½ Uhr.
e.
AARtLzeUbuut ukut aURkkt”
ür
Hilglieder der Vereinigten desellschaft,
ausgeführt
von der Capelle des 1. Gr. Heſſ. Leibgarde=
Infanterie=Regiments Nr. 115,
unter
Leitung ihres Dirigenten Herrn Muſildirector Theoder Adam
Abonnementskarten für Familien 5 Mark, für 1 Perſon 2 Mark.
Tages=
karten 1 M. ſind bei Hrn. Muſikdirector Adam, Wendelſtadtſtraße 24, bei
Haus=
meiſter Kloß, in der Buchhandlung von A. Bergſträßer, ſowie an der Kaſſe zu haben.
4
ge
Zum Oeſten Der Waiſen
ausgehend von dem Alice=Frauenverein, Abtheilung für Waiſenpflege, findet
Samstag den 17. November, Abends 7 Uhr
unter gütiger Mitwirkung der Großh. Hofſchauſpielerin Frau Reubke=Beilhac, des
Herrn Robert Emmerich und des von demſelben geleiteten Damen=Geſangvereins,
des Herrn Hofſängers Winkelmann und der Frau Winkelmann, ſowie des Tenoriſten
Herrn Ruff aus Mainz, - im großen Saale des Saalbaues
SOOTtUEUOT-IRaION
Zur Aufführ ung werden kommen:
ſtatt.
1) „Dornröschen,: Dichtung von Karſtey, für Soli, Frauenchor und
Piano=
forte componirt von Reinrcke.
2) „Liedervorträge."
3) „Ludwig X1V " Luſtſpiel in einem Act von W. Grandjean.
4) „ Hector," Schwank in einem Act von G. v. Moſer.
Die Programme werden das Nähere beſagen.
Billets ſiud in der Buchhandlung des Herrn A. Bergſträßer zu haben, wol
demnächſt auch Programme 5 Pf., und Tertbücher zu „Dornröschen: 10 Pf.
ausgegeben werden.
Preiſe der Plütze:
1) Reſervirter Platz auf den beiden erſten Reihen 5 Mark; 2) Nummerirter
Platz auf den folgenden Reihen 3 Mark; 3) Nichtnummerirter Platz im Saal,
auf dar Eſtrade und Gallerie 1 Mark 50 Pf.; 4) Vorſaal 1 Mark.
6951
1937
9652) W a r n u n g.
Ich warne hiermit Jedermann, meinem
Sohne Emil etwas zu leihen oder zu
bor=
gen, indem ich für nichts hafte.
Eliſe Mattern.
9653) Warnung.
Ich warne hiermit Jedermann, meinem
Sohn Brutus Olff etwas zu leihen oder
zu borgen, indem ich für nichts hafte.
C. Olff Wtwe.
9654) Ein tüchtiger Hausburſche
ge=
ſucht, der mit Pferden umgehen kann.
Hügelſtraße Nr. 61.
9655) Ein Mädchen, im Kleidermachen
u. Ausbeſſern ſehr geübt, wünſcht noch einige
Tage i. d. Woche beſetzt zu hab. Langegaſſe25.
9656) Eine gebrauchte Zimmer=Douche
neueſter Conſtruction wird zu kaufen geſucht.
Zu erfragen bei der Exp. d. Bl.
Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rutr. 15 Mark.
Kiefern=
Großherzogliches Rentamt Darmſtadi.
Hauſer.
Tages=Kalender.
Mittwoch 14. November: 1. Abonnement=Coneert
der Vereinigten Geſellſchaſt. - Vereins=
Ver=
ſammlung des Kaufmänniſchen Vereins.
Samstag 17. November: Abendunterhaltung des
Geſangvereins Liedertafel.- Concert und Theater
des Alice=Frauenvereins.
Mittwoch 21. November: Cäcilienfeſt des Muſik=
Vereins.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 13. November.
Ein Sommernachtstraum.
Phantaſtiſches Luſtwpiel in 4 Abtheilungen von
Shakeſpeare. Muſik von Mendel=ſohn=Bartholdy.
Perſonen
Theſeus, Fürſt von Athen Hr. Wünzer.
Egeus, Vater der Hermia Hr. Hofmann.
) Liebhaber der
Lyſander
Hr. Wisthaler.
Hermia
Demetrius
Hr. Edward
Phloſtrat, Aufſeher der
Luſt=
barkeiten
Hr. Schimmer.
Squenz. der Zimmermann
Hr. Werner.
Schnock, der Schreiner,
Hr. Leib.
Zettel, der Weber
Hr. Butterweck.
Flaut, der Bälgenflicker
Hr. Franke.
Schlauz, der Keſſelflicker
Hr. Nötel.
Schlucker der Schneider
Hr. Mendel.
Hpolyla, Königin der
Ama=
zonen:
Frl. Berl.
Hermia, Tochter des Egeus
Frl. Ethel.
Helene, in Demetrius verliebt Fr. Reubke=Beilhat
Oberon, König der Elfen
Hr. Knispel
Titania. Königin der Elfen
Puck, oder Robin Gutgeſell,
ein Elfe.
Fr. Haſem=Kläger.
Bohnenblüthe
Eliſe Greiſ.
Suſanne Röſch.
Spinnwebe Elſen
Karl Weiſſe.
Motte
Louiſe Weiſſe
Tenfſamen
Drei andere Elfen
r 4 Titania
Frl. Czerwenka.
Frl. Schütky.
Frl Bernhardt.
Fräulein Kuisvel, vom
Stadtheater in Barmen, als Gaſt.
Anfang 6 Uhr. Ende nach 9 Uh=
1938
Ba 222
9657) Die mir zur Coupons=Beſorgung überlaſſenen
Kudo.CPriorikäkon.
Franz-Joseph Actien,
Ellsaveth- Aotien
ſind eingetroffen und können mit den neuen Coupons verſehen bei mir in Empfang
genommen werden.
Joseph HaiuzOr,
Bank= und Wechſel=Geſchäft.
Wt
fain tarim
90½
8
20
C
2
5 ꝛc½
„
835
4
H
3 S.
To
S
„
„.
„
S
„
5
2
7
SG
2
1
5.
LC
422
9439) Eine reinl. Frau ſucht Laufdienſt
oder Aushülfſtelle. Sackgaſſe 20.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 13.November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kanzlei=
In=
ſpector bei dem Oberconſiſtorium Ch. Heim auf Nachſuchen unter
An=
erkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte in den Ruheſtand verſetzt.
Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die
Großher=
zogin begaben ſich am Camstag Vormittag nebſt höchſtihren Kindern
und in Begleitung des Major Wernher nach Wiesbaden zum Beſuche
Ihrer Kaiſerlichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzeſſin des
deutſchen Reiches, welche dort einen längeren Aufenthalt genommen haben.
Die Rückkehr erfolgte am nämlichen Tage.
J. Königl. Hoheiten der Großherzog und die
Großher=
zogin empfingen geſtern den Beſuch Ihrer Kaiſerl. K. Hoheit der
Kron=
prinzeſſin des deutſchen Reichs und von Preußen. Um 3 Uhr 30 reiſte
der hohe Beſuch wieder ab.
Sr. Gr. Hoheit dem Prinzen Heinrich, Generalmajor und
Connnandeur der 16. Kavalleriebrigade wurde der Badiſche Orden der
Treue ſowie das Großkreuz des Badiſchen Ordens vom Zähringer Löwen
verliehen.
Wegen Ablebens der verwittweten Königin Amalie von
Sachſen iſt eine Hoftrauer vom geſtrigen bis 20. d. M. angeordnet.
Herr Dr. von Dadelſen, ein Hannoveraner, iſt zum Gouverneur
S. K. H. des Erbgroßherzogs Ernſt Ludwig berufen worden. (D. Z.)
Unſere beliebte Concertſängerir Frl. Louiſe Knispel wirkte in
voriger Woche in dem Oratorium ,Paulus” von F. Mendelsſohn=
Bar=
tholdu mit, welches der Mannheimer Muſikverein im dortigen Caalbau
zur Aufführung brachte. Die Mannheimer Blätter ſprechen ſich ſehr
günſtig über die geſanglichen Leiſtungen der mit einer außerſt
ſymphati=
ſchen Stimme begabten jungen Künſtlerin aus und fanden namentlich
das muſikaliſche Verſtändniß, die ſicheren Einſätze und die reine Intonation
volle und verdiente Anerkennung.
Der hieſige Gartenbauverein, welcher unter dem
ausgezeich=
neten Präſidium des um den Garten= und Obſtbau in unſerer Gegend
ſo hochverdienten Herrn Wilhelm Schwab freudig emporblüht, hat vor
wenigen Wochen als Vorort die Führung der Geſchäfte des Verbandes
Rheiniſcher Gartenbauvereine übernommen und wird nach dem auf
Vor=
ſchlag des Vorſitzenden in letzter Monatsverſammlung gefaßten Beſchluß
deßhalb im nächſten Jahre eine große Commerverbandsausſtellung
ver=
anſtalten. Gegen die Abhaltung von Frühjahrs= und Herbſtausſtellungen
ſprechen bei uns locale Verhältuiſſe, während bei einer
Commerausſtel=
lung, auf welcher ſchon Frühobſt und Frühgemüſe vertreten ſein können,
unſere Gegend, namentlichi in Roſen Ausgezeichnetes zu bieten vermag.
Die Einladungen zur Beſchickung der Ausſtellung werden in den nächſten
Tagen erfolgen.
n. Donnerstag den 15. November findet im Volksbildungs=
Verein der zweite Vortrag im Winter 1877,78 ſtatt. Denſelben hat
Herr Rector Dr. Eiſenhuth übernommen, und wird über: „Deutſches
Bürgerleben im Mittelalter” reden. Der Zutritt iſt wie bekannt für
Jeder=
mann frei. - Zu Anfang Dezember ſoll wieder wie in den Vorjahren,
mit Abhaltung eines Curſus in Buchhaltung und kaufmänniſchem
Rech=
nen begonnen werden, und iſt damit gleichzeitig ein Curſus im
Schön=
ſchreiben in Ausſicht genommen.
— Unter der Ueberſchrift Stilproben berichtet die , R. Fr. Pr. .
Von verläßlicher Seite wird uns folgender heitere Auszug aus den
amt=
lichen Berichten eines Kataſtral=Schätzungs=Commiſſärs übermittelt:
„. Nicht nur die Reſultate der 1830jährigen Kataſtral=Commiſſion,
ſondern auch der mühſame und mit Behutſamkeit von Haus zu Haus
geſammelte Viehſtand ſteht hier dem Auge vorbereitet. — Das gedervieh
iſt eine bloße Nebenquelle der Weiber, daher nicht beſonders ausgedehnt.
— Die unbrauchbaren und älter gewordenen Theile des Rindviehs wer=
Die
den zur Deckung des häuslichen Nahrungsbedarfes geſchlachtet.
Schafe geben nebſtbei die zu Loden und Kleidung umgewandelte Wolle
und die Schweine auch Fett und einen Vorrath geräucherten Fleiſches.-
Die Gärten haben aus Mangel an Kenntniſſen keine Obſterzeugung und
auch ſchlecht einwirkende Fröſte, ſind aber eines guten Grasfutters fähig.
Höchſtens Griecherln und hart genußbare Aepfel dienen dem Unterthan
zur Labung. — Die Wieſen der Gemeindeklaſſe amalgamiren ſich mit den
vorhergehenden ganz.
Mit Einſchluß der hier von den Fuhrleuten
hinterlaſſenen animaliſchen Excremente iſt der Düngervorrath in die Augen
ſpringend, ſo daß eine vollſtändige Ueberdüngung ſtattfindet. - Hier
kommen einige ſehr betagte Gebäude vor, welche auf die ehemals
beſtan=
dene graue Vorzeit ſchließen laſſen.— Das Thal ſchließt bis zur Einöde,
wo der Reiz aller Natur verſchwunden zu ſein ſcheint. - 2ie Wieſen
haben eine tiefgründige, mit Walderde überzogene Bodenbeſchaffenheit und
eine genußbare Dichtigkeit.
- Die animaliſchen Experimente werden in
dieſer Gemeinde beſonders raffinirt, ſo daß ſelbe ſubventiler und
ge=
ſchmackvoller auf die Früchte einwirken. — Die Obſtſorten dagegen ſind
ſchlecht, werden von der Umgegend verſchmäht, und nur von Schweinen
und Eigenthümern verzehrt. Die Pomologie befindet ſich dahier in einer
äußerſt traurigen Lage.— Das Hornvieh wird hier durchgehends von den
Beſitzern ſelbſt erzeugt. — Die Nahrungsweiſe beſteht in dreimal
wöchent=
lich geſelchtem Fleiſche. — Die von den Schafen genoſſene Wolle der
waldigen Gebirgsbauern wird an die flachen Landbewohner abgeſetzt.
Am Fuße der Alpen iſt ein ſchönes, von Oſt, Cüd, Weſt und Nord
ein=
geſchloſſenes Rondeau. — Da in dieſer Gebirgsgegend das Erdreich durch
Regengüſſe öfter abſetzt, ſo muß eine Auftragung auf den Rücken der
Unterthanen ſtattfinden.”
(Literariſches.) In der Buchhandlung des Großh.
Staats=
verlags erſchien ſoeben die 3. und 4. Lieferung des auf Veranlaſſung
Sr. K. Hoheit des Großherzogs und auf Grund officieller Akten von
H. Scherf, Oberſtlieutenant und Bataillons=Commandeur im 8.
Oſt=
preußiſchen Infanterie=Regiment Nr. 45 herausgegebenen Werkes „2ie
Theilnahme der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion an dem
Feldzug 18707I gegen Frankreich. Das Heft umfaßt die
Er=
eigniſſe vom 2. September bis 29. October 1870 und ſind demſelben
drei Skizzen, ſowie eine Karte der Stellung, des 9. Armee=Corps vor
Metz am 11. September 1870 beigegeben.
(Literariſches.) Von Friedrich Wilhelm Looffs.½
Allge=
meinem yremdwörterbuch: Verlag von Hermann Beyer und Söhne in
Langenſalza, iſt ſoeben die zweite, vielfach vermehrte Auflage beendet
worden. Iſt ſchon die ſo ſchnell eingetretene Nothwendigkeit einer zweiten
Auflage Beweis genug für die Gediegenheit und Unentbehrlichkeit dieſes
bisher unübertroffenen Werkes, ſo empfichlt es ſich anderſeits durch den
ungemein reicheren Inhalt auf das Beſte und wir ſind überzeugt, daß
auch die zweite Auflage raſch vergriffen ſein wird. Des herzogl.
ſächſi=
ſchen Schulraths F. W. Looff; „Allgemeines Fremdwörterbuchs iſt
um=
faſſend und mit vieler Mühe zuſammengeſtellt, die nur einer ſo tüchtigen
Kraft, wie Herr Looff ſie beſitzt, in ſo ausgezeichneter Weiſe gelingen
konnte. Dieſes Fremdwörterbuch enthält die Verdeutſchung und
Erklä=
rung aller in der deutſchen Schrift= und Umgangsſprache, ſowie in den
einzelnen Künſten und Wiſſenſchaften vorkommenden fremden oder nicht
allgemein bekannten deutſchen Wörter und Ausdrücke mit Bezeichnuug
der Abſtammung, Ausſprache und Betonung. Daraus iſt der hohe Nutzen
dieſes Werkes, welches nett ausgeſtattet in 18 Lieferungen 40 Pfennige
und auch in einem Bande, elegant gebunden, zu 8 Mark herausgegeben
iſt, von ſelbſt erſichtlich und können wir kühn behaupten, daß dieſes
gremdworterbuch das beſte und vollſtändigſte iſt, das bisher am
Bücher=
markte erſchienen.
Für die langen Winterabende iſt kaum eine paſſendere
Unterhal=
tungslektüre, die auch zugleich eine Fülle von Belehrung bietet, zu
em=
pfehlen, als das im Verlage von Eduard Hallberger in Stuttgart
er=
ſcheinende illuſtrirte Familien=Journal „Die Illuſtrirte Welt.” Das
eben ausgegebene 5. Heft dieſes trefflichen und dabei üb eraus
billi=
gen Familienblattes (Preis eines Heftes nur 30 Pf.), übertrifft
wo=
möglich noch die vorhergehenden Hefte an Bilderreichthum und feſſelndem
Leſeſtoff. Neben einem abwechslungsvollen Erzählungsſtoff erhalten wir
noch eine fortlaufende Kriegsgeſchichte und in dieſem Heft einen
unge=
mein anregenden und orientirenden Artikel über die epochemachende neue
Erfindung der Seil= oder Luftbahnen mit vortrefflicher Illuſtration,
außerdem noch eine Meuge kleinerer Artikel belehrenden und anregenden
Inhaltes. Dieſe wenigen Angaben aus dem Iuhalte dieſes Heftes
wer=
den genügen, um auf den Werth und die Bedeutung dieſes Journals
für die Familie aufmerkſam zu machen.
Mainzer Marktpreiſe vom 9. November: Butter per Pfd.
M. 1-15, in Partien 82-84 Pf., Cier per ½ Hundert M. 1.40-150,
Kartoffeln per 100 Kgr. M. 6-6.50, Kornſtroh per Ctr. M. 180-2.10,
Heu per Ctr. M. 3-3.25.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.