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Eintern Beſeblungen
ertgegengenom=
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Mit der Gonntags=Beilags!
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Beden engenhmmer in Dermſtad
von der Expedition. Rheinſir. Nr. 2½.
in Beſſungen von Ruiade BlEßsk.
Friedriägſtr. Na. 7. jatdie auzwänk
don allen ſollbden Anthaetrekpbé
iavo.
140. Jahrgang.
Amtkliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großth. Breisamts, ſowie des Großh. Folhzelamiv Barmſtadi.
1⁄₈
181N
Dier stag der G. Rpvember
„2)2N
GC. GI.
„
9382) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht
der Provinz Starkenburg über das
Ver=
mögen der Firma Philipp Kriegk und deren
Inhaber Heinrich Kriegk dahier unter dem
10. Oktober 1877 formellen Concurs
er=
kannt hat, werden hiermit alle Gläubige:
der gedachten Firma Philipp Kriegk und
ihres Inhabers Heinrich Kriegk öffentlich
aufgefordert Forderungen und Anſprüche
jeder Art an dieſelben, unter gleichzeitiger/
Namhaftmachung etwaiger Vorzugsrechte,
im Termin
Donnerstag den 10. Januar 1878.
Vormittags 9 Uhr,
vor unterfertigtem Stadtgericht,
Amtszim=
mer Nr. 19, bei Meidung ſtillſchweigenden
Ausſchluſſes von der Concursmaſſe und
der Annahme Verzichts auf Vorzugsrechte,
zur Anmeldung zu bringen.
Eine etwa in dem ſeitherigen
Schul=
denweſen bereits ſtattgehabte
Forderungs=
anzeige vermag die oben verlangte
Anmel=
dung zum Concurs nicht zu erſetzen.
In demſelben Termin ſoll Arrangement
nochmals verſucht und überhaupt jede ſich
ergebende Beſchlußfaſſung erzielt werden,
und wird man, bezüglich der nicht in
Selbſtperſon Anweſenden, oder durch
ge=
hörig bevollmächtigte Vertreter
ſtillſchwei=
genden Beitritt zu ſämmtlichen vonz den
Mehrheit der erſcheinenden Gläubigern
ge=
faßt werdenden Beſchlüſſen und namentlich
auch zu einem etwa noch vereinbart
wer=
denden Arrangement lediglich unterſtellen.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſor.
eines
Mittwoch den 7. Nuvenber l. J., Vormittags 11 Uhr,
wird ein Kaufſchillingsreſt im Betrage von 18,000 Mark nebſt 5 pCt.
Zinſen vom 11. Juni d. J. an, zahlbar in drei Jahreszielen: 1. April
1878. 1. April 1879 und 1. April 1880, verſteigert; ein Viertel mit
6000 Mark iſt angezahlt. Näheres bei Kaufmann Pettmann hier.
Darmſtadt, den 29. October 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
9245)
Verntheiſel.
9232)
Eize große Parthi
habe ich im Preiſe bedeutend ermäßigt und biete ich
hier=
durch Gelegenheit zu ſehr vortheilhaften Einkäufen.
P. Verbeniet,
Ludwigſtraße Nr 17.
EGrxOrwe;
Magnetische Wisenfarben,
RrEkenz: wan Oricn. Lonvol.
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zum sauernden Gebrauch angenommene Pahrckit.
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Lel wi; fkçen löhat.- Viehl. Ecine jsingen-
Kil- liger Verirch für lien Coneinant
J. L.k.b h h½ e 4 hevor Mandrohm. Wamnbugn;
nd rch Joeven Geuorl Aonisn
E. r ri ite. .er.ere.e. e.
228
8
S.
Kaufſchillings=Verſteigerung.
Mittwoch den 7. November l. J.,
Nachmittags 1 Uhr werden auf hieſigem
Rathhaus ca. 7000 Mark Kaufſchilling
aus dem Nachlaß des Großh. Bürgermeiſters
Spalt dahier öffentlich wenigſtfordernd
ver=
ſteigert.
Pfungſtadt, den 2. November 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Pfungſtadt.
J. E. d. B. St.:
Appel.
9383)
Schulbanlz-Jabritz
9157)
von
A. Hickrohh ∓ Co., Frankernthal i Pfalz.
Neueſtes, anerkannt beſtes ſpatentirtes) Syſtem von Schulbänken. Empfohlen
von faſt ſämmtlichen Regierungen des deutſchen Reiches ſowie von den öffentlichen
Vereinen für Geſundheitspflege. — Maße genau nach Regierungs=Vorſchrift. -
Pro=
ſpecte, Zeugniſſe ꝛc. auf Verlangen.
526
[ ← ][ ][ → ] 9246)Hemdenflanelle,
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zu wollen. Unter Bezugnahme auf Obiges halte ich meine Reſtauration und Wirth=e 9226) 9386) Die erſte Sendung
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teten ſ. g. Geſundheits=Kaffee von der
Inhabern der alleinigen Fabrik Hrn.
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Cöthen für hier u. Umgegend übertragen.
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u. A. gebr. Korn, gelbe u. Zuckerrüben,
auch Cacao ꝛc. Das ganze Pfd. koſtet
nur 50 Pfg. u. liefert 120-180 Taſſen
wohlſchmeckendes Getränk in Stelle
des Bohnenkaffee's kann auch mit demſelben
gemiſcht getrunken werden. Dieſer
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heitskaffer wird ſeiner doppelt bietenden
Vortheile nicht nur Geſunden, ſonderr
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untere Stock nebſt Werkſtätte ſogleich zu ver
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Gartenbau=Verein.
Monatsverſammlung Mittwoch den
7. October 1877, Nachmittags 3 Uhr, im
Saalbau.
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[4457
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deutſchen u. engliſchen Correſpondenz
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Näheres in der Expedition.
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Weißzeug=
nähen erlernen. Näheres Beſſ. Kirchſtraße
Nr. 11 dritter Stock.
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nebſt 3 Zimmern zu verm. Rheinſtraße 47.
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Logis erhalten. Mathildenplatz Nr. 3.
9182) Holz wird klein gemacht.
Martinſtraße 14 Hinterbau.
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gaſſe Nr. 28, 2. St.
9401) Wäſche zum Bügeln wird
an=
genommen. Pankratiusſtraße 53.
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Hch. Sonnthal.
ſucht
9403) Eine reinliche Frau ſucht
Be=
chäftigung im Waſchen. Nied.=Namſtdtſtr. 47.
1890
M. 217.
L Akunk UI1
föx das Hchmitz-Deußmaſ.
Der am 4. Auguſt 1876 dahier verſtorbene Heinrich Schmitz hat über ein halbes Jahrhundert als Lehrer mit ſeltener
Liebe zu ſeinem Berufe und mit Aufopferung gewirkt. Seine Thätigkeit als Erzieher der maͤnnlichen Jugend wurde durch einen
ausgeprägten Charakter und durch hervorragende Energie unterſtützt. Seine Autorität über die ihm anvertrauten Zöglinge war
eine unbegrenzte. Auf die Verbreitung gründlichen Wiſſens, klaren Denkens und einer offenen deutſchen Lebensanſchauung war
ſein unermüdliches Beſtreben gerichtet.
In ihm verehren heute noch ſeine ehemaligen Schüler, welche ſich in allen Ständen, in den verſchiedenſten Altersllaſſen
und in allen Weltgegenden vorfinden, den treuen Bildner ihrer Jugend, welchem ſie das Eigenthum gediegener Kenntniſſe
verdanken.
Die Abſicht, ihm zur Erinnerung und als Zeichen der Verehrung auf ſeinem Grabe ein würdiges Denlmal zu ſetzen, iſt
mit der lebhafteſten Sympathie aufgenommen worden.
Die unterzeichneten früheren Schüler von Heinrich Schmitz wenden ſich an ihre ehemaligen Mitſchüler, ſowie an des
Verlebten Freunde und Verehrer mit der Bitte um gütige Beiträge.
Herr Hofjuwelier Wondra, Ludwigſtraße Nr. 16 dahier, als Schatzmeiſter des Comite's, nimmt ſolche Beiträge mit
Dank entgegen.
Darmſtadt, im Oktober 1877.
Das Comite zur Errichlung eines Graßdenkmaſs für Heinrich Hchmitz:
R. Bauer, Secretär. v. Bechtold, Miniſterial=Secretär. A. Buchner, Hofgerichts=Advokat. Frauck, Major. Habermehl,
Oberſtlieutenant i. P. Dr. med. Kaufmann. H. Kichler, Hofbuchdrucker. Dr. Maurer, Inſtituts=Vorſteher. A. Trier,
Eiſenhändler. A. Weber, Miniſterialrath. Wondra, Hofjuwelier.
Alefeld, W., Poſtcommiſſär. Arnold, Fr., Hoftheater=Oeconomie=Inſpector. Backofen, K., Hofphotograph. Becker, A., Maler,
Düſſeldorf. Becker, E., Dr. Geh. Kabnetsrath. Becker, F., Maſchinen=Jugenier der Main=Neckar=Bahn. Becker, Kaiſerl. Kreis=
Aſſeſſor, Saargemünd. Bellersheim, M, Freiherr, Hofjunker, Beſſungen. Bergſträßer, A., Buchhändler. Boßler, Dr., Karl,
Gymnaſiallehrer. Boßler L., Poſtmeiſter, Sennheim. Böckmann, Dr., Provinzial=Director, Gießen. Buchner, O., Reallehrer,
Gießen. Buchner, Dr. W., Director der höheren Mädchenſchule, Crefeld. Burmann, Dr. K., Geh. Obermedicinalrath. Casparh,
Ernſt, Hauptmann im 117. Infanterie=Regiment, Mainz. Deiß, K., Hauptmann und Batteriechef im Großh. Feld=Artillerie=
Regiment Nr. 25. Diefenbach, J., Weinhändler und Stadtrath. Dieſeubach, W., Kauf nann. Dingeldey, H., Stadtpfarrer.
Draudt, Dr. K. Arzt. Eigenbrodt, K., Landgerichts=Aſſeſſor, Gernsheim. Eigeubrodt, Dr. K., Pfarrer, Hähnlein. Emmerling,
K., Hauptmann a. D. Feiſing, O., Kupferdrucker, Berlin. Gacquoin, Dr., Gymnaſiallehrer, Gießen. Grolman, v. F., Oberſt
a. D. Grolman, v., Hauptmann und Compagniechef im 2. Garde=Regiment zu Fuß, Berlin. Hallwachs, Dr. W, Ober
Me=
dieinalrath. Hegar, Profeſſor, Freiburg i. B. Heyl, M., Rittmeiſter a. D., Worms. Heinzerling, Profeſſor. Henſing, Ernſt
Rendant, Worms. Hirſch, Phil., Rentner. Hoffmann, Dr. Ernſt Emil, Gerichts=Acceſſiſt. Hofmann, K., Excell., Präſident des
Reichskanzleramtes und Staatsminiſier, Berlin. Hofmann, Rudolf, Profeſſor. Hörr, O., Finanzrath. Jäger, W. Dr. med.
Jaup, Dr. B., Miniſterialrath. Kahlert, E. General=Agent, Frankfurt a. M. Kares, Director der höheren Töchterſchule, Eſſen.
Kekule, A., Geh. Regierungsrath, Bonn. Keller, H., Commerzienrath, Beſſungen. Klingelhöffer, A., Buchhändler. Kopp, J.
v., Kreisrath, Lauterbach. Kraus, Otto, Gräfl. Kammerrath, Michelſtadt. Kreißig. E. Stadtbaumeiſter, Mainz. Krug, Guſt.,
Hofg.=Adv. Lannert, Ph., Major a. D. Leydhecker. Regierungsrath, Straßburg i. E., Lindt, K., Hofger.=Adv. Lotheißen Ed, Juſtizrath.
Lotheißen, Dr Ferd., Profeſſor, Wien. Ludwig, G, Director der Landes=Irrenanſtalt Heppenheim. Lyucker, v., General=Major
Lyncker, v., Prem=Lieut. im 2. Garde=Feld=Artillerie=Regiment Berlin. Metzler, Dr. Stabsarzt. Müller, Fr. Geh.
Oberbau=
rath Müller, Dr. H., Ober=Appellations=Gerichtsrath. Parkus, Karl, Bankdirector. Pfnor, L., Oberlehrer. Pfnor, W.,
Tylo=
graph. Reh, Th., Major a. D. Nitſert, K., Poſtinſpector, Karlsruhe i. B. Sahl, H., Secretär Ihrer Majeſtät der Königin
von England, Windſor. Scherer, Jakob, Fabrikant, Langen.-Schenck, K. zu Schweinsberg, Kammerherr. Schmitt, Gerh.,
Kauf=
mann. Scriba, K., Buchhändler, Friedberg. Sell, Dr. K., Stadtpfarrer. Stockhauſen, v., Major, Straßburg i. E.
Stock=
hauſen, O., Oberförſter, Amorbach. Theobald, H., Oberförſter, Lich. Vietor, Ludw., Silberarbeiter. Vogel, Karl, Großh.
Heſſ. Hofgerichtsrath, Berlin. Volhard, Jac., Profeſſor, München. Wagner, Dr. F., Schulinſpector. Wagner, H. Profeſſor.
Walther, L., Dekan, Nieder=Ingelheim. Weis, Dr. L., Reallehrer. Welcker, Geh. Oberſteuerrath. Welcker, H, Poſtcommiſſär.
Werner, L., v., Kammetherr und Oberförſter, Arheilgen. Weyland, Ch., Hofgerichtsrath, Gießen. Wiener, L, Hotelbeſitzer.
Winter, Landgerichts=Aſſeſſor, Zwingenberg. Wolfskehl, H., Commerzienrath, Frankjurt a. M. Wolfskeyl. E., Hof=Bauquier.
9256)
Züppritz, Profeſſor, Gießen.
im
Anfang 8 Uhr.
Die Verguiyunge-Commission.
9404) Ich widerrufe hiermit die Annonce,
meinem Manne nichts zu leihen oder zu
borgen, indem die Sache auf großem
Irr=
thum beruhte.
Frau Petri.
9405) Ich ſuche einen ſolisen
Mann zum Verpacken u. Effektuiren.
Solche, die derartige Beſchäftigungen
kennen, erhalten den Vorzug.
J. B. Mayer, Hügelſtr. 63.
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Aufgezogen zu 20 Pfg., unaufgezogen zu 5 Pfg. ſind wieder vorräthig in der
Expedition des Tagblattes.
L. C. Witlich'ſche Hoſbuchdruckerei.
Renten= u. Lebensverſicherungs=Anſtalt zu Darmſtadt.
9406) Die Auszahlung der dieejährigen Jahresrenten erfolgt im December, hier,
bei unſerer Kaſſe, auswärts bei unſeren Bevollmächtigten; ebenda iſt der gedruckte
Rechenſchaftsbericht für 1816 unentgeldlich zu haben.
D ie Direction.
Darmſtadt, 1. November 1877.
Herr 195. JadaosB. Birsagsaersand an. Profeſſor an der Großh.
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wigs=Univerſität, beabſichtigt im Laufe des Winterſemeſters 1877-78 regelmäßig
Mittwochs Abends 6½ bis 7½ Uhr, — jedoch das erſtemal 19. November
ausnahmsweiſe Montags in derſelben Stunde, - im Herrſchaftsſaale des Saalbanes,
Aufgang Ecke der Riedeſel= und Saalbauſtraße, vor Damen und Herren
VOrtrö g e,
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das deutſche Drama des 19. Jahrhunderts in ſeinen hervorragendſten
Erſcheinungen
zu halten. — Die unterzeichnete Buchhandlung nimmt Subſcriptionen darauf an und
iſt zu jeder Auskunft bereit.
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15 „
für drei Perſonen in Familie auf
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Unterzeichneter hat die Gaſtwirthſchaft „Odeon” (Marienplatz Nr. 8) als
Zäpfer übernommen und wird es mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch gute Küche
und Getränke das Wohlwollen des Publikums zu erwerben.
Mittagstiſch 50 und 70 Pfg.
Um zahlreichen Zuſpruch erſucht
J. D. Orb.
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in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
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9400) Ein durchaus zuverläſiger mili=/
Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
tärfreier Mann von angenehmem Aeußern dahier werden vom 12. Januar 1817 an
wünſcht Stelle als Packer, Anslaufer ꝛc. verkauft:
Derſelbe kann auch mit Pferden um= Buchen=Scheidholz per Amtr. 15 Mark.
gehen.
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mit dickem Knopf ſtehen. Man erſucht,
den=
ſelben Mathildenplatz 13 abzugeben.
Taßes-Galenser.
Mittwoch 7. November: Concert zum Beſten des
Hoſpilals in der Mauerſtraße.
—
Monatsver=
ſammlurg des Gartenbauvereins.
Samstag 10. November: Concert mit Tanz des
Bürger=Vereins.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 6. November.
Neu einſtudiert:
Uriel Acoſta.
Trauerſpiel in 5 Atten von K. Gutzkow.
Perſonen:
Manoſſe Vanderſtraten, ein
reicher, Handelsmann in
Amſterdam.
Hr. Wünzer.
Judith, ſeie Tochter
Den Jochai. ihr Verlobter
De Siloa, Az, ihr Oheim
Rabbi ben Aliba
Uriel Acoſta
Eiſther, ſeine Mutter
Ruven) ſeine Brüder
Joel
Baruch Epinozo, ein Knabe
De Sunios
Van der Embden) Rabbinen
Zimon, Diener Manaſſe's
Silo's Dieyer
Ein Tempeldiener
Fr. Reubke=Beilhae
Hr. Schimmer.
Hr. Werner.
Hr. Buterweck.
Hr. Fiala.
Fr. Steck
Hr. Wisthaler.
Hr. Knispel.
Fr. Faſewanr=Kläger.
Hr. Hofmann,
Hr. Mendel.
Hr. Nötel.
Hr. Leib
Hr. Franke.
Anſang halb 7 Uhr. Ende nach halb Uhr.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 6. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Reviſor bei der
2. Abth. der Juſtificatur Großh. Oberrechnungskammer A. Schmidt
zum Generalreceptor des Mainzer Univerſitäts= und Stipendienfonds
und den Hoſpital=Aentamtmann i. P. Dittmar zum
Oberrechnungs=
reviſor bei der 2. Abth. der Juſtificatur der Oberrechnungskammer
ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Kreisrath
Hoffmann in Alzey das Ritterkreuz 1. Cl. des Philippsordens und
dem Kreisarzt Dr. Schloſſer daſelbſt den Titel Medicinalrath
ver=
liehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Allergnädigſt
ge=
ruht, das Protektorat des Geſangvereins Melomanen huldvollſt zu
übernehmen. - Se. Königl. Hoheit der verewigte Großherzog Ludwig III.
war ſeit dem Jahre 1818 ebenfalls der Hohe Protektor des genannten
Vereins.
S. M. der Kaiſer haben aus Anlaß der Manöver der comb.
Cavallerie=Diviſion das „allgemeine Ehrenzeichen” ertheilt: den
Wacht=
meiſtern Roth und Schrauth im Gr. 1. Drag.=Reg. Nr. 23, dem
Stabstrompeter Gaubatz und dem Wachtmeiſter Schneider im Gr.
2. Drag.=Reg. Nr. 24.
Ee. Großh. Hoheit Prinz Alexander iſt geſtern nach
Peters=
burg abgereiſt.
Die von verſchiedenen auswärtigen Blättern gebrachte Nachricht,
daß Landtags=Abg. Martin aus Geſundheitsrückſichten ſein Mandat
niedergelegt habe, erweiſt ſich als unbegründet.
Die Verpflichtung und Dienſteinweiſung des Bürgermeiſters von
Mainz, Dr. Dumont, fand geſtern Vormittag im neuen Saale des
Stadthauſes ſtatt.
1852
No.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 45 vom 3. November
enthält: 1) Bekanntmachung, das Geſetz vom 23. April 1875 über das
Beſteuerungsrecht der Kirchen= und Religionsgememſchaften betr.
2) Bekanntmachung, die Abänderung der Statuten der
landwirthſchaft=
lichen Vereine im Großherzogthum betr. - 3) Bekanntmachung, die
Be=
ſtätigung von Stiftungen und Vermächtniſſen betr. - 4) Bekanntmachung,
die Erhebung einer nachträglichen Umlage in der Gemeinde Heuſenſtamm
für 1877 betr. - 5) Ordensverleihungen. - 6) Ermächtigungen zur
Annahme und zum Tragen fremder Orden. - 7) Dienſtnachrichten.
8) Charakterertheilungen.-9) Dienſtenthebung. -10) Dienſtentlaſſungen.
11) Ruheſtandsverſetzungen.
13)
12) Concurrenzeröffnungen.
Sterbefälle.
— Das zum Alice=Frauenverein gehörige Comite für
Waiſen=
pflege, welches alljährlich eine öffentliche Aufführung zum Beſten der
Waiſen zu veranſtalten pflegte, hat für dieſes Jahr ein Liebhaber=
Theater arrangirt, welches Samstag den 17. d. M. im Caalbau ſeine
Vorſtellung geben wird. Das Programm wird, ſoviel man bis jetzt
weiß, außer einem muſikaliſch=dramatiſchen Theile, mehrere einactige
Luſt=
ſpiele bringen, welche hier noch unbekannt ſind. Die Theilnahme für
das Loos der unglücklichen Kinder, deſſen ſich das genannte Comite ſeit
einer Reihe von Jahren mit wachſendem Erfolge annimmt, im Verein
mit dem natürlichen Intereſſe, welches die, von Darſtellenden aus den
verſchiedenen geſellſchaftlichen Kreiſen der Reſidenz gebotene Leiſtung
er=
werben muß, wird, ſo ſteht zu hoffen, auch diesmal wieder dem
Unter=
nehmen ein zahlreiches Publikum zuführen.
— Die Kleinkinderſchule richtet wie in früheren Jahren die
freundliche Bitte an die Familien Darmſtadts, ihr Bekleidungsſtücke,
welchen die Kinder entwachſen ſind, für Kinder von 2 bis 6 Jahren
un=
gefähr paſſend, zu Weihnachtsgeſchenken zuwenden zu wollen. Die
Unter=
kleider unſrer Pfleglinge ſollen öfters gewaſchen werden, aber manche arme
Kinder haben keine Hemdchen, Strümpfe oder Röckchen zum Wechſeln,
und ebenſo fehlt es in vielen armen Familien an den nöthigen Schuhen
und Kleidungsſtücken, um im Winter die Kinder zur Schule ſchicken zu
können. Das Frauencomite der Kleinkinderſchule ſorgt gewiſſenhaft für
richtige Verwendung der gütigen Geſchenke, welche man abzugeben
bittet in der Anſtalt Mauerſtraße 5, oder bei Frau General Freſenius,
Caſinoſtraße 19, oder bei Hrn. W. Schwab ſenior, Rheinſtraße 29.
- In der Woche vom 21.- 27. October verſtarben in Mainz
mit Caſtel 26, in Darmſtadt mit Beſſungen 23, in Offenbach 10, ir Aorms
11, in Gießen 9 Perſonen. Hiervon verſtarben an Maſern 1. an
Schar=
lach 3 (je 1 in Mainz, Darmſtadt und Offenbach), an Diphtheritis 2,
(ie 1 in Darmſtadt und Worms), an Keuchhuſten 1 (in Gießen), an
Unterleibstyphus 1 (in Mainz), an Diarrhoe und Brechdurchfall 12
der Athmungsorgane 8 (2 in Mainz, 3 in Darmſtadt, 2 in Worms,
1 in Gießen), durch gewaltſamen Tod 2 (je 1 in Worms und Gießen.
Leguminoſen=Fleiſch=Präparate.
(Erbſen=Fleiſch=Suppe.)
Den Blättern für das Armenweſen, herausgegeben von der
Central=
leitung des Wohlthätigkeits=Vereins in Württembergentnehmen wir
nach=
folgende Mittheilung von allgemeinerem Intereſſe:
Unter obigem Titel wird neuerdings von Ad. Brandt in Altona
ein Nahrungsmitel angeboten, welches der bekannten Erbswurſt
Con=
currenz macht, und gegenüber dem ſeiner Zeit von Profeſſor Liebig ſo
ſehr anempfohlenen „Fleiſchertrakt; weſentliche Vorzüge nachzuweiſen im
Stande iſt, weil im Fleiſchertrakt gerade das, was dem Fleiſche ſeine
Hauptnährkraft gibt, nämlich die ſtickſtoffhaltigen Ciweißtheile, nicht mit
enthalten ſind. Dieſe Erfahrung und dieſer Mangel waren wohl die
erſte Veranlaſſung zur Bereitung der Erbswurſt; allein auch dieſe hatte
noch den Mangel, daß ſie der Gefahr des Verderbens ausgeſetzt war.
Es iſt jedoch ein unbeſtreitbares Bedürfniß der Jetztzeit,
Nahrungs=
mittel in eine Form zu bringen, welche nicht dem Verderben ausgeſetzt
und leicht zum Genuſſe fertig zu ſtellen ſind.
Dem Herrn Adolph Brandt gelang es nun, fettfreies Fleiſch als
Pulver darzuſtellen, und bringt es derſelbe im Gemiſche mit dem Mehl
der Leguminoſen (Erbſen, Linſen, Bohnen) in Blechbüchſen zu je 1 Pfd.
(¼ Kilo) verpackt in den Handel, und zwar in dreierlei Sorten:
1) mit Erbſen=, Bohnen= oder Linſenmehl zu 2 M. per Büchſe,
2) mit Reis und feinen Graupen zu 2½ M.
„
3) mit Suppengemüſen und Gewürzen zu 3 M.
Das Fleiſchpulver wird aus dem beſten mageren
Ochſen=
fleiſche gewonnen.
Fünfundzwanzig Gramm des Präparats von Nr. 1 und 2 geben
in ¹ Liter heißem Waſſer eine halbe Stunde lang gekocht eine leicht
verdauliche, ſchmackhafte, nährende Suppe, deren Schmackhaftigkeit durch
den Zuſatz von einer Meſſerſpitze voll Butter oder Rinderfett und etwas
Salz noch erhöht wird.
Wir machten zweierlei Verſuche; in einem Topfe bereiteten wir die
Suppe ganz wie ſo eben beſchrieben, während wir in einem zweiten
Topf einige rohe Kartoffeln - in Würfelchen geſchnitten - mitkochten.
Der erſte Topf lieferte über unſer Erwarten eine wohlſchmeckende,
und ſo weit man dieß mit der Zunge beurtheilen konnte, kräftige Suppe,
217
wobef wir nur das einzige Bedenken hatten, ob eine ſolche Suppe bei
dem hart arbeitenden Manne das Gefühl der Magenfüllung zu bewirken
im Stande ſein werde. Dieſes Bedenken wurde aber durch die Suppe
des zweiten Topfes vollſtändig beſeitigt, und kam uns dieſelbe auch noch
geſchmackvoller vor als die erſte.
Freilich ſtand uns zur praktiſchen Prüfung der Nährkraft des
Fab=
rikates weder die erforderliche Zeit noch der hiezu nöthige Vorrath zu
Gebote, um die Erfahrung am eigenen Leibe machen zu können. In
dieſer Beziehung muß man ſich vorerſt an die chemiſchen Unterſuchungen
halten, welche der Erfinder in der Ankündigung ſeiner Waare
ver=
öffentlicht hat.
Profeſſor=Dr. E. Salkowsky in Verlin fand in dem Präparat
55,39 pCt. ſtickſtoffreie Körper (Stärkemehl und Dertrin),
36, 80 pCt. ſtickſtoffhaltige (Eiweißtheile), ferner
3,40 pCt. Aetherertract und
361 pCt. Mineralbeſtandtheile (Salze) vor.
Auch der Chemiker im Verliner Reichsgeſundheitsamt, Profeſſor Dr.
Eug. Sell, fand bei den angeſtellten Kochproben ſeine Erwartungen weit
übertroffen und glaubt, daß dieſes Präparat, wie kein anderes, eine
Zu=
kunft habe. - In Folge der vorgenommenen chemiſchen Unterſuchung
beſtätigt neben Anderen auch Prof. Dr. med. Beneke in Marburg den
hohen Nährwerth dieſes Mehles. Für geſunde Perſonen, namentlich
Sol=
daten im Felde, Schiffsbemannung, Reiſende ꝛc. habe es eine hohe
Be=
deutung, da ſich in kürzeſter Friſt eine ſehr nahrhafte Cuppe daraus
be=
reiten laſſe. Der Stickſtoffgehalt ſei indeſſen ſo groß, daß für die
nor=
male Ernährung des geſunden Menſchen ein Mitgenuß ſtickſtoffärmerer
Nahrungsmittel und namentlich auch ſolcher, welche phosphorſaure Salze
enthalten (3. B. Kartoffeln) zu empfehlen ſei. — Obgleich bei den
Kran=
ken die Erfahrung noch fehle, ſo zweifle er doch nicht, daß dem diätetiſchen
Arzneiſchatz hiedurch eine werthvolle Vereicherung zu Theil werden werde.
In gleich günſtiger Weiſe ſprechen ſich hierüber aus: der geheime
Medici=
nalrath Prof. Dr. Csmarch in Kiel; Dr. C. Millies, Mitglied des
Landesmiedicinal=Collegiums in Leipzig und Prof. Dr. W. Braune
da=
ſelbſt; auch Krankenhaus=Direktor G. M. Lundt in Hamburg und
Andere.
Was nun den Preis anbelangt, ſo glaubt einer der Chemiker (Dr.
Brackenbuſch) dieſes Mehl als den Erlöſer von der Theurung freudig
be=
grüßen zu durfen.
Rechnen wir den gewöhnlichen Aufwand bei der Bereitung einer
räftigen Fleiſchbrüheſuppe,
- wozu ein Zeitaufwand von mindeſtens
2 Stunden erforderlich iſt — ſo ſind hiezu mindeſtens ½ Pfd.
Ochſen=
fleiſch erforderlich, was gegenwärtig einem Preis von 18 Pfennigen
gleich kommt, wobei man aber dann nichts als geſottenes Fleiſch und
Fleiſchbrühe hat.
Bei dem Brandtſchen Fabrikat kommt die Portion auf 10 Pfennige.
Nimmt man hiezu noch 2 Kartoffeln, ſo hat man eine ebenſo ſättigende
Speiſe wie im andern gegebenen Falle: Suppe und Fleiſch. Rechnen wir
nun hiezu noch den Werth der Zeiterſparniß (Zeit iſt Geld) beim Kochen
mit 1½ Stunden, deßgleichen die Holzerſparniß während dieſer 1½
Stun=
den, ſo unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß der Nährſtoff dieſes
Mehles um die Hälfte billiger zu ſtehen kommt als ¹ Pfd. Ochſenfleiſch
mit 2 Kartoffeln.
Verhältnißmäßig ebenſo billig erſcheint aber auch das Fabrikat der
theuerſten Büchſen 3 Mark, da man hiezu nur 16-18 Gramm des
Mehles bedarf. Wenn die daraus bereitete Suppe (wir hatten keine
Gelegenheit, die Probe zu machen) für Feinſchmecker durch ein Sieb
ge=
goſſen, und mit einem Ei abgerührt werde, ſo bekomme ſie den Geſchmack
einer=Cuppe la reine. — Die aus dieſer Nummer bereiteten Suppen
ſollen ſich wegen ihrer leichten Verdaulichkeit insbeſondere für Kranke
und Reconvalescenten eignen.
Die in Hamburg auf dem Gebiete der Armenpflege wohlbekannte
und thätige Mina Plambeck, Vorſitzende des dortigen vaterländiſchen
Frauen=Hilfs=Vereins, ließ durch verſchiedene Hausfrauen vielfache
Ver=
ſuche anſtellen, und ihr daraus gewonnenes Urtheil iſt - wie ſie ſelbſt
bezeugt - ein „hochzufriedenſtellendes.”
„Die aus den Präparaten
zu=
bereiteten Speiſen - äußert ſie ſich ferner - ſind ſchmackhaft, nahrhaft
und leicht verdaulich, und ganz beſonders allen Frauenvereinen für
Krankenpflege, Armenpflege und verwandte Anſtalten (Rettungsanſtalten)
dringend zu empfehlen.
Auch der auf dem Gebiete des Sanitätsweſens ſehr thätige
General=
arzt a. D. Dr. H. Nieſe in Altona hält dieſes Mehl als äuperſt
geeig=
net für den Maſſenverbrauch in Armeen (und ſollen auch demnächſt im
9. Armeecorps eingehendere Verſuche damit angeſtellt werden). Im
In=
tereſſe der guten Sache übernahm er auch am Orte der Fabrikation die
Controlirung der guten Beſchaffenheit der zur Bereitung dieſes
Suppen=
mehles erforderlichen Rohſtoffe (Fleiſch, Mehl, Gemüſe ꝛc.). Insbeſondere
hebt dieſer Arzt die Eigenſchaft dieſer Suppen hervor, in Folge deren
man der Speiſe nicht ſo leicht überdrüſſig werde, wie ſolches leicht geſchehe,
wenn man genöthigt ſei ein und dieſelbe Speiſe öfter zu genießen.
Jedenfalls verdient die Sache die Beachtung, insbeſondere der
Volks=
küchen, Armenanſtalten, ſowie der Waiſenhäuſer und
Kinderrettungsan=
ſtalten, bei welch letzteren ja in den Berathungen der Hausväter=
Ver=
ſammlungen ſchon öfter die Ermöglichung einer beſſeren Verköſtigung zur
Sprache kam. — Aber auch in Privathäuſern, beſonders in iſolirt
gele=
genen Pfarrhäuſern, dürfte dieſes Präparat bei unerwarteten Beſuchen
den lieben Hausfrauen mauchmal ein Retter aus der Noth werden,
„Prüfet Alles, und das Gute behaltet."
E. R.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.