Darmstädter Tagblatt 1877


31. Oktober 1877

[  ][ ]

SSuupzuhhuheb,

Ubonnementsprei
8 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſt=
Emtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
Mcd. Poſlauifſchlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeigeslatt)
Mit der Sonntags=Beilage:

Zuſerab=
verden
angenommer in Dermſt zds
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 2½
in Beſſungen vor= Friedr Blößes.
Friedrichsſtr. Nr. 7. jotvie auswärd
don alleæ ſoliden Aanstien-Eys9
disisves.

140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts,

ſawie des Graßh. Pallzeiamts Darmstaht.

213
14

Mittwoch des 3l. October

1377

Gefunden: ein Federmeſſer mit mehreren Klingen; eine Lorgnette; eine Eigarrenſpitze mit Etui, ein carrirtes ſeid. Shäwlchen;
ein brauner Glaceehandſchuh; eine ſchwarze Halsbinde; ein Schlüſſel; ein weißes Krägelchen: ein Kinderhals=
kragen
; eine ſchwarze Kleidertaſche mit einem weißen Taſchentuch, gez.
Verloren: ein ſchwarzer Sonnenſchirm mit Stahlette, auf dem Wochenmarkt ſtehen geblieben; ein weißewollener Shawl.
Darmſtadt, den 30. October 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

9183)
Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Nach Maßgabe der dieſerhalb in dem
Firmenregiſter unterfertigten Stadtgerichts
heute erfolgten Einträge wird hiermit Nach=
ſtehendes
zur allgemeinen Kenntniß ge=
bracht
:
1) Philipp Wiener und Adam Wiener
dahier betreiben auf hieſigem Platze unter
der Firma: Gebrüder Wieneru eine
Bierbrauerei, nebſt Bierhandel im Großen,
als gleichberechtigte Theilhaber ſeit dem
1. Oktober 1877. Jeder derſelben iſt, für
ſich allein, befugt, die Firma zu vertreten
und zu zeichnen.
2) Die Firma Rudolph Fendt Buch=
druckerei
dahier iſt erloſchen. Das Geſchäft
ſelbſt iſt ſeit dem 1. Juli 1877 auf Buch=
druckerei
=Beſitzer Rudolph Ramſpeck da=
hier
, jedoch ohne die Activen und Paſſiven,
übergegangen.
3) Buchdruckereibeſitzer Rudolph Ram=
ſpeck
dahier betreibt auf hieſigem Platze
unter der Firma: Rudolph Ramſpeck
ſeit dem 1. Juli 1877 eine Buchdruckerei
als Alleininhaber.
4) Rudolph Fendt Wittwe, Lina, geb.
Schloſſer, betreibt auf hieſigem Platze unter
der Firma: Rudolph Fendt Wittwe=
ſeit
dem 1. Oktober 1877 eine Kurz= und
Manufacturwaaren=Handlung als Allein=
Inhaberin.
5) Die auf hieſigem Platze bis 1876
beſtehende Firma: Andreas Uhrig=,
letzte Inhaber: Margarethe Uhrig und

ſpäter deren Ehemann, Kaufmann Ludwig,
Mager dahier), iſt ſeit dieſer Zeit erloſchen.
Die unter dieſer Firma bis dahin betrie=
bene
Spezereihandlung wurde aufgegeben.
Hierbei wird zugleich zu unſerer Edic=
talladung
vom 4. Oktober 1877, poſ. 3
bemerkt, daß die Firma: Carl Manck
auf hieſigem Platze einen Handel mit Lan=
desproducten
und Samen, (nicht mit Ma=
nufacturwaaren
), bet=eibt, und daß der dort
erwähnte dermalige Mittheilhaber, Carl
Chriſtian Manck, am 1. September 1877
(nicht 1867, wie es im Tageblatt, in Folge
eines Druckfehlers, heißt) in die gedachte
Firma eingetreten iſt.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſor.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 1. Novbr. d. J.,
Vormittags 9 Uhr, wird in der ſtädtiſchen
Turnhalle zu Darmſtadt die Kartoffel=
Ernte von einigen Looſen des Geländes
in dem der Landes=Waiſen=Anſtalt gehörigen
Diſtrict Tannen öffentlich an die Meiſt=
bietenden
verſteigert.
Darmſtadt, den 29. October 1877.
Der Rechner der Großherzoglichen Landes=
Waiſen=Anſtalt.
9156)
Waquer.
8996) Ein Acker am Soder, ca. 700 Klftr.
haltend, iſt auf 6 Jahre zu verpachten, event.
ſauch zu verkaufen. Zu erfr. Carlsſtr. 41.

Verſteigerungs=Anzeige.

Kommenden Freitag den 2. November, Vormittags 9 Uhr anfangend
läßt der Unterzeichnete im Gartenſaale der Reſtauration Zum Schützenhof; in der
Hügelſtraße, nachverzeichnete Gegenſtände verſteigern:
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Bettwerk, 4 große Salonvorhänge in blau Damaſt; ferner neue wollene Hem=
den
, Joppen und Hoſen, ſowie eine große Parthie gute Stieſel und neue Win=
ter
=Ueberzieher ꝛc. ꝛc.
Die Verſteigerung geſchieht blos gegen gleich baare Zahlung.

J. A.:
K. Strauſk, Taabr.

514

[ ][  ][ ]

1844

213

4
WGhadI ho Wyözol Wentunatoh
garautirt im Tragen, friſche Waare, empfiehlt

9184

Meine Neuigkeiten in Beſätzen, Knöpfen,
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[ ][  ][ ]

M 23

1845

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zeige
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rheiniſcher
Trauben-Drusthonig
von directem Bezug aus der W. H. Zicken=
heimer'ſchen
Fabrik in Mainz ſoeben in 3
Flaſchenfüllungen angekommen iſt.
Georg Liebig Sohn,
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Louiſenſtraße 10.

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faß
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Ludwigſtraße Nr. 10.
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J. Kiſſel, untere Schiltzenſtraße.
seb:

[ ][  ][ ]

1846

B. 213.

9191)

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wegen Aufgabe dieſer Artikel.
0ON
L. Woottſ.

8916)

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Weihnachts=Verlooſung der hieſigen Gewerbehalle
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.

G.EvGAU

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obere Kiesſtraße 65, iſt der untere Stock
zu vermiethen. Näheres bei H. Keller,
Zimmermeiſter, Erbacherſtraße 6.
7056) In meinem neu erbauten Hauſe,
Nieder=Namſtädterſtraße 35, iſt der
2. u. 3. Stock, je 5 Zimmer nebſt Magd=
und Bodenkammern und allen Bequemlich=
keiten
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empfiehlt
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miethen und baldigſt zu beziehen.
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von 5 Zimmern nebſt allem Zube=
w
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Hvorräthig in der Hof=Buchhandlung vonc ſardenlogis zu verm. und alsbald beziehbar. ertheilt Bäcker Spengler, Grafen=
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ACouversations-Lexihon.
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6642) Laden und Wohnung
ander gehende möblirte Zimmer zu verm.
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Ein Puar rothe Kardinäle,
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jungen Weibchen, ſowie einige Wellen=
Papageien (Weibchen) werden abgegeben.
Von wem ? ſagt die Expeditlon. (9193
9194) Flaſchenbier von W. Schulz
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J. Kiſſel, untere Schützenſtraße. 6557)

5992) Beſſ. Karlsſraße Nr. 28 iſt der Schüler zu vermiethen. Kirchſtraße I.
mittlere Stock an eine ruhige Familie zu 7616) Bleichſtraße 44 eine geräumige
vermiethen.
Wohnung bel Etage von 5 bis 6 Zimmern.
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6667) Wendelſtadtſtraße 51 ſind
mehrere kleine und große Wohnungen zu
vermiethen.

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ſchönſter Ausſicht, unter Glasverſchluß, vier
Zimmer, Küche, Magdkammer u. ſonſtiges
Vermiethungen.
Zubehör, im October beziehbar.
4632) Wienersſtraße 61 der mittlere Anzinzamnninganumr
Stock, 4 Piecen m. Zubehör, anderw. zu verm., 6877) Wendelſtadtſtraße 13 iſt im
5546) Aliceſtraße 9 iſt der 2. Stock, mittleren Stock ein hübſches Logis, aus 3
beſtehend in 6 Zimmern und ſonſt allen Zimmern nebſt Küche und allem Zubehör
Bequemlichkeiten zu vermiethen und bis beſtehend, zu vermiethen und per 5. Nov.
L. October zu beziehen. Nähere uskunft zu beziehen. Näheres bei
ertheilt Willh. Nahn, Promenadeſtr. 26.
W. Schäfer, Wendelſtadtſtraße 13.

7619) Nieder=Ramſtädterſtraße 56 ein
ſchönes Manſardenzimmer nebſt Cabinet zu
vermiethen. Zu erfragen im 3. Stock.
7853) Eliſabethenſtraße 28 ein möbl
Zimmer im Hinterbau zu vermiethen.
7989) Ein möblirtes Zimmer mit oder
ohne Kabinet zu vermiethen Martinſtr. 20.
7990) Zwei kleine Wohnungen in der
Liebfrauenſtraße Nr. 63 110 M. zu
vermiethen und ſofort zu beziehen. Zu
erfragen Bleichſtraße 40.
8007) Kiesſtraße Nr. 17 iſt ein möbl.
Zimmer Ende October d. J. beziehbar.
8008) Bleichſtraße 40 ein möbl. Zimmer
zu vermiethen und ſofort zu beziehen.

[ ][  ][ ]

R 23

1847

8009) Arheilgerſtraße 25 ein Logis,
3 Zimmer, Küche u. Zugehör. Vogel.
8181) Rheinſtraße 16. Eine freund=
liche
Wohnung, beſtehend aus vier Zimmern,
Cabinet, Magdkammer, Küche und Zube=
hor
, ſogleich beziehbar.
8188) Neckarſtraße 22 ein Manſar=
denzimmer
zu vermiethen.
8329) Zwei Zimmer Alkov Boden,
Kammer, Keller, an einen einzelnen Herrn,
vermiethen. 8 Wilhelminenſträße 8.

8982) Die Manſarde, 3 Zimmer nebſt
Küche und Zubehör, mit ſchöner Ausſicht in
den Herrngarten, iſt zu vermiethen und
kann ſogleich bezogen werden.
Joſel Mayer, Beſſungen, Kirchſtr. 43.
9084) Wienersſtraße 53 ein möbl.
Zimmer ſofort zu beziehen.

9086)
vermiethen.

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Eliſabethenſtraße 4.
C. Watzenborn.

Vermiſchte Nachrichten.
Empfehlung.
Das Flechten alter Stroh= u. Rohr=
ſtühle
, ſowie Reparaturen derſelben
bringe ich in gefällige Erinnerung.
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Stuhlmacher,
Schloßgraben Nr. 3.
9201)

8335) Eine freundliche Wohnung in
beſter Lage - 4 Zimmer, Küche ꝛc., Glas=
abſchluß
- auf Verlangen möbl. zu verm.
Ferner 3 möbl. Zimmer im Ganzen od.
getrenut. Zu erfr. bei der Expedition.
8556) Dreibrunnenſtraße 8 parterre
Logis zu vermiethen.
8587) Eliſabethenſtraße 21 iſt eine
freundliche Wohnung im Seitenbau zu verm.
8615) Ein Zimmer ohne Möbel zu
vermiethen bei
Gärtner Schmidt, Niederramſtädterſtr.
E-ui,
8661) Promenadeſtraße 9 iſt der
mittlere Stock, enth. 6 Zimmer nebſt
zugehörigen Räumlichkeiten, vom 1.
Februar 1878 an, auf Verlangen auch
4 früher, zu beziehen. L. Harres.
tAAAAaz
70
8671) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Caſinoſtraße 26.
8678) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Soderſtraße 59 parterre.
8778) Mauerſtraße 22 iſt die Man=
ſarde
zu verm. u. kann gleich bezog. werden.
8780) Schloßgartenſtraße 47 ſind im
erſten Stock drei ineinandergehende Zimmer
nebſt Küche u. Zubehör zu vermiethen und
per 1. Jan. zu beziehen. Näh Volksbank.
8783) Wilhelminenſtr. 29 iſt der
3. Stock, beſtehend aus 6 Zimmern, Küche
mit Magdkammer, Trockenboden ꝛc., mit
oder ohne Stall zu vermiethen.
8782) 3 Zimmer zu verm. Preis 65 fl.
Schießhaus.
A. Gärtner.
8787) Kiesſtr. 44 ein möbl. Zimmer.
8877) Riedeſelſtraße, in der Nähe
der Dragoner=Caſerne, hübſch möblirtes
Zimmer mit geräumigem Kabinet, billig zu
vermiethen. Näheres in der Expedition.
8879) Landwehrſtr. 43 ein ſchönes
Logis zu vermiethen, ſofort beziehbar.
8880) Ein möblirtes Zimmer mit ſepa=
ratem
Eingang zu vermiethen. Hügel=
ſtraße
45 parterre.
8891) Zwei fein möbl. Zimmer in
beſter Lage der Stadt ſofort zu ver=
miethen
. Wo? ſagt die Expedition.
8898) Ein ſchön möblirtes Zimmer
Teichhausſtraße 14 parterre.
8979) Ein kl. Zimmer u. Cabinet freundl.
möblirt iſt per ſofort oder ſpäter billig zu
vermiethen. Annaſtraße 18.
8980) Teichhausſtraße 8 ein freundl.
Logis für 120 fl. per 1. Dezbr. beziehbar.
8981) Ein einfach möbl. Zimmer zu
vermiethen. Nieder=Ramſtädterſtraße 20.

AAiAiaid
Wxal.
9088) Kl. Ochſengage 10 iſt ein Logis
zu vermiethen und gleich beziehbar.
9095) Arheilgerſtraße Nr. 35 zwei
Dachlogis an ſtille Familien zu vermiethen.
9100) Ein unmöblirtes geräumiges
Parterre=Zimmer zu vermiethen Wald=
ſtraße
35 Seitenbau.
9101) Grafenſtr. 39 parterre ein kl.
freundl. möbl. Zimmer u. ebendaſelbſt ein
warmer Stall ꝛc. für 2 Pferde zu ver=
miethen
.
Perwuxhoueyyirweer.
KiTTTAAAAscAA Ain AA no
9103) Eine vollſtändig möblirte 4
25 Parterre=Wohnung von 6 Zim=

d4 mern in der Annaſtraße iſt auf
H4
16 die Dauer von 6 Monaten zu ver=
ze
miethen.
Näheres bei B. L. Trier, Lud 9
des
A wigsſtraße.
GirEsaviervvr.de.
TTATAAAAAAAAAAAAAA Ah"
9104) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Louiſenſtraße 32.
8984) Beſſ Carlsſtr. 3 ein möbl. Zim=
mer
im 2. Stock gleich beziehbar.
9004) Ein unmöbl. freundl. Zim=
mer
mit oder ohne Kabinet zu vermiethen.
Schloßgraben Nr. 1.
9195) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Kl. Ochſengaſſe 16.
9195) Kahlertſtraße 12 Blumenthal=
viertel
) iſt eine Manſarde=Wohnung von
3 Zimmern, Küche mit Glasabſchluß und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
alsbald zu beziehen.
9197) Zu vermiethen Martinſtraße 15
die Manſarde.
9198) Martinſtraße 17 iſt der dritte
Stock, ſowie 2 kleine Manſarden ſogleich
zu beziehen.
9199) Wendelſtadtſtraße 11 iſt ein ſ ſtelle erhalten. Näh. Erbacherſtraße 7.
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mern
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Lage der Stadt zu vermiethen u. gleich
zu beziehen. Auskunft bei Frau Zimmer=
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J
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9131) Ein braves Mädchen kann Schlaf=
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Kleidermachen und Weißnähen kann, ſucht
noch einige Tage in der Woche beſetzt zu
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Hügelſtraße 16.
8568) Zwei Schüler können Koſt und
Logis erhalten. Mathildenplatz Nr. 3.

Geſangverein
Süngerluſit
Abend Unterhaltung
Samstag den 3. November 1877, Abends 8 Uhr, im Schützenhof.
Der Vorstand.
9202)

[ ][  ][ ]

1848

M. 213.

1 40 4l 400n lob ad e0 on .
Ne a r an ds do as ao is ArA s n a n ao n e s ne a
GnAön d urAnsiyu TisPönPrAnörd
Ray 9203)
143)
24
Kunſt=Verein.
2
245
14)
Die große Ausſtellung des Rheiniſchen Kunſt=Vereins im Lokal der
E.
co Permanenten Ausſtellung (Saalbauſtraße 73) wird Sonntag den 4. November 35
5
et geſchloſſen werden.
404h.
4o6.
4
ch=
L1
Hi
Li=
929
8RuRkURURADUNO'NN3N
83ON

Die Renten= u. Lebens=Verſicherungs=Anſtalt zu Darmſtadt
übernimmt:
216)
1. Verſicherung ſteigender Renten; die jährliche lebenslängliche Rente aus
einer urſprünglich 171 M. 43 P g. betragenden vollen Einlage kann bis zu
287 M. 11 Pfg. anwachſen und wird mit diejem Betrage an die Mitglieder
der zwei älteſten Klaſſen von 1846 bereits ſeit 1874 ausbezahlt.
II. Verſicherung von Kapitalien auf den Todes= wie auf den
Erlebensfall (zur Verſorging von Hi terbliebenen, zu Ausſtettungen u. ſ. w.)
ſowie die Verſicherung von feſten Leibrenten.
III. Gelder zur ſtatutenmäßigen Verzinſung mit 3½% und alsbaldigen
Rückzahlung auf Verlangen.
WV. Aufbewahrung von Werthgegenſtänden, Urkunden u. ſ. w. geger
mäßige Gebühren.
Verſicherungs=Anträge werden entgegen genommen, Rechenſchaftsberichte, Statuten
und Proſpecte unentgeltlich verabfolgt, ſowie Aufſchlüſſe bereitwillig ertheilt:
in dem Haupt=Bürcan zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße Nr. 60.

Joſßsbildungs=Verei.
Erſter Vortrag im Winter 1877-78.
Donnerstag den 1. November im unteren großen Lokale der Turngemeinde
am Woogsplatz, präcis 8 Uhr Abends.
v9
Herr Dr. G. Aimmermann, Profeſſor an der Landesuniverſität Gießen über
Die Staats= und Sittenzuſtände, ſowie die Religion und Poeſie der
alten Germanen=
(9204
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.

9205)
Loßialgewerhorrein Darmſtadt.
Freitag den 2. November l. J., Abends 8 Uhr, im Saalbau dahier.
Erſte Verſammlung der Mitglieder.
Tagesordnun g: 1) Bericht des Comite's ſelbſtändiger Handwerker und
Fabrikanten Deutſchlands über den hier ſtattgefundenen Hundwerkertag und die ſeit=
dem
zur Einführung von Gewerbeverbänden erfolgten Berückſichtigungen und Verſuche.
2) Verſchiedenes.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöfnet die neueſten techniſchen Zeitſchriſten ſind
darin aufgelegt und der Fragekaſten iſt am Eingang aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 29. October 1877.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.

990'
Lo0huungs=Deranderung.
Meinen geehrten Kunden hiermit die ergebene Anzeige, daß ich von heute an
meine Wohnung gewechſelt habe und nunmehr
Eliſabethenſtraße 36
in der Muſikſchule des Herrn Schmidt wohne. Indem ich für das mir ſeither ge=
ſchenkte
Vertrauen meinen herzlichſten Dank abſtatte, bitte ich mir daſſelbe auch ferner=
hin
gütigſt bewahren zu wollen. Um allem Irrthum vorzubeugen, erlaube ich mir
die Bemerkung, daß ich mein Geſchäft in unveräuderter Weiſe fortführen werde.
Laomise Wohtz, Modiste,
Eliſabethenſtraße 36.
8910)

Engl. Speck-Bückinge
zum Roheſſen friſch eingetroffen.
Hiriariutel Felld,
Kirchſtraße I.
9206)
9207) Des soiréos francaises, des
leçons de Conversation, de littérature
& de Correspondance.
Adresse in der Exped. d. Bl.
9137) Eine Kleidermacherin wünſcht
noch einige Tage in der Woche beſetzt zu
haben, in oder außer dem Hauſe, Eliſa=
bethenſtraße
33, Hinterbau.
9138) Ein gebrauchter Ladentiſch
wird zu kaufen geſucht Hochſtraße 30.

9177) Solide Agenten zum Verkauf
von Staatspapieren u. Anlehnslooſen gegen
monatliche Theilzahlungen unter günſtigen
Bedingungen geſucht. Adreſſe in der Exped.

9931) Zum Krauteinſchneiden
empfiehlt ſich in und außer dem Hauſe
Beſſungen.
Karl Bartſch,
Klappacher Weg.
hrtsPuraaningick
MuAAtiun

eine Stelle ſucht, ein=
ſolche
zu vergeben hat,
ein Grundſtück zu ver=
E4 kaufen wünſcht, ein ſol=
ches
zu kaufen beab=
lſichtigt
, eine Wirthſchaft, Oecono=
miegut
ꝛc. zu pachten ſucht, eine
AGeſchäfts=Empfehlung zu erlaſſen,
Zgedenkt, überhaupt Rath zu Inſertions=
Azwecken bedarf, der wende ſich ver=
Atrauensvoll an die Annoncen= Expe=
dition
von
(5280
fl. L. Daube & Co.,
CENTRAL-BUREAV.
5 ERövAEURU u. P.

9208) Ein junger Mann, der eine
hieſige höhere Lehranſtalt beſuchte, wünſcht
als Lehrling in eine mechaniſche Werk=
ſtätte
, Uhrmacherei oder verwandte Branche
einzutreten. Näh. Mathildenpl. 19 im Laden.
C.
Apotheke
zu kaufen geſucht. Umſchlag 20-30,000
Mark. Unterhändler verbeten. Frco=Offerten
RS8 poſtlagernd Bonn.
8
kehrIing
mit guter Handſchrift geſucht für ein grö=
ßeres
Fabrik= und Export=Geſchäft Frank=
furts
. Gefl. Offerten unter G D 764 bef.
die Central Annoncen=Expedition von
G. L. Deube & Co., Frank=
furt
a. M.
9211) Ein kräftiger Junge ſowie zwei
Müdchen von 15 - 16 Jahren in ein
Fabrikgeſchäft geſucht.

[ ][  ][ ]

Lokomobil=Verſteigerung.
Die von uns auf Donnerſtag den 1. November, Nachmittags 3 Uhr, in
Sachen Textor gegen Gilbert anberaumte Verſteigerung einer in der hieſigen Ma=
ſchinenfabrik
in Reparatur befindlichen Lokomobile, findet zu derſelben Zeit auf unſe=
rem
Büreau ſtatt.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Verntheiſel.
Eiſenbahu=Frachtbriefe
ord: Gut Mark 7, Eilgut Mark 8 pr. 1000.
L. C. Willich'ſche Hoſbuchdruckerei.
Fliſcht, =aufkedautt Sthilſuſh
Kirchſtraße
empfiehlt
K=BAAAAUIO KUndu,
9212)
Lie grivat=Madihen=zrbeits=-nſtalt dahier
ſucht von Neujahr k. J. an eine andere erſte Lehrerin. Meldungen nehmen an
Frau Advokat Dr. Jaup, Hügelſtraße Nr. 39, und Fräulein L. Dannenberger,
[9213
Saalbauſtraße Nr. 72.

9217) Pulford'smagnetiſche Eiſenfarben/
ſalleiniger Vertrieb für den Conlinent J. Leoy jr.
zu Hamburg) beſtehen aus metalliſchem Eiſen unter
Verwendung allerbeſten Leinöls. Terpentin, Sicca=
tiſs
ꝛc. Seine hauptjächlichen Vortheile ſind: be=
ſondere
Deckfäbigkeit, weſentliche Haſtfähigkeit, die
ausgeſtrichene Farbe ertragt eine bedeutende Er=
wärmung
, ohne Blaſen oder Riſſe zu zeigen, Wi=
derſtand
gegen Einflüſſe der Temperatur, gegen
Einflüſſe von Saͤuren und Ammoniakdünſten, die
geſtrichene Farbe trocknet raſch und erhä. let mit
der Zeit derart, daß ſie auf mechaniſchem Wege
kaum zu entfernen iſt, trotz der Erhäriung
bleibt ſie ſo elaſtiſch, daß ſie mit dem beſtrichenen

Körper, einer Eiſenplalte etwa, hin= und hergebo=
gen
werden kann, ohne zu brechen oder abzu=
blättern
. Dieſe Eigenſchaften bedingen einen luft=
und waſſerdichten Ueberzug des Fab ikats, welcher
das Eiſen vor Roſt ſchützt. Die Farbe wird fer=
tig
zum Gebrauch geliefert, bedarf keiner beſonde=
ren
Behandlung, und läßt ſich leicht und dünn
ausſtreichen.
Das Fabrikat iſt von der engliſchen Regierung
zu dauerndem Gebrauche eingeführt und ſeitdem
von einer Reihe deutſcher Behörden und In=
duſtriellen
Verſuche damit gemacht worden, die
vielfache Einfüh= ung deſſelben zur Folge hatten.

4H
G1 ShIt

empfiehlt
8311)

H. Wrlichweh
Hof=Lieferant.

9214) Eine gemüthsleidende Dame
in Heidelberg ſucht eine ältere gebildete Ge=
ſellſchafterin
, die gründlich Muſik verſteht
u. einen liebensmürdigen freundl. Charakter
beſitzt. Nähere Auskunft Mühlſtraße 9.

9215) Ein braves Laufmädchen wird
geſucht. Schulſtraße 9, zwei St. hoch.

Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
BuchenScheidholz per Rmtr. 15 Mark.
Kiefern=
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

Tages-Kalenzer
Mittwoch. 31. Otober: Vortrag im Kaufmaͤnni=
ſchen
Verein.
Donnerstag 1. November: Erſter Vortrag im
Volksbildu gsverein.
Freitag 2. November: Eiſte Verſammlung des
Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 3. November: Abend=Unterhaltung des
G ſangvereins Sangerluſt.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 31. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Miniſterial=
ſecretär
2. Kl. bei dem Gr. Miniſterium der Fmanzen J. Moyat und
dem Kreisbaumeiſter zu Grünberg Dr. C. Dieffenbach den Character
als Baurath, ferner dem Diſtricteinnehmer L. Haller zu Vilbel den
Character als Rendant verliehen.
Für die Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung,
Donnerſtag den 1. November l. J., Nachmittags 2½ Uhr iſt folgende
Tagesordnung vorgeſehen: 1) Vortrag des Gr. Oberbürgermeiſters
Ohly, betr. die Verwaltung des hieſigen Standesamtes, 2) die Beleuchtung
des Platzes vor den hieſigen Bahnhöfen, 3) Geländeabtretung zur Er=
bauung
eines neuen Poſtgebäudes dahier, 4) Geſuch des Hofſporers
H. Kranich, zur Erbauung. eines Scating Rink im hohlen Weg, 5) Ge=
ſuch
des Schreiners Fr. Jöckel um tauſchweiſe Abtretung von Gelände
zur Eröffnung einer Verbindungsſtraße zwiſchen der Kranichſteiner= und
Müllerſtraße, 6) Geſuch des Kaufmanns Martin Wilh. Praſſel um
Aufnahme als Ortsbürger, 7) desgleichen: Glaſermeiſter Lud. Stern,
8) die Realſchulkaſſe=Rechnung pro 1876, 9) Anlegung einer unterirdiſchen
Telegraphenlinie von Frankfurt a. M. bis Straßburg, längs der Chauſſee,
10) Geſindeordnung, 11) Lagerbeſtand des hieſigen Pfandhauſes. Geheime=
Sitzung: 12) Vergebung der Fuhr'ſchen Stiftung, 13) Steuer=Niederſchläge
und diverſe ſonſtige perſönliche Angelegenheiten.
Die Gemäldeausſtellung des rheiniſchen Kunſtver=
eins
im Lokal der Permanenten Kunſtausſtellung (Caalbauſtraße 73)
erfreut ſich forwährend eines recht lebhaften Beſuches von Oeiten des
kunſtliebenden Publikum s, welches durch die reichhaltige Cammlung vor=
züglicher
Gemalde angezogen wird. Ihre K. Hoheiten der Großherzog
und die Großherzogin, ſowie Se. Gr. H. der Prinz Alexander mit durch=
lauchtigſter
Gemahlin haben die Ausſtellung mit wiederholtem Beſuche
beehrt, und verſchiedene der ausgeſtellten Gemälde angekauft. Wie wir
hören, wird Ende dieſer Woche die Ausſtellung geſchloſſen und die Gemälde
weiter geſchickt werden; möchte deßhalb Niemand, welcher ſich für Kunſt
intereſſirt und die dermalige Ausſtellung noch nicht beſucht hat, verſäumen,
ie ſchöne Gemälde=Sammlung zu ſehen.

(Hausverkauf). Das Haus des verſtorbenen Herr Kanzleirath
Schneider, Steinſtraße Nr. 25, iſt für 42500 M. in den Beſitz des
Herrn Bankbeamten Metz übergegangen.
4 Die Bosheit, mit der eine gewiſſe Klaſſe von Menſchen in den
jüngſten Tagen die ſchändlichſte Verleumdung gegen einen hier allgemein
geachteten Mann in die Welt ſchleuderte, grenzt geradezu an 8 Unglaubliche.
Man ſcheute ſich nicht, mit frecher Stirne ein Verbrechen der niedrigſten
Art demſelben anzudichten und nachzuerzählen, ganz unbekümmert darum,
daß durch ſolche Nachreden der Ruf, das Glück und der Friede ganzer
Familien untergraben wird. Selbſtverſtändlich muß gegen ſolche Ver=
läumder
der Schutz der Geſetze in Anſpruch genommen werden und läßt
ſich nur wünſchen, daß die gerichtliche Unterſuchung ſämmtliche Urheber
und Verbreiter dieſes in ſo unverantwortlicher Weiſe ausgeſtreuten Ge=
rüchtes
ermitteln und zur gebührenden Strafe ziehen möge.
Die Saalbaugeſellſchaft in Mannheim hat, wie berichtet
wird, am Schluſſe des erſten Jahres ihres Beſtehens 4'⁄ Dividende vertheilt.
Auf der Landes=Univerſität Gießen iſt eine neue Pro=
motionsordnung
für alle Fakultäten eingeführt, welche ſich im
Weſentlichen an diejenige der preußiſchen Univerſitäten anſchließt. Hier=
nach
iſt zur Erlangung der Doctorwürde ein Maturitätszeugniß aufzu=
weiſen
, nach vollendetem akademiſchen Triennium ein mündliches Examen
zu beſtehen und eine gedruckte Diſſertation zu liefern.
Verdientes Aufjehen unter den Eiſenbahntechnikern macht eine Erfin=
dung
des hieſigen Maſchinenfabrikanten Herrn G. Göbel, welcher bereits
durch ſeine Eiſenbahnbilletmaſchine ſich rühmlichſt auszeichnet. Es iſt dies der
f. 9. Tachograph, ein Inſtrument, welches auf jeder Locomotive angebracht
werden kann und verſuchsweiſe bereits mehrfach auf der Main=Neckarbahn
angewendet wurde. Die D. Z. ſagt über die Wirkungsweiſe der Thätigkeit
des Inſtrumentes das Nachſtehende: Die Umdrehungen der Lokomotivachſe
werden geeignet auf einen ganz eigenthümlich conſtruirten Funktions=Apparat
übertragen, welcher einerſeits den Zeiger einer kreisſörmig eingetheilten Scheibe
(Zifferblatt) ſo bewegt, daß darnach direkt die jeweilige Geſchwindigkeit der Lo=
komotive
in Kilometer pro Stunde erſehen und abgeleſen werden kann, ander=
ſeits
einen Bleiſtift in Thätigkeit ſetzt, welcher in verſchloſſenem Kaſten, auf einem
durch ein Uhrwerk regelmäßig fortbewegten, mit Eintheilung verſehenen Papier=

[ ][  ]

1850

R. 23

ſtreifen, den ganzen Verlauf der Eiſenbahnfahrt markirt. Der Lokomotipführer
ſieht von ſeinem gewöhnlichen Stande aus, wenn er nur wenig den Kopf nach
links dreht, ſofort auf dem einen großen Zifferblatt, wie ſchnell ſeine Maſchine
und der ihm anvertraute Zug läuft, das daneben befindliche kleinere Uhrziffer=
blatt
zeigt ihm gleichzeitig, wie viel Fahrzeit er verbrauchte und noch übrig
hat, und die Zahlen eines Zählwerks endlich, welche zwiſchen den beiden Ziffer=
blättern
heraustreten, ermöglichen ihm jederzeit leicht, mit Hülfe eines Formu=
lars
der Fahrſtrecke, auf welchem dieſelben Zahlen mit Angabe der betr. Orte
der Fahrſtrecken ſtehen, zu ermitteln, an welchem Orte er ſich jeweilig (ſelbſt
bei Nacht und Nebel) befindet.
Es dürfte ſchon darnach klar ſein, welch großen Einfluß die Verwen=
dung
des Göbel'ſchen Tachographen auf die Sicherheit der Eiſenbahnfahrten
haben wird. Bekanntlich iſt bei allen Eiſenbahnfahrten die Hauptgefahr für
die Reiſenden faſt nur von der Größe der Geſchwindigkeit, mit der ein Zug
ſich fortbewegt, abhängig, ſo daß mit jeder Vermehrung der Geſchwindigkeit
auch die Gefahr der Unfälle, und zwar verhältnißmäßig in ungemein vergröer=
tem
Maßſtabe geſteigert wird. Es iſt darnach auch weiter klar, von welch
großem Werthe es für den gewiſſenhaften Lokomotipführer ſein muß, daß derſelbe
auf den erſten Blick ſtets ſehen kann, ob ſich der Zug nicht allzu ſchnell bewegt,
daß er mit Anwendung beſagten Inſtrumentes ſtets ſeines gleichmäßigen Fahrens
ſich verſichern und ſich auch ſtets ausweiſen kann, wenn ihm bei etwaigen
Unfällen Vorwürfe über allzu ſchnelles Fahren u. dgl. gemacht werden ſollten.
Weiter iſt der Verwaltung die regelmäßige Controle über die Art des ſtattge=
fundenen
Fahrens vollſtändig geſichert, ohne daß ſie hierzu, wie ſeither, alle
möglichen unzureichenden und zeitraubenden Aufzeichnungen ꝛc. ſeitens des
Fahrperſonals vornehmen laſſen müßte, und endlich wird durch die Verwen=
dung
des in Rede ſtehenden Apparates für das Publikum ein neuer großer
Schritt zur Hebung der Gefährlichkeit der Eiſenbahnfahrten gethan werden.

Die Wanderlager und das Borgſyſtem.
Einen vortrefflichen volkswirthſchaftlichen Artikel ſchließt dieKaufm.
Corr.- mit einem Hinblick auf obiges Thema in folgender Weiſe:
Einen mächtigeren Bundesgenoſſen als ſämmtliche Vereine für Baar=
zahlung
ꝛc. hat die Bewegung für Einführung dieſes Modus im kleine=
ren
, des Trattenſyſtems im größeren Verkehr an - die Feder ſträubt
ſich, es niederzuſchreiben - an den Wanderlagern, den liſtigen, aalglatten,
durchtriebenen, mit allen Hunden gehetzten Ramſchern! Man ſieht hier
abermals die weiſe Einrichtung der Natur, daß ſelbſt Peſt und Cuter=
beulen
, Auswüchſe unſeres gewerblichen Lebens: der Entwickelung eines
Volkes in wirthſchaftlicher Beziehung höchſt dienlich ſein können.
Wir müſſen nun nicht vergeſſen, daß der Ramſcher noch ſeines
Hiſtoriographen harrt, die große Menge wirft dieſe Claſſe Geſchaftsleute
zu gerne in einen Topf, ohne das mindeſte Verſtändniß für ihren Ge=
ſchäftsbetrieb
zu haben. Daß häufig bei dieſen Herren nicht zu recht=
fertigende
Manipulationen mit unterlaufen, ſoll gewiß nicht geleugnet,
noch vertheidigt werden. Außerdem ſprechen wir in keiner Weiſe pro
domo. Sind denn die Herren Ramſcher nun von vornherein zu Teufels=
braten
deſignirt, dazu beſtimmt, als Zuchtruthe für anſäſſige Kaufleute
zu dienen? Von wem und wo kaufen denn dieſe Herenmeiſter ihre
Waaren, die manchmal (namentlich die ,Paradepferde) äußerſt billig
und preiswerth ſind, wenn ſchon es vorkommt, daß man für ſchundiges
Geld ſchundige Waare erhält, was das deutſche Publikum beſonders lieben
ſolll Da das ſächſiſche Miniſterium des Innern, ſowie andere Behörden
dieſen Fragen näher traten und die Gewerbekammern ꝛc. zu Gutachten
veranlaßten, verſpricht das Thema immer intereſſanter zu werden. In
der Aeußerung der Dresdener Gewerbekammer vermiſſen wir aber ganz
und gar die erſte Lebensbedingung der Namſcher auch nur mit einem
Worte erwähnt! Der Ramſcher kann, darf und wird nur in einem Lande
mit ausgeprägteſtem Borgſyſtem eriſtiren! Beweis dafür iſt wohl zur
Genüge, daß dieſe Nomaden ausſchließlich und allein Waaren in die Hand
nehmen, auf denen eine verhältnißmäßig ſehr hohe Borg= und Aſſekuranz=
prämie
rnht!
Von Colonialwaaren z. B. faßt der Ramſcher nur Rum, Cognac,
Weine, Cigarren an, - daß mit Reis, Kaffee, Zucker ꝛc. geramſcht
würde, konnten wir bis dahin nicht in Erfahrung bringen.
Da unſere viel geſchmähte, der Reviſion für dringend nothwendig
erachtete Gewerbefreiheit und Freizügigkeit kein hohes Alter hat, erhellt
bis zur Evidenz, daß die Ramſcher fruher mehr oder weniger auch anſäſſige
Kaufleute waren - und horribile dictu - es theilweiſe noch heute
ſind! Wir kennen höchſt achtbare Leute und Mitbürger, die, namentlich
wenn in 8 oder 14 Tagen ein Papiers zu decken iſt, und das Geſchäft
ſo flau geht, daß aus dieſer Quelle zur rechten Zeit Valuta zu ſchaffen
unmöglich erſchemt, Kiſten von Waaren zuſammenpacken und als Ram=
ſcher
extempore die Umgegend unſichers machen. Was bleibt denn auch
vielen Brauchen anders übrig? Kann denn z. B. der Manufakturiſt
außer der Zeitl auch nur verſuchen, ſeine außenſtehenden Forderungen
liquid zu machen? Riskirt er nicht durch eine ſtets ſehr unliebſam auf=
genommene
Mahnung, ſeine Kundſchaft zu verlieren? Welche Bank, oder
auch nur Pfandleiher gibt denn auf das inhaltſchwerſte Buch auch nur
einen Denar? Darf man Waaren lombardiren, die vielleicht zum ſechſten
Theil des Fakturenwerthes nur unter den exorbitanteſten Wucherziuſen
beliehen werden, ohne fürchten zu müſſen, ſeinen Credit empfindlich zu
ſchädigen? Mit dem Bank=oder Bankiereredit namentlich für Gelegen=

Redaction und Verlag: L. C.

heitsaccepte, ſieht es jetzt ſo wie ſo windig aus - man kann in Deutſch=
land
eher für 100,000 M. Waare (allerdings mit entſprechender Borg=
aſſekuranzprämie
belaſtet!) in's Haus geworfen bekommen, als daß man
für 5000 M. baares Geld auf ſogenannten Blankocredit erhielte! Was
bleibt alſo - da die Exiſtenz auf dem Spiele ſteht - an eine Prolongation
des drohenden Accepts, welches vielleicht für 15 Monate alte Waaren=
poſten
valedirt, ohnehin ſchon zweimal aus Coulanz' verlängert wurde,
nun doch nicht mehr zu denken iſt anders übrig als nothgedrungen
Namſcher zu werden' Es iſt zwar weder hübſch=, noch gentlemanlike,
bringt aber baare Kaſſe!
Unwillkürlich fällt uns hier der würdige Getzel Wilkenfeld in Wien
ein, der, vom Präſidenten des Gerichts gefragt, weshalb er es denn nie=
mals
unter 200 bis 500 Proz. gethan habe, erwiederte: Worüm ?
Dorüm! Weils nicht geſtroft wirdl Nun ſollte man ſich nachgerade
überzeugt haben, daß auf geſetzlichem Wege den Ramſchern nicht gut bei=
zukommen
iſt, noch ſein wird. Daß der Ramſcher nach den Principien
des alten Hamburger Rechts Geld bei der Schaale - verfährt, kann
ihm alſo, da derſelbe mehr oder weniger die Miſeren des Borgs und
Pumps ſattſam durchkoſtete, kein vernünftiger Menſch verdenken. Werden
die einheimiſchen anſäſſigen Kaufleute ſich dazu ermannen, in dieſer Hin=
ſicht
den Prinzipien der Wanderlager zu folgen, die Rückſichten der viel=
berufenen
,Coulanz und Concurrenzfurcht ſchwinden laſſen, dann hören
die ſcheinbar dämoniſchen Gewalten auf, gefährlich zu ſein. Zeige man
uns aber den Ramſcher, der es für nöthig hält, ein Buchl fur Außen=
tände
anzulegen, - wir faſſen dieſen weißen Raben unter Glas und
Rahmen! Die weitere Cardinalfrage nun: Von wem kauft denn eigentlich
der Namſcher, kann dahin beantwortet werden, daß ein ſehr kleiner Theil
der Waaren für die Wanderlager ſpeziell fabrizirt wird, - das Gros
der billigen Vorräthel iſt von einheimiſchen anſäſſigen, ſteuerzahlenden
Kaufleuten, ſehr oft vor unmittelbarem Ausbruch des Concurſes, erwor=
ben
. Daß nun aber die überwiegend größte Zahl der Bankerotte unſer
unübertreffliches Borgſyſtem zu Wege brachte, iſt längſt offenkundiges
Geheimniß alſo Urſache und Wirkungl Die überaus fetten Dividen=
den
der Concurſe dürften unſere Behauptung nur unterſtützen. Vor
der offiziellen Pleite kauft es ſich in der Regel billiger, als ſelbſt in ge=
richtlichen
Auktionen. Wir kennen ferner Firmen, welche in ihrer Branche
die erſte Stelle in den größten Städten Deutſchlands einnehmen, deren
Einkauf lediglich auf Gelegenheit baſirt, die alſo, trotzdem daß ſie jan=
ſäſſig
= ſind, doch wohl ebenfalls der viel geſchmähten Kategorie der Ram=
ſcher
angehören.
Genug davon wir wiſſen tauben Ohren ſo lange zu predigen, als
in Deutſchland der Borg, vulgo das ſogenannte offene Ziel= für ein
unentbehrliches Unterſtutzungsmittel des Handels gilt! Der Ramſcher
verſchwindet naturgemäß, ſobald wir uns von dem elenden Borgſyſtem
emanzipiren. Daß wir eine viel gefährlichere Sorte Geſchäfts=
leute
, in unſeren conceſſionirten und nicht conceſſionirten Wuche=
rern
haben, wird total ignorirt, - weil ſeit Aufhebung der Wucher=
geſetze
geraume Zeit in's Land gegangen iſt! Ebenſowenig man aber ge=
zwungen
wird, ſeine Uhr bei einem derartigen Vampyr gegen die Kleinig=
geit
von 100, 200 und mehr Procent zu verſetzen, ebenſowenig iſt Je=
mand
gehalten, beim Ramſcher zu kaufen, der ſich überdies mit einem
viel beſcheideneren Nutzen begnügen muß, größere Speſen und Strapazen
zu tragen hat.
Ja der Wucher, dieſer ſcheußliche Zwillingsbruder des Borgs, wie
viel Elend bringt derſelbe wohl in die Welt, wie viel Verzweifelten hat
er den Revolver in die Hand gedrückt, den Strick als begehrungswerthes
Medium zu Beförderung in ein beſſeres Jenſeits erſcheinen laſſen? Das
Publikum wettert und flucht über die Verfälſchung der Lebensmittel ꝛc.
borgt und pumpt aber ruhig weiter!
Wer nun einigermaßen vorurtheilsfrei unſere wirthſchaftliche Lage
ins Auge faßt, wird ſagen müſſen, daß wir nicht früher beſſere Zeiten:
bekommen, als wir ſelbſt nicht beſſer werden. Uuſeres Erachtens nach
thut uns, kurz recapitulirt, vor Allem Noth:
1) Die Verjährungsfriſt in möglichſt kurz bemeſſene Verfallfriſten,
und zwar mit einer Scala für Höhe der Beträge, umzuändern.
2) Abänderung der Wechſelordnung, dahin gehend, daß jeder Brief=
träger
, namentlich aber in Orten, die nicht Sitz eines Advokaten ſind,
zur Wechſelproteſtaufnahme ermächtigt wird.
3) Eine Credit=(nicht Borg=) Aſſekuranz hätte eventuell eine viek
größere Zukunft als die Ausgabenverſicherung, umſomehr man hier genau
wüßte, ein wie großes oder kleines Riſiko man bei der Creditwäh=
rung
läuft.
4) Einführung von Rechnungen mit durchſtanzten, abtrennbaren
Coupons. Letztere müßten, von dem Empfänger der Waare quitirt, in
klarer, rechtsverbindlicher Form ein Anerkenntniß über Quantität, wo=
möglich
reſp. je nach dem Artikel, auch über Qualität der Lieferung, ſo=
wie
namentlich den Verfalltag enthalten. Dieſer Modus würde die Ju=
ſtiz
nicht allein entſprechend entlaſten, ſondern ferner eine weitere ſichere
Ctappe für das Trattenſyſtem bilden.
Die Hoffnungen, welche auch wir ſeiner Zeit auf Erfolge, hervorge=
rufen
durch das Vorgehen der Handelskammern, ſetzten, haben ſich als
zu ſanguiniſch erwieſen, - der beſte Beweis, daß wir mit der Moral=
allen
kein großes Volk erziehen werden. Immerhin haben mehrere Kam=
mern
die Frage erörtert und mit allem Nachdruck auf die unabweisbaren
Folgen unſerer dermaligen Zuſtände hingewieſen.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.