Darmstädter Tagblatt 1877


09. Oktober 1877

[  ][ ]

(Frag= und Anzeigeskatt.)

Abonnementspteis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
Ec Pofaufihlag und Beſtenzebühr.

Mit der Gonntags=Beilage:

140. Jahrgang.

Aulgrare
verden angenommer unDermſtah
von der Expedition. Rheinſts. Ne. 3.
in Beſſungen von Frisdr Blößer
Friedrichsſtr. M. 7. ſewie autwärts
von ellen boliden Artconseo=Crpo
rauzz.

Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Ereisumts, ſawie des Großh. Polhzeiamt Barrmſtadk.
N519N
1877
D i e n s t a g drz J. October

B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in pos. 6 Abſatz 5 der Juſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Natural=Leiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1815) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
den Monat September 1877 als Durchſchniitsmarktpreiſe für
Hafer 16 Mark, Hen 6 Mark, - Stroh 4 Mark
per 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.

Betr.: Die Aufnahme des Ernte=Ertrags im Jahr 1877.
Darmſtadt, am 6. October 1877.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf die in rubr. Betreff erlaſſene Verfügung vom 12. October v. J. laden wir Sie ein, die Ernte=
Ergebniſſe des laufenden Jahres in Gemeinſchaft mit den Feldgeſchworenen alsbald zu ermitteln und die deßfallſigen Ueberſichten,
wozu wir Ihnen heute Formular zugeſendet haben, ſpäteſteus bis zum 3l. October l. J. an uns einzuſenden.
Wir empfehlen Ihnen hierbei wiederholt und dringend, der Wichtigket des Gegenſtandes gemäß, die größte Genauigkeit bei
den Aufnahmen zu beobachten und ſich bei der Ermittelung der fraglichen Ernte=Ergebniſſe der Unterſtützung aller intelligenten
Küchler.
Kräfte zu verſichern.

8501)
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Umzug des Stadtgerichts in
das alte Amthaus in der Hügelſtraße
Samstag den 13. d. Mts.
beginnen wird, daß alſo die Rechtſuchenden von Anfang der nächſten Woche an in dem
angegebenen Lokal ſich einzufinden haben. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß während der
Ueberzugstage pur ſolche Dienſtgeſchäfte vorgenommen werden können, welche ihrer
Natur nach unaufſchiebbar ſind.
Zugleich wird wiederholt bekannt gemacht, daß die Geſchäftstage des Stadtgerichts dem 19. September 1877 erloſchen. Die
für die ſtreitige Gerichtsbarkeit Dienstag und Freitag, und für die freiwillige Ge=
richtsbarkeit
die Vormittage von Mittwoch und Samstag ſind, während die Geſchäfts=
ſtunden
Vormittags von 8-12 Uhr und Nachmittags von 2-5 Uhr dauern. Zu
anderen Zeitpunkten angehört zu werden, haben die Rechtſuchenden nur dann ein Recht,
wenn es ſich um Angelegenheiten handelt, die ihrer Natur nach unaufſchiebbar ſind.
Darmſtadt, den 6. October 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer.

8565) Veröffentlichung
aus dem Firmenregiſter Großherzoglichen mit Nachſtehendes zur öffentlichen Kenntniß
Stadtgerichts Darmſtadt und Berichtigung.
In Gemäßheit der in dem Firmenre=
giſter
unterfertigten Stadtgerichts Darm=

ſtadt heute vollzogenen Einträge wird hier=
gebracht
:
1) Ludwig Säng dahier iſt am 1. Juli
1877 in die auf hieſigem Platze unter der

Firma: H. Schmitt, Schulbuchhandlung
des Heſſiſchen Landeslehrer=Vereins beſte=
hendeBuchhandlung
ſſeitherige Alleininhaberin
Hermann Schmitt Wittwe), als gleichbe=
rechtigter
Theilhaber eingetreten. Beide
dermalige Mitinhaber ſind, Jedes für ſich
allein, zur Vertretung und Zeichnung der
Firma befugt. Die dem Robert Leonhard
Schmitt ertheilt geweſene Procura iſt ſeit
dem Johann Schmitt ertheilte Procura
bleibt fortdauernd in Kraft.
2) Der ſeitherige Mitinhaber der unter
der Firma: M. Hombergeru auf hie=
ſigem
Platze beſtehenden Manufacturwaaren=
Handlung, Kaufmann Ludwig Homberger
dahier, iſt am 1. September 1877 geſtor=
ben
, und iſt an ſeine Selle ſeine Wittwe
Delphine, geb. Mayer, in die gedachte,
unter der nämlichen Firma unverändert
weiter betrieben werdende Handlung als
gleichberechtigte Theilhaberin eingetreten.
Die beiden dermaligen Theilhaber, Kauf=
mann
Eduard Homberger und Ludwig
473

[ ][  ][ ]

1700

R6 197.

Homberger Wittwe, ſind Jedes für ſich
allein befugt die Firma zu vertreten und
zu zeichnen. Der ſeitherige Procuriſt der
erwähnten Firma, Kaufmann Manaſſes
Homberger dahier, iſt am 13. Februar
1877 geſtorben.
3) Kaufmann Carl Chriſtian Mank da=
hier
iſt in die auf hieſigem Platze unter
der Firma. Carl Manck; beſtehende
Manufacturwaaren=Handlung (ſeitheriger
Alleininhaber Kaufmann Ludwig Manck da=
hier
), als gleichberechtigter Theilhaber vom
1. September 1867 eingetreten. Die bei=
den
dermaligen Mitinhaber ſind, Jeder für
ſich allein, zur Vertretung und Zeichnung
der Firma, die unverändert fortbeſtehen
bleibt, befugt.
4) An Stelle des am 2. März 1877
verſtorbenen Hof=Bürſtenmachers Eduard
Scharmann dahier iſt deſſen Wittwe Sophie,
geb. Weber, Alleininhaberin der dahier
unter der Firma:Eduard Scharmann,
Hof=Bürſtenmacher betriebenen Handlung
mit Bürſtenwaaren, Parfümerien ꝛc. ge=
worden
. Dieſelbe betreibt ſolche unter der
nämlichen Firma weiter. Die Activen und
Paſſiven ſind ſeit dem 2. März 1877 auſ
Frau Eduard Scharmann Wittwe überge=
gangen
. Die der Fräulein Katharina
Scharmann ſeither ſchon ertheilt geweſene
Procura, nebſt Berechtigung die Firma
für ſich allein zu vertreten und zu zeichnen,
beſteht unverändert in Kraft fort.
5) Carl Hahn in Darmſtadt hat den
dahier unter der Firma: C. Hahn=
ſeither
betriebenen Handel mit Kürſchner=
waaren
, Hüten und Mützen vom 1. Juli
1877 aufgegeben, betreibt dagegen ebenda
und unter der nämlichen Firma, ſeit dieſem
Tage einen Handel mit Kurzwaaren.
Die der Ehefrau des gedachten Allein=
Inhabers, Margaretha geb. Scharmann,
ertheilt geweſene Procura und Berechtigung
zur Vertretung und Zeichnung der Firma,
beſteht auch für das neue Geſchäft fort.
6) Georg Conrad Bauer früher Böcker=
meiſter
dahier, betreibt auf hieſigem Platze
ſeit dem 15. September 1877 eine Specerei=
waaren
=Handlung als Alleininhaber unter
der Firma. Georg Conrad Bauer=
7) Emil Bonhejo dahier betreibt auf
hieſigem Platze ſeit dem 1. April 1877
eine Weinhandlung als Alleininhaber unter
der Firma. Emil Bonhejo.
8) Dachdeckermeiſter Georg Valen=
tin
Heß dahier, betreibt auf hieſigem
Platze unter der Firma ſeines Namens
ſeit dem 2. Juni 1877 eine Specerei=
Handlung als Alleininhaber.
9) Das dahier ſeither unter der Firma
gleichen Namens von Kaufmann Hein=
rich
Herz, betriebene Specereigeſchäft
wurde am 26. September 1877 aufgegeben.
Die Firma iſt erloſchen.
Hiermit wird zugleich folgende Vervoll=
ſtändigung
der Veröffentlichung vom 3. Sep=
tember
1877 Nr. 2 verbunden.
10) Der hier aufgeführte Friſeur und

Parfümeriehändler Auguſt Schmidt betreibt
den ebenda näher erwähnten Handel mit
Parfümeriewaaren und Toilettengegenſtänden
unter der Firma: Auguſt Schmidt=
Darmſtadt, den 4. Oktober 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt
Königer,
Joſt,
Stadtrichter.
Stadtgerichts=Aſſeſſor.
85116)
Edictalladung.
Anſprüche aller Art an den Nachlaß des
am 11. Februar l. J. dahier verſtorbenen
Rentners Chriſtoph Flach ſind binnen
14 Tagen anzumelden, wenn ſie bei Ord=
nung
des Nachlaſſes Berückſichtiguug finden
ſollen.
Darmſtadt, den 3. October 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer, Klingelhöffer
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
8507) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen an den überſchuldeten Nach=
laß
der Philipp Stork's Ehefrau Emma,
geborne Engelter von hier, ſind um ſo ge=
wiſſer
binnen drei Wochen bei unterzeich
netem Gericht anzumelden, als ſie ſonſt bei
Ordnung jenes nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 2. October 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Hirſch,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Petroleum=Lieferung.
Die Lieferung von Petroleum für das
Provinzial=Arreſthaus dahier für die Zeit
vom 1. Nov. 1877 bis 1. Mai 1878 ſoll
Freitag den 9. October d. J.,
Vormittags 9 Uhr,
auf dem Wege der Soumiſſion vergeben
werden. Angebote ſind verſiegelt mit der
Aufſchrift:
Soumiſſion für Petroleum
bis dahin bei dem Actuariate des unter=
zeichneten
Gerichts einzureichen, woſelbſt auch
die Bedingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 2. October 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Hallwachs,
C Königer
S Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Pferde=, Wagen= u. Geſchirr=
Verſteigerung.
Donnerstag den 11. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr, ſollen im Großherzog=
lichen
Hofſtall dahier (Mathildenplatz 17)
wegen Ueberfüllung des Stalles:
18-20 Reit= und Fahrpferde,
ca. 9 Wagen, darunter Stadtwagen,
Broughams u. leichtere Wagen, ſowie
Pferdegeſchirre, Geſchirrtheile ꝛc.
öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. October 1877.
Großherzogliches Oberſtſtallmeiſter=Amt.
8388) Freiherr von Trotha.
Bekanntmöchung.
Die mit der Herſtellung eines Anbaues
an das Pulvermagazin Nr. 9 verbundenen

Arbeiten ſollen auf dem Wege der Sub=
miſſion
an die Mindeſtfordernden vergeben
werden.
Es ſind veranſchlagt:
M. Pf.
1) Erdarbeit
1137 76
2) Maurerarbeit 1109 22
3) Zimmerarbeit 7258 33
4) Dachdeckerarbeit 1595 72
5) Pfläſtererarbeit 252 23
6) Klempnerarbeit 329 10
7) Tiſchlerarbeit
314 38
8) Schloſſerarbeit 1463 70
9) Anſtricharbeit
100 41
Zu dieſem Zwecke iſt auf
Montag den 15. Oktober er., Vor=
mittags
9 Uhr,
im Büreau des Artillerie=Depots - Zeug=
hausſtraße
Nr. 1 - ein Termin feſtgeſetzt
worden. Offerten, wekche die Gebote nach
Procenten unter der Anſchlagsſumme ent=
halten
müſſen, ſind zum Termine ver=
ſchloſſen
und mit der Aufſchrift: Sub=
miſſion
auf Uebernahme der Erd= ꝛc. Ar=
beit
des Artillerie=Depots einzureichen.
Die Bedingungen ꝛc. können täglich Vor=
mittags
von 8-12 Uhr und Nachmittags
von 3-6 Uhr eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1877.
8509) Artillerie=Depot.
Pferde=Verſteigerung.
Mittwch den 10. October l. J.,
Vorm. 10 Uhr, werden durch das unter=
zeichnete
Ortsgericht zu Beſſungen zwei
Pferde öffentlich gegen Baarzahlung meiſt=
bietend
verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt um genannte
Zeit am Rathhaus daſelbſt.
Beſſungen, den 8. October 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
8510)
Weimar.
L.
Submiſſion.
Die Lieferung von ca. 300- 400 Cubik=
Meter ſcharfer reiner Mauerſand franco
Bauſtelle iſt zu vergeben und nächſten
Samſtag den 13. er.
Offerten einzugeben bei Bauunternehmer
J. Müller am Arreſthaus, wo auch die
näheren Bedingungen eingeſehen werden
können.

8512) Die Verſteigerung der Bach=
u
Grabenfegungs=Arbeiten vom 1. d. M.
in der Gemarkung Darmſtadt iſt von Großh.
Bürgermeiſterei genehmigt worden.
Darmſtadt, am 5. October 1877.
L. Erb.

8118) Ein am Molkenbrunnen lie=
gendes
Pflanzſtück iſt aus freier Hand zu
verkaufen. Näheres Hinkelsgaſſe Nr. 7
im Laden.

[ ][  ][ ]

M19.

1701

Eine Parthie
18
GGGUIUN
REEEGEOU
zu 80 Pfg. den Meter, empfiehlt
Wheodor Schwab.

Das Inſtallations=Geſchäft

R. GrOOk

von

Rheinſtraße 3,

Darustadt,
übernimmt Anlagen von Gas= und Waſſerleitungen, Haustelegraphen, Bade=
Cloſets= und Pumpen=Aulagen, unter Garantie für ſolide Ausführung.
Zeichnung und Koſtenanſchläge gratis.
Fabrik=Lager von Luſtres, Lampen und Wandarmen für Gas u. Petroleum,
transportablen Zimmerdouchen, Badewannen mit und ohne Heizung, Zimmer=
Springbrunnen, Pumpen für Hand= und Maſchinenbetrieb, Gas= u. Waſſer=
leitungs
=Artikel ꝛc.
Prima Magdeburger Sauerkraut
empfiehlt
g
Ecke der Caſiuo=
G. F. Kothy und Bleichſtraße.

LAAS.RdIII
eines Lagers
von 2000franz. Regenſchirmen
8 Kirchſtraße S,
ſowie
während der Meſſe in der Reihe vor der Hof=Apotheke.
Sämmtliche Schirme ſind nur prima Qualität und empfehlen ſich durch
Eleganz und Solidität, ſowie durch ihre Billigkeit.
Dieſelben werden, um gänzlich damit zu räumen, zum Selbſtloſtenpreiſe, nur
bis zum Schluſſe am 10. Oktober verkauft.
Aecht ſeidene Schirme von 6 Mark, ücht wollene von 4 Mark, halb=
wollene
von 3 Mark an, abgegeben.

L J=

Tannin-, Alizarin., Gallus-, Raiser-,
Salon- u. andere Tinten zeichnen sich
durch lebhatte Farbe, grosso Flüssig.
keit und schnelles Trocknen aus und
liefern noch nach längerer Leit scharfe,
nie bleichende Copien.
Lager in den div. Sorten, sowie auch
in Carmin, hlauer Tinte, ſlüssigem Leim,
Stempeiſarben etc., befinden sich bei
G. Hof in Darmstadt.
f. L. Eriegk
G. Gläser in Disburg
fl. Lindauer in Gross-Umstadt.
Georg Lisbig Sohn
3962)
empfiehlt:
Darmſtädter Waſſer als angenehmes
und billiges Parfüm.
Quinolin. Stärkendes und Haarwuchs
beförderndes Mittel anſtatt China=Pommade.
Beſſer als alles Angeprieſene.
Verbeſſertes Kummerfeld'ſches Waſ=
ſer
, ein unſchädliches Mittel gegen Finnen,
Flechten, Miteſſer und überhaupt unreine
Haut.
Salieylpräparate. Zum Präſerviren
der Zähne und des Zahnfleiſches, ſowie
gegen üblen Geruch.
Anatherin=Mundwaſſer für denſelben
Zweck.

8481)

8513)

4
GeNroeanpenot,
Schirm-Fabrik in Mühlhausen i. Elsass.

Zu verkaufen.
Umzugshalber ſind Grabmonumente
ſehr billig zu verkaufen bei
C. Scholl, Hofbildhauer,
Eliſabethenſtraße 66.

8423) Ein Chaiſengeſtell, 4 Räder,
4 Federn, 2 Achſen zu verkaufen.
C. Walther, Saalbauſtraße 24.

8514) Aepfel, Birnen u. Rüſſe verkauft
Soderſtraße Nr. 52.
Dehn.

Vorzügliche Bettunterlagen
und Ledertuch, Wachstuch,
Vorhanggallerien, Rouleaux
billig abzugeben.
Tapetengeſchäft M. Schmidt,
6242)
Schulſtraße 1.

3 Meter lange Ausſchußbretter
werden zu 30 Pfg. das Stück fortwährend
abgegeben.
Ganze Wagenladungen entſprechend billiger.
Im Hamerhof Nr. 4.
7687Domplatz, Frankfurta. M.

Düßen Apfelmoſt
empfiehlt
Eud. Heyl Sohn,
Holzſtraße 17.
8362)

[ ][  ][ ]

1702

M. 197.

Von heute an verkaufe ich um mein Lager in
AAneRderoto

19

Recemmämtel sWimter-Paletots
zu räumen, zum Selbſtkoſtenpreis.
Auch empfehle ich mein großes Lager in Tuch, Buckskin u. Ueberzieherſtoffen
zu den billigſten Preiſen.
Achtungsvoll

8479)

Jonas bohmanh.

3 Ludwigſtraße 3.

8420) Ich empfehle ein ſchön ſortirtes Lager
aler Hrſen Wollmaaren,
als: Hemden, dieſelben auch in extra groß, Unterjacken, Hoſen, Damen= und
Kinder=Weſten, Kinder=Kleidchen von 3 Mark 80 Pfg. an, Höschen, Röckchen,
Jäckchen u. dgl. Gleichzeitig mache auf eine ſchöne Auswahl aller Arten Winter=
ſchuhe
aufmerkſam, darunter die beliebten Geſundheitsſchuhe, zu billigen feſten
Preiſen.
Carlsſtraße
Wln. Vorshaehda
29.

W
8515) Aus unſerem Lager ſertiger Herren=Garderobe empfehlen wir in ſoliden
und geſchmadvollen Fabrilaten:
Gonhaſtröehac von M. 18. an.
Vowwom von M. 12. an.
AEscor-Coats(Saiſermäntel) v. M. 40an.
G. EauTt aOO.

von
8516)

V. W. Hhsmondorſii aus Mainz
findet noch bis Ende dieſes Mouats in dem Laden Schloß=
graben
Nr. 13a ſtatt.
Auf untenſtehende Artilel von anerlannter Güte und ſehr billign Preiſen mache
ganz beſonders aufmerkſam:
Herren=Zugſtiefel mit Dopelſohlen in einem Stück M. 8. mit Einſatz
M. 10. 50, Kalbleder in einem Stuck M. 11, Kalbleder gelb genäht M. 11.50,
prima Bordeaux=Kalbleder M. 14.
Damen=Zugſtiefel: Chagrin mit Lackſpitzen M. 6, Seehund M. 6. 50, braun
Kalbleder M. 6. 56, ſchwarz Kalbleder M. 7. 50, Marocco mit Spitzen und Einſatz
M. 8, Chagrin=Ziegen mit Lidd=Einſatz M. 9, ſatinirtes Kalbleder Spitzen u. Einſatz
M. 10.
Knopfſtiefel zu allen Preiſen.
Kinderſtiefel nach Größe von M. 1. 50, M. 2., M. 3. 50., M. 4., M. 5.
50 . Pautaſſel für Herren, Damen, Kinder mit und ohne Wolljutter zu allen
Preiſen.
J. B. Lftzondorſ aus Mainz.

Aecht
engl. Bisculls
von
Kundey & Falenzrs, London
empfiehlt in friſcher Sendung
Carl Walzugor,
8517)
Louiſenplatz 4.

Friſch eingetroffen
Amerikan. Ranchſielsch CCorned
Beef) pr. 2 Pfd.=Büchſe M. 1. 75,
pr. 4
3. 50.
Amerik. Ochsenzunge Geet Lon-
gues
), gepreßt und gekocht, pr. 2
Pfd.=Büchſe M. 3. 10 Pf.

Amerik. Ochsenzunge Paysandu
Ox Longues (ganz und gelocht,
pr. 2½ Pfd.=Büchſe M. 3. 60 Pf.

Amerik. Salm (Presh salmon)
pr. Büchſe M. 1. 49 Pf.
Amerk. Taſelhovig ſameric. Honey
pr. Glas M. 1. 30 Pf., bei
10
GAAAOI TUId,
8425)
Kirchſtraße I.
Sachſenhäuſer
alten und neuen ſüßen
Apfelwein
ſempfiehlt en gros K en detall
Jacob Sohlenning,
Bleichſtraße 25.
8437)
bllooolalld ulll vasognd
empfiehlt in bekannten vorzüglichen Qualit.
Carl Watzinger
8518)
Louiſenplatz 4.

[ ][  ][ ]

R6 197.

1703

Corned beeſ
amerik. Pöckelfleiſch,
in Büchſen v. 2 Pfd. pr. Büchſe M. 1. 80
desgl. 4 3. 50
5. 40
(
ſowie im Ausſchuitt,
Paysandu ox longues
ganze Zungen,
pr. Büchſe v. 2³⁄. Pfd. M. 3. 80 Pf.
Turkey & longue
Welſchhuhn a; Zunge
zuſammen in einer Büchſe, pr. Büchſe
M. 3. 20 Pf. empfiehlt
PA. VObOr,
Carlsſtraße 24.
8519)

Vermiethungen.
3974) Bel Etage, 7 Zimmer mit Zu=
gehör
, 1. Auguſt zu beziehen, für Penſionat
ſehr geeignet. Wen delſtadtſtraße 22.
4117) Mathildenplatz 5 iſt ein gut
möbl. Zimmer, auf Wunſch auch 2, zu verm.
5659) Bleichſtraße 40 die bel Etage,
beſtehend aus 5 ſchönen Zimmern ꝛc., zu
verm. u. ſofort zu beziehen.
5986) Möblirtes Zimmer nebſt Kabinet
oberer Stock Steinſtraße 6 zu vermiethen.
Zzu vermiethen.
c4
S
Rheinſtraße Nr. 8 im Vorderhaus
eine freundliche Wohnung dritter Etage mit
allem Zubehör.
6317) Steinſtraße 21 ein kleineres Haus
mitten im Garten zum Alleinbewohnen zu
vermiethen.
7075) Bleichſtraße 48 in der Nähe der
Bahnhöfe iſt zu vermiethen eine hübſche
Wohnung im 2. Stock, enthaltend 4 Zim=
mer
mit 2 großen Bodenkammern ꝛc. Be=
ziehbar
gegen Mitte November auf Wunſch
auch früher.
7508) In unſerem neu erbauten Hauſe=
Wendelſtadtſtraße Nr. 29, iſt der 1. Stock=
5 Zimmer enthaltend, ſofort zu beziehen.
Gebrüder Nover, Hoftüncher.
7572) Schön möbl. Zimmer, paſſend für
einen Einjährigen. J. Bolz, Markt.
7729) Eck der Kaup= und Arheilgerſtraße
eine Wohnung im 1. Stock, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche ꝛc. mit abgeſchloſſenem
Vorplatz, zu vermiethen und baldigſt zu
beziehen. Auch kann eine ſchöne Werkſtätte
dabei vermiethet werden. Zu erfragen
Bleichſtraße Nr. 40.
7736) Lauteſchlägerſtraße 48 mehrere
kleine Logis im Hinterbau bald zu verm.
7814) Dieburgerſtraße 8 ſchönes Zim=
mer
nach der Straße ſofort billig mit oder
ohne Möbel.

7819) Zwei ineinander gehende
möbl. Zimmer einzeln oder zuſammen
an 1-2 Herren zu vermiethen, nächſt
den Bahnhöfen und der Bank.
Caſerneſtr. 4 ob. St.
7822) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 4 eine Treppe hoch.
8002) In meinem Penſionate finden noch
einige Schüler die freundlichſte Aufnahme.
Alexanderſtraße 10, 1. Stock.
8046) Schützenſtraße 6, 1. Stock ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
8071) Kiesſtraße 59 bel Etage in der
Nähe ſder höheren Lehranſtalten 2 große
gut möblirte Zimmer zuſ. oder getrennt.
8072) Arheilgerſtraße 37 ein ſchönes
Logis, beſtehend aus 2 Stuben, Küche und
Keller, zu vermiethen u. in Kürze zu beziehen.
8098) Karlſtr. 12, 2 Stiegen, 1möbl.
Zimmer zu vermiethen.
8111) Caſerneſtraße 64 der untere
Stock, Hochparterre, 5 Zimmer, abgeſchloſſe=
ner
Vorplatz ꝛc., Stallung für 3 Pferde ꝛc.,
ſofort zu vermiethen. Preis mit Stallung
700 Mark, ohne Stallung 600 Mark.
8201) Mühlſtraße 12 ein Logis,
drei Zimmer, Küche, Kammern, Keller,
Mitgebrauch der Waſchküche und Bleich=
platzes
, ſofort beziehbar.
8208) Eine elegante Wohnung, be=
ſtehend
aus 3 Zimmern nebſt Zugehör und
abgeſchloſſenem Vorplatz iſt zu vermiethen
Soderſtraße 52.
Daſelbſt ein kleines Logis zu vermiethen.
8209) Zwei feine elegant möblirte
Zimmer ſind ſofort zu vermiethen Frank=
furterſtraße
20.
8288) Magdalenenſtraße 1 iſt der
untere Stock nebſt Werkſtätte ſogleich zu ver=
miethen
. Das Nähere im Hinterhaus.
8291) Lindenhofſtraße T ein ſchön möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
8292) Ein möbl. Zimmer zu vermie
then. Beſſ. Carlſtraße 19. Zu erfragen ! 7788) Für 1 auch 2 jüngere Schüler
in der Manſarde.
.
TXTTTxxxTrA-RrxTXxe
8336) Zwei fein möblirte Zimmer Fo
4
2
anderweitig zu vermiethen.
5¾
50
Schützenſtraße 10 erſter Stock.
0
BT.xah
5
B
AxL LxäAAikATTAAAAuää4)
8367) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Stiftſtraße 46.
8369) Noßdörferſtr. 9 iſt die Man=
ſarde
an eine ruhige Familie anderweitig
zu vermiethen.
8373) Ein freundl. möbl. Zimmer, paſſend
für zwei Realſchüler. Pädagogſtraße 2.
8374) Zu vermiethen ein möblirtes
Zimmer in der Nähe der Schulen. Auf
Verlangen mit Penſion. Pädagoggaſſe 2
gegenüber dem Haupt=Zollamt im zweiten
Stock, Hinterbau.
8392) Ein möbl. Zimmer für 2 jün=
gere
Schüler mit Penſion zu vermiethen.
Soderſtraße 66.
8393) Carlſtraße 16 iſt ein freundl.
Manſarden=Logis zu vermiethen.

8333 Gardiſtenſtraße 18 iſt 1 Logis
zu vermiethen und bald beziehbar.
ntaaay
CIuiaz
8394) Das ſeither von Frau Rech=
nungsrath
Bopp bewohnte Logis, Eck
der Hügel=u. Zimmerſtraße 11 bel
Etage, beſtehend aus 3 Zimmern,
Cabinet, Küche, Bodenkammer ꝛc., iſt
per 1. November zu vermiethen.
Nüheres in der Exp. d. Bl.
G
AEtzzad

8445) Ein möblirtes großes Zimmer im
2. Stock. Beſſunger Carlsſtraße 3.
8454) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Eliſabethenſtr. 62 Seitenbau parterre.
8520* Ein mübl. Zimmer zu vermiethen
Kahlertſtraße Nr. 12 (Blumenthalviertel)
1. Stock links.

8521) Ein ſchön möbl. Parterre=
Zimmer zu verm. Waldſtraße 4.
8522) Ein kleines Logis für eine Fa=
milie
ohne Kinder.
Magdalenenſtraße 3 Vorderhaus.
8523) Kapellplatz 10 parterre 1 möbl.
Zimmer an einen ſoliden Herrn od. Schüler
mit oder ohne Penſion zu vermiethen.
8524) Lautenſchlägerſtraße 13 ein
Manſardenlogis mit allem Zugehör gleich
zu beziehen.

Vermiſchte Nachrichten.
.
4
8 D. Eigenbrod
wohnt von Mittwoch den 10. October an
Sandſtraße Nr. 32.
Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
orieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[4457
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Auf Verlangen mit Koſt.
Nieder=Ramſtädterſtraße 20.
8351) Für einen jungen Mann mit
ſchöner Handſchrift wird Stelle bei einem
Anwalt geſucht. Wo ſagt die Exp.
8270) Koſt und Logis für 1. oder
2 Schüler nebſt Nachhülſe.
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 43.
8347) Schüler finden freundliche Auf=
nahme
. Kirchſtraße 21, 1. Stock.
7368) Koſt u. Logis für zwei junge
Schüler. Kiesſtraße Nr. 44.
8060) 2 Schüler der h. Lehranſtalten
finden gute Penſion. Darmſt. Carlsſtr. 29.
8398) Ein Schüler findet ſehr
gute Penſion zu billigen Bedingungen
in einer gebildeten Familie. Beſte
Referenzen. Anfragen unter F. S.
8398 beſorgt die Exp.
474

[ ][  ][ ]

1704

Na 197.

1) Vorbereitungsklaſſen für Realſchule u. Gymnaſium (6-9 reſp. 10 3.
2) Kleinkinderſchule für Kuaben (4-6 J.)
3) Winter=Curſus für Kleinkinder=Schullehrerinnen (18-30 J.)
nehmen am 8. October ihren Anſang.
Wr. J. Wölsiug,
Mühlſtraße 18. Graſenſtraße 27.
8385)
Der Alice=Verein für Franenbildung u. Erwerb
wird ſeine halbjährigen Induſtrie=Curſe am 29. October l. J., Morgens 10 Uhr,
wieder eröffnen:
Curſus I. Weißnähen. 1. Claſſe: Wüſchezuſchneiden und Maſchinennähen in etwa
20 Stunden wöchentlich. Schulgeld: 30 Mark.
2. Claſſe: Anfangsunterricht. Vor= und Nachmittags.
Schulgeld: 40 Mark.
Für beide Claſſen außerdem 4 Stunden Rechnen und
Deutſch; 4 Stunden Zeichnen wöchentlich.
Curſus II. Methodiſcher Schneider Unterricht und Zeichnen an zwei Vor= u.
zwei Nachmittagen, 16 Stunden wöchentlich. Schulgeld: 30 Mark.
Curſus III. Feinſtopfen, Weißſticken und Zeichnen, 4 Stunden wöchentlich.
Schulgeld: 15 Mark.
Curſus IV.
Stricken, Maſchenſtopfen, Stücke=Einſtricken, 4 Stunden wöchentlich.
Schulgeld: 15 Mark.
Curſus V. Buchführung, kaufmünniſches Rechnen in je 2 Stunden wöchentlich.
Schulgeld: 20 Mark.
Das Schulgeld wird in 2 Raten vorausbezahlt. Anmeldungen haben bis zum
18. October zu geſchehen bei Frau von Hombergk Rheinſtraße 37, Vormittags
von 9-11 Uhr, und finden Berückſichtigung, ſoweit der Raum es geſtattet.
Schullokal: Liebigſtraße 13.
8526)
Der Vorſtand.
Obſt= und Kartoſſel=Markt
z1 Darmſtadt.
Der bereits angekündigte Markt wird nunmehr
Samstag den 13. l. M. von frütz 8 Uhr an im Sualbes
abgehalten werden.
Die Verkäufer haben von den zu verkauſenden Sorten ſo viel mitzubringen, daß
ſie jedem Käufer einige Exemplare als Muſter mittlerer Qualität deſſen, was er zu
erhalten hat, übergeben können.
Das Comite weiſt den Verkäufern Plätze an und ſtellt auf Wunſch Abſchluß
ſcheine aus.
Es werden weder Standgeld, noch ſonſtige Koſten erhoben.
Darmſtadt, den 1. October 1877.
Obſtbauſection des Gartenbauvereins.
8471)

8485) Ein Herrſchaftskutſcher geſucht.
Zu erfragen bei F. Gieſecke.

S
die die Realſchul=
1 Schüler, oder das Gymua
2
ſium beſuchen wollen, finden in einer Fa=
milie
in der Nähe dieſer Schulen unter
günſtigen Bedingungen freundl. Aufnahme.
Näheres Kiesſtraße Nr. 30.

8494) Für eine alleinſtehende ältere
Beamten=Wittwe wird Uuterkunft in
einer anſtändigen kinderloſen Familie ge=
ſucht
. Etwaige Anerbietungen gefülligſt bei
der Expedition d. Bl. zu machen.
8527) Eine Wittwe ſucht Beſchäf=
tigung
im Bügeln und Ausbeſſern.
Mauerſtraße 28 dritter Stock.

8529) Ein Mädchen, im Weißzeugnähen
und Ausbeſſern geübt, wünſcht noch einige
Kunden per Tag 85 Pfg. Näheres Stift=
ſtraße
61 eine Stiege hoch.
Her.
ri.
Zur Fuhrung eines Haushaltes
und zur Erziehung eines 6jähr. Tochterchens
wird eine Dame aus den gebildeten Stän=
den
und in geſetztem Alter geſucht. Gefl.
Offerten werden unter Beifügung der Pho=
tographie
sub Chiffre L 4330 an Nez
o'f Messe in Fraulſurt
[8530
C. M. erbeten.
8531) 1-2 jüngere Schüler finden
unter den günſt. Beding. freundl. Aufnahme
in anſtänd. Familie. Wo? ſagt die Exped.

8528) 2 Schüler oder Schülerinnen finden 8532) Zwei Schüler hieſiger Lehranſtalten
ſehr gute Penſion zu billigen Bedingungen. finden gute Penſion in einer Lehrerfamilie.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
Martinſtraße Nr. 24.

Haasaustoimh
4.
27
CCOk,
Frste und ällesto
Annoneen-Expedition,
Frankkurt am Main
22 Kölhephatz 22
Agenturen in:
Gaſſel, Hießzen, Darmſtadt. Aannheim,
garſsruße, Wiesßaden.
Annoncen aller Art, Stollen-, Rank.
Verkauf, Heiraths-Agentur Gesncheete
lin alle Blätter und Pachzeitschrittentz
der Welt besorgen vir obne aleß
HEöarshous era.
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aller grösseren Schweiger, der meistent
Pariser, Russ, Engl., Holländischengs
(50½76
Iuserlions-Organd.
alina3 4

8533) Engl., Frauz. u. gründl. Kla=
vier
=Unterricht billigſt zu ertheilen
Kahlertſtraße Nr. 12 GBlumenthalviertel)
1. Stock links.
8399) Für Gewerbetreibende!
Ein junger Mann empfiehlt ſich im Führen
der Bücher und ſchriftlichen Arbeiten gegen
billiges Honotar. Näheres in der Exped.
8534) Für Häuſerbeſitzer.
Ein Hofraum zum Betriebe eines Bild=
hauergeſchäfts
wird zu miethen geſucht.
Offerten unter S. Nr. 100 nimmt die
Exp. d. Bl. entgegen.
8535) Ein halber Fautenilplatz abzu=
geben
. Näheres Ballonplatz 2.
8488) Ich ſuche einen Lehrling mit
guten Schulkenntniſſen auf mein Comptoir
P. Graef, Rheinſtraße 3,
Inſtallations=Geſchäft.

R
Lodes=Anzeige.
Theilnehmenden Freunden u Bekannten,
ſtatt beſonderer Anzeige, theile ich hierdurch
die traurige Nachricht mit von dem geſtern
am 5. Oct. nach langen, ſchweren Leiden
erfolgten Tode meines geliebten Mannes
Carl Balentin, Lehrer zu Frankfurt a. M.
Die trauernde Wittwe:
C. Valentin, geb. Bruſt.
Frankfurt a. M., den 6. October,
61 Eckenheimer Landſtraße I)

Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rutr. 15 Mark.
Kiefern=
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

[ ][  ][ ]

N6 197.

1795

AuSverhgu,
von
58537)
2
Pusſtattungsarkikeln.
a Bellzeng, zvu0n a barohend,
2
2 Belhucherrenon, diohsaGAzGlt,
5 Bellpiqué, Damas, Cöperkallune, Grolonne,
2H6
1*.
SAUsmad.EEEGSERAUAV. nAGOIIO,
RalsRaGG. GuUARAOTTIGIOT.
Da ich vorſtehende Artikel nicht mehr führe, verkauſe
ich dieſelben zu ganz außerordentlich billigen Preiſen.
W. W. Rabenau.
Zur Herbſtuflanzung,
welche für Roſen die geeignetſte iſt, empfehle hochſtämmige Roſen in den vorzügl.
Sorten, beſonders diesjährige Veredlung mit ſtarken Trieben und extra ſchönen Stäm=
men
von 5-7 Fuß Höhe, größtentheils in Blüthe geweſen.
Zugleich benachrichtige meine geehrten Abnehmer, welche während der Blüthe=
zeit
Noſen beſtellten, daß fie dieſelben im Laufe dieſer Woche zugeſchickt bekommen.
Außerdem empfehle blühende und Blattpflanzen in hübſcher Auswahl, Blu=
menkörbchen
, broncirt und in Draht, Hüngeampeln ꝛc. mit und ohne Pflanzen.
WB. Auch beehre mich anzuzeigen, daß ich in Folge der zahlreichen Beſtellung
von Bouquets, mein Geſchäft auch in dieſer Beziehung bedeutend ausgedehnt habe,
um allen Anforderungen und zu jeder Jahreszeit genügen zu können. Ich empfehle
daher Bouquets von den feinſten bis zu den gewöhnlichen, ebenſo Lorbeer= und
andere Kränze, Paluzweige u. ſ. w. Gefl. Beſtellungen können per Poſt gemacht
und in Abzug gebracht werden.
Ballh. ſehbauer,
8538)
Kunſt= u. Handelsgärtnerei.

Seonungen

empfiehlt

48311)

L. Wrüchveh,
Hof=Lieferant.

8257) Gründlicher Geſang= u. Clavier=
Unterricht wird gegen mäßiges Honorar
ertheilt. Zu erfragen in der Exped. d. Bl.
8246) Im Anfertigen aller Arten
Damen= und Kindergarderobe empfiehlt
ſich bei raſcher und billiger Bedienung
Boris Anton, Soderſtr. 49.
Auch können daſelbſt einige gebildete
Mädchen das Kleidermachen erlernen.

Eages-Kuieader.
Samstag 13. Oktober: 3. Concett des Mozart=
Vereins.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 9. October.
Romeo und Juli a.
Trauerſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare.
Perſonen:
Escolus Prinz von Verona. Hr. Hofmann.
Graf Puͤris
Hr. Rnispel.
Montague
Dr. Wisthaler.
Sapulet,
Hr. Wünzer.
Romeo. Montagie's Sohn
Hr. Edward.
Mercutio, Romeo's Freund. Hr. Fiala
Benvolio, Montague's Neffe Hr. Schimmer.
Tyhalt.
Hr. Meydel.
Capuler's Oheim
Hr. Dornewas.
Bruder Lorenzo
Hr. Werner.
Beuder Marcus
Dr. Nötel.
Balthaſar, Romeo's Diener
Frl Vernhardt.
Abraham, Montaque's Diener Hr. Bögel.
Peter
Hr. Franke.
Page des Grafen Paris
Frl. Löffler.
Ein Apotheker,
Hr. Weitgaß.
Gräfin Capulet,
Fr. Steck
Julia. Capuler's Tochter
Fr. Reubke=Beilhac
Die Wärterin Julia's
r. Epprt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 9. Oktober.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Finanzaſpiranten
J. Weitzel aus Ilbeshauſen zum Aſſiſtenten bei der Regiſtratur des
Miniſteriums des Innern ernannt.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gymnaſiallehrer
Hofrath Dr. Fr. Bender auf deſſen Nachſuchen mit Wirkung vom
25. October ab in den Ruheſtand verſetzt und zugleich das Nitterkreuz
1. Cl. des Philippsordens verliehen.
- S. M. der Kaiſer von Rußland haben dem Prinzen Alexander
von Battenberg, Lieutenant im Großh. 2. Dragoner=Regiment Nr. 24,
den St. Georgs=Orden 4. Cl. verliehen.
(Entſcheidungen des Caſſationshofes dahier.
1) Der Vorwurf der bewußten Veranſtaltung einer unſittlichen
theatraliſchen Darſtellung enthält die Behauptung einer Thatſache, welche
im Sinne des 6 186 des Reichsſtrafgeſetzbuches geeignet iſt, den Verau=
ſtalter
verächtlich zu machen und in der öffentlichen Meinung herabzu=
würdigen
. Wenn es daher auch der Preſſe völlig freiſteht, derartige un=
ſittliche
Darſtellungen zu rügen, ſo dürfen hierbei doch die Grenzen der
Objektivität nicht überſchritten und ein derartiger perſönlicher Vorwurf
nicht erhoben werden, wenn deſſen Wahrheit nicht dargethan werden kann.
(Urtheil vom 17. September 1877.
2) In der öffentlichen Bezeichnung des Glaubensbekenntniſſes, des
ſ. 9. Apoſtolicums der lutheriſchen (evangeliſchen) Kirche als höheren
Blödſinn= iſt das im 5 166 des Reichsſtrafgeſetzbuches mit Strafe be=

drohte Vergehen, welches ſich auf die Religion bezieht, enthalten. Denn
das Glaubensbekenntniß einer Kirche bildet das, weſentliche Fundament
derſelben und fällt mit dem rechtlichen Begriffe der Krche zuſammen. Es
liegt daher in jener Bezeichnung unzweifelhaft eine Herabwürdigung der
Kirche ſelbſt und einer weſentlichen Einrichtung derſelben. Das Bewußt=
ſein
des als Thäter angeſchuldigten verantwortlichen Redakteurs, daß der
betreffende Zeitungsartikel, in welchem jene Bezeichnung vorkommt, eine
Herabwürdigung der evangeliſchen Kirche enthalte, genugt - und es iſt
eine ſpecielle, auf eine ſolche Herabwürdigung gerichtete Abſicht nicht er=
forderlich
. (Urtheil vom 17. September 1877.
D. Z.
Diehieſige Großh. Polizeibehörde hat alle Urſache, mit dem
durch die eingeführte ſtändige und ſtrenge Controle der Qualität
der Milch erzielten Erfolge zufrieden zu ſein. Jusbeſondere war die
im Juni getroffene Anordnung der Zuſammenſtellung aller Controler=
gebniſſe
in ein zu Jedermanns Einſicht offen gelegtes Hauptregiſter und
die von Juli ab monatweiſe ſtattgehabte Publicirung der Namen der im
vorhergehenden Monate beim Verkaufe von nur tadelloſer Milch betroffe=
nen
Händler, von durchſchlagender Wirkung.
Im Ganzen, wur=
den
bei den 169 hier anſäſſigen, bezw. hier verkehrenden Milch=
verkäufern
in den Monaten Juli, Auguſt und September 1877 Durchſchnitt monatlich 519 Reviſionen durch die Cxekutivbeamten
vorgenommen, ſo daß auf den einzelnen Händler durchſchnittlich 9 Re=
viſionen
kommen. Beſonders verdachtige Händler wurden jedoch bis zu
25 mal und zwar zeitweiſe 3-4 mal täglich an verſchiedenen Orten con=
trolirt
. Anzeigeerhebung bezw. Confiscation wegen verfälſchter Milch fand
ſtatt: im Juli: in 17 Fällen, im Auguſt: in 11 Fällen, im September:

[ ][  ]

1706

R 197.

Leine. Von den 169 der Controle unterſtellten Händlern, welche indeſſen
nicht ſämmtlich ſtändig verkaufen, haben im Juli 114, im Augnſt 132,
im September 141 ganz tadelloſe Milch eingeführt. In den 28 im Juli
und Auguſt vorgekommenon Fällen, in welchen wegen Verfälſchung Straf=
antrag
erhoben und zuſammen circa 300 Liter Milch confiscirt wurden,
zeigte der Galactometer bei 2 16 Grad, bei 1 16, bei 8 16, bei 1
15 und 16, bei 3 15¼ bei 4 15, bei 1 14½ und 15¼, bei 2 14½
und 15, bei 1 14 und 15, bei 2 14¼ bei 3 131,. Nach den Control=
reſultaten
im September iſt die Qualität der Milch durchgängig eine be=
friedigende
und hat die Polizei hiernach ihre Aufgabe erfüllt.
- (Großh. Hoftheater.) Mit Frau Haſemann=Kläger iſt ein
Engagement abgeſchloſſen worden.
Meiſter welcher den Einbruch in dem Uhrmacher Diehl'ſchen
Laden in der Eliſabethenſtraße verübte, wurde in Mainz, wohin er ſich
nach vollbrachter That mit dem erſten Frühzug begeben hatte, verhaftet.
Gleich nach ſeiner Ankunft begab er ſich zu einem dortigen Trödler um
eine koſtbare goldene Uhr zu verſetzen. Dieſer, dem die Cache auffallend
war, machte ſofort die Anzeige und da inzwiſchen auch ein Telegramm
von hier eingetroffen war, wurde die Reiſetaſche des M. unterſucht und
in derſelben nicht weniger als 53 goldene mitunter mit Diamanten be=
ſetzten
Uhren, Ketten u. ſ. w., gefunden, die alſo noch auf andere Dieb=
ſtähle
hinweiſen. Meiſter fallen noch andere hier begangene Diebſtähle
und Einbrüche zur Laſt, ſo bei Ritſert, bei Röth in der Promenade ꝛc.
Er ſoll ſich ſchon einige Zeit unter falſchen Namen, mit faſchen Bärten
und anderen Entſtellungen hier aufgehalten haben. Die Urheber des in
Frankfurt begangenen Uhrendiebſtahls ſollen Mannheimer ſein. Meiſter,
der bereits hier eingebracht iſt, wird wohl jetzt für längere Zeit unſchäd=
lich
gemacht werden.
- In der Woche vom 23.- 29. September verſtarben in Mainz
mit Caſtel 26, in Darmſtadt mit Beſſungen 16, in Offenbach 5 in Worms
6, in Gießen 5 Perſonen. Hiervon verſtarben an Maſern 1 (in Mainz),
an Diphtheritis 2 (je 1 in Mainz und Worms), an Keuchhuſten 1 ( n
Darmſtadt), an Ruhr 1 (in Darmſtadt), an Diarrhoe und Brechdurch=
fall
3 (1 in Mainz, 2 in Darmſtadt), an Lungenſchwindſucht 7 (4 in
Mainz, 2 in Darmſtadt, 1 in Worms), an entzündlichen Krankheiten der
Athmungsorgane 4 (3 m Mainz, 1 in Gießen), durch gewaltſamen Tod
5 (3 in Mamz, 1 in Darmſtadt, 1 in Offenbach).
Nach den Mittheilungen des Bayer. Gewerbemuſeums' wurde
der Maſchinenfabrik Worms (Hoffmann und Hofheinz) für ihre
bei der Ausſtellung von Arbeiten der vervielfältigenden Künſte in Be=
trieb
geweſene Buchdruckſchnellpreſſe die ſilberne Votiotafel C2. Pr.)
verliehen, die höchſte und einzige Auszeichnung, welche den dort ausge=
ſtellten
Buchdruckſchnellpreſſen zuerkannt wurde.

Der Häuſerkracht.
Ueber dieſes Thema bringt die -Augsb. Abdztg. nachſtehenden, aller=
dings
ſpeciell jür die Münchener Verhaͤltniſſe berechneten Auſſatz, der indeß
auch an anderen Orten Nutzanwendung finden kann:
Die Sucht, ſchnell reich zu werden, oder nur auf leichte Art außerge=
woͤhnlich
viel zu verdienen, Kußert ſich auf tauſentſache Weiſe und zwar
ſiets mit der größten Rückſichtsloſigkeit auf das Wohl oder Wehe des Neben=
menſchen
. Wer je Zeuge eines Hauſerſchachers war, hat den Schlüſſel zur
Auflöſung vieler Räthſel geſunden. Wie es Roßkämme und Viehhändler
gibt, ſo exiſtiren auch Häuſerhändler. Die Beſitzveränderung iſt nicht mehr
an ſo viele Schwierigkeiten gebunden, wie fruher; das Baargeld ſpielt keine
große Rolle, denn meiſt ſind dieſe Kaufsobjecte bis in die Wolken hinauf
mit Hypotheken belaſtet und mancher unternehmende Geſchäftsmann:, der
im Beſitze der noͤthigen Summe iſt, um Gerichtstaxen und ein paar Kio=
nen
an den Verkauſer zu bezahlen, wird über Nacht Hausherr' und alle
Welt frägt ſich verwundert, wie denn dieſes Individuum zu einem ſolchen
Titel gekommen ſei.
Der neue Hausbeſitzer ergreift aber ſchnell ſeine Maßnahmen, um ſei=
nen
Zweck zu erreichen. Wenn es nur immer moͤglich iſt, werden die
Miethzinſe noch um ein Erkleckliches hinaufgeſchraubt und dann ſucht man
das einträgliche Zinshaus einem vertrauensſeligen Provinzler oder neuge=
backenen
Privatier aufzuhalſen und dadurch die letzten Lropfen Saft aus
der Citrone herauszupreſſen. Gelingt dies nicht, dann iſt ja der Beſitztitel
auch ſo viel werlh, daß er einen geriebenen Menſchen eine geraume Zeit
zn etnähren vermag Es gibt ja immerhin noch leichtgläubige Leute ge=
nug
. die dem Hausbeſitzeru mit einem verbindlichen Lucheln das geben,
was ſie einem ehrlichen Geſchäftsmanne mit Sarkasmus abſchlagen. Der
betreffende Schwindler aber nützt ſeinen Kredit ordentlich aus, verputzt das
auf dieſe Weiſe Erworbene nach ſeiner Art, oder benlltzt es, um größere
Geſchäfte zu unternehmen; der Schluß dieſer Thätigkeit bildet dann die
Gant, nach der man heut zu Tage einen Pfifferling fragt; wenn die alte
Sitte noch in Kraft beſtände, daß ſich der Gantirer öflentlich, in

dem Gantſtuhl ſitzend, dem Volke zeigen mützte, ſo wuͤre eine erklecklich=
Anzahl von Fauteuils zu beſchaffen, um die Kandidaten zu placiren: Zw ck
hätte dieſer moraliſche Zwangsact nicht mehr, denn Publikum und Atteurs
ſind in Beziehung auf Gantweſen abgeſtumpft. Man betrachtet höchſtens
den, welcher unter vier Nullen Paſſiven bankerott wird, fur einen dummen
Kerl, der für ſich nicht zu ſorgen weiß; bei armen Leuten iſt eine Gant
ohnehin unmöͤglich. Ehe ſie ſo weit kommen könnten, haben das Pfand=
haus
, der Tröſelmarkt und die Wucherer Alles verſchlungen
Die Leihanſtalten ſind befiändig von den unterſten bis zu den oberſten
Räumen überfüllt und iſt der Zuſpruch ein ſo gewaltiger, daß die Taxa=
toren
bedeutend unter den reellen Werth des betreffenden Obiektes herab=
gehen
müſſen. Dies ſchadet jedoch nicht; mit dem Verſatzzettel wandert
man dann zum Privat=Pfandleiher, der dieſen wieder belehnt oder zum
Landler, welcher das Dokument kauft. Pfandleiher gibt es in München
jetzt beinahe ſo viele, als Bäcker. In jeder Straße kann man Firmen und
Laſelchen mit der Auſſchriſt leſen: Geld auf alle moͤglichen Werthgegen=
ſtände
iſt hier zu haben. In Bezug auf Zinsforderung ſind dieſe Leute
ſehr liberal. Hrei Pfennige pro Mark für den Zeitraum einer Woche
betrachten dieſe =Geſchäftsleuter noch als eine ſehr chriſtliche Zinsberech=
nung
und verſichern, daß ſie dabei noch um Gotteslohn arbeiten. Ent=
weder
fällt nun eine reichliche Rente in die Kaſſe dieſer Menſchenfreunde,
oder das Pfandproick wandert in den Verkaufsraum des gutherzigen
Mannes,. um dort gegen eine Bagatelle, immerhin aber doch mit nicht
unbedeutendem Nutzen losgeſchlagen werden zu lönnen.
Ein Blick ins Magazin einer ſolchen Pfandleihanſtalt genügt, um ſich
eine ganze Reihe von Familiengeſchichten zuſammen zu ſtellen. Einige
Prachtſtücke erzählen von dem entſchwundenen Glanze eines feinen Haus=
ſtandes
, ſolide Wertbgegenſtäͤnde erinnern an den bebrohten Wohlſtand
einer von den Zeitverhaͤliniſſen bedrängten Bürgersfamilie und einzelne
unbedeutende geringweithige Dinge erzühlen uns mit darren Worten, daß
ſie dab Letzte wareu, was ein Unglücklicher auper der eigenen Haut noch
beſeſſen hat. Daß dieſe aber auch nicht hanz ſicher wäre, wenn das Geſetz
nicht für die Erhaltung dieſes Koͤrperüberzuges einträte, liegt unter den ge=
ſebenen
Verhältniſſen ſehr nahe.
So lange der Bedraͤngte noch irgenb eine perſönliche Garantie bieten
kann, findet er barmherzige Seelen, welche auf bloße Scheine hin, Geld,
und zwar gutes ſchweres Geld leihen. Das ſcheint zſehr leichtfinnig ge=
handelt
, ollein es gibt Wucherer in München, welche z. B. aus einem Ka=
pital
von 1000 Mark eine Rente von 2000 Mark zu ziehen verſtehen und
mit zweitauſend Mark vermag ein ſelcher ſolider Biedermann uuch ganz
gut zu leben. Man ſieht ulſo wie man hier mittels einer Kapitalsanlage
von einigeu hundert Gulden ganz gemüthlich zu privauſiren vermag; na=
türlich
darf man vor dem Epitheton Schurke nicht erbleichen und muß
mannhaft alle Flüche und Verwünſchungen der unglücklichen Opfer ſich
ergehen laſſen.
Die Sache macht ſich ja ganz leicht. Es exiſtiren eine Menge Penſio=
niſten
, Offiziere und Beamte, Angeſtellte, Siudenten u. ſ. w., die auf den
Bezug eines Dionatseir kommens angewieſen ſind und vielleicht vor Ablauf
der vierwoͤchentlichen F iſt in Geldnoth gerathen. Einer derſelben bedarf
für einige Tage vielleicht 20 Mark; dafür laßt man ſich einen Wechſ=l
auf 25 Mark ausſtellen und dasd Geſchäft iſt höchſt anſtändig abgewicken:
das Renomee wächſt und binnen Kurzem kann man bedeutendere Geſchäfte
eingehen wie z. B. einem jungen, leichtſinnigen Mann aus angeſehener
Familie 500 Mark pumpen, wogegen derſelbe gerne einen Schein für
1500 Mark ausſiellt u. ſ. w. Das iſt das Rezept, binnen 6 Monaten
ein wohlhabender Mann und ausgemachter Schurke zu werden.
Leider laßt ſich dagegen nichts thun, als warnen und mancher würde
dieſe Warnung auch gerne beachten, aber in der Noth greiſt man oft zum
Außerſen Mittel. Manchmal iſt es aber nicht die Noth allein, welche dem
Wucherer ſeine Beute in die Arme treibt, ſondern die zügelloſe Genußſucht,
welche ſich in eigenthümlicher Weiſe in allen Volksſchichten breit macht.
Vor Zeiten betrachtete eine gut ſituirte münchener Bürgersfamilie es
als einen beſonderen Auſwand und als ein außerordentliches Ereigniß,
wenn die ganze Geſellſchaft an einem ſchönen Sonntage nach Maria=Cich
wanderte, wobei allerdings die Bratwurſtſtation Großhadern und die Hühner
in Planegg in Betracht kamen, oder man begnügie ſich damit, die prächtige
Umgebung Münchens abzugehen und war dabei zufrieden.
Heute aber heißt es. mein Vaterland muß größer ſein und mancher
Ehemann, der ſeine Geſchäftseinkäufe noch nicht einmal bezahlt hat, muß
einen Vampyr=Wechſel unterzeichnen, damit die Frau Gemahlin nach Iſchel,
Gaſtein, Mecran oder ſonſt in ein berühmles Bad reiſen und dort einige
Wochen lang an ihrer Einbildung kuriren kann. Nach Starnberg, Mies=
bach
, Schlierſee und wie unſere reizenden Landaufenthalte alle heißen moͤ=
gen
, da gehen ja blos die kleinen Leute hinl Dann aber muß ſich auch
der Herr Gemahl erholen - der macht ein kleines Ausflügerl nach Wien
oder Venedig und laßt ſichs dort wohl ſein, indeß der Wucherer immer
engere Fäden um das Anweſen ſeines Opfers zieht, bis endlich die Stunde
des Unglücks naht und wieder ein Krach fertig iſt.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.