Darmstädter Tagblatt 1877


03. Oktober 1877

[  ][ ]

RELEbJvoUhb
EGONN
6
S

Abonnementspreis
5 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
imtern
Beſiellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
ucl. Poſlauſichlag und Beſtellgeblhr.

(Frag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
luſtrirkes Aulerhallungoblall.

Inſerate
werdenangenommen inDarnſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=Erp=.

140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamtz, ſowie des Großh. Pollzeiamth Darmſtadt.

W1

Mittwoch den 3. October

1877

Gefunden: eine leine wollene Pferdedecke; verſchiedene Portemonnaies mit Inhalt; ein weißes Taſchenuch gez.
Zugelaufen: eine gelbe Dogge.
Verloren: ein ſchwarzer Fächer mit einer Kette zum Umhängen; eine rehgraue Schleife von Wollſtoff; ein Portemonnaie,
enth. ca. 30 Mark; ein Portemonnaie, enth. ein 30 Markſtück in Gold.
Entflogen: ein Papagei.
Darmſtadt, den 2. October 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Betreffend: Uebereinkunft zwiſchen Deutſchland und Belgien in Beziehung auf Unterſtützung und Heimſchaffung der Hülfs=
bedürftigen
.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die nachſtehend abgedruckte Uebereinkunft zwiſchen der Kaiſerlich Deutſchen und Königlich Belgiſchen Regierung über die
Unterſtützung der Hülfsbedürftigen des einen Landes innerhalb des Gebietes des andern und die Heimſchaffung derſelben bringen
wir hierdurch zur allgemeinen Kenntniß.
Darmſtadt, am 29. September 1877.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
Abdruck.
Declaration zwiſchen Deutſchland und Belgien in Beziehung auf Unterſtützung
und Heimſchaffung der Hülfsbebürftigen. Vom 7. Juli 1877.
Die Kaiſerlich Deutſche Regierung und die Königlich Belgiſche Regierung find über nachſtehende Beſtimmungen in Bezie=
hung
auf Unterſtützung der hülfsbedürftigen Angehörigen des einen Landes innerhalb des Gebietes des anderen und Heimſchaffung
derſelben übereingekommen:
Artikel 1. Jeder der beiden vertragenden Theile verpflichtet ſich, dafür zu ſorgen, daß innerhalb ſeines Gebietes den
hülfsbedürftigen Angehörigen des anderen Theiles dieſelbe Unterſtützung gewährt werde, welche dem eigenen Hülfsbedürftigen nach
den geſetzlichen Beſtimmungen über öffentliche Unterſtützung zu Theil wird.
Wird ein hülfsbedürftiger Angehöriger des einen Theiles aus dem Gebiete des anderen in ſein Heimathland zurückgeſchafft
oder ausgewieſen, ſo iſt der ausweiſende Theil verpflichtet, demſelben die zur Erreichung der Grenze erforderlichen Mittel zu
gewähren.
Artikel 2. Die Heimſchafung eines Hülfsbeduürftigen muß ausgeſetzt werden, wenn und ſo lange es der Geſundheitszu=
ſtand
deſſelben erfordert.
Frauen dürfen nicht von ihren Ehemännern, und Kinder unter ſechszehn Jahren nicht von ihren Eltern getrennt werden,
außer in den in dem folgenden Artikel vorgeſehenen Fällen.
Artikel 3. Hülfsbedürftige, welche in Folge von Krankheit oder Alter erwerbsunfähig geworden ſind, desgleichen Waiſen,
verlaſſene Kinder und Geiſteskranke ſollen, wenn ſie auf öffentliche Koſten verpflegt oder unterhalten werden, nur auf vorher=
gehenden
Antrag, welcher im diplomatiſchen Wege von der einen an die andere Regierung zu richten iſt, übernommen werden.
Artikel 4. Der Antrag auf Uebernahme darf nicht aus dem Grunde abgelehnt werden, weil der betreffende Hülfsbe=
dürftige
ſeiner früheren Staatsangehörigkeit verluſtig gegangen iſt, ſofern er nicht eine andere Staatsangehörigkeit er=
worben
hat.
Ebenſo wenig kann die Uebernahme ausgewieſener oder an die Grenze ihres Heimathlandes zurückgeſchaffter Perſonen,
welche ihre frühere Staatsangehörigkeit verloren, eine andere aber nicht erworben haben, von ihrem Heimathlande verweigert werden.
Artikel 5. Die heimzuſchaffenden Hülfsbedürſtigen deutſcher Herkunft ſollen durch die Belgiſchen Behörden der Polizei=
Direction zu Aachen, die heimzuſchaffenden Hülfsbedürftigen Belgiſcher Herkunft durch die zuſtändigen Deutſchen Behörden dem
Ober=Polizei=Commiſſariat zu Lüttich zugeführt werden.
Die Beſtimmung der Uebergabeorte kann mit Zuſtimmung beider Theile abgeändert werden.
Artikel 6. Ein Erſatz derjenigen Koſten, welche in Gemäßheit der vorſtehenden Artikel durch Armenunterſtützung, Ver=
pflegung
, ärztliche Behandlung oder Heimſchaffung entſtanden ſind, ſoll gegen die Staats=, Gemeinde= oder andere öffentlihs 8..
461

[ ][  ][ ]

E 193.
1654
desjenigen Theiles, welchem der Hülfsbeduͤrftüige angehoͤrt, uicht beanſprucht werden dürſen. Ebenſo wenig iſt ein ſolcher Anſpruch
bezüglich etwa entſtandener Beerdigungskoſten zuläſſig.
Artikel 7. Die Uebernahme kann unterbleiben, wenn die Betheiligten ſich darüber einigen, daß dem betreffenden Hülfs=
bedürftigen
an dem Orte, wo er ſich befindet, die weitere Fürſorge gegen Erſtattung der Koſten ſeitens des dazu Verpflichteten
zu Theil wird.
Artikel 8. Diejenigen, welche eine Armenunterſtützung oder ſonſtige Koſten für einen Hülfsbedürftigen beſtritten haben,
können die Erſtattung derſelben vor den Gerichten oder den ſonſt zuſtändigen Behörden des Landes, welchem der Hülfsbedürftige
angehört, gegen dieſen ſelbſt oder gegen die zu ſeiner Unterhaltung civilrechtlich verpflichteten Perſonen verfolgen.
Artikel 9. Ein jeder der vertragenden Theile behält ſich das Recht vor, die gegenwärtige Uebereinkunft mittelſt vor=
gängiger
Benachrichtigung mit ſechsmonatlicher Friſt aufzukündigen.
Zu Urkund deſſen haben die Unterzeichneten, auf Grund erhaltener Ermächtigung, die gegenwärtige Declaration in dop=
pelter
Ausfertigung vollzogen.
Brüſſel, den 7. Juli 1877
Graf von Brandenburg.
L. G.
Comte d’Aſpremont=Lynden.
(L. S.)

Betreffend: Geſuch des Karl Wilhelm Heck zu Eberſtadt um Erlaubniß zum Betriebe einer Schlächterei.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wilhelm Heck aus Birſtein beabſichtigt in dem in der Heidelberger Straße zu Eberſtadt, dem Philipp Bellſtein von da
gehörigen Hauſe Nr. 68 eine Schlächterei zu betreiben.
Einwendungen gegen dieſe Anlage ſind innerhalb 14 Tagen bei der unterzeichneten Behörde, auf deren Regiſtratur auch die
übergebenen Pläͤne binnen gleicher Friſt eingeſehen werden können, bei Meidung des Ausſchluſſes vorzubringen.
Darmſtadt, den 29. September 1877.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Durchfahrt durch die Reihen der Verkaufs= und Schaubuden auf dem Markt und Ernſt=Ludwigsplatze während der Dauer
der Meſſe iſt verboten. Dieſe Anordnung erſtreckt ſich jedoch nicht auf ſolche Fahrzeuge, welche Geſchäfte halber auf einem der
genannten Plätze zu verkehren haben.
Zuwiderhandlungen unterliegen der Beſtraſung nach 8 366 pos. 10 des Reichsſtrafgeſetzes mit Geldbuße bis zu 60 Mark
oder Haft bis zu 14 Tagen.
Darmſtadt, den 1. October 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund beſtehender geſetzlicher Vorſchriften bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die am 14. l. Mts. zu
Stadtverordneten erwählten Herren Hauptſtaatskaſſebuchhalter Guſtav Otto Michell (im III. Wahlbezirk) und Drehermeiſter Ludwig
Kuhn (im V. Wahlbezirk) auf Grund des Art. 112 Abſatz 5 der Städteordnung die auf ſie gefallene Wahl abgelehnt haben.
Hierdurch iſt:
D. im HII. Wahlbezirk, welcher umfaßt: Artillerieſtraße, Bahnhofſtraße (ſüdlich der Rheinſtraße), Caſernenſtraße (üdlich
der Rheinſtraße), Eliſabethenſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Grafenſtraße (ſüdlich der Rheinſtraße), Heidelbergerſtraße, Heinrichſtraße
(weſtlich der Steinſtraße), Holzhofallee, Hügelſtraße (weſtlich der Schützenſtraße), Louiſenſtraße (ſüdlich des Louiſenplatzes), Marien=
platz
, Neckarſtraße, Rheinſtraße ſüdliche Seite, Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße, Sandſtraße, Steinſtraße, Waldſtraße, Wilhelminenplatz,
Wilhelminenſtraße (ſüdlich des Louiſenplatzes), Zimmerſtraße mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Grafenſtraße.
h. im V. Wahlbezirk, welcher umfaßt: Große Bachgaſſe, Kleine Bachgaſſe, Beckſtraße, Blumenſtraße, Brandgaſſe, Große
Caplaneigaſſe, Kleine Caplaneigaſſe, Darmſtraße, Döngesborngaſſe, Dreibrunnenſtraße, Erbacherſtraße, Hinkelsgaſſe, Holzſtraße,
Langgaſſe, Lindenhofſtraße, Mühlſtraße (von der Erbacherſtraße bis zur Soderſtraße), Mühlweg, Neugaſſe, Kleine Ochſengaſſe,
Pädagoggaſſe, Schulzengaſſe, Schuſtergaſſe, Soderſtraße, Stiftsſtraße (von der Erbacherſtraße bis zur Soderſtraße), Woogplatz,
Woogſtraße mit dem Wahlokal im oberen Rathausſaal eine Nachwahl von je einem Stadtverordneten nöthig. Wir haben Termin
zu derſelben auf Freitag den 12. October l. J. Vormittags von 8 bis 1 Uhr und Nachmittags 2 bis 5 Uhr in den
betr. Wahllokalen anberaumt.
Die Wahlhandlung wird auf Grund der für die Wahl am 14. d. Mts. aufgeſtellten Wahliſten unter der Leitung des für
den 3. Wahlbezirk ernannten Wahlcommiſſärs Herrn Stadtverordneten J. Ph. Diehl und mit Zuziehung der bei der Hauptwahl
ſchon functionirt habenden beiden Beiſitzer: Herrn Schreinermeiſter Peter Geuter und Kaufmann Georg Hof; für den 5. Wahl=
bezirk
unter Leitung des hierfür ernannten Wahlcommiſſärs Herrn Stadtverordneten Karl Heyl und mit Zuziehung der bei der
Hauptwahl ſchon functionirt habenden beiden Beiſitzer Herrn Kürſchner Gg. Ph. Nieder und Pläſtrermeiſter Karl Pretſch abgehal=
ten
werden.
Alle Stimmberechtigten werden daher eingeladen, an dem gedachten Termine ſich perſönlich einzufinden und ihre Stimme
abzugeben.
Darmſtadt, den 29. September 1877.
Der Bürgermeiſter.
J. V. d. O.=B.
8319)
Appfel, Beigeordneter.

[ ][  ][ ]

1655

R 193.
Wiederaufbau des Großh. Hoftheaters.
Für den Wiederaufbau des abgebrannten Großh. Hoftheaters ſollen
Schreiner= u. Glaſerarbeiten im Betrage von 56000 Mark,
57800
Tüncherarbeiten

durch Submiſſion in Accord gegeben werden, und iſt hierzu Termin auf den 16. Oetbr.
Vormittags 10 Uhr feſtgeſetzt. Zeichnungen, Voranſchläge und Bedingungen können
vom 6. October an, während der Büreauſtunden, im Baubüreau (Theaterplatz Nr. 2)
eingeſehen werden, woſelbſt auch die bezüglichen Offerten einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 27. September 1877.
Der Großherzogliche Baurath.

Horſt.
8139)

Wein=Vei
Freitag den 5. October, Vo
zum weißen Schwanen.
Geradin ſämmtliche noch in Zapf befindl
Mettenheimer, Forſter, Aßma=
200 Flaſchen Champagner div. Firmen
öffentlich meiſtbietend mit unbedingtem Zuſ=
S. As ſteigerung.
rmittogs 9½ Uhr, im Gaſthaus
Da am 8. d. Mts. das Geſchäft an den neuen Beſitzer übergeht, ſo läßt Herr
liche Vorräthe, als:
unshäuſer, verſch. Flaſchenweine, circa
chlag verſteigern.
er ſr., LandgerichtsTazator. 9s=Anzeige.
r, Nachmittags 2 Uhr,
Oelfäſſer, Bütten, Eimer, Trichter, Maaß,
1 Oelpumpe, 1 Faß von ſtarkem Eiſen=
tchen
Schmierſeiſe und Wagenfett, Herren=
und Degen, Bettwerk, 2 Tiſche u. ſonſtige

Strauß, Tarator. Prima Qual. ſtück
Deßgl.
Stück=, K.
letztere vorzügliches Material für Füllöfen
den billigſten Sommerpreiſen.
p0
Geon
6125)
Holz=
Nur währ= verkaufe eine große Partie
Damen-Chagrinslieſel mit dng u. Lackſpitzen
per Paar 6 Mark.
Eduard SchüsstOr,
Louiſenplatz 4.
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.

Freunden Bekannten und einem verehrlichen Publiknm hiermit die ergebene,
Anzeige, daß ich
10 Laduigstrasse 10
im Hauſe des Herrn Kaufmann Lerch ein
Kurz= und Mannfacturwaaren-Geſchäft
eröffnet habe.
Unter Zuſicherung pünktlichſter und aufmerkſamſter Bedienung ſehe recht zahlreichem
Hochachtungsvoll
Zuſpruch entgegen und zeichne
2
Rudoll Fendt Wiwo.

Bekanntmachung.
Die ausgeſchriebene Verſteigerung von
Räumen im hieſigen an der Bahn bele=
genen
Lagerhaus, wird unter Zulaſſung
answärtiger Concurrenz nunmehr
Donnerstag den 4. Oktober l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
auf unſerem Büreau abgehalten werden.
Darmſtadt, den 26. Septbr. 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. Ob.=B.:
8086) Appfel, Beigeordneter.
S
Dünger=Verkauf.
Samstag den 6. Octbr. d. J.,
Vormittags 10 Uhr, kommt eine große
Partie Pferdedünger ſcirca 50
2ſpännige Wagen) auf dem hinteren
Hofe der Cavallerie=Caſerne hier zum
öffentlichen Verkauf gegen das Meiſt=
gebot
.

4941)
Butterpulver
verkürzt die Leit des Butterns, macht
die Butter fester und schmackhatter u.
verhindert das Ranzigwerden derselben.
Ein Paquet, ausreichend für 500 Liter
Milch, 50 Ftg.
Eäse. &E; Bulterkarbe, per Flacon
60 Pfg., zu haben bei
C. Sehwelckert in Darmstadt.
G. Gläser in Dieburg.
J. Pischer in Gross-Umstadt.
Ganz alten Nordhäuſer
in ¼ Krügen zu 1 M., ½ Krüge 50 Pf.,
bei Quantitäten billiger, empfiehlt
6781) Georg Liebig Sohn.
6960) Einige nußb. polirte Bettladen,
Brandkiſte, Waſchſchrank kneu) zu verkaufen.
Carlsſtraße 46.

garantirt für ſehr
Ruhrkohlen, zuten Brand.
Fettſchrot, Stück=, Knabbel= u. Nuß=
kohlen
zu den billigſten Preiſen.
3 G. Stammler, Waldſtr. 17.
Zurückgeſetzt!
Eine Parthie Herrenzugſtiefel per Paar
M. 850.
DittoDamenkiddlederſtiefel mit Elaſtique
per Paar M. 750).
Schuh=
J. G. Jacob, Fabrikant.

Ruhrkohlen.
Prima ſtückreiches Fettſchrot, Schmiede=
Stück= und Nußkohlen zu den billigſten
Preiſen.
J.Gchuoitzar,
6624) Eliſabethenſtr. 35.

[ ][  ][ ]

Ich empfehle mein

und preiswürdig. Beſtellungen werden nach Zeichnung raſch und ſolid in meinem Geſchäfte ausgeführt.
Haurarbelten, als: Retten, Armbänder, Bouquets, Ereuze und Ringe nebſt dem Be=
ſchläge
werden danerhaft und ſchön von mir angefertigt. Roparaturen billig und gut.
Vr. LæComhard, Juwelier u. Goldarbeiter,
8316)
Schulſtraße Nr. 4.

1656

R 193.

Das große
1)
UURRkLRGUh-RUINLe 26911

von

J. G. Jocob,

Schuhfabrikant,
empfiehlt für jetzige Saiſon in reichſter Auswahl:
Filzſtiefeln mit Lederſohlen und Beſatz für Damen von M. 2. 75 an.
desgl. feinſte Sorte mit Lackbeſatz M. 4. 50.
desgl. feinſte Dameuſtiefeln mit ſchweren Nahmſohlen und Lederbeſatz,
von 4 M. an.
100 Duhend Par feinſte Meltonpantoffeln mit Seidenbäckhen u. ſchweren
Lederſohlen, prima gefüttert, pr. Paar M. 2.
Filzpantoffeln mit Filz= und Lederſohlen für Herren, Damen und Kinder.
Filz= und Salbandſchuhe.
Geſundheits=Einlegeſohlen.
Gummiſchuhe für Damen, per Paar M. 1. 60.
Gummiſchuhe für Herren M. 1. 70.
Lederſchuhe mit Holzſohlen.
Sämmtliche Artikel für Kuaben, Mädchen und Kinder in reicher Auswahl zu
verhältnißmäßig billigen Preiſen.
Gleichzeitig erlaube mir mein reichhaltiges Lager in Herrenſtiefeln, Stief=
letten
, Damenſtiefeln und Pantoffeln von Kidd= und Kalbleder, Kinderſtiefeln
für jedes Alter in empfehlende Erinnerung zu bringen.
Kidd=Crsme zur Erhaltung der feineren Lederſorten pr. Topf 50 Pf.
Hochachtungsvoll
Jacoh,
J. G.
Schuhfabrikant,
Ecke der großen Ochſengaſſe u. Löwenbrunnen.
Meß=Anzeige.
Ich beehre mich mein wieder aufs Reichhaltigſte aſſortirte Fabriklager ücht=
farbiger
Baumwollzeuge, Bettzeuge, Bettbarchende, Schürzleinen, blaue
Leinen, gebleichtes und ungebleichtes Baumwolltuch und Shirting, Sack=/
tücher ꝛc., auch dieſe Meſſe wieder in empfehlende Erinnerung zu bringen.
Eine Parthie Meterbreite Baumwollzeuge in nur ächten Farben und beſter
Qualität, werden um damit zu räumen, unter dem Fabrikpreiſe abgegeben.
Beſonders mache wieder auf eine Parthie Schürzreſten, welche zu beſonders
billigen Preiſen verkauft werden, aufmerkſam.
W.Bude wie ſeit Jahren, Ecke der Blechreihe, gegenüber der
Pöhn'ſchen Hof=Apotheke.
Aüberé Fronnherz.
8317)
ans Baden.

7187)
Melonen.
Dieburgerſtraße Nr. 41.

Prima Qual. Ruhrkohlen
Stückreiches Fettſchrot, Stück, Knab=
bel
=, Nuß= u. Schmiedekohlen, ſowie
geſchnittenes Brennholz empfehle in jedem
beliebigen Quantum zu den billigſten Preiſen.
Caſerneſtraße
J. Hold,
Nr. 52.
Gefällige Aufträge werden außer auf
meinem Comptoir noch von den Herren
M. W. Praſſel, Rheinſtraße 14, C. Pett=
mann
, Schuſtergaſſe 16, und E. Fuld,
Kirchſtr. 1, entgegen genommen. (7415
BraunſchweigerWurſt
beſte Waare
7928)
verſendet jedes Quantum gegen Einſendung
des Betrages oder Poſtvorſchuß. Wieder=
verkäufer
entſpr. Rabatt.
Oite Hollzy, Braunſchweig.

7644)

Broncirte

Pflanzenkörbchen,
etwas ganz Neues, deßgl. Hüngeampeln
mit und ohne Pflanzen ausgeſtattet, ſowie
Bouquets zu allen Gelegenheiten von den
feinſten bis zu den billigſten Preiſen em=
pfiehlt
die
Kunſt= und Handelsgärtnerei
ballh. Aohhaner.
Ed. Scharmann,
Ludwigsplatz 6,
empfiehlt ſein reich aſſortirtes
Bürſtenlager
eigenen Fabrikates in bekannter ſolider Ar=
[8167
beit, zu reellen billigen Preiſen.
8118) Ein am Molkenbrunnen lie=
gendes
Pflanzſtück iſt aus freier Hand zu
verkaufen. Näheres Hinkelsgaſſe Nr. 7
im Laden.

[ ][  ][ ]

193.

Prima Golhaer Servelatwursl

8318)

in allen=Größen wieder eingetroffen.

G. K

GEI2

Ecke der Caſino=
und Bleichſtraße.

Großes Handſchuh=Lag

von

Gebrüder Wurnn aus Throl.
Wir beehren uns ergebenſt anzuzeigen, daß wir wieder die hieſige Meſſe beziehen
mit einer großen Auswahl in allen Sorten ledernen Handſchuhen, ſowie Winter=
handſchuhen
zu allen Preiſen für Herren, Damen und Kinder. Beſonders werden
eine Parthie Glaceehandſchuhe ganz fein, nicht ganz rein in den Farben, ſowie
auch von gewöhnlichem Leder für Damen mit 1 und 2 Knöpfen, ebenſo für Herren:
ferner Däniſche und waſchlederne Handſchuhe für Herren und Damen, um damit
aufzuräumem, zum Fabrikpreiſe abgegeben.
Auch für die Herrn Officiere ſind ſehr billige weiße Handſchuhe empfohlen.
Feſte und reelle Preiſe werden zugeſichert.
Die Bude befindet ſich wie immer gegenüber dem Homberger'ſchen Hauſe und iſt
mit Firma verſehen.
F.
S
WurU als IVol.
Gebrüder
Pa. Münzing's
Photographie=Rahmen.
in jeder Größe.
Gtearinherieh,
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in jeder Packung,
penbilder & Schulen von 60 Pf.
für Pianinos, Chaiſen u. ſ. w,ſan) wird raſch u. gut beſorgt bei
empfehle zu einem ſehr billigen Preis, bei4
Abnahme von 5-10 Pfd. erlaſſe 5 pCt.
H. Hammet,

Rabatt.
Ph. Weber,
Carlſtraße 24.
8320)

FTAhLoS. EElhGN
frisch eingetroffen bei
8
. REtshelmek.

8322) Zur Herbſtauspflanzung empfiehlt
Penſeen, Silenen, Vergißmeinnicht
(weiß u. blau), Masliebchen, Primelu
in kräftigen Pflanzen
die Handelsgärtnerei von
A. Arhellger,
Soderſtraße 29.
Bchulranzen
und
Taſſchen
Federkasten, Schmammbüchsen
Reissbretter, Reisszeuge, Farb.
Easten I. S. W. Lampenschirme
von 18 Pl. anempfiehlt gut u. billigſt
G. Hammer,
8
Schulſtraße 5.
8324)
Für Bierbrauer!
Schmiedeiſerne Brenneiſen in allen be=
liebigen
Größen ſtets vorräthig bei
W. Wilke, Alexanderſtraße 9.

Schulſtraße 5.

8326) Aepfelmühlen beſter Conſtruction
bei
W. Wilke.
zerlegt, das Pfd. zuſ 60,
5 Hürsoh und 80 Pf. im
Großh. Geflügelhof.

Vermiethungen.
4398) Ein freundliches Logis im Hinter=
bau
, beſtehend aus 2 großen Zimmern,
Kabinet, Küche ꝛc., Ende Juni beziehbar.
Preis 120 fl.
Ballonplatz 7.
4632) Wienersſtraße 61 der mittlere
Stock, 4 Piecen m. Zubehör, anderw. zu verm.
4532) Bel Etage Landwehrſtraße 17,
ſenthaltend 5 Zimmer mit allem Zubehör,
mit und ohne Stallung nebſt Burſchenſtube
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2 auf Verlangen auch 3 ſchöne möblirte
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Niedeſelſtraße Nr. 7. 2 Treppen hoch
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richtung
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J. Sehröder..

1657
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ſardenlogis
zu verm. und alsbald beziehbar.
5546) Aliceſtraße 9 iſt der 2. Stock,
beſtehend in 6 Zimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen und bis
1. October zu beziehen. Nähere Auskunft
ertheilt Wiltz. Nahn, Promenadeſtr. 26.
E
23
24
Waldſtraße Nr. 50
iſt der 3. Stock, beſtehend aus fünf
Zimmern, Küche, abgeſchloſſenem Vor=
platz
und ſonſtigen Bequemlichkeiten
den 1. October anderweit zu be=
5623
5 ziehen.
EIurAihaec
5641) Zwei unmöblirte Zimmer zu ver=
miethen
bei Naab, Eliſabethenſtraße 17.
MiAiauAtain
9997) Der mittlere Stock unſeres Hau=
ſes
, Eck Ludwigsplatz=Schützenſtraße 1, be=
ſtehend
aus 6 großen Zimmern und allem
Zubehör, iſt per 15. Octbr. zu vermiethen
reſp. zu beziehen.
J. G. Kahlert u. Söhne.
Eamt
5992) Beſſ. Karlsſtraße Nr. 28 iſt der
mittlere Stock an eine ruhige Familie zu
vermiethen.
6548) Victoriaſtraße 46, in der Nähe
des Herrngartens, der untere Stock,
5 Zimmer mit Veranda ꝛc., per Anfang
November oder auch früher zu vermiethen.
AIAni
6357)
Schloßgraben 13a.
Im 2. Stock ein freundliches Logis mit
ſchönſter Ausſicht, unter Glasverſchluß, vier
Zimmer, Küche, Magdkammer u. ſonſtiges
Zubehör, im October beziehbar.

6642) Laden und Wohnung
Kirchſtraße Nr. 5 zu vermiethen.
6643) Kiesſtr. 34 iſt der mittl. Stock,
beſtehend aus drei Zimmern, Küche ꝛc. ab=
geſchloſſenem
Vorplatz, zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
6667) Wendelſtadtſtraße 51 ſind
mehrere kleine und große Wohnungen zu
vermiethen.
6758) In meinem neu erbauten Hauſe,
obere Kiesſtraße 65, iſt der untere Stock
zu vermiethen. Näheres bei H. Keller,
Zimmermeiſter, Erbacherſtraße 6.
6877) Wendelſtadtſtraße 13 biſt im
mittleren Stock ein hübſches Logis, aus 3
Zimmern nebſt Küche und allem Zubehör
beſtehend, zu vermiethen und per 5. Nov.
zu beziehen. Näheres bei
W. Schäfer, Wendelſtadtſtraße 13.
6874) Frankfurterſtr. 5 bei C. W. Leske
ſein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
7056) In meinem neu erbaaten Hauſe,
Nieder=Namſtädterſtraße 35, iſt der
2. u. 3. Stock, je 5 Zimmer nebſt Magd=
und Bodenkammern und allen Bequemlich=
keiten
zu vermiethen, bis 1. Oct. beziehbar.
A. Hegendörfer.
7080) Ein ſchönes Logis, 2 Zimmer,
2 Kabinette nebſt Zubehör zu vermiethen
Roßdörferſtraße Nr. 11.
462

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1658
7066) Urafenstrasse 33 iſt der
mittlere Stock, beſtehend aus 3 Zim=
mern
und allem Zubehör zu ver=
miethen
und baldigſt zu beziehen.
1073) Wendelstadtstrasse Hr. 40
2 Treppeu hoch iſt eine Wohnung
von 5 Zimmern nebſt allem Zube
hör zu vermiethen. Nähere Auskunft
ertheilt Bäcker Spengler, Grafen=
ſtraße
33.
7219) Untere Niedeſelſtr. 68 ſind 2
ſchöne möbl. Zimmer an 1 oder 2 Herrn
zu vermiethen.
7300) Friedrichſtraße Nr. 36 eine
ſchöne Wohnung von 6-7 Zimmer, per
1. November zu vermiethen. Näheres im
Hauſe, Parterre.
7352) Soderſtraße 52 iſt der 2. Stock,
enth. 5 Zimmer mit abgeſchloſſenem Vor=
platz
nebſt Zubehör zu vermiethen.
7391) Beſſunger Carlsſtraße 47 zwei
größere und ein kleines Logis zuſammen
oder getrennt zu vermiethen und gleich zu
beziehen. Näheres Seitenbau daſelbſt.
7393) Eliſabethenſtraße 16 ein ſehr ſchön
möblirtes Zimmer bel Etage zu vermiethen.
7394) Caſinoſtraße 18 zwei inein=
ander
gehende möblirte Zimmer zu verm.
7522) Gardiſtenſtraße 16 ein Logis zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
7613) Ein kleines Zimmer an einen
Schüler zu vermiethen. Kirchſtraße I.
7614) Friedrichſtraße 18 bel Elage
1 auch 2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
7616) Bleichſtraße 44 eine geräumige
Wohnung bel Etage von 5 bis 6 Zimmern.
Näheres nebenan im Laden.
1619) Nieder=Ramſtädterſtraße 56 ein
ſchönes Manſardenzimmer nebſt Cabinet zu
vermiethen. Zu erfragen im 3. Stock.
7621) Noßdorferſtraße Nr. 18 iſt der
untere Stock, beſtehend aus 3 Zimmern,
Glasabſchluß, Boden, Keller, Holzſtall ꝛc.,
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Jäheres Soderſtraße 5l, 2. Stock.
7662) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. J. F. Böhler, Nundethurmſtraße.
7769) Dieburgerſtraße Nr. 10, dem
früheren Schulhauſe gegenüber, Stube und
Cabinet, möblirt, zu vermiethen.
7846) Marienplatz 7 parterre ein
ſchönes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
7853) Eliſabethenſtraße 28 ein möbl
Zimmer im Hinterbau zu vermiethen.
7898) Ein freundliches Zimmer iſt möblirt
um ſehr annehmbaren Preis zu vermiethen.
Nieder=Namſtädterſtraße 11 gegenüber dem
Volytechnilum.
1933) 2 Zimmer mit oder ohne Möbel
für Herrn od.Schüler z. verm. Carlſtr. 12part.
7994) Obere Hügelſtraße 13 ein klei=
neres
möbl. Zimmer. Thorhalle links eine
Treppe hoch.
7990) Zwei lleine Wohnungen in der
Liebfrauenſtraße Nr. 63 110 M. zu
vermiethen und ſofort zu beziehen. Zu
erfragen Bleichſtraße 40.

R 193
7893) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Dieburgerſtraße Nr. 20.
7989) Ein möblirtes Zimmer mit oder
ohne Kabinet zu vermiethen Martinſtr. 20.
8007) Kiesſtraße Nr. 17 iſt ein möbl.
Zimmer Ende October d. J. beziehbar.
8008) Bleichſtraße 40 ein möbl. Zimmer
zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
8009) Arheilgerſtraße 25 ein Logis
3 Zimmer, Küche u. Zugehör. Vogel.
8045) Schulſtraße 12 ein Zimmer
möblirt zu vermiethen.
8084) Magdalenenſtraße 12 ein möbl.
Zimmer gleich zu beziehen.
8093) Ein kleines Logis zu vermiethen
bei Gärtner Schmidt, Nieder=Namſtädterſtr.
8180) Niedeſelſtraße, in der Nähe
der Dragoner=Caſerne, hübſch möblirtes
Zimmer mit geräumigem Kabinet, billig zu
vermiethen.=Näheres in der Expedition.
8181) Rheinſtraße 16. Eine freund=
liche
Wohnung, beſtehend aus vier Zimmern,
Cabinet, Magdkammer, Küche und Zube=
hör
, ſogleich beziehbar.
8185) Beſſ. Carlsſtr. 56 ein möbl.
Zimmer oder ein möbl. Manſardenzimmer
mit Kabinet zu vermiethen. Preis 14 Mark.
8188) Neckarſtraße 22 ein Manſar=
denzimmer
zu vermiethen.
8189) Ein kleines Logis, ſowie 1 möbl
Zimmer ſogleich zu vermiethen.
Frohmann, Holzſtraße 10.
8192) Dreibrunnenſtraße 10 ſind zwei
vollſtändige Logis zu vermiethen.
Näheres Schulzengaſſe Nr. 20.
8193) Ein Zimmer für eine einzelne Per=
on
zu vermiethen. Geiſtberg Nr. 1.
8203) Ein hübſch möblirtes Zimmer
ſofort zu verm. Lautenſchlägerſtr. 12.
8207) Zwei ineinandergehende möblirte
Zimmer zu vermiethen und ſofort zu be=
ziehen
. Zu erfragen Eliſabethenſtraße
Nr. 33 erſter Stock.
.
rarorazutar- Puria-
atAAda
AAaATxTkKkaI5.
8328) Ecke der Magdalenen= u.
d4
b4
1 Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche,
L.
abgeſchl. Vorplatz ꝛc. Ende October,
7¾ auch früher, zu vermiethen.

AaxzAxxxrxrxAxxxrx2, 8246) Im Anfertigen aller Arten
Kammer, Keller, an einen einzelnen Herrn, ſich bei raſcher und billiger Bedienung
zu vermiethen. 8 Wilhelminenſtraße 8.
8330) Waldſtraße 24 erſter Stock1 Auch können daſelbſt einige gebildete
bis 2 fein möblirte Zimmer zu vermiethen. Mädchen das Kleidermachen erlernen.

8331) Kapellplatz 10 parterre 1 möbl.
Zimmer an einen ſoliden Herrn od. Schüler
mit oder ohne Penſion zu vermiethen.
rEiitzi
C
8332) Ein Laden mit Wohnung
in Geſchäftslage, worin mit gutem
G Erfolg ein gemiſchtes Waaren=Geſchäft
betriebeu wird, iſt Familienverhältniſſe
wegen anderweit zu vermiethen. Ein=
richtung
und Inventar kann mit über=
nommen
werden. Nüh. in der Exp.

8333 Gardiſtenſtraße 18 iſt 1 Logis
zu vermiethen und bald beziehbar.
uo
Fo.
NrPu'm
104
XAAAAAxATLazkrzzxrXx]
8334) Möblirte Wohnung in der
Ho=
bevorzugteſten
Lage der Stadt, be=
94
54 ſtehend aus 12 elegant eingerichteten 5
10
Zimmern (auch getheilt) mit nöth.
6
Betten nebſt Küche u. ſonſtigem Zu=
10
d4 behör ſofort zu verm. mit Garten=
2
d4 Antheil. Näheres in der Expedition.
prrxunzprrgy.
CW.
pVVTTL-T1)
AAAAAAA
8335) Eine freundliche Wohnung in
beſter Lage - 4 Zimmer, Küche ꝛc., Glas=
abſchluß
- auf Verlangen möbl. zu verm.
Ferner 3 möbl. Zimmer im Ganzen od.
a.
getrenut. Zu erfr. bei der Expedition.
zPu-papurzp-o-nd.

XIT.A.AATAAlAnaXAxp.
8336) Zwei fein möblirte Zimmer d=
N anderweitig zu vermiethen.
Schützenſtraße 10 erſter Stock.
2
F..
ArxATTTAAxTTxTl-XATTT.
8337) Beſſungen. Ecke der Friedrich
u. Weinbergſtraße 2 Logis zu vermiethen.
8338) In dem Neubau Liebigſtraße 11
iſt der 1. und 2. Stock zu vermiethen und
alsbald zu beziehen. Näheres zu erfr. bei
Georg Mahr, Victoriaſtraße 32.

O09
S2
22
S2
20
19
2
½.

Vermiſchte Nachrichten.
8330) Unterzeichnete beabſichtigt, franz.
und engliſche Klaſſen einzurichten.
Theilnehmerinnen werden gebeten, ſich
Lautenſchlägerſtraße eine elegante 5 baldigſt zu melden. Desgl. engl. u. franz.
Soireen.
H. v. Welling.
Friedrichſtraße Nr. 18.
8329) Zwei Zimmer, Alkov, Boden, Damen= und Kindergarderobe empfiehlt
Doris Anton, Soderſtr. 49.
he
GeschäuseröAaung und Empfehlung.
Meinen geehrten Kunden und Freunden hiermit die ergebenſte Anzeige, daß
nach meiner Rückkunft von Amerika mich wieder am hieſigen Platze etablirt und
empfehle mich in meinen Artikel beſtens.
Den Herren Aerzten theile beſonders mit, daß in Amerika Gelegenheit hatte,
mich im Anfertigen von chirurgiſchen und orthopädiſchen Inſtrumenten immer noch
mehr zu vervollkommnen, und erſuche geehrteſte Herren um recht geneigteſten Zuſpruch.
Mit aller Hochachtung
Goorg Sehrmann,
Chirurg. Juſtrumentenmacher u. Meſſerſchmied,
8266)
Mühlſtraße Nr. 68.

[ ][  ][ ]

1659

R 193.
Dr. Maurer's Pro=Realgymnaſium.
Der neue Curſus beginnt Donnerstag den 11. October. Zur Verläſſigung eines
geehrten Eltern=Publikums dürfte ſich die Auführung des folgenden Paſſus aus dem
letzthin ausgegebenen Proſpectus empfehlen.
Die Anſtalt gliedert ſich in einen dreifachen Curſus:
1) Die Vorſchule, ohne jeden fremdſprachlichen Unterricht, vorbereitend für den
Eintritt in die unterſte Claſſe des Gymnaſiums reſp. der Realſchulen. ( Auf=
nahmsalter
: 6 Jahre.)
2) Mittel=Curſus, vorbereitend für die Unter=Tertia des Gymnaſiums reſp. die
Quarta und IV. Claſſe der Realſchulen.
3) Der Ober=Curſus, vorbereitend für die Unter=Secunda und II. Claſſe der
Realſchulen, wird ſich als vornehmliche Aufgabe ſetzen, in den Unterclaſſen
des Gymnaſiums überalteten Schülern den Uebergang in die realiſtiſche
Bildungsbahn thunlichſt mit Einbringen der verlorenen Zeit zu vermitteln.
Die Fühlung, welche die Anſtalt durch Direction Herrn Feders mit den Real=
ſchulen
gewinnt, wird in dieſer Hinſicht ebenſoſehr im Intereſſe der beider=
ſeitigen
Anſtalten liegend erſcheinen, wie den betreffenden Schülern nur zu
Gute kommen können.
Auskunft ertheilt und nimmt Anneldungen entgegen den 8., 9. und 10. October
Vormittags von 11-12 Uhr.
Otto Feder, Reallehrer,
8078)
Grafenſtraße Nr. 31 mittlerer Stock.
S
19
Der Uuterricht au der Lehranſtalt
des Unterzeichneten beginnt Montag den 8. Oetober. Knaben finden vom
6. Lebensjahre an Aufnahme.
Eliſabethenſtraße 34.
Schmitz.
8218)
Das
Winterſemeſter in meiner Lehr= u. Erziehungs=Anſtalt
für Mädchen beginnt Montag den 15. October. Schülerinnen ohne alle Vor=
kenntniſſe
werden auch im Herbſt aufgenommen.
Juhie Wölda.

Ait Gegenwärtigem erlaube ich mir mein neu errichtetes
Nachschlaoe-Büreal
zur gefl. Benutzung zu empfehlen.
Dasselbe befasst sich mit dem Nachschen der Nummern von
allen in- und ausländischen: Anlehensloosen, Staats, Städte- und
Standesherrlichen Obligationen, Eisenbahn-Actien und Prioritäten
ete. ete. Die mir aufgegebenen Nummern werden sowohl in allen
früheren als auch noch stattauhabenden Liehungen sorglältig nach-
gesehen
.
Das Nachschlagen geschieht gralis.

Lugleich halte mich zum An- und Verkauf obengenannter
Werthpapiere ete. bestens empfohlen unter Lusicherung prompter
und reeller Bedienung.
D. Nalhan,
Bank- u. Wechselgeschüft.
Ernst-Auduigsstrasse Nr. 24.
S Ratholißken=Verem Darmſtadl.
Die fälligen Coupons der Antheilſcheine auf das Vereinshaus werden am
2. und 3. October zwiſchen 2 und 4 Uhr im Vereinslokal Waldſtraße Nr. 35
ansbezahlt.
Der Vorſtand.

8100) Unterzeichneter wohnt jetzt Kies=
ſtraße
L nächſt der Carlsſtraße, 1 Stiege hoch.
EE. Aöntoit, franz. Sprachlehrer.
8i8257) Gründlicher Geſang= u. Clavier=
Unterricht wird gegen mäßiges Honorar
ertheilt. Zu erfragen in der Exped. d. Bl.
8
Empfehlung.
Den geehrten Herrſchaften mache ich hier=
mit
die ergebene Anzeige, daß ich unterm
Heutigen Schloßgraben 13 ein Einſchreibe=
Büreau für weibliche Dienſtboten er=
richtet
habe und bitte mich mit Aufträgen
und geneigtem Wohlwollen zu beehren.
Achtungsvoll
Frau Schmuck Wtwe.
7788) Für 1 auch 2 jüngere Schüle
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Auf Verlangen mit Koſt.
Nieder=Namſtädterſtraße 20.
6290) Lehrlings=Geſuch.
Für mein Papiergeſchäft ſuche ich einen
jungen Mann mit guten Schulkenntniſſen.
Georg Hof, Eliſabethenſtraße.
7167) Ein auch zwei Schüler können
Penſion erhalten. Geiſtberg Nr. 6.
7628) Für einen Halbinvaliden aus dem
Feldzuge 1870-71, verheirathet und in
Darmſtadt wohnhaft, wird eine Stelle als
Auslaufer, Portier oder dergl. geſucht.
Näheres in der Exp. d. Bl.
8022)
Lehrling.
Wir ſuchen einen Lehrling mit guten
Schulkenntniſſen unter günſtigen Bedingungen
Hublitz u. Comp.,
Eiſen= u. Metallwaaren. Beſſ. Carlſtr. 14.
8241) Ein Mädchen kann das Klei=
dermachen
lernen. Carlsſtraße 21.
8245) Eine zuverläſſige Monatsfrau
geſucht. Dieburgerſtraße 82. Näh. Mühlſtr. 72.
8252) Für einen jungen Mann aus
anſtändiger Familie, iſt in einem hieſigen
Bankgeſchäft eine Lehrlingsſtelle offen.
Schriftliche Offerten ſind der Expedition
dieſes Blattes unter Nr. 8252 abzugeben.
8269) Vermißt: Ein weißer Seiden=
pudel
. Dem Ueberbringer eine gute Be=
lohnung
. Im Laden Rheinſtraße 16.

[ ][  ][ ]

P
fi
n
T
L
ve
er

1660

E 193

Mitte dieſes Monats erſcheint in unſerem Verlage nach amtlichen Quellen

earbeitet:

Falhrvllan
Eiſenbahnen, Dampfſchiffe u. Poſten
im
Großherzogthum Heſſen.
Winter 187778.
16. In Umſchlag, Geheftet. Preis 20 Pfg.
Da dieſer Fahrplan eine ſehr weite Verbreitung nicht nur am hieſigen Platze,
ſondern auch im ganzen Lande erlangt, ſo dürfte derſelbe als ein vorzügliches Publi=
kationsmittel
zu betrachten ſein, um ſo mehr, als er wenigſtens ein halbes Jahr in
den Händen der Käufer bleibt. Wir machen daher auf den dem Fahrplan beigefügten
A mTClger.
aufmerkſam und glauben dieſe Gelegenheit zu Bekanntmachungen aufs Beſte empfehlen
zu können.
Der Fahrplan erſcheint in einer Auflage von mindeſtens 3000 Exemplaren
und berechnen wir
1. Seite - 42 Petitzeilen oder deren Raum mit Mark 5.
21
3.
.2

=- 10
2.

Wir bitten aufzugebende Juſerate uns baldgefälligſt zuzuſenden.
L. C. Wiltich'ſche Hoſbuchdruckerei.

8344) Das. Winterſemeſter in meiner Lehranſtalt für die Handelswiſſen=
ſchaften
beginnt am 15. October. Außer in den Tages=Lehrſtunden findet für junge
Leute, welche am Tage verhindert ſind, der Unterricht auch des Abends ſtatt. An=
meldungen
können zu jeder Zeit bei mir geſchehen (Saalbauſtraße 18).
Emanuel Stern,
Lehrer der Handelswiſſenſchaften.
5265) Hierdurch meinen verehrlichen Kunden zur Miſtheiſung, daß ich die ſei Jahren
betriebene Metzgerei vom 1. Oktober an Herrn Metzgermeiſter Mohr abge=
treten
habe. Indem ich für das mir ſeit Jahren geſchenkte Vertrauen aufrichtig Dank
ſage, bitte daſſelbe auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen und zeichne
Hochachtungsvoll
A. Herd WIO.
Bezugnehmend auf Obiges wird es mein eifrigſtes Beſtreben ſein, das von A.
Herd Wwe. übernommene Geſchäft ebenſo weiter zu führen und ſichere relle ge=
Hochachtungsvoll
wiſſenhafte Bedienung zu.
Kalbs= und Schweinemetzger.
Laoufs Hohr,
Schirmgaſſe 8.
4l)
H a u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Heustadt,
ſtraße.

8311) Cervelatwurſt Braunſchweiger, F
SSalami deutſche, desgl. ächt ital.; Leber=*
zwurſt Braunſchw., desgl. mit Trüffeln
Pdesgl. mit Sardellen, Zungenwurſt, Roth;
Zwurſt, Blaſenſchinken, Weſtph. Schinken.;
L. Brüchweh, Kirchſtraße. 4
EEL EAshrennde.
8349) Eine kleine Sammlung hochfeiner
alter Gemälde, dabei Meiſterwerke erſten
Nanges von Jan Steen, Hobbema, Wil-
lem
v. d. Velde, Cuyp, Berchem ete.
anerkannte Originale, ſind im Ganzen oder
im Einzelnen preiswürdig zu verkaufen durch
Director Carl Criepel,
Frankfurt am Hain,
Hotel zum Schwan.

8270) Koſt und Logis für 1 oder
2 Schüler nebſt Nachhülfe.
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 43.

Agenlehgesuch.
Zum Abſatz eines leicht und überall
verkäuflichen Artikels, wozu keine kauf=
männiſchen
Kenntniſſe nöthig ſind, werden
Agenten gegen hohe Proviſion geſucht. Franco=
Offerten unter J. N. 35 beſorgt die
(8350
Expedition dieſes Blattes.

8351) Für einen jungen Mann mit
ſchöner Handſchrift wird Stelle bei einem
Anwalt geſucht. Wo ſagt die Exp.H

W-Jeden Bandwurm 2
entfernt in 3-4 Stunden vollſtändig ſchmerz=
u
. gefahrlos; ebenſo ſicher beſeitigt Bleich=
ſucht
, Trunkſucht, Magenkrampf, Epi=
lepſie
, Beitstanz, Bettnäſſen und Flech=
ten
- auch brieflich:
8352) Valgt, Arzt zu Croppenſtedt.
8354) Ein Müdchen aus anſtändiger
Familie in ein Weißwaarengeſchäft geſucht.
Zu erfragen Aliceſtraße 28, 2 Treppen.

8251) Ein Lehrling mit den nöthigen
Vorkenntniſſen auf unſer Comptoir geſucht.
Gebr. Roeder, Aliceſtraße 5.

8346) Ein junges Müdchen von 14-16
Jahren, das zu Hauſe ſchlafen kann, wird zu
Kindern geſucht. Martinſtraße 15, 1Treppe.
8347) Schüler finden freundliche Auf=
nahme
. Kirchſtraße 21, 1. Stock.
8348) Reſtaurations=Köchin kann ſo=
fort
eintreten. Wo? ſagt die Expedition.

8355) 17,000 Mark, ganz oder in
Theilen, zu 5 pCt. gegen doppelte hypo=
thekariſche
Sicherheit auszuleihen.
Wo? ſagt die Expedition.

Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.

7587) Geſucht für einen kl. Haushalt
ein Mädchen, das Kochen und Hausarbeit
verſteht. Aliceſtraße 20 ebener Erde.
Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark.
Kiefern=
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

[ ][  ][ ]

R 193

1661

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 3. Oktober.
Die öffentliche Sitzung der Stadtverordneten, welche Don=
nerstag
den 4. October, Nachmittags 24 Uhr ſtattfindet, hat folgende
Tagesordnung: 1) Waſſerverſorgungsfrage. 2) Geſuch des früheren
Criminalſchutzmanns Weil um Vergütung für im Dienſt verbrauchte
Civilkleider. 3) Verlängerung des Miethverhältniſſes mit der Maſchinen=
fabrik
und Eſengießerei, wegen Ueberlaſſung proviſ. Schullokale. 4) Den
Schuldentilgungsplan betr. 5) Bitte des evang. Stadtpfarrers, Kirchen=
rath
Ritſert dahier, um Beigebung eines Gehülfen. 6) Die Wahl zu dem
Kreistage für den Kreis Darmſtadt, hier insbeſondere die Wahl der Mit=
glieder
durch Gemeindebevollmachtigte. 7) Geſinde=Ordnung. 8) Geſuch
des Gärtners J. H. Engel um Ueberlaſſung ſtädtiſchen Grabgeländes.
9) Die Errichtung und Organiſation einer ſtädtiſchen Raummannſchaft.
10) Geheime Sitzung. - Verſchiedene perſönliche Angelegenheiten.
Mit der Tagesordnung iſt das übergedruckte Profeſſoren=Gutachten
in der Waſſer=Verſorgungs=Frage ausgegeben worden, welches wir weiter
unten im Auszuge folgen laſſen.
Verzeichniß der im IV. Quartalisr7 vor dem Schwur=
gerichtshof
der Provinz Starkenburg zur Verhandlung
und Aburtheilung kommenden Anklageſachen: Montag, den
1. October, 9 Uhr, Johann Adam Köhler II. von Eutergrund, Urkunden=
fälſchung
. 2) Dienstag den 2, 8 Uhr, Wilhelm Brauer, Küfer und
Bierbrauer von Michelſtadt, Verbrechen und Vergehen wider die Sittlich=
keit
. 3) Dienstag den 2., 12 Uhr, Friedrich Jöſt von Mörlenbach, Dieb=
ſtahl
. 4) Mittwoch, den 3., 9 Uhr, Ludwig Hofmann II. von Eberſtadt,
Meineid. 5) Mittwoch den 3., 111 Uhr, Juſtus Wilhelm Hilke von
Wolfsanger, Diebſtahl. 6) Donnerstag den 4, 8 Uhr, Chriſtine Schnei=
der
, Nätherin aus Berwangen, Kindesmord. 7) Freitag, den 5., 8 Uhr,
Hermann Moſes, Kaufmann aus Berlin, betrugeriſcher Bankerott. 8.
Camstag, den 6., 8 Uhr, Georg Ehnes, Scheerenſchleifer aus Urberach
Diebſtahl. 9) Montag, den 8., 9 Uhr, Ludwig Daniel Bernhard, Küfer,
Wirth und Specereikrämer aus Arheilgen, betrüglicher Bankerott. 10)
Dienstag, den 9., 8 Uhr, Margarethe Kohl 111. geb. Schäfer von Unter=
Abſteinach, Peter Kohl III., Landwirth von da, Meineid. 11) Mittwoch,
den 10., 8 Uhr, Heinrich Amend, Taglöhner aus Haſſenroth, Verbrechen
wider die Sittlichkeit. 12) Donnerstag, den 11., 8 Uhr, Johann Sprenger,
Seiltänzer aus Au in der Schweiz, Diebſtahl. 13) Donnerstag, den 11.,
84 Uhr, Wilhelm Zerfaß, Carouſſelbeſitzer, Körperverletzung mit tödtlichem
Erfolg. 14) Freitag, den 12., 8 Uhr, Georg Stei, Taglöhner von
Vöckelsbach, Diebſtahl. 15) Freitag, den 12., 11 Uhr, Alexander Holz,
Kaufmann von Almayen, Betrug und Urkundenfälſchung. 16) Freitag,
deu 12., 12 Uhr, Adam Depuis, Holzmacher zu Offenbach, Diebſtahl.
17) Samstag, den 13., 8 Uhr, Johann Kühuly, Buchbinder von Darm=
ſtadt
, Verbrechen wider die Sittlichkeit.!
Das Repertoire des Gr. Hoftheaters iſt in den nächſten acht
Tagen muthmaßlich folgendes: Donnerstag 4. Okt. die Hugenotten:
(Marcell, Hr. Chandon a. G.) Freitag 5. die Hageſtolzen und Mama
muß heirathen: mit Frau Haſemann=Kläger a. G., zum Schluß: Her=
mann
und Dorothea Vaudeville. Sonntag 7. Die Zauberflöte
Saraſtro, Hr. Chandon a. G.) Dienstag 9. Romeo und Julier von
Shakeſpeare.
T. A.
Die Entſcheidung, wonach die Gemeinderathsſitzungen in
Beſſungen für die Folge öffentlich abzuhalten ſind, iſt nunmehr in
dritter und letzter Inſtanz beſtätigt worden.
Hausverkauf.) Das Bildhauer Scholl'ſche Haus, untere
Eliſabethenſtraße, für 25,000 fl. an Herrn Kaufmann Schatz.
6) Der wegen ſchwerer Verbrechen gegen die Sittlichkeit bereits vor
das dießmalige Schwurgericht verwieſene K. von hier, ſoll nur ein theil=
weiſes
Geſtändniß abgelegt haben.
0 Im vorigen Jahre waren in dem Bezirk des hieſigen Steuercom=
miſſariats
4857 Perſonen zur Gewerbeſteuer herangezogen. Die Zahl
der Grundſteuerpflichtigen belief ſich dagegen auf 10,195.
G Zur Zeit ſind nur für 9800 Gulden gezogene heſſiſche 3½%
Straßenbauobligationeu und für 10,100 Gulden 4%⁄ Eiſen=
bahnobligationen
noch nicht zur Einlöſung präſentirt worden.
Der Abbruch des Triumphbogens, welcher einen ſo hübſchen
Abſchluß der Rheinſtraße darſtellte, iſt nun vollendet und damit die letzte
Spur der ſtattgehabten Feſtlichkeiten verſchwunden. Bei dem Wegräumen,
der Flaggenſtangen iſt nicht immer mit der nöthigen Vorſicht verfahren
worden; dieſelben blieben theilweiſe über Nacht im Wege liegeu, ſo daß
ein älterer Herr vorgeſtern Abend darüber ſtürzte und beſinnungslos
liegen blieb, bis er von einigen Dazukommenden aufgehoben wurde. Die
davon getragenen Verletzungen ſind glücklicherweiſe nicht bedeutend.

Waſſerverſorgung der Stadt Darmſtadt.
LAuszug aus dem der nächſten Stadtverordnetenſitzung vorliegenden
Gutachten
der Herren Profeſſoren Dr. Schmitt, Baurath Sonne, Werner
und Oberbergrath Pfannmüller.
Durch Zuſchrift des Großherzoglichen Bürgermeiſters Ohly vom
29. Juni d. Js. wurden die oben genannten Herren aufgefordert,

ſich über einige die Waſſerverſorgung Darmſtadts betreffende Fragen
gutächtlich zu außern. Hierbei handelt es ſich zunächſt nicht um das
von der Firma J. A. Aurd ausgearbeitete, auf einen täglichen Waſſer=
conſum
von 6000 Kbm. baſirte Project und ebenſo nicht um die durch
die deutſche Waſſerwerks=Geſellſchaft zu Frankfurt a. M. vorgenommene
Modification desſelben, ſondern in erſter Reihe um das ſog. Reducirte
Projekti der Herren Diehl L. und Hechler.
Um die Beurtheilung des letztgenannten Projectes zu ermöglichen,
hatte Herr Bürgermeiſter Ohly eine Anzahl Actenſtücke zur Verfügung
geſtellt und laſſen wir nun nachſtehend das Gutachten im Auszug folgen:
Tit. I.
Die erſte Frage lautet:
Iſt das fragliche Programm in thatſächlicher und techniſcher Hinſicht
überhaupt detaillirt genug, um auf Grund deſſelben das Projekt end=
gültig
feſtzuſtellen und einer Vergebung der Arbeiten reſp. einem abzu=
ſchließenden
Vertrag zur Grundlage zu dienen, oder in welchen Richtungen
ſind Vervollſtändigungen erforderlich ?
Wir ſind in der Lage, den erſten Theil dieſer Frage verneinen zu
müſſen. Das uns vorliegende reducirte Projekt einſchließlich der dem=
ſelben
beigegebenen Pläne und Zeichnungen konnen wir lediglich als ein
generelles Projekt bezeichnen. Als ſolches konnte daſſelbe allerdings
in trefflicher Weiſe dazu dienen, um ein annäherndes Geſammtbild
desjenigen Theiles des Waſſerwerkes zu bieten, welcher in erſter Reihe
zur Ausführung kommen ſoll. Ebenſo konnte dieſes generelle Pro=
jekt
eine mehr als ausreichende Baſis für die Aufſtellung eines gene=
rellen
Koſtenvoranſchlages abgeben. Allein fur die bauliche
Ausführung ſelbſt, ſowie für eine eventuelle Vergebung der Arbeiten iſt
das Projekt in mehr als einer Beziehung noch nicht reif. Ebenſo
müſſen wir die in der Anlage 6 gegebene Beſchreibung der baulichen
Anlagen und die dadurch aufgeſtellten techniſch wichtigen Submiſſions=
punkte
als ungenügend bezeichnen.
Für die Zwecke einer Bauausführung und event. Submiſſion genügt
ein generelles Proiekt mit ſo überaus allgemein gehaltener, wichtige
Details gar nicht berührende, Beſchreibung niemals, vielmehr bedarf es
hierzu ſtets eines Spezialprozektes, welches auf Grundlage ſorg=
fältiger
Spezialſtudien aufgeſtellt werden muß. Wir betonen ganz
beſonders die eben genannten Spezialſtudien, welche der Ausarbeitung
des Detailprojektes vorangehen müſſen. Denn ein generelles Projekt wird
dadurch nicht zu einem ſpeziellen, zu einem für die Ausführung geeigneten
Projekte, wenn man demſelben einge Blatt Zeichnungen uber verſchiedene
Details (Hydrant, Abſperrſchieber, Anſchlußleitung ꝛc.) hinzufügt.
Die Frage, ob Spezialſtudien überhaupt noch erforderlich ſind,
dürfte wohl von Niemand verneint werden. Wir werden im I1. Theile
dieſes Expoſe's noch Gelegenheit haben, darzuthun, wie einige rein tech=
niſch
=conſtructive Punkte noch äußerſt ſorgfaltiger und eingehender Vor=
unterſuchungen
bedürfen. Namentlich gilt dies von der Brunnen= und
der Reſervorranlage. Allein außerdem gibt es noch eine Anzahl von
wichtigen Gegenſtänden, welche unſeres Wiſſens noch gar nicht oder nur
ſo weit geprüft worden ſind, als dies für die Zwecke eines generellen
Proiektes nothwendig war. Ohne die Aufzahlung ſolcher Gegenſtände
erſchöpfen zu wollen, führen wir nachſtehend mehrere derſelben an:
Vor Allem wäre die Frage der unmittelbaren Waſſerabgabe aus
dem Druckrohr in Erwägung zu ziehen. In Zürich iſt zur Zeit ein
Waſſerwerk in der Ausführung begriffen, bei welchem die Verhältniſſe
denen Darmſtadts zum Theil ſehr ühnlich ſind. Dort iſt beſchloſſen, die
größere Hälfte des täglichen Waſſerconſums direct aus dem Druckrohr
abzugeben und einen verhaltnißmäßig nur kleinen Theil in ein Hochreſer=
vorr
zu heben. Das letztere erhielt dadurch einen Rauminhalt, der nur
ein Drittel von demjenigen beträgt, welches den genannten Waſſerbedarf
zu faſſen hätte. Allerdings läßt ſich nicht läugnen, daß eine ſolche un=
mittelbare
Waſſerabgabe aus dem Druckrohr mit einigen techniſchen
Schwierigkeiten und Bedenken verbunden iſt. Allein die ökonomiſche
Seite einer ſolchen Anlage iſt ſo hervorragend günſtig, daß eingehende
Studien über dieſelbe keinesfalls unterlaſſen werden ſollten. Wir er=
wähnen
ferner, daß die Frage der Grenze zwiſchen Hoch= und Niederſtadt
uns keineswegs endgültig erledigt zu ſein ſchemt. Wir vermiſſen in dem
uns vorliegenden Material einen genugend ausreichenden Nachweis, daß
die Höhencure L. 151 A. P. die vortheilhafteſte Grenzhöhe iſt.
Weiter erblicken wir in der Zahl, der Einrichtung und Stellung der
Straßenbrunnen, in der Einrichtung der Straßenkappen, in der Wahl
der vortheilhafteſten Rohrſtärken, in der Art und Weiſe, wie die Rohr=
leitungen
vor der Verlegung zu prüfen ſein werden, in der Lage und
Richtung des Druckrohrs, in der event. Anwendung oder Nichtanwendung
von Waſſermeſſern ꝛc. Fragen, deren Löſung zwar zumeiſt keine beſon=
deren
techniſchen Schwierigkeiten darbietet, welche aber gleichfalls eines
ſorgfältigen Studiums bedürfen, wenn die Gemeinde Darmſtadt vor
empfindlichen Schäden bewahrt bleiben ſoll.
2.
Wenn wir im Vorſtehenden nachgewieſen zu haben glauben, daß über
mehrere äußerſt wichtige Theile des künftigen Waſſerwerkes von Darm=
ſtadt
Detailſtudien noch erforderlich ſind, ſo dürfte damit auch ſchon der
weitere Nachweis geliefert ſein, daß die Ausarbeitung eines detaillirten
Spezialproiektes, zu welchem auch ein detaillirter Koſten=
voranſchlag
gehört, unumgänglich nothwendig iſt, bevor an die
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N. 193.

Ausführung des Waſſerwerkes, bezw. an die Vergebung der diesfälligen
Arbeiten gedacht werden kann.
Hiermit in ummittelbarem Zuſammenhange ſcheint uns die weitere
Frage zu ſtehen, wem wohl am zweckmäßigſten die Ausarbeitung des in
Rede ſtehenden Spezialprojektes übertragen werden ſoll. Es iſt in dieſer
Beziehung - ſo weit uns bekannt wurde - die Möglichkeit ventilirt
worden, dieſes Projekt vom General=Entrepreneur entwerfen zu laſſen.
Wir glauben uns unbedingt gegen ein ſolches Verfahren ausſprechen
zu ſollen.
Bei der Waſſerverſorgung einer jeden Stadt kommen ſehr viele
Gegenſtände vor, bei denen die Wahrung ſtädtiſcher Intereſſen von der
allergrößten Wichtigkeit iſt - Intereſſen, von denen der Unternehmer
entweder gar nicht oder nur wenig berührt wird. Gilt dies von jeder
ſtädtiſchen Waſſerverſorgung im Allgemeinen, ſo kommt hier in Darmſtadt
noch der weitere Umſtand hinzu, daß das Waſſerwerk Anfangs in ziemlich
beſcheidener Ausdehnung ausgeführt werden ſoll, daß aber deſſen
Entwickelungsfähigkeit bis zu den durch das Aird'ſche
Proiekt gegebenen Grenzen geſichert werden muß. Ob en
Generalunternehmer daſſelbe Intereſſe an einer derartigen Erweiterungs=
ſähigkeit
der urſprünglichen Anlage hat, wie die Stadt Darmſtadt, muß
mindeſtens fraglich erſcheinen. Jedenfalls dürften die in dieſer Aichtung
nicht zu unterdrückenden Zweifel genügen, um die Ausarbeitung des
Spezialprojektes durch den Generalunternehmer als nicht opportun er=
ſcheinen
zu laſſen. Wir möchten auch noch die Bemerkung nicht unter=
drücken
, daß keinerlei Garantie, die ein Unternehmer zu gewähren bereit
iſt - möge ſie auf noch ſo lange Zeit ausgedehnt werden - die Bedenken
beheben kann, die wir eben geäußert haben.
3.
Nach dieſen Auseinanderſetzungen können wir nur zu der weiteren
Anſicht kommen, daß die Ausarbeitung der eigentlichen Bauprojekte für
das Waſſerwerk Darmſtadt nur einem in ſtädtiſchen Dienſten ſtehenden
Spezialiſten übertragen werden könne. Um Mißverſtändniſſen vor=
zubeugen
, erläutern wir, daß unter der Bezeichnung Spezialiſt nicht
etwa eine Fachautorität allererſten Ranges, wie Salbach, Thiem, Bürkli ꝛc.
verſtanden ſein ſoll, daß wir vielmehr darunter einen Ingenteur uns
denken, der bei der Ausführung und dem Betriebe eines anderen oder
auch mehrerer ſtädtiſchen Waſſerwerke in ſolchem Maße mitgewirkt hat,
daß demſelben vertrauensvoll die ſelbſtſtändige Leitung der Darmſtädter
Aulage übertragen werden kann.
Nach unſerer Anſicht hätte ein derartiger von der Stadt Darmſtadt
zu engagirender Spezialingenieur zunächſt diejenigen Detailſtudien und
Vorunterſuchungen in Angriff zu nehmen, deren wir bereits Eingangs
gedachten und welche zur Ausarbeitung des Spezialprojektes unumgäng=
lich
nothwendig ſind.
Weiter hätte dieſer Techniker das Spezialprojekt ſelbſt auszuarbeiten
und die Lieferungsvorſchriften, ſowie die anderen zum Abſchluß eines mit
dem event. Unternehmer zu vereinbarenden Vertrags nothwendigen tech=
niſchen
Details (techniſchen Submiſſionsbedingungen) zu präciſiren.
Wir halten es ferner für ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Perſönlichkeit
die oberſte Bauleitung und die Baucontrole zu übertragen ware. Ebenſo
würden wir es für wünſchenswerth, wenn auch nicht für unumgänglich
nothwendig erachten, daß dem betr. Ingenieur auch die Leitung des
Waſſerwerksbetriebs übertragen werden möchte. Wir glauben dies für
die Darmſtädter Verhältniſſe deßhalb beſonders empfehlen zu ſollen, weil
ja in den erſten beiden Jahrzehnten des Waſſerwerksbetriebes auch die
ſucceſſive Erweiterung der urſprünglichen Anlage eintreten dürfte.
Selbſtredend iſt jedoch für die Ausführung der Erweiterungsbauten der=
jenige
Mann der geeignetſte, welcher die erſte Anlage geſchaffen und den
Betrieb genan kennen gelernt hat.
Zum Schluſſe beruhren wir noch kurz die pecuniäre Frage, indem
wir darauf hinweiſen, daß in dem Voranſchlage (Anl. 4) ein Poſten für
eine Art Waſſerwerks=Vorſtand aufgenommen iſt, der zwar nicht ganz
ausreichen dürfte, wobei aber der Mehrbedarf in Anbetracht der großen
zu erzielenden Vortheile kaum in Frage kommen dürfte.
4.
Die Aufgabe, welche dem nach unſerer Auſicht zu engagirenden
Spezialtechniker anzuvertrauen iſt, wäre dem Geſagten zufolge keine
geringe.
Sie iſt geeignet, die volle Arbeitskraft eines Mannes für eine große
Reihe von Jahren in Auſpruch zu nehmen und ihn für lange Zeit aus=
ſchließlich
zu beſchäftigen. Hieraus geht unſeres Erachtens unmittelbar
hervor, daß die einem ſolchem Spezialiſten zuzuweiſenden Arbeiten kaum
die Nebenbeſchäftigung eines anderen Beamten oder einer anderen Behörde
bilden können; daß eben ſo wenig der betr. Ingenieur mit allerhand
Nebenarbeiten wird betraut werden können, welche ein ganz anderes
heterogenes Gebiet berühren.
Es geht hieraus weiter hervor, daß einem ſolchen Manne auch eine
möglichſt ſelbſtſtändige und unabhängige Stellung gegeben werden muß. Wir empfehlen, einen Mann, der eine ſo große und
wichtige Aufgabe zu löſen hat, ſo unabhängig als irgend thunlich hinzu=
ſtellen
- ſo unabhängig, als dies mit dem allgememnen ſtädtiſchen Ver=
waltungs
=Organismus irgend verträglich iſt.
Titel II.
(Rein techniſcher Theil.)
Titel III.
Es wolle uns geſtattet ſein, zum Schluſſe unſere Anſchauungen über
die Vergebung der Waſſerwerks=Ausführung in unvorgreiflicher Weiſe
uns auszuſprechen.
Wir können der mehrfach in Ausſicht genommenen Ausführung
in Generalentrepriſe durch eine leiſtungsfähige Firma beſtimmen,
ſobald die Herſtellung der Brunnen davon ausgeſchloſſen
wird. Die Hauptvorzüge einer Generalunternehmung, nämlich einheit=
liche
geſchäftliche Leitung für die Beſchaffung des ganzen Baues, Einfach=
heit
des Geſchäftsabſchluſſes, Verminderung der Geſchäfte des bauaus=
führenden
Lechnikers, Oicherheit gegen Zufälligkeiten und Koſtenüber=
ſchreitungen
ꝛc. - ſcheinen uns ſo groß zu ſein, daß die Nachtheile,
welche mit einer Ausführung durch Großunternehmer verbunden ſind,
bedeutend in den Hintergrund treten. Selbſtverſtändlich iſt es hierbei,
und geht dies auch aus dem in Titel L. Geſagten ohne Weiteres hervor,
daß vor Abſchließung des Accordes das Projekt in allen
einen Theilen feſtſtehen muß.
Wir ſagten vorhin, daß wir einer General=Entrepriſe unter der
Vorausſetzung zuſtimmen, daß die Brunnenanlage davon ausgeſchloſſen
bleibt. Wie bei der Beſprechung der Brunnenanlage erörtert wurde, iſt
e3 ohne weiteres verſuchsweiſes Vorgehen nicht möglich, für die im
Griesheim=Eſchollbrücker Eichwäldchen eigenthümlichen und beſonders
chwierigen Verhältniſſe ſofort eine Conſtruction der demnächſt auszu=
ührenden
Brunnen anzugeben, welche als die techniſch zweckmäßigſte
bezeichnet werden kann. Wir ſind deßhalb, wie dies gleichfalls ſchon
angedeutet wurde, nicht der Anſicht, daß die drei in Ausſicht genommenen
Brunnen ſofort in der in Anlage 6 beſchriebenen Weiſe ausgeführt
werden. Wir empfehlen vielmehr ein fortgeſetztes verſuchsweiſes
Vorgehen, derart, daß zunächſt nur ein Brunnen hergeſtellt werde, daß
der Effekt deſſelben durch ſorgfältige Pumpverſuche feſtgeſtellt wird und
daß die gewonnenen Reſultate für den darauf folgenden Brunnen maß=
gebend
ſeien.
In ähnlicher Weiſe wäre beim zweiten, event. auch beim dritten ꝛc.
Brunnen vorzugehen, und würde man dadurch allein eine ſichere Baſis
für die Conſtruction jener großen Zahl von Brunnen gewinnen, welche
dem Geſammt=Waſſerwerk in Zukunft angehören ſollen.
Eine Verzögerung in der Fertigſtellung des Waſſerwerkes iſt hierbei
nicht zu befürchten; denn die Ausführung des ſtädtiſchen Rohrnetzes
nimmt eine ſo lange Zeit in Anſpruch, daß auch die Fertigſtellung der
Brunnenanlage in der von uns empfohlenen Weiſe während derſelben
Zeit bewirkt werden kann.
Wenn wir ein ſolches Vorgehen als das zweckmäßigſte erachten, ſo
iſt damit ſchon erwieſen, daß die Brunnenherſtellung von der General=
Entrepriſe auszuſchließen iſt und auf Grundlage von Spezial=Verträgen
auszuführen ſein wird.
In Betreff der Maſchinenanlage, der Druckrohrleitung und der
Reſervoire halten wir eine Veraccordirung nach Pauſchſummen für zu=
läſſig
, wenn daneben zum Voraus feſtgeſtellt wird, nach welchem Ein=
heitspreiſe
etwaige Ertraausführungen berechnet werden ſollen.
In Betreff des Vertheilungsnetzes ſollte indeß in den Submiſſions=
bedingungen
unſerer Meinung nach ausdrücklich geſagt werden, daß die
Veraccordirung lediglich nach Einheitspreiſen ſtattfindet, wie ſolches auch
wohl von vornherein beabſichtigt ſein dürfte.
Was nun noch die Frage der Art der Vergebung anbelangt, ſo
lauben wir im vorliegenden Falle eine allgemeine unbeſchränkte
Concurrenz nicht empfehlen zu ſollen. Da der disponible Markt be=
kannt
iſt, da ferner bei der Ausführung eines Waſſerwerkes eine gewiſſe
Kunſtfertigkeit und große Zuverläſſigkeit des Unternehmers beanſprucht
wird, ſo dürfte es in der Natur der Sache liegen, daß man für eine
ſolche beſtimmte Leiſtung nur an diejenigen Firmen ſich wendet, zu denen
man das Vertrauen haben kann, daß ſie im Stande ſind, dieſe Leiſtung
zu beſchaffen.
Indeß ſind wir zur Sicherſtellung der Gemeinde und um deren
Intereſſen in ausgiebigſter Weiſe zu wahren der Anſicht, daß bei einer
ſolchen beſchränkten Concurrenz nicht nur die Firma Aird u. Comp.
in Berlin und die deutſche Waſſerwerks=Geſellſchaft in Frankfurt a. M.
aufzufordern ſeien, bezügliche Offerten einzureichen, ſondern daß jedenfalls
noch eine dritte, wenn möglich noch eine vierte Firma in Ausſicht ge=
nommen
werde.
Darmſtadt, am 3. Auguſt 1877.
Pfannmüller. Dr. Eduard Schmitt. Sonne. R. R. Werner.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei=