Adonnementspreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärts perden von allen Poſt=
Emtern Beſtedungen
enigegengenom=
nen zu 1 Mark 3o Pf. pro Quaräal
inc. Poſlaufichlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeblatt)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
verden angenommen n
Daemſtab=
von der Expebition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr Bläßek,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliben Annolken=
Erh=
ditionen=
140. Jahrgang.
Amlliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, ſowie des Großh. Volizeiamls Parmſtadl.
73 I39
157T
Donnerſtag den 16. Auguſt.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1877.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Vacanzenliſten, welche die freien Anſtellungen aufführen, deren
Beſetzung durch Militär=Anwärter erfolgen kann, von jetzt ab auch eine Rubrik: „Großherzoglich Heſſiſche (25.) Diviſion' erhalten
werden, welche alle in gleicher Weiſe zu beſetzenden Stellen in deren Bereich nachweiſt.
Dieſe Liſten liegen ſowohl bei dem unterzeichneten Commando, als auch bei den Bezirls=Feldwebeln läglich Nachmittags
von 3 bis 5 Uhr zur Einſicht offen.
Die Militär=Anwärter des Kreiſes werden mit dem Aufügen beſonders hierauf aufmerkſam gemacht, daß alle im
Bewer=
bungsfall einzuſchlagenden Schritte ebendaſelbſt in Erfahrung gebracht werden können.
Bezirks=Commando Darmſtadt I.
Für den beurlaubten Bezirks=Commandeur:
Brodrück,
Seconde=Lieutenant und Adiutant.
Edrerartadüng.
Nachdem wider den Gardiſten Karl Guſtav Wunderlich der 3. Compagnie erſten Großherzoglich Heſſiſchen Iufanlerie=
(Leibgarde=egiment Nr. 115, aus Pillmannsgrün, Gerichtsamt Falkenſtein Königreich Sachſen, gebürtig, der Deſertionsprozeß
eröffnet iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Sonnabend den 15. Dezember d. Js., Vormittags 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen, er in contumaciam für einen Deſerteur erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden würde.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1877.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſiſchen (25.) Diviſion.
Ereparka'ung
Nachdem wider den Musketier Nikolaus Grießer der 2. Compagnie 2. Großherzoglich Heſſichen Iufanterie=Regiments
(Großherzog) Nr. 116, aus Ober=Ehnheim, Kreis Erſtein im Elſaß gebürtig, der Deſertionsprozeß eröffnet iſt, wird derſelbe
hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Sonnabend den 15. Dezember d. Js., Vormittags 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termine ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen, er in contumaciam für einen Deſerteur erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden würde.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1877.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heiſiſchen 25.) Diviſion.
Be o n n r m n ch ü n g
Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 30. v. Mts. lin Nr. 150 des Darmſtädter Tagblatts) bringen wir
nachträglich zur öffentlichen Kenntniß, daß nach den Controlergebniſſen des Monats Juli 1877 noch folgende Verkäufer
durch=
gängig tadelloſe Milch zum Berkauſe gebracht haben:
Chriſtiane Ackermann von Ober=Ramſtadt. Georg Bauer von Ueberau. Georg Bundſchuh von Lengfeld. Daab und Kaf.
fenberger von Groß=Bieberau. Johs. Engel von Sensfelderhof. Heinrich Frick von Rodau. Georg Gunſt von Gundernhauſen.
Ludwig Heppenheimer von Nieder=Ramſtadt. Ludwig Hörr von Georgenhauſen. Ph. Krämer von Nieder=Ramſtadt. Peter Lang
von Wixhauſen. Ernſt Langendorf von Gundernhauſen. Georg Lutz IV. Ehefrau von Wixhauſen. Marg. Marx von Ober=
Ramſtadt. Phil. Petri von Georgenhauſen. Phil. Pohl von Wixhauſen. Adam Spengler von Traiſa. Peter Tag von
Ar=
heilgen. Friedr. Bölker von Werſau. Ph. Wagner von Weiterſtadt. M. Reinhardt, Pachter von Beerfelden.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung:
Seim, Polizei=Commiſſär.
1230
R159.
B e k a n n t m a ch u n g.
Zu Birkenan wird am 16. d. Mts. eine Telegraphen=Anſtalt mit
be=
ſchränttem Tagesdienſt (vergl. 8 4 der Telegraphen=Ordnung für das Deuiſche Reich)
eröfſnet. - Darmſtadt, den 9. Auguſt 1877.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector:
In Vertretung:
Husadel.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Gemeinde Beſſungen erhält an Einquartierung: Vom 27. Auguſt bis:
3. September 2 Compagnien des Infanterie=Regiments Nr. 116 (250 Mann) und
vom 12. bis 28. Septbr. die 3. reitende Batterie des Feld=Artillerie=Regiments Nr. 11
181 Mann mit 90 Pferden).
Es wird beabſichligt, die Mannſchaft der Batterie und wenn möglich auch die
der beiden Compagnien mit Verpflegung auf Koſten der Gemelnde auszumiethen. Die
Vergütung für einen Mann und einen Tag iſt zu 1 Mrk. 26 Pfg. veranſchlagt.
Diejenigen Einwohner, welche geneigt ſind Einquartierung zu übernehmen, ſind
erſucht, Montag den 20. Auguſt, Vormittags zwiſchen 8 und 11 Uhr, auf dem
Nathhauſe ſich anzumelden.
Beſſungen, den 15. Auguſt 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Demmel.
6783)
Steinkohlen=Lieferung.
Die Lieferung des Bedarfs
Großherzog=
licher Hofhaltung pro 1877-78 an:
ca. 600 Ctr. Stückohlen
„ 200 „ Coals und prima Qual.
„ 1500 „ Fettſchrot
ſoll auf dem Submiſſionswege an den
Wenigſtfordernden vergeben werden.
Die näheren Bedingungen liegen zur
Ein=
ſicht bei unterzeichneter Stelle offen, an
welche auch die verſiegelten Offerten unter
der Aufſchrift:
Steinkohlen=Lieferung
zu richten ſind.
Termin zur Eröffuung der Gebote iſt
auf den 8. September d. J., Nachmit=
1ags 3 Uhr, anberaumt.
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1877.
Großherzogliches Hoſſecretariat.
6702)
Nau.
Hafer= und Grummetgras=
Verſteigerung.
Nächſten Montag den 20. d. Mts.,
Nachmittags 3 Uhr, wird in der
Hoſ=
gärtnerei Mathildenhöhe
die zweite Schur Gras
ſowie eine Parthie Hafer auf dem Halm
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1877.
Großherzogliches Hofſecretariat.
Nan.
6784)
Pferde=Verſteigerung.
Dienſtag den 21. d. Mts.,
Vormit=
tags 10 Uhr, ſollen im Großherzoglichen
Hoſſtall dahier (Mathildenplatz 17) drei
zur Zucht untauglich gewordene
Landgeſtüts=
beſchäler öffentlich verſteigert werden.
O Darmſtadt, den 14. Auguſt 1877.
J. Grosherzogliche Landgeſtüts Direction.
Pſerde=Verſteigerung.
Dienſtag den 21. Auguſt d. J.,
Vor=
mittags 10 Uhr, wird in der Gendarmerie=
Caſerne dahier ein ausrangirtes Reipferd
gegen baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1877.
Großherzogliche Gendarmeriecorps=
Verwaltung.
6786) Schenck, Stabsquartiermeiſter.
Bekanntmachung.
Samſtag den 18. d. M., Vormittags
um 10 Uhr,
ſollen die bei der Anlegung von
Schlamm=
käſten in der Stiftſtraße vorkommenden
Steinhauer=, Maurer=und Schloſſerarbeiten,
ſowie die Lieferung von Thonröhren durch
Soumiſſion auf dem Stadtbauamt öffentlich
vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
wo=
ſelbſt auch bis zu obigem Termin die
Of=
ferten einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6787)
Ohly.
Feilgebotenes.
Wein zu verkaufen.
Eigenes Gewächs, 1875r, von
unzwei=
felhafter Reinheit, 10 Liter 6 Mark, in
Gebinden billiger. Franzöſiſcher Rothwein
in Flaſchen, 5 Flaſchen zu 8½ Mark.
Kleinere Proben werden nicht abgegeben.
Zahlung bei der Abnahme.
6375) 82¼ Dieburgerſtraße 82½
Bohnenſchneid=Maſchinen
ſeigener Conſtruction, auf beiden Seiten
Meſſer, ſtatt der früheren ſchädlichen
Zink=
rolle; eine Verbeſſerung, welche die Bohnen
nicht queſſcht. Auch werden ſolche
leih=
weiſe abgegeben bei
Georg Weiler,
Wilhelminenſtraße 8.
0374)
WICüusalnnn ain,
Lebende grosse Takelkrebse,
Neue hohl. Vollhäringe,
Vollhäringe marin.,
ſoräucherte Elb Aale,
1877r Elb-Caviar, großkörnige,
prima Waare,
empfiehlt
Die Fluß= und Seefiſch=Handlung
L. Brüchweh,
Hoflieferaut,
6788) Kirchſtraße Nr. 9.
Herrenzugſtiefletten 1. Qualität
per Paar M. 10.
ditto 2. Qual.
9.
Damenkiddlederſtiefel mit Elaſtique
1. Qual. auf Nahmen gearbeitet
per Paar M. 9.
ditto Chagrinſtiefel mit Elaſtique
per Paar M. 8.50.
Damenlaſtingſtiefel mit Elaſtique
per Paar M. 5.60.
Pantoffeln, Kinderſtiefel ꝛc. in
allen Sorten und Größen billigſt
empfiehlt
G. Jacob,
Schuhfabrikant,
6420
Eck der großen Ochſengaſſe.
6351
Sauber gearbeitete
Nouleauxſtangen
billig.
W. Schmidt, Schulſtraße I.
6347) Mein Wohnhaus Steinſtr. 35,
lenthaltend 14 Zimmer und mehrere
Kam=
mern, hübſchen Garten und Stallung für
2 Pferde, iſt unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen event. zu vermiethen.
Ueber=
nahme per 1. October d. J. Näheres bei
mir ſelbſt oder bei Hrn. B. L. Trier zu
erfragen.
E. Harres, Architekt.
6049) Fortwährend Zimmerſpähne zu
haben. Auf Beſtellung werden Spähne in'8
Haus gefahren.
Wilhelm Beſt, Zimmermeiſter,
Erbacherſtraße 57.
Liebig's Fettglauzwichſe,
das non plus ultra in dieſem Artlkel, in
eleganten Blechdoſen.
Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
3581) Georg Liebig Sohn.
6704) Ein neuer leichter Landauer u.
eine gebrauchte leichte Kaleſche ſtehen zu
verkaufen. Wor ſagt die Exp.
Na. 159.
5 Hosllé's Kindermehl.
Nar öeht
L41
wonn jede Dose nebenstehende Fabrikmarke trägt.
Engros Lager bei meinem Correspondenten
H. Calmbers (Hirsch-Apotheke) in Darmstadt.
Lu haben in allen Apotheken, grösseren Droguen=
und Specereihandlungen.
Eine Dose von 1 Pfund 1 Mark 25 Pfg.
Heuri Hesllé. Chemiker in Vovey (Schweig).
HEmderWe
6705)
Da das Ledertuch an den meiſten Kinderwagen ſchädlich ſein ſoll, führen wir
von heute an zur noch
weiße Kinderwagen mit Leinwanddach
und werden gebrauchte Wagen jederzeit mit ſolcher Verdachung bei uns verſehen.
D. Fazxx a; SöhuO-
RGRS SOuaRd. TOnTand-KarIge
per ¹⁄ Tonne M. 9.
Eymamuel Fuld.
Liobig's EssigEssenz
zur Herſtellung des haltbarſten, reinſten u.
billigſten Eſſigs, welche ſich, weil die
Un=
reinigkeiten des Eſſigs darin fehlen, zum
Einmachen beſonders eignet.
Eine Flaſche der Eſſenz gibt 10-15
Flaſchen Eſſig und koſtet 1 Mark.
Ferner empfehle Weineſſig, Biereſſig
Fruchteſſig. Eſſigſprit, ſowie beſte
Ge=
vürze billigſt.
Heorg Jiebigh Hohn.
12⁄
3 Umbeersalt.
3
In dieſem Jahre beſonders billig.
Hirsch-Apotheko,
Markt 1.
427)
ko
Neue
Kronbrand)
illigſt bei
Wilh. Me=
Ballonplatz 5.
70
AlUL,
NNeues Sauerkraut
npfiehlt
Gg. Hermann.
6708) Ein Wingertsbeſitzer der Pfalz
p
at noch ſeine ſelbſtgezogene 7 Stück 5r
Vein, welche derſelbe, um leere Fäſſer zu
halten, am liebſten zuſammen billig
ab=
ben würde. Näheres im Verlage.
vorzügl. Mittel gegen
3 Anodine, Zahnſchmerz.
Niederlage bei
Carl Wahinger,Louiſenplatz 4.
6440)
Feinſten
Prima Einmach=Eſſi=
und
ſämmtliche Gewürze
bei
Wilhelm Hanck,
Ballonplatz 5.
6712) Ein neuer zweirädriger Bäckerwagen
auf Federn zu verk. Gr. Kaplaneigaſſe 60.
A2ehles
Durveas Maizena
per ¼ Paquet 60 Pfg.
30 „
¹⁄₈
empfiehlt in friſcher Sendung
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
6791)
6792) Neue große Hellerlinſen und
Neue Grüne=Kern
empfiehlt beſtens Hch. Georgi,
Wilhelminenſtraße 10.
Rheingauer Wein
naturrein, rothen 1 M. weißen 75 Pf.
per Flaſche.
Caſinoſtraße 26 parterre.
6793)
pr. Pfund 65 Pfa.,
empfiehlt
J
L. Briichevel,
Kirchſtraße 9.
Hof=Lieferant.
1331
Vermiethungen.
5460) Mühlſtraße 12 ein Logis von
4 Piecen nebſt allem Zubehör zu
ver=
miethen und baldigſt zu beziehen.
5927) Ein freundlich möbl. Zimmer zu
vermiethen. Carlſtraße 22 Vorderhaus eine
Stiege hoch.
5929) Ballonplatz 3 ein möbl. Zimner
zu vermiethen.
5986) Möblirtes Zimmer nebſt Kabinet
oberer Stock Steinſtraße 6 zu vermiethen.
5994) Heinheimerſtraße 4 ſind 2 Logis
im Seitenbau, je 3 Zimmer, Küche ꝛc.
ent=
haltend, zu vermiethen.
Ebendaſelbſt 1 Logis im Vorderhaus
mit 3 Zimmern und Küche ꝛc.
6072) Hügelſtraße 41 im 1. Stock,
gegenüber dem Großh. Palais, ſind 2 ſchön
möblirte Zimmer zu vermiethen von Anfang
Auguſt an. Näheres im Hauſe parterre.
6216) Caſerneſtraße 64, gegenüber
der Reiter Caſerne, werden bis zum 1. Oct.
d. J. fünf von Herrn Einjährigen der
Reiterei bewohnte gut möblirte Logis zur
ſanderweiten Vermiethung frei.
Näheres im 1. Stock.
6317) Steinſtraße 21 ein kleineres Haus
mitten im Garten zum Alleinbewohnen zu
vermiethen.
6319) Der zweite Stock meines Hauſes,
Georgſtraße 8, enthaltend 6 Zimmer mit
dem nöthigen Zubehör, iſt zu Anfang Oetbr.
oder Sept. zu beziehen. - Auf Wunſch
können 2 geräumige Manſardenzimmer bei=
Dr. Kaufmann.
gegeben werden.
B7I7) Wihelminenſtraße TIfk
eiz Laden
nebſt Logis zu vermiethen.
Näheres daſelbſt eine Stiege hoch.
Cainairznainn
5779 Ein großes, geraumiges Togis
mit allem Zubehör, im Vorderhaus, per
Ende Auguſt beziehbar. Kirchſtraße 8.
W
1
6720) Soderſtraße 52 iſt der 2. Stock,
enth. 5 Zimmer und die Manſarde, enth.
3 Zimmer, getrennt oder zuſammen zu
ver=
miethen; auf Verlangen auch bald zu beziehen.
„
6723) Ein großes geräumiges Logis,
5 Zimmer mit allem Zubehör, im
Seiten=
bau, ſofort beziehbar, Kirchſtraße 8.
Gtuzuzu
6724) Beſſunger Heidelbergerſtr. 105
ein Manſarden=Logis per 1. October zu
vermiethen.
6795) Ein freundlich möbl. Zimmer
ſo=
fort zu verm. Louiſenſtraße 28 Manſarde.
6796) Erbacherſtraße 10 ein Logis
ſogleich zu beziehen.
6797) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Eliſabethenſtr. 62 Seitenbau parterre.
6798) Zwei Zimmer mit oder ohne
Möbel mit ſchöner Ausſicht an einen
ſo=
liden Herrn ſogleich zu vermiethen.
Hohlerweg Nr. 9.
1332
Vermiſchte Rachrichten.
6472) Klavierunterricht wird ertheilt
(Methode der Muſikſchule zu Frankfurt a. M.)
Zu ſprechen Vormittags von 10-12,
Nach=
mittags von 3-5 Uhr.
Kahlertſtraße Nr. 12.
I. Stock links.
im Blumenthalviertel)
6574) Schriftliche u. Rechnungs=
Ar=
beiten jeder Art werden ſchnell und
zuver=
läſſig ausgeführt. Näheres in der Exped.
6594) Nicht zu überſehen!
Getragene Kleider, Schuhe und Stiefel,
Bettwerk, Weißzeug, Uniformen und alle in
dieſes Fach einſchlagende Artikel kaufe zum
höchſten Preis. Beſtellung erbitte per Poſt.
L. Falk, kl. Ochſengaſſe 7.
6595) Ein Keller nebſt Hofraum, für
ein Flaſchenbier=Geſchäſt geeignet, wird zu
miethen geſucht. Offerten sub J. K. 11
in der Exp. d. Bl. abzugeben.
6681)
Für ein hieſiges,
feines Putzgeſchäft wird eine
durchaus erfahrene
mOAsti
lerſte Arbeiterin) geſucht.
Offerten unter fl. 420 A.
befördert die Expedition ds.
Blattes.
4220a) Ein junger Mann aus guter
Fa=
milie findet bei mir Stelle als Lehrling
J. G. Keller,
Material= u. Farbwaaren=Handlung.
im beſten Betriebe, mit vollſtändiger
Laden=
ſEinrichtung, Comptoir, Keller ꝛc. alsbald
übernehmbar (auch eignen ſich die
Loka=
litäten für jedes andere Geſchäft) zu
ver=
miethen. Kirchſtraße 8.
M4=
6732) Stebenzehntauſend Mark ganz
oder getheilt Anfang September auszuleihen.
Näheres in der Expedition.
6738) Eine Wittwe uimmt noch
fort=
während Kunden zum Friſiren an.
Zu erfr. Schirmgaſſe Nr. 4, 3r Stock und
Erbacherſtraße Nr. 13 im Seitenbau.
5 6694) Ein junger Wachtelhund
½½ jährig. mit weißer Bruſt und
Elangen Ohren, auf den Namen/
„Molly', auch „Mops”, hörend, iſt
ent=
laufen. Dem Wiederbringer gute Belohnung
Vor Ankauf wird gewarnt. Näh. in der Exp.
6700) Geſucht wird zum 15. Septbr.
eine ſchöne Wohnung von 4-5
Zim=
mern in der Nähe der Neckarſtraße und
des Bahuhofes. Gefl. Offerten mit Preis=
Angabe unter 119 an die Exp. d. Bl. erbeten
6800) Es können 2 Arbeiter
Schlaf=
ſtellen erhalten. Schuſtergaſſe 17.
F6 159.
6768)
Der Unterzeichnete hat vom Heutigen an ſeine
ärztliche Praxis wieder übernommen.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1877.
Dr. Fr. Lieyaheahiar.
Mein Comptoir, Lager und Fabrik
beſinden ſich vom 15. d. Mts. an in meinem Hauſe
Waldſtraße 38.
S. Laudenheimer
6729)
Cigarren=Fabrik.
E
n
AAAzv Bi udundonuhn”
¼ werden auf das Unübertrefflichſte gewaſchen bei
6728)
G. Hauptanaooo,
Handſchuhmacher,
Ecke der Eliſabethen= und Wilhelminenſtraße,
W Sonntags bleibt von nun an das Geſchäft geſchloſſen.
oeſchafts-Verlegung und Empſeylug.
Einem verehrlichen Publikum, ſowie meinen werthen Freunden und Bekannten
hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mein Geſchäft von Schützenſtraße Nr. 5 mit dem
Heutigen in das von mir käuflich erworbeue Haus Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 7
verlegt habe.
Indem ich für das mir ſeither geſchenkle Vertrauen beſtens danke, bitte daſſelbe
auch auf mein neues Unternehmen übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Carl Wüll,
Ernſt=Ludwigſtraße 7.
6746)
Darmstadt, den 1. August 1877.
P. P.
Hierdurch beehre ich mich hnion mitzutheilen, dass ich in hiesiger Stadt,
Elisabethenstrasse 26. eine
Buch, Landkarten &am; Husikalien Handlung
eröffnet habe.
Ich bitte Sie bei Bedark von literarischen Werken, Musikalien ete. Zich
meiner Firma gütigst erinnern zu wollen und sichere Ihnen im Voraus dis
pünktlichste und reellste Bedienung zu.
Durch ein wohlassortirtes Lager der gangbarsten Werke aus dem Gebicto
der Literatur, Neuigkeiten aus allen Fächern des Wissens, Bilderbücher, Jugend
schriften, Landkarten, Atlanten, Vorlageblätter zum Leichnen und Schön-
Schreiben ete., werde ich in den meisten Füllen in der Lage sein, Bestellungen
s0fort erledigen zu können. Nicht Vorräthiges wird schnellstens besorgt.
Veber meine Husikalien-Handlung und LeihInstitut, welche ich in kürzester
Leit eröflne, werde ich mir erlauben, weitere Mittheilungen zu machen.
Hein junges Geschäft Ihrem geschätaten Wohlwollen empfehlend, geichne ich
hochachtungsvoll ergebenst
Georg TPees.
6777) Ein noch in gutem Zuſtande, 6801) Einen Lehrling mit nöthigen
befindlicher Schreibſecretär wird zu Vorkenntniſſen ſuchtbei günſtigen Bedingungen
kaufen geſucht. Offerten beliebe man ſo= für ein feines Manufactur=Geſchäft
fort Grafenſtraße Nro. 37 im Laden ab=
L. Böttinger,
Eck der Wilhelminen= u. Eliſabethenſtr.
zugeben.
1353
M. 159
C
AAuAklzPkreett Aruahklube.
Samſtag den 18. Auguſt
6727)
am Jage der Hchlacht bei Gravelotte
RG0 GAIo JGubok
mit ikalieniſcher Nacht,
ausgeführt von der Capelle des 2. Dragoner=Regiments
im ſarten des Sohülzenhoſos.
Karten für einzuführende Herren 30 Pf.
Damen 20 Pf.
„
ſind Ahends an der Kaſſe zu haben.
Der Vorstand.
Saalbau zll Darmstadt.
Donnerſtag den 16. Auguſt
Abonnemenkis-Mulerhälikungs-Muſik.
6802)
Anfang ½8 Uhr.
S
Gruben Entleerungs=Anſtalt.
S
Die geſchätzten Hausbeſitzer werden darauf aufmerkſam gemacht, das Regenwaſſer
nicht in die Gruben eindringen zu laſſen.
Waſſer=Abfuhr koſtet das Doppelte.
Maſchinen, Wagen und Fäſſer ſind in großer Reparatur, weßhalb in den erſten
14 Tagen nicht abgefahren werden kann.
Carlshof, den 10 Auguſt 1877.
F. F. Pillhen.
6804) Ber l o r e n.
Vor einigen Wochen wurde ein
eng=
liſches Gebetbuch in Maroquin=
Ein=
band mit vergoldeten Ecken und Schloß
verloren, oder kam auf andere Weiſe
ab=
handen. Wer darüber Auskunſt ertheilt,
oder es zurückbringt, erhält eine gute
Be=
lohnung Annaſtraße 22.
Israelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge)
Gamstag den 18. Auguſt= Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Sabhathausgang um 8 Uhr 5 Min.
Feinster medicinischer
Vorsch-Loborthran
fast geruch- und geschmacklos in
Pla-
schen mitgestempeltemMetall-Verschluss
. Originalflasche M. 060.
N. 1.00.
„
M. 1.70.
„
Derselbe eisenhaltig pro Flacon
Ml. 1 - zu haben bei
G. L. Kriegk in Darmstadt.
G. P. Poth
„
C. Schweikert
„
3
fl. Gläser in Dieburg.
C. Becker in Gross.-Umstadt.
8
Stelle=Geſuch!
6805) Ein cautionsf. verh. Mann, im
Beſitze der beſten Zeugniſſe und ſchöner
Handſchrift, ſucht Stelle als Verwalter,
Rechnungsführer oder ſonſtigen
Vertrauens=
poſten. Gefl Offerten unter G B Nr. 910
bef. die Exp. d. Bl.
6806) Es wird eine Wärterin für
die hieſige Kleinkinderſchule geſucht.
Näheres zu erfragen Mauerſtraße 5.
Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, welche an dem ſchmerzlichen
Ver=
luſte unſeres geliebten Gatten, Vaters,
Schwiegervaters und Großvaters, dem
Schuldiener H. Pfeiffer, ſo herzlichen
Antheil nahmen und ihn zur letzten
Ruhe=
ſtätte geleiteten, ſagen wir hiermit unſeren
innigſten Dank.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1877.,
Die trauernden Hinterbliebenen.
Tages-Kalender.
Donnerstag 16. Auguſt: Abonnements=
Unterhal=
tungs=Muſik im Saalbau.
Samstag 18. Auguſt: Sommercaſino des Geſang=
Vereins Liedertafel. — Commer=Caſino des
Ge=
ſangvereins Sängerluſt. - Großes Garten=
Concert des Kriegervereins Darmſtadt.
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt. von W.
Vor hundert Jahren.
(Fortſetzung aus Nr. 154.)
Auch ein Hunde=Ukas wurde von der Polizei erlaſſen, und darin
an=
geordnet, daß die Metzger „ihre Hunde mit tüchtigen Maulkörben verſehen
und dieſelben des Nachts, wie auch an Sonn= und Feiertagen über
ein=
halten ſollten, oder aber ſich zu gewärtigen hätten, daß nicht nur der
Eigenthümer mit einer ohnnachläßlichen Strafe von 10 fl. angeſehen,
ſon=
dern der Hund von denen darauf ſtoßenden Patrouillen und Wachten mit
deren Bajonets oder Seitengewehr todt geſtochen oder gehauen werden
ſolle.
Ebenſo war die Polizei ſehr thatig in dem Schutze gegen
Garten=
diebſtähle, die in jenem Jahre ſehr häufig vorkamen. Es gelang ihr, durch
eine verſprochene Denunciationsgebühr von 50 fl. und durch das gegebene
Verſprechen einer Geheimhaltung des Denuncianten eine Diebsbande zu
erwiſchen, und viele der geſtohlenen Gegenſtaͤnde wieder an die Eigenthümer
zurückgeben zu köͤnnen.
Das heute vielbeklagte Borgen ſcheint vor 100 Jahren nicht
Gewohn=
heit geweſen zu ſein, wie wir aus einer Bekanntmachung des Kanzlers von
Moſer entnehmen können, der darin erklärt, daß er üble Erfahrungen mit
einem Diener gemacht, der Waaren auf ſeinen Namen entnommen und
Fälſchungen ſich erlaubt habe. Der Miniſter erklärt dann: „Ich ſehe mich
andurch zu der öffentlichen Erklärung genöthigt, daß, wenn auf meinen
Namen bey hieſigen Kaufleuten Waaren abgeholt werden oder bei
Hand=
werkern Beſtellungen geſchehen und ſie nicht binnen 24 Stunden nach ge=
ſchehener Lieferung ihre Rechnungen an mich einſchicken und darauf binnen
Eines Tages Friſt die Zahlung ſofort baar erhalten, ich keine
Nachſor=
derung anerkennen werde, ſondern ſie ſich die Folgen ihrer nie
ver=
langten übertriebenen Höflichkeit ſelbſt beizumeſſen haben
werden."
Ein Ereigniß des Jahres war auch die Erichtung einer höheren
Töchterſchule, deren Beſtimmung folgende Bekanntmachung enthält:
„Ein geehrtes Publikum wird hierdurch benachrichtigt, daß
Endes=
unterzogene entſchloſſen iſt, dahier, ſowohl in der franzöſiſchen Sprache,
als auch in allerley jungen Frauenzimmern anſtändigen Handarbeiten und
zwar Vormittags von 9-11 und Nachmittags von 1-3 Uhr ordinären
gründlichen Unterricht, ſodann ferner von 4-6 Uhr in der Geographie,
der alten und Univerſalhiſtorie, la sphére, ein wenig Aſtronomie und
Phyſik, ſo viel als die Erziehung eines jungen Frauenzimmers
er=
fordert, annoch extraordindre Lection zu geben. Man verſichert zu gleicher
Zeit, den Hauptpunkt der Erziehurg, nemlich das Herz zu bilden und den
Verſtand aufzullaren, dabey nie außer Augen zu legen, auch um ſo weniger
zu verfehlen, als man hierunter eine vieljährige thätige Erfahrung beſitzet.
Der Preis der ordinären monatlichen Lection wird blos zu 1 fl. beſtimmet,
wegen des extraordinären Unterrichts jener feineren Wiſſenſchaften
hin=
gegen wird man eine beſondere der Sache gemeſſene, doch immer ſehr
billige Auskunft treffen.
Darmſtadt am 13. Dezember 1777.
Marianne Münz.
wohnhaft bey dem fürſtl. Rentſchreiber Herrn
Kemke in der alten Vorſtadt am Ballonplatz.
Die erſte höhere Töchterſchule nahm aber ſchon im Jahre 1781 ein
Ende, da die Vorſteherin der Schule mit Hinterlaſſung ſehr betraͤchtlicher
370
Schulden heimlich auf= und davongegangen war. Die arme Perſon
„welche”, wie es in der Bekanntmachung heißt, „ihre gutherzigen Gläubiger
durch ihre heuchleriſchen Inſinuationen und ganz eigner Gleisnerei zu
hintergehen gewußt” wurde mit ſolgendem genauen, unſchmeichelhaften
Steckbrief verfolgt. „Dieſe Betrügerin iſt von kleiner und magerer
Sta=
tur, gegen 50 Jahre alt und von Luxemburg angeblich gebürtig, hat ein
blatternarbiges Geſicht, eine hohe Stirne, ſchwarze Augen und Haare und
von den Blattern verwachſene, aber aufgeſchnittene Naſelöcher, auch wenige
und dabei wackelnde Zähne, geht mit eingebogenen Knieen einher und hat
auf dem Arm nahe an der Junctur eine geheilte und verwachſene
Fonta=
nellnarbe, etliche Zoll darüber aber ein friſch auslaufendes Fontanell,
anbe=
neben eine niederländiſche deutſche Sprache, ſpricht auch das Franzöſiſche in
dem nämlichen Dialect und pflegt letztlich meiſtentheils nicht anders als
Breye, Brühen und weiches Gemüſe zu eſſen. Sie hai ſich, ſoweit ſich dato
aus der Unterſuchung ergeben, nach Holland oder den Niederlanden
ge=
ſillchtet.: Es werden dann aller Orten Obrigkeiten aufgefordert, auf die
Entflohene zu vigiliren und ſie auf Betreten nebſt, allen ihren
Habſelig=
keiten niederzuwerfen und geſnglich anzuhalten” mit dem Verſprechen,
dieſe Gefalligteit bey dergleichen und anderen Vorſallenheiten ſchuldigſt zu
reciprociren zu ſuchen.
Eine dem Jahre 1777 angehoͤrige Schöpfung war auch die Anlage
einer Wollen=, Tuch= und Zeuge=Manuſactur im Waiſenhauſe mit 100
Actien, jede von 200 fl. Durch deren Vermittlung konnten Solche in
Stadt und Land, welche etwas verdienen wollten, rohe oder gekämmte Wolle
oder auch Flachs zum Spinnen erhalten. Die Leitung der Manufactur
hatten die Fabrikanten Gebrüder Hausmann, welche auch den Unterricht
in der Manipulation ertheilten. Im Jahre 1878 waren darin bereits
mehr als 100 Perſonen in der Stadt mit Spinnen beſchäftigt.
(Schluß folgt.)
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 16. Auguſt
— Der ſo eben ausgegebene Jahresbericht der hieſigen
Handelskammer pro 1876 beſtätigt im Ganzen die unerfreuliche
Lag=
ſaſt aller Geſchäftszweige, vorab der Maſchinenſabrikation ſowie überhaupt
der Metallinduſtrie, ohne hierin für die nächſte Zeit eine Beſſerung in
Aus=
ſicht zu nehmen. In dem Berichte wird unter den Wünſchen und
Beſtre=
bungen der Handelskammer zunuͤchſt die dringende Bitte an Großh.
Regie=
rung angeführt, bei der in Folge der Juſtizgeſetze in Ausſicht ſtehenden
Gerichtsreorganiſation bei den Landgerichten, Kammern für Handelsſachen
vorzuſehen, ebenſo wird der Nothwendigkeit einer Reſorm der Actiengeſetzgebung
ſowie der Beſtrebungen ſür Herſtellung eines internationalen Seegeſetzbuchs
gedacht. Anlaß zur Klage gibt die immer noch nicht erfolgte Beſeitigung
des Pfundes als Gewichtseinheit, während mit Beſriedigung der allſeitigen
ernſtlichen Bemühungen gedacht wird, die Erkenntniß der Schäden, an
welchen unſer wirthſchaftliches Leben leidet, zu ſördern und Handel und
Gewerbe neu zu beleben. Die Handelskammer hat ſich den Beſtrebungen
des hieſigen Lokalgewerbevereins und des Handelsvereins in Bezug
auf Credit= und Zahlungsſyſtem angeſchloſſen und den Ausſchuß des
deut=
ſchen Handelstags veranlaßt zu erwägen, ob und in welchem Maße in dem
neuen bürgerlichen Geſetzbuche die Verjährungsfriſt auf einen kürzeren
Zeit=
raum herabzuſetzen ſei.
Bezüglich der Gewerbegeſetzgebung hat ſich eine Reviſion der
Gewerbe=
ordnurg als dringendes Bedürfniß herausgeſtellt; ferner wünſcht die
Han=
delskammer ein internationales Geſetz über das Patentweſen; ebenſo hofft
ſie daß durch eine neue Geſetzgebung den Klagen Uber die Wanderlager
einiger=
maßen abgeholſen werde, obgleich erſt eine Heranziehung zur
Communal=
ſteuer die vollſtändige Gleichſtellung mit den anſäſſigen Gewerbetreibenden
herbeifuhre.
Ueber den Stand der gewerblichen Unterrichtsanſtalten ſpricht ſich der
Bericht beiſallig aus. In Betreff des Verſicherungsweſens wird im Ganzen
Günſtiges mitgetheilt und zugleich der Wunſch ausgeſprochen, daß eine
Herabſetzung der das Agenturgewerbe ſehr drückenden Steuer eintreten möge.
Unter der Rubrik „Verkehrsanſtalten; wird eine fortwährende
Aus=
dehnung des Poſtweſens, des Telegraphen= und Bahnnetzes conſtatirt.
Be=
züglich der Telegraphengebühr wird eine Herabſetzung der Tage von 5 auf
3 Pf. per Wort gewünſcht. Die Erbauung der Bahnlinie Eberſtadt=
Pſung=
ſtadt wird wiederholt befurwortet, indem es ſich hier um eine durchaus
rentable Bahnlinie handelt.
Hinſichtlich der Reichseiſenbahnfrage hat ſich die Mehrheit der
Handels=
lammer im Princip für Uebernahme der Bahnen durch das Reich
ausge=
ſprochen und zwar im Anſchluß an eine bezügl. Reſolution des Ausſchuſſes
des deutſchen Handelstags, während die Minderheit nur den Erlaß von
Reichsgeſetzen zur einheitlichen Regelung der Eiſenbahnverhältniſſe
befür=
wortet. Eigegangene Beſchwerden und Wünſche wegen übermäßiger Höhe
der Bahnfrachten für verſchiedene Gegenſtände ſowie wegen Aenderung der
Abgangszeiten einzelner Bahnzüge hat die Kammer an geeigneter Stelle zur
Berückſichtigung empfohlen.
In Betreff der hieſigen Bahnhöſe werden Beſchwerden über die
häufi=
gen Verkehrsſtörungen durch das Schließen der Barriere am Rheinthore
ſowie über den Mangel eines jeden Schutzdaches über den Perrons des
Bahnhofs der heſſ. Ludwigsbahn geführt.
Unter der Rubrik „Oeffentliche Laſten” wird bedauert, daß die
Ver=
handlungen wegen Verlegung des Hauptſteueramts in die Naͤhe der
Bahn=
höfe noch nicht zum Abſchluß gekommen ſind. Bezüglich der ungleichen
Beſteuerung des Branntweins zum Nachtheil der einheimiſchen Fabrikanten
iſt Seitens der Handelskammer eine entſprechende Eingabe an Großh.
Miniſterium des Innern ergangen.
Die Handelskammer hat ſich ſerner gegen eine beabſichtigte weitere
Complicirung der directen Beſteuerung ausgeſprochen und im Gegenſatze
zur Motivirung der Vorlage der Großh. Regierung vor Allem eine
Revi=
ſion der geſetzlichen Beſtimmungen über die Gewerbeſteuer befürwortet; ſie
hofft weiter zuverſichtlich, daß die Gefahr, demnächſt neben der von dem
Gewerbebetrieb zu zahlenden Gewerbſteuer, Einkommenſteuer bezw.
Grund=
ſteuer, auch noch von den ſür den Geſchäſtsbetrieb reſervirten Kapitalien
Kapitalſteuer entrichten zu müſſen, ſich nicht verwirklichen werde.
Den Gemeindehaushalt, locale Einrichtungen und Wülnſche betr. wird
gerne conſtatirt, daß während der vorige Bericht eine Steigerung um
25%⁄₈ mittheilen mußte, in dem Budget für 1877 keine Erhöhung des
Steuerausſchlags eingetreten iſt. Die nunmehrige energiſche Ausführung
des beſchloſſenen Waſſerwerks wird erhofft und ſchließlich bemerkt, daß der
mit 1. October 1880 zu Ende gehende Vertrag mit der Actiengeſellſchaft
für Gasbeleuchtung für weitere 5 Jahre verlängert gilt, wenn er nicht
bis zum 30. September 1878 gekündigt wird. Eine nach allen Seiten
be=
friedigende Loͤſung dieſer Angelegenheit ſei wünſchenswerth, ebenſo daß
da=
mit zugleich die Verlegung der Gasfabrik vor die Stadt zur Ausführung
gelange.
Der klar und mit vieler Umſicht abgefaßte Bericht enthält noch eine
große Anzahl mit Sorgfalt zuſammengeſtellter Tabellen und Mittheilungen
aus denen wir gelegentlich Einiges von allgemeinem Intereſſe bringen
twerden.
Die Eiſenbahnpacketbeförderung nimmt, nachdem ſie
lange wenig Beachtung gefunden nunmehr einen ſehr erheblichen Aufſchwung
und bereitet der Poſt eine empfindliche Concurrenz.
0 Aus amtlichen Abrechnungen iſt erſichtlich, daß die Koſten für
Ver=
pflegung unſerer Diviſion in Frankreich vom Tage der Ratiſication der
Friedenspräliminarien bis zur Räumung des franzöſiſchen Gebiets die
Frankreich zur Laſt fielen, den Betrag von etwa einer Million
Gul=
den erreicht haben.
0 Nach der bisherigen Geſetzgebung iſt die Ermittelung und
Feſt=
ſtellung der Collateralſteuer in den Provinzen Starkenburg und
Oberheſſen den Gerichten übertragen, ein Geſchäft, welches in
Rhein=
heſſen von jeher den Finanzbehörden oblag, wie dieß auch in
Preußen der Fall iſt. Die Gerichte erſcheinen bei uns als Hilfsorgane
der Steuerbehörde, üben alſo eine Function aus, welche ſchon nach
allge=
meinen, insbeſondere in der Neuzeit bei Feſtſtellung des Geſchäftskreiſes der
Gerichtsbehörden beobachteten Principien denſelben nicht zugewieſen ſein
ſollte, und hat auch der dermalige Zuſtand verſchiedenen Mißſtänden
Ver=
anlaſſung gegeben, weßhalb der Abg. Heinzerling den Antrag geſtellt,
die Regierung zu erſuchen rechtzeitig Vorkehrung zu treffen, daß beim
Inkraſt=
treten der Reichs=Juſtizgeſetze die Gerichte der rechtsrheiniſchen heſſiſchen
Provinzen mit Ermittelung und Feſtſtellung der Collateralſteuer nicht mehr
befaßt erſcheinen.
Ein an dem Neubau der Realſchule beſchäftigter
verheirathe=
ter Maurer aus Dieburg mußte am Dienstag Nachmittag, in Folge
eines Sturzes erhaltenen Schädel= und Wirbelbruchs, welcher
lebensgefahr=
lich ſein ſoll, in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht werden.
0 Wohl noch in keinem Jahre iſt von der Anwendung der
Dampſ=
dreſchmaſchinen ein ſo ausgedehnter Gebrauch gemacht worden, als
in dieſem.
Ein Mannheimer Metzger wurde am Samstag durch die
dro=
hende Unterſuchung ſeiner Wurſt, welche nachweislich ſtark
gebinde=
mittelt war, derart in Schrecken verſetzt, daß er ſeinen ganzen
Wurſt=
vorrath letwa 2 Centner) in den Neckar warf.
— Auf dem zu Schildau bei Lorgau abgeſuchten Feldſtück
wur=
den über hundert Colorado=Käfer, ſowie unzahlige Larven und Gier
gefunden. Der Thatbeſtand iſt nach der Anſicht der Commiſſarien, die an
Ort und Stelle ſind, viel bedenklicher, als zu Mühlheim. Es ſind die
um=
fangreichſten Maßregeln getroffen worden, um die angrenzenden Felder
aufs Genaueſte abzuſuchen und die weitere Ausbreitung des Käſers zu
verhindern.
Abſtammung. Ein Erzieher, der ſeinem Zöglinge den
Grund=
ſatz der deutſchen „Abſtammung' erklärte, bemerkte, man müſſe ein U in
allen jenen Worten ſchreiben, welche von ſolchen herkommen, die mit einem
u geſchrieben werden. Der Knabe, welcher von dem Lehrer gefragt wurde,
ob er dieſes verſtehe, verſicherte, er habe es gut begriffen. Als er aber in
einem nachher vom Lehrer diktirten Satze das Wort Milch mit einem l
ſchrieb, fragte ihn der Lehrer um den Grund. „Nux, verſetzte der Knabe
ganz naiv, „die Milch kommt ja von der Kuh her.-
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.