=No½ SOvnOvoybé
„
Abonnementspreig
5 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark J0 Pf. pro Quartal
ncl. Poſlaufſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
uſtrirkes Anterhallungsblall.
Inſerate
werden angenommem in Darmſtad
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen don Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=Expes
ditionen.
140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadk.
Wé 155
Freitag den 10. Auguſt.
1877
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Herauslooſung ſtädtiſcher Obligationen.
Zu Ausführung des 1877r Schulden=Tilgungsplans ſind noch für 8100 Mrk.
4½ pEt ſtädtiſche Obligationen heimzuzahlen. Bei der deßfalls vorgenommenen
Ver=
loſung ſind folgende Stücke gezogen worden und zwar:
Lit. N. 300 Mark die Nummern 52 und 177 - 600 Mark.
„ 0. 600 „ „ Nummer 72.
- 600 „
„ P. 1500 „ Rummern 22 und 170 — 3000 „
64 und 407 = 400 „
G. 200 „ „
„
„ R. 500 „ „ Nummer 472
- 500 „
8. 1000 „ „ Nrn. 144, 270, 336 — 3000 „
Summa 8160 Mark.
Indem wir die Beſitzer dieſer Obligationen hiervon in Kenntniß ſetzen, fordern
wir dieſelben hiermit auf, die Kapitalbeträge nebſt rückſtändigen Zinſen innerhalb dreier,
Monaten von heute an gerechnet bei der Stadtkaſſe dahier gegen Rückgabe der
be=
treffenden Obligationen mit dazu gehörigen Zinscoupons um ſo gewiſſer in Empfang
zu nehmen, als von dem bezeichneten Verfallziel ab eine Verzinſung dieſer
Obliga=
tionen nicht mehr ſtattfindet.
Darmſtadt, den 31. Juli 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
6414)
Appfel, Beigeordneter.
6528) Frucht=Verſteigerung.
Freitag den 10. d., Nachmittags
2 Uhr, wird auf der Hofgärtnerei
Ma=
thildenhöhe:
11 Morgen Hafer,
ſowie um 3 Uhr auf der Anlage Marienhöhe:
etwas über 8 Morgen Hafer
in mehreren Parzellen,
öffentlich an den Meiſtbietenden gegen
Baar=
zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1877.
Großherzogliches Hofſecretariat.
Nau.
Bekanntmachung.
Dienſtag den 14. Auguſt l. J.,
Vor=
mittags 10 Uhr, ſoll für die Schulen die
Anlieferung von 300 Centner Steinkohlen
Ruhrer Fettſchrot prima Qualität, und
30 Centner Stückkohlen zur Heizung der
Kirche pro 1878 öffentlich auf dem hieſigen
Ratbhaus an den Wenigſtfordernden
ver=
ſteigt werden.
Beſſungen, den 2. Auguſt 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
6418)
Demmel.
Feilgebotenes.
6049) Fortwährend Zimmerſpähne zu
haben. Auf Beſtellung werden Spähne in's
Haus gefahren.
Wilhelm Beſt, Zimmermeiſter,
Erbacherſtraße 57.
6532) Klee zu verkaufen.
J. L. Buſchbanm, Arheilger Chauſſee.
6347) Mein Wohnhaus Steinſtr. 35
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Kam=
mern, hübſchen Garten und Stallung für
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zu verkaufen event. zu vermiethen.
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Kirchſtraße 9.
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Ballonplatz 5.
6507) Hiermit erlaube ich mir mein
Weißzeug=Geſchäft in empfehlende
Er=
innerung zu bringen. Auf Wunſch werden
auch Arbeiten mit der Hand genäht.
O. Welcker, Soderſraße 25.
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6594) Nicht zu überſehen!
Getragene Kleider, Schuhe und Stieſel,
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dieſes Fach einſchlagende Artikel kaufe zum
höchſten Preis. Beſtellung erbitte per Poſt.
L. Falk, kl. Ochſengaſſe 7.
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6441)
Ballonplatz 5.
6408)
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Ch. Werner, Schmied, Langgaſſe 6.
6533) Ein ſchwarzer Anzug faſt neu
iſt zu verkaufen. Alexanderſtraße Nr. 5
eine Stlege hoch.
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Neuer Elb-Caviar
6586)
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L. Brüchweh,
Kirchſtraße 9.
Hof=Lieferant.
P4de Lengen
ſoeben eingetroffen in der
Fluß= und Seeſiſch=Handlung von
L. Brüchweh,
3 Kirchſtraße 9.
Hof=Lieferant.
Zeitſchrift für landwirthſch.
Vereine v. Jahre 1831-1864
34 Bände, ſowie
Die Verhandlung der 1. u.
2. Kammer der Landſtände
d. Gr. Heſſen vom Jahre 1833
bis 1842, 40 Bände,
ſämmtlich neu u. elegant gebunden,
werden billigſt abgegeben.
6588)
Carlsſtraße 25.
Salm
friſch,
5 Seezungen
Aal
Hechte lebend,
Karpfen
empfiehlt die Fluße u. Sefiſch=Handlung von
Gebr. Nöſinger.
6590) Franz. Haſenkauinchen billig zu
verkaufen. Rheinſtraße 34 Hinterbau.
6591) Ein Tafel=Clavier iſt wegen
Abreiſe ſehr billig zu verkaufen.
Wor ſagt die Expedition.
6592) Schönes Kornſtroh.
Langegaſſe Nr. 37.
Parmesankäse ächt ital.,
Emmenthaler prima vollſaftig,
Alpenkräuterkäse,
Rahmkäse,
Edamerkäse,
Limburgerkäse
empfiehlt die Käſehandlung von
L. Briichavel,
Kirchſtraße 9.
Hof=Lieſerant.
Vermiethungen.
6361) In meinem neuerbauten Hauſe,
Beſſunger Holzſtraße, iſt eine freundliche
Manſarde=Wohnung zu vermiethen.
Wilhelm Erbes, Weißbindermeiſter.
M. 155.
1295
4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nach:
dem Ludwigsplatze gelegene 1. Etage,
be=
ſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem
Zu=
behör, zum Preiſe von 700 Mark zu verm.
F. Roſenheim.
6318) Ein ſchönes möbl. Parterre=
Zimmer, desgl. ein Manſarden=Zimmer
Eck der Wald= und Saalbauſtraße 18
6401) Kahlertſtraße 12
Blumenthal=
viertel) iſt wegzugshalber ein ſchönes
Man=
ſarden=Logis mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen u. baldigſt zu beziehen.
Heinrich Schmidt, Glaſermeiſter.
6511) Ein Logis zu vermiethen u. gleich
zu beziehen. Erbacherſtraße 10.
6513) Eliſabethenſtr. 46 Hinterbau eine
Stiege hoch 2 ſchöne unmöblirte Zimmer
gleich zu beziehen.
6514) Beſſungen. Holzſtraße Nr. 4 iſt
ein Manſarden=Logis zu vermiethen.
6553) Ein kaufm. gebilzeter junger Mann
von auswärts ſucht, um ſich zu verändern,
in Darmſtadt unter beſcheidenen Anſprüchen
Stellung als Lageriſt oder Comptoiriſt.
Gefl. Offerten beliebe man sub A 13
au die Exp. d. Bl. zu richten.
6598) Einen zuverläſſigen Hausburſcheu
zum Auslaufen ſucht
Aug. Marburg, Beſſ. Carlſtraße 54.
Gerliſchir Radzrichren
Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[4457
6595) Ein Keller nebſt Hofraum, für
ein Flaſchenbier=Geſchäft geeignet, wird zu
miethen geſucht. Offerten sub J. E. 11
in der Exp. d. Bl. abzugeben.
G.
Verloren!
Ein Portemonnaie mit Inhalt.
Abzu=
geben gegen Belohnung auf der Exp. d. Bl
6405) Zwei Schüler können Koſt und
Logis erhalten. Markſtraße 10.
-„
6591) Für eine der älteſten gut
einge=
führten Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaften
a. G. wird bei hoher Abſchluß= u. Incaſſo=
Proviſion ein thätiger Agent geſucht.
Offerten unter „Lebensverſicherung: bei ebenkonten.
der Exp. d. Bl. niederzulegen.
6582) Nadelgewandte Müdchen ſowie
Maſchinennäherin erhalten ſtändige Arbeit.
Langegaſſe 3.
Ludwigsplatz 7.
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6596)
D. 1
290Rtrag
Religiöſer
von J. L. Müller über:
Dus Werk der zwei Zeugen unter vem Widerchriſt
Freitag den 10. Auguſt, Abends 8 Uhr,
im Muſikſaal C. Stock) des Saalbaues.
Eingang beim Caſſahäuschen. Aufgang Ecke der Saalbau= und der Riedeſelſtraße.
Wag
Pſenuig-
Jwanzg
der Wam- & Indunstrie-Ausstehlung
zu Frankfurt a. Main im ehemaligen Bundes=Palais, große Eſchenheimergaſſe 26.
Sonntags und Mittwochs iſt der Eintrittspreis auf 20 Pfennig ermäßigt.
Ständige Ausſtellung aller Arten von Steinen, Eiſen, Bronce u. Zinkgußwaaren,
Sgraffitos, Parquettafeln, amerikaniſches Werkzeug, Haustelegraphen, Maſchinen,
Modellen, Schieferplatten, Kochheerden ꝛc. ꝛc. Depot in Apparaten für Krankenpflege,
Verbandmitteln, Haus= u. Reiſe=Apotheken, amerikaniſche Bettſchränke, amerikaniſche
Kinderſtühle, amerikaniſche Schlöſſer. Lönholdt's Ventilations Apparat für Stallungen.
Molkereigeſchirre verzinnt n. emaillirt ꝛc. — Entwurf von Plänen u. Koſtenanſchlägen.
6552)
Bürger-Perein.
Sonntag den 12. Auguſt
Waldiest aul dem Dommersberg
Abmarſch präcis ½3 Uhr vom Ausgang des Beſſunger Herrngartens mit Muſik.
Die Verguigunge-Commission.
Beſſunger alterer Geſangverein.
Sonntag den 12. Auguſt d. J.
Waldpartie nach dem Herrgoltsberg.
Zuſammenkunft um 2 Uhr unter den Linden vor dem Großh. Orangeriegarten.
6482)
Der Vorſtand.
1296
NJe. 155
6399) M in Geſchäft, früher Ernſt Ludwigſtraße, befindet ſich im
Darmſtädter Hof, Rheinſtraße,
was ich ergebenſt anzeige und um gef. Beachtung bitte.
Hochachtungsvoll
Ae AusEQUiAe
69
Geſangverein „Melomanen.
Samſtag den 11. Auguſt 1877 Abends 8 Uhr
SoEROT-TAImO
in der Restauration Harkwort.
6518)
Der Vorſtand.
6558)
Geſuch.
Ein Junge, der 4 Jahre die Realſchule
beſucht hat, auch eine ſchöne Handſchrift
ſchreibt, ſucht ein Unterkommen auf einem
Büreau oder bei einem Anwalt.
Zu erfragen in der Expedition.
uns
6660)
W. H. 20
wird in Folge ihres Briefes vom 3. Aug.
erſucht, ihre ganze Adreſſe unter H I 69
poſtlagernd zu hinterlegen.
6326) Pallaswieſenſtr. 24 ein möblirtes
Zimmer, mit oder ohne Koſt, zu vermiethen.
Cages-Kalender.
Freitag, 10. Auguſt: Religiöſer Vortrag von
J. L. Müller.
Samstag 11. Auguſt: Sommercaſino des
Darm=
ſtädter Oeconomen=Vereins auf dem Karlshof.
Drit=
- Sommer=Caſino der Melomanen.
tes Concert der Vereinigten Geſellſchaft.
Samstag 18. Auguſt: Sommercaſino des Geſang=
Vereins Liedertafel. — Sommer=Caſino des
Ge=
ſangvereins Süngerluſt.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 10. Auguſt.
Die nachſtehende Epiſode aus dem turkiſchen Kriege, welche manche
Darmſtädter intereſſiren dürfte, findet ſich in einem Briefe Sr. Durchlaucht
des Prinzen Alexander von Battenberglaus Kaſanlik den 26. Juli,
und haben wir zu deren Veröffentlichung die Ermächtigung erhalten:
„Seit meinem ltzten Briefe ſchloß ich mich einer merkwürdigen
Ex=
pedition an, welche das 9. Dragonerregiment ausführte - es handelte ſich
um die Zerſtörung der Eiſenbahnverbindung zwiſchen Adrianopel und
Philippopel. Wir ritten am 23. Juli Abends von Eski Sagra ab, ſtießen
überall auf Baſchi=Bozuks, welche uns aber auswichen, ſchwammen Uber die
Maritza und ſtürzten uns auf das Städtchen Kajodſik, 40 Kilometer ſüdlich
von Eski Sagra. Das feindliche Geſindel entfloh bei unſerem Erſcheinen;
der Bahnhof wurde beſetzt, eine Brücke und das Stationsgebäude mit
Dyna=
mit geſprengt und der Telegraph zerſtört. Der gefangene Stationschef
würde auf einen Ochſenwagen geſetzt jund, auf ſeine Bitten, ſeine zwei
Frauen gleichfalls mitgenommen Hierauf zogen wir wieder ab, von den
Baſchi=Bozuks verſolgt, kamen wir todtmüde am 24. früh 2 Uhr in Eski
Sagra an nachdem wir beinahe 24 Stunden geritten und circa 80
Kilo=
m.ter zurückgelegt hatten. Denkt Euch, was mir bei dieſer
Eiſenbahnzer=
ſtörung in Kajodſik für ein merkwürdiges Wiederſehen vaſſirt iſt: Als ich
mir den gefangenen Stationschef; in ſeiner türkiſchen Uniform und ſeine
unglücklichen Weiber (wovon die eine ſehr ſchön) näher anſehen wollte,
kriegt der Menſch eine unſinnige Freude und redet mich im ſchönſten
Darmſtädter Deutſch bei meinem Namen an - und es ſtellt
ſich ſchließlich heraus, daß der vermeintliche Türke mit ſeinen beiden Frauen
ein Darmſtädter (Beſſunger) iſt, der Telegraphiſt in Darmſtadt noch bis
vor 2 Jahren war, und die eine ſeine Frau, die andere ſeine Schweſter iſt;
er heißt Klier. Ich habe natürlich für die Leute geſorgt, ſie ſind hier
ſehr gut untergebracht; ich habe ſie heute beſucht, es ſind ſehr anſtändige
Leute, möchten gern nach Hauſe zuruͤck, haben aber natürlich kein Geld. Ich
werde mein Möglichſtes für ſie thun.” — (Der junge Prinz iſt der
Avant=
garde unter Gen.=Lt. von Gurko ſeit dem Donauülbergang zugeiheilt, und
erhielt für ſein tapferes Benehmen bei der Einnahme von Tirnowa, dem
Balkanübergang und der Eroberung von Kaſanlik von dem Kaiſer von
Rußland das St. Georgskreuz 4. Klaſſe.)
(D. 8.)
Seitens der Großh. Kreisämter wird alles Mögliche gethan, um die
Kenntniß des Coloradokäſers in ſeinen verſchiedenen Phaſen, ſowie
der durch denſelben drohenden Gefahr, unter der Bevölkerung des ganzen
Landes zu verbreiten. In der Aufregung über das Auftauchen dieſes
Feindes der Kartoffeln wid derſelbe indeß mauchmal entdeckt, wo er nicht
iſt: ſo wurde dieſer Tage die auf Kartoffelkraut geſundene Raupe eines
Todtenkopfſchmetterlings als vermeintliche Larve des Coloradokäfers auf
der Exp. d. Bl. vorgezeigt.
Im Ausſtellungslokale des Kunſtvereins iſt auf einige Tage
eine neue Arbeit unſeres Landsmanns Eugen Bracht, „Hünengrab in der
Lüneburger Haides ausgeſtellt, auf welches wir das kunſtliebende Publikum
aufmerkjam zu machen nicht verſehlen wollen. Der junge Künſtler hat ſich
ſeit zwei Jahren mit Vorliebe der Darſtellung großer Haideſcenen
gewid=
met und dieſen bei ſeinem einfach großen Charatter für Stimmungsbilder
beſonders geeigneten Stoff mit bemerkenswerther Wirkung behandelt.
HN. Das in letzterer Zeit ſo ſehr veränderliche Wetter hat leider das
Auſtreten des Traubenvilzes in dieſem Jahr wieder ſehr begünſtigt,
wodurch ſchon ſehr viele Trauben dem Verderben anheim gefallen ſind.
Um nun noch die Ubrig gebliebenen zu retten und dieſer verderblichen
Epi=
demie ſoviel als möglich Einhalt zu thun, dürſte es zweckmäßig ſein vom
Pilz befallene Trauben möglichſt bald zu entfernen und zu vertilgen,
während ganz leicht angegriffene und andere darum herumhängende Früchte
mit Schwefelblüthe (bei nicht zu feuchtem Wetter) zu bepudern ſind. Die
meiſten Spengler haben derartige Maſchinchen zu billigem Preis vorräthig.
Die Herrn Hof= und Handelsgärtner, werden auch gewiß bereit ſein, jede
weitere gewünſchte Auskunft gern zu ertheilen.
4 Seit einiger Zeit circuliren hier Gerüchte zum Nachtheil verſchiedener
hieſiger Firmen, welche ſich thatſächlich in ganz guten Verhaltniſſen
befinden. Wir halten es für unſere Pflicht das Publikum darauf
aufmerk=
ſam zu machen, derartigem Gerede gegenüber, welches nur zu häuſig einer
unſauberen Concurrenz ſeinen Urſprung verdankt, alle Vorſicht zu
beobach=
ten um nicht wider Willen dazu beizutragen, achtbare Geſchäfte aufs
em=
pfindlichſte zu ſchädigen.
In den Nächten vom 9. bis 13. Auguſt ſind, wenn wir klaren
Himmels uns erfreuen, die um dieſe Zeit alljährlich ſtattfindenden
Stern=
ſchnuppenfälle zu beobachten.
Die Nachrichten über das Befinden des bei dem letzten
Eiſen=
bahnunfalle bei Großgerau verunglückten und im hieſigen Hoſpital
be=
ſindlichen Franzoſen aus Marſeille lauten gut, ſoweit ſein Zuſtand bis
jetzt überhaupt zu beurtheilen iſt, da eine innerliche Verletzung vorliegt.
In den letzten Tagen ſind in Mainz zwei
Gerichtsentſchei=
dungen erfolgt, die auch für weitere Kreiſe nicht ohne Intereſſe ſind. In
Budenheim feuerte Jemand in eine Gruppe von Tanzenden hinein und
ſchoß einem derſelben ein Auge aus. Der Beſchädigte ſtrengte Civilklage
an und das Gericht erkannte ihm dieſer Tage 12,000 M. Entſchädigung
und 400 Mark Kurkoſten zu. Das wird ohne Zweiſel Manchen vom
Meſſerſtechen und dergleichen beſſer zurückhalten, als einige Wochen Haſt.
Der andere Fall behandelt die militariſchen Schießülbungen bei Koſtheim.
Ein Mädchen, dem ein niederfallendes Geſchoß einen Schädelſprung
veran=
laßt hat, trug als bleibenden Nachtheil Taubheit an einem Ohre davon.
Der Militärfiskus hat dafür 10,000 Mk. ſammt Zinſen vom 15. Nov. 1875,
die Koſten beider Inſtanzen und ſämmtliche Kurkoſten zu bezahlen.
— Nach dem Reichsmünzgeſetz iſt bekanntlich das Maximum des
aus=
geprägten Silbergeldes auf 10 Mk. für den Kopf der Bevölkerung
feſtgeſetzt, der Betrag des Nickels und Kupfergeldes ſoll das
Zweiundein=
halbfache der Bevölkerungszahl nicht überſteigen. Für das Silbergeld iſt
nun nach dem letzten Prägungsausweiſe vom 28. Juli die Maximalgrenze
beinahe erreicht; es betrug nämlich bis zu dieſem Termine die geſammte
Ausprägung von ſilbernen Fünfmark=. Zweimark=, Mark=, Fünfzig= und
Zwanzigpfennigſtücken 406555.497 Mk. und 80 Pf. Da das deutſche Reich
am 1. December 1875 eine Bevölkerung von 42752554 Seelen aufwies,
ſo fehlen an der zehnfachen Zahl nur noch etwa 20 Millionen Mk. Unter
dieſen Umſtänden iſt es erklärlich, daß die Ausprägung von Silbermünzen
gegenwaͤrtig faſt ganz eingeſtellt iſt; nur an den neuen
Fünſzigpfenuig=
ſtücken wird noch ſortgearbeitet. Uebrigens kommt von dem überhaupt im
Umlauf befindlichen Silbergeld wohl ſchon jetzt ein Betrag von mehr als
10 Mk. auf den Kopf der Bevölkerung. Man denke nur an die vielen
Millionen von Thaler= und Fünfgroſchenſtücken, die noch nicht aus dem
Verkehr gezogen ſind und auch wohl ſo bald nicht vollſtaͤndig herausgezogen
werden. Von Nickel- und Kupfermünzen ſind zuſammen bis jetzt
etwa 45 Millionen Mk. ausgeprägt, doch ſtockt auch hier die weitere
Aus=
prägung, da man ſich aus den Klagen der Gewerbetreibenden über den
Ueberfluß an Rleingeld wohl überzeugt haben wird, daß hier die
Maximal=
grenze etwas zu hoch gegriffen war. Von älteren Kupfermünzen ſind
be=
kanntlich nur noch die Einpfennigſtücke und die Zweipfennigſtücke einzelner
Staaten im Verkehr. An Goldmünzen werden in einigen Münzſtätten
noch immer Doppelkronen, Kronen und halbe Kronen geprägt, doch haben
überall Arbeiterentlaſſungen vorgenommen werden müſſen, am meiſten in
Berlin, wo wegen mangelnder Beſchäftigung zum großen Leidweſen der
leitenden Beamten den tüchtigſten, viele Jahre lang in der Münze
beſchäf=
tigten Arbeitern gekündigt werden mußte.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.