Darmstädter Tagblatt 1877


31. Juli 1877

[  ][ ]

140. Jahrgang.
Amkliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

(Frag= und Anzeiges(att)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerale
werdenangenommem in Darmſtad=
von
der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=Expe
dittonen

Dienſtag den 31. Juli.

1877

B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches, am 19. Juli 1877 von dem kommandirenden General des 11. Armee=Corps beſtätigtes Erkeuntniß
vom 26. Juni 1877 iſt der Rekrut Adam Darmſtädter des 1. Bataillons (Darmſtadt 1.) erſten Großherzoglich Heſſiſchen Land=
wehr
=Regiments Nr. 115 aus Eſchollbrücken, Kreis Darmſtadt, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße
von Einhundert und ſechszig Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, am 20. Juli 1877.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

5914)
Edictalladung.
Forderungen an das concursſällige Ver=
mögen
des Schreiners Conrad Menz von
Darmſtadt ſind nebſt etwaigen Vorzugs=
rechten
in dem auf
Mittwoch den 19. September l. J.,
Vormittags 8 Uhr, Zimmer Nr. 13
anberaumten Termin bei Meidung des ſtill=
ſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der
Maſſe anzumelden und zu begründen.
In dem Termin ſoll ferner über Ver=
waltung
und Verſilberung der Maſſe und
ſonſt ſich ergebende Punkte berathen und,
Beſchluß gefaßt, auch Arrangement wieder=
holt
verſucht, und ſollen in allen dieſen
Beziehungen die weder in Selbſtperſon er=
ſcheinenden
, noch durch gehörig Bevollmäch=
tigte
vertretene Gläubiger als den Beſchlüſſen
der Mehrheit der Erſchienenen beitretend
angeſehen werden.
Darmſtadt, den 7. Juli 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Hirſch,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
5915) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem über das Vermögen des Schuh=
machers
Georg Wollrab von hier der
foͤrmliche Concursproceß erkannt, werden
deſſen Gläubiger zur Anmeldung ihrer
Forderungen und etwaiger Vorzugsrechte auf
Mittwoch 19. September l. Js.,
Vormittags 1 Uhr
Zimmer 21 unter dem Rechtsnachtheil er=
folgenden
Ausſchluſſes von der Maſſe, ſo=

wie unterſtellt werdenden Verzichtes auf 6306) Bekanntmachung.
Vorzugsrechte anher vorgeladen.

In dieſem Termin ſoll über die weitere
Behandlung dieſer Sache verhandelt wer=
den
, und gelten alle nicht perſönlich er=
ſcheinenden
oder durch genügend Bevoll=
mächtigte
vertretenen Gläubiger als den
Beſchlüſſen der Mehrheit überall beitretend.
Darmſtadt, den 5. Juli 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Klingelhöffer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Freitag den 3. Auguſt d. J., Vor=
mittags
10 Uhr, werden auf dem Büreau
des unterzeichneten Proviant=Amts gegen
gleich baare Zahlung der öffentlichen Ver=
ſteigerung
ausgeſetzt; feine Roggenkleie,
Fußmehl, Haferfegekaff, Heu= und Stroh=
abfälle
, ſowie eine Parthie Coaks.
Großherzogliches Proviant=Amt
Darmſtadt.

Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 6. Augnſt d. J., Vormittags 9 Uhr,
werden im Geſchäftslokal Carlſtraße Nr. 15 wegen Geſchäftsveränderung folgende
Wirthſchafts=Utenſilien, als: 72 Gartenſtühle noch neu, 17 Gartentiſche, 60 Stroh=
ſtühle
, 19 Bänke, 22 nußb. Tiſchchen, 1 Bierpreſſion mit Zubehör, 1 Büffet, 1 Gläſer=
ſchrank
, 1 Kegelſpiel mit Zubehör, 1 Gläſerbrett, 5⬜Tiſche, Flaſchen, Gläſer, Fäſſer,
Portraits, Spiegel, 1 Hühnerhaus von Draht, und ſonſtige Gegenſtände gegen baare
Zahlung verſteigt.
G. Abler Fr., Landgeriche=Tarzalor.

Verſteigerungs=Anzeige.
Dienſtag den 31. Juli, Nachmittags 2 Uhr,
werden Hinkelgaſſe Nr. 15: 1 Kommode, 2 Kleiderſchränke, 1 Kanapee, Tiſche, Stühle,
Kleider, Weißzeug, Bettwerk, 1 ſilberne Anker Uhr und ſonſtiger Hausrath gegen Baar=
zahlung
verſteigert.
K. Strauß, Lpler.
3
344

[ ][  ][ ]

Mittwoch den 1. Auguſt, Vormittags 9 Uhr,
werden in den Wirthſchafts=Lokalitäten, große Ochſengaſſe Nr. 8, 10 vollſtändige Betten,
gute Betten, Spiegel, Tiſche, Stühle, Flaſchen, Gläſer, diverſe Weine und Brannt=
weine
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
A. Famuler, Lagalor.

Reiner Spiritus 90%. 80 Pfg. per Liter,
Fst. rectificirter 960 90

Weinsprit.
Mrk. 1 per Liter.
Feinſter Arrac, üchter Jamaica=Rum, Coguac, Franzbranntwein,
efen= und Fruchtbranntwein, griechiſche, ſpaniſche, franzöſiſche, und deutſche
Veine, rein und billig bei
14
Laäobig Sohmi
3
GOOIe

Grlechische Sanitäts-Weine.
Bostor Ersatz für Vordoaux, Sherry, Malaga oto.

Bei Abnahme von 1 Flaſche 12 Flaſchen. Vino di Baceo, rother Claret von der Inſel Santorin 1 M. 60. 1 M. 30. Kallisto, weißer Claret von Santorin 1 90. 1 60. Vorinther, trockner Rothwein von Corinth 2 1 70. Camarite, ſehr trockner Rothwein von Santorin 1 80. 1 50. Misistra Halvasier, rother Süßwein von Santorin 90. 1 30. Malvasier, vino santo, weißer Süßwein von Santorin 1 90. 1 60. Vino santo rosé, feinſter Ausbruchwein 2 70.

5922)

empfiehlt

F. SarihG-

Lazllll IuvlIUltull 1ouvhu, albhul d VUdblatull
mit 8-12 Blüthen u. Knospen. Eloxinien erecta in prachtvollen Nuancen. Fuchsien
von 0,30 bis 1 Meter Höhe von 25 Pfg. bis 1 Mark per Stück und viele hübſche
für den Blumentiſch geeignete Pflanzen empfiehlt die
Kunſt= und Handelsgärtnerei von:
6309)
Ralth. GehbauOr.

Das Dargmagazin v. Chriſtoph Schmidt,
6279
Schreinermeiſter, Lautenſchlägerſtraße Nr. 18,
empfiehlt bei vorkommenden Sterbefällen ſeinen Vorrath von Särgen in allen Gattungen
zu feſten billigen Preiſen. Auch verſehe ich hierbei alle nöthigen Beſorgungen.

Ruhrkohlen=Offert.
I2 mel. Kohlen per Ctr. mit Octroi M.l. 10.
Lo mel. Kohlen v. 15 Ctr. an oh. Oct. 95.
Bei Baarzahlung 90.
Nußkohlen von 15 Ctr. an ohne Oct. 1.10.
Bei Baarzahlung 1.
Ferner: Knabbel und Stücke billigſt.
Heinr. Jochheim,
Karlsſtraße 7.
6948)
6211) Ein ſchöner großer Garten=Vogel=
Käfig zu verkaufen. Schützenſtraße 16.

6191) Im oberen Heerdweg, neben der
Villa Friedrich (früher Hoffmann) iſt ein
Viertel Gerſte auf dem Halm zu verkaufen.
Näheres obere Hügelſtraße 18.

Neuen Inoarnal,
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Enigen Hleesaamen, ächt langen
Weissrübsamen, Wicken, Lupinen
u. ſ. w.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße I.

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Von allen Aerzten als das eintachste
u. billigste Hausmittel empfoblen gegen
Säurebildung, Autstossen, Krampt, Ver-
dauungsschwäche
und andere Magen-
beschwerden
.
¼. Original- Packet Il. 0.25.
M. 0.50.
½.

¹⁄.
M. 1.-

zu haben bei
C. Schweickart in Darmstadt.
G. Kläser in Dieburg.
L. Fischer in Gross-Umatadt.

Goorg Liebig Sohn
3962)
empfiehlt:
Darmſtädter Waſſer als angenehmes
und billiges Parfüm.
Quinolin. Stärkendes und Haarwuchs
beförderndes Mittel anſtatt China=Pommade.
Beſſer als alles Angeprieſene.
Verbeſſertes Kummerfeld'ſches Waſ=
ſer
, ein unſchädliches Mittel gegen Finnen,
Flechten, Miteſſer und überhaupt unreine
Haut.
Salichlprüparate. Zum Präſerviren
der Zähne und des Zahnfleiſches, ſowie
gegen üblen Geruch.
Anatherin=Mundwaſſer für denſelbe
Zweck.

6212) 2 mittelgroße Röder'ſche Reſtau=
rations
= u. Oeconomie=Heerde, 1,55
Meter lang u. 0,90 M. breit u. 188 M.
lang u. 086 M. breit, ca. 3 Jahre im
Gebrauch, ſind ſehr billig abzugeben.
Näheres in der Exp. d. Bl.
6213) Zur geneigten Abnahme empfehle:
pr. St.
Franz. Poularden u. Capaunenv. M.4.-
Indian. Hahnen
10.
Junge gemäſtete Gänſe 4.
Enten 2.50

Hahnen 1.

Tauben
40
Suppenhühner.
1.40
Heinrich Röhrich,
Pachter des Großh. Hof=Geflüigelhofs.
6215) Unterzeichneter iſt beauftragt,
eine Parthie reine franzöſiſche Rothweine
und Cognac im Faß u. in Flaſchen gegen
Baarzahlung billigſt zu verkaufen.
Proben ſtehen zu Dienſten.
W. Huber, Louiſenſtraße 26.
Vorzügliche Bettunterlagen
und Ledertuch, Wachstuch,
Vorhanggallerien, Rouleaux
billig abzugeben.
Tapetengeſchäft W. Schmidt,
Schulſtraße 1.
6242)
6310) hpferdige Dampfmaſchine nebſt
Keſſel zu verkaufen. Rheinſtraße 47.

[ ][  ][ ]

147.

1243

Wn.
zraoster Sobvömme,
alle Sorten in großer Auswahl empfiehlt
billigſt
Carl Waluingos,
6311)
Louiſenplatz 4.
Glenor Biſſorhasser
Clunyadi Janos Bitterquello)
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Profeſſor Juſtus von Liebig alle anderen
Bitterwaſſer übertrifft, iſt in friſcher Füllung
direct von der Quelle eingetroffen.
Verkaufspreis per ganze Flaſche 70 Pf. bei
Egmanuel Fuld,
4662)
Kirchſtraße.
r
v
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Lager von
äoht ohines. & ostind. tz,
AAéO
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145
varl vazgot,
Thee= amp Droquenhandlung,
63513
Louiſenplatz Nr. 4.
N
Dr. med. Doeoks Mittel gegen
Magenkrampf, Verdauungs=
ſchwäche
ꝛc.
Dieſes mildwirkende Pflanzenmittel, be=
reits
ſeit mehr denn 50 Jahren von Laien
und Aerzten als vorzüglich anerkannt, wird
allen an genannter Krankheit Leidenden beſtens,
empfohlen. Zeichen des Magenkrampfs ꝛc..
Unbehagliches Gefühl, Vollſein nach Speiſenu.
Getränken, Schläfrigkeit, läſtige Blähungen,
Uebelkeit, Kopfweh, ſaures Aufſtoßen, un=
regelmäßiger
Stuhlgang, ſpäter Druck in
der Herzgrube, reizbare Gemüthsſtimmung,
kurzer Athem, Engbrüſtigkeit ꝛc.
Ganze Flaſchen (für 6 Wochen) Mt. 18,
Halbe Flaſchen (für 3 Wochen)
9,

ſowie Proſpelt gratis und franco allein zu 4I7. Mathildenplatz 5 iſt einr Zut
in Harpſtedt bei Bremen.

Flügel, Piauinos, Cafelklaviere,
Harmoniums
von Blüthner, G. Schwechten, Zeitler/
und Winkelmann, Lipp, Schiedmayer,
Traiſer u. Cie. u. ſ. w. empfehle in
reichſter Auswahl zu Fabrikpreiſen.
Mehrjährige Garantie. Geſpielte Inſtru=
mente
werden eingetauſcht. Pianos zu ſß bel Etage, 6 Zimmer, Balkon und
vermiethen.


. Ef. auSt, ſtraße4s.

6312) In friſcher Sendung empfehle:
Prima Thüringiſche Cervelatwürſte,
Winterwaare, in allen Größen,
Knackwürſte per Stück 17 Pfg.,
Lyoneſer Sardellen=Mettwurſt und
Salami.
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Eck der Rhein= u. Grafenſtraße.
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Besten Weinessig,
Alle Gewürze
ſempfiehlt
Carl Watzinger,
6313)
Louiſenplatz 4.

6314) Gegen hohe Proviſion wird
eine gerichtliche Forderung von über 26090 Mk.
ſabgegeben. Reflectanten wollen ihre Adreſſe
sub A. L. 26000 an die Exped. d. Bl.
abgeben.

6315) Große Ochſengaſſe 16 ſind drei
gebrauchte Nähmaſchinen, einige Dutzend
gut gearbeitete Zeug=Kinderſtiefel und
ſeine Ziehharmonika abzugeben.

6316) Eine rentable Reſtauration iſt
ſterbfallshalber zu verkaufen.
Haus dreiſtöckig mit Manſarde u. Hinter=
bau
, Anlage zur Gartenwirthſchaft, bei An=
zahlung
3000 fl. Näheres ſagt die Exped.

Vermiethungen.
3974) Bel Etage, 7 Zimmer mit Zu=
gehör
, 1. Auguſt zu beziehen, für Penſionat
ſehr geeignet. Wendelſtadtſtraße 22.

3965) Hans Beſ. Eichbergfraße 27
ſwegen Abreiſe des Hrn. Pfarrer Moore,
ſanderſeits zu vermiethen Näheres bei Hrn.
B. L. Trier und Dr. Reitz, Ludwigſtr.

beziehen durch den Apotheker Warcks möbl. Zimmer, auf Wunſch auch 2, zu verm. 1. October anderweit zu vermiethen.
1226 4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nach
dem Ludwigsplatze gelegene 1. Etage, be=
ſtehend
aus 4 Zimmern nebſt allem Zu=
behör
, zum Preiſe von 700 Mark zu verm.
F. Roſenheim.
4593) Möbl. Zimmer mit Kabinet.
Heerdwegſtraße 43.
H

144
4595) Eichbergftraße Ner. . iſt diet
allem Zubehör, an eine ruhige Fa=
Promenade= M milie bis 1. September beziehbar.
Eichbergſtraße Nr. 7 ein ſchönes 5
Manſarden=Logis mit 3-5 Zimmern
Beſſunger Heerdwegſtraße 39.
3 an eine ruhige Familie ſogl. beziehbar.¾
Unterzeichneter empfiehlt ſein Lager in gsaæuruxaiihiſauiraintiuiernrtntiurAn An6l
Särgen in allen Größen zu den billigſten 5021) Obere Hügelſtraße 37 nahe dem
Preiſen. Auch werden ganze Leichenbeſorg=lneuen Großh. Palais parterre Stube und
ungen pünktlichſt beſorgt.
Kabinet zu vermiethen.
H. Vacohi, Schreinermeiſter.
5189) Ein möblirtes Zimmer zu ver=landerweiten Vermiethung frei.
11090) Beſſunger Herdwegſtraße 39.Imiethen Hügelſtraße 6l.

5160) Mühlſtraße 12 ein Logis von
4 Piecen nebſt allem Zubehör zu ver=
miethen
und baldigſt zu beziehen.
5659) Bleichſtraße 40 die bel Etage,
beſtehend aus 5 ſchönen Zimmern ꝛc., zu
verm. u. im Aug. zu beziehen.
5705) Ein freundl. Zimmer möblirt zu
vermiethen. Soderſtraße 17.
5927) Ein freundlich möbl. Zimmer zu
vermiethen. Carlſtraße 22 Vorderhaus eine
Stiege hoch.
5929) Ballonplatz 3 ein möbl. Zimmer
zu vermiethen.
5984) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
beſtehend aus 5 Zimmern nebſt Zubehör,
iſt am 15. October d. J. beziehbar, zu
vermiethen, event. auch früher.
5986) Möblirtes Zimmer nebſt Kabinet
oberer Stock Steinſtraße 6 zu vermiethen.
5988) In meinem neu eingerichteten Hauſe,
verl. Kiesſtraße Nr. 41 iſt der untere,
mittlere Stock und die Manſarde, jedes aus
4 Piecen, Küche, Bleichplatz und allen Be=
quemlichkeiten
, zu vermiethen u. bis 1. Sept.
zu beziehen.
G. Jacobi. ½
5990) Stiftſtraße 38 eine Wohnung zu
vermiethen, beſtehend aus 3 Zimmern nebſt
Zubehör.
5994) Heinheimerſtraße 4 ſind 2 Logis
im Seitenbau, je 3 Zimmer, Küche ꝛc. ent=
haltend
, zu vermiethen.
Ebendaſelbſt 1 Logis im Vorderhaus
mit 3 Zimmern und Küche ꝛc.
6066) In der Magdalenenſtraße Nr. 1
iſt der 3. Stock bis zum 1. October ander=
weit
zu vermiethen. Näheres im Hinterbau.
Wz
6070) Eine Werkſtatte, 15 Mtr. lg.,
7 Meter breit, auf beiden Seiten Licht mit
Feuereinrichtung iſt ſofort zu vermiethen
Frankfurterſtraße 20.
Zwei hübſch möblirte Zimmer ſofort zu
vermiethen. Frankfurterſtraße 20.
p
zaaazz,
6071) In der Liebigſtraße 7 iſt der
2. Stock, beſtehend in 5 Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten, Wegzugshalber bis den
Näheres im unteren=Stock.
6072) Hügelſtraße 41 im 1. Stock,
gegenüber dem Großh. Palais, ſind 2 ſchön
möblirte Zimmer zu vermiethen von Aufang
Auguſt an. Näheres im Hauſe parterre.
½04k.
2
zu vermirgen.

Rheinſtraße Nr. 8 im Vorderhaus
eine freundliche Wohnung dritter Etage mit
allem Zubehör.
6172) Heinheimerſtraße Nr. 7 der mitt=
lere
Stock zu vermiethen und alsbald zu
beziehen. Auskunft im Seitenbau daſelbſt.
6216) Caſerneſtraße 64, gegenüber
der Reiter Caſerne, werden bis zum 1. Oct.
d. J. fünf von Herrn Einjährigen der
Reiterei bewohnte gut möblirte Logis zur
Näheres im 1. Stock.

[ ][  ][ ]

1244

K 14]

6273) Im mittleren Stock ein Logis
zu vermiethen.
Fr. Hauff, Schloßgraben Nr. 3.
6317) Steinſtraße 21 ein kleineres Haus
mitten im Garten zum Alleinbewohnen zu
vermiethen.
6318) Ein ſchönes möbl. Parterre=
Zimmer, desgl. ein Manſarden=Zimmer
Eck der Wald= und Saalbauſtraße 18
6319) Der zweite Stock meines Hauſes,
Georgſtraße 8, enthaltend 6 Zimmer mit
dem nöthigen Zubehör, iſt zu Anfang Octbr.
zu beziehen. - Auf Wunſch können 2 ge=
räumige
Manſardenzimmer beigegeben wer=
Dr. Kaufmann.
den.
6320) Gardiſtenſtraße 20 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
6321) Magdalenenſtraße 12 ein möblirtes
Zimmer gleich zu beziehen.
6322) Eliſabethenſtr. 28 Hinterbau ein
möblirtes Zimmer gleich zu beziehen.
6323) Martinſtraße 22 iſt ein kleines
Logis zu vermiethen.
6324) Beſſunger Carlſtraße 60 der zweite
Stock ſogleich für 240 M. zu vermiethen.
6325) Brandgaſſe Nr. 14 ein Logis ſo=
fort
zu vermiethen.
6326) Pallaswieſenſtr. 24 ein möblirtes
Zimmer, mit oder ohne Koſt, zu vermiethen.
6327) Nieder=Ramſtädter Straße Nr. 43
parterre 1 ſchön möbl. Zimmer zu verm.
6328) Ein möbl. Zimmer ſogleich an
einen älteren Herrn oder ein Frauenzimmer
billig zu vermiethen. Schulſtraße 5.
6329) Zwei Zimmer, Küche, Keller zu
vermiethen. Rheinſtraße 47.
6330) Schützenſtraße 6 ein fein möbl.
Zimmer 3r St. gleich zu beziehen.

44
Beförderung von expreßout.
Die Beförderung von Expreßgut, wie ſolche ſeit Dezember 1876 ſür den innern
Verkehr der Main=Neckar=Bahn, ſowie für den Verkehr mit der Station Mannheim in
Wirkfamkeit beſteht, wird mit dem 1. Auguſt d. J. auf den Verkehr zwiſchen Main=
Neckarbahn=Stationen einer= und Stationen der Großherzoglich Badiſchen Staats=
Eiſenbahnen anderſeits ausgedehnt.
Reglement und Tarif ſind bei unſern ſämmtlichen Gepäck=Expeditionen, woſelbſt
auch jede weitere Auskunft erhoben werden kann, zum Preis von 5 Pfg. pro Exemplar
käuflich zu erhalten.
Darmſtadt, den 25. Juli 1877.
6332)
Dircction der Main=Neckar=Bahn.

3467) Bei meinem großen Vorrath in Sürgen halte auch jetzt beſter Art
in Eichen gekehlt, (beſonders für auswärtige Transporte der Leichen geeignet) bei
Sterbefällen empfohlen. Auch für wenig Bemittelte empfehle ich eine Sorte, welche
anſtändig und zu ſehr billigem Preiſe erlaſſe, und verſehe auf Verlangen alle hierzu
nöthigen Beſorgungen aufs Pünktlichſte.
Promenadeſtraße
Darmſtadt.
Carl Federlin,
Nr. 14.

188) Der unterzeichnete General=Agent der
Eſberfelder Leuer Verſicherungs=Geſellſchaft
empfiehlt ſich zum Abſchluß von Verſicherungen gegen Feuer= u. Exploſionsgefahr
Darmſtadt.
C. F. Hemmler.

4
Chemiſches Laboratorium in Darmſtadt.
In dem Laboratorium des Unterzeichneten werden alle für den Produkten=Metall=
und Waaren=Handel, für Bodencultur und landwirthſchaftliche Gewerbe, für den Fabrik=
Gewerbe=, Bergbau=, Salinen= und Hüttenbetrieb geforderten chemiſchen Unterſuchungen
ausgeführt.
Dr. W. Maklwackzs, Hügelſtraße 47.

Turner=Feuerwehr.
Samſtag den 4. Auguſt d. J, Abends 8 Uhr,

Vermiſchie Ruchkichhon
Speolalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.
6118) In meinem Kurzwaaren= Ge=
ſchäft
iſt für eine Verkäuferin eine
Stelle offen.
Carl Hornmann.
3115) Ein Junge kann gegen Lohn die
Schloſſerei lernen. L. Koch, Dieburgerſtr 3.
6155) Ein tüchtiger Einleger oder
ſEinlegerin geſucht.
Joh. Conr. Herbert'ſche
Hofbuchdruckerei.
6197) Ein Mädchen, im Kleidermachen
ſehr geübt, wünſcht noch einige Tage in der
Woche beſetzt zu haben. Zuerfr. Langegaſſe25.
6331) Eine Frau ſucht Laufdienſt, am
liebſten untere Rheinſtraße, Neckarſtraße.
Näheres in der Expedition.

S o mm e r-CASIn0
in den Räumen der Turnhalle.
Eintrittskarten bei dem Obmann K. Juſtus, woſelbſt auch
die einzuführenden Damen bis zum 2. Auguſt anzumelden ſind.
Mitglieder der Turngemeinde ſind zur Betheiligung eingeladen.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Karte geſtattet.
6178)
Die Obmannschaft.
Darmstädter Oeoonomen-Verein.
Samſtag den 11. Auguſt Abends 9 Uhr

H
G0anzOr-Castma auf dem Carlshof.
Fremdenkarten 2 Mark können durch Vereinsmitglieder in Nr. 70 an der Stadt=
kapelle
bezogen werden.
6333)
Der Vorſtand.

6334) Gegen erſte Hypothek
werden 4000 Mark bei mehr als 3 facher
Sicherheit ſofort aufzunehmen geſucht.
Offerten unter F. G an die Exp. erbeten.

6335) Ein Granat=Ohrring wurde
verloren und bittet man denſelben Karl=
ſtraße
Nr. 27 gegen eine gute Belohnung
abzugeben.

[ ][  ][ ]

R 147

1245

Knaben=Arbeits=Anſtalt.
Nachſtehender Auszug aus der Rechnung
der Knaben=Arbeits=Anſtalt für 1876 wird
mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß
die Rechnung während der nächſten 8 Tage
in dem Lokale der Anſtalt zu Jedermanns
Einſicht offen liegt:
E i n n a h m e.
Ordentliche.
Beiträge:
M. Pf.
a) Von höchſten Herrſchaften 147 28
9) Von Privaten
572 48
Feld= und Gartenerzeugniſſe . 4751 16
Aus der Gemeindekaſſe zu Darm=
ſtadt
für Arbeiten in den öf=
fentlichen
Alleen und Zuſchuß
zum Gehalte des Verwalters 441 01
Winterarbeiten:
5412 48
Rtapitalzinſen
6372 74
Beliehene Grundſtücke und Ge=
bäude

309 67
Einnahme verſchiedener Art . 116 73
Summe der ordentl. Einnahmen 19623 55
Außerordentliche:
Kaſſevorrath aus vorhergehenden
538 08
Jahren
Ausſtände aus vorhergehenden
445 50
Jahren,
Zurückempfangene Kapitalien . 5524 96
Verkaufte Grundſtücke und Ge=
228 86
bäude.
Schenkungen und Vermächtniſſe
6 18
Summe der außerordentlichen
Einnahmen
6743 58
Wiederholung:
19623 55
Ordentliche Einnahmen:
Außerordentliche Einnahmen 6743 58
Summe aller Einnahmen.
26367 13
A n 3 g a b e.
Ordentliche:
Oeffentliche Laſten und Grund=

368 33
zinſen
23 33
Kapitalzinſen,

1894 62
Feld= und Garten=Kultur
544 71
Unterhaltung der Gebäude
32 59
Hausgeräthſchaften
Material und Werkzeuge zu den
2723 07
Winterarbeiten.
509 43
Heizuug und Beleuchtung
Gehalte, Taglohn und Remune=
8661 03
ationen
Schreibmaterialien, Druckſachen,
Buchbinderlohn, Verkündi=
145 84
gungskoſten

Porto= und Verſendungskoſten. 41 55
1799 87
Verdienſt der Knaben
516
Feſtlichkeiten
Ausgaben verſchiedener Art
4
1542 85
Rentenlegate

Summe der ordentl. Ausgabe 18807 22
Außerordentliche:
700
Zurückbezahlte Kapitalien
Ankauf von Grundſtücken 3600
99 75
Coursverluſt
Summe der außerordentl. Aus=
4399 15
gaben:

Wiederholung:
M. Pf.
18807 22
Ordentliche Ausgaben
Außerordentl. Ausgaben. 4399 75
Summe aller Ausgaben
23206 97
Abſchluß:
Summe der Einnahmen
26367 13
Summe der Ausgahen
23206 97
3160 16
Verglichen bleibt Vorrath
Darmſtadt, am 28. Juli 1877.
Der Vorſtand der Knaben=Arbeits
6336)
Anſtalt.

Geſchäfts=Eröffnung und
Empfehlung.
Hochgeehrtem Publikum die ergebene An=
zeige
, daß ich Eck der Grafen- u. Wald=
ſtraße
35 ein Flaſchenbier=Geſchäft
eröffnet habe und empfehle ein vorzügliches
Bier aus der Brauerei der Gebr. Schwager
in Frankfurt a. M.
6337)
Peter Haas.

Eiſenbahn=Frachtbriefe
ord. Gut Mark 7, Eilgut Mark 8 pr. 1000.
L. C. Witlich'ſche Hoſſuchdruckerei.

L L
H ö n
in hen heſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch ven Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
906
M.
Menſtsz,, ſtraße.

8 Kinderwärterin=Geſuch.
Zu einem zehnmonatlichen Kinde wird
eine möglichſt gebildete Perſon als Kinder=
wärterin
, bei Säuglingverfahren, mit Liebe
zu Kindern, heiteren u. ſanften Charakters,
im Alter zwiſchen 25-35 Jahren, beſter
Geſundheit und langjährigen Zeugniſſen
ür Rußland, gegenwärtig für die Schweiz,
geſucht. Nur ſolche Perſonen, die allen ge=
ſtellten
Bedingungen entſprechen, mögen
eigenſchriſtliche Offerten mit ausführlichen
Angaben des Standes, Confeſſion, Alters ꝛc.
und ihrerſeitigen Bedingungen, Copien der
Zeuguiſſe und wenn möglich Photdgraphie,
poste restante Luzern unter M. A 12
adreſſiren.
26290

Hassaustaim
EK.
COION.
Brste und ältesto
Annoncen-Expeditionh
Frankkurt am Main
22 Göchephatz 22
Agenkuren in:
Gaſſel, Gießzen, Darmſtadt. Mannheim,
Garſsruſe, Viesßaden.
Annoncen aller Art, Slellen-, Kank-
Verkauf,Heiraths- Agentur Gesncheete!
in alle Blätter und Pachneitschriftenk
der Welt besorgen wir ohne alloß,
Nehenkesten.
Specialität: Ausschliessl. Begie ſast;
aller grösseren Schweizer, der meistenß
Pariser, Russ., Engl., Holländischen;
(5027ß
Insertions-Organe.

6339) Ein Mädchen, welches im Kleider=
machen
und Ausbeſſern geübt iſt, wünſcht
noch einige Tage beſetzt zu haben in oder
außer dem Haus. Näberes in der Exped.
6340) Eine junge Frau ſucht Beſchäftigung
im Waſchen u. Putzen. Holzſtraße 24, 3. St.
6341) Geſucht wird auf 1. September,
event. 1. October, eine Wohnung vou
8-10 Zimmern und Zubehör - in einer
oder zwei Etagen mit Garten. Ein klei=
nes
Haus zum Alleinbewohnen würde den
Vorzug haben. Zu erfr. Sandſtr.16 bel Etage.
S
Dankſagung.
ſ
Allen Freunden, Bekannten und Ver=
wandten
, welche an dem mich betroffenen
Verluſt meines ſeeligen Mannes ſo herz=
lichen
Antheil nahmen und ihn zu ſeiner
letzten Ruheſtätte geleiteten, ſage ich hier=
mit
meinen aufrichtigſten tiefgefühlteſten
Dank.
Margarethe Vogt.

Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark.
Kiefern=
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
358)
Hauſer.

Cageo-Kalender.
Mittwoch 1. Auguſt: Zweites Concert der Ver=
einigten
Geſellſchaft.
Samstag 4. Auguſt: Sommer=Caſino der Turner=
Feuerwehr.
Sonntag 5. Auguſt: Abendunterhaltung mit Tanz
der Turngemeinde Beſſungen.
Samstag 11. Auguſt: Sommercaſino des Darm=
ſtädter
Oeconomen=Vereins auf dem Karlshof.
Samstag 18. Auguſt: Sommercaſino des Geſang=
Vereins Liedertafel.

345

[ ][  ]

1246

Na 147.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 31. Juli
Des Großherzogs Königliche Hoheit haben am 23. l. M. den
Gerichtsacceſſiſten Dr. Philipp Hangen aus Mainz zum Advokat=Anwalt
bei den doctigen Gerichten zu ernennen geruht.
(D. 319)
Das Rilterkreuz 1. Cl. mit Schwertern wurde dem zur Gr. 25.
Diviſion commandicten Major Koch vom gr. Generalſtabe verliehen.
Militärdienſtnachrichten. Nittmeiſter Wernher, aggregirt
dem Dragonerregiment Nr. 24 und commandirt zur Dienſtleiſtung bei Sr.
Königl. Hoheit dem Großherzog wurde der Charakier als Major verliehen.
Sartorius, Premierlieutenant a. D., zuletzt im 2. Großh. Heſſ. Infanterie=
Regiment Nr. 116 (Großherzog) wurde zu der ihm bewilligten Penſion die
Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt ertheilt.
Wie verlautet werden Sr. Majeſtät dem Kaiſer, welcher den
diesjährigen großen Cavallerie=Felddienſtübungen auf dem Griesheimer
Schießplatz im Monat September mit großem Geſolge beiwohnen und als
Deutſcher Kaiſer zum Erſtenmale in Darmſtadt wohnen wird, durch ver=
ſchiedene
Corporationen ꝛc. größere Ovationen dargebracht werden. Seiters
des Landes=Verbandes der geſammten Heſſiſchen Krieger=Vereine ſollen jetzt
ſchon Vorbereitungen getroffen werden, um ſelbſt den entlegenſten Vereinen
durch Entſendung von Deputationen Gelegenheit zu geben junſern greiſen
Heldenkaiſer in der Reſidenz des Heſſenlandes wieder einmal ſehen und
begrüßen zu können.
Gartenbauverein. Die am 4. dſs. im Saalbau ſtattgehabte
Monatsverſammlung des Gartenbauvereins wurde in Vertretung des= Präſi=
denten
, Hrn. W. Schwab, von dem Vicepraͤſidenten, Herrn Oberſtabs=
auditeur
Eigenbrodt, mit einem Nachruf an Se. K. H. den höchſtſeli=
gen
Großherzog Ludwig III. eröffnet. Alle Bewohner Heſſens - ſo führte
der Vorſitzende aus ſeien von dem Trauerfall aufs Schinerzlichſte be=
rührt
, doch haben die Milglieder des Gartenbauvereins noch einen beſon=
deren
Grund, den Tod des hohen Heimgegangenen zu beklagen, welcher
Protektor des Vereins war und ſein großes Intereſſe für die Beſtrebungen
deſſelben auf vielfache Weiſe kund gegeben hat. Für mehrere Ausſtellungen
des Vereins habe Se. Königl. Hoheit den Beſſunger Orangeriegarten mit
größter Bereitwilligkeit zur Verfügung geſtellt, ſich bei den Ausſtellungen
elbſt mit namhaſten Preiſen betheiligt und manche derſelben allein hier=
durch
möglich gemacht. Zum üußeren Zeichen des dankbaren Andenkens,
welches der Verein dem hohen Verblichenen bewahren wird, etheben ſich
die Mitglieder von ihren Sitzn.
Ausgeſtellt waren ein prachtvolles Exemplar von Stephanotis flori-
buada
von Hrn. Hofgärtner Dittmann, ſowie Wirſing von Hrn. Baum=
gärtner
Buxel in Grebenhauſen.
Aufgenommen werden drei neue Mitglieder.
Der Vorſitzende macht auf eine von Herrn General von Frankenberg
mitgetheilte mit der Rebſchildlaus behaftete Traube aufmerkſam, welches
Inſekt nach Mittheilungen des Hrn. Hofgärtnes Rudolph Noack an Reben
hauptſächlich in Folge eines ungünſtigen, die Luft und die Sonne nicht
leicht zulaſſenden Standortes vorkommt, namentlich ab er in Treibhäuſern.
Bezüglich der Kultur der Nelken theilt Herr R. Noack ſeine Erfahrungen
auf deßfallſige Antegung des Vorſitzenden dahin mit, daß zur Fortpflan=
zung
ſchöner Sorten die Vermehrung durch Stecklinge geboten erſcheine,
während die Erfolge der Zucht aus Samen ſtets zweifelhafter Natur bleiben.
Herr Finanzrath Lindeck referirt hierauf über die März= und April=
h
.fte des Journal de horticulture francaise. Namentlich wird darin
die Kultur ausländiſcher Gemüſeſorten beſprochen und empfohlen, welche
jedoch ſich fur uns um deswillen wenig eignen dürfte, weil es ſich dabei
Die in einer früheren Monats=
um
lauter Treibhauspflanzen handelt.
verſammlung bereits beſprochenen Blumentöpfe aus Kuhmiſt finden auch
in dieſem Journal volle Anerkennung und Empfehlung, ſo daß der Aus=
ſchuß
ſich mit dieſer Frage des Weiteren, namentlich bezüglich der An=
ſchaffung
einer Maſchine für Herſtellung dieſer Löpfe befaſſen wird.
Intereſſant waren noch die Mittheilungen über die in großartigſtem Maße
angelegte Nationalgartenbauſchule zu Verſailles.
Hierauf werden von dem Vorſitzenden verſchiedene den Gartenbau be=
treffende
Artikel der Boß'ſchen Zeitung vorgetragen, namentlich ein ſolcher,
der gegen die Feinde der Obſtbäume die Anwendung von Brumataleim
empfiehlt.
Weiter gibt der Vorſitzende ein Bild von dem Leben des leider auch
in deuiſchen Gauen aus ſeinem Urſitz, dem Felſengebirge Nordamerikas,
eingezogenen Coloradokaſers, der die oberirdiſchen grünen Theile der Kartoffel.
pflanze und damit die ganze Ernte vernichtet.
Gegen die namentlich auch den Baumſchulen höchſt gefährlichen Schar=
mäuſe
wird von Herrn Hofgärtner R. Noack das Legen von Giſt in die
Gänge oder Bertilgung durch Erſchießen empfohlen. Das Giſt
Phos=
phorbutter
- wird auf Blätter von römiſchem Kohl, Sellerie oder
Karotten, Lieblingsſpeiſen der Scharmauſe, aufgeſtrichen und dieſe in die
Gänge gelegt.
Nachdem der Vorſitzende noch einen Artikel mitgetheilt, welcher ſich
auf den Luxus in Blumen in den goßen amerikaniſghen Städten bezieht,
wird die Verſammlung mit der üblichen Pflanzenverlooſung geſchloſſen.
Die nächſte Verſammlung findet Mittwoch den 1. Auguſt Nachmittags
3 Uhr im Saalbau ſtatt.
Die von einigen Blättern gebrachte Mittheilung, daß ein Theil des
im Bau begriffenen Schulhauſes auf dem Vogel'ſchen Platze zuſammen=
geſtllrzt
ſei, iſt nach eingegangener Erkundigung dahin zu=berichtigen, daß
nur einige Cementirungen an genanntem Bau herabgeſallen ſind.
Mainz. 27. Juli. Die Bürgermeiſterfrage bezw. die Art der
Beſetzung dieſer hohen Amtsſtelle hat in der heutigen Sitzung der Stadt=

verordneten ihren Abſchluß geſunden. Schon ſeit dem Verſcheiden unſeres
Oberbürgermeiſters hat die Neubeſetzung die verſchiedenartigſten Anſichten
und Meinungen in unſeter Stadt hervorgeruſen. Die Beſprechungen in=
nerhalb
der Bürgerſchaft waren natürlich ſehr lebhaſt und zeigte auch
die überaus zahlreiche Zuhörerſchaft in der heutigen Stadtverordnetenſitzung,
welch großes Intereſſe die Frage in allen Schichten der Bevölkerung her=
vorgerufen
bat.
Um 5 Uhr des heutigen Nachmittags eröffucte Herr Beigeordneler
Dr. Oechsner die Eitzung mit der Mittheilung, daß ſeitens der zu=
ſländigen
Behoͤrde die Zuſtimmung zu dem in der neulichen geheimen
Sitzung der Stadtverordneten gefaßten Beſchluß in Sachen des Bürger=
meiſtergehaltes
eingetroffen ſei. Demnach betrage der Gehalt des zukünf=
ſigen
Bürgermeiſters 5000 M. nebſt 3000 M. Repräſentationsgeldern.
Früher betrug der Gehalt (090 M. und die Repräſentationsgelder 6000 M.
Hierauf wird in die Berathung der Tagesordnung getreten. Herr Dr. Fitting,
welcher ſchon in der geheimen Sitzung, ſeinen heutigen Antrag geſtellt
hatte, entwickelte und begründete denſelben in längerer Rede. Derſelbe geht
dahin, die Bürgermeiſterſtelle zur öffentlichen Bewerbung auszuſchreiben
und zwar den bereits feſigeſetzten Gehalt beizubehalten. In ſeiner Be=
gründung
führt der Antragſteller aus, daß fuͤr die hieſigen ſo verwickelten
und ſchwierigen Verhältniſſe eine Perſönlichkeit geſunden werden müſſe,
welche eine rüſlige, mit der heſſiſchen Gemeindeverwaltung vertraute Kraft
darſtelle. Herr Mellinger iſt gegen den Antrag Fitting, da er rückſichtlich
der öffentlichen Meinung, welche lieber einen Mainzer auf dieſem Poſten
ſehe, ein Ausſchreiben für nicht thunlich erachte. Herr Dr. Fitting wendet
ſich gegen die recht lebhaft vorgetragenen Ausführungen ſeines Vorredners.
Hierauf ergriff Hr. Dr. Maſſerell das Wort. Er halte heute wie vor drei
Jahren die Ausſchreibung für gut, jedoch wäre es im Intereſſe der Stadt
hier nicht geboten, den Wahltermin lange hinauszuſchieben. Er ſtelle dem=
nach
den Antrag von einem Ausſchreiben der Stelle abzuſehen. Heir
Advokat=Anwald Dr. Lippold wendet ſich in ruhiger und klarer Rede gegen
einige Behauptungen des Herrn Mellinger und bemerkt, daß man bereits
vor drei Jahren den heutigen Weg vorgeſchlagen haben würde, wenn nicht
damals eine ſo emſige Fraft wie unſer verſtorbener Herr Bürgermeiſter
ſchon vorhanden geweſen waͤre. Commercienrath Michel ſpricht ebenfalls für
die Annahme des Antrages Fitting. Die Herren Racke, Betz und Dr.
Dumont wundten ſich gegen den Antrag Fitting. Herr Dr. Dumont be=
tonte
beſonders das Pietatsverhältniß, in welchem unſer Bürgermeiſter zu
den hieſigen Bewohnern ſtehen müſſe. Herr Dr. Schlenger, ſowie Herr
Dr. Wenzel ſind wie auch Herr Joh. Falk III. gegen den Antrag. Nach=
dem
nochmals Hr. Dr. Fitting ſeinen Antrag begründet hatte, wurde zur
Abſtimmung geſchritten. Zur großen Senſation ergab die Abſtimmung
15 Stimmen Ja und 15 Stimmen Nein, ſo daß der Vorſitzende, welcher
am Schluß abſtimmte, mit ſeiner Ablehnung auch die Nicht=Annahme des
Antrags Ftting entſchied. Dagegen wurde der Antrag des Hrn. Dr.
Maſſerell, bahingehend, daß die Wahl am 26. September vorzunehmen ſei,
angenommen.
D. 3tg.)
Um auch die Schuljugend mit der Geſtalt und den Lebensbe=
dingungen
des Kartoffel=Kaſers bekannt zu machen und deren Auſ=
mertſamkeit
auf das Vorkommen derſelben anzuregen, hat die Abtheilung
jür Schulangelegenheiten bei Großh. Miniſterium des Inrern die Großh.
Kreisſchulcommiſſionen angewieſen, den Orts=Schulvorſtaͤnden die Nachbil=
dungen
des Käſers in ſeinen verſchiedenen Entwickelungsſtuſen, welche von
Gebrüder Stollwerk in Köln angefertigt werden, zur Anſchaffung als Lehr=
mittel
zu empfehlen und die Beſchaffung dadurch zu erleichtern, daß die
Beſtellungen durch die Kreis=Schulcommiſſionen geſammelt und an die Großh.
Centralſtelle fur die Landwirthſchaft zur gemeinſamen Ausführung des Be=
zuges
eingeſendet werden. Die ſpätere Vertheilung an die einzelnen Ge=
meinden
geſchieht dann wieder durch die Kreis=Schulcommiſſionen. (D. 3ig.)
Ein Unglücksfall, wieer in dieſer Weiſe noch nie hier zu Lande
vorgekommen iſt, ſetzte in dieſen Tagen die Dresdener Gemüther in Bewegung. In
der ſüchſiſchen Schweiz iſt, hart ober Wehlen an den ſog. weißen Wänden, eine
Sandſteinmaſſe am 23. Abends 9 Uhr niedergegangen, und hat in wildem,
grandioſem Abſturz den Elbſtrom völlig abgeſperrt. Kaum ½
der Steinmaſſen liegt auf dem Ufer, ſind in den Strom abgenürzt,
und wie groß die entſetzliche Gewalt des Sturzes war, geht daraus hervor,
daß bis ans jenſeitige Uſer Bruchtheile geſchleudert worden ſind. An der
Unterhöhlung der Wand war ſeit lange gearbeitet worden und auch jede
Vorſicht gellbt. Auch ſoll eine Signalpfeife (die die leiſeſte Cenkung an=
zeigt
) angebracht geweſen ſein. Die Richtung des Falles nach ſeitwaͤrts
wäre wohl faſt unbemerkt vorübergegangen: aber - die Natur iſt ſtarker
als des Menſchen Wille: der Abſturz ging zur Elbe, in einer Maſſe von
16000 bis 20,000 Kubikmetern. Man war gewarnt, und auch das eben
ſallige Schandauer Lampfboot ſollte nicht mehr paſſiren, kam aber glück=
lich
noch durch, ſo daß die Paſſagiere das Auſipritzen des Giſchtes gen
Himmel und die augenblickliche meterhohe Stauung des Elbſtroms hinter
ſich beobachten konnten. Kein Menſchenleben iſt zu beklagen. Sofort hat
man mit dem Abraumen begonnen und man verſichert, es werde
nur etwa 4 bis 5 Tage dauern bis zur Freimachung der Paſſage für die
Schiffahrt. Die königlichen Pioniere und eine Menge von Fachleuten ſind
an der Arbeit und mittelſt Ausbaggern wird ein ſchmaler Waſſer=
pfad
linksufrig bald hergeſtellt ſein. Aber für die Maſſenſchiffahrt und
die Kettendampfer, deren Rette zerdrückt ſein dürfte, ſteht eine ſchmerzliche
Stockung bevor. Auch die Boote der ſächſiſch=böhmiſchen Geſellſchaft wer=
den
zwar (wie am 24. Juli ſchon) Maſſen von Perſonen an die intereſſante
Stätte, die wie ein Chaos ausſieht zu befordern haben, ſind aber in ihrem
flotten Durchgangsverkehr arg gehemmt, ein Schaden, den Niemand
vergütet.

Redaction und Verlag: L. C. Wiltich'ſche Holbuchdrucerei=