Darmstädter Tagblatt 1877


20. Juli 1877

[  ][ ]

GELLSSN
C.
Gablallſ

Abonnementspreis
5 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärlz werden von allen Poſt=
umtern
Beſtellungen entgegengeſom=
men
zu 1 Mark v0 Pf. pro Quartal
ncl. Voſlauſichlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeigeslatt)
Mit der Sonntags=Beilage:

4)

Inſerate
verdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärtz
von allen ſollden Annoncen= Erxpo=
ditionen
.

140. Jahrgang.
Amtliches Graan für die Belkannkmachungen des Großh. Arelgamks, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.

41

140

Freitag den 20. Juli

1877

Betreffend: Ferien des Kreisausſchuſſes im Jahr 1877.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, dah die geſetzlichen Ferien des Kreis=Ausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt
mit dem 21. Juli beginnen und am 1. September l. J. endigen.
Während dieſer Ferien, welche auf den Lauf der geſetzlichen Friſten ohne Einfluß ſind, können nur ſchleunige Sachen in
öffentlicher Sitzung zur Verhandlung kommen.
Darmſtadt, am 11. Juli 1877.
Der Kreis=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt.
Küchler.

6001)
Veröffentlichung
aus dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmenregiſter unterfertigten
Stadtgerichts wurden heute folgende Ein=
träge
vollzogen:
1) Kaufmann Eduard Schüßler dahier
iſt ſeit dem 1. Juni 1877 aus der unter
der Firma: C. Schüßler u. Söhne auf
hieſigem Platz beſtehenden Geſellſchaft und
betriebenen Schuhwaarenfabrik ausgetreten.
Die gedachte Schuhwaarenfabrik wird ſeit
dieſer Zeit von den ſeitherigen Mittheil=
habern
:
1) Schuhwaarenfabrikant Carl Schüßler
dahier,
2) Kaufmann Georg Schüßler dahier,
unter der nämlichen Firma: C. Schüßler
u. Söhne! weiter betrieben.
2) Fouragehändler Wilheim Schäfer
(Firma: Wilhelm Schäfee) hat ſeinem Sohn
Jacob Schäfer ſeit dem 16. Juli 1877
Procura ertheilt. Letzterer iſt befugt, die
Firma zu vertreten und zu zeichnen.
Darmſtadt, den 16. Juli 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Freitag den 20. Juli l. J., Nach=
mittags
4 Uhr, ſoll im Soder von dem
jetzt ſtädtiſchen, früher der Landes=Waiſen=
Anſtalt gehörigen Acker, ca. 1 Morgen Korn
auf dem Halm öffentlich verſteigert werden
Zuſammenkunft Roßdörfer=Straße.
Darmſtadt, den 17. Juli 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
5975) Appfel, Beigeordneter.

Feiſgebotenes.
8
Inivorsal-Roinigungs-Cahu.
B
Von allen Aerzten als das eintachste
u. billigsto Hausmittel empfohlen gegen
Säurebildung, Aufstossey, Krampf, Ver-
dauungsschwäche
und andere Magen-
beschwerden
.
¼. Original- Packet H. 025.
1½
M. 0.50.

½⁄
M. I.-

zu haben bei
C. Schmeickart in Darmstadt.
G. Eläser in Dieburg.
I. Fischer in Gross-Umstadt.

Für Landwirthe.

Preiswerthe Pacht= und Kaufgüter in
Thüringen und angrenzendem Bayern
ſtets durch mich nachweisbar. II62275]
Coburg, Juli 1877.
V. v. Mönilz.
raurm,
15920a
Mühlen=Verkauf.
Eine neue u. gut eingerichtete Mühles
Amit einer Waſſerkraft v. 20-25 Pferde
Akraft, 5 Mahlgängen, Turbine -
Averb. mit Oeconomie= u. Bäckereibetrieb,
Iin einem größ. Orte bei Weinheim, iſtz
SSterbefalls halber preiswürd. zu verkth
Die Lage, an der Straße ca. 3 Kilom
Evon einer Eiſenbahnſtation, qualificirt dash
AAnweſen vorzügl. zu einer Fabrikanlage.
AAuskunft ertheilen auf mündl. u. ſchriftl.
AAnfrage Haasenstein é Jogler, Mann
[1 62293)
Pheim.

5853)
Feinſten reinen
Rheinwein=Eſſig,
zum Einmachen, empfiehlt
Friedr. Shaeiet.

Billigl Billigl Billig!
per ½ Kilo.
Sehr ſchön. grün. Ceylon=Kaffee 1 M. 30.
1 35.


1 40.
Feinſter Speick=Java=Kaffe
1 26.
1 30.
Weißer Zucker prima Qualität - 56.
Feiſtes Weiſmehl (Kuchenmehl) bei Ab=
nahme
von 4 Pfund per Pfund 25 Pf.
Reines Speiſe=Oel per ½ Liter 48
Fſt. Salat=Oel (Oliven) 80
2. Sorte , 70
40
Beſter Brenn=Spiritus,
Aechter alter Nordhäuſer Kornbrannt=
wein
zum Anſetzen per ½ Liter 30 Pf.
Sämmtliche Waaren ſind ſehr rein und
verkauſe wegen directem Bezuge zu ſolcht
billigen Preiſen.
2
F. Caslan,
S
Lautenſch lägerſtraße, frühere Holzhoſtr. 10.
6003) Billig zu verkaufen!
Zwei gute ſchwarze v. Flöten mit C. Fuß,
Stimmzug u. vollſtänd. Neuſilber=Klappen.
Zwei gute alte Violinen daſelbſt.
Gr. Ochſengaſſe Nr. 15.
6004) Es iſt ein Stück Gerſte auf dem
Halm billig zu verkaufen bei
Georg Miſchlich, Soderſtraße 35,

[ ][  ][ ]

1184

M 140.

Allen Kranken Kraft und Geſundheit ohne Medicin und
ohne Koſten durch die Heilnahrung:
du Barry
von
ABA. TA- L-cAAAAk London.

Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieſer angenehmen Geſundheits=
ſpeiſe
widerſtanden und bewährt ſich dieſelbe bei Erwachſenen und Kindern ohne
Medicin u. ohne Koſten beiallen Magen==Nerven=,Bruſt=,Lungen=,Leber==Drüſen= Schleim=
haut
=, Athem=, Blaſen= und Nierenleiden, Tuberkuloſe, Schwindſucht, Aſthma, Huſten,
Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden
Waſſerſucht, Fieber, Schwindel, Blutaufſteigen, Ohrenbrauſen, Uebelkeit und Erbrechen
ſelbſt während der Schwangerſchaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatis=
mus
, Gicht, Bleichſucht; auch iſt ſie als Nahrung für Säuglinge ſchon von der Ge=
burt
an ſelbſt der Ammenmilch vorzuziehen. Ein Auszug aus 80,000 Certificaten/
über Geneſungen, die aller Medicin widerſtanden, worunter Certificate vom Profeſſor
Dr. Wurzer, Medicinalrath Dr. Angelſtein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſor
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuart, Marquiſe de Brshan und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen, wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certiſicaten.
Nr. 80416. Frau Major Deuhſch, geb. von Horn in Poſen, deren Kinder von
Drüſenleiden hergeſtellt.
Nr. 64210. Marquiſe von Brehan von 7jähriger Leberkrankheit, Schlafloſigkeit,
Zittern an allen Gliedern, Abmagerung und Hypochondrie.
Nr. 75877. Florian Köller, K. K. Militärverwalter, Großwardein, von Lungen=
und Luftröhren=Katarrh, Kopfſchwindel und Bruſtbeklemmung.
Nr. 75970. Herr Gabriel Teſchner, Hörer der öffentlichen höheren Handels=
Lehranſtalt in Wien, in einem verzweifelten Grade von Bruſtübel u. Nervenzerrüttung.
Nr. 65715. Fräulein de Montlouis, von Unverdaulichkeit, Schlafloſigkeit und
Abmagerung.
Nr. 75928. Baron Sigmo von 10jähriger Lähmung an Händen u. Füßen ꝛc.
Die Revalescière iſt viermal ſo nahrhaft als Fleiſch und erſpart bei Erwachſe=
nen
und Kindern 50 Mal ihren Preis in anderen Mitteln und Speiſen.
Preiſe der Revalescière Pſd. 1 Ml. 80 Pf, 1 Pſd. 3 Ml. 50 Pf., 2 Pfd.
5 M. 70 Pf., 12 Pfd. 28 Mk. 50 Pf.
Revalescière Chocolatée 12 Taſſen 1 Mk. 80 Pf., 24 Taſſen 3 Ml. 50 Pf.

48 Taſſen 5 Mk. 70 Pf. u. ſ. w.
Revalescière Biscuites 1 Pfd. 3 Ml. 50 Pf., 2 Pſd. 5 Mk. 70 Pf.
Zu beziehen durch Du Barry und Co. in Berlin W., 28=29 Paſſage (Kaiſer=
Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Droguen=, Specerei= und Delicateſſenhändlern
im ganzen Lande.
Dearmotad;: Georg Lerch, Emanuel Fuld, G. P. Poth.
Mainz: Hauptdepot Dr. W. Strauß, Mohren=Apotheke, M. Becker
ſeel. Wwe., Weſtenburger, Hellmeiſter, Jean Gaßner, Aug.
Heieck.
Wieobeaden: A. Schirg, A. Brunnenwaſſer, A. Schirmer.
S
EOTEus: J. H. Mayer.

Se.
FaouruDuuepoPu.
Ae.Ar.kaAadnA nAn faArarrDnrArzakiarxrxazarr.
Die
d45937)
5
Rene Frankfurter Preſſe
beginnt in den nächſten Tagen mit dem Abdruck der mit Spannung erwarteten P⁄
53 Erzählung:
Bber Heydechz.
8
Roman aus dem ruſſiſch=türkiſchen Krieg
von Mans Woehenusen.
Abonnements zu dem Preiſe von M. 4. 17 Pf. für die Monate Auguſt und
124
d4 September nehmen alle Poſtanſtalten entgegen.
Neu eintretende Abonnenten erhalten nach Aufgabe ihrer Adreſſe die bis zum 2.
1. Auguſt erſcheinenden Rummern von hier aus gratis und franco zugeſandt.
½
4
Frankfurt a. M., im Juli 1877.
8
Die Expedition der Neuen Frankf. Preſſe.
[¾
Ve.
Beixp.
NoWrxisrey..
0
AxArrrArAirr. Trraarrr AAtaAA rrrtAa. rrrxr.

Jobaunisbeeren dolée
friſch aus Beeren per Pfd. 60 Pfg. empfiehlt
boorg Liobig Cohn.

6006)
Zu verkaufen!
Ein kleiner Kaſſenſchrank, eine große
hölz. Badbütte, verſchiedene Fäſſer ꝛc. ꝛc.
Darmſtraße Nr. 15.

Vermiethuageu.
4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nach
dem Ludwigsplatze gelegene 1. Etage, be=
ſtehend
aus 4 Zimmern nebſt allem Zu=
behör
, zum Preiſe von 700 Mark zu verm.
F. Roſenheim.
5021) Obere Hügelſtraße 37 nahe dem
neuen Großh. Palais parterre Stube un
Kabinet ohne Möbel zu vermiethen.
5705) Ein freundl. Zimmer möblirt zu
vermiethen. Soderſtraße 17.
5747) 2 hübſche Entreſol=Zimmer nebſt
Küche an eine einzelne Dame zu vermiethen
Schulſtraße 14.
5876)
Schützenſtraße 6
ſein ſehr fein möblirtes Zimmer im dritten
Stock, gleich zu beziehen.
75985) Wieſenſtraße Nr. 4 nächſt der
Promenade, Seitenbau, ein neu hergerich=
tetes
apartes Parterre=Logis, 4 kl. Zimmer,
Küche nebſt allem Zubehör, an eine ruhige
Familie zu vermiethen u. ſofort zu beziehen.
6007) Ein kleines Logis im Vorderhauſe
zu vermiethen. Magdalenenſtraße 16.

Vermiſchie Nachrichten.

Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
4457

6008) Wohnungs=Veränderung.
Ich zeige meinen verehrten Kunden und
Pubikum hiermit ergebenſt an, daß ich
meine Wohnung Marktſtraße 15 verlaſſen
und nunmehr Kirchſtraße Nr. 2 bei Hrn.
Metzger J. Herwegh wohne.
Achtungsvoll zeichnet
Margaretha Schmitt, Hebamme.

6009) Ein äußerſt ſolider, gut
ſituirter Mayn, den beſſe=
ren
Ständen angehörend, iſt Witt=
wer
und wünſcht ſich wieder zu
verheirathenl Derſelbe wohnt
in einer der ſchönſten Städte des
Mittelrheins in gutem geordnetem
Hausſtand. Aestere Damen
(der evangeliſchen Kirche angehörend),
von Bildung, Geiſt, Herz
und edler Weiblichkeit und
guter Familie, ſind freundlich ge=
beten
, ihre Adreſſe oder diejenige
ihrer Vertrauensperſon, mit welcher
weitere Rückſprache in discretionärſter
Weiſe genommen werden kann, ab=
geben
zu laſſen in der Annoncen=
Expedition von Rudols Moase
in Prankſurt a. M. unter
Chiffre. J. 3801.

[ ][  ][ ]

N.140

1185

Hternſchießen auf hieſigem Schießhaus
Frledr. Cchaeſer,
Sonntag den 22. d. Mts. Nachmittags.
Die Loosziehung über die Reihenfolge der zun Schuß kommenden Schützen ſindet 2974) Ludwigsplatz 7.
um 21 Uhr ſtatt. Die Gaben beſtehen in Silber= und Alfenide= ꝛc. Gebrauchs=
Inſecten-Mittel
Gegenſländen. Der über 60 Flatter zählende Stern iſt auf dem Jagdſtand aufgeſtellt
und wird mit aufgelegtem Gewehr beſchoſſen. Der Schießplan iſt jetzt ſchon in derſgegen alle Inſecten. Bei richtiger An=
Jagdhalle aufgehängt und iſt das Arrangement ſo getroffen, daß auch der minder geübtel wendung Erfolg ſicher.
Perſiſches Inſecten=Pulver in Doſen von
Schütze leicht eine Gabe erringen kann.
Die Herren Schützen ſammt werthen Familien werden ſan Stelle ſpecieller 25 und 50 Pf.,
Ladbriefe) hiermit freundlichſt eingeladen.
Wirkſame
Für ausgezeichnete Reſtauration iſt beſtens geſorgt und ſtehen die gaſtlichen Räume
Desinſections-Mittel
des Schießhauſes auch Nichtſchützen offen.
6010)
für Krankenzimmer, Gruben, Hausgänge,
Schützenmeiſter=Amt.

eſchaſls=Emplehlung.
Hiermit beehren wir uns die ergebene Anzeige zu machen, daß wir das
Haus des Herrn Verdinand Eyssen, gr. Gallusſtraße Nr. 5 in
Frankfurt a. Main, käuflich übernommen haben und das Geſchäft unter der Firma:
GEStallaU EOVTUdOL GROIDaudl
in ausgedehnter Weiſe fortführen werden.
Einen Theil der Lokalitäten haben wir bereits am 8. d. Mts. eröffnet und
laden Freunde und Gönner ergegenſt ein, uns beehren zu wollen, mit der Ver=
ſicherung
. für feines Bayriſch und Pilſener Bier, vorzügliche Weine, fei=
nere
Küche beſtens geſorgt zu haben.
Die Anzeige der Eröffnung unſerer
Woin-, Dolicatessen- und Fleischwaaren Handlung
ſowie der dazu gehörigen Localitäten behalten wir uns vor.
Um geneigten Zuſpruch bittend, zeichnen
Mit Hochachtung
Gebrider Wierbaugr
6011)
Frankfurt am Main, große Gallusſtraße 5.

Kanäle ꝛc.
zum Erhalten von
Salioylsäure mich, Fleiſch
Eier und Getränke.
Salicyl Zahntinctur, Salicyl=Mundwaſſer
Salieyl=Zahnpulver, Salieyl=Fußpulver.
Sohvämmehager
für Toilette, Pferdeu. Chaiſen ingroß Ausw.
Hutterlauge & Badssaln
garantirt.

5972) Eine zuverläſſige Kinderfrau wird
gegen guten Lohn geſucht. Eintritt 1. Auguſt.
Näheres in der Expedition.
6012) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Langegaſſe 33.

HausEusteim
E.
Voglor.
Erste und älteste.
Annoncen-Expeditiong
Frankkurt am Main
22 Götheplatz 22
Agenkuren in:
gaſſel, Gietzen, Darmſtadt. Aannheim,
garſsruſe, Wiesbaden.
Annoncen aller Art, Stellen,Kank.
Verkauf, Heiraths-Agentur Gesncheetek
der Welt besorgen wir ohne uhleh Schmerz bekannt zu machen.
Vebemkogien.
Specialität: Ausschliessl. Rogio ſash.
aller grösseren Schweiger, der meistenk
Iserlions-Organo.

5995) Geſucht wird ein tüchtiges Mäd=
chen
in eine kleine Haushaltung.
Näheres Promenadeſtraße 27.

6013) In einem hieſigen Mode= und
Kurzwaaren=Geſchäft wird am 1. October
für eine gewandte Verkäuferin, welche wo
möglich in dieſer Branche thätig war, eine
Stelle frei. Adreſſe in der Exp. zu erfahren.
6014) Einige Herren können Logis,
auf Verlangen auch Koſt erhalten.
Gardiſtenſtraße Nr. 5.

00
Todes=Anzeige.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht,
den geſtern Abend 9 Uhr nach dreiviertel=
jährigem
Leiden erfolgten Tod unſerer guten
Mutter, der
Frau Luise Geyer Wtwe.
lin alle Blätter und Pachaeitschriſtenhl l allen unſern Verwandten u. Freunden mitlſeinſte Waare - ſoeben eingetroffen.
der Bitte um ſtille Theilnahme an unſerm
Darmſtadt, den 19. Fuli 1877.
Die Hinterbliebenen.
Pariser, Russ, Engl, Holländischeyh Die Berdigung findet ſtatt Freitag den
6027 20.l. M. Nachmittags 5 Uhr vom Sterbe=
haus
: Schwanenſtraße 27.

Mineralwaſſer.
Allenatürl. Quellen jede Woche ganz friſch
decht Englische Biseuits
friſche Sendung v. Huntley Palmersi. London
Fussboden-Manzlaok
von Franz Chriſtoph, ſchnell, mit ſchönſtem
Glanze trocknend, beſter und dauerhafteſter
aller Fußboden=Anſtriche.
Leinöl-Tirmitßz
vorzügl. gekocht, in ca. 6 Stunden trocknend,
dauerhafter Anſtrich für Treppen, Vorplätze,
Küchen und Voranſtrich für Fußböden.
Farbe beliebig.
GURUIO
ſaus der hieſigen Brauerei zur Krone.
Reſtauration
Hengeringhausen,
vormals P. Paſſet,
3016)
obere Hügelſtraße.
Neue grüne Kern
G. P. Poth,
6017) Ecke der Caſino= u. Bleichſtr.

6018) Mehrere Schreibpulte und ein
Packtiſch werden zu kaufen geſucht. Aus=
kunſt
ertheilt u. Offerten nimmt entgegen
die Exp. d. Bl.

[ ][  ][ ]

1186
N140
Schreiblehrer Gander aus
Mainz
eröffnet Montag 23. Juli nochmals einen - ſvierten und letzten; Cyclus und
werden Intereſſenten, welche noch die Abſicht haben, dieſem Schluß=Cyclus ſeiner
12 ſtündigen Schreib=Methode anzuwohnen reſp. die Aneignung einer ideal ſchönen
Neneſten Correſpondenz=Schrift: wünſchen, um gefl. rechtzeitige Anmeldung
(6019
in deſſen Wohnung: Louiſenplatz 4, freundlichſt gebeten.

Geſellſchaft Gemüthlichkeit=
Wegen ungünſtiger Witterung findet das
auf Samſtag den 21. Juli d. J. angezeigte
Sommer=Caſino nicht ſtatt u. wird daſſelbe
bei günſtiger Witterung Samſtag den
4. Auguſt abgehalten.
Der Vorſtand.
6020)

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 20. Juli.
- Seine Großherzogliche Hoheit Prinz Heinrich iſt geſtern früh
4 Uhr 10 Minuten wohlbehalten aus dem ruſiſchen Hauptquartier wieder
hier eingetroffen. Seine Großherzogliche Hoheit Prinz Wilhelm war
bereits Samſtag den 14. d. Abends von London auf der Roſenhöhe ange=
kommen
.
J. J. Gr. Gr. H. H. die Prinzeſſinnen Victoria, Eliſabeth
Jrene, Alix und Maria begaben ſich geſtern Nachmittag um 5 Uhr
über Metz nach Paris, woſelbſt Sie mit J. K. H. der Großherzogin
zuſammentreffen, um an Allerhöchſtderen Reiſe in ein Seebad Theil zu
nehmen.
D. 3.)
- Aus Orſowa wird dem Ellenöru vom 12. Juli gemeldet: Geſtern
langte her aus dem ruſſiſchen Hauptquartier der Prinz Heinrich von
Heſſen in Begleitung ſeines Adjutanten Baron Geduld v. Jungenfeld an
und reiſte heuſe mit dem Dampfſchiff nach Bazias ab. Im Hotel zur
ungariſchen Krone= wo der Prinz übernachtete, wurde ihm eine Kiſte mit
ſeiner Parade=Uniform geſtohlen.

Hr. Stadtpfarrer Ewald hat nunmehr ſeine Amtswohnung im
May'ſchen Stiftungshaus an Hrn. Stadtpfarrer Dingeldey überlaſſen und
iſt in das gegenüberliegende Heißner'ſche Haus übergezogen.
Vorgeſtern Abend wurde einem Bremſer der Heſſ. Ludwigsbahn
dahier beim Abhängen eines Wagens das linke Bein überfahren. Der=
ſelbe
mußle, nachdem er in's Hoſpital verbracht war, ſofort amputirt
werden.
Nächſten Sonntag wird aus Anlaß des Sternſchießens bei günſti=
ger
Witterung ein Concert auf dem Schießhaus abgehalten werden.
Die Reſtauration zeichnet ſich durch vorzügliche Speiſen und reingehaltene
Getränke bei billigen Preiſen aus. Die ſchoͤnen Anlagen in ſchattigem=Grün
verdienen wirklich bekannter zu ſein.
Die Muſikkapelle des Gr. Leibgarde=Regiments hat unter
Führung ihres Dirigenten, Gr. Kapellmeiſter Adam, eine vierwöchige
Kunſtreiſe in die Rheinlande angetreten.
GH. L. 3.)
Bei einer hier ausgehobenen Diebsfamilie hat man auch eine
Sammlung verſchiedner Einbrechwerkzeuge entdeckt.
Wenn auch nicht der gefürchtete Coloradokäfer ſo hat doch ein anderer
Kafer ſeit mehreren Jahren ſeinen Einzug hier gehalten und droht mit
ſeinen Anſiedlungen ebenfalls eine große Plage zu werden, wenn ihm nicht
ganz energiſch der Vernichtungsproceß gemacht wird. Es ſind dies die ſ. g.
Schwaben, die ſchwarz glänzend. am ganzen Körper beweglich, ca. 3
Centimeter groß, flink wie die Mäuſe lauſend. mit eingetretener Dunkelheit
über alles Genießbare herfallen und von Gekrütz, Brod, Fleiſch, Mehl,
wenn für ſie erreichbar, keine Spur übrig laſſen. Bekannt iſt, daß zwei
hieſige Wirthshäuſer davon wimmeln, ein Bäcker muß bereits ehe er
ſeinen Teig macht, die Wände mit Strohpoſen ſegen, damit die Kunden
- nicht etwa ein Haar - ſondern doch wenigſtens keinen gebacknen
Schwaben im Brod finden.
Der Fremdenverkehr iſt in Frankfurt zur Zeit ein ziemlich
lebhafter. Nach der Fremdenliſte verkehrten in den erſten 15 Tagen des
Monats Juli 5050 Fremde oder 634 mehr als in demſelben Zeitraum des
Vorjahres. Von den Fremden verkehrten 1650 im Frankfurter Hofr. J. A.)
- Am 18. Jult hat in Frankfurt a M. die Eröffnung der von dem
Mitteldeutſchen Kunſtgewerbe=Verein veranſtalteten Aus=
ſtellung
kunſtgewerblicher Erzeugniſſe ſtattgefunden. Dieſer
Verein hat ſich die Aufgabe geſtellt, ſeinerſeits alle Mittel zu ergreifen, um
zu der ſo nothwendigen Hebung des deutſchen Kunſigewerbes beizutragen.
Die erſte Aeußerung ſeiner Thatigkeit iſt dieſe in einem ſchönen Lokale
(Gallusgaſſe 21) gebotene Ausſtellung. Sie vereinigt zunächſt einheimiſche
Produkte des Kunſtgewerbes aus Frankſurt und ſeinen Nachbarſtädten,
aber auch aus ferneren Gegenden Deutſchlands. Daneben tritt jedoch auch
das Ausland auf, von dem wir auf dieſem Gebiete noch ſo Vieles lernen
können. Wie groß das Intereſſe iſt, welches dieſen Beſtrebungen von
Seiten der Gewerbetreibenden ſowohl als auch des Handels entgegengebracht
wird, zeigt ein kurzer Ueberblick über die Ausſteller, von denen wir hier
nur einige hervorheben wollen, um ſo mehr, als ihre Zahl fortwährend im
Wachſen begriffen iſt und auch für die nächſten Monate ſchon neue An=
meldungen
vorliegen. Wir finden treffliche Arbeiten ſchmiedeiſerner Gelän=
der
und Gitter, von Sipf und Garny hier, Kunſtſchreinerarbeiten von
Dickelmann hier und Delkeskamp in Bockenheim, vorzügliche Leinenſtickereien
von Frau Orthenberger=Heitz, Gobelinſtickereien von J. Nothkamm vormals
Dejonge, Gaslüſtres von J. Valentin, Porzellanmalerei von N. Franz.
Portefeuillearbeit von Knipp in Offenbach, Spiegel von Schneider und
Wenzel hier, Tapelen von Hochſtätter und Söhnen in Darmſtadt und
Pfähler hier. Vorzüglich durch inländiſches und ausländiſches Fabrikat

vertreten ſind die Leppiche und Möbelſtoffe durch Beſthorn, Gecks und
Vesper, Adler=le=Camp und Pieſt und Dittmar, geſtickte Weißwaaren durch
D. Bonn, die Keramik durch Villeroy und Boch in Mettlach, Ginori in
Doccia bei Florenz, ſowie Erzeugniſſe der Meißener Porzellanfabrik, der
Fabriken von Limoges ꝛc. ꝛc. Glas durch Taccchi, Kunſtmöbel durch
Jacquet, treffliche Bucheinbände durch Jügel und Alt. Die Zeit der Aus=
ſtellung
eines Gegenſtandes beträgt in der Regel zwei Monate, bei beſon=
ders
werthvollen und für den Transport ſchwierigen Arbeiten wie bei dem
hier aufgeſtellten, aus der Münchener Ausſtellung noch in gutem Gedücht=
niß
behaltenen Kabinet Pöſſenbacher auch wohl längere Zeit. So
vermag die Ausſtellung immer neuen Reiz zu bieten und kann allmählig
ein vollſtändiges Bild der Entwicklung auf dem Gebiete des Kunſtgewerbes
darſtellen. Gerade dadurch aber wird ſie ein nicht unweſentlicher Sporn
für alle Theilnehmer ſein, immer Tüchtigeres zu leiſten und ſo an der He=
bung
des Kunſtgewerbes mitzuarbeiten.
- Se. Erlaucht der Graf zu Erbach hat nunmehr geſtattet, die
Sammlungen des Gräflichen Schloſſes dem Publikum wieder
zu öffnen. Das diesbezüglich erlaſſene Reglement enthält folgende Beſtim=
mungen
: 1) Der Zutritt iſt geſtattet: a) zu den unteren Räumen, Ritter=
ſaal
und den beiden Capellen, die Stunden des Gottesdienſtes an Sonn=
und Feiertagen und täglich von 1-2 Uhr ausgenommen, an jedem Tage.
b) zu den oberen Räumen, Hirſchgallerie und roͤmiſche Zimmer, nur an
Wochentagen und überhaupt nur ausnahmsweiſe und gegen Ablieferung
vorher bei der Rentkammer=Canzlei in Empfang zu nehmender Einlaß=
karten
an die den Verſchluß beſorgende Perſon. 2) Es iſt unterſagt,
irgend ein geöffnetes Zimmer ohne Begleitung der die Aufſicht führenden
Perſon zu betreten oder darin zurückzubleiben. 3) Mehr denn 10 Perſonen
haben zu gleicher Zeit nicht Zutritt. 4) Perſonen, begleitet von Hunden,
haben keinen Zutritt: Mäntel, Stöcke und Regenſchirme ſind bei dem Portier
zu deponiren und das Rauchen iſt gänzlich unterſagt. 5) Während des
Eulbacher Marktes bleibt gänzlich geſchloſſen.
Ueber jetzige Berliner Wohnungs= und Lebensverhält=
niſſe
ſchreibt man: Läden, die 1872 zu 750 M. vermiethet wurden, blei=
ben
heute zu 300 M. unvermiethet. Läden, wofür vor vier Jahren 1800 M.
gern bezahlt wurden, ſind heute zu 1200 M. angeboten. Ueber 30000
Wohnungen ſtehen überhaupt in Berlin leer. Viele Hauswirthe würden
gern zu jedem Preiſe evermiethen, wenn nur Gebote gemacht würden.
Elegante Wohnungen, die früher 9000 M. Miethe bezahlten, ſind heute für
4500 M. zu haben. Wohnungen, die früher 4500 M. einbrachten, werden
heute gern zu 2400-3000 M. vermiethet. Höchſtens Wohnungen von
900 - 1500 M. haben ſich behauptet. In Berlin waren in den Jahren
1867-1860 die billigſten Miethen, dann trat ein raſches Steigen ein.
Heute jedoch ſind die Wohnungen theilweiſe viel comfortabler eingerichtet
und doch, beſonders in den Vorſtädten, noch billiger als damals, obwohl
die Verbindungen durch Omnibus, Pferdebahn und Eiſenbahn um vieles
bequemer geworden ſind. Gegenwärtig kann man in Berlin billiger, ge=
ſunder
und angenehmer wohnen als in vielen anderen Großſtädten. Wer
Verlin ſeit 20 Jahren genau kennt, der weiß zu würdigen, was ſeit dieſer
Zeit in Bezug auf Bauten, Canaliſation, Verkehrsmittel, Verſchönerung
der Stadt, Zoologiſchen Garten, Theater, Muſeen, Kunſt und Wiſſen=
ſchaft
ꝛc. geſchaffen worden iſt. Paris vor 20 Jahren war ſchon Paris
wie heute, allein Berlin vor 20 Jahren war ein Vorf gegen Berlin von
1877. Wie die Miethen, ſo ſind auch Lebensmittel, Fleiſch, Gemüſe ꝛc.
gegenwärtig in Berlin billiger als in anderen Großſtädten, z. B. in Dres=
den
. Die Butter koſtet heute (9. Juli) in Berlin 100-120 Pf. das
Pfund. Eier 16 Stück 55 Pf., gutes Rindfleiſch das Pfund 60 Pf., Filet
80 Pf. Insbeſondere gibt es jetzt in Berlin treffliches Gemüſe. Für eine
große Schüſſel junge Schoten, welche für eine Familie von fünf Perſonen
und Dienſtmädchen gut ausreichten, wurden eben 25 Pf. bezahlt. Blumen=
kohl
, Kohlrabi, ferner Obſt, Kirſchen, Erdbeeren ſind außerordentlich billig
und dabei ſchön und gut.
Einen eigenthümlichen Fund hat man kürzlich in der Nähe von
Artes in Frankreich gemacht. An einer wüſten Stelle, welche in der ro=
maniſchen
Zeit als Kirchhof gedient hat, fand man nämlich unter anderen
Gegenſtänden eine, einer Ampel ühnliche Vaſe von Glas durch Zu=
ſchmelzung
verſiegelt und mit einer Flüſſigkeit gefüllt, welche ſich nach der
Unterſuchung als ein Weinmuſter darſtellte, wahrſcheinlich in einem Be=
hälter
als Todtenopfer deponirt, und demnach ein Zeugniß gebend über
die Erzeugung des Weines vor 1500 bis 1600 Jahren. Die Flüſſigkeit
iſt gelblich, enthält ſeſte Subſtanzen in Löſung, iſt durchſichtig und man
könnte glauben, ſie ſei durch Ambra conſervirt worden, der Abſatz von
braungelber Farbe zeigte jedoch keine harzigen oder ſonſt charakteriſtiſchen
Materien; ſie beſitzt einen erfriſchend weinigen Geruch, ſehr aromatiſch an
Wein erinnernd, welcher mit fetten Körpern in Verührung war. Der
Geſchmack davon iſt ſeurig und ſtark.
(Weinl.)

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

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Beilage zum -Darmstädter Tagblatt..

Dr. Maurors Pro-Realgymnasium zu

Darmstadt.

Durch. den zu nächstem Herbet bovorstehendlen Uustritt des untoracichmeten deracitigen Direcetons dor
Anstalt, welche in Stellvertretung seiner mit Gnthoigsung der betreſſenden Schulbehérden unter Vor-
antwortlichkeit
des Herrn Reullehwors Otto Feder dahier wird ſortgeführt werden, sind bezüglich dor
Lchrzicle wie des lchrplans Modiſicationen bedingt, von welchen der Unterzcichnete einem verehrlichen
Eternpublicum in Nachstehendem Kenntniss gibt.
Nach wie vor sucht die Anstalt als Vro-Realgymnasium im Sinne einer zu guchenden Vormittelung
der humanistischen wie realistischen Bildung ungeres Vollkees die beiderseitigen Bildungselemente innerhalb
der durch das öſſentliche Schulwesen genogenen Schranken bei einem erzichlichen Unterrichte thunlichst
gloichmüssig zu verwerthen.
Der Ansicht huldigend, wolche auf der 1849 von dem preussiachen Minister von Ladenlorg be-
ruſenen
, nach freier Wahl aus den competentesten Vertretern des Lehrstandes gebildeten landesschul-
conſerenz
allseitige lustimmung ſand, hält der Untorzcichnete mit dafür, nes gei verderblich, die héliere
Bildung schon in frühester Jugend auscinanderzureissen.
Nach Tinrichtung der Schule goll darimn für Htern die Vothuwvondigkcit der Beglimmung ihror
Söhne für den hmmanistischen wie vealistischen Bildungswog möglichst hinausgeschoben, oder im Valle
cines Vehlgriſis eine Aenderung im Unterrichtsplane ohne Schaden für den Jgling ermöglicht werden.
Es wird diegs ohne Schüdigung der Loistungen nach der einen wie der anderen Seite bei der zu
gewürtigenden noch geringeren Sehülerzhl noch loichter uls früher geschehen können durch naturgemiisses
Eintreten und Incinandergreiſen der Lchrſächer, wie durch die grössere Wreiheit der Hethode, welche
boi mehrjähigem Verbleib der Schüler unter demselben Lahrer didactischem Gegehicke ohme Sehnden
larf gestattet werden.
ls ist dliege Vreileit heiläuſig die Jechensluſt der Privatachule, treſſender der Vanmilicnschule, dis
ih nur kann verkeümmern wollen, wem üherhaupt das Vorständniss für den Werth ihrer Beistenz ah-
handen
gekommen oder noch nicht nuſgogungen ist.
Bei der Alchmenden Hltung, wolche man neherdings von hmnmanistigcher Seite in dieger Nichtung
hat einzunchmen belicht, wus das Ausscheiden dos derzcitigen Hirectors der Unstalt hat zur Volge hahen
müssen, verzichtet diese fürder auf die seither für ihren Cher-Cursus gelkende gogenannte Bilurention und
gliedert sich darnach in einen dreiſuchen Chursus:
1) die Vorschule, vorbereitond für den Pintritt in die unterst, Klasse des Cymnasimms, resp. der
Realschulon;
2) dus Untergymnasimm (eine Veneichnung, enllehnt dem ohem erhälmiter Conſereuia heiner leit
vorgelogten Lntwurſe des prenssischen Schulregiments) vorheneitemd für die Unter-ertin des Cymnasiume,
resy. der Juartu und IV. Casse der Henlschulen.
Der 3) (her-Cursus cndlich, vorhereitend für die IntersSeeunda und 1I. Masase der Wenlschulen,
wird sich als vornehmliche Auſgube gotzon, in demn Unterelassen des Cymnnsimms üeralteken Sehülern
den Vebergung in die realistische Bildungshahm thunlichst mit Einbringen der verlorenen Lit zu vor-
mittoln
. Die Vühlung, wélche die Anstalt durch Virection ferin Vedors mit den Reelsehulen gewinnt,
wird in dieser Hinsicht ohensosehr im Interesse der beiderseitigen Anstalten liogend erscheinen, wie den
betreſſienden Schülern nur zu gute kommen könnenö

Wenn wir in dlieser Häichtung dlom Hlternſande. uniderse Onskalt angelegentlich eomſlchlen, do wohlon woir zn Cunsken
unseres Hittelenrsns. des Inter-dymnasiums, oſſen gewarnt haben vor der gar geſlissenllich in Vertrich gesetaten Wede, es se
durchaus rüthlich, die Schüler dié üſſentlichen Anskalten von unſen auf hesuchen zu lassen. Ze delhstverständlich ju die=
Nichtigkeit dessen erscheinen möchte, ja 8o zufreſſend dieser Saf= bei normalen Verhältnissen wärs, 8e erheilet er doch unter
den gegebenen nach zwei deiten eine wegentliche ſimschränkung. In yMlonstreanstaltent von 5lb-70 Sehülern, mit der ent-

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Vs umlusst gomit die Anstalt die Htersstuſen vom vollendeten 6. bis zum vollendeten 14. 15.)
Lobensjahre. Von den 3 untersten Jahren bis zum vollendeten 9. Lebensjahre bleiht jeder fremdesprach-
liche
Unterricht uusgeschlossen; mit dem 4. Sehul, dem 10. Jebensjahre tritt Latein, mit dem 5. Schul,
dem 11. Lebensjahre Französisch, mit dem 7. Schul, dem 13. Lebensjahre das Englische ein. Das
Griechische bleibt unter den obwaltenden Verhältnissen, wie ohen angedeutet, bis auf Weiteres von dem
uxk
Lehrplane ausgescHlossen
Bei dem freudligon Vintroton seines hewüirten, durch tüchtige WKräfte orginatam lchrercollegiums
in und für den Goigt dor Anstalt giht sich der Uniteradichncte der zuversichtlichen Hoſſuung hin, es
werde dieselbe die erzicherische Wirksamkeit, welche sie die 16 Jahre ihres Bestandes hat entfalten
dürfen, auch forner zum Segen unserer Jugend ühen, und es werde ihm bei seinem Scheiden vergöunt
soin, seiner Vaterstadt eine Anstalt dauernd erhalten zu haben, das Bedürſniss deren sich mit jedem
Jahre mehr herausstellen dürſto.
Iuden sich der Untoracichnete dem freundlichen Indenken dor vorchrten Vtorn geiner Schüler
empfichlt, ersucht er dieselben, wie ¼e, welche ihm wohlwollen, diese ihre Gesinnung seine liehe Sehule,
mit der er nuch in der Verne in fortwährender lehendiger Bezichung bleiben wird, entgelten zu lassen.

sprechenden kahl von Lahrern undl vielkach überfüliten Casaen kann nach Wioso's, dles langjährigen Lasitors des Msheren
Prenssisthen Sehulwesens, Wort ydie Loitung es nur mit Massen zu thun haben und muss jele indiviſuele Pädagogik auf-
zegehen
wersen.: Uhen darum tangen aber auch in solche Instalten weller Kinder, deren Charakter sie nach irgendwelcher
Seſt. einer besondleren Verücksichtigung omplichlt, noch auch golche, denen es entwedler an ruscher Passung gebricht, viler die
zu Heretrentheit und tränmerischem Wesen weigen. Ehe das Vlternhaus darum solch billigem Gerede ein zu geneigtes Uhr
leiht, möchte es sich doch zuvor einmal erkenndigen, wie viele von den Schülern der Oherklassen des Cymnasiums zeinerzeit
gleichacitiæ in Serta eingetreten cind, und ohne Unterbrerhung anfrückend, das normale 1er ihrer Classen anfweisen. Dem
gogenüher erscheint wohl das Wisico, welches später eintretende Schüler bei der Aufnahmsprüfung lanfen. noch zu tragon,
doppelt wenn man seitens der Directionen bei der Cnauverlässigkerit, welche Ertheile, anf (rundl einer oft kaum mehr als
viertolstünligen Prüfung gefällt, haben müssen, demjenigen von Anstalten billige Bücksicht schenkt, welche seit Jahren sich
allscitigen Vertrauens erfrenen, und deren jongniese die Persönlichkeit ihrer Vorsteher doch vor dem Verdachte jeder Beein-
Auseunz durch unlantere Motive sicher stelen dürſte. Es könnte sich ein hohes Sehulrogiment um ungere Jngendhildung ein
grosaes Verdienst erverben, wenn in dieser Hinsicht der Pamilienschule enllich ein sshmerglich vermiester gesefalicher Sehnt=
Heu ährt würdle, um ihr Vrkahrungen zu ersparen, wie die diecgaelhen vorgungenen Herlat mehrkuch zu hoklagen matte.
ns Wenn bisher eine gewisse vielkach ühertrichen vorstandene Verpflichtung für die Utern bestandlen hat. ihre Böhne
nach lemntritt in den lateinischen Cureus der Schule is zu ihrer Isolvirung zu helassen, so mnag diecelbhe. fürs Künffige in-
soweit
zurückgenommen sein, als sie mit Pücksicht auf die Schule und deren Vorsteher auferlegt war. Im Interesae der
Löglinge selhst freilich können wir dem Hternhause nach wie vor nur dringend rathen, dieselben minlestens nicht vor Be-
endigung
des jeweiligen der drei genannten Curse aus der Anstalt nehmen zu wollen.
Darmstadt, Juli 1877.

Dr. Theodor Haurer,
Institutavorsteher.

Obig ausgesprochenen Hoſſnungen und Wünschen sich anschliessend, erlaubt sich das unterkertigte
Lehrercolleginn des Dr. Mauvers Pro-Realgymnasium zu Darmstadte sich hiermit einem geehrten
Elternpublicum vorzustellen, indem es ungleich orklärt, an seinom Theile gowillt zu sein, nach Kräſten
mitzuwirken, der Anstalt das Vortrauen, wolches sich dieselbe bis dahin zu gewinnen gewusst, auch
für's Künftige zu erhalten und zu mehren.
Stellvertretender Director: Otto Feder, Reallchrer. Die lchrer: Milhelm Escher; heinrich Oppenheimer;
Eustav Kopp; lean Kopp; D. Bergmann, Mitprodiger; Lina Conzen; Dr. M. Schmidt, Cymnasiallehrer i. P.;
Ludwig Bickerle.

k. Cc. Witiehsedhoe Holbachdrnekerei.

Meoaction unv Orttuy: c. C. Wittimſc. Prſan