voLURsVöLvVeb CAoyhovopvie
Abonnenenſspreis
6 Mark jähelich incl. Orlngerlohn.
Auswärts werden von anen Poſi=
Amlern Beſſellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark vo Pf. pro Quarlal
hucl. Poſlaufſchlag und Beſſellgebühr.
(Frag= und Anzeigeßſall.)
Mit der Gonntags=Beilage:
luſtrirkeg Anterhaltungsblall.
Inſerate
werden angenommen: in Dormſtadt
von der Czpebiiion, Mheluſſr. Nr. 20.
n weſſungen von Friedr Mlößer.
Friebrichsſtr. Nr. 7. Jowie auswürſs
von allen ſoliden Unugncen=
Epe-
dillonen.
140. Jahrgaug.
Amlliches Grgan für die Beleanulmachungen des Großh. Rreigamls, ſowie des Groſth. Volljemmla Barmſtadt.
Mä 120
Danmerſtog den 5. Juli
6ö77
5630) Belanntmachuug.
Samſtag den 7. d. Mis., Vormit=
tags 10 Uhr,
ſollen die bei der inneren Herrichtung
ver=
ſchiedener Gebäude vurlommenden Zimmer=,
Schreiner.=, Weißbinder=, Spengler= und
Tapezierarbeiten durch Submiſſion
ver=
geben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht oſfen,
wo=
ſelbſt auch die Submiſſions=Offerten
einzu=
reichen ſind.
Darmſtadt, den 3. Juli 1877
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
5631) Bekanntmachuug.
Freitag den 6. Juli, Nachmittags
3 Uhr,
werden im Verſteigerungslokal lam
Jäger=
thor) Kleiderſchränle, Tiſche, Stlhle,
Bett=
werk, 1 Käſig mlt 2 Kanarienvögeln und
ſonſtiger Hausrath öſſentlich gegen
Baar=
zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 4. Juli 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Montag den 9. Jul 1877, von Vorm.
9 Uhr an, ſollen im Gemeindewald von
Winterkaſten folgende Holzſortimente zur
Verſteigerung kommen:
38 Am. Nadel=Prügelholz, 4 Am. Eichen=
Prügelholz, 103 Nm. Nadel=Stockholz,
800 Nadelwellen, 225 Buchen=Wellen, 100
Eichen=Wellen, 13 Nm. Eichen=Schälholz,
1300 Eichen=Schälwellen, 169 Nadelſtämme
von 14-27 Centim. Durchm. u. 9-2
Meter Länge, 392 Nadel=Derbſtangen von
7-12 Centim. Durchm. und 5-12 Mtr.
Lünge, 260 Stück Reißſtangen von 3 Centim.
Durchm. und 4 Mtr. Länge.
Bemerlt wird noch, daß dag Stammholz
zuerſt verſteigert wird.
Zuſammenkunſt auf dem Nennlircher=Weg,
Kirchweg.
Winterkaſten, am 2. Juli 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſierei Winterkaſten
5632)
Lennert.
Bordeaur=Wein=Verſteigerung.
Mittwoch den 11. Juli 1677, Roremittags 10 Uhr,
werden im Zollkeller dahier, Eingang im Schulhauſe hinter der Stadilirche 20 Or=
hoft Vordeaux=Weine öſſentlich gegen Vaarzahlung verſleigert.
Die Weine können ½ Stunde vor dem Verkauf probirt werden.
S. Alldler 9L., vandgerichts=Taralor.
Belauntmachung.
Bekanntmachuug.
Aufgerichtliche Verfügung vom 5. Juni l. J. Montag den 9. Juli l. Js.,
Vormit=
ſollen die dem Peter Schneibel und Ehefrau
tags 8 Uhr,
Eliſabetha geb. Wißmann zu Beſſungen zu= kommt die diesjährige Hengras=Ernte von
ſtehenden Immobilien und zwar:
den Gemeindewieſen an Ort und Stelle
Flur Nr. ⬜Mtr.
öſſentlich zur Verſleigerung.
VII 144 887 Acker hinter der
Die Zuſammenluuſt iſt am Schießhaus.
Klappach,
Beſſungen, den 2. Juli 1877.
1 4669 247) Hofrailhe, Lud= Großherzogliche Bürgermeiſierel Beſſungen.
wigſtraße,
1 467,1 131 Grabgarten daſ.,
XIII 90 2131 Acker, mitlelſte
Golläcker,
Montag den 6. Auguſt d. J.,
Nachmittags um 6 Uhr
ſauf dem Rathhaus daſelbſt öffentlich
meiſt=
bietend verſleigert werden.
Beſſungen, den 18. Juni 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
5009)
Welmar.
55)
Demmel.
Feibgebotenes.
5372) Ein Kleiderſchrauk, ovaler
Tiſch und 1 Bett, 1 zweiſchläfriges Bell
milt Doppelmatrahe. Alles im beſtem
Zu=
ſlanhe zu verkauſen. Beſſunger
Holz=
ſtraße Nr. 15.
5
Nene dicke itol. Kurtoffehn
per Pfund 20 Pfa. wieder elngetroſſen.
G. Nö. Waolés,
Bleichſtraße.
Eck der Caſiuo= und
9
Capfehlung
83
Unterzeichneter empfiehlt ſein Kabinet zum Haarſchneiden, Friſiren und
Maſiren, ſowie zur Auſerlgung ſämmillcher Haararbeiten. Abonnemenl zum
Haarſchneiden und Friſiren in Duhend=Karten 7 Mark, Naſtren M. 20 Pf.
Von ausgekämmten Haaren werden Höpfe unter Huſicherung reeller Bedienung
zu 1 M. 70 Pf. gemacht.
Achtungsvoll
AOrnanannnn Gehnäöſſor,
Friſeur,
Ecke der Wald= und Saalbauſtraße I9.
30
Rä 129.
3
Franz Chriſtoph'”
16E. Fo
r. Fo.k
Ar4
Jey=t.
russvoaet- AlauL-AaGAL
Taz-
Dieſe vorzügliche Compoſition iſt geruchlos, trocknet ſofort nach dem Anſtrich
hart und feſt mit ſchönem gegen Näſſe haltbaren Glanz, iſt unbedingt eleganter
und dauerhafter als jeder andere Anſtrich - Die beliebteſten Sorten ſind der
gelbbraune Glanzlack (deckend wie Oelfarbe) und der reine Glanzlack ohne
Farbezuſatz.
Niederlage für Darmſtadt bei Herrn Franz Christoph in Borlin.
Erfinder und alleiniger Fabrikant des
Friedr. Schaetor.
echten Fußboden=Glanzlack.
gur Herren.
5536)
Eine große Parthie
baumv. & lohn. Sooken in beſter LQual.
verkaufe um damit zu räumen ¾
50 Pfg. per Paar.
Carl Helmer, Markt.
Nene Illuſtrirte Zeitung
Redacteur Johannes Nordmann.
beginnt mit dem 1. Juli das III. Quartal.
Preis pr. Quartal 3 Mark, in 14tägigen Heften pr. Heft 50 Pf.
Außer ſpannenden Romanen und Gedichten, Artikeln über Länder und
Bölker=
kunde ꝛc. hat es ſich die „Neue Illuſtrirte Zeitungr von jeher zur
Aufgabe gemacht, den zeitgeſchichtlichen Ereigniſſen in Wort und Bild Ausdruck
zu geben und unſere zahlreichen Illuſtrationen, Portraits, Kriegs= und
Schlachten=
bilder des „Serbiſch=türkiſchen Kriegsu haben ſeitens des leſenden
Pub=
likums die allſeitigſte Anerkennung gefunden.
Das erhöhte Intereſſe, welches der eben ausgebrochene ruſſiſch=türkiſche
Krieg in allen Bevöllerungsſchichten wachruft, hat die Redaction beſtimmt in
der „Neuen Illuſtrirten Zeitung: eine beſondere Rubrik „Der orientaliſche
Krieg= zu eröffnen, worin die weltgeſchichtlichen Ereigniſſe an den Geſtaden
des Pontus durch zahlreiche Original=Illuſtrationen beider Kriegsheere die
ſorg=
fültigſte Berückſichtigung finden werden. Die fortlaufende chronologiſche
Dar=
ſtellung dieſer Ereigniſſe, durch den rühmlichſt bekannten Reiſenden und
Schriſt=
ſteller Freiherr von Schweiger=Lerchenfeld geſchrieben, bieter die
Bürg=
ſchaft einer durchaus competenten objectiven Darſtellung.
Inſerate finden durch dieſes Blatt die weiteſte Verbreitung und iſt der
Inſe=
rat=Preis billigſt auf 30 Pf. per ömal geſpaltene Zeile feſtgeſetzt.
Alle Buchhandlungen und Poſtämter nehmen Beſtellungen an.
Leipzig.
Expedition der „Neuen Illuſtrirten Zeitung.:
34 Querſtraße.
eſchafts-Croſſnung und Emſeyiung.
Einem hohen Adel ſowie geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich an
hieſigem Platze 12 Rheinſtraße 12 (Darmſtädter Hoff, ein Frieſeurgeſchäft
eröffnet habe und empfehle neben meinem Cabinet zum Haarſchneiden, Friſiren und
Raſiren den Verkauf von deutſchen, franzöſiſchen und engliſchen Parfümerien, ſowie
aller Toilette=Gegenſtände. Anfertigung, ſowie Lager aller Haararbeiten.
Es
wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch reelle und aufmerkſame Bedienung die
Zu=
friedenheit einer werthenhKundſchaft zu erwerben und zu erhalten zu ſuchen.
Hochachtungsvoll zeichnet
5538) Guten Rheinwein 1875r
eige=
nes Gewächs verkaufe ich über die Straße
per Schoppen 30 Pfg.
Ballonplatz Nr. 10, 3. Stock.
August Schmidt, Coiffeur.
3431) Ein Wohnhaus mit großem Hof
und Garten für 6700 fl. zu verkaufen.
Zu erfragen bei der Exp.
Zum Einmachen
empfehle:
5365)
Beſten Weineſſig, Weingeiſt, Arrac,
Rum, Cognae, alten Nordhäuſer
Korn=Branntwein.
Aecht holl. Colonialzucker, gem.
Cryſtallzucker, Pergamentpapier,
Ge=
würze ꝛc.
Emanuel Fuld,
Lirchſtraße I.
5457) Ein großes Real billig zu
ver=
kaufen. Gr. Ochſengaſſe 31.
Trauben=BrustSyrup
4907) miit Fenchelhonie
gilt als das beste Mittel gegen Husten,
Heiserkeit, Halz. und Brustschmerzen.
¼. Flasche M. I.
1 „ N. 1.50
zu haben bei
G. I. Kriegk, in Darmstadt.
G. P. Potb
„
C. Schweikert „
G. Gläser in Dieburg.
C. Becker in Gross-Umstadt.
Mal,
Hechte,
Karpfen,
Schleien,
Krebſe
empfehlen
5539)
Gebr. Nöſinger,
Fluß= und Seefiſch=Handlung,
untere Hügelſtraße 73.
5540) Für Invaliden ꝛc.
Ein kleineres Haus mit ½ Morgen
großem Garten, Waſch= und Bleichanſtalt,
3 Logis, für 5500 fl. bei geringer
An=
zahlung zu verkaufen. Lautenſchlägerſtr. 34.
5541) Eine 5 pferdige Dampfmaſchine
nebſt Keſſel zu verkaufen. Rheinſtraße 47.
Vermiethungen.
4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nach
dem Ludwigsplatze gelegene 1. Etage,
be=
ſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem
Zu=
behör, vom 1. Juli ab zum Preiſe von
100 Mark zu vermiethen
F. Roſenheim.
3968) Haus Beſſ. Eichbergſtraße 27
wegen Abreiſe des Hrn. Pfarrer Moore
anderſeits zu vermiethen Näheres bei Hrn.
B. L. Trier und Dr. Reitz, Ludwigſtr.
4596) Wegen Wegzug iſt die Manſarde=
Wohnung in Nr. 19 Eck der Wieners= u.
Roßdörferſtraße, beſtehend aus 2 Zimmern
und 3 Kabinetten nebſt Zugehör, an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
Na 129.
4522) Woogsplatz 13 eine Stiege hoch
ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
p.D-xir yi. vi u.ansreersenren.
TTTAI ii. r A A d. Ai A. A. A d h. d. c. d
4666) Der erſte Stock mit Ballon d=
54 iſt zu vermiethen
Ernſt=Ludwigſtraße 3.
Grr.rr.iereeivrhrg een.
l.i sc. AA e A Aen. A e add. a. A.i. N.
4825) Der dritte Stock meines Hauſes,
Liebigſtraße Nr. 9, enthaltend 6 Zimmer,
Gartenantheil nebſt allem Zubehör,
ander=
weitig zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
F. Büdinger, Schloſſermſtr., Waldſtr. 2.
u. B. L. Trier, Ludwigſtraße.
4972) Ein möblirtes Zimmer, wenn
gewünſcht mit Penſion. Grafenſtraße 19.
5024) Niedeſelſtraße 68 parterre zwei
möblirte Zimmer.
5180) Ecke des Kapellenplatzes u.
Soder=
ſtraße 5 iſt die bel Etage zu vermiethen.
W
G.
uee Hochſtraße 30 7l
zunächſt der Heinrichsſtraße iſt der
mittlere Stock meines Hauſes, 3 große
Zimmer, Küche, Magdkammer, nebſt allem
ſonſtigen Zubehör von Juli ab zu
ver=
miethen. — Auf Wunſch können noch
wei=
tere Näumlichkeiten beigegeben werden.
5184)
G. Hiſſerich, Fabrikant.
5189) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen Hügelſtraße 61.
5202) Kirchſtraße 1 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
5245) In meinem Hinterhauſe, Ballon
platz 2, iſt ein Logis zu vermiethen.
Philipp Schäfer.
5375) Beſſunger Ludwigſtraße 3 iſt ein
ſchönes Logis zu vermiethen.
5389) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Grafenſtraße 27.
5391) Ein Laden zu vermiethen.
Da=
ſelbſt ein Manſardenlogis. Hügelſtraße 16.
5399) Möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen Schützenſtraße Nr. 1 im
Korb=
waarengeſchäft.
5402) Marktſtraße 8 eine Wohnung
ſowie mehrere Zimmer.
5459) Caſerneſtraße 64 iſt der
un=
tere Stock (Hochparterre) mit 5 Zimmern,
abgeſchloſſenem Vorplatz ꝛc. ꝛc., bis zum
1. October er. anderweit zu vermiethen.
Auf Verlangen kann auch Stallung für 3
Pferde, Burſchenzimmer und Fourageboden/
hinzu gegeben werden.
5160) Mühlſtraße 12 ein Logis von
4-5 Piecen nebſt allem Zubehör zu
ver=
miethen und baldigſt zu beziehen.
5463)
Hochſtraße 30
iſt die Manſarde, 3 Zimmer nebſt allem
Zubehör, an eine ruhige Familie ſofort zu
vermiethen. Preis 200 Mark.
5466) Soderſtraße 52 ein Logis,
be=
ſtehend aus 3 Zimmern, iſt ſofort zu verm.
5467) Ein Logis zu vermiethen u. gleich
zu beziehen. Arheilgerſtraße Nr. 6.
5511) Zwei freundliche möbl. Parterre=
Zimmer bis 1. Auguſt an einen ruhigen
Herrn zu vermiethen. Obere Hügelſtr. 18.
5542) Der 2. Stock Martinſtraße 18
zu vermiethen, beſtehend aus 4 Zimmern ꝛc.
und Zubehör.
4
2.
Zu vermiethen:
Per 1. October: 1Logis in feinſter
Lage der Stadt, beſtehend aus 7
ſchönen Zimmern, Stallung für 5
Pferde und allem Zubehör.
Per ſofort:3 Logis in guler Lage,
beſtehend aus je 4-5 Zimmern
und allem Zubehör.
Wohuungs=Geſuch:
Eine Herſchafts Wohnung,
be=
ſtehend aus 12 ſchönen Zimmern,
Stallung ꝛc. wird ſofort oder auch in
2-3 Monaten zu miethen geſucht.-
Ein kleines Haus mit dem
nöthi=
gen Raum zum Alleinbewohnen erhält
den Vorzug. — Näheres im Logis=
Nachweiſungs=Büreau von
Hpß
5osep 18k,
an der kathol. Kirche.
5814) In nenden uin dinien boule.
Heinrichſtraße Nr. 8, der I., 2. u. 3. Stock
zu vermiethen; in Nr. 18 der 2. Stock,
gleich beziehbar.
Ackermann.
5545) Zwei möblirte Zimmer zu
ver=
miethen. Karlsſtr. 3, gegenüber d. Gymnaſium.
5546) Aliceſtraße 9 iſt der 2. Stock,
beſtehend in 6 Zimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen und bis
1. October zu beziehen. Nähere Auskunft
ſertheilt Wilh. Nahn, Promenadeſtr. 26.
5547)
Ballouplatz 4
ein Manſarden=Logis zu vermiethen und
gleich zu beziehen.
pJ. Papi.
⁄o. r er. Aae.
5prS⁄p opn
LAAAadai ſi ie st A Aznk ä. d. C- k.a.s Lfl
Hoͤ
5548) Parterre=Wohnung von 6
Zim=
mern mit Balcon und Vorgarten zu 5
be
vermiethen. Promenadeſtraße 3.
4.
voo.
gop
XLXAXA. E.r A A r. A r r r. a. . r. A.
109)
Vermiſchte Nachrichten.
5472) Unterricht in der engl. und
franz. (für Ausländer deutſchen) Sprache,
ſowie Clavier u. den Elementargegenſtänden
wird ertheilt: Georgſtraße 13, 4. Stock.
5473) Unſer Geſchäft und Comptoir
befindet ſich jetzt
Hügelſtraße 15.
Darmſtadt, den 2. Juli 1877.
Hartter & Co.
5481) Für eine Seifenſiederei
wer=
den paſſende Räume mit Comptoir und
ctwas Keller per 1. September zu miethen
geſucht. Offerten unter 99 an die Exped.
4220a) Ein junger Mann aus guter
Fa=
milie findet bei mir Stelle als Lehrling
J. G. Keller,
Material. u. Farbwaaren=Handlung.
3788) Einen Lehrjungen ſucht
G. Sulzmann, Schloſſermeiſter,
28 Rheinſtraße 28.
5 r½. Frip iu Ww Ar i r u r r p 2.
pwOV
K.AAkadAAh AnrAcAA rAx.
5253
Geſucht
d4 wird ein braves Dienſtmädchen in p=
54 ein Haus auf dem Lande. Daſſelbe
A=
4 muß Haus= und etwas Gartenarbeit
b= verſtehen. Lohn 130-140 Mark.
45
Eintritt ſogleich.
24
vGr.
Nürka.a AA EAirxi Gixire
5255) 20000 Mark ſind 5 pCt.
gegen hypothekariſche doppelte Sicherheit
auszuleihen. Schriftliche Offerten unter der
Chiffre L. L. 5256 befördert die Exp.
5306) Ein ſolides Mädchen geſetzten
Alters, welches in allen Hausarbeiten
er=
fahren iſt, für einen neuen Haushalt
ge=
ſucht. Näheres Holzhof=Alle Nr. I.
Wir beehren uns hiermit ergebenſt anzuzeigen, daß ſich unſer
Bettwaaren-Geschäft.
von heute an in unſerem Hauſe
Daalbauſtraßze Nr. 29
befindet und bitten das uns ſeither geſchenkte Vertrauen uns auch ſerner
bewahren zu wollen.
Darmſtadt, 1. Juli 1877.
Hochachtungsvoll
4.
4 JBOLOGgCL 47 10N00.
Maſchinentapetendrucker geſucht.
Nähere Auskunſt in der Expedition d. Bl.
18
H
Land=Aufenthalt.
Geſſelſchmiede
In meiner Billa ſind wieder einige Zim= és
mer freigeworden und ſogleich zu beziehen. geſucht bei
Gebrüder Schultz
Auerbach, a. d. B., den 25. Juni.
Eliſe Eichberg. 10 F 7186) in Mainz.
Hduard Sehüsslor.
Meinen werthen Kunden und Abnehmern beehre mich ergebenſt
anzu=
zeigen, daß ich unter Heutigem mein früheres Geſchäft
4 Louiſen platz 4
wieder ſelbſt übernommen habe.
Ich unterhalte nun in beiden Lokalen
Louiſenplatz 4 und Ludwigſtraße 14
ſtets die größte Auswahl in allen erdenklichen
Fussbokleidugonſurherron, Damen Gkinder
in nur guten Qualitäten zu reellen Preiſen.
Beſtellungen nach Maaß oder Probe, ſowie Reparaturen werden in
möglichſt kurzer Zeit ausgeführt.
Darmſtadt, den 5. Juli 1877.
Hduard Seblaaler
Louiſenplatz 4, Ecke der Wilhelminenſtraße, u. Ludwigſtraße 14.
daalball zl Darmstadt.
Donnerſtag den 5. Juli
Abonnements-Anterhaltungs-Muſik
von der Capelle Adam.
Anfang halb 8 Uhr.
W. Di ungünſiger Wilerung in Sal.
6552
5553) Hausburſche auf halbe Tages=
Arbeit geſucht. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkauſen.
arlD.
Alexander=
W. Meuſtadt,
ſtraße.
5439) Eine Wittwe nimmt Aushülfs=15515) Es können einige Mädchen das
Kleider=
ſtelle oder Laufdienſt an. gr. Caplaneig. 56. machen erlernen. Ernſt=Ludwigſtr. 14 Manſ.
5450) Es wird ein kleines
Spezerei=
oder Cigarren= und Tabacks=Geſchäft, 5525) Eine anſtändige Frau ſucht
Be=
zu übernehmen geſucht. Näheres unter lſchäftigung im Waſchen u. Putzen. Schulzen=
Ziſſer M. f. 40 poste restante.
lgaſſe 14 eine Stiege hoch.
5554) Geſucht per 1. Oct. d. J. von
zwei Einjährigen ein hübſch möbl. Zimmer
nebſt Cabinet in nächſter Nähe der
Dra=
goner=Kaſerne. Offerten unter II. W. P.
nimmt die Exp. d. Bl. entgegen.
5555) Eine geſetzte Dame, mit der Buch
führung vollſtändig vertraut, längere
Zei=
als Directrice in einem Confectionsgeſchäft,
ſucht Stelle auf hieſigem Platze.
Offerten unter Chiffre CO an die Exp.
5556) Ein fleißiger Arbeiter findet
dau=
ernde Beſchäftigung.
Beſſungen.
J. Diefenbach.
5557) 2 gut gehaltene Einlegſchweine
zu verkaufen. Beſſunger Schulſtraße 19.
Nordhäuſer Kornbranntwein
zum Anſetzen empfehle
Paul Störger Sohn,
5558)
Kirchſtraße Nr. 25.
Na 129
1099
GAAON
ASAAAN
Fünfunddreißigſtes Jahr).
Mrülles Concerl
in dem
Garten des Haalhaues.
Samſtag den 7. Juli 1877,
unter
Geitung des Auſikdirector Hrn. Wilſemde Haan,
und unter gütiger Mitwirkung
der Herren Hofmuſiker Neumann, Meister, Erenz,
Stautz und Holl.
Anfang prücis 8½ Uhr.
Programm.
1. Rheinweinlied
2. a) Die Roſe.
b)„ Noch iſt die blühende goldene Zeit=
3. Nachtgeſang im evalde (für Männerchor mit
Begleitung von 4 Hörnern)
4. 2) „Freiwillige her!
b) „Marſchiren:
5. „Gute Nacht”
6. Zwei Quintette für 4 Hörner und Fagott (
vor=
getragen von den Herren Neumann, Meiſter,
Krentz, Stautz und Noll
7. a) Ständchen
für Soloquartett
b „Hüte dich!
8) Abſchiedstafel
J. Aendelsſohn=Bartholdn.
Aiels V. Gade.
J. Hchuberk.
Jo. Brahms.
Jr. Jachner.
B. Mangold.
H. Barſchner.
D. Hirſchner.
J. endelsſohn=Bartholdn.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im großen Saale ſtatt.
WEOhne Vorzeigung der Perſonalkarten iſt der Eintritt nicht geſtattet.
Diejenigen geehrten Mitglieder, welche noch nicht im Beſitze von ſolchen ſind,
wollen ſich dieſerhalb an den Secretär des Vereins, Hrn. W. Pfeil jun.,
Eliſabethenſtraße 5, wenden.
Karten für Nichtmitglieder ſind auf Empfehlung von Mitgliedern 2 Mark
bei den Herren Kunſthändler Schödler, Kaufmann Bauſch, Marktplatz 5 und Abends
an der Kaſſe zu erhalten.
5559)
Der Ausschuss.
Eiſenbahn=Frachtbriefe
ord. Gut Mark 7, Eilgut Mark 8 pr. 1000.
L. C. Willich'ſche Hoſbuchdruckerei.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge)
Samstag den 7. Juli Vorabendgottesdienſt um 7½½ Uhr. Worgengottesdienſi um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
WSabbathausgang um 9 Uhr 5 Min.
5560) Fliegenpapier und
Fliegenleim,
mpfiehlt
Paul Störger Sohn,
Kirchſtraße 25.
5561) In der Heinheimerſtraße Nr. 2
iſt ein Wagen Winterſaatſtroh abzugeben.
Preis 2 Mark per Ctr.
Oiener Bilterwasser
(lunyadi Janos Bitterquelle)
deſſe n Wirkſamkeit nach Analyſe des Herrn
Profeſſor Juſtus von Liebig alle anderen
Bitterwaſſer übertrifft, iſt in friſcher Füllung
direct von der Quelle eingetroffen.
Verkaufspreis per ganze Flaſche 70 Pf. bei
Emanuel Fuld,
4662)
Kirchſtraße.
8
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
ſtatt;beſonderer Mittheilung die traurige
Nachricht, daß uns heute Mittag 2 Uhr
unſer jüngſtes Söhnchen
Johann
nach ſiebentägigem Leiden durch den Tod
ſentriſſen wurde.
Um ſtille Theilnahme bitten die
Hinter=
bliebenen
Darmſtadt, den 3. Juli 1877.
J. Kühnly und Frau.
Cageskalender.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß
geöffnet Sonntags von 10-1 Uhr, Dienſtag,
Mitt=
woch, Donnerſtag und Freitag von 11-1 Uhr.
Großb. Hofbibliothek im Schloß geöffnet
täg=
lich von 9-12 Uhr Vormittags und ſauf er Samſtag)
von 2-4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem
Jägerthor (Mathildenhöhe) iſt dem Publikum jeden
Mittwoch, der Beſſunger Hofgarten jeden
Donners=
tag geöffnet.
Permanente Kunſt=Ausſtellung in) der
Saal=
bauſtraße 73. täglich von 10 Uhr bis zum Abend.
Sparkaſſe. Zahltag an jedem Werktage von
9-12 Uhr Vormittags. Die Büchlein werden
ſo=
aleich ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage beträgt
1 Mark.
Verhandlung von Geverbeſtreitſachen auf Großh.
Bürgermeiſterer Darmſtadt: Montag, Mittwoch
und Freitag: Vormittags von 11-12 Uhr.
Darmſtädter Volkshauk, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft, verbunden mit Svar=Kaſſe.
Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr,
Nachmittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr
Nachmittags. Sparkaſſe=Bllchelchen werden ſogleich
bei der Einlage ausgefertigt.
Spar= und Leihkaſſe in Beſſungen, Carlsſtraße
Nro. 2. Zahltage Dienſtag und Samſtag von
8-12 Uhr Vormittags.
Saalbau: Concerte reſp. Unterhaltungsmuſik
Dienstags. Donnerstags und Samstags.
Donnerstag. 5. Juli: Abonnements=Unterhaltungs.
Muſik im Saalbau.
Samstag 7. Juli: Drittes Concert des Mozart=
Vereins im Saalbau.
Sonntag 8. Juli: Einweihung des Krieger=
Denk=
mals zu Beſſungen.
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Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 5. Juli.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 34 vom 4. Juli enthalt:
Bekanntmachung, die Ausſührung des Reichsgeſetzes über die
eingeſchriebe=
nen Hülſskaſſen vom 7. April 1876 betr.
- S. M. der Kaiſer von Oeſterreich hat S. D. dem Prinzen Ludwig von
Battenberg das Großkreuz des Franz=Joſephs=Ordens und dem Frhrn.
von Rotsmann, perſönl. Adjutanten S. Gr. H. des Prinzen Alexander,
den eiſernen Kronenorden 2. Cl. verliehen.
— Gutem Vernehmen nach iſt die Ausführung des Unterbaues des
Nationaldenkmals auf dem Niederwalde den Herren Ph. Holzmann
und Co. in Frankfurt übertragen worden. Mit den Arbeiten wird foſort
begonnen und ſoll die Grundſteinlegung, welcher vorausſichtlich der Kaiſer
beiwohnt, am 16. September d. J. ſtattfinden.
In der Woche vom 17. bis zum 23. Juni verſtarben in
Mainz mit Caſtel 21, in Darmſtadt mit Beſſungen 27. in Offenbach
18, in Worms 13 und in Gießen 11 Perſonen. - Hiervon
ver=
ſtarben an Maſern 2 (in Offenbach), an Scharlach 1 (in Offenbach),
an Diphtheritis 1 (in Gießen), an Keuchhuſten 1 (in Darmſtadt), an
Diarrhoe und Brechdurchfall 15 (4 in Mainz. 6 in Darmſtadt, 3 in
Offen=
bach. 2 in Worms), an Wochenbettkrankheiten 1 (in Gießen). an
Lungen=
ſchwindſucht 11 ( in Mainz. 1 in Darmſtadt, 1 in Offenbach, 1 in
Worms, 3 in Gießen), an entzündlichen Krankheiten der Athmungsorgane
7 14 in Darmſtadt, 2 in Offenbach, 1 in Gießen), an Schlagfluß 5 ( in
Mainz, 2 in Darmſtadt, 1 in Offenbach, 1 in Gießen), duich gewaltſamen
Tod 5 11 in Mainz, 2 in Darmſtadt, 2 in Worms).
Am Dienſtag Nachmittag ſtülrzte ſich ein erſt kürzlich in dem
ſtaͤdtiſchen Hoſpital aufgenommener Mann aus einem Fenſter des 3. Stocks
und war ſofort eine Leiche.
6) Am Mittwoch ſtand Jakob Schmuck von Sorgenloch; ein ſchon
vielſach beſtraftes Subject, welches, wenn er es auch nicht zugeſtehen will,
bereits mit dem Zuchthaus Bekanntſchaft gemacht, unter der Anklage des
ſchweren, durch Einſteigen, Einbruch und Ebrechung von Behältern
ver=
übten Diebſtahls vor dem Schwurgericht. Es wurde ihm der bekannte,
zum Nachtheil Sr. Königl. Hoheit des verſtorbenen Großherzogs in der
Nacht vom 7.-8. März d. J. begangene Diebſiahl zur Laſt gelegt, wo der
Dieb die mit Kreide auf ein Brett geſchriebenen Worte: „Das war ein
Darmſtädter Socialdemokrat” zurückließ. Schmuck, der es nicht
leug=
nen konnte, daß er verſchiedene der entwendeten Geçenſtände an der
Bergſtraße verkauft, leugnet dennoch den Viebſtahl beharrlich und will jene
Sachen in einem Graben des Waldes bei Eberſtadt gefunden haben.-
Be=
züglich der Scheift erklärten die Experten mit aller Beſtimmtheit, daß ſie
von dem Beſchuldigten herrühre. Unter dieſen Umſtänden konnte die
Ver=
urtheilung und zwar zu einer Zuchthausſtrafe von 2½ Jahren nicht
aus=
bleiben.
— Der Mainzer Anz. brachte die Mittheilung, daß ein gewiſſer K.
am verfloſſenen Sonntag Morgen beim Baden im Rheine ertrunken
ſei. Der Ertturkene lebt indeſſn noch und erzählt der Berichterſtatter des
M. A. den Hergang in nachfolgender Weiſe: Unbekannt mit dem
Rhein=
ſtrom, hatte K. verſucht auf die Ingelheiner Aue zu ſchwimmen, in der
Vorausſetzung, daß er von dort leicht auf das linke Uſer zurück könne.
Statt deſſen ſah er ſich vom Strome bis Budenheim ſortgeriſſen und dort
erſt gelang es ihm Land zu faſſen. Nun war aber guter Rath theuer, das
Coſtülm, welches er 1ug, dasjenige nämlich mit welchem ſich die
Militaͤr=
pflichtigen bei der Unierſuchung über Dienſttauglichkeit zu präſentiren
pfle=
gen, wer ſür den heißen Tag ſo weit ganz angenehm. Es hatte jedoch
den Nachtheil in unſerer Gegend für Spaziergänger fuͤr ungewoͤhnlich zu
gelten und doch konnte K. nachdem er ſich überzeugt hatte, daß der Strom
nur eine Richtung den Schwimmern geſtattet, nur auf dem ſeſten Lande
wieder nach Mainz, wo ſein übriger Anzug lag, zurückgelangen. Eine
Zeitlang bedeckte er ſich mit dem Waſſer des Rheines, indem er, ſobald er
Leute kommen ſah, hurtig wie ein Froſch in's Waſſer ſprang. Als er ſich
Uberzeugte, daß er dieſes bis zum Einbruch der Dunkelheit unmöglich
fort=
ſetzen koͤnnle, vertraute er ſich einer barmherzigen Seele an und ließ ſeinem
Kameraden, der mit ihm zum Baden gegangen war, ſagen, er moͤge ihm
ſeine Kleider und vor Ellem etwas zu eſſen nach Budenheim ſchaffen.
Dieſes geſchah und der „Ettrunkenes erſchien wieder.
— Ein Wiener Blatt bringt unterm 3. Juli nachfolgende Mittheilung:
Eine unliebſame Affaire, die ſich auf das Engagemenisverhältniß der
Söngerin Jaide bezieht, welche veranlaßt wurde, ein lebenslängliches
Engagement in Darmſtadt auſzugelen und daſſelbe mit einer Stellung an
der Wiener Oper zu vertauſchen, die ihr aber bereits gekündigt worden,
fand geſtern einen für die Beiroffene befriedigenden Abſchluß in einer Audienz
beim Kaiſer. Frau Jaide harte ſich zuvor an den Oberſthofmeiher
ge=
wendet, um Beſchwerde gegen dieſes ſie ſo empfindlich berührende Vorgehen
der Opern=Direction zu ſühren; doch lonnte ihr kein anderer Ausweg zu
Theil werden, als ſich an die Gnade des Kaiſers zu wenden, an die noch
Niemand vergebens appellirt hat.
Ueder den Geſetzentwurf, den Unterſtützungswohnſitz betr.
bringt die O. Z. nachſtehenden Artikel, der auch den hieſigen Verhältniſſen
vollſtändig entſpricht, mit dem Unterſchied jedoch, daß hier Bürgermeiſter und
Stadtverordneten bexeits die Initiative zur Abwehr ergriffen haben.
Das Reichskanzleramt hat unlängſt dem deutſchen Bundesrathe eine
Vorlage zur Abänderung des Unterſtützungswohnſitzes unterbreitet, welche
das Altersminimum Verjenigen, welche demſelben unterworfen ſind, von
24 auf 21 Jahre herabſetzt und die Friſt des Aufhörens, reſp. des
Be=
ginns der Unterſlützungspflicht der Gemeinden gegenüber erwerbsloſen
Individuen, auf eine einjährige Abweſenheit reſp. Anſäſigkeit reduzirt.
Unter harmloſer Gewandung iſt dieſe Nachricht ſogar mit dem Zuſatze,
daß dieſe Abänderungsvorſchläge im Allgemeinen mit Beifall aufgenommen
worden ſeien, weil ſie eine ganz bedeutende Entlaſtung der Landgemeinden
im Geſolge hätter, durch alle politiſchen Zeitungen Deutſchlands gegangen,
ohne der Folgen zu erwähnen, welche jene Geſetzesvorlage für viele ſtädtiſche
Gemeinden haben wird und die gerade für die hieſige Gemeinde
verhäng=
nißvoll zu werden drohen. Betrachten wir den Gegenſtand etwas näher:
Das Reichsgeſetz, betreffend den Unterſtützungswohnſitz, beſtimmt, daß
nach zweijährigem, näher motivirtem Aufenthalt in einer Gemeinde jeder
Deutſche Anſpruch an die Armenpflege und ſonſtige ſtädtiſche
Unterſtützungs=
anſtalten zu machen berechtigt iſt.
Nun iſt es doch ſonnenklar, daß an allen Otten die ſtädtiſchen, d. h.
die größeren Gemeinden auch eine größere Anziehungskraft auf die in ihrer
Nähe liegenden Landgemeinden oder auch auf entſerntere kleinere
Gemein=
den ausüben, daß alſo unbedingt mehr Landbewohner nach der Stadt, als
Stadtbewohner nach den Landgemeinden überfiedeln. Es geſchieht dies aus
ganz natürlichen Urſachen: die Leute finden in den Städten und
insbe=
ſondere in Induſtrieſtaͤdten wie Offenbach, beſſere Verdienſte, mithin auch
ein beſſeres Fortkommen als zu Hauſe und nur in den dringendſten und
ſeltenſten Fällen, z. B. in induſttiell ſtillen Zeiten wie jetzt, wenn in der
Stadt abſolut Nichts mehr in Ausſicht ſteht, eniſchließen fie ſich, nach ihren
Heimathsorten zurückzuwandern. Der größere Theil verbleibt aber in der
Stadt und bei jedem Einzelnen übernimmt nach nur zweijähriger
Anweſen=
heit die Stadtgemeinde in unverſchuldeten wie in ſelbſtverſchuldeten Fällen
von Reichswegen die Pflicht, für Verſorgung und Unterſtültzung der
Be=
reffenden und ſeiner Familienangehörigen bis zu einem gewiſſen Grade
einzutreten. Wir geſtehen zu, daß vom Standpunkt der Humanität, der
allgemeinen Menſchen= und Naͤchſtenliebe gegen dieſes Geſetz, das dem
wür=
digen, durch Unglück und Schickſalsſchlägen aller Art
unterſtutzungsbedürf=
tig gewordenen Armen zum Segen gereichen ſoll, daß gegen das Geſetz von
dieſer Seite wohl nicht anzukämpfen iſt.
Aber fragen wir doch einmal die Vorſteher und Commiſſaͤre unſerer
hieſigen Armenpflege - ſind es denn immer nur Wurdige, welche in die
Lage kommen, Unterſtützungen aus der Armenpflege zu verlangen?
Kom=
men nicht auch Fülle und zwar Fuͤlle in Menge vor, wo die andern
Ge=
meinden Subjecte ſelbſt noch unterſtützt haben während ihres Aufenthaltes
in der Stadt, nur in der Abſicht, ſie nach den vorgeſchriebenen zwei
Probe=
jahren gänzlich los zu ſein, fie ganz der Stadt aufzuhalſen? wo durch
Leichtſinn, ſchlechten Lebenswandel und ſonſtige perſönliche Eigenſchaften
gänzlich mit ihren bedauernswerthen Familien heruntergekommene Perſonen
tagtäglich und jahrelang dem Stadtſäckel am Marke zehren? Gewiß kommen
ſie vor und das Reichsgeſetz ſchützt großmüthig den Böſen wie den Guten,
den Gerechten wie den Ungerechten. Schwer und drückend hat ſeither dieſe
Laſt auf unſerer Stadt, die nicht das Glück hat eine reiche zu ſein, gelegen;
gewaltig an Umfang ſind die Opfer, welche in jeder Stunde die
ſteuerzah=
lenden Einwohner dieſem Geſetz bringen müſſen und manches ernſte
Män=
nergeſpräch drehte ſich um dieſen Punkt; manchmal wohl hörte man darüber
klagen, daß die zweijährige Friſt jedenfalls eine etwas zu kurz bemeſſene
ſei, daß ein längerer Auſenthalt in der Gemeinde erforderlich ſei, um dieſe
in ſo tiefgreifender Weiſe heranzuziehen.
Dem ſoll nun abgeholfen werden. Aber wie? Die zweijährige Friſt
ſoll fallen und an ihre Stelle eine - einjährige treten! So lautet der
Geſetzentwurf des Reichskanzleramtes. Aber noch mehr! Mußte ſeither der
Betreffende mindeſtens 24 Jahre alt ſein, um ſeine Anſprüche in der
an=
gedeuteten Art geltend zu machen, ſo ſoll hinſort auch darin eine mildere
Praxis befolgt werden; nach reichskanzleramtlicher Vorlage ſoll die Skala
fernerhin vom 21. Lebensjahr beginnen!
In Summa alſo: Seither erforderlich zwei Jahre Aufenthalt hier
und 24. Lebensjahr mit einem ſchlechten Ergebniß für unſere Stadt - in
Zukunſt aber erforderlich ein Jahr Aufenthalt und 21. Lebensjahr!
Wie dabei ſo manche Stadt und insbeſondere auch die unſrige
zurecht=
kommen ſoll, auf weſſen Schultern die vermehrten Laſten bei den ohnehin
höher und höher ſchwellenden Communalſteuern dann noch gewälzt werden
ſollen, darüber ſchweigt die Vorlage, daran zu denken überlaßt man uns!
Mögen denn deßwegen dieſe Worte in alle Kreiſe dringen, moͤge unſer
Stadtrath ſowie der Verein zum Schutz des Verſammlungsrechts, die ganze
Einwohnerſchaft, jetzt, wo das Geſetz noch im Zuſtande des Werdens, des
Embryo ſich befindet, die Jnitiative ergreifen; moͤge man allerſeits unſern
Abgeordneten in Beilin interpellirer, alle Hebel in Bewegung ſetzen, um
ein nach unſern Begriſſen halbwegs dückend geweſenes Geſetz nicht zu
einem vollſtändig ungerechten, die Stadtgemeinden und ihre Einwohner
ſchwer bedrohenden und in unabſehbare Verhältniſſe ziehenden zu machen.
Dazu iſt es jetzt noch Zeit, aber auch die höchſte Zeit.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei=