Darmstädter Tagblatt 1877

L-RLAIIV½ G
0
ſnn a viſl

LL. Sischö
Ahr3. IPuEk
Abonnenen ddkeis-
8 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſi=
Emtern Beſtellungen entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
9ll
mncl. Poſaufichlag und Beſſellgebühr.

(Frag= und Anzeigeskatt.)

Mit der Sonntags=

Inſerate
verbenangenommen un Darnſtad
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auzwärtz
von allen ſoliden AnnoncenExpe
dttonen

140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Belkanntmachungen des Großh. Lreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Ai. 127
1877
Dicnſtag den 3. Juli

Betreffend: Geſuch der Mobiliar=Feuer=Verſicherungs=Geſellſchaft „Concordia zu Hannover um Erlaubniß zum Geſchäftsbetriebe
im Großherzogthum Heſſen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch Verſügung vom 22.l. Mts. (3. N. M. d. J. 9803) hat Großherzogliches Miniſterium des Innern der Mobiliar=
Feuer=Verſicherungs=Geſellſchaft „Concordia” zu Hannover die Erlaubniß zum Geſchäftsbetrieb im Großherzogthum ertheilt.
Darmſtadt, am 29. Juni 1877.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Ernſt Heberer von hier iſt als Dienſtmann in das Dienſtmann=Iuſtitut von J. Finger dahier eingetreten.
Darmſtadt, am 28. Juni 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es iſt bemerkt worden, daß häufig Gegenſtände, wie namentlich Blumenſtöcke ꝛc., ohne jegliche Befeſtigung auf die Fenſter=
geſimſe oder ſonſt an Orte geſtellt werden, wo ſie durch Herabfallen Vorübergehende leicht beſchädigen können und daß zum Schutze
gegen Vorkommniſſe dieſer Art Sicherheitsmaßregeln nicht getroffen werden.
Wir ſehen uns daher veranlaßt, in Nachſtehendem den Wortlaut des hier einſchlägigen 8 366 pos. 8 des deutſchen Straf=
geſetzes mit dem Anfügen zur Kenntniß zu bringen, daß das Executivperſonal Weiſung hat, diesbezügliche Contrabentionen unnach=
ſichtlich zur Anzeige zu bringen.
„8 366 pos. 8. Wer nach einer öffentlichen Straße oder nach Orten hinaus, wo Menſchen zu verkehren pflegen,
„Sachen, durch deren Umſtürzen oder Herabfallen Jemand beſchädigt werden kann, ohne gehoͤrige Befeſtigung aufſtellt
„oder aufhängt, oder Sachen auf eine Weiſe ausgießt oder auswirft, daß dadurch die Vorübergehenden beſchädigt oder
„verunreinigt werden können, wird mit Geldſtrafe bis zu ſechzig Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft."
Darmſtadt, am 19. Juni 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die hieſigen Fabritbeſitzer, welche in ihren Etabliſſements jugendliche Arbeiter beſchäftigen, werden hierdurch aufgefordert,
der ihnen nach 8 130 der Reichs=Gewerbeordnung obliegenden Verbindlichkeit, halbjährlich (am 1. Januar und 1. Juli) die An=
zahl dieſer Arbeiter zur diesſeitigen Kenntniß zu bringen, innerhalb acht Tagen zu entſprechen.
Darmſtadt, den 28. Juni 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
G

5455)
Veröffentlichung
aus dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmenregiſter unterfertigten
Stadtgerichts wurden heute folgende Ein=
träge vollzogen:
b451) Früulein Charlotte Boegel dahier be=
treibt unter der Firma: „ Ch. Boegel- auf

hieſigem Platze ſeit dem 1. Januar 1869)
ein Weißwaarengeſchäft.
2) Kaufmann Lazarus Simon dahier be=
treibt auf hieſigem Platze ſeit dem 1. April
1877 einen Papierhandel, ſowie eine Duten=
Fabrikation mit Dutenlager unter der Firma
„L. Simon”.
3) Nähmaſchinenfabrikant Heinrich Müh=

lig dahier betreibt auf hieſigem Platze ſelt
dem 1. April 1871 einen Handel mit Näh=
Maſchinen unter der Firma „H. Mühligi.
4) Der Spenglermeiſter und Kaufmann
Chriſtoph Wirthwein dahier betreibt auf
hieſigem Platze ſeit dem 1. Januar 1876
unter der Firma , Chr. Wirthwein' einen
Handel mit Haushaltungs=Gegenſtänden,
299

1084
Lampen und Spenglerwaaren. Seine Ehe=
frau, Eliſe geb. Loeſch, hat ſeit dem 1. Jan.
1877 Procura, mit der Berechtigung, die,
Firma zu vertreten und zu zeichnen.
5) Kaufmann Herz Bodenheimer dahier
betreibt auf hieſigem Platze nunmehr unter/
ſeiner ſeitherigen Firma,Herz Bodenheimer!
einen Handel mit Salz, Specereiwaaren
und ſonſtigen Colonialwaaren, ſowie mit
Frucht, Fourage und ſonſtigen Landes=
producten im Großen. Den ſeither von
ihm betriebenen Detailhandel mit Kurz=
waaren, Specereiwaaren, Colonialwaaren
und Schreibmaterialien hat er dagegen
aufgegeben. Auch iſt er nicht mehr Lie=
ferant für die Regierung. Die von ihm
ſeinem Sohne Simon Bodenheimer am
1. April 1875 ertheilte Procura beſteht nach
wie vor fort.
Darmſtadt, den 29. Juni 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Joſt,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Verkauf von Gußeiſen.
Am Mittwoch den 4. Juli er., Vor=
mittags 9 Uhr, ſoll im Büreau des unter=
zeichneten Artillerie=Depots das auf dem
Schießplatz bei Griesheim vorhandene reſp.
ſich noch ergebende Gußeiſen in Spreng=
ſtücken, circa 106,000 Kilo, durch Sub=
miſſion verlauft werden. Die bezüglichen
Bedingungen liegen in genanntem Lokal
Bormittags von 7-12 und Nachmittags
von 3-6 Uhr zur Einſicht offen und ſind
die Offerten verſiegelt und mit der Auf=
ſchrift „Submiſſion auf Gußeiſen” verſehen
in dem erwähnten Büreau abzugeben.
Darmſtadt, den 27. Juni 1877.
Artillerie=Depot.
5316)
Nächſten Donnerstag am 5. d. Mts.,
Vormittags um 10 Uhr, ſollen im Hofe
des Großh. Ständehauſes dahier, verſchie=
dene Gegenſtände, nämlich: eine eichene
Treppe, eine Parthie Sandſteine, 25 Stück
Gypskapitäle, 1 Porzellanofen, Marmor=
platten, Bänke, verſchiedene Lampen, Vor=/
hangſtangen und Vorhänge ꝛc. öffentlich
unter den bei der Verſteigerung bekannt
gemacht werdenden Bedingungen, verſteigert
werden.
Darmſtadt am 2. Juli 1877.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
5456)
Köhler.

N6 127
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerſtag den 5. Juli, Vormittags 9 Uhr,
werden werden Abreiſe des engliſchen Geiſtlichen Herrn Moore, im Hauſe
Eichbergſtraße Nr. 27 nachverzeichnete ſehr gute Mobilien, als: 1 Kana=
pee, 2 Seſſel, 6 Stühle mit braunem Pelüſche, Kanapee's, 1 Chaiſelongue,
Seſſel, Rohrſtühle, 1 Herrenſchreibtiſch, 1 Schreibſecretär, 1 Glasſchrank,
1 Ausziehtiſch, Waſch= und Nachttiſche mit Marmorplatten, 1 Büffet,
Spiegel, Kommode, Pfeilerſchränke, Blumentiſche, 11 vollſtändige Betten
mit Bettſtellen, Vorhänge, Vorlagen, 1 ſehr gut erhaltenes engliſches Cla=
vier, 1 Eisſchrank, Porzellan und Glas, Küchen= u. Kellereinrichtung gegen
baare Zahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Ho=Taator.
NB. Obige Gegenſtände ſind Mittwoch den 4. Juli, Vormittags von 9 bis
11 und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr anzuſehen.
(5346

5045)

Von ſehnen Cabinel-Neinen

ſind in jüngſter Zeit in meinen Beſitz übergegangen:
Von Guſtab Schellhorn Wallbillich Erben in Porst:
1 Stück 1875r Porster Freundstüok.
Von der Königl. Preuß. Domaine:
Stück 1875r Rüdesheimer Hinterhaus.
Von Fürſtl. Metternich'ſchen Domainen=Direction Schloß Johanuisberg
½. Stück 1875r Schloss Johannisberger Cabinets-Wein.
Ferner von verſchiedenen Producenten:
Rheingauer, Rheinhessische & Pfälzer Weine
aus den beſten Tagen.
Proben dieſer Weine ſtehen auf Verlangen zu Dienſten.

Carl Euiil Callmanr,
Weingroßhandlung.

Comptoir: Rheinſtraße 23 im Seitenbau eine Treppe hoch.

Die Casmotorentabrik Deulz in Deulz bei Cöln
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O6toS meueh Hotor
von ¼ bis 8 Pferdekraft und mehr.

Gasverbrauch klein und ſtets der Leiſtung proportional. Betrieb ganz gefahrlos
und ganz geräuſchlos. In jeder Etage auch bewohnter Häuſer aufzuſtellen und durch
RarIsertorsektos ſeinſaches Anzunden einer Gasflamme ſofort in Gang zu ſetzen.
Anfragen und Aufträge richte man an den unterzeichneten alleinigen Vertreter der
in ſchön eleganter Fagon ſind wieder ein= Gasmotorenfabrik für das Großherzogthum Heſſen nebſt Ungegend.
getroffen bei
Darmſtadt,
Or. Prredr. Nort,
Michael Schmidt, geſſunger Carlsſtraße Nr. 29.
Maſchinen=Ingenieur.
5272) Hof=Poſamentier u. Hof=Lieferant.

8 Haus=Verkauf.
Heerdwegſtr. 19 eineinſtöck. Haus mit Garten
aus freier Hand zu verkauf. Näheres daſelbſt.

5372) Ein Kleiderſchrank, 1 ovaler
Tiſch und 1 Bett, 1 zweiſchläfriges Bett
mit Doppelmatratze. Alles im beſtem Zu=
ſtande zu verkaufen. Beſſunger Holz=
ſtraße Nr. 15.

5457) Ein großes Real billig zu ver=
kaufen. Gr. Ochſengaſſe 31.

5370) Neue Roſenkartoffeln, buchene
Aſche, Endivien=u Gemüſepflanzen Hochſtr. 8.

R 127.

1 24

Deuſche Tiſchler=Zeitung.
(Expedition: Zerlin 8W., Waterloo-Aſer 5.)

Organ für Bau, Möbel=, Kunſt= und Pianoforte=Tiſchlerei, Holzbild=
hauerei, Drechslerei und für den Möbelhandel erſcheint am 1. und 15.
eines jeden Monats und bringt Original=Artikel aus der Feder der bedeutendſten
Fachmänner des In= und Auslandes, Correſpondenzen und Marktberichte aus
allen größeren Städten, praktiſch erprobte Recepte, Vermiſchtes, Anfragen nebſt
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E
Gegen Appetitloſigkeit, Verdauungsſchwüche, Blühungen, Magenkatarrh,
Hämorrhoiden, Sodbrennen und ähnliche, Leiden wird von den berühmteſten
Aerzten der
Comi
AGhar allSt-lGltDuno.Maguulillbl,
von Wallrad Ottmar Bernhard, kl. Hof=Deſtillateur in München, als beſtes
Mittel empfohlen, was Tauſende von Dankſchreiben auch glänzend beſtätigen.
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Dr. J. B. Kranz ächt zu beziehen durch
Carl Galtad,
vormals Chrisl. Höbn.
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Mathildenplatz 1.

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Darmſtädter Waſſer als angenehmes
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beförderndes Mittel anſtatt China=Pommade.
Beſſer als alles Angeprieſene.
Verbeſſertes Kummerfeld'ſches Waſ=
ſer, ein unſchädliches Mittel gegen Finnen,
Flechten, Miteſſer und überhaupt unreine,
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der Zähne und des Zahnfleiſches, ſowie
gegen üblen Geruch.
Anatherin=Mundwaſſer für denſelbe
Zweck.

53
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I. I. Eillhulls
Pannin, Alizarin, Gallus, Kaiger,
Galon- u. andere Tinten zeichnen sich
durch lebhatte Parbe, grosse Flüssig-
keit und schnelles Trocknen aus und
lietern noch nach längerer Leit scharfe,
nie bleichende Copien.
Lager in den div. Sorten, sowie auch
in Carmin, hlauer Tiute, ſlüssigem Leim,
Siempelſarhen etc., befinden sich bei
C. Hof in Darmstadt.
Cl. L. Eriegk
G. Gläsor in Disburg.
G. Lindaner in Gross-Umstadt.

5140) Zimmerſpühne, ſowie eichene
Rlnden zu haben bei
Philipp Spieß, Stiftſtraße 38.

Rornbranntwein
Hefenbranntwein zum Anſetzen
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Jud. Heyl Sohn,
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Holzſtraße 17.

Vermiethungen.
3690) Liebigſtraße 3 im 3. St. möb
irtes Zimmer zu vermiethen.
Lxzieaatauzzuuiuunum
3968) Haus Beſſ. Eichbergſtraße 27
wegen Abreiſe des Hrn. Pfarrer Moore
anderſeits zu vermiethen Näheres bei Hrn.
B. L. Trier und Dr. Reitz, Ludwigſtr.
WDzzui
Wixt
3974) Bel Etage, 7 Zimmer mit Zu=
gehör, 1. Auguſt zu beziehen, für Penſionat
ſehr geeignet. Wendelſtadtſtraße 22.
4117) Mathildenplatz 5 iſt ein gut
möbl. Zimmer, auf Wunſch auch 2, zu verm.
4131) Der 3. Stock zu vermiethen,
4-5 Zimmer und ſonſtige Bequemlichkei=
ten, ſofort zu beziehen Niederramſtädter=
ſtraße 56.
K. Fraas.
4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nacs
dem Ludwigsplatze gelegene 1. Etage, be=
ſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem Zu=
behör, vom 1. Juli ab zum Preiſe von
700 Mark zu vermiethen.
F. Roſenheim.
4360) Alsbald beziehbar ein möblirtes
ſchönes Zimmer eine Treppe hoch; Beſſ.
Carlſtraße 3.

1085

4364) Neckarſtraße 1 im Hinterhaus,
Zimmer mit Alcoven. Ferner ein Par=
terre=Raum, für Werkſtatt geeignet.
Näheres Vorderhaus parterre.
4593) Möbl. Zimmer mit Kabinet.
Heerdwegſtraße 43.
4595) Eichbergſtraße Nr. 7 Iit dies
bel Etage, 6 Zimmer, Balkon und
4 allem Zubehör, an eine ruhige Fa=
milie bis 1. September beziehbar.
Eichbergſtraße Nr. 7 ein ſchönes
Manſarden=Logis mit 3-5 Zimmern
6 an eine ruhige Familie ſogl. beziehbar.
iAnitairtihAiirznraraAiranarcrztriivaArxak.
4506) Wegen Wegzug iſt die Manſarde=
Wohnung in Nr. 19 Eck der Wieners= u.
Roßdörferſtraße, beſtehend aus 2 Zimmern
und 3 Kabinetten nebſt Zugehör, an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
„payvoer.gauvrra r aer.
4
py.
AAAl. LA AA A AAAtA A nd i
4666) Der erſte Stock mit Balkon
44
44 iſt zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigſtraße 3.
C-vr.
Evvus-graiayay,.
AAArAAAArAtAnAnnAurh

4821) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Näheres Ludwigsplatz 4.
4825) Der dritte Stock meines Hauſes,
Liebigſtraße Nr. 9, enthaltend 6 Zimmer,
Gartenantheil nebſt allem Zubehör, ander=
weitig zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
F. Büdinger, Schloſſermſtr., Waldſtr. 2,
u. B. L. Trier, Ludwigſtraße.
4964) Brandgaſſe 6 ein vollſtändiges
Logis, gleich beziehbar, zu vermiethen.
5021) Obere Hügelſtraße 37 nahe dem
neuen Großh. Palais parterre Stube und
Kabinet ohne Möbel zu vermiethen.
5024) = Riedeſelſtraße 68 parterre zwei
möblirte Zimmer.
5025) Bleichſtraße 40 ein möbl. Zimmer
zu vermiethen.
5180) Ecke des Kapellenplatzes u. Soder=
ſtraße 5 iſt die bel Etage zu vermiethen.
WHochſtraße 30 Za
zunächſt der Heinrichsſtraße iſt der
mittlere Stock meines Hauſes, 3 große
Zimmer, Küche, Magdkammer, nebſt allem
ſonſtigen Zubehör von Juli ab zu ver=
miethen. — Auf Wunſch können noch wei=
tere Näumlichkeiten beigegeben werden.
5184)
G. Hiſſerich, Fabrikant.
5189) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen Hügelſtraße 61.
75202) Kirchſtraße 1 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
5245) In meinem Hinterhauſe, Ballon=
platz 2, iſt ein Logis zu vermiethen.
Philipp Schäfer.
5275) Ein möblirtes Zimmer mit Alkoven
und 2 möblirte Zimmer, Ausſicht auf die
Rheinſtraße u. Louiſenplatz, ſofort zu verm.
Michael Schmidt, Louiſenplatz 4.
5326) Ein ſchön möbl. Zimmer parterre
iſt ſofort zu vermiethen. Wieſenſtraße 4.
5375) Beſſunger Ludwigſtraße 3 iſt ein
ſchönes Logis zu vermiethen.
5399) Möblirtes Zimmer zu ver=
miethen Schützenſtraße Nr. 1 im Korb=
waarengeſchäft.

1086
5387) Der mittlere Stock meines Hau=
ſes Victoriaſtraße Nr. 26, beſtehend in 5
Zimmern mit Balkon, abgeſchloſſenem Vor=
platz mit allem ſonſtigen Zubehör iſt Um=
zugshalber anderweit zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
G. W. Jakobi, Schreinermeiſter.
5406) In meinem Hauſe, Martinſtraße
Nr. 26 iſt die erſte Etage von 5 Piecen,
nebſt Garten, zum erſten Aug. oder ſpäter
zu vermiethen.
5459) Caſerneſtraße 64 iſt der un=
tere Stock (Hochparterre) mit 5 Zimmern,
abgeſchloſſenem Vorplatz ꝛc. ꝛc., bis zum
1. October er. anderweit zu vermiethen.
Auf Verlangen kkann auch Stallung für 3
Pferde, Burſchenzimmer und Fourageboden
hinzu gegeben werden.
5460) Mühlſtraße 12 ein Logis von
4-5 Piecen nebſt allem Zubehör zu ver=
miethen und baldigſt zu beziehen.
5461) Brandgaſſe 6 ein vollſtändiges
Logis, gleich beziehbar, zu vermiethen.
5462) Waldſtraße 25 der 2. Stock,
4 Zimmer, Küche nebſt allem Zubehör, bis
1. October zu vermiethen.
5463)
Hochſtraße 30
iſt die Manſarde, 3 Zimmer nebſt allem
Zubehör, an eine ruhige Familie ſofort zu
vermiethen. Preis 200 Mark.
5464) Obere Hügelſtr. 37 Sommerſeite
der 3. Stock, 6 Piecen nebſt allem Zube=
hör, zu verm.
5465) In der Louiſenſtraße Nr. 28
im Seitenbau parterre eine Wohnung aus
4 Piecen nebſt Zugehör, Mitte Auguſt zu
beziehen.
H. Schuchard.
5466) Soderſtraße 52 ein Logis, be=
ſtehend aus 3 Zimmern, iſt ſofort zu verm.
5467) Ein Logis zu vermiethen u. gleich
zu beziehen. Arheilgerſtraße Nr. 6.
5468) Zwei möbl. Zimmer zu ver=
miethen an Herren oder Schüler.
Carlſtraße 12 zwei Stiegen.

Vermiſchte Nachrichten.
5469) Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der
Mitglieder der israel Religionsgemeinde zu
Darmſtadt und Beſſungen, daß das Re=
giſter über Schulgelder pro 1. Semeſter 1877
vom 5. d. Mts. an acht Tage lang au
unſerer Gemeindeſtube zu Jedermanns
Einſicht offen liegt.
Darmſtadt, den 3. Juli 1877.
Der Vorſtand der israelitiſchen Religions=
Gemeinde zu Darmſtadt und Beſſungen.
Speclalarzl Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[4457
5335) Eine anſtändige Frau empfiehlt ſich
im Ausziehen von Leichen. Zu erfragen
Karlſtraße Nr. 7 zwei Stiegen hoch.

E127.
B e k a n n t m a ch u n g.
Bei der am 25. Auguſt d. J. abzuhaltenden=Generalverſammlung der Sparkaſſe
zu Groß=Bieberau ſollen unter den ſeither gebräuchlichen Bedingungen Prämien an
Dienſtboten gegeben werden. Es werden deßhalb die ſich bewerbenden Dienſtboten
aufgefordert, ihre deßfallſigen Zeugniſſe; ausgeſtellt von der Dienſtherrſchaft, Bürger=
meiſterei und Pfarramt über die Dauer der Dienſtzeit (4 Jahre) und über ſittliche
Aufführung, bis längſtens Ende Juli bei dem Rechner der Kaſſe einzureichen.
Der Director:
Groß=Vieberau, den 30. Juni 1877.
Wörißhoffer.
5470)
5425)
0
Nelgioſer avrtrag
von L. A. Woringer über:
Gottes Werk in unſerer Zeit,
Mittwoch den 4. Juli, Abends 8 Uhr
im Muſikſaal (2. Stock) des Saalbaues.
Eingang beim Caſſahäuschen. Aufgang Ecke der Saalbau= und der Riedeſelſtraße.
Alle ernſten, die Wahrheit liebenden Chriſten ſind hierzu freundlichſt eingeladen.
Geſchafts-Verlegung.
Ich beehre mich hiermit anzuzeigen, daß ich mein
1
Hutgeſchäft uch den Marktplatz Nr. 10
verlegt habe und in meinem neuen Geſchäftslokal alle in das
Kurz- &Emp; Wollwaarenfach
einſchlagenden Artikel mitführen werde. — Durch gute Waare und billige Preiſe werde
ich das mir bisher geſchenkte Vertrauen auch ferner zu erhalten ſuchen und ſehe zahl=
reichem Beſuch entgegen.
Carl Halo,
5416)
Marktplatz Nr. 10.
24
Empfehlung.
18
Unterzeichneter empfiehlt ſein Kabinet zum Haarſchneiden, Friſiren und
Raſiren, ſowie zur Anfertigung ſämmtlicher Haararbeiten. Abonnement zum
Haarſchneiden und Friſiren in Dutzend=Karten 3 Mark, Raſiren 1 M. 20 Pf.
Von ausgekämmten Haaren werden Zöpfe unter Zuſicherung reeller Bedienung
Achtungsvoll
zu 1 M. 70 Pf. gemacht.
2
144 1 ⁄
Getuamm Schuſer,
Friſeur,
Ecke der Wald= und Saalbauſtraße 19.

4608) - Geld gegen Wechſel (Werthe)
in großen und kleinen Beträgen, ſowie
Kaufſchillinge, Ceſſionen. Geld auf zweite
Hypotheken kann ſofort beſorgt werden.
Näheres Karlsſtraße Nr. 12 mittlerer St.
Brieſliche Anfrage unter Chiffre L. L.
Karlſtraße Nr. 12 wird ſofort beantwortet

4837) Baare Darlehen werden ver=
ſchwiegen abgegeben und ſolide Accepte ver=
ſilbert. Aufträge, auch briefliche, werden
raſch erledigt. Soderſtraße 33 parterre.
purövnz Ner „e
Faszyiourirn
dl.snAzhn ii di d AAAAAA Aa AxLL.
5228) Ein Bauplatz von etwa z4
24
150 Klftr. in der Friedrichſtraße iſt d4
d4 als Lagerplatz oder dergl. auf End=
8
72
Juli zu vermiethen. Näheres in der 5
Hofmöbelhandlung von B. L. Trier, 4
4 Ludwigſtraße.
4VP.r.
Cwo.
p.
AAAAäAAAirxiaTAxzxrä
3115) Ein Junge kann gegen Lohn die
Schloſſerei lernen. L. Koch, Dieburgerſtr. 3.

ATTTTTTTL-AnAA-ATA5;

Emoverrw.
5253)
Geſucht
wird ein braves Dienſtmädchen in 4
5
d4 ein Haus auf dem Lande. Daſſelbe
C muß Haus= und etwas Gartenarbeit e
5 verſtehen. Lohn 139-140 Mark. ½
H.
Eintritt ſogleich.

Ssn.Ferverr.
„wuparuan
[XAAd Aa AAaA Adn AAAuA.
5255) 20,000 Mark ſind 5 pCt.
gegen hypothekariſche doppelte Sicherheit
auszuleihen. Schriftliche Offerten unter der
Chiffre L. L. 5255 befördert die Exp
5286) Ein junger Mann (militärfrei),
mit der doppelten Buchführung und allen
Comptoir=Arbeiten vertraut, ſucht geſtützt
auf beſte Referenzen dauerndes Placement.
Offerten beliebe man sub u 300 auf der
Exp. d. Bl. niederzulegen.
3788) Einen Lehrjungen ſucht
G. Sulzmann, Schloſſermeiſter,
28 Rheinſtraße 28.

No. 127

108:

17
rray.
Hesk
4
ſcnn
ſ
40
Enber=Geſelſchaft Hor zaz iu Darmſtadt.
L.ttk,
teinluyeer
pieyerngg.
2

Die verehrl. Mitglieder werden hierdurch benachrichtigt, daß die allgemeine
Abfuhr der Kohlen nunmehr beginnt und wollen daher etwaige Wünſche bezügl. ſpä=
teren Bezugs der Kohlen alsbald bei dem Rechner Herrn Rentner Klippel angezeigt
werden. Zugleich wird noch bemerkt, daß der Kohlenpreis ſich vorausſichtlich auf
90 Pfa. per Ctr. berechnen wird und erfolgt die Rückerſtattung des mehr einge=
zahlten Betrags am Schluſſe des Jahres.
Der Vorſtand.
5471)
SAAUAU AG VAIEStAdL.
Dienſtag den 3. Juli
Abonnementä=Uuterhaltungs-Muſik
von der Capelle Goméz.
Anfang halb 8 Uhr.
5471a

5442) Klavieruuterricht wird ertheilt, B
(Methode der Muſikſchule zu Frankfurt a=M.)

Zu ſprechen Vormittags von 10-12, Nach=
mittags von 3-5 Uhr.
Kahlertſtraße Nr. 12.
1. Stock links.
(im Blumenthalviertel,
5472) Unterricht in der engl. und
franz. (für Ausländer deutſchen) Sprache,
ſowie Clavier u. der Elementargegenſtände
wird ertheilt: Georgſtraße 13. 4. Stock.
5473) Unſer Geſchäft und Comptoir
befindet ſich jetzt
Hügelſtraße 15.
Darmſtadt, den 2. Juli 1877.
Hartter & Co.

4½₈
vuehelſchmiede
5
geſucht bei
Gebrüder Schultz
D E7186)
in Mainz.

5474) Meinen werthen Kunden zur gef.
Notiz, daß wir nicht iehr Alexanderſtraße,
ſondern runde Thurmſtraße 11 im Appun=
ſchen Hauſe wohnen, und können Mädchen
mit od. ohne Lehrgeld gründl. Weißnähen,
Schneiden, Zeichnen und Sticken lernen.
Frau Lina Lind.
5329 Ein renommirtes Haus ſucht für
den commiſſionsweiſen Verkauf ſeiner Ar=
tikel in Darmſtadt einen tüchtigen Vertreter
mit Lokal in frequenter Geſchäftslage.
Schriftl. Offerten an die Exp.
5306) Ein ſolides Mädchen geſetzten
Alters, welches in allen Hausarbeiten er=
fahren iſt, für einen neuen Haushalt ge=
ſucht. Näheres Holzhof=Allee Nr. 1.
5432) Ein Mädchen, welches alle Haus=
arbeit und Nähen kann, wird geſucht. Zu
erfragen in der Expedition d. Bl.
5434) Eine erfahrene Kinderfrau wird
zu ſofortigem Eintritt geſucht Ernſt= Ludwig=
platz Nr. 4 zwei Treppen.
5436) Ein braver Hausburſche, der
packen kann, findet dauernde Stellung.
Wo? ſagt die Exp.
5439) Eine Wittwe nimmt Aushülfs=
ſtelle oder Laufdienſt an. gr. Caplaneig. 56.
5450) Es wird ein kleines Spezerei=
oder Cigarren= und Tabacks=Geſchäft
zu übernehmen geſucht. Näheres unter
Ziſſer M. u. 40 poste restante.
5453) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Hinkelgaſſe Nr. 3.
Steinhauer.

5444) Hier oder auswärts wird
Stelle gesucht für eine
ſüchlige Confectionouso
auch Verkäuferin. - Offerten
unter H 376 befördern Haasen-
stein &a; Jogler, Mannheim.1 62129
C
für feine
4
Schuhmacher Danen=
9
Arbeit geſucht im Schuhladen Rheinſtraße 12,
Darmſtädter Hof.
5416) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt
oder Aushülfsſtelle. Schulzengaſſe 14.
5477) Für Poſamentiere.
Ein in Stuhl= und Handarbeit tüchtiger
Gehülfe wird gegen Wochenlohn von 18Mark
bei dauernder Beſchäftigung angenommen.
Offerten: S. Kirſchner in Offenbach a. M.
5478) Für einen Schüler des Gymna=
ſiums wird Koſt und Logis nebſt der nö=
thigſten Bedienung geſucht. Das Bett wird
geſtellt. Angabe des täglichen, wöchentlichen
oder monatl. Preiſes iſt erwünſcht. Offerten
erbittet man baldigſt unter der Adreſſe:
L. T poste restante Neu= Pſenburg.
5479) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt. Obergaſſe 30.
5480 Eine geübte Kleidermache rin
welche im Zuſchneiden, ſowie im
Schreiben und Rechnen erfahren iſt,
findet in einem hieſigen Geſchäfte als
Directrice eine dauernde Stelle.
Offerten unter Nr. 5480 befördert
die Exp. d. Bl.
5481) Für eine Seifeuſiederei wer=
den paſſende Näume mit Comptoir und
etwas Keller per 1. September zu miethen
geſucht. Offerten unter 99 an die Exped.
5482) Ein Mädchen, welches Liebe
zu Kindern hat und ſelbſtſtändig mit den=
ſelben umgehen kann, ſucht Stelle für aus=
wärts. Zu erfr. Schloßgr. 13a im Laden.

Im Tagblatt vom 28. Juni hat Herr
Georg Uhrig in Mannheim eine Annonce
bezüglich ſeiner früher dahier betriebenen
Glanzwaſcherei an ein hochgeehrtes Publi=
kum erlaſſen, worauf die ergebenſt Unter=
zeichnete ſich veranlaßt findet, Nachſtehendes
ihren geehrten Kunden ſowohl, als auch
einem hochgeehrten Publikum zur gefälligen
Beachtung anheim zu geben.
Mein ſel. in Gott ruhender Mann wollte
mir und meinen Kindern einen Erwerb als
Wittwe dahier gründen, weil er ſein Siech=
thum fühlte, und kaufte mir wegen Wegzug
nach Mannheim die von dem oben Bezeichneten
angebotene dahier betriebene Glanzwaſcherei
für die Summe von 1200 Mark vertrags=
mäßig mit der ausdrücklichen Bemerkung
und Verpflichtung, dieſes Geſchäft dahier
nicht mehr zu betreiben. (Die Apparate reprä=
ſentiren einen Taxationswerth von 300 Mark.)
Dies iſt in Wahrheit der Sachverhalt.
Indem ich um ferneres geneigtes Wohl=
wollen bitte, verſpreche ich allen Anforderungen
in dieſem Fache nachzukommen.
Darmſtadt, den 1. Juli 1877.
Hochachtungsvoll
Flohr Wiwe.,
Eliſabethenſtraße Nr. 46.

5484) Ein Mädchen, welches alle Haus=
arbeit verſteht u. im Nähen geübt iſt, ſucht
für den Mittag Beſchäftigung. Ballonplatz
Nr. 9 Hinterhaus 2. St. links.

5485) Am Samſtag wurde ein Päckchen
mit Knöpfen und Seide verloren. Man
bittet es Bleichſtraße 26 abzugeben.
5486) Der freundliche Ueberſender, der
mich durch ſeine literariſche Mittheilung
über Ch. K. und das beifolgende Bild
ſehr erfreute, wird gebeten mir ſeinen Na=
men zu nennen, damit ich ihm perſönlich
meinen Dank ausſprechen kann.
Herman Dingeldey,
Stadtpfarrer.
Bhö
Haasaustohm
E.
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1088

Ra 127.

Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, den 3. Juli.
Dem Trauergottesdienſt, welcher am Sonntag in der Stadt=
kirche durch Herrn Superintendent Linß abgehalten wurde, wohnten
J. Königl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, Höchſideren
Kinder und S. G. H. Prinz Wilhelm bei. Die Räume der Kirche waren
ſaſt überfallt.
- S. G. H. Prinz Wilhelm iſt am Sonntag nach Brüſſel und
London abgereiſt um beiden Höfen den Regierungsantritt S. Königl. Ho=
heit des Großherzogs mitzutheilen.
Proſeſſor Dr. G. Kretſchmar zu Roſtock iſt zum ordentl. Pro=
ſeſſor an der juriſtiſchen Facultät zu Gießen ernannt worden.
Der Polizeicommiſſär 2. Cl. C. Bichmann dahier wurde zum
Polizeicommiſſaͤr 1. Cl. ernannt.
In der Nacht vom Sonntag zum Montag wurden mehrere der
jungen Alleebäume in der Rheinſtraße von boshaſter Hand entwurzelt
und geknickt.
) Wie wir hören haben in der letzten Zeit verſchiedene wegen allzu
ſtarke Milchverwäſſerung mit Polzeiſtrafen belegte Perſonen, welche
hiergegen bei dem Hofgericht Berufung eingelegt, ziemlich traurige Er=
fahrungen gemacht, indem nicht nur das erſte Urtheil beſtätigt, ſondern
auch Verurtheilung in die Koſten der zweiten Inſtanz ausgeſprochen wurde
was in einzelnen Fällen, wo man mit unbegreiflicher Hartnäckigkeit auf
einer eingehenden Unterſuchung durch Experten beſtand, eine nicht uner=
hebliche Summe repräſentirt.
G Nächſten Donnerstag gelangt der vielbeſprochene Einbruch bei=
Hrn. Schuchard dahier vor dem Schwurgericht zur Verhandlung und
dürftezdie Sache umſomehr Intereſſe bieten, als die der Hehlerei beſchul=
digte Ehefrau des Angeklagten jede Mitwiſſenſcheft beharrlich in Ab=
rede geſtellt.
— Dem Vernehmen nach ſoll bei günſtiger Witterung heute Abend
Feuerwerk auf dem Griesheimer Schießplatz ſtatfinden.
Am Samstag Nachmittag verunglückte ein Conducteur der
Main=Neckarbahn zwiſchen Weinheim und Großſachſen. Die Verletzungen
ſind bedenklicher Art. Am naͤmlichen Tage wurde ein Arbeiter einer hieſigen
Maſchinenfabrik durch glühendes Metall im Geſicht der Art beſchädigt, daß
für die Augen Gefahr vorhanden iſt.
Die Bevölkerung der Stadt Darmſtadt nach dem
religiöſen Bekenntniß ſetzt ſich, wie die Välszühlung vom 1. De=
cember 1875 weiter ergab, wie folgt zuſammen: Evangeliſche 30,171, Rö=
miſch=Katholiſche 5416, Alt=Patholiſche 19, Deutſch=Katholiſche 99, Frei= Re=
ligiöſe 24, Mennoniten 17. Griechiſch=Katholiſche 5, Juden 1217, Brah=
mine 1, unbekannte Confeſſion 304, im Ganzen 37273 Köpfe. Die Evan=
geliſchen bilden hiernach 80.9, die Römiſch=Katholiſchen 14.5. die Juden 3.3.
die ſonſtigen Confeſſionsangehörigen 13 pCt. der Einwohnerzahl der Stadt.
Bei der Zählung vom 3. December 1861 wurden in Darmſtadt 24,100
Evangeliſche = 845 pCt., 3645 Römiſch=Katholiſche = 128 pCt. und
641 Juden = 2.2 pCt. der Bevölkerung ermittelt. Die gegenſeitigen
Zahlenverhältniſſe bezäglich der Religion haben ſich daher von 1861 bis
1885 nicht unweſentlich verändert: die Evangeliſchen büßten 3.6 pCt. ihres
Antheils ein, während die Römiſch=Katholiſchen 1.7. die Juden 1.1 p6t.
gewannen. Die Angehoͤrigen anderer Confeſſion, incl. derjenigen, deren
Glaubensbekenntniß nicht feſtgeſtellt werden konnte, beliefen ſich in 1861
auf 05, in 1875, wie ſchon bemerkt, auf 13 v6t. der Bevölkerung. Die
Zunahme der evangeliſchen Einwohnerzahl der Stadt ſeit 1861 beträgt nach
Vorſtehendem 6071 Köpfe - 25.2 pCt., diejenige der römiſch=katholiſchen
1771 Köpfe - 486 p6t, die der Juden 575 Köpfe = 89.7pCt. Das
ſtärkſte Anwachſen fand bei den Evangeliſchen und bei den Juden in der
Periode 1871-75 ſtatt; die erſteren vermehrten ſich um 75, die letzteren
um 343 pCt. Für die Römiſch=Katholiſchen zeigt die Periode 1864-67
mit einer Vermehrung von 136pCt. die größte Prosperität. Die rapide
Zunahme der israelitiſchen Bevölkerung datirt aus der neueſten Zeit; 1846
betrug deren Zahl 511, ſie ſtieg bis 1861 auf 641, brachte es in 1867
auf 809, in 1871 auf 906, und in 1875 aber auf 1217 Köpfe. D. Z.
Beſſungen. Die am letzten Freitag im großen Saale der Reſtauration
Markwort ſtattgehabte Plenarverſammlung der „Vereiniguug von Ein=
wohnern Beſſungens” war zahlreich beſucht und wurde von Herrn
Hofgerichtsrath Heinzerling präſidirt, welcher zunächſt ſeinem perſönlichen
Bedauern Ausdruck gab, heute an dieſem Platze ſtehen und die Berſammlung
an Stelle des geſchiedenen Präſidenten, Herrn Hofgerichtsdirektor Hahn, be=
grüßen zu müſſen. Er habe, ſo führt der Vorſitzende aus, ſtets mit Bewun=
derung wahrgenommen, mit welcher Fertigkeit Herr Hahn die Geſchäfte der
Vereinigung zu leiten wußte, dem von Seiten der Regierung nunmehr ein
höheres Amt in Gießen übertragen worden ſei, was eine Niederlegung ſeiner
Funktionen als Präſident der Vereinigung zur Folge gehabt habe. Nach=
dem der Ausſchuß ihm das Präſidium übertragen habe, ſei ſofort von ſeiner
Seite der Wunſch geäußert worden, dem geſchiedenen Präſidenten einen freund=
lichen Gruß durch den Ausdruck des Dankes für ſeine Thätigkeit bei der
Gründung und Leitung des Vereins nachzuſenden. Wie der Ausſchuß die=

ſem Wunſche entſprochen, ſo ſanktionirte auch die Plenarverſammlung die
beantragte Abſendung eines entſprechenden Schreibens an Herrn Hahn.
Der Vorſitzende referirt ſodann über den Stand der Angelegenheit be=
züglich der Oeffentlichkeit der Gemeinderathsſitzungen in Beſſungen, theilt die
Hauptgeſichtspunkte aus den Entſcheidungsgründen des vor Kurzem ergange=
nen Urtheils des Provinzialausſchuſſes mit, welches bekanntlich ganz den Deſi=
derien der Vereinigung entſprechend ausfiel und bemerkt, 2daß der Gemeinde=
rath hiergegen Rekurs an Großh. Miniſterium des Innern ergriffen habe,
deſſen Entſcheidung wohl nicht lange auf ſich warten laſſen werde.
Den Hauptgegenſtand der Verhandlungen bietet der Gemeindevoranſchlag
und die von dem Kreisamt ſelbſt für zuläſſig gehaltene Niederſchlagung von
zwei Zielen der viesjährigen Communalſteuer. Unter den verſchiedenen vom
Ausſchuß urgirten Punkten befindet ſich namentlich die Angelegenheit des Nen=
baues eines Schulhauſes, wofür 41,874 M. vorgeſehen ſind, ſo daß außer den
regelmäßigen Einnahmen im Jahr 1877 der Betrag von 16874 M. aufzu=
wenden wäre, wodurch alle übrigen Rubriken des Gemeindevoranſchlags, welche
zum Theil höchſt dringende Bedürfniſſe befriedigen ſollen, herabgedrückt wer=
den mußten. Der Ausſchuß hält eine weitere Vermehrung des Betriebskapi=
tals nach dem von Herrn Rechnungsrath Schröder erſtatteten Bericht nicht
für nöthig, die Summe von 14,000 M. zu dieſem Zweck für ausreichend, er
vefürwortet eine Tilgung der durch den Schulhausbau entſtehenden Schuld im
Zeitraum von dreißig Jahren und Niederſchlagung der beiden letzten Commu=
nalſteuerziele. Die Verſammlung ſtimmt ohne Debatte bei.
Bezüglich der übrigen früher geänßerten Deſiderien, namentlich in Be=
zug auf die Straßenbeleuchtung, beharrt die Verſammlung auf ihren frühe=
ren Anträgen und erklärt ſich bereit, eventuell deßfallſige Voranſchläge vorzu=
legen.
Auf Antrag des Herrn D. Schulz wird beſchloſſen, durch eine aus den
Herren Dr. von Gall, Lehrer Groſch und dem Antragſteller beſtehende Com=
miſſion eine Eingabe an Großh. Kreisamt gelangen zu laſſen, worin der er=
bärmliche Zuſtand der Kirchenorgel geſchildert jund um baldige Abhülfe dieſes
Mißſtandes gebeten werden ſoll.
Nachdem von Seiten des Herrn Hofgerichtsrath Machenhauer noch
über die Sprache Klage geführt worden, deren ſich der Gemeinderath von
Beſſungen in ſeinen Erwiderungen auf die in höflichſter Form abgefaßten
Eingaben der Vereinigung bedient, beſchließt die Verſammlung, ſich wegen
dieſes Punktes beſchwerend an das Kreisamt zu wenden. An Stelle des
aus dem Ausſchuß ausgeſchiedenen Herrn Hofgerichtsdirektor Hahn wird Herr
Glaſer Schulz gewählt und die Verſammlung hierauf geſchloſſen. (D. Z.)
k Die von der Beſſunger Gemeinde neu angeſchafften Leder=
ſchläuche, ſogenannte Schuhmacher genähte; wurden (vom Kreisamte
als untauglich verworfen. Bei Anſchaffung der Schläuche wurden die
gummirten Leinwandſchläuche als die bei vielen Feuerwehren am praktiſch=
ſten bewährten empfohlen. Es würde alſo ganz erwünſcht ſein, wenn man
ſich zur Anſchaffung dieſer Leinwandſchläuche entſchließen könnte.
- An das Bade=Commiſſariat in Kiiſſingen wurde folgende lauch
anderwärts ſehr zutreffende) offene Bitte gerichtet: „Es ſind den Herren,
welche im Curgarten rauchen wollen, beſtimmte Alleen bezeichnet, wo dies
geſtattet iſt; doch viel mehr als durch das Rauchen wird vorzüglich für
Bruſt= und Augenleidende der Aufenthalt im Curgarten unmöglich gemacht
durch den Staub - dies können und werden die Herren Aerzte bekunden
welchen mehrere Damen durch das Schleppenlaſſen ihrer Rleider kalt
lachelnd dort hervorrufen! Ich wage deßhalb an ein wohllöblich königliches
Badecommiſſariat die hiermit begründete und auch durch die Gerechtigkeit
gebotene, ganz gehorſamſte Bitte; „denjenigen Damen, welche im Curgarten
ihre Kleider am Boden ſchleppen laſſen wollen, eine beſtimmte, zu dieſem
Zwecke geſprengte Allee anzuweiſen. Im Nanen vieler Bruſt= und Augen=
leidenden: Bachmann, Curgaſt.
(Die Vertilgung des Coloradokäfers.) Vor Kurzem ſind die
angeordneten energiſchen Maßregeln angewandt worden, um den aus Ame=
rika herübergekommenen gefährlichen Feind unſerer Kartoffelfelder, den
Coloradokäfer, auf dem gleich bei Mühlheim bei Köln belegenen Felde
gänzlich, mit Larven und Eiern auszurotten. Gegen hundert Männer,
theils Pioniere, theils Feuerwehrleute, und andere Civilperſonen, waren
auf dem Felde beſchäftigt. Die Soldaten warfen an dem einen Ende des=
ſelben gegen einen Kornacker hin einen Damm auf, um das Getreide gegen
die Flammen, durch welche dem ſchlimmen Inſect der Garaus gemacht wer=
den ſollte, zu ſchützen. An einer anderen Seite war ein Graben gepflügt
worden, um durch dieſen das Feuer von dem angrenzenden Kartoffelacker
abzuhalten. Die zwiſchem dem Damme und dem Graben liegenden, mit
Kartoffeln bepflanzten Aecker, deren Kraut zum Theil abgemaht da lag,
wurden mehrere Zoll hoch mit Sägemehl und Lohe beſtreut, dann tränkte
man dieſe brennbaren Stoffe reichlich mit Petroleum, indem man jedes
Mal nur eine kleine Fläche behandelte, und ſetzte hierauf das Brennmate=
rial in Brand. Sofort dehnten ſich die Flammen hoch auflodernd und
einen ſchweren dicken Rauch verbreitend auf dem ganzen betreffenden Terrain
aus und verzehrten das Kraut und die Inſecten. Es iſt wohl ſelbſtver=
ſtändlich, daß man den Verbrennungsprozeß auf einen großen Theil der
den eigentlichen Aufenthaltsort des Käfers umgebenden Grundſtülcke aus=
dehnte. Die in Muhlheim betroffenen Ackerbeſitzer werden durch den Staat
entſchädigt werden.