Darmstädter Tagblatt 1877


21. Juni 1877

[  ][ ]

SIaOhE S
ROLG

Abonnementspreig
8 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
mcl. Poſiaufſchlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeiges(att)
Mit der Sonntags=Beilagen
lluſtrirtes Anterhaltungsblatl.

Iuſerate
werdekangenommen unDarmſtadt
von der Expedition Rhelnſtr. Nr. 2.
n Beſſungen von Friedr. Blößer
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auzwürt
von allen ſollden Annoneen=Expe
dittanz

140. Jahrgang.
Amkliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Boltzelamt Darmſtadt.

N. 118.

Donnerſtag den 21. Juni

1877

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Wahl des Bürgermeiſters der Gemeinde Braunshardt.
Am 18. April l. J. iſt das ſeitherige Gemeinderathsmitglied Michael Schmidt HI. zu Braunshardt zum Bürgermeiſter
daſelbſt erwählt und als ſolcher von uns beſtätigt und unterm 8. l. Mts. verpflichtet worden.
Darmſtadt, am 13. Juni 1877.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler,
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir geben hierdurch bekannt, daß auf der Halteſtelle in der Rühe des neuen Palais' am Wilhelminenplatze ſtatt drei fortab
vier Droſchken ſtationirt ſind.
Darmſtadt, am 20. Juni 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

5068)
Veröffentlichung
aus dem (Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmenregiſter unterfertigten
Stadtgerichts wurden heute folgende Ein=
träge
vollzogen:
1) Emanuel Ehrmann, Kaufmann da=
hier
, betreibt auf hieſigem Platze unter de=
Firma: Emanuel Ehrmann ſeit dem
1. März 1877 einen Handel mit Landes=
producten
und Mehl im Großen.
2) Kaufmann Lazarus Löb dahier be=
treibt
ſeit dem 1. September 1876 auf
hieſigem Platze unter der Firma: Lazarus
Löbu einen Handel mit Mehl, Landespro=
ducten
und Fourage.
3) Kaufmann Jacob Franz Fiſcher da=
hier
betreibt ſeit dem 1. Januar 1877
auf hieſigem Platze unter der Firma: J.
F. Fiſcher ein Agentur= und Commiſſions=
Geſchäft in Colonialwaaren und Landes.
Producten.
4) Sattlermeiſter Johann Peter Breitwieſe,
dahier betreibt auf hieſigem Platze ſeit dem
1. Januar 1871 einen Handel mit Sattler=
waaren
unter der Firma: P. Breitwieſer
5) Kaufmann Bernhard Hachenburger
dahier hat die von ihm ſeither betriebene

Knopffabrik ſeit dem 1. Januar 1877 auf=
gegeben
, und iſt ſolche ſeit dieſer Zeit,
jedoch ohne die Activen und Paſſiven
auf Kaufmann Robert Heinrich Arends da=
hier
übergegangen, welcher ſie unter der
Firma: Robert Heinrich Arends, Bern=
hard
M. Hachenburger Nachfolger weiter
betreibt (ot. Eintrag S. 248 Nr. 710).
Dagegen betreibt Kaufmann Bernhard
Hachenburger unter ſeiner bisherigen Firma
Bernhard M. Hachenburger auf hieſigem
Platze ſeit 1. Januar 1877 eine Stein=
kohlen
= und Holzhandlung im Großen und
Kleinen, ſowie ein Commiſſionsgeſchäft.
6) Kaufmann Philipp Renn dahier be=
treibt
ſeit dem 1. Juli 1877, neben dem
früher ſchon von ihm betriebenen Handel
mit Tapeten und Decorationsartikeln, auf
hieſigem Platze auch noch ein Tapeten= Fa=
brikationsgeſchäft
unter der nämlichen Firma.
Philipp Rennv. Die von ihm am 4. Ja=
nuar
1876 ſeiner Ehefrau Ottilie, geb.
Glöckner, ertheilte Procura erſtreckt ſich ſeit/
dem 1. Juni 1877 auch auf das beſagte
Tapetenfabrikationsgeſchäft.
7) Der Inhaber des dahier unter der
Firma Abraham Goldſchmidt betriebenen/
Makelgeſchäfts, Makler Abraham Gold=

ſchmidt in Beſſungen, iſt am 23. Januar
1877 geſtorben. Das Geſchäft iſt aufge=
geben
und die Firma erloſchen.
8) Der ſeitherige Inhaber der dahier
unter der Firma: Guſtav Zaubitz jun.,
betriebenen Samenhandlung und Handels=
gärtnerei
Guſtav Zaubitz dahier, iſt am
24. Februar 1877 geſtorben. Die Samen=
handlung
iſt aufgegeben. Die Handels=
gärtnerei
im Großen, mit Handel nach
Außen, dagegen iſt mit Activen und Paſ=
ſiven
auf Guſtav Zaubitz Wittwe, Sophie
geb. Storck, ſeit dem 24. Februar 1877
übergegangen, welche ſie unter der ſeit=
herigen
Firma: Guſtav Zaubitz jun.
auf hieſigem Platze weiter betreibt.
9) Zugleich wird hierher zu unſerer Be=
kanntmachung
vom 2. Juni 1877 berich=
tigend
bemerkt, daß die dermalige Inhaberin
der unter der Firma: Emil Sander
dahier beſtehenden Manufacturenwaaren=
Handlung, die Wittwe des Kaufmanns
Emil Sander dahier, eine geborne Wallach
(nicht wie irrig angegeben Walther) iſt.
Darmſtadt, am 16. Juni 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Joſt,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor,
280

[ ][  ][ ]

1018

K. 19.

5069) Oeffentliche Aufforderung.
Einwendungen gegen das am 21. März
l. J. von C. W. Schäfer dahier mit ſei=
nen
Gläubigerniabgeſchloſſene Arrangement,
deſſen nähere Beſtimmungen auf unſerer
Regiſtratur eingeſehen werden können, ſind
binnen 14 Tagen hier vorzubringen und
zu begründen, widrigenfalls daſſelbe gericht=
lich
beſtätigt würde.
Darmſtadt, den 15. Junt 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Hallwachs;:
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Werkholz=Verſteigerung.
Freitag den 22. Juni, Vormittags 9 Uhr,
läßt Schreinermeiſter Fehring, Eliſabethenſtraße 10, eine große Parthie trockenes
Werkholz in allen Arten und Dimenſionen, worunter beſonders ſchöne ſtarke
eichene und kieferne Diele ſich befinden, verſteigern.
Gegen Bürgſcheine wird Credit gegeben.
5072)
Kr. Strauß, Laptor.

Main=Neckar=Eiſenbahn.
Montag den 25. d. Mts., Vormit
tags. 9 Uhr, werden ſechs in der Nähe
des Holzhofes dahier gelegene Kohlen=
Lagerplätze der Main=Neckar=Bahn an
die Meiſtbietenden an Ort und Stelle
öffentlich verpachtet.
Die Bedingungen könneu bei dem Sta=
tions
=Vorſteher dahier bis zum Verſtei=
gerungstermin
eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 16. Juni 1877.
Der Betriebs=Inſpector.
5070)
Geſſner.

Vergebung von Bauarbeiten.
Die zu dem Neubau eines Schulhauſes
zu Beſſungen erforderlichen Arbeiten, als:
M. Pfg.
Erd=u. Maurerarbeit, veranſchl. zu 15919
Steinhauerarbeit,
3519
8365
Zimmerarbeit,


Dachdeckerarbeit,
1928
Spenglerarbeit,
672

Glaſerarbeit,
1827


Schloſſerarbeit,
1769

4465-
Weißbinderarbeit,


4628
Schreinerarbeit,


400
Brunnenarbeit

ſollen Montag den 2. Juli 1877,
Vormittags 9 Uhr,
auf dem hieſigen Rathhaus öffentlich an
den Wenigſtnehmenden verſteigt werden.
Die Pläne, Boranſchlag u. Bedingungen
liegen auf dem Rathhaus zu Jedermanns
Einſicht offen.
Beſſungen, den 19. Juni 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
5971)
Demmel.

Bekanntmachung.
Die im Iunern der Kirche zu Beſſungen
vorkommenden;
Mark. Pf
a) Weißbinderarbeit, veranſchl. zu 1206
b) Schreinerarbeitz, 1869 30)
C) Glaſerarheit,
66
d) Schloſſerarbeit,
70
ſollen Donnerſtag den 28. b. Mts.
auf=hieſigem Rathhaus öffentlich verſteigert
werden.Zeichnungen, Voranſchlag und
nähere-Bedingungen können von heute an
eben daͤſelbſt eingeſehen werden.
Beſſungen, den 21. Juni 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
5071a)
Demmel

5013)

Die Holz= und Kohlen=Handlung
von
Nieder=Ramſtädter Straße
C. Theiss,
Nr. 27.
den Centner klein gemachtes Tannenholz zu Mark 1. 30.
verkauft:
desgl.
Buchenholz 1. 60.
Bei Abnahme von 5 Ctr. per Ctr. 10 Pfg. billiger.

Die Darmſtädter Actien=Ziegelei
empfiehlt: Feine Verblender, gewöhnliche Maſchinen=Backſteine, Belegſteine,
Keilſteine, Dachziegel ꝛc.; ferner feuerfeſte Steine für Feuerungs=Anlagen jeder
Art und endlich beſten Lett, Tünch= und Wickellehm.

ſelbſt gkelteert, rein gehalten, 1874r und 15r, zu den
Laraiwei buigſten Preiſen.
ſehr zu empfehlen in Gebinden,
Röuigsbache'
per Lit. 50 und 65 pfg.,
in Flaſchen 2 Lit. 50 u. 65 pfg. ohne Glas.
Bei Beſtellung von 12 Flaſchen in's Haus gebracht.
Darmſtadt, den 26. April 1877.
Waldſtraße
G. Stammler.
17.

Blitzableiter
bewährteſter Conſtruction, mit Kupferdraht und Platina=
Spitzen, fertig gut und billig an
Harl Höhley
Schloſſerei und Kaſſenſchrankfabrik
3768)
Schützenſtraße 12.

4813) Wegen Aufgabe des Geſchäfts halte ich von heute an einen großen
Alus ver kauf ſämlmtlicher Weitzwaaren
und Stickereten

ſowie

ſchöne billige ſchwarze Krauſen
Achtungsvoll
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
G. Hasbaahhi

[ ][  ][ ]

E 19

1013

enes
arke

ſteine,

den

5073) Unterzeichneter empfiehlt ſein Lager in
Pack= u. Dutenpapier,
fertigen blauen u. grauen Duten,
Dutenſäcken u. Cigarrentaſchen,
unter Zuſicherung reeller und prompter Bedienung.
L..SkmOM,
5 am Schloßgraben 5.
Allen Kranken Kraft und Geſundheit ohne Medicin und
ohne Koſten durch die Heilnahrung:
du Barry
von
AELl. LATALcLTARALLondon.

Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieſer angenehmen Geſundheits=
ſpeiſe
widerſtanden und bewährt ſich dieſelbe bei Erwachſenen und Kindern ohne
Medicin u. ohne Koſten beiallen Magen==Nerven=,Bruſt=,Lungen=Leber=,Orüſen= Schleim=
haut
=, Athem=, Blaſen= und Nierenleiden, Tuberkuloſe, Schwindſucht, Aſthma, Huſten,
Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden,
Waſſerſucht, Fieber, Schwindel, Blutaufſteigen, Ohrenbrauſen, Uebelkeit und Erbrechen
ſelbſt während der Schwangerſchaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatis=
mus
, Gicht, Bleichſucht; auch iſt ſie als Nahrung für Säuglinge ſchon von der Ge=
burt
an ſelbſt der Ammermilch vorzuziehen. Ein Auszug aus 80,000 Certificaten/
über Geneſungen, die aller Medicin widerſtanden, worunter Certificate vom Profeſſor
Dr. Wurzer, Medicinalrath Dr. Angelſtein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſor
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuart, Marquiſe de Brshan und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen, wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certiſicaten.
Nr. 80416. Frau Major Deutſch, geb. von Horn in Poſen deren Kinder vo
Drüſenleiden hergeſtellt.
Nr. 64210. Marquiſe von Brehan von 7jähriger Leberkranlheit, Schlafloſigkeit,
Zittern an allen Gliedern, Abmagerung und Hypochondrie.
Nr. 75877. Florian Köller, K. K. Militärverwalter, Großwardein, von Lungen=
und Luftröhren=Katarrh, Kopfſchwindel und Bruſtbeklemmung.
Nr. 75970. Herr Gabriel Teſchner, Hörer der öffentlichen höheren Handels=
Lehranſtalt in Wien, in einem verzweifelten Grade von Bruſtübel u. Nervenzerrüttung.
Nr. 65715. Fräulein de Montlouis, von Unverdaulichkeit, Schlafloſigkeit und
Abmagerung.
Nr. 75928. Baron Sigmo von 10jähriger Lähmung an Händen u. Füßen ꝛc.
Die Revalescière iſt viermal ſo nahrhaft als Fleiſch und erſpart bei Erwachſe=
nen
und Kindern 50 Mal ihren Preis in anderen Mitteln und Speiſen.
Preiſe der Revalescière ¹⁄ Pfd. 1 Mk. 80 Pf, 1 Pfd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pfd.
5 Mk. 70 Pf., 12 Pfd. 28 Ml. 50 Pf.
Revalescière Chocolatée 12 Taſſen 1 Ml. 80 Pf., 24 Taſſen 3 Ml. 50 Pf
48 Taſſen 5 Ml. 70 Pf. u. ſ. w.
Revalescisre Biscuites 1 Pſd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pſd. 5 Mk. 70 Pf.
Zu beziehen durch Du Barry und Co. in Berlin W., 28=29 Paſſage (Kaiſer=
Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Droguen=, Specerei= und Delicateſſenhändlern
im ganzen Lande.
Darmstadt: Georg Lerch, Emanuel Fuld, G. P. Poth.
Mainz: Hauptdepot Dr. W. Strauß, Mohren=Apotheke, M. Becker
ſeel. Wwe., Weſtenburger, Hellmeiſter, Jean Gaßner, Aug.
Heieck.
Wiesbaden: A. Schirg, A. Brunnenwaſſer, A. Schirmer.
Worms: J. H. Mayer.

4395) FürsBauunternehmer.
Eine complette Saug= u. Hebpumpe im
beſten Zuſtande, ebenſo ein eiſ. blech. Re=
ſervoir
, enth. 11 Ohm, welches auch als
Heizkeſſel verwendet werden kann, iſt preis=
würdig
zu verkaufen. Näh. Auskunft bei
Wilh. Schwarz, Steinmetz, N.=Ramſtſtr.69
C
guzzue
XTTAaxzrTAAArLrzrzrxi

4207) Bei Unterzeichnetem iſt trocke=
A nes tannen Scheidholz Meterweis, P=
H ſowie auch klein gemacht in Wägelchen
M2*
N oder in ½ ½ u. ¼ Ctr. zu haben.
2 Chriſtoph Rahn, Zimmermeiſter,
Schwanenſtraße 27.
Carzzzurzzzzrzri
mit
Fliegenfänger Stöpſel.
Große und kleine, in weißem Glas, per
Stück 42 und 36 Pfg. empfiehlt
Wilhelm Werner,
4878)
Beſſunger Ludwigſtraße 13.
uzi
orangen- & Eitronenpulver,
beſtes Mittel zur Bereitung eines küh=
lenden
Tranks, in ½ und ¼ Pfd.=
Schachteln, 1 M. und 50 Pfg.,
3
Erdbeersaftl,

Eirschensatt,
Fe.
Oe
Johannisbeersall,
32
.
LimonadeEssenz,
Handelmich-Essenz.
Zu Bowlen:
Mainein- & BischotEssenz
empfiehlt
. Amend
Conditorei,
5075)
Ludwigsplatz 3.

4626) Ein faſt neuer Caſſa=Schrank
iſt preiswerth zu verkaufen.
Nüheres in der Expedition.
3431) Ein Wohnhaus mit großem Hof
und Garten für 6700 fl. zu verkaufen.
Zu erfragen bei der Erp.

4819) Eine blecherne Badbütte, ſowie
eine hölzerne Schnitzbank werden billig
abgegeben. Näheres in der Exp.

5074) Eine Drehbank, ein Kranken=
wägelchen
, einige Kiſten zu verkaufen.
Hölgesſtraße Nr. 8.

S
Mersat holhlielngs dalkr.
J
Von allen Aerzten als das eintachste
u. billigste Hausmittel empfohlen gegen
Säurebildung, Aufstossen, Krampt, Ver-
dauungsschwäche
und andere Magen-
beschwerden
.
¼. Original Packet Ml. 0.25.
1½
M. 0.50.

11
M. I.

zu haben bei
C. Schmeickart in Darmstadt.
G. Gläser in Dieburg
L. Fischer in Gross-Umstadt.
E
GnianrAanuzAN
42)
Gegen Huſtes,
Heiſerkeit, Verſchleimung, Ka=
tarrh
, bei Kinderkrankheiten giebt.
es nichts Beſſeres, als den ſeit
nun 17 Jahren als Hausſchatz
eingebürgerten L. W. Egers=
ſchen
Fenchelhonig. Alleinig=
Verkaufsſtelle in Darmſtadt bei
E. Calahere (Hirſch=Apoth.)
SAAN
5076) Eine Ladentheke, Ambos,
eiſerne Dachfenſter, Blaſebalg und
2 Schreibpulte zu verkaufen. Rheinſtr. 47.

[ ][  ][ ]

1020

M. 19

guvri von aG- RIon
Darmſtadt Schützenſtraße 12,
empfiehlt ſein Lager aller Sorten feuerſeſter diebesſicherer
Kaſſen=u. Dokumentenſchränke
3231) neueſter und beſter Conſtruction.

Heue Prima Hates-Häriuge,
dicke Lissaboner Kartofiel,
ſoeben eingetroffen.
CV. L.LoP,
5037) Ecke der Caſino= u. Bleichſtr.
5038) Sehr ſchöne Metzgerklötze
werden preiswürdig abgegeben bei
Jacob Meidinger,
Schreinermeiſter iu Eberſtadt.
Ausgelaſſenes Schmalz
per Pfund 60 Pfg.
5077)
A. Herdt, Schirmgaſſe 8.

Vermiethungen.
4003) Gardiſtenſtraße 16 ein Logis zu
vermiethen.
4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nach
dem Ludwigsplatze gelegene 1. Etage, be=
ſtehend
aus 4 Zimmern nebſt allem Zu=
behör
, vom 1. Juli ab zum Preiſe von
700 Mark zu vermiethen.
F. Roſenheim.
3968) Haus Beſ. Eichbergſtraße N
wegen Abreiſe des Hrn. Pfarrer Moore
anderſeits zu vermiethen Näheres bei Hrn
B. L. Trier und Dr. Reitz, Ludwigſtr.
4360) Alsbald beziehbar ein möblirtes
ſchönes Zimmer eine Treppe hoch; Beſſ.
Carlſtraße 3.
4505) Ecke der Heidelberger= und
Riedeſelſtraße Nr. 7. 2 Treppen hoch,
iſt eine Wohnung, aus 8 Zimmern beſtehend,
nebſt allem Zubehör, auch Waſſer= und
Gaseinrichtung, jauf 1. Septbr. zu verm.
4522) Woogsplatz 13 eine Stiege hoch
ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
4596) Wegen Wegzug iſt die Manſarde=
Wohnung in Nr. 19 Eck der Wieners= u.
Roßdörferſtraße, beſtehend aus 2 Zimmern
und 3 Kabinetten nebſt Zugehör, an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
4630) Möbl. Zimmer und Cabinet für
Tauch 2 Herren (Schüler), event. mit Koſt,
per L. Juli zu vermiethen.
Waldſtraße 33 eine Treppe hoch.
4949) Rheinſtraße 2 im Vorderhauſe
ein großes Zimmer nebſt Kabinet unmöblirt
an eine ruhige Perſon zu vermiethen.

Cur.ree.
-wu.
TrxTLaAaAxxxLAAAAzX.
4666) Der erſte Stock mit Balkon
A iſt zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigſtraße 3.

5
Pruen
CON
AAAzzTrTAazTAAz-Li.
4821) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Näheres Ludwigsplatz 4.
4825) Der dritte Stock meines Hauſes
Liebigſtraße Nr. 9, enthaltend 6 Zimmer,
Gartenantheil nebſt allem Zubehör, ander=
weitig
zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
F. Büdinger, Schloſſermſtr., Waldſtr. 2
u. B. L. Trier, Ludwigſtraße.

A
4
4857) Beſſ. Carlsſtraße 49 ein ſchönes
Logis, 5 Zimmer nebſt allem Zubehör,
1. September beziehbar.
E
4882) Untere Rheinſtraße 1 Zimmer;
mit Kabinet möblirt an einen ruhigen Herrn
per 1. Juli zu vermiethen.
Nüheres in der Expedition.
4972) Ein möblirtes Zimmer, wenn,
gewünſcht mit Penſion. Grafenſtraße 19.
4978) Ein Zimmer mit Boden Schloß=
Reinhard Eckel.
gaſſe 3.
5023) Liebfrauenſtraße 49 ein Logis zu
vermiethen u. gleich zu beziehen.
5024) Riedeſelſtraße 68 parterre zwei
möblirte Zimmer.

5078) Neckarſtr. 24 der erſte Stock
gleich beziehbar zu vermiethen.
5079) Grafenſtraße 20 ſind zwei in=
einandergehende
, ſchön möbl. Zimmer zu=
ſammen
oder getrennt preiswürdig ſofort
zu vermiethen.
5080) In meinem Vorderhauſe, Ballon=
platz
3. ein freundliches Manſarden=Logis
mit mehreren Zimmern nebſt allem Zuge=
hör
zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen.
5081) Ein freundl. Zimmer mit od.
ohne Möbel. Karlſtraße 12 Seitenbau.
5082) Ein großes Magazin nebſt
Comptoir zu vermiethen. Rheinſtraße 47.
5083) Werkſtätte zu vermiethen.
Rheinſtraße Nr. 47.
5084) Ein freundl. möbl. Zimmer mit
beſ. Eingang zu verm. Heinrichſtr. 47, 3. St.
5085) Wohnungs=Vermiethung.
Eine ſehr hübſche, neu hergerichtete
Wohnung von 3 Zimmern, Küche ꝛc. nebſt
großem Gartenantheil iſt ſofort an eine
Wittwe oder kinderloſe Familie billig zu
vergeben. Heidelbergerſtraße 65.
5086) 18 Friedrichſtraße bel Etage zwei
möblirte Zimmer billig zu vermiethen.
5087) Ein möbl. Parterre=Zimmer bis
1. Juli zu vermiethen. Caſinoſtraße 26.
5088) Kirchſtraße Nr. 2 eine freundliche
Wohnung an eine ſtille Famille zu verm.

Vermiſchte Nachrichten.
5089) Meine Wohnung befindet ſich
vom 19. Juni an Hötgesſtraße 8.
Vr. Diehl, Hof=Inſtrumentenmacher.

4220a) Ein junger Mann aus guter Fa=
milie
findet bei mir Stelle als Lehrling.
J. G. Keller,
Material= u. Farbwaaren=Handlung.

86
4
Aaeadr aag.
e AARäAAesAAAhuzAhe
REonndnauuuannsahuuuuoRannnn
F
8 Die am 1. Jult 2. C. fälligen Coupons,
D
4

4
4
2

ſowie alle
2
144
0
æ bpet. gerundigte 1809r umeritaner
4))
48 werden jetzt ſchon zum höchſten Courſe eingelsſt von
H
Leraand Goustem,
4
84862)
Rheinſtraße 14.
4.
144.
Ha
aRAnnnnnnnunnnr sAuizrannnnn
4.
Beſſunger Turner=Feuerwehr.

Haupt Versammlung
5 Samſtag den 23. Juni im Fey'ſchen Saale.
De. E
Abends 8½ Uhr.
5090)
Die Obmannſchaft.

3788) Einen Lehrjungen ſucht
G. Sulzmann, Schloſſermeiſter,
28 Rheinſtraße 28.

5035) Ein feineres Hausmädchen
geſucht zu einer Familie im Rheingau.
Näheres Annaſtr. 38 zwiſchen 12-2 Uhr.

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K 19

1021

Alle am 1. Juli fälligen Coupons, ſowie
rückzahlbare Amerikaner
werden ſchon jetzt zu höchſten Courſen eingelöſt bei
Voseph HaiuzOr,
5029)
Bankgeſchäft.
7
ene ggrautſutter Preſſe.
Tendenz: Verbreitung der nationalen Jutereſſen im Reiche, Förderung der
liberalen Beſtrebungen in Staat, Kirche und Gemeinde.
Inhalt: Raſche Berichterſtattung und orientirende Leitartikel über alle Tages=
fragen
. Ausführliche Mittheilung der Reichstags=Verhandlungen, wie der der Land=
tage
Preußens und ſämmtlicher füddeutſchen Staaten. Regelmäßige Original= Corre=
ſpondenzen
aus allen Theilen der Welt.
Ueber die Ereigniſſe auf dem Kriegsſchauplatz neben den neueſten Depeſchen
ein täglicher orientirender Bericht aus ſachkundiger Feder, dem ſich ausführliche Schil=
derungen
von unſerem eigenen Berichterſtatter anſchließen werden.
Tügliche prompte Börſen= und Handelsberichte aus allen Hauptplätzen,
vollſtändiges Coursblatt der hieſigen Börſe, nebſt zuverläſſigen Mittheilungen über den
Verlauf derſelben, ſämmtliche Verlooſungsliſten, welche für mittel= und ſüddeutſche Leſer
Intereſſe haben, vollſtändig.
Wiſſenſchaftliche Abhandlungen aus der Feder bewührter Schriftſteller, reich=
haltiges
Feuilleton, literariſche Beſprechungen und kleine Chronik. Theater und Kunſt
finden darin beſondere Beachtung.
Täglich literariſch=belletriſtiſches Unterhaltungsblatt Muſeum, Romane und
Novellen von den beſten Autoren, intereſſante Reiſeberichte, Schilderungen aus der
Natur und dem Leben.
Im Anfang des nächſten Quartals beginnen wir mit dem Abdruck von
Der Heiduok
Roman aus dem ruſſiſch=türkiſchen Kriege.
Von
Hans Wachenhusen.
Der hochverdiente Verfaſſer, welcher den letzten Donaufeldzug unter Omer
Paſcha und den Krimkrieg als Beobachter mitmachte, deſſen Feder wir ſeit Jahren die
feſſelndſten Schilderungen jener Völker und Gegenden zu verdanken haben, führt uns
mit bekannter Meiſterſchaft in reichem, ſpannendem Wechſel durch die neuen Wirren
dieſes vor der Hand noch unabſehbaren Krieges. Die Erzählung ſelbſt iſt, da haupt=
ſächlich
perſönliche Erlebniſſe darin verflochten ſind, von hoher, ſowohl literariſcher als
culturhiſtoriſcher Bedeutung und wird als wichtige literariſche Erſcheinung Epoche machen.
Von Zeit zu Zeit werden wir Originalberichte vom Verfaſſer bringen.
Inſerate: Die Neue Frankfurter Preſſeu iſt das verbreitetſte national=
liberale
Organ in ganz Mittel= und Südweſtdeutſchland und deßhalb vorzugsweiſe
geeignet zur Verbreitung von amtlichen, wie Privatanzeigen aller Art.
Abonnement für das Vierteljahr: Im Deutſchen Reich, Oeſterreich und
Luxemburg M. 6. 25 Pf.
Damit die Zuſendung der Nummern vollſtändig geſchehen kann, beliebe man
die Beſtellung dem nächſten K. Poſtamt baldigſt zu übergeben, da ſonſt bei der ſtets
wachſenden Auflage wir nicht im Stande ſein würden, ſämmtliche Exemplare zu liefern.
Neu hinzutretenden auswärtigen Abonnenten ſenden wir die bis Ende Juni er=
ſcheinenden
Nummern nach gefälliger Aufgabe ihrer Adreſſe unter Kreuzband franco
und gratis.
Frankfurt a. M., im Juni 1877.
Die Expedition der Neuen Frankfurter Preſſe.
5091)
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkauſen.

Alexander=
Ba. Neuſtadt,
ſtraße.
Israelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge)
Hamstag den 23. Juni= Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Sabbathausgang um 9 Uhr 20 Min.

SIm Remonte=ꝛc. Reiten
empfiehlt ſich ein penſ. Dragoner= Unter=
ſoffizier
. Gef. Einladungen bittet man ſchrift=
lich
per Karte ꝛc. zu Herrn Kaufmann
Philippi am Marienplatz zu ſenden.
5039) Ein junger kräſtiger Mann ſucht
Stelle als Hausdiener oder als Auslaufer,
welcher auch mit Pferden umgehen kann.
Wo? ſagt die Expedition.

5055) Für den Vormittag wird zu einem
Kind ein Mädchen geſucht.
Zu erfragen in der Exp.
735065) Auf halbe Tages=Arbeit wird ein
Hausburſche geſucht. Wo? ſagt die Exp.
5093)) Ein braves Müdchen ſucht eine
Stelle als Hausmädchen oder zu einem
Kinde. Zu erfr. Gardiſtenſtraße Nr. 34.
5094) Für eine Muſikſchule in einer
Stadt am Rhein wird ſogleich eine tüchtige
Lehrerin geſucht. Offerten mit Nachweis
der Art bisheriger Thätigkeit beſorgt sub
O. L. 7159 die Annoncen=Expedition
von D. Frenz, Mainz.
5095) Eine geübte Kleidermacherin
ſucht noch einige Kunden.
Holzſtraße Nr. 26, 2 Treppen.
5096) Mehrere Mädchen können das
Kleidermachen gründlicherlernen; auch geübte
Arbeiterinnenz können Beſchäftigung erhalten.
B. Elbert, Lindenhofſtraße 1.
5097) Diejenige Perſon, welche am
Samſtag an der Hofapotheke einen
ſeidenen Sonnenſchirm, mitgenommen
hat, wird erſucht, denſelben auf dem Polizei=
Revier am Rathhaus, wie ſie es verſprochen,
alsbald abzuliefern, andernfalls ihr Namen
veröffentlicht werden wird.

5998)
Buch verloren:
Sonntag Morgen a. d. Marienhöhe, od.
v. da durch den Wald nach Darmſtadt zurück
mit grüner Decke u. der Nr. 5504. Titel:
Die Pariſer, von Edward Bulwer. Dem
Ueberbringer 2 Mark Belohnung.
Abzugeben in der Exp. d. Bl.
oH
pWo,
Co
TaLTLaAAaxrxAAXTXXr
5099) E. ält. Dame ſucht 2 freundl.
4 Zimmer nebſt Zubehör mit Garten=
ds
genuß, Mittagkoſt und Bedienung im de
5
Hauſe. Näh. in der Cep. d. Bl. ds
4.
Aoe
5
puih
AhAA AAAAxuxxzAA-1
5030) Ein junger Mann ſucht per 1. Juli
ein möblirtes Zimmer mit vollſtändi=
ger
Koſt bei einer anſtändigen Familie.
ranco Offerten unter E. 14 mit Preis=
Angabe beſorgt die Exp. d. Bl.

Im Großherzoglichen Kaufholzmagazi=
dahier
werden vom 12. Januar 1877a
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark
9
Kiefern=
Großherzogliches Rentamk Darmſtadt.
Hauſer.
358)
281

[ ][  ]

Mit dem 1. Juli beginnt (im 140. Jahrgang) ein neues Abonnement auf das Darmſtädter Tag=
blatt
Daſſelbe iſt zugleich Organ für amtliche Bekanntmachungen, namentlich Großherzoglichen Kreis=
und Polizeiamts, ſowie der Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Darmſtadt und Beſſungen und eignet ſich
durch ſeine Verbreitung in nahezu 5000 Exemplaren in Darmſtadt und Umgebung für Inſerate jeder Art,
welchen es die größte Verbreitung ſichert. Den Lokalnachrichten wird beſondere Sorgfalt gewidmet. Der
Abonnementspreis für das Tagblatt nebſt dem illuſtrirten Unterhaltungsblatt beträgt für das halbe
Jahr Mark 3. inel. Bringerlohn, durch die Poſt bezogen pro Quartal Mark 1. 80 inel. Proviſion und
Beſtellgebühr.
Beſtellungen bitten wir auf unſerem Comptoir, Rheinſtraße 23, oder bei den betreffenden Poſtämtern
machen zu wollen.
u. v. nüneh'ſche Hoſbuchdruceret.

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 21. Juni.
Auf Allerhöchſten Befehl wird heute, Donnerstag den 21., Vorm.
9 Uhr die eidliche Verpflichtung der hier garniſonirenden Truppen
für Se. Königl. Hoheit den Großherzog Ludwig IV. ſtattfinden. Die
Feier iſt gleichzeitig in den drei Caſernen, fur jeden Truppentheil geſondert,
angeordnet. Auch die auswärtigen Garniſonen werden, wenn möglich
heute, jedenfalls aber an einem der folgenden Lage, für Se. Königliche
Hoheit in Pflichten genommen werden.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 31 vom 19. Juni enthält:
1) Bekanntmachung, die Abänderungen der Arzneimitteltaxe für das Groß=
herzogthum
Heſſen betr. EErhöhung des Preiſes für Chinin und ideſſen
Salze.) 2) Bekanntmachung. die Ausführung der Geſinde=Ordnung vom
28. April 1877 betr. - 3) Ueberſicht der für 1877 von Großh. Miniſterium
des Innern genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von Communalbedürf=
niſſen
in den israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Friedberg.-
4) Ertheilung von Erfindungspatenten. - 5) Concurrenzeröffnungen.
Dem Comite zur Unterſtltzung verwundeter und erkrankter tuſ=
ſiſcher
Krieger iſt zu Hünden ſeines Vorſitzenden ein Schreiben des Kaiſer=
lich
ruſſiſchen Geſandten am Großherzoglichen Hofe Grafen von der Oſten=
Sacken zugegangen, in welchem derſelbe ſeine lebhafteſte und freudigſte Ge=
nugthuung
über die Beſtrebungen des Comites ausſpricht. Er dankt dem
Letzteren Namens der Kaiſerlichen Regierung und betont, daß Ihre Maje=
ſtak
die Kaiſerin von Rußland die warme Aufnahme des von Allerhöchſt=
derſelben
erlaſſenen Aufrufs in Heſſen, ihrem Heimathlande, mit beſonderer
Freude empfinden werde, weshalb der Herr Geſandte nicht verfehlt habe,
den Text der öffentlichen Aufforderung des Comite's, in welcher den Ge=
fühlen
der Humanität ein ſo ſchöner Ausdruck verliehen ſei, Ihrer Majeſtät
zu unterbreiten.
Landgeſtülisdiener Heß ſtarb auf der Rückkehr von ſeiner Station
in Oberheſſen in Folge eines Schlaganfalls.
Die ſchönen Wälder in unſerer nächſten Umgebung bieten viel
Nahrungsſtoffe dar, die von den meiſten Vorübergehenden gar nicht
beachtet werden und ſollen dieſe Zeilen dazu dienen, auf ein bei uns bis
jetzt ſo gut wie gar nicht benutztes, in vielen Fallen aus Unkenntniß ge=
furchtetes
Nahrungsmittel aufmerkſam zu machen. Es ſind dies die Pilze
oder Schwämme, welche in Thüringen, Sachſen und Böhmen geradezu
das Fleiſch der Armen genannt werden. Das zarte, ſchmackhafte Fleiſch,
das milde angenehme Aroma guter Pilze hat von jeher innige Verehrer
für jene edlen Geſchenke Gottes aufzuweiſen gehabt; doch hat erſt die Neu=
zeit
uns Aufſchluß uber ihren wirklichen Nährwerth gegeben. Abgeſehen
von dem hohen Waſſergehalt derſelben übertreffen ſie an ſickſtoffhaltigen
Nahrungs= oder ſogen. Proteinſtoffen alle anderen Vegetabilien und reihen
ſich faſt ebenbürtig dem Fleiſche an.
Da es nun unter den Pilzen verſchiedene giſtige Arten gibt, möchte
Schreiber dieſer Zeilen in Anregung bringen, daß den Kindern in der
Schule ſchon Anteitung gegeben werde, die guten Arten kennen zu lernen;
er möchie aber den Räth geben, daß man von vorn herein auf das Ein=
ſammeln
weniger Arten ſich beſchränkt die leicht zu erkennen ſind und zwar
in erſter Linie auf den bei uns in den Wäldern um die Ludwigshöhetherum,
bei Kranichſtein, am Frankenſtein häufig vorkommenden Steinpilz, der ohne
Zweiſel einer der beſten, wenn nicht der beſte in unſerer Gegend vorkom=
mende
Pilz iſt. Buchhändler Waitz in der Ernſt=Ludwigſtraße hat in ſeinem
Schaufenſter eine vorzugliche Abbildung desſelben ausgeſtellt, wie auch eine
von dem in den oben angebenen Orten, ja faſt überall in den Wäldern
gedeihenden auch ſehr guten Eierſchwamm.
Damit aber dieſer Segen unſeren Wälder nicht verloren gehe, möge
jeder Pilzſucher es ſich zur Pflicht machen nie einen Pilzherauszu=
reißen
, ſondern ihn eiwas oberhalb des Bodens mit
einem Meſſer abzuſchneiden.

Was nun die Zubereitung der Pilze betrifft, ſo iſt dieſelbe
folgende:
Einen Teller friſch gepflückter Pilze reinigt man von der Erde, und
wüſcht dieſelben nach dem die Stiele etwas abgeſtutzt ſind, wiederholt in
friſchem Waſſer; nachdem ſie nun abgetropft ſind, ſchneidet man ſie in
dunne Scheiben und lüßt ſie in einer Pfanne mit etwas Butter, Salz und
Pfeffer geblich braten, wobei man ſie, damit ſie nicht anbrennen, öfters
umdrehe, zuletzt gibt man etwas gewiegte Peterſilie dazu.
Eine andere Art: Nachdem ſie wie oben angedeutet gereinigt und ge=
waſchen
, ſetzt man ſie mit etwas Butter, einer kleinen weißen Zwiebel und
etwas Bouillon in einem irdenen Geſchirr, gut zugedeckt, aufs Feuer (wer
eine Citrone hat kann den Saft derſelben daquthunh und läßt ſie eine halbe
Stunde langſam kochen, gibt dann einen Theelöffel Kartoffelmehl dazu,
wenn es nöthig ſein ſollte etwas Salz und läßt ſie nochmals aufkochen.
Nach Belieben kann man das Gelbe eines Eies dazu quirlen.

Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt. von W.
Eine Muſter=Hochzeitseinladung von 1660.
- Mit heutiger Rechtſchreibung).
Wohl=Ehrenfeſt Großachtbar Vorſichtig und Wohlweiſe. hochfürſtl.
Durchl. zu Heſſen=Darmſtadt wohlbeſtellter Stadt= und Ober=Schultheiß, ſo=
dann
Bürgermeiſter und Rath dieſer fürſtlichen Reſidenz, großgllnſtige hoch=
geehrte
Herren und Collegae.
Naͤchſt Offerirung meiner allzeit willigen und befliſſenen Dienſte mag
denenſelben hiermit ohnverhalten, welcher geſtalt durch ſonderbare Schickung
Gottes des Allerhöchſten und beiderſeits reſpective Eltern und Freundſchaft
vorher beſchehener Einthat= und Bewilligung, ich ohnelängſt hin meinen
ulteſten Sohn Johann Hartmuthen, Tuchbereiter und Wollenwebergeſellen
an die Vielehren= und Tugendreiche Jungfrau Annam Mariam, weiland
Herrn Dietrich Bülrmanns ſel. zu Salzkoden hinterlaſſene eheleibliche Toch=
ter
chriſtlichem Gebrauch nach ehlichen verlobt und verſprochen, und nun=
mehr
des entſchloſſenen Vorhabens, nüchſt göttlicher Vekleihung ſolche an=
gefangene
eheliche Verlöbniß chriſtlicher Ordnung nach vermittelſt prieſter=
licher
Copulation nächſt folgenden vierten Tag Decembris vor dem Ange=
ſicht
Gottes und der chriſtlichen Gemeinde allhier vollziehen und beſtütigen
zu laſſen. Wann ich dann wohl wünſchen und gern ſehen möchte, daß
meine großgünſtige hochgeehrte Herrn Und Collegae durch eine beliebige
Deputation aus ihren Mittel bemeldetes Eheweſen zieren zu helfen ſich ge=
fallen
ließen, alſo habe ich meine Schuldigkeit erachtet, Sie ſämmtlich ge=
bührend
zu erſuchen, Sie wollen großgn. geruhen, durch ſolche beliebige
Deputation mir, meinem Sohn als Brautigam und Jungfer Braut die
große Ehr zu erweiſen und auf bemeldete Zeit und zwar: Morgens gegen
neun Uhr auf dem Rathhaus allhier ſich einzufinden, gedachtem Ehrenfeſte
mit ihrer anſehnlichen praesenz beizuwohnen, ein chriſtlich Gebet für die
angehenden jungen Eheleute mit zu verrichten und nachdem, was der Aller=
höchſte
dieſer Zeit Gelegenheit nach in Küche und Keller beſcheren wird,
nebſt andern hierzu erbetenen Freund und Hochzeitsgäſten in Fröhlichkeit
genießen zu helfen. Solches wie es dem Allerhöchſten als Stiftern des
heiligen Eheſtandes zu ehren, mir und den Meinigen zu nicht geringer Er=
freulicheit
gereichet, alſo bins um meine großgn. hochgeehrie Herrn und
Collegen ich nach meiner Allermöglichkeit zu verſchulden ſo ſchuldig als be=
reitwilligſt
, göttlichen Schutz uns allerſeits treulich ergebend. Datum Darm=
ſtadt
am 27. Novembris anno 1660.
Meine großgn. hochgeehrten Herrn und Collegen bereitdienſt=
willigſt
gefliſſener
Peter Dreyeicher.
Von Ehrb. Rath ſind zu Verehrung bewilligt Vier Reichsthaler.
Darmſtadt am 1. Dez. 1660.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerej.