Darmstädter Tagblatt 1877

SIT S60
Co6Obe

Abonnementspreis
8 Mark jährlich inck. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern Beſtellungen entgegengenom=
nen zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
Rcl. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeiges(att)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirteg Auterhaltungsblatl.

Inſerate
verdmangenommem in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinfir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedricheſtr. Nr. 7. ſowie auzwärts
von allen ſolden Unnonen Ew=
ditionen.

140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Lio

Freitag den 8. Juni

B e k a n n t m a ch u n g.
Bier Communal= und Kirchenſteuer=Nachtrags=Hebregiſter pro 1877 ſind von
Freitag den 8. d. Mts. an acht Tage lang zu Jedermann's Einſicht auf unſerem
Büreau offen gelegt.
Es wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Beſchwerden gegen die in
fraglichen Regiſtern enthaltenen Anſätze binnen der erſten vier Wochen nach Ablauf der
Offenlegungsfriſt entweder ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei Großherzoglichem
Kreisamt Darmſtadt vorgebracht werden müſſen, und daß ſpäter vorgebrachte Beſchwerten
keine Berückſichtigung mehr finden können.
Darmſtadt, den 6. Juni 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Daruſſadt.
4684)
Ohly.

4685 Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem über das Vermögen des Weiß=
bindermeiſters Heinrich Blech dahier der
formelle Concurs erkannt worden iſt, wer=
den deſſen ſämmtliche Gläubiger zur An=
meldung ihrer Forderungen und Vorzugs=
rechte auf
Montag den 6. Auguſt l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheil des ſtillſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der Concurs=
maſſe vor unterzeichnetes Gericht, Amts=
zimmer Nr. 5. vorgeladen.
Von den weder perſönlich erſcheinenden
noch durch gehörig Bevollmächtigte vertrete=
nen Gläubigern wird unterſtellt, daß ſie in
allen Beziehungen - auch hinſichtlich eines
etwa zu Stande kommenden Arrangements
den Beſchlüſſen der Mehrheit der er=
ſchienenen Gläubiger ſtillſchweigend zu=
ſtimmten.
Darmſtadt, den 19. Mai 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Holzapfel,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Vergebung von Maurer= und
Pfläſterer=Arbeit.
Die bei Herſtellung einer Dunggrube
und Floßrinne in dem Hauſe Heinrichſtraße
Nr. 47 vorkommenden Maurer= u. Pfläſterer=
Arbeiten ſollen auf dem Wege der Sub=
miſſion vergeben werden. Reflectanten!

wollen ihre bezüglichen Offerten ſchriftlich
im Termin:
Dienstag den 12. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
bei der unterfertig en Stelle im Dienſtlocale
Hügelſtraße 31-33 zweiter Stock Zimmer
Nr. 3 abgeben, woſelbſt auch Voranſchlag
und Bedingungen bis dahin zur Einſicht
ſoffen gelegt ſind.
Darmſtadt, am 5. Juni 1877.
Großherzogliches Polizei=Amt Darmſtadt.
Haas.
4686)

Bekanntmachung.
Die Lieferung des Weines für das
ſtädtiſche Hoſpital dahier ſoll auf das I1
Semeſter 1877 in Soumiſſion vergeben
werden.
Für gewöhnlichen Weiß= und Rothwein
wird ein leichter Rheinwein aus den Jahr
gängen 1872-74 und als beſſerer Roth=
wein ein älterer guter Bordeaux vorgeſehen.
Die verſiegelten Offerten, in welchen die
Preisangaben pr. geaichte Literflaſche ein=
ſchließlich Steuer und ausſchließlich des
Glaſes oder in Gebinden, per 100 Liter
zu berechnen ſind, ſind nebſt Proben bis
längſtens Montag den 11. d. M. auf dem
Bureau des Hoſpitalmeiſters abzugeben.
Darmſtadt den 5. Juni 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
4654)
Ohly.

1877
Bekanntmachung.
Für das ſtädtiſche Hospital dahier ſoll

144 Stück Taſchentücher leinen,
286 Meter Leinwandfein zu Bettbezüge ꝛc.,
doppeltbreit, für E.trazimmer,
108
Shirting, geköpert, zu Vor=
„
hängen,
245 Baumwolliper zu Frauen=
jacken ꝛc
45 „
geſtreiftes Baumwollzeug zu
Schürzen,
96
„ geſtreiften Zwilch zu Männer=
kleider,
24 Paar wollene Strümpfe, geſtrickte,
24 „ wollene Socken,
„
4½ „ baumwollene Socken, „
24
Unterhoſen,
24 Stück wollene Teppiche,
48 Paar lederne Schlappen,
250 Kilo Roßhaare,
auf dem Soumiſſionswege vergeben werden.
Diejenigen, welche hierauf reflectiren,
wollen ihre Offerten nebſt Proben bis lüng=
ſtens Montag den 11. d. Mts. auf dem
Büreau des Hospitalmeiſters einreichen,
woſelbſt auch die ſeitherigen Muſter einge=
ſehen werden können.
Darmſtadt, den 5. Juni 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
4655)
258

E 110.

840
Verſteigerung eines Hofraitheſchillingreſtes.
Montag den 11. Juni d. Js., Vormittags 10 Uhr,
wird ein Kaufſchillingsreſt im Betrag von 7200 fl. - zahlbar in 5 Jahreszielen vom
1. April 1878 an, verzinslich zu 5 pCt. vom 1. November 1876, an den Meiſt=
bietenden verſteigert.
Der betreffende Kaufbrief iſt bei unterfertigter Behörde zur Einſicht aufgelegt.
Darmſtadt, den 6. Juni 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
4657)
Grasſamen=Verſteigerung.
Gras Verſteigerung
nächſten Montag den 11. Juni, Vormit=) Donnerſtag den 14. Juni d. J., Nach=
tags 10 Uhr, im Großherzoglichen Akazien=fmittags 2 Uhr, ſoll die Grasſamen=Ernte
in den Gemeinde=Waldungen Roßdorf und
garten zu Beſſungen/
Gunder hauſen auf dem Rathhars zu Roß=
Beſſungen, den 7. Juni 1877.
Großherzogliche Hofgärterei Beſſungen II. dorf verſteigert werden.
Roßdorf, den 6. Juni 1877.
Noack II.
4687)

Bekanntmachung.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
4690)
Müller.

Betr.: Die Verſteigerung von Bau=, 4691) Montag den II. d. M., Nach=
Nutz= u. Brennholz vom 2. u. 4. Juni mittags 3½ Uhr, werden die der hieſigen
d. J. in den Waldungen des Groß=
isr. Gemeinde gehörigen alten Meſſing=
herzoglichen Hauſes der Oberförſterei
Leuchter aus der Synagoge unter den bei

Feilgebotenes.
Heue MaljesHäringe
nſchöner ausgeſuchter Waare empfiehlt billigſt
L N. Fpeer,
Carlſtraße 24.
4692)

4587) Soderſtraße 52 iſt fortwährend
ſüße Milch, Dickmilch und Rahm zu
verkaufen.
Dehn.

4628)
Zu verkaufen.
Zwei halbjährige Schweine und eine
Parthie große und kleine Bierflaſchen.
Große Bachgaſſe Nr. 13.

4661) 441 Klftr. ewiger Klee iſt
auf das Jahr zu verkaufen bei
Bäckermeiſter Philipp Pullmann,
gr. Bachgaſſe 35.

4693) 386 Klftr. Klee vor der Roſen=
höhe.
Keller, Dachdecker.

Ernſthofen.
Die am 2. d. Mis. in den Diſtricten
Haidkopf, Diſtelgrund und Heegdittel
abgehaltene Holzverſteigerung iſt genehmigt
und können die Abfuhrſcheine von Dienſtag
den 12. d. Mts. an bei Großh. Rent=
amte Darmſtadt in Empfang genommen
werden. Holzüberweiſung und erſter
Abſuhrtag: Mittwoch den 13. Juni;
letzter Abfuhrtag:Samſtag 30. Juni d. J.
Die auf de 1 4. d. Mts. in den Diſtr.
Weichkopf und Grund anberaumt gewe=
ſene und wegen eingetretener Hinderniſſe
nicht abgehaltene Holzverſieigerung ſoll nun=
mehr Montag den 11. Juni d. J.
ſtattfinden.
Zuſammenkunſt des Morgens um 8 Uhr.
in dem Diſtrict Weichkopf auf dem Vicinal=
weg von Rohrbach nach Asbach.
Ernſthofen, den 5. Juni 1877.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
4688)
Preuſchen.

der Verſteigerung bekannt gemacht werden=
den Bedingungen im isr. Gemeindehauſe
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigt.
Griesheim, am 7. Juni 1877.
Der Vorſtand der isr. Gemeinde:
Elias Joſeph.!

„

Zu verkaufen:

Ein Papagei, beſte Sprechrace, noch
junger Vogel. Gaſthaus zur Sonne.
4694ä Schöne Dickwurzpflanzen.
Kiesſtraße Nr. 28.

mpfiehlt
4605)

Alle Sorten
Hineralvasser
EIn,
WOhor,

Carlſtraße
124.

la
1 Eimbeersaft.
in garantirt reiner Waare empfiehlt
billigſt in jedem Quantum
Fh. WVGbLT,
4696)
Carlſtraße 24.

4696a) Klee und Gras zu verkaufen.
J. Ludw. Buſchbaum, Arheilg. Chauſſee.

Heugras=Verſteigerung
von den Wieſen des Großherzoglichen
Hauſes in der Oberförſterei
Ernſthoſen.
Donnerstag den 14. d. Mon. des
Morgens von 8 Uhr an ſoll das Heu=
gras von den Domanial=Wieſen in den
Gemarkungen Wembach und Colonie=
wald, nämlich: 10 Hekt. 7018 Om.
Wembacher Teichwieſen und 5087 Om.
Wimpelwieſen, verſteigt worden. Zuſam=
menkunft am oberen Wembacher Teich.
Freitag den 15. d. Mon. wird das
Heugras von den Domanialwieſen in den
Gemarkungen Ernſthofen, Ober=Modau
und Neutſch, zuſammen 13 Hekt. 7841 Om.,
an Ort und Stelle verſteigert.
Zuſammenkunft des Morgens um
7¼ Uhr auf der ſog Mühlwieſe bei
Ernſthofen.
Ernſtho'en, den 5. Juni 1877.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
4689)
Preuſchen.

Vermiethungen.
4003) Gardiſtenſtraße 16 ein Logis zu
vermiethen.
4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nach
dem Ludwigsplatze gelegene 1 Etage, be=
ſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem Zu
behör, vom 1 Juli ab zum Preiſe von
700 Mark zu vermiethen.
F. Roſenheim.
4399) Pankratiusſtraße 57 zwei Zimmer,
Küche, ſonſtiges Zubehör, 60 fl. jährlich,
ſofort beziehbar.

4565) In einem belebten Quartier hie=
ſiger Stadt wird für einige Monate ein
gut gelegenes Magazin geſucht zur
Errichtung eines Verkaufslokales.
Offerten unter Chiffre 11935 9 be=
ſördert die Annoncen= Expedition von
AEnnsanalcin & Vox arin Baſel.
4645) Eine perfecte Büglerin wünſcht
in und außer dem Hauſe Arbeit. Zu erfr.
bei Frau Gottmann, Holzſtraße 23.

4646) Zu zwei Damen wird auf Jo=
hanni ein geſetztes Mädchen geſucht, welches
elbſtäudig kochen kann und ſich jeder häus=
ichen Arbeit unterzieht.
Näheres in der Exp. d. Bl.

Nermiſchte Nachrichten.
Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leinzigerſtraße 9l, heilt auh
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(4457

4615)
Köchin=Geſuch.
Auf Johanni wird eine in der feineren
Küche erfahrene Köchin geſucht. Nur Solche,
die gute Zeugniſſe aufzuweiſen haben, wollen
ſich melden Eck der Wilhelminen= u. Hein=
richſtraße, 1. Thor rechts.

2602) Fleißige Colporteure geſucht
Heinheimerſtraße Nr. 3.
4697) Ein mit guten Zeugniſſen ver=
ſehener Hausburſche, welcher auch ein Pferd
zu behandeln verſieht, wird ſofort geſucht.
Bleichſtraße 25
AmerikaniſcheSchmalzfäſſer
werden zu kaufen geſucht. Offerten un=
ter Chiffre G E 7127 beſorgt D. Frenz
(4698
in Mainz.

K 10.

nam
ſoin
cker.

en.

Eriegerverein
Darmstadt.
Das für den 9. Juni angezeigte ColGERT
findet nicht ſatt.
4699)
Der Vorstand.
10404
244
42)
O
RAAAARAAAuannn,
8.
AuRNAiUusn
„
4
R Priv. Sohützengesellschaſt Darmstadt.
4 Das auf 9. und 10. d. Mts. in Ausſicht genommene Feſtſchießen bleibt E
B bis auf Weiteres ausgeſetzt.
4
8 4700)
Schützenmeiſter=Amt. P
14
9=
84
Rouuannnuntannnnaaurnnaan.
4N
Wohnungsveränderung u. Geſchäfts=Empfehlung.
Meinen geehrten Kunden und einem verehrlichen Publikum hiermit die ergebene
Anzeige, daß ich meine ſeitherige Wohnung verlaſſen und nunmehr bei Hrn. Ochſen=
metzger Rummel, Obergaſſe Nr. 40, wohne, und bitte um ein ferneres
Wohlwollen.
Hochachtungsvoll
Gg. Löffel. Dachdeckermeiſter
Buchbinderei=Aebernahme.
Ich mache hiermit die ergebene Anzeige, daß ich die von meinem Schwiegervater
Franz Rabenau betriebene Buchbinderei übernommen habe und bitte das dem=
ſelben geſchenlte Vertrauen auch auf mich übertragen zu wollen.
Indem ich reelle und gute Bedienung zuſichere, empfehle mich Hochachtungsvoll
Philipp Böcher,
Darmſtadt, im Juni 1877.
Louiſenſtraße 40.
„

Grdaan Jenbanta boſenitentrrder. Mdtändig nen eingerichtet,

4640)
Augsburg.
9. Juni Wiedereröſtuung
des Hotels
Zu den drei Hohren=
Augsburg, im Mai 1877.
G6i885) Judwig Achtelstetter, Director.

Erosses Woinzhager, dem alten Ruf des Hanses entsprechend.

4102)
Stelle ſuchen:
1 ſolides F. als Bonne oder Jungfer.
beſſeres Zimmermädchen, was gut
nähen und bügeln kann.
ältere Frau für einen Vertrauenspoſten/
in einer Wirthſchaft, Bäckerei ꝛc., die
nur auf gute Behandlung ſieht.
Ferner Kutſcher, Diener u. Hausburſchen.
Stellen können erhalten:
1 zuverläſſige Reſtaurationsköchin und
Küchenmädchen
durch
C. Langelott.

4703) Eine Frau ſucht Laufdienſt auf
Morgens. Gr. Ochſeng. 36 Hinterb. 2 Tr. h.

4704) Ein Hausburſche, mit guten
Zeugniſſen verſ., zu ſofortigem Eintritt bei
gutem Lohn, ſowie Koſt und Logis geſucht.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl.

4705) Für den Verkauf von üchten Ham=
burger Cigarren ſuche einen zuverläſſigen
Agenten gegen entſprechende Proviſion.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.

Geſucht
4706)
eine mit der Kurzwaarenbranche vertraute
Verkäuferin. Offerten sub M. H. 10
an die Exp.

4107) Geſucht ein möbl. Zimmer
mit Cabinet, möglichſt parterre, per 1. Juli.
Gef. Offerten beliebe man an die Exp.
d. Bl. abzugeben.

4708) Ein Kanarienvogel entflogen.
Dem Wiederbringer eine gute Belohnung
Kapellenplatz 62.

941
Friedr Schaeſer,
2974)
Ludwigsplatz 7.
Inſecten-Mittel
gegen alle Inſecten. Bei richtiger An=
wendung Erfolg ſicher.
Perſiſches Inſecten=Pulver in Doſen von
25 und 50 Pf.
Motten=Spiritus, Wanzen=Spiritus,
Spaniſcher Pfeffer, Kampher.
Feinſte
g;
Ganzstarken
Patent=Preis=Stärke von Schram u. Zwick.
Patent=Reis=Stärke von Hofmann, ſowie
andere feine Sorten vollſtändig klebfrei.
Sohwämmehager
für Toilette, Pferdeu. Chaiſen in groß. Ausw.
Hutterlauge & Badssalz
garantirt.

Mineralwaſſer.
Alle natürl. Quellen jede Woche ganz friſch
echt Englische Biscuits
friſche Sendung v. Huntley Palmers i. London
Fussboden-Glanzlack
von Franz Chriſtoph, ſchnell, mit ſchönſtem
Glanze trocknend, beſter und dauerhafteſter
aller Fußboden Anſtriche.
Leinöl-Tirnißz
vorzügl. gekocht, in ca. 6 Stunden trocknend,
dauerhafter Anſtrich für Treppen, Vorplätze,
Küchen und Voranſtrich für Fußböden.
Farbe beliebig.

Dankſagung.

Allen Freunden, Bekannten u. Verwandten,
welche an dem großen Verluſte unſeres ewig
geliebten Gatten, Baters, Sohnes, Bruders
und Schwagers Hch. Volz 1. ſo herzlichen
Antheil nahmen und ihn zu ſeiner Ruhe=
ſtätte begleiteten, hauptſächlich dem Vorſtande
des neuen Beſſunger Kranken= u. Sterbe=
kaſſe=Vereins, welcher ihn als freiwilligen
Conduct zu Grabe trugen, unſeren innig=
ſten Dank.
Darmſtadt, den 7. Juni 1877.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark.
Kiefern=
Großherzogliches Rentamk Darmſtadt.
358)
Hauſer.

942

R 10.
4710) Ich empfehle als beſonders preiswürdig: Hemden=Chiffon in 3 Quali=
täten 48, 58 und 68 Pfg. per Meter und gewähre bei Abnahme von 30 Meter
und mehr noch beſonderen Rabatt.
mlius
RAAVOT, Hemden=zaorit,
7 Ludwigſtraße
gegenüber der B. L. Trier'ſchen Hof=Möbelhandlung.

4616) Geſucht wird auf Johannl
gegen ſehr guten Lohn ein älteres tüchtiges
Hausmädchen, das mit aller Stuben=
Arbeit, ſowie Waſchen und Bügeln durch=
aus vertraut ſein muß.
Zu erfr. in der Exp.

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 8. Juni
Ueber das Befinden Sr. Königl. Hoheit des Großher=
zo9s, ſind geſtern vou der D. 3. die beiden nachſtehenden Bülletins
veröffentlicht worden:
Der Zuſtand Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs war bis
nach Mitternacht befriedigend. Von da an erfolgte bedenklichere Schwüche
mit Unruhe, ſtark ausſetzendem Puls und Beklemmung auf der Bruſt.
Seeheim, 7. Juni 1877.
Proſeſſor Seitz.
Dr. Göring.
Die heute Nacht bei Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog
hervorgetretenen bedenklichen Symptome haben ſich im Laufe des Vormit=
tags um etwas vermindert. Der Kräſtezuſtand hat ſich bis jetzt noch nicht
weſentlich gehoben.
Seeheim, 7. Juri 1877.
Dr. Göring.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 28 vom 5. Juni enthält:
1) Regulativ. übe: die Aufnahme und Entlaſſung der Pfleglinge in der
Großh. Landes=Irrenanſtalt bei Heppenheim und in dem Großh. Landes=
hoſpital Holheim. - 2) Bekanntmachung, die Pfleggelder in der Landes=
Irrenanſtalt und in dem Landes=Hoſpital betr. - 3) Bekanntmachung die
fur 1877 zur Beſtrei ung der Communalbedürſniſſe der Stadt Worms zu
erhebenden Umlagen betr.
4) Bekanntmachung, die Umlagen der israeli=
5) Ordens.
tiſchen Religionsgemeinde zu Babenhauſen für 1876 betr.
verleihungen. - 6) Ermächtigung zur Annahme und zum Tragen eines
fremden Ordens.- 7
Namensveränd rungen. - 8) Ertheilung von Er=
findungspatenten. — 9) Dienſtnachrichten — 10) Dienſtentlaſſungen.
11) Ruheſtandsverſetzungen.
13)
12) Concurrenzeröffnungen.
Steibefälle.
— Militärdienſtnachrichten. Kaſernen=Inſpector Rey von
Darmſtadt nach Küſtrin, Kaſerneyinſp.ctor Mauersberger von Witten=
berg nach Gießen, Garniſors. Verw. Jnſp. Albeck von Gießen nach Al=
tona verſetzt. Vom 1. Ociob r an wurde Intendaniu=Rath Lange vom
15. zum 11. und Iniendantur=Aſſ ſſor Kubiſch vom 11. zum 15. Armee=
corps verſetzt.
- Geſtern hat ſich der Gr. Bürgermeiſter nach Seeheim begeben
um ſich perſönlich über das Befinden Seiner Königl. Hoheit zu er=
kundigen.
In den Grundſtein des neuen Realſchulgebaudes wurden außer
den geſtern angegebenen Gegenſtäͤnden noch weiter eingelegt: ein Maßſtab,
die Photographien des Herrn Bürgermeiſter Ohly und der Herren Beige=
ordneten Appfel und Lauteſchläger, Stadthaumeiſter Hechler und Hof
maurermeiſter Riedlinger, ein Exemplar des Darmſtädter Tagblatts vom
6. Auguſt v. J. worin die Ve gebung der Arbeiten für die Realſchule aus=
geſchrieben waten, ſowie ſäumtliche Schriften über die Waſſerver=
ſorgungsfrage.
Im Mathilden=Landkrankenhaus dahier wurden im
Monat Mai 69 Kranken mit 1473 Pflegetagen ä.ztlich behandelt und
verpflegt.
Die Veranlaſſung des Selbſtmordes des Metzgermeiſter W. iſt un=
heilbares Krankſein geweſen.
- In der Verſammlung der ſelbſtſtändigen Gewerbetreibenden Darm=
ſtadt und Beſſungens betheiligten ſich an der Diskuſion die Herren Uhr=
macher Karp C. Kahlert, Bürgermeiſter Ohly und L. Trier. Herr
C. Kahlert gab in längerem Vortrag einen Ueberblick über Veranlaſſung,
Ziele und bsherigen Erſolg der auf den Schutz der Gewerbetreibenden ge=
richteten Beſtiebungen und betonte die Nothwendigkeit der Selbſtbülfe durch
Ve einigung der einzelren Gewerbe und Vereinigung derſelben unter
einander zum gemeinſamen Schutze. Hiermit iſt Herr Bürgermeiſter Ohly
vollſtändig einverſtanden, will aber in erſter Lirie Beſſerung der Lage durch
die Geſeſtzgebung. Bei der Wahl des d. finitiven Comites wurden die Mit=
glieder des proviſoriſchen Comitts: Schuhmachermeiſter A. Becker, Hof.
pfläſterermeiſter C. Frank. Schreinermeiſter P. Geuter, Kaufmann C.
Kahlert, Uhrmacher G. Karp, Hofbuchdrucker H. Kichler, Fabrikant
L. Kolbe. Zimmermeiſter G. Mahr, Schloſſermeiſter W. Möſer, Hof=

maurer L. Riedlinger wiedergewählt. Neugewählt wurden die Herren
Fabrikant A. Buſchbaum, Weißbindermeiſter B. Emmel, Bierbrauer
Friedrich. Bürſtenmacher Hartter, R Lautz; Portefeuilleſbt. Mülnch,
Pho ograph Rudolf, L. Trier.
Worms. Bei einer jülngſt ſtattgehabten Inſpicirung des hier liegen=
den Regiments in der Gymnaſtik durch den commandirenden General v.
Boſe wollte einer am -Sprungkaſten' aufgeſtellten Abtheilung der ſoge=
nannte Längsſprung nicht gelingen. Der Commandirende forderte den die
Abtheilung leitenden Unterofficier auf, den Sprung den Leuten vorzuma=
chen. Der Sprung mißlang ebenfalls. Nun wandte ſich der General an
den Lieutenant. Derſelbe ſprang pflichtſchuldigſt auf den Kaſten los:
aber hinülberzukommen vermochte er aich nicht. Ein fragender Blick auf
den Hauptmann, ob er nicht auch einmal ſein Glück probiren wollte,
nöthigte dieſem das Geſtändniß ab, daß er nicht mehr vermöge, die genannte
Uebung auszuführen. Da legte der alte General ſeinen Degen ab und
ſprang mit einer Eleganz. um welche ihn mancher Fühndrich hätte beneiden
können, über den Kaſten. Wenn man bedenkt, daß der Sieger von Wörth,
der im vorigen Jahre ſein 50jähriges Dienſtiubiläum geſeiert hat, dicht an
den „Siebzigen” ſteht, ſo können wir ihm zu ſolcher Jugendfriſche nur
berzlich gratuliren und wünſchen, daß ihm dieſelbe noch lange Jahre er=
M. L.
halien bleibe.
In Wiesbaden circulirt eben eine Petition, worin das Schul= Col=
legium zu Kaſſel um Ausſetzung des Nachmittags=Unterrichtes in
dem Gymnaſium wührend der Sommermonate erſucht wird.

Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.

Die Nenſtadt im Jahre 1812.
Als Ludwig 1. im Jahre 1810-12 thalkrüftig die Anlage der Neu=
ſtadt in Angriff nehmen ließ, wurde von Moller ein Stadtplan ent=
worfen, nach dem gebaut werden ſollte. Die Begründung dieſes Plans
durch Moller ſtellt einzelne Hauptbeſtimmungen über die Richtungen der
Straßen, die Größe der Quartie'e ꝛc. auf. Als Hauptſtraßen wurden feſt=
geſtelt die „gegen die Lanne ziehende Alleeſtraße und da wo dieſe endigt,
gegen Süden eine neue Straße.” Beide Straßen ſollten gleiche Breite ha=
ben, alle darin zu erbauenden Häuſer ſollten dreiſtöckig ſein und ihre vor=
dere Seite aus Stein beſtehen, die Zwiſchenräume ſollten nicht unverhält=
nißmäßig groß ſein und an beiden Seiten ſollten Reihen von
Platanen oder Lindengeſetzt werden. In Beziehung auf dieſe
letztere Beſtimmung heißt es weiter: „In einer Vorſtadt, wie dieſe iſt, wird
dieß nicht unſch cklich ſein. Was aber die Gewißheit eines vortheilhaften
Effects betriffi, ſo ſcheint die Erfahrung dafür zu ſprechen. Alle neuen
Straßen in London werden auf dieſe Art angelegt und ſollen eine ſchöne
Wirkung machen. Die Boulevards, welche die ſchoͤnſten Straßen in Paris
ſind, die Linden in Berlin und viele andere ſind mit Bäumen beſetzt. Da
alle Häuſer hier frei ſtehen, ſo iſt auch nicht zu befürchten daß es duich
die Bäume feucht werde, im Gegentheil weiden aber die heftigen Windſtöße,
denen die Neuſtadt ihrer Lage nach ausgeſetzt iſt, dadurch etwas gebrochen
werden.
Die Art, wie mit der Bauanlage begonnen wurde, iſt einem Bericht
vom 20. Mai 1812 zu entnehmen. Dieſem zufolge war mit den Wacht=
häuſern angefangen worden „damit die Einwohner über die feſte Beſtim=
mung des Stadtplans belehrt und dadurch ermuntert werden moͤchten.
Dieſe Wachthäuſer (am Rheinthor und Neckarthor) ſtanden anfangs noch
ganz iſolirt. Es waren aber 14 Monate nach deren Aufbau bereits 22
Hausplätze nachgeſucht worden, von denen im Sommer 1812 14 fertig
wurden, und zwar 10 in der „kleinen Nickarſtraßes letzt Eliſabethenſtraße),
1 in der großen Neckarſtraße und 3 in der Rheinſtraße, ferner war im
Jahre 1812 bereits fertig „der neue Bauhof; (zwiſchen Eliſabethen= und
Hllgelſtraße, deſſen Eingang zwiſchen Reineckſchem und Schäfer'ſchem Hauſe
in der Zimmerſtraße ſich befand). Dieſer hatte hergeſtellt werden müſſen,
weil der alte Bauhof (zwiſchen Luiſen= und Wilhelminenſtraße im jetzigen
Palaisgarten) nicht bleiben konnte, indem darin die Remiſen und Ställe
des „Neuen Palais; angelegt, der Ubrige Theil aber zu einer Gartenan=
lage benutzt werden ſollte.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.