Darmstädter Tagblatt 1877

(Frag= und Anzeigebkatt)

Abonnementspreis
5 Mart jährlich indl. Bringerlohn
Auswärls werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men zu 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
incl. Poſlaufichlag und Beſtellgebühr.

Mit der Sonntags=Beilage:

140. Jahrgang.

Inſerate
werden angenommen inDarmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr Blößer,
Friedrichtſr. Nr. 7. ſowie auzwärgs
von allen ſoliden Annoncen= Eme=
ditlonen.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Bolizekamts Darmſtadt.
N. 107.
Dienſtag den 5. Juni.
1677

4579) Oeffentliche Aufforderung.
Betr.: Den Concurs über den Nachlaß
der Margarethe Geibel in Nieder=
Ramſtadt.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über den Nachlaß der
Margaretha Geibel in Nieder=Namſtadt!
den förmlichen Concurs erkannt hat, wer=
den deren ſämmtliche Gläubiger zur An=
meldung und Begründung ihrer Forderungen,
ſowie zur Geltendmachung etwaiger Vor=
zugsrechte auf:
Dienſtag deu 14. Auguſt d. J.,
Nachmittags 3 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheil des ſtillſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der Concurs=
maſſe geladen.
In der erwähnten Tagfahrt ſoll ſodann
über Maſſeverwaltung, Beſtellung eines
Güterpflegers, ſowie über die Wahl eines
Gläubiger=Ausſchuſſes verhandelt werden,
was unter dem Anfügen bekannt gemacht
wird, daß in Anſehung der weder in Selbſt=
perſon erſcheinenden noch durch gehörig be=
vollmächtigte Mandatarien vertretenen Gläu=
biger, der ſtillſchweigende Beitritt zu den
von der Mehrheit der Erſchienenen, auch
bezüglich eines etwa zu Stande kommenden
Arrangements gefaßt werdenden Beſchlüſſen/
unterſtellt werden wird.
Darmſtadt, den 28. Mai 1877.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Heß,=
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.

Bekanntmachung.

380 Stück
400 „
580 „
560 „
200

ausrangirte Feldmützen,
Waffenröcke,
Drillichjacken
„
Pp. 265 Kilo,
Unterhoſen
„
gewebte
Pp.
188 Kilo,
Fußmäntel,

90) Stück ausrangirte Callicotröcke
pp. 39 Kilo,
640
Halsbinden
„
„
pp. 19 Kilo,
Tuchhandſchuhe
112 Paar „
Tuchhoſen
400 „
„
Pp. 350 Kilo
Tuchkanten pp. 60 Kilo,/
ſowie goldene Treſſen=Beſütze, Cantillen,
alte Tuchlappen, Drillichlappen, neue u. alte
Tuchabfälle, neue Lederabfälle pp 240 Kilo,
und alte Lederabfälle,
ſollen an den
Meiſtbietenden verkauft werden.
Schriftliche Offerten, worin die Angebote
per Stück oder pro Kilo anzugeben, ſind
verſiegelt und frankirt mit der Aufſchrift:
„ Angebote auf ausrangirte Bekleidungsſtücke;
bis zum Dienſtag den 19. Juni er.,
Vormittags 8 Uhr, an das Regiment ein=
zureichen.
Bedingungen liegen auf dem Büreau
Beſſungen verlängerte Schulſtraße 53
zur Einſicht offen.
Beſſungen, den 29. Mai 1877.
Kommando des Großherzoglich Heſſiſchen
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25.

Heugras=Verſteigerung.
Montag den 11. Juni l. J., Nach=
mittags 3 Uhr, kommt die diesjährige
Heugras=Erndte von den ca. 125 Mrg. hal=
tenden ſtädtiſchen Pallaswieſen an Ort und
Stelle zur öffentlichen Verſteigerung.
Credit wird bis Ende October l. J.
gegeben:
Darmſtadt, den 4. Juni 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
4581) Appfel, Beigeordneter.

Submiſſion.
Für den Neubau eines Decorations= Ma=
gazins bei dem Großherzoglichen neuen Hof=
Theater ſollen durch Submiſſion nachſte=
hende Arbeiten in Accord gegeben werden:

1) Maurerarbeit mit Lieferung der nö=

10 Uhr,

feſtgeſetzt. Boranſchlag, Bedingungen und
Zeichnungen liegen vom 7. d. Mts. an,
während der Bureauſtunden im Baubüreau
(Theaterplatz Nr. 2) offen, woſelbſt auch
Entgegennahme der bezüglichen Angebote
ſtattfindet.
Darmſtadt, den 2. Juni 1877.
Der Großherzogliche Baurath:
4582)
Horſt.

Feilgebotenes.
&am Inivorsal-Roinigungs-Cahz.
Von allen Aerzten als das eintachste
u. billigste Hausmittel empfohlen gegen
Säurehildungi, Autstossen, Krampt, Ver-
dauungsschwäche und andere Magen-
½ . Original
beschwerden in ¼
Packeten- mit Gebrauchs-Anweisung
. h. ui, u. ¼. Mark zu haben bei
C. Schweikert in Darmstadt.
C. A. Eläser in Dieburg.

SGuten Mittagstiſch
8
zu billigem Preis.
E. Mehlbrech, Friedrichſtr. 26.
25¾

929

R 103.

5.

Lardlweln biligſten Preiſen.

ſelbſt gekeltert, rein gehalten, 1874r und 75r, zu den
Eönigsbacher ſehr zu enpfehlen in Gebinden,
per Lit. 50 und 65 pfg.,
in Flaſchen 4 Lit. 50 u. 65 pfg. ohne Glas.
Bei Beſtellung von 12 Flaſchen ins Haus gebracht.
Darmſtadt, den 26. April 1877.

G. Stammler,

Waldſtraße
17.

26 Eliſabethenſtraße 26.
TuchaBuchshiim,

P. aster 4-b mark.
Eine große Parthie ſehr feine moderne
Vommkt-lmökin

verkaufen wir, vorgerückter Saiſon halber, unterm
Fabrikpreis.

Haas & Josoyh.

42) Wegen baldigſtem Umbau meines Laden=Lokals
bin gezwungen, mein offenes Geſchäft auf einige Zeit
aufzugeben und verkaufe daher zu bedeutend herab=
geſetzten Preiſen:

Herrenhemden in Leinen und Chiffon,
Damenhemden in vielen Sorten,
Damenhoſen in Shirting und Croiſs,
Unterröcke einfache und elegante,
Pariſer Corſetts ächte weiß und farbig,
Herren= u. Damenkragen neueſte Façon,
Hemden=Einſätze neueſte Muſter,
Stickereien in Leinen und Cambrik in
großer Auswahl,
Arbeitshemdeu in weiß und farbig,
Leinen und Gebild,
Madapolames,
Halbleinen in Hausmacher und weiß,
Doppelbreite Bettleinen,

Leinene Spitzen für Leib= und Bett=
Wäſche,
Bunte Herrenhemden,
Küchenleinen,
Bettdamaſte,
Piqus gerauht und glatt,
Engliſche und deutſche Unterhoſen und
Jacken,
Bunte Hemden und Cretonnes,
Taſchentücher in weiß und farbig,
Nachthauben und Netze,
Damen= und Kinderſchürzen,
Vorhemden weiß und farbig,

ſowie viele andere Artikel in großer Auswahl.
Es iſt namentlich hierdurch Gelegenheit geboten Wäſche=Gegenſtände zu
ſtattungen billig und gut einzukaufen und ſehe zahlreichem Beſuche entgegen.
Für Baar=Einkäufe bewillige 5 pCt. Rabatt.

Aus

Julius Mayer.
Co.
Ludwigſtraße 7., gegenüber Herrn B. L. Trier.
P. 8. Namens=Verwechſelungen halber bitte genau auf meine Firma u. Haus=
Nummer zu achten.
Rich=Vorräthiges in jertigen Gegenſtünden werden raſch und gut angeſerligt.

Georg Liebig Sohn
empfiehlt:
3962)
Darmſtädter Waſſer als angenehmes
und billiges Parfüm.
Quinolin.-Stärkendes und Haarwuchs
beförderndes Mittel anſtatt China=Pommade.
Beſſer als alles Angeprieſene.
Verbeſſertes Kummerfeld'ſches Waſ=
ſer, ein unſchädliches Mittel gegen Finnen,
Flechten, Miteſſer und überhaupt unreine
Haut.
Saliehylpräparate. Zum Präſerviren
der Zähne und des Zahnfleiſches, ſowie
gegen üblen Geruch.
Anatherin=Mundwaſſer für denſelben
Zweck.
2
Bodenwachstücher,
S
prima Ledertücher u. Bettunterlagen,
Vorhanggallerten in großer Auswahl zu
billigen Preiſen.
W. Sehudt,
Tapeten=Geſchäft, Schulſtraße Nr. I.
4180) Ein in der Frankfurter Straße
Nr. 48, gegenüber dem Herrngarten, Ecke
der Kahlertſtraße, gelegenes zweiſtöckiges,
noch neues Wohnhaus mit 11 Zimmern,
5 Dachkammern, Veranda, geräumigem
Keller, auch Nebenbau mit Waſchküche,
Bügelzimmer und Holzſtällen, einem Brun=
nen, ſchön angelegtem, zu Bauplätzen in der
Kahlert= und Victoriaſtraße ſich eignendem,
Garten mit Pavillon ꝛc., iſt zu verkanfen
oder zu vermiethen.
Das Nähere darüber bei Hofgerichts=
Advokat Weidenbuſch, Neckarſtraße 15,
zu erfahren.
Roßhaare
in ächter Waare empfiehlt preiswürdig
H. Weimar, Tapezier, Hofſtallſtr. 6.
Neue Liſſabonn. Kartoffeln,
Neue Holl. Matjeshäringe
4430)
bei
Aug. Harburg.
Beſſunger Carlsſtraße Nr. 54.
4395) Für Baunnternehmer.
Eine complette Saug= u. Hebpumpe im
beſten Zuſtande, ebenſo ein eiſ. blech. Re=
ſerpoir, enth. 11 Ohm, welches auch als
Heizkeſſel verwendet werden kann, iſt preis=
würdig zu verkaufen. Näh. Auskunft bei
Wilh. Schwarz, Steinmetz, N.=Ramſtſtr.69
4486) Mühlſtraße Nr. 5 ſind ſchöne
Dickwurzpflanzen zu verkaufen.
4583) Alle Sorten Holzkohlen werden
auf Beſtellung Waggon= und Sackweiſe um
reelle Preiſe verſandt.
Holz= u. Kohlenhandlung von M. Leiß,
Michelſtadt i. O.

K102

b24

es
chs

Schuhmacher=Magazin=Genoſſenſchaft,
3958)
Ludwigſtraße 2.
bringt ihr, durch ihre Solidität der Arbeiten anerkanntes Schuhwaaren=Lager in
empfehlende Erinnerung.
Der Vorſtand.

4584)

46
GIU

empfehlen
in reichſter Auswahl zu billigen Preiſen.
Gebrüder Gelſus,
Hutfabrik.

Eis=Verkauf
vom 1. Juni anfangend zu folgenden Preiſen:
5 Pfd. 20 Pf.
15 Pfd. 60 Pf.
10 Pfd. 40 Pf.
20 Pfd, 80 Pf.
per Centner 4 Mark.
Bei größerer Abnahme nach Uebereinkunft.
Ausgabe von 7—9 Uhr Morgens und Nachmittags von 4-5 Uhr.
Hofmetzger Aümör,
gegenüber der Infanterie=Kaſerne.

Petroleum Lampen
zu Hausſteuern geeignet, empfiehlt zu billi=
gen Preiſen in großer Auswahl
J. C. RougO,
4504
am weißen Thurm.

Zu verkaufen
ein 5 F. groß. Spiegel in braun. Rahmen
mit Trümeaux u. Marmorplatte, ein nußb.
Blumentiſch und eine nußb. Conſole mit,
Schublade. Wo? ſagt die Exp.

5 Eichene Diehlen
trocken und rein von 1½½, 2u und 2½
billigſt bei
Leopold Reinhard, Holzhandlung,
Nieder=Ramſtädterſtraße 8.
4592) Eine Parthie großer und kleiner
Weinfäſſer eine eiſerne Bettſtelle und
ein Tiſch ſind bei Philipp Henkel, Beſſ.
Kirchſtraße 25, billig abzugeben.
Auch hat derſelbe noch mehrere Malter
gute Kartoffeln zu verkaufen.

4587) Soderſtraße 52 iſt fortwährend
ſüße Milch, Dickmilch und Rahm zu
verkaufen.
Dehn.

6 Bohnenſtangen
8
billigſt bei
Leopold Reinhard, Holzhandlung,
Nieder=Ramſtädterſtraße 8.

4589)
Haus=Verkauf.
Das Haus Langegaſſe Nr. 7. welches
ſich zu jedem Geſchäft eignet, iſt aus freier
Hand zu verkaufen.
Näheres bei Kaufmann Finger, große
Kaplaneigaſſe.

4590) 211 Klftr. ewiger Klee zu verkaufen.
Philipp Schaub, Weißbindermeiſter.

Vermiethungen.
1935) Aliceſtraße 8 u. 6 nächſt der
Frankfurterſtraße iſt die bel Etage ſammt,
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
alsbald zu beziehen.
2757) Rheinſtraße 17, dem Darmſtädter
Hof gegenüber, 1 kleiner Laden zu verm.
2878) Der 3. Stock meines Hauſes,
Victoriaſtraße Nr. 32, mit 5 großen Zim=
mern, Waſſereinrichtung und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten, iſt per 1. Juli d. J.
anderweitig zu vermiethen.
Georg Mahr.
2937) Das obere Logis in meinem
Vorderhauſe Ballonplatz Nr. 3, beſtehend
in 3 Zimmern, 2 Kabinetten nebſt allem
Zugehör, an eine ruhige Familie zu ver=
miethen u. Anfangs Juli zu beziehen.

3103) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Kiesſtraße 44.
3690) Liebigſtraße 3 im 3. St. imöb=
lirtes Zimmer zu vermiethen.
3776) Beſſungen. Herrngartenſtraße, gegen=
über dem ſüdlichen Herrngartenthor, iſt der
2. Stock und Manſarde zuſammen oder
getrennt gleich zu vermiethen.
Conrad Wittmann.
3811) Bleichſtraße 43, 1 St. h. 2 gut
möbl. Zimmer zuſamm. od. getrennt zu bez.
3912) Manſardenwohnung mit Zube=
hör bis Anfangs Auguſt zu vermiethen.
Moritz Nathan, Schirngaſſe 2.
3968) Daus Beſſ. Elchbergftraße 27
wegen Abreiſe des Hrn. Pfarrer Moore
anderſeits zu vermiethen Näheres bei Hrn.
B. L. Trier und Dr. Reitz, Ludwigſtr.

3972) Im Eckhauſe Hochſtraße Nr. 12
das Manſarden=Logis - 5 Zimmer,
Küche ꝛc. - zum 1. Juli anderweitig zu
vermiethen; kann zwiſchen 9 und 2 Uhr
täglich eingeſehen, nach Wunſch auch früher
bezogen werden. Näheres Capellplatz Nr. 70.
3974) Bel Etage, 7 Zimmer mit Zu=
gehör, 1. Auguſt zu beziehen, für Penſionat
ſehr geeignet. Wendelſtadtſtraße 22.
4003) Gardiſtenſtraße 16 ein Logis zu
vermiethen.
4117) Mathildenplatz 5 iſt ein gut
möbl. Zimmer, auf Wunſch auch 2, zu verm.
4119) Soderſtraße 51 ein Logis, vier
bis fünf Zimmer, bald zu beziehen.
4131) Der 3. Stock zu vermiethen,
4-5 Zimmer und ſonſtige Bequemlichkei=
ten, ſofort zu beziehen Niederramſtädter=
ſtraße 56.
K. Fraas.
4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nach
dem Ludwigsplatze gelegene 1. Etage, be=
ſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem Zu=
behör, vom 1. Juli ab zum Preiſe von
700 Mark zu vermiethen.
F. Roſenheim.
4360) Alsbald beziehbar ein möblirtes
ſchönes Zimmer eine Treppe hoch; Beſſ.
Karlſtraße 3.
4361) 2 hübſche Entreſol=Zimmer nebſt
Küche an eine einzelne Dame zu vermiethen.
Schulſtraße 14.
4364) Neckarſtraße 1 im Hinterhaus,
Zimmer mit Alcoven. Ferner ein Par=
terre=Raum, für Werkſtatt geeignet.
Näheres Vorderhaus parterre.
4381)
Vermiethung.
Zwei ausgezeichnet gut gewölbte Keller
(Lagerkeller) je ca. 15 Mtr. lang, 6 Meter
breit und 3¼ Meter hoch, ſowie verſchie=
dene für jedes Geſchäft paſſende Lagerräume
ſind ſofort Heidelbergerſtraße 65 zu
vermiethen.
4433) Liebfrauenſtraße 49 ein Logis
bald zu beziehen.
4434) Ein Manſarden=Logis iſt zu ver=
miethen. Große Ochſengaſſe Nr. 30.

524

4520) Umzugshalber die neu herge=
richtete Parterre=Wohnung meines
Hauſes, Promenadeſtraße 70, mit 7 Zim=
mern, ſowie Manſarde, enth. 3 Zimmer mit
allen Bequemlichkeiten, iſt bis 1. Sept. d. J
auf Verlangen früher, zu vermiethen.
Friedrich Schmitt Wtwe.
4593) Möbl. Zimmer mit Kabinet.
Heerdwegſtraße 43.
4594) Eck der Teichhaus= u. Soder
ſtraße Nr. 2 iſt die Manſarde zu ver=
miethen und gleich zu beziehen.
4595) Eichbergſtraße Nr. 1 It dietz
bel Etage, 6 Zimmer, Balkon und
allem Zubehör, an eine ruhige Fa=
milie bis 1. September beziehbar.
Eichbergſtraße Nr. 7 ein ſchönes
Manſarden=Logis mit 3-5 Zimmern
an eine ruhige Familie ſogl. beziehbar.F
M
4
4596) Wegen Wegzug iſt die Manſarde=
Wohnung in Nr. 19 Eck der Wieners= u.
Roßdörferſtraße, beſtehend aus 2 Zimmern
und 3 Kabinetten nebſt Zugehör, an eine
ruhige Familie zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.

Gartenbau=Verein.
Monats=Verſammlung Mittwoch den
6. Juni 1877, Nachmittags 3 Uhr, im
Saalbau.
Der Vorſtand.
Nicht zu überſehen!
Ich erlaube mir meinen geehrten Gön=
nern die Anzeige zu machen, daß meine
neu verbeſſerte Badeanſtalt mit Schwimm=
Baſſin geöffnet iſt und bitte um geneigten
Zuſpruch.
4598
Gernsheim.
Sehaſtian Nagel.

auf Werthe (Wechſel) unter
ſtrengſter Discretion. Schul=
ſtraße Nr. 11, 1 St. hoch.

3115) Ein Junge kann gegen Lohn die
Schloſſerei lernen. L. Koch, Dieburgerſtr 3.
k. 2638) Ein ordentlicher Junge kann in
die Lehre treten bei Hofſchloſſer Ludwig,
Grafenſtraße Nr. 35.
3980) Ein Lehrling wird angenommen bei
Adam Becker, Schuhmachermeiſter,
Grafenſtraße 20.
3788) Einen Lehrjungen ſucht
G. Sulzmann, Schloſſermeiſter,
28 Rheinſtraße 28.
4443) Ein ordentl. Mädchen, in Haus=
arbeit und Küche geübt, wird von einer
Beamtenfamilie auf dem Lande geſucht.
Nähere Auskunft ertheilt gütigſt Frau
Metzgermeiſter Volz, Marktplatz.
4576) Ein Mädchen, welches im Klei=
dermachen und Kleiderausbeſſern geübt iſt,
wünſcht noch einige Tage beſetzt zu haben.
Niederramſtädterſtraße Nr. 26. 2. Stock.

K10).
4599)
D i
Eröſſnungmeiner dartenvirthschafl
zeige ich hiermit ergebenſt an.
L.. WienOr,
zum Darmſtädter Hof.

Saalbau zu Darmstadt.
4600)
Dienstag den 5. Juni
Abonnements-Unterhaltungs-Muſik
ausgeführt von der Kapelle Gambalz.
Anfang halb 8 Uhr.

4601

Bürger-Verein.
Mittwoch den 6. Juni Abends 6½ Uhr
COUTEEI
i m Vereinsgarten.
Die Bergnügungs=Commiſſion.
Restauration
SGnARelD,
Auerbach a. d. Bergſtraße.
Beſuchern von Auerbach empfehle ich meine neuerrichtete Wirthſchaft, gegen=
über der Krone.
(4558

A102.

22t5.

C.
F.
RElEUtr urff SUU6l.
Samſtag den 9. Juni, Abends 8 Uhr:
Zur Feier des Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit
des Großherzogs
5l.
4
41
10
W
im Garten des Schützenhofes
ausgeführt von der Kapelle des 2. Dragoner=Regim. Nr. 24.
Karten für einzuführende Herren 50 Pf., Karten für einzuführende Damen 30 Pf.
ſind Abends an der Kaſſe zu haben.
4567)
Der Vorstand.

Geſchäfts=Verlegung u. Empfehlung.
Hiermit die ſchuldige Anzeige, daß ich meine Wohnung nebſt Werkſtätte Kirch=
ſtraße Nr. 39 in die Sandſtraße Nr. 4 verlegt habe. Für das mir ſeither ge=
ſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte ich zugleich um ferneres Wohlwollen und zeichne
Hochachtungsvoll
Beſſungen.
WEIh. Uichels,
4607)
Schreinermeiſter.

H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkauſen.
Alexander=
M.
Neuſtadt,
ſtraße.

4608) Geld gegen Wechſel (Werthe,
in großen und kleinen Beträgen, ſowie
Kaufſchillinge, Ceſſionen. Geld auf zweite
Hypotheken kann ſofort beſorgt werden.
Näheres Karlsſtraße Nr. 12 mittlerer St.
Briefliche Anfrage unter Chiffre L. L.
Karlſtraße Nr. 12 wird ſofort beantwortet.
4609) Ein Mädchen, welches 3 Jahre
in einem Schuhgeſchäft, als Verkäuferin
thätig war, ſucht Stelle. Näh. Soderſtraße
Nr. 34 bei Hrn. Wißmann.
4610) Eine geübte Weißzeugnäherin
auf der Maſchine nimmt in und außer dem
Hauſe Beſchäftigung an. Aufträge werden
angenommen Eliſabethenſtraße 52 u. Schloß=
gaſſe 28 gleicher Erde.
4611) Für die Hofapotheke ein braver
Hausburſche geſucht.

Auo
„e=
Eu,
xTaTAzRLuarzxXzzA.
4612) Ein zuverlaſſiges, anſtän= F
4½
d4 diges Frauenzimmer, geſetzten Alters, d4
4 nadelgewandt, erhält dauernde Stellung F.
in einem hieſigen Geſchäfte.
Offerten unter Chiffre A B an die
N Expedition d. Bl. zu richten.
wt=ao.
TxAAAALATAxArzrzT.

4613) Ein braves zuverläſſiges Kinder=
mädchen, oder ein Mädchen, das die Küche
und die Hausarbeit verſteht, wird von einer
Beamtenfamilie in Lothringen in Dienſt
geſucht. Zu erfragen bei Frau Hahn,
Eliſabethenſtraße 52.

4614) Ein Mädchen, das bügeln gelernt
hat, wünſcht noch einige Tage in der Woche
beſetzt zu haben.
Näheres Kiesſtraße 27 zweiter Stock.

Wandtafeln über Ankunft u. Abgang ſämmtlicher
Eiſenbahnzüge dahier im Sommerfahrplan 1877.
Preis 10 Pf., ſowie die beliebten
Fahrpläne in Taſchenuhr=Format
zum Einlegen in die Uhrdeckel, 5 Pf. in der
I. C. Wittich'ſchen Hoſbuchdruckerei.

4615)
Köchin=Geſuch.
Auf Johanni wird eine in der feineren
Küche erfahrene Köchin geſucht. Nur Solche,
die gute Zeuguiſſe aufzuweiſen haben, wollen
ſich melden Eck der Wilhelminen= u. Hein=
richſtraße, 1. Thor rechts.

4616) Geſucht wird auf Johanni
gegen ſehr guten Lohn ein älteres tüchtiges
Hausmädchen, das mit aller Stuben=
Arbeit, ſowie Waſchen und Bügeln durch=
ſaus vertraut ſein muß.
Zu erfr. in der Exp.
4617) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Waldſtraße 30 Hinterhaus.

4618) Sonntag Nachmittag wurde auf
dem Wege von Station Meſſel nach dem
ſEinſiedel eine goldene Damenuhr mit Kette
verloren. Der Finder wird gebeten, dieſelbe
gegen Belohnung bei Uhrmacher Techel,
gr. Ochſengaſſe abzugeben.

4619)
Verloren.
Am Sonntag wurde von dem Kiesweg
nach dem Woogsplatz eine Vereinsſchärpe
verloren. Der redliche Finder wird ge=
beten dieſelbe gegen Belohnung gr. Bach=
gaſſe Nr. 26 abzugeben.

T
„
2
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige geben wir
Freunden und Verwandten hiermit die
traurige Nachricht, daß es der Vorſe=
hung gefallen hat, uns heute unſer am
4. Mai d. J. geborenes Söhnchen
nach eintägigem Leiden wieder zu
nehmen und bitten um ſtille Theilnahme.
Beſſungen, den 3. Juni 1877.
Chr. Friedr. Nau,
Jeanette Nau geb. Frey.

Cages-Kalender.
Großh. Muſenm und Bildergalerie im Schloß
geöffnet Sonntags von 11-1 Uhr, Dienſtag. Mitt
woch. Donnerſtag und Freitag von 11-12 Uhr.
Großh. Hofbtbliothek im Schloß, geöffnet tag=
lich von 9-12 Uhr Vormittags und laußzer Samſtag)
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem
Jägerthor (Mathildenhöhe) iſt dem Publikum jeden
Mittwoch, der Beſſunger Hofgartenlieden Donners=
tag geöffnet.
Vermanente Kunſt=Ausſtellung in der Saal=
bauſtraße 73. Uäglich von 10 Uhr bis zum Abend.
Eparkaſſe. Zahltag an jedem Werktage von
9-12 Uhr Vormittags. Die Büchlein werden ſo=
gleich ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage beträgt
Mark.
Verhandlung von Gewerbeſtreitſachen auf Großh.
Bürgermeiſterei Darmſtadt: Montaa, Mittwoch
und Freitag: Vormittags von 11-12 Uhr.
Saalbau: Concerte reſp Unterhaltungsmuſik
Dienstags, Donnerstags und Samstags.

Dienstag 5. Juni: Abonnements=Unterhaltungs=
Muſik im Saalbau.
Mittwoch 6. Juni: Concert des Bürgervereins.
Samstag 9. Juni: Großes Concert des Krieger=
Vereins im Schützenhof.
253

926

K102

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 5. Juni.
- In der am Samstag im oberen Saale des Rathhauſes abgehalte=
nen Jahresverſammlung des Provincialtags, in welcher Herr Pro=
vincialdirector Küchler präſidirie waren 28 Abgeordnete anweſend und be=
zeichnete der Vorſitzende zunuͤchſt Herrn Kreisaſſeſſor v. Zangen als ſeinen event.
Stellvertreter. Nachdem die Herren O. Wolfskehl und Bücgermeiſter
Heidenreich als Urkundspeiſonen gewühlt worden waren, wurde die Rech=
nung für die Zeit vom 1. Juli 1875 bis Ende 1876 genehmigt. Der vom
Provincialausſchuß erſtattete Bericht gab ebenfalls keine Veranlaſſung zu
Bemerkungen. In der erwähnten Periode hat der Provincialausſchuß ſich
in ſeinen öffentl. Sitzungen mit 118 Gegenſtänden beſchäftigt, worunter
55 als Rekurſe gegen Entſcheidungen der Kreisausſchüſſe. Der Voranſchlag
pro 1878, in Einnahme und Ausgabe mit 4935 M. 87 Pf. abſchließend
wurde genehmigt und werden hiervon 2000 M. - auf die einzelnen Kreiſe
der Provinz ausgeſchlagen.
Zu bürgerlichen Mitgliedern der Ober=Erſatz Commiſſion wurden ge=
wählt: für den Bezirk der 1. Inf.=Brigade Herr Kugler zu Offenbach,
Stellvertreter Herr Wenck hier, für den Bezirk der 2. Inf.=Brigade: Herr
Herpel von Groß=Zimmern Stellvertreter Herr Ullrich zu Pfungſtadt.
Mit Ende des l. Jahres hat die Hälfte der Abgeordneten auszutreten
und wurden durch das Loos hierzu beſtimmt: die Herren Boſe, Keller,
Wolfskehl im Kreis Darmſtadt, Müller-Bensheim, Walter und Ramge-
Dieburg, Kredel, Machenhauer, Orth, Breimer-Erbach, Kauth und Engel=
hardt-Groß=Gerau, Heidenreich und Johann-Heppenheim, Knipp, Hill,
Dr. Weber, Kugler-Offenbach.
Nach Erſchöpfung der Tagesordnung regte Herr Oſann eine Diseuſ=
ſion Uber die Competenz der Kreis= und Provincialtage an und wurde von
dem Vorſitzenden hervorgehoben, daß zur Verwirklichung von den Kreis=
und Provincialausſchüſſen gegebener Anregungen zur Herſtellung gemein=
ſamer Einrichtungen und Anſtalten, die Kreis= und Provincialtage beſugt
ſeien, eine Belaſtung der Keeiſe durch Kreis= und Provincialabgaben bis
zu 25⁄₀ des Geſammtbetrags der directen Steuern ohne vorhergehende
Genehmigung der Staatsbehörden eintreten zu taſſen.
err W. Schwab beabſichtigt in Rückſicht auf ſeine angegriffene
Geſundheit eine event. Wiederwahl zum Mitglied der Stadtverordneten=
Verſammlung nicht anzunehmen.
- Bekanntlich war ſowohl im Jahre 1867 wie auch im Jahre 1868
der Cölner Männergeſang=Verein nach Darmſtadt gekommen,
um hier zwei große Concerte zum Beſten eines für den Abbs Vogler
zu errichtenden Denkmals zu geben. Der Ertrag beider Conzerte wurde
von dem damals für dieſen Zweck zuſammengetretenen Comite zinstragend
angelegt und ſoll ſich heute auf die Summe von 6-7000 Mk. belaufen.
Verſchedene Umſtände - ſo beſonders der Krieg von 1870171 - dräng
ten ſodann dieſe Denkmal=Angelegenheit in den Hintergrund. Inzwiſchen
iſt der Vorſitzende jenes Comite, der Hofgerichls=Advokat Dr. Vogel ge=
ſtorben und es tritt nunmehr an das Comite die Pflicht heran, jene An=
gelegenheit wieder in die Hand zu nehmen und ſich vor Allem neu zu
organiſiten. Wie wir hören, ſund nun auch bereils aus dem Comite
Schritte geſchehen, um der Sache, die ſo lange geruht, neues Leben einzu=
flößen und ſteht zu dem Ende für die nächſte Zeit der Zuſammentritt der
rüheren Mitglieder bevor, um Beſchlüſſe über die weitere Geſtaltung der
Angelegenheit zu faſſen.
Die verſchiedenen Anregungen, welche neuerdings durch die hieſige
Preſſe erfolgt ſind, um die Direction der Main=Neckarbahn zu veranlaſſen,
zunächſt für Fußgänger einen fleis gangbaren Eiſenbahn=Uebergang
vor dem Rheinthore herzuſtellen, haben bis heute, wie es ſcheint, kein
Ergebniß gehabt. Wir glauben nun aber nicht, daß die Sache noch lange
ſo bleiben kann, ſondern erachten es als eine dringende Pflichtunſeres
Stadtvorſtandes, die Eiſenbahn=Direction zu veranlaſſen, die längſt
gewünſchte Abhülfe anzubahnen; es iſt eine bekannte Thatſache, daß eine
verſpatete Erfüllung berechtigier Wünſche den beabſichtigten Zweck
leicht verfehlt.
Behufs der Wahl eines definitiven Comites für den im
Auguſt l. J. hier abzuhaltenden Delegirtentag der ſelbſtſtändigen
Handwerker und Fabrikanten Deutſchlands und der ſich daran
knupfenden gewerblichen Fragen (Lehrlingsfrage, Einrichtung von Fach=
ſchulen, Creditfrage, Errichtung von Gewerbeſchiedsgerichten, Errichtung von
Gewerbekammern) iſt von dem proviſoriſchen Comite auf Mittwoch den
6. Juni, Abends 8 Uhr im großen Saale des Schützenhofs eine Verſamm=
lung aller ſelbſtſtändigen Handwerker und Fabrikanten Darmſtadts und
Beſſungens einberuſen.
In der Woche vom 20.-26. Mai verſtarben in Mainz mit
Caſtel 28, in Darmſtadt mit Beſſungen 31, in Offenbach 15. in Worms
6. in Gießen 5 Perſonen. Hiervon verſtarben jan Maſern 2 ( in
Offenbach) an Diphteritis 1 (in Worms, an Keuchhuſten 1 (in Darmſtadt),
an Unterleibstyphus 3 (1 in Mainz, 2 in Offenbach), an Diarrhoe und
Brechdurchfall 8(2 in Mainz, 3 in Darmſtadt, 2 in Offenbach, 1 in
Worms). an Wochenbettkrankheiten 1 (in Darmſtadt), an Lungenſchwind=
ſucht 9 (6 in Mainz, 2 in Darmſtadt, 1 in Offenbach), an entzündlichen
Krankheiten der Athmungsorgane 11 11 in Mainz, 6 in Darmſtadt, 2 in

Offenbach, 2 in Worms), an Schlagfluß 2 (1 in Darmſtadt, 1 in Offen=
bach, durch gewaliſamen Tod 4 (2 in Mainz, 1 in Darmſtadt, 1 in
Worms).
Der Brauergehülfe, welcher kürzlich auf dem Appfel'ſchen Felſen=
keller ſchwere Verletzungen erlitt, iſt geſtorben; ſür die Herſtellung des
Maurers, welcher bei einem Abbruch in der Haas'ſchen Hofraithe in der
Wilhelminenſtraße verunglückte, eines braven fleißigen Mannes und Vaters
von 7 Kindern, ſoll nur wenig Hoffnung vorhanden ſein.
Ein Heruntergehen der Butterpreiſe iſt bei dem jetzigen Ueber=
fluß an Futter wahrſcheinlich und werden ſich daher die Hausfrauen mit
ihren Einkäufen nicht übereilen.
Alzey. In der letzten Polizeiſitzung wurden zwei Krämer von hier
wegen Feilhalten von gefälſchtem Pfeffer in eine Geldſtrafe von 30 Mk.
verurtheilt. Zwei Bäcker, bei denen zu leichtes Brod vorgefunden, erhielten
Geldſtrafe von je 5 Mk. Die Ubrigen Bücker reſp. Brodhändler, bei
welchen gleichſalls zu leichtes B od vorgefunden, kommen in naͤchſter Poli=
zeiſitzung vor.
Wir bemerken wiederholt, daß anonhme Einſendungen keine
Aufnahme finden.
Die Redaction des Tagblatts.
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
Die Bäcker.
Die Bäcker waren in Darmſtadt ſchon in ganz alter Zeit einer beſon=
deren Aufſicht unterworfen. Schon in der Katzenelnbogiſchen Zeit machte
eine ſtäkdtiſche Oidnung vom Jahr 1456 den 3 damals in Darmſtadt be=
findlichen Bäckern bei Strafe zur Pflicht, daſür zu ſorgen, daß kein Man=
gel an Weißbrod und Roggenbrod eintrat. Der Preis für ein Brod wa=
ren 3 Pfennige, das Gewicht deſſelben richtete ſich nach dem Fruchtpreiſe
und es war Schultheiß und Bürgermeiſter angewieſen, mit dem Hewichte,
welches jeder in ſeinem Hauſe hatte, in die Backhäuſer zu gehen, um ſich
über das richtige Gewicht des Brods zu vergewiſſern. Es war ihnen aber
anbeſohlen, „den Bäckern keinen genannten Tag zu ſetzen, uff das ſich die
Bäcker danach wiſſen zu richten.” Die Bäcker durſten die Stadt nie ohne
Brod laſſen bei Strafe und zwar mußten ſie Weißbrod und Roggenbrod
haben. Das Feilhalten mußte Sonntags und Werktags, wenigſtens Vor=
mittags geſchehen. Gegen eine gewiſſe Abgabe durften fremde Bücker Diens=
tags am Wochenmarkte Kornbrod ſeil halten, an einem andern Tag aber
nicht „uff daß die vorgeſchriebene Bäcker ir Brot deſto baß verkaufen
mogten und nit liegen verbliebe.
Eine neue Bäckerordnung erließ Georg I. im Jahre 1580. In dem
Eingang derſelben heißt es: „Demnach ſich bis anhero eine gute Zeit die
Bäcker ſtracks ihres Gefallens und nicht ders Gebner an Weck= und Brod=
backen verhalten, ſondern ohne einigen Unterſchied, wann ſie nur gelüſtet
und wie ſie gewollt Weck und Brod gebacken und feil gehabt, dadurch eine
merkliche Unordnung eingeriſſen, deſſen ſich männiglich nicht unbillig be=
klagt, damit denn ſolches wieder in eine Richtigkeit gebracht werde, haben
ſich Keller, Schultheiß, Burgermeiſter und Rath dieſer Stadt folgenderOrd=
nung verglichen und wollen, daß die Bäcker ſich dero gemüß verhalten oder
dabei einem jeden Poſten geſetzte Straf gewürtig ſein.- Es war den
Bückern dann vorgeſchrieben, daß ſie ſich immer mit Korn, Waizen und
Spelz gehörig vorſehen ſollten, damit ſie täglich Brod und Wecke backen
könnten und kein Mangel entſtehe, daß ihre Waare immer das richtige
Gewicht habe, daß ſie Bubeuſchenkel zwar etwas leichter als die
Wecke, aber doch in einem beſtimmt vorgeſchriebenen Gewicht, nämlich ein
Loth leicher backen ſollten ꝛc. Der Preis der Bäckerwaaren war ein feſt=
ſtehender, für das Brod 1 Albus, für den Weck und den Bubenſchenkel
2 Heller, wechſelnd aber war das Gewicht der Bückerwaaren und richtete
ſich nach dem Fruchtpreiſe. Von Intereſſe für die Darmſtädter iſt es, daß
ſchon im Jahre 1572 ein „Dreinweckr gegeben werden mußte und zwar
einer auf 9 Stück.
Den Baubäckern zu denen die Einwohner ihr eignes Mehl brachten,
um ſich Brod backen zu laſſen, wurde im Jahr 1680 eine zu Recht be=
ſtehende Ordnung wieder in Erinnerung gebracht, die ihnen Folgendes
vorſchrieb:
1. Vom Malter zu backen 3 Albus zu nehmen und kein Holz
fordern.
2. Sollen ſie den Deiſum mit richtigem Gewicht ausgeben und mit
dem Gewicht einnehmen.
3. Sollen ſie uffs Malter 4 Pfd. Deiſum ausgeben und ſo viel wieder
einnehmen.
4. Sollen ſie die Backgäfte das übrige Würckmehl aufkehren laſſen.
5. Sollen ſie die Hunde im Teigmachen nicht ſo dick behängen laſſen.
6. Sollen ſie das Brodbacken zum ſeilen Verkauf gänzlich einſtellen
und ſolches den offenen Weißbäckern laſſen.
1. Sollen ſie das Gebröd wohl ausbacken bei Straf.
8. Soll der im Stadtbackhaus ſitzende alle Jahr neue Leihe muthen
und den Ofen ſelbſt von den Seinen machen laſſen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei.