Ubonnementpreis
6 Mak jährlich inck. Bringerlohn
Auswärtz werden von allen Poſt=
Emtem Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
huch Poſtaufſchlag und Beſellgebühr.
(Fragz und Anzeigevlatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirtes Anterhaltungsblatt.
Zuſerate
verden angenommem unDarnſtad
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie aufwärt
von allen ſolida Unnoncem=Expo,
ditionen.
140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Po. 28
ittuo c den 22 Mai
1877
lung von Caſſel.
von Fulda.
Betr.: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Darmſtadt am 17. Mai 1877.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Griesheim, Hahn, Pfungſtadt, Eberſtadt und Eſchollbrücken.
Das nachſtehende Tableau für die Schießübungen der Regimenter der X1. Feld=Artillerie Brigade für das Jahr 1877 theilen
wir Ihnen unter der Empfehlung mit, den Inhalt deſſelben auf ortsübliche Weiſe zur Kenntniß Ihrer Gemeindeangehörigen zu bringen.
Küchler.
Tableau für die Schießübungen der Regimenter der Tl. Feld=Artillerie=Brigade pro 1877.
Tag und Datum Großh. Heſſiſches Feld=Artillerie=Reg. Nr. 25. Heſſiſches Feld=Artillerie Reg. Nr. 11. Naſſaniſch. Feld=Artillerie=Reg. Nr. 27.
Freitag 25. Mai Elementar=Belehrungsſchießen der 1. Abtheilung.
Elementar=Belehrungsſchießen der 2. Abtheilung.
—
—
Ruhe.
Exereiren der Batterien.
Beſichtig. des Regim. durch d. command Hrn. General.
1. Unterrichtsſchießen beider Abtheilungen mit
Gra=
naten (geſchatzweiſe) 3-4 Geſchütz.
Donnerst. 31., Frohnleichnamsfeſt der Katholiken (Dispoſition).
Freilag 1. Juni 2. Unterrichtsſchießen beider Abtheilungen mit Abmarſch der 1. und reitenden Abthei=
Granaten und Schrapnels lgeſchſtzweiſe).
3. Unterrichtsſchießen beider Abtheilungen (zugweiſe). Abmarſch der 2. Abtheilung von Fritzlar.
Ruhe.
Montag 4. 7 1.kriegsmäßiges Schießen in Batterien 6 Geſchlltze.
Dienstag 5. 7 2. kriegsmäßiges Schießen in Batterien 6Geſchütze.
Zur Dispoſition (Exerciren der Abtheilungen auf Abmarſch der 1. reitenden Batterie
dem Schießplatze.
Donnerst. 7. 7 3. kriegsmäßiges Schießen in Batterien 6 Geſchütze.
4. kriegsmäßiges Schießen in Batterien 4
Ge=
ſchültze nach Dispoſition.
Geburtstag Sr. Kal. Hoh. des Großherzogs v. Heſſen.
Abmarſchd. 2. Abtheilung v. Wiesbaden.
Ruhe.
Abmarſch der 1. Abtheilung von Mainz.
Eintreffen auf dem Schießplatze.
Kriegsmüßiges Schießen der Abtheilungen in Bat=
Dispoſitionen.
terien 6 Geſchütze.
Mittwoch 13.,
Belehrungsſchießen.
Exerciren.
Donnerst. 14.„
Exerciren.
Belehrungsſchießen.
Freitag 15. „
1. Unterrichtsſchießen.
Exetciren.
Sonnab. 16. „
Exerciren.
1. Unterrichtsſchießen.
Sonntag 17. „
Montag 18. „
2. Unterrichtsſchießen.
Ererciren.
Dienstag 19. -
Exerciren,
2. Unterrichtsſchießen.
Mittwoch 20.
1.triegsmäß Schieß in Batter. a6 Geſchütz. Exerciren.
Donnerst. 2I.„
Exerciren.
kriegsmäß. Schieß in Batter. as Geſchütz.
Freitag 22.
24ͤriegsmäß Schieß in Batter. sGeſchlltz. Exereiren.
Sonnab. 23. „
Exerciren.
24riegsmaß Schieß. in Batter. AsGeſchltz.
Sonntag 24. „
Montag 25. „
3kriegsmäß. Schieß in Batter. 6Geſchütz.
Exereiren.
Dienstag 26. „
Exerciren.
3 triegsmaß. Schieß. in Batter. 6Geſchütz.
Mitwoch 27. „
Kriegsmäß. Schieß. in Batter. 4 Geſchütz. Exeraͤren.
Donnerst. W.,
Exerkiren.
Kriegsmäß. Schieß in Battec. AGeſchltz.
Freitag 29. „
Kriegsmäßiges Schießen in d. Abtheilung. Exerciren.
Sonnab. 30. „
Exereiren.
Kriegsmäß. Schießen in der Abtheilung
Sonntag 1. Juli
Montag 2. „
Prüſungsſchießen und Inſpicirung durch Sr. Excellenz
Dienstag 3.
den Herrn General=Inſpecteur.
Mittwoch 4. „
Donnerstags. „
Preisſchießen.
Dispoſition.
Freitag 6. „
Dispoſition.
Preisſchießen.
Po. Die Schießen finden nur Vormittags ſtatt. Sollten unvorhergeſehene Fufalle Nachmittagsſchießen noͤthig machen, ſo werden bez.
Mithei=
lungen er ſolgen.
Sonnab. 26. „
Sonntag 27. „
Montag 28. „
Dienstag 29.,
Mittwoch 30.
Soynab. 2. „
Sonntag 3. „
Mittwoch 6. „
Freitag 8. „
Sonnab. 9.
Sonntag 10. „
Montag II. „ Preisſchießen.
Dienstag 12. „
231
[ ← ][ ][ → ]844
A. o8.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem es ſich gezeigt hat, daß die Vorſchriften des Polizei=Reglements vom 24. Mai 1872, Seitens der hieſigen
Dienſ=
männer vielfach unbeachtet gelaſſen werden, bringen wir die bezüglichen Beſtimmungen der 88 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 15 der
gedachten Verordnung unter dem Anfügen in Erinnerung, daß Zuwiderhandlungen für die Folge unnachſichtlich zur Ahndung kommen.
Darmſtadt, am 3. Mai 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
8 5. Jedem Dienſt= reſp. Lohnmann wird von der Polizeiverwaltung die Nummer angegeben, welche er auf der Vorderſet,
der Mütze, ſowie auf einem metallnen Schilde für Jedermann ſichtbar auf der Bruſt zu tragen hat. Alle Vorſchriften der Polizei=
Verwaltung hinſichtlich der Form dieſer Abzeichen, ſowie bezüglich des Tragens einer Dienſtkleidung ſind genau zu befolgen.
Nur Diejenigen, welche die Conceſſion als Dienſt= reſp. Lohnmänner beſitzen, dürfen ſolche Kleidung und Abzeichen tragen.
8 6. Den Conceſſionsſchein und ein Exemplar dieſes Reglements, ſowie die an die Auftraggeber zu verabfolgenden Quittung.
marken haben die Dienſt= reſp Lohnmänner ſtets bei ſich zu führen. Die Quittungsmarken müſſen auf einen beſtimmten
Gel=
betrag lauten und außerdem auf ihnen die Dienſtnummer und der Name des Dienſtmänner=Inſtituts,zwelchem der Inhaber
ang=
hört, oder im Falle er ſelbſtändiger Dienſtmann iſt, ſein Vor= und Zuname aufgedruckt ſein.
8 7. Wer das Gewerbe als Dienſt. reſp. Lohnmann aufgeben will, hat davon bei der Pollzeiverwaltung Anzeige zu machen
und dabei den ihm ertheilten Conceſſionsſchein zurückzugeben. Gleiches haben Diejenigen zu thun, welche von den Unternehmem
von Dienſtmänner=Inſtituten angenommen worden ſind. An dieſe Unternehmer haben ſie die ihnen von denſelben zugetheillen
Kleidungsſtücke, Nummern und Quittungsmarken binnen 24 Stunden zurückzugeben.
Die vorerwähnten Gegenſtände durfen ſie keinem Andern zur Benutzung überlaſſen und ebenſowenig die Reqguiſiten einz
Andern benutzen.
8 8. Die Dienſt= reſp. Lohnmänner müſſen während der Dienſtzeit in reinlicher, nicht zerriſſener Kleidung erſcheinen, ſeul
nüchtern ſein und ſich gegen das Publikum ruhig und höflich betragen.
Sie dürfen ſich nur an den ihnen polizeilich angewieſenen Plätzen und nur in ſolcher Weiſe aufſtellen, daß ſie den
Straßer=
verkehr nicht hemmen.
Die Bahnhöfe dürfen ſie nur dann betreten, wenn ihre Dienſte gefordert werden.
Geräthſchaften, als Schieb= und Stoßkarren ꝛc. dürfen ſie nur an polizeilich genehmigten Orten aufſtellen.
89. Die Dienſt= reſp. Lohnmänner dürfen, ſo lange ſie dienſtfrei ſind, die Annahme von Aufträgen nicht verweigern,
eben=
ſowenig eigenmaͤchtig Andern übertragen. Die Aufträge ſind pünktlich und in möglichſt kurzer Zeit auszuführen. Unbeſtellbar=
Gegenſtände haben ſie alsbald dem Auftraggeber wieder zuzuſtellen, oder wenn derſelbe nicht zu ermitteln iſt, dem Vorſteher ihrs
Inſtituts oder der Polizeiverwaltung gegen Beſcheinigung abzuliefern.
8. 10. Kein Dienſt=, reſp. Lohnmann oder Inhaber eines Dienſtmänner=Inſtituts darf für tarifmäßige Dienſte mehr al
den in dem unten beigefügten Tarif aufgeführten Satz verlangen. Für Dienſtleiſtungen, welche nicht im Tarif namhaft gemah
ſind, bleibt es den Intereſſenten überlaſſen, ſich über den Preis zu einigen.
Für die Bezahlung muß der Dienſt= refp. Lohnmann dem Zahlenden unaufgefordert die dem Betrag der Zahlung entſprechen
den Quittungsmarken zuſtellen. Anforderung von Trinkgeld iſt nicht erlaubt.
8 15. Zuwiderhandlungen gegen die vorerwähnten Beſtimmungen werden mit 35 Kreuzer bis 5 Gulden beſtraft.
Tarif für die Dienſt= und Lohnmänner zu Darmſtadt,
feſtgeſetzt in Uebereinſtimmung mit der Gemeindebehörde anf Grund des 8 76 der Deutſchen Gewerbe=Ordnung
vom 21. Juni 1869.
I. Für beſtimmte Gänge.
a) In denjenigen Theilen der Stadt, welche zwiſchen der Heinrichſtraße, dem Rheinthor, der Aliceſtraße, dem Großherzoglichen
Schloßgarten, dem Sporerthor, Jägerthor, der Mühl= und Hochſtraße, liegen, mit Traglaſt bis zu 10 Pfund (5
Kilo=
gramm) 20 Reichspfg.
mit Traglaſt von 10 bis zu 40 Pfund (5-20 Kilogramm) 30 Rpfg.
Die genannten Straßen rechnen dazu.
b) Außerhalb der vorbemerkten Stadtheile, der Wilhelminen=, Anna=, Karls= und Wilhelmsſtraße in Beſſungen mit der unten
a bemerkten Traglaſt 30 Rpfg.
mit Traglaſt von 10 bis zu 40 Pfund (5- 20 Kilogramm) 40 Rpfg.
c) nach Beſſungen jenſeits der Wilhelminen= und Wilhelmsſtraße, einſchließlich der Traglaſt bis zu 10 Pſd. (5 Kilogr. 40 Rpfg
mit Traglaſt von 10 bis zu 40 Pfd. (5-20 Kilogr.) 50 Rpfg.
II. Für beſtimmte Zeit ohne Geräthſchaften.
d) Für eine halbe Stunde Arbeit 30 Rpfg.
2) für eine ganze Stunde Arbeit 40 Rpfg.
k) für einen ganzen Tag von Morgens 7 bis Abends 7 Uhr 3 Rmrk.
Früherer Beginn und längere Dauer wird nach Taxe d e bezahlt.
II. Für beſtimmte Zeit mit Geräthſchaften.
9) Für eine halbe Stunde Arbeit 40 Rpfg.
h) für eine ganze Stunde Arbeit 60 Rpfg.
1) für einen ganzen Tag von Morgens 7 bis Abends 7 Uhr 3 Rmrkl.
Für längere Tagarbeit tritt Bezahlung nach pos. 8 h hinzu.
IV. Fuhren mit Handwagen oder Karren.
4) Für eine ſolche im Bezirk 1 a mit Gepäck bis zu 1 Centner (50 Kilogr.) 40 Rpfg.
1) für eine ſolche im Bezirk 1 b mit Gepäck bis zu 1 Centner (50 Kilogr.) 50 Rpfg.
m) für eine ſolche im Bezirk 1e mit Gepäck bis zu 1 Centner (50 Kilogr.) 60 Rpfg.
V. Für unbeſtimte Arbeiten.
als Möbeltransporte, Transporte von muſikaliſchen Inſtrumenten ꝛc. können, unter Zugrundelegung vorſtehenden Tarifs, Acorde
abgeſchloſſen werden.
R 28.
845
Ebenſo bleiben Gänge über Land vorheriger Accordirung überlaſſen.
Vorſtehender Tarif tritt mit dem 1. Januar 1875 an Stelle des Tarifs vom 24. Mai 1872 in Kraft.
Tarifüberſchreitungen Seitens der Dienſt= und Lohnmänner werden in Gemäßheit des 8 148 pos. 8 der Deutſchen
Ge=
werbe=Ordnung, bezw. des 8 2 pos. 4 des Geſetzes vom 12. Juni 1872, die Abänderung einiger Strafbeſtimmungen der
Ge=
werbeordnung betr., mit Geldſtrafe bis zu 50 Thalern und im Falle des Unvermögens mit Haftſtrafe bis zu vier Wochen beſtraft
Darmſtadt, den 7. December 1874.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
um
her ur
4172) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem über das Vermögen des
Herr=
mann Moſes aus Berlin, jetzt in
Darm=
ſtadt, der formelle Concurs erkannt worden
iſt, werden deſſen ſämmtliche Gläubiger,
- auch Diejenigen, welche ihre Forderungen
bereits angemeldet haben, - zur Anmeldung
und Begründung ihrer Forderungen und
Vorzugsrechte auf
Montag den 30. Juli 1877,
Vormittags halb 9 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheil des
ſtillſchwei=
gend eintretenden Ausſchluſſes von der
Con=
kursmaſſe vor unterzeichnetes Gericht (Amts=
Zimmer Nr. 5) vorgeladen. - In dieſem
Termin ſoll über Peſtellung eines Maſſe=
Curators, Wahl eines Gläubiger=Ausſchuſſes,
über Liquidität und Priorität der
ange=
meldeten Forderungen ꝛc. berathen und
Beſchluß gefaßt, auch Erledigung des
Con=
curſes durch ein Arrangement verſucht
werden.
Von den weder perſönlich erſcheinenden,
noch durch gehörig Bevollmächtigte
handeln=
den Gläubigern wird unterſtellt, daß ſie in
den obigen und allen ſonſtigen Beziehungen/
den Beſchlüſſen der Mehrheit der erſchienenen
Gläubiger ſtillſchweigend zuſtimmten.
Darmſtadt, den 5. Mai 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Holzapfel,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Oeffentliche Bekanntmachuug.
4173)
In Sachen
des Johannes Hahn in Weiterſtadt, Klägers
gegen
Dr. Albert Bilfinger auf dem Dippelshof,
Beklagten,
Forderung betr.
Laut Klage vom 24. April d. J. fordert
Johannes Hahn von Weiterſtadt an
Dr. Albert Bilfinger von Vaihingen,
zu=
letzt auf dem Dippelshof bei Traiſa
wohn=
haft, 1714 Mark 29 pfg. nebſt 5%
Zinſen aus 5500 Mark vom 1. Januar!
1876 bis 1. Januar 1877, ſowie aus
1714 Mark 29 pf. vom 1. Januar 1877.
Er klagt als Ceſſionar der Immobiliar=
Kaufſchillingsgläubigerin Georg Gilbert's
Wittwe auf dem Dippelshof und gründet
ſeinen Klaganſpruch auf Kauf u
Zahlungs=
verſprechen. Der Beklagte ꝛc. Bilfinger, der
laut Beſcheinigung Großh. Ortsgerichts
Traiſa vom 5. Mai 1877 ſich unbekannt
wo aufhält, wird hiermit aufgefordert, ſich
über obige Klage, deren Einſicht ihm
ge=
ſtattet iſt, unter dem Rechtsnachtheil des
Eingeſtändniſſes und Ausſchluſſes mit
Ein=
reden binnen drei Monaten vom Erſcheinen
dieſer Verfügung in öffentlichen Blättern
an gerechnet, zu erklären und weiter benach=/
richtigt, daß etwaige weitere Verfügungen!
und Urtheile für ihn lediglich an der
Ge=
richtstafel und zwar in Kraft Verkündigung
langeſchlagen werden.
Darmſtadt, den 8. Mai 1877.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Arnold,
Gutfleiſch,
Landgerichts=Aſſeſſor.
Landrichter.
Torf=Lieferung.
Die Lieferung von 650,000 Stück
Eſcholl=
brücker Stechtorf für das Großherzogliche
Provinzial=Arreſthaus und ſtadtgerichtliche
Arreſtlokal pro 1877-78 ſoll
Mittwoch den 30. Mai 1877,
Vormittags 9 Uhr,
auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Die Offerten ſind verſiegelt mit der
Auf=
ſchrift: „Soumiſſion für Torfu bis dahin
bei dem Actuariat unterfertigten
Stadt=
gerichts einzureichen. Eine Probe des Torfs
iſt in dem Termin ſelbſt vorzulegen. Die
Lieferungsbedingungen liegen auf dem
Actu=
ariat des Stadtgerichts zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 11. Mai 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
4017)
Königer.
474) Bekanntmachung.
Die im Königl. Württemb. Baracken=
Kaſernement auf dem Artillerie=Schießplatz
bei Griesheim zur Ausführung gelangenden/
Bauarbeiten u. z.:
a) Die Verputz, reſp. Weißbinder=Arbeiten,
veranſchlagt zu . 1788 M. 80pf.
b) Die Schreinerarbeiten,
219 „ 60„
veranſchlagt zu
ſollen im Wege der öffentlichen Submiſſion,
vergeben werden. Geeignete Unternehmer
wollen ihre Offerten mit entſprechender
Aufſchrift verſehen und unter der Adreſſe
der unterzeichneten Garniſon=Verwaltung
bis zu dem auf:
Mittwoch den 30. d. Mts.,
Vormittags 1 Uhr,
in unſerem Büreau auf dem gedachten
Schießplatze, Reſtaurationsgebäude,
ange=
ſetzten Termin, woſelbſt auch die Bedingungen
und Koſtenanſchläge ausliegen und vor dem
Termin einzuſehen ſind, einreichen.
Artillerie=Schießplatz bei Griesheim,
den 21. Mai 1877.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
Dienstag den 29. Mai 1877,
Nachmittags 4 Uhr
findet die Verſteigerung von 40 Morgen
Gras ſtatt.
Zuſammenkunft am Gräfenhäuſer Weg
nächſt dem Darmbach.
Gegen Bürgſchein wird Zahlungsfriſt
bis Ende October l. J. gegeben.
Darmſtadt den 22. Mai 1877.
4175) Appfel, Beigeordneter.
Frucht=Verſteigerung.
Dienſtag den 29. Mai, Vormittags um
10 Uhr, werden in Großherzoglicher
Hof=
meierei dahier etwa:
140 Sack Korn 100 Kilogramm,
5 „ Haidekorn,
3 „ Wicken
parthienweiſe verſteigert werdeu.
K Darmſtadt, den 14. Mai 1877:
5 Großherzogliche Hofmeierei=Verwaltung.
Bekanntmachung.
Montag den 28. Mai 1877,
Nachmittags 4 Uhr
kommen 15 Morgen Klee zur
Ver=
ſteigerung.
Zuſammenkunft am Mollenbrunnen und
Feilgebotenes.
Peinster Dorsch. Leberthran
fast geruch- und geschmacklos in
Fla-
schen mit gestempeltem Metall-
Ver=
schluss 60 Pfg., M.
u. M. 1. 70
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E H. Jochheim in Darmstadt.
G. L. Eriegk,
„
C. P. Poth,
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„
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K4178,
„ Prinzen von Wales.
„
„
B
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RR nnnnnnnnnannnnnanrnrnannrnrg rnaunn
Johnson's Engl. Stärkeglanh
wofür ſo große Nachfrage, iſt wieder ein
getroffen.
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dene Reis=, Preis=und Mais=Stärken,
wovon wie bekannt, ich nur beſte
Qual=
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Flüſſige=Kugel= und Pulver=Bläuz,
Untverſal=Waſchmittel, Waſcheryſtall,
Bleichpulver, Javellewaſſer und
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in dieſes Fach einſchlagenden Artikel halle
beſtens empfohlen.
3567) Georg Liebig Sohn.
BAivs
Ghuvt-
uadhuzou,
als: Ageratum, Aſtern, Balſaminen, Calceolarien, Datura, Fuchſien, Geranium,
Geor=
ginen, Heliotrop, Lantanen, Lobelien, Malven, Mimulus, Penſtemon, Petunien, Phlor,
Portulac, Salvien, Verbenen, Zinnien und noch vieles Andere des Beſten, ſorgfältig
nach Farben und Größen geordnet. Ferner:
Blattpflanzen, das Eleganteſte in Blattformen und Farben zu Blattgruppen
und Einzelpflanzen auf Raſen geeignet.
Schlingpflanzen, die raſch wachſendſten und blumenreichſten.
Ziergräſer, die ſchönſten und zierlichſten.
Nelken oder Grasblumen in ertra gefülltem Farbenſpiel.
Roſen, hochſtämmige und wurzelächte der dankbarſten Sorten.
Gemüſepflanzen, als: Blumenkohl, Wirſing, Roth= und Weißkraut, Sellerie,
Lauch und Salat.
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Vorrath
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3378) Eichene Diele 1½4u, 2u und
2½u ſtark werden billig abgegeben.
Beſſ. Carlſtraße 14.
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Saiten in friſcher Sendung empfiehlt
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H=
H
AzzzzzzzzxxxxxTzAALL.
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beſter Qualität.
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2
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Vermiethungen.
975) Zimmer und Kabinet obere
Heerd=
wegſtraße 37.
976) Beſſungen. Heidelbergerſtraße 8.
iſt der 2. Stock anderweit zu vermiethen.
Ph. Wittmann.
N
TTTTTTXAAALTTTTXTT.
1090) 2 ſchon möblirte Zim=
5
9
mer, zuſammen oder getrennt, Eli= O
4 ſabethenſtraße Nr. 42 bel Etage.
Axxxixzxxxrzzzrrzrxx.
1659) Rheinſtraße 25 iſt die
Par=
terre=Wohnung an eine ruhige Familie zu
vermiethen. Preis 1100 Mark.
1670) 1 unmöbl. Zimmer m. Cabinet,
obere Rheinſtr. 1, Manſarde.
1755) Alsbald beziehbar: 1 ſchönes
möblirtes Zimmer im 2. St. Beſſ. Carlſtr.3.
Daſelbſt ein kleineres in der Manſarde.
1749) Eliſabethenſtraße 66 iſt der
obere Stock, 7 Piecen, zu vermiethen.
1977) Schloßgaſſe 3 ein freundl.
un-
möbl. Zimmer mit Boden am 12. April
zu beziehen.
2327) Ein freundl. Logis, 2 Zimmer
mit Kabinet und mit allen Bequemlichkeiten
auf 1. Juli zu verm. Niederramſtädterſtr. 59
A. Foeliz.
847
xxTxzzAAAAxxzATxzrz
4 1979) Blumenthalſtraße 49 u.
d nahe den Bahnhöfen iſt der 2. Stock
¾ anderweit billig zu vermiethen und
bis 1. Juni zu beziehen. Näheres in
Nr. 43 parterre daſelbſt.
L. Riedlinger.
12
TxxTxTTzrxr Trxrzxzz.
2452) Louiſenſtraße 32 parterre iſt ein
möbl. Zimmer zu vermiethen u. bis Ende
April zu beziehen.
2765) Der untere Stock, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche u. allen Bequemlichkeiten
an eine ruhige Familie zu vermiethen und
gleich zu beziehen. Beſſ. Karlſtraße 47.
2776) In meinem neu erbauten Hauſe,
Ecke der Soder= u. Teichhausſtr. 2, iſt der
1. u. 2. Stock, jeder aus 5 Zimmern mit
allen Bequemlichkeiten, nebſt Manſarde,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche u.
Kabi=
net, zu vermiethen u. bis 1. Juni zu
be=
ziehen
H. Freund, Metzger.
2881) Ernſt=Ludwigſtraße 10 eine
Treppe hoch 2 möblirte Zimmer zu verm.
3003) Rheinſtraße 16 vorn heraus ein
möblirtes Zimmer, 3. Stock.
3014) Wienerſtraße Nr. 5 iſt der
mitt=
lere Stock zu vermiethen u. gleich beziehbar.
3017) Marienplatz 7 parterre
ein ſchönes möblirtes Zimmer mit
ſepara=
tem Eingang.
3029) Ein kleines Manſardenlogis an
eine einzelne Perſon zu vermiethen.
Georg Müller, Grafenſtraße 29.
3260) Ein ſchön möbl. Zimmer zu
ver=
miethen. Eck der Soder= u. Mühlſtraße 5.
2r Stock.
3382) Möbl. Zimmer mit Kabinet.
Heerdwegſtraße 43.
3490) Kiesſtr. 34 iſt der mittl. Stock,
beſtehend aus drei Zimmern, Küche ꝛc., per
15. Juli zu vermiethen.
Ebendaſelbſt ein Logis, beſtehend aus
2 Zimmern, Küche ꝛc., pr. 1. Juli zu
vermiethen.
3498) In unſerem neu erbauten Hauſe,
Wendelſtadtſtraße 29 iſt der 1. u. 2. Stock,
je 5 Zimmer enthaltend, bis 1. Juni
be=
ziehbar. Gebrüder Nover, Hoftüncher.
3577) Schwanenſtraße 43 der
mitt=
lere Stock mit allen Bequemlichkeiten zu verm.
3582) Mühlſtraße Nr. 56, zunächſt
der Stadtkapelle, iſt der 3. Stock mit
5 Zimmern und allem Zubehör, per 1.
Au=
guſt d. J. anderweit zu vermiethen.
3583) Große Ochſengaſſe 23 iſt eine
ſchöne Wohnung zu verm. G. Frey.
3681) Mühlſtraße Nr. 19 zweiter Stock
ein Logis 3 Zimmer nebſt Zubehör zu
vermiethen und bis 1. Auguſt zu beziehen.
Karl Büchler, Kutſcher.
3713) In meinem Hauſe, Aliceſtr. 14
iſt die Parterre=Wohnung, beſtehend aus
7 Piecen mit allem Zubehör, nebſt
Gar=
tenantheil, bis 25. Juli d. J. zu vermiehen.
Auf Wunſch kann die Wohnung früher
be=
zogen werden. Näheres ertheilt Wohnung
elbſt oder Karl Bernet, Caſinoſtraße 15.
3716) Kirchſtraße 21 iſt ein ſchönes
Lo=
gis, beſtehend aus 3 Zimmern und Küche,
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
232
3718) Gardiſtenſtraße 5 iſt ein
hüb=
ſches, für ſich abgeſchloſſenes Logis, beſtehend
aus 3 Zimmern und allem ſonſtigen
Zu=
behör, mit oder ohne Werkſtätte zu
ver=
miethen und baldigſt zu beziehen. Näheres
bei W. Schäfer, Wendelſtadtſtraße 13.
3779) In meinem Hauſe,
Schwanen=
ſtraße 27, iſt die bel Etage, in 4 ſchönen
Zimmern beſtehend, und 1 kleinen Cabinet,
großem abgeſchloſſenem Vorplatz und allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten, zu vermiethen
und bis zum 1. Juli beziehbar.
Chriſtoph Rahn, Zimmermeiſter.
3809) Friedrichſtraße 9 die Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer und alle
Bequemlich=
keiten, bis 1. Auguſt zu beziehen.
3813) Kiesſtraße 26 ein Logis zu
vermiethen.
3814) Wienersſtraße 11 iſt der
mitt=
lere Stock, ſowie die Manſarde von je vier
Piecen mit Zubehör anderweitig zu verm.
3815) Darmſtraße Nr. 54¼ iſt ein
klei=
nes Logls an eine ruhige Familie zu
ver=
miethen u. gleich zu beziehen. Preis 171 M.
3840) Schön möbl. Schlaf= u.
Wohn=
zimmer bis 1. Juni an einen Herrn
zu vermiethen. J. Volz, Markt.
42.
„
3841) Wohnungs=Vermiethung.
Eine ſchöne, geräumige Wohnung mi=
6 Zimmern, 1 Manſarde, Küche, Kelleriꝛc.
nebſt großem Garten=Antheil, mit oder ohne
Stallungen iſt im Ganzen oder getheilt
ſofort billig zu verm. Heidelbergerſtraße 65.
3843) Zwei große, ſehr gute Keller ſind
ſofort zu vermiethen. Heidelbergerſtraße 65.
3899) Ein ſehr ſchön möbl. Zimme:
Grafenſtr. 27, Ir Stock rechts.
3908) Ecke der Hügel= und Carlſtraße
iſt ein Logis von 2 Zimmern, Küche
mit allen Bequemlichkeiten ſogleich zu bezieh.
4133) Marktplatz Nr. 4 Vorderhaus
iſt das Manſardenlogis von 6 Piecen,
Küche u. ſ. w., ſofort beziehbar, an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
Näheres im Laden daſelbſt.
4184) Caſerneſtraße 4 eine Treppe
hoch ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
4185) Ein ſchönes Logis ſogleich
bezieh=
bar. Arheilgerſtraße 14.
4186) Schloßgaſſe 30 ein großes Logis
gleich zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
4006) Der Unterzeichnete iſt von ſeiner
Krankheit hergeſtellt und hat die ärztliche
Praxis wieder aufgenommen.
Dr. med Jochheim.
4044) Ein ordentlicher Junge kann als
Lehrling eintreten.
Bapt. Joſ. Hermes,
Mechaniker und Optiker.
Güter=Tarif.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß mit dem 1. Juli d. J. für
den Local=Güterverkehr der diesſeitigen Bahn, ſowie für den Verkehr mit den Stationen
Mannheim der Großherzoglich Badiſchen Staatseiſenbahnen und Frankfurt (
Sachſen=
hauſen) der Frankfurt Bebraer Bahn an Stelle des ſeit 1. Januar 1876 beſtehenden
Gütertarifes, ein neuer Tarif auf der Grundlage des vereinbarten allgemeinen deutſchen
Tarifſyſtems zur Einführung gelangt.
Von dieſem Tarif kann von heute ab bei diesſeitigem Secretariat (Tarifabtheilung)
und vom 1. Juni d. J. bei ſämmtlichen Güterſtationen Einſicht genommen werden.
Darmſtadt, den 18. Mai 1877.
Direction der Main=Neckar=Bahn.
4140)
3966) In meinem Hauſe,
Schulſtraße Nr. 2, Ecke,
des Ludwigsplatzes, iſt der 2.
Stock, beſtehend aus 6 Piecenh
hnebſt allem Zubehör, vom
v1. Juli lauf Wunſch vom
415. Juni), ab zum Preiſel
von 900 Mark zu vermiethen
F. Roſenheim Wtwe.
4003) Gardiſtenſtraße 16 ein Logis zu
vermiethen.
4032) Arheilgerſtraße 35 ein Dachlogis
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
4036) Eine Stube zu verm. an 1Herrn
oder Frauenzimmer. Arheilgerſtraße 35.
4037) Liebfrauenſtraße 49 iſt ein
Logis ſofort zu beziehen.
4118) Caſinoſtraße 18 zwei möblirte
Zimmer.
4130) Zwei ineinandergehende möblirte
Zimmer zu verm. u. per 1. Juni zu beziehen.
Alexanderſtr. 17 gegenüber der Inf.=Caſerne.
4132) Eine Manſardewohnung zu
ver=
miethen Wendelſtadtſtraße 5½.
H.
2 Für Bruch= und Kropfleidende.
Vielſeitigen Wünſchen nachzukommen, zeige ich an, daß ich vom Mittwoch den
23. d. Mts. an bis incl. Donnerſtag den 31. täglich von 10 bis 3 Uhr im
Hotel Köhler in Darmſtadt zu ſprechen bin. Für ſichere Heilung leiſte ich ſtets
Garantie. Amtliche Zeugniſſe liegen por. Gering Bemittelten Begünſtigung.
Aus=
kunft gratis.
Hartim Opel aus München.
Geſchäftsübernahme u. Empfehlung
Ich beehre mich hiermit ergebenſt anzuzeigen, daß ich das von mir betriebene
Weißbinder=Geſchäft
meinem ſeitherigen Geſchäftsführer Herrn Jacob Buoſl übergeben habe. Indem
ich für das mir geſchenkte Vertrauen beſtens danke, bitte ich daſſelbe auf meinen
Nach=
folger übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
J. Lautz Wilkive.
Auf obiges Bezug nehmend erlaube ich mir geehrtem Publikum mein ſeit dem
I. Mai d. Js. übernommenes Weißbinder= und Lackir=Geſchäft bei allen in
dieſem Fach vorkommenden Arbeiten bei guter Ausführung und reeller Bedienung
beſtens zu empfehlen.
Darmſtadt, im Mai 1877.
Hochachtungsvoll
Jacob Ruoff,
4138)
Weißbinder und Lackirer, Liebigſtraße 7.
4187) Einem verehrlichen Publikum die ergebene Mittheiluag, daß ich die von
Herrn D. Stamm auf dem
Artillerie=Schießplatz
erbauten Reſtaurations=Lokalitäten läuflich erworben, neu eingerichtet und darin den
Wirthſchaftsbetrieb
eröffnet habe.
Durch Verabreichung von feinem Bier, reinen Weinen, vorzüglichen Speiſen ꝛc.
bei billiger prompter Bedienung, werde ich beſtrebt ſein, mir nicht allein die
Zufrieden=
heit der verehrten Gäſte zu erwerben, ſondern auch zu erhalten zu ſuchen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt, im Mai 1877.
Hochachtungsvoll
Carl Hecb.
4188) Der auf Donnerſtag den 24. d. Mts. angeſagte
Oeffentliche Vortrag von L. A. Woringer
wird ausfallen.
849
R O8.
Hauptverſammlung des Hülfsvereins.
8 Dſe Mitglieder des „Hüfsvereins im Großherzogthum Heſſen für die Krankenpflege
und Unterſtützung der Soldaten im Feldel werden hierdurch zur Theilnahme an der
Montag den 4. Juni l. J., Nachmittags 3½ Uhr,
im Saalbau ſtattfindenden ordentlichen Generalverſammlung für das Jahr 1876
ein=
geladen.
Gegenſtände der Tagesordnung ſind die regelmäßigen in 8 22 Ziffer 1, 2.
3 u. 4 vergl. mit 8 23 der Statuten bezeichnete.
Stimmberechtigt ſind nach 821 alle Perſonen, welche dem Verein als Mitglieder
bereits vor der Einladung zur Hauptverſammlung beigetreten waren.
Darmſtadt, am 18. Mai 1877.
Der Vorſtand des Hülfsvereins im Großherzogthnm Heſſen für die=Krankenpflege und
Unterſtützung der Soldaten im Felde.
A. Buchner,
A. Weber,
Miniſterialrath.
Hofgerichts=Advokat.
vaalall zll Carmstaai.
4190)
Donnerstag den 24. Mai
Abonnements-Anterhaltungs-Muſik.
An die Einwohner von Beſſungen!
Am 25., 26. und 27. Auguſt d. J. wird in Beſſungen der Vill. Heſſiſche
Feuerwehrtag abgehalten und werden wohl weit über 2500 Feuerwehrleute eintreffen.
Da unſere Kaſſe nicht vermögend iſt, die Koſten zum würdigen Empfang derſelben
aus eigenen Mitteln beſtreiten zu können, erlauben wir uns an die uns bekannte, ſtets
bewährte Mildthätigkeit der Einwohner von Beſſungen zu appelliren, uns mit
frei=
willigen Beiträgen geneigteſt unterſtützen zu wollen, zu welchem Behufe wirzdieſer Tage
eine Liſte in Circulation ſetzen werden.
Beſſungen, im Mai 1877.
Der Vorort des Heſſiſchen Feuerwehr=Verbandes.
Wittmann.
Nohl.
von Häuſeru u. Liegenſchaſten aller
Art am hieſigen Platze u. auswärt,
beſorgt unter prompter und billigſter Be=
dienung das Logisnachweiſungs=Büreau
Ph. Thüringer,
Schulſtraße 11.
2499) 4040) Eine Frau aus achtbarer Familie,
welche gründliche Erfahrung im Hausweſen
beſitzt, wünſcht Stellung zur Führung der
2 Haushaltung eines einzelnen Herrn od. Dame.
3½ Gefl. Offerten unter L. J an d. Exp. erbeten. 4049) Eine geſunde kräftige Amme
ſucht Stelle. Näheres in der Exp. 1
9
Haarzöpfe.
10.
Von ausgekämmten Haaren werdenp. göpfe ſchön und dauerhaft für 1 Mar
40 Pfg. angefertigt. Alle Reparature,
ſchnell und billigſt gemacht.
I. Ph. Soherer,
Friſeur,
Schirngaſſe Nr. 6.
4014) Zwei Regenſchirme ſind irgendwo
ſtehen geblieben, der eine mit Naturſtock
der andere mit ſchwarzem Griff. Gegen, gute Belohnung abzugeben Schützenſtraße 8.
4008) Einen Lehrling ſucht
C N. Knöß, Schreiner, Neckarſtraße 22. 2
4013) Einen kräftigen Lehrjungen ſucht d.
F. J. Beſt, Steinmetzmeiſter. 4039) Einen Lehrling ſucht
7.
K. Traiſer, Mechanikus, Bleichſtraße 4066) Es wird ein junger, guter, wo=
möglich ſehr ſchwerer Hofhund geſucht. Zu erfragen zwiſchen 12 u. 2 Uhr Mitt. wi
2
Schloßgartenſtr. 1, 3. St.
Empfehlung.
Unterzeichneter empfiehlt ſich in
Lie=
ferungen neuer Bier=Preſſionen und allen
dazu gehörigen Theilen; auch übernimmt
derſelbe An= und Verkauf von gebrauchten
Bier=Preſſionen und Umtauſch derſelben.
Neparaturen aller Art werden ſchnell und
prompt beſorgt.
Beſtellungen beliebe man in meiner
Woh=
nung Dieburgerſtraße 40 abgeben zu wollen.
Achtungsvoll
Ludwig Blümlor.
4192) Eine junge Dame, welche das
Examen als Lehrerin beſtanden hat, wünſcht
Stelle in einem Penſionat, einer ſonſtigen
Schule oder in Familie. Gefl. Offerten
unter W6 527 befordert die Central=
Annoncen=Expedition von G. L.
Daube & Co. in Frankfurt a. M.
AGeneral Agentur
leiner der erſten und ſolideſten Vieh=
Ver=
ſicherungs=Anſtalten ſoll ſofort vergeben
werden. Leiſtungsfähige Bewerber wollen
ſich unter Angabe ihrer Referenzen und
Stellung unter der Aufſchrift „Aſſecuranz
lan Rudolſ Honne in
Franl-
furt a. M. wenden.
4194) Ein Junge von 15-17 Jahren
als Auslaufer geſucht.
K. H. Jochheim.
4195) Einige ſolide Mädchen können
jetzt ſchon auf Johanni nachgewieſen werden
durch
C. Langelatt.
4196) Ein ordentliches Mädchen, das in
der Küche wohl erfahren u. alle Hausarbeit
verſteht, ſucht Stellung auf Johanni.
Näheres zu erfr. Heinrichſtr. 96 parterre.
4197) Ein tüchtiger Maſchinenheizer
ſucht Stelle. Näheres in der Exp. d. Bl.
4198) Geſucht: 2 Zimmer u. Cabinet
für eine alleinſtehende Perſon in dem
un=
teren Stadttheil von der Grafenſtraße.
Näheres Nr. 9 Schulſtraße parterre.
„.
Wohnungs=Geſuch.
8
Eine kleine ruhige Familie ſucht eine
hübſche Wohnung im Preiſe von 450 bis
500 Mark; Blumenthalviertel, Dieburger=
Wilhelm=, Riedeſelſtraße würde der Vorzug
gegeben. Offerten an die Exp. d. Bl.
850
R98.
NLoen Daarzanung
verkaufe zu
ein grosses Sortiment
GEGAUAU RESUAAUTUUGU
Die qualität sämmtlicher Stoffe ist ungeachtet des billigen Preises eine
80 Vorzügliche, dass nicht leicht etwas Preiswiirdigeres geboten werden kann.
Hochachtungsvol
4087
Theodor Scharab.
4201) Häupterſalat, gefüllte Grasblumen,
Sellerie=u. Gemüſepflanzen, buchene
Erbſen=
reiſer.
D. Miſchlich, Hochſtraße 8.
4065) Eine junge Frau ſucht Laufdienſt.
Brandgaſſe 4 im 3. Stock.
4202) Wer ſo freundlich war, den am
1. Feiertage in der Stadtkirche ſtehen
ge=
bliebenen ſchw. ſd. Sonnenſchirm in
Ver=
wahrung zu nehmen, wird= gebeten, denſelben
Eliſabethenſtraße 26 im Färbereiladen gegen
eine Belohnung abzugeben.
Cages-Kalender.
Donnerstag 24. Mai: Abonnements=Unterhaltungs=
Muſik im Saalbau
Montag 28 Mai: XxIV. ordentliche General=
Verſammlung der Bankfuͤr Handel und Induſtrie.
Montag 4. Juni; Haupt=Verſammlung des
Gülſsvereins.
Mitthellungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, den 23. Mai
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Lehrer an der
hieſigen Realſchule Dr. L. Walther zum Lehrer am Gymnaſium dahier
und den Lehrer an der Realſchule zu Alzey. J. Papſt zum Lehrer an der
hieſigen Realſchule ernannt. Zum Lehrer an der Realſchule zu Alzey
wurde Gymnaſiallehrer Dr. F. W. Battenberg, ſeither am Gymnaſium
zu Frankfurt, ernannt.
Geſtern fand hier die Verſammlung der mittelrheiniſchen
Gym=
naſiallehrer ſtatt.
Es hat verſchiedentlich Aufſehen erregt, daß aus dem in der letzten
Nummer des Tageblatts veröffentlichten Lehrplan der Handwerkerſchule
hervorgeht, wie den Beſuchern der Sonntagszeichenſchule jede Moͤglichkeit
der Theilnahme an irgend welchem Gottesdienſt abgeſchnitten iſt. — Wenn
die eben publicirte Geſindeordnung die Dienſtboten davor ſchützt, daß die
Dienſtherrſchaft ſie yohne hinreichenden Grund am Beſuch des
wöchentli=
chen Gottesdienſies fortgeſetzt verhindert= ſo ſollte eine öffentliche Anſtalt
dieß auch nicht unternehmen, denn eine derartige Vertheilung der
Unter=
richtsſtunden iſt eine Beſchränkung der Ausübung kirchlicher Rechte und
Pflichten. gegen welche der einzelne Beſucher dieſer Schule nichts machen
kann. Ob die jungen, zum Theil eben erſt confirmirten angehenden
Handwerker, wenn man dieſes ihr Recht achtete, auch Gebrauch davon
ma=
chen, iſt zunächſt eine davon ganz unabhaͤngigelFrage. Jedenfalls käme es
erſt auf einen Verſuch an. Und auch wenn es der Fall wäre, wie es ja
bekanntermaßen leine große Anſtrengung koſtet, junge Leute vom Beſuch
der Kirche abzuhalten, daß augenblicklich Wenige oder Keiner von der
ge=
laſſenen Freiheit Gebrauch machten, ſollte ein Schulvorſtand ſich wenigſtens
ſein Gewiſſen ſalviren. In einem Augenblick, wo man in immer weiteren
Kreiſen zu erkennen beginnt, wie zur Bluthe des Handwerks auch die Pflege
der ſittlichen Grundlagen desſelben gehört, wo man nach einem Erſatz für,
das frühere auf wechſelſeitiger ſittlicher Verpflichtung beruhende Verhaltniß
von Lehrling und Meiſter ſucht, ſollte man nicht gradezu vom Beſuch jener
Lehranſtalt, die im eminenteſten Sinn der Pflege der ſittlichen Intereſſen:
ſich widmet - und das iſt die Kirche - abhalten. Daß es ohne die
Tugnden der Gew ſſenhaftigkeit, Treue, Mäßigkeit und Wahrhaftigkeit
einen tüchtigen Handwerkerſtand geben köͤnne, behaupter Niemand, darum
wolle man denen, die beruſen ſind die Elite dieſes Standes auszumachen,
wenigſtens die Gelegenheit auch hiervon zu hören nicht abſchneiden.
Eine freundliche Erwaͤgung dieſes Wunſches, deſſen Erſallung ſicherlich
keine unüberwindlichen Schwierigkeiten entgegenſtehen ſeilens des
Hand=
werkerſchulvorſtundes darf gehofft werden.
Welch verderbliches Spielzeug für Kinder ein Taſchenmeſſer
iſt, beweiſt wieder ein am 1. Feiertag Morgen im Herrngarten
ſtattgefun=
dener Vorfall. An einer Bank auf welcher mehrere Kinder ſaßzen,
ver=
ſuchte ein Knabe mit einem ſcharſen Meſſer muthmaßlich ſeinen Namen in
die Rucklehne derſelben einzugraviren, wöbei ihm das Meſſer ausglitt und
einem auf der Bank ſitzenden Knaben über 2 Zoll tief in den Rücken ging.
In wie weit dem Beireffenden hierdurch eine innere Verletzung zugezogen
wurde, konnte Schreiber dieſes nicht genau ermitteln, jedoch ſchien die Wunde
nicht ſo unbedeutend geweſen zu ſein, indem der Knabe aus der Klinik des
Herrn Dr. Weber wohin man ihn verbracht hatte, per Droſchke nach
Hauſe gefahren werden mußte.
Ein verheiratheter und ſchon lüngere Zeit dahier wohnender
Brauer=
gehülfe, welcher erſt vor zwei Tagen in ſeine jetzige Stelle eintrat, wurde
geſtern Vormittag auf einem Felſenkeller durch den Bieraufzug im Geſicht
ſchwer verletzt und in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht.
Eingeſandt. Der Entſcheidung der Frage der
Waſſerverſor=
gung Darmſtadts würde die Einwohnerſchäft mit mehr Ruhe
ent=
gegenſehen, wenn nicht die Luſt einiger Herren, ein Experiment mit
Canali=
firung und Berieſelung zu machen und der bedenkliche Einfluß der Reiter
der Steckenpferdchen„Geſundheitspflege und Bauweſen' im Publikum
be=
kannt und gefürchtet wären.
Es iſt ein ganz unwiderleglicher Erfahrungsſatz, daß die Canaliſation
gefahrlich iſt durch üble Gerüche und Krankheiten für jede Stadt, welcher
nicht jederzeit und vollauf Waſſer zur Verfügung ſteht, um die Kandle bis
zum Scheitel gefüllt auszuſpülen. Wenn nün in Darmſtadt im Sommer
die übrigen Quellen wie ublich verſiegen, ſo würden wir das theure
Eſcholl=
brücker Waſſer nicht etwa als nothduͤrſtiges Trink= und Kochwaſſer zur
Benutzung haben, — nein wir würden es brauchen um die künſtlich und
koſtſpieligft ſelbſt geſchaffnen Gerüche und Krankheiten zu bekämpfen. Der
arms=
dicke neue Waſſerlauf findet wahrlich genügende hygieniſche Verwendung,
wenn man ihn den leider bereits beſtehenden ſtinkenden Kanälen zuwendek.
Und dieſe lockende Rente aus neu anzulegender ſtädtiſchen Wieſen!
Eine weit ſicherere und für immer beſtändige Rente würde wahrlich eine
durch die Staͤdt zu unternehmende rationelle Sammlung und Verwerthung
des koſtbaren Inhaltes unſerer Dunggruben bilden, welchen die weiten
Sandgemarkungen unſrer Umgebung abſolut nicht enibehren können, ohne
unfruchtbar zuſ werden.
Darmſtadt iſt eine geſunde Stadt, weit gefünder als die Statiſtik
nach=
weiſt, welche die Hunderke von Sterblingen vom Lande mitzählt, die in das
Landkrankenhaus gelieſert werden. Solche Experimente waren aber wohl
im Stande den guten Zuſtand der Geſundheit wie der Finanzen der Stadt
zu gefährden.
Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten, betr.: „Waſſerverſorgung in Darmſtadt”
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
Zu Darmſtadts Vaſſerverſorgungsfrage.
In den Rummern 107-109 der Neuen heſſiſchen
Volls=
blätter iſt eine längere Abhandlung über die Waſſerverſorgung
von Darmſtadt enthalten, welche noch in letzter Stunde die
Reſultate langjähriger, ſorgfältiger und gewiſſenhafter Prüfung
dieſer Angelegenheit in Frage ſtellt, einen nochmaligen
Auf=
ſchub, ſowie eine weitere Prüfung verlangt und nach
Er=
wähnung zweier andern Projecte zu einem definitiven
Vor=
ſchlag kommt, zu dem Vorſchlag des Kranichſteiner
Waſſerprojects.
Ich halte es ſelbſtverſtändlich für eine Pflicht der
ſtädtiſchen Behörde, Alles, was gegen ein ſo bedeutendes
Unternehmen, wie dasjenige eines Waſſerwerks, vorgebracht
werden kann, ſorgfältig und genau zu prüfen. Aber es iſt
ſehr zu bedauern daß eine ſo lange Zeit vorüber gehen
mußte — eine Zeit, in welcher wahrlich hinreichend
Gelegen=
heit gegeben war eine Meinung zu äußern - um auf
Grund theilweiſe irriger und falſcher Vorausſetzungen ein
von hieſigen und auswärtigen Sachverſtändigen begutachtetes
und gebilligtes Project anzugreifen.
Ich hege die Ueberzeugung, daß ein einen ſo ſchweren
Vorwurf enthaltender Angriff bei voller Kenntniß des
ein=
ſchlägigen Materials unmöglich geweſen wäre.
Der Verſaſſer der oben erwähnten Abhandlung behauptet
zunächſt:
Daß der Beweis für die Unmöglichkeit der Waſſerverſorgung
Darmſtadts durch eine Hochquellenleitung noch nicht erbracht ſei. 7
Es haben jedoch umfaſſende Unterſuchungen der
Boden=
beſchaffenheit, ſowie genaue Berechnungen der Größe der
Quellengebiete des vorderen Odenwalds ergeben, daß eine
Hochquellenleitung für Darmſtadt nicht ausreichend iſt.
Die einzelnen Quellengebiete ſind zu klein, der Boden
iſt für die Aufnahme und das Zurückhalten der Feuchtigkeit
nicht geeignet und an den einzelnen Bächen liegen ſo viele
Berechtigte, daß eine Waſſerentnahme äußerſt erſchwert und
vertheuert würde.
Außerdem zeigen die Erfahrungen anderer Städte
Frank=
furt, Kaſſel, Wiesbaden, Wien ꝛc.). wie unzureichend ſelbſt
große Quellengebiete in trockenen Sommern die Städte
ver=
ſorgen und wie unſicher alle auf die Ergiebigkeit eines
Quellengebiets angeſtellten Berechnungen ſind.
Sehr deutlich geht dieß aus einem Bericht über das
Wiesbadner Werk für das Betriebsjahr 1874 hervor, worin
ausdrücklich hervorgehoben iſt, daß die Reichhaltigkeit der
Quellen im Sommer nur von der Reichhaltigkeit der
atmo=
ſphäriſchen Niederſchläge des vorausgegangenen Winters
und. Frühjahrs abhänge und daß dieſe Niederſchläge vom
November 1873 bis zum April 1874 nr eine Höhe von
106 Mm. betragen, während dieſelben in der gleichen Zeit
der vorhergehenden Winter mehr als die doppelte Waſſermenge
(255 Mm. Höhe) geliefert hätten.
Die hieraus erfolgte geringere Waſſermenge der Quellen
im darauf folgenden Sommer 1874 machte ſich bei der
ge=
ſtiegenen Zahl der Conſumenten noch um ſo fühlbarer, ſo
daß trotz beſchränkter Benutzung des Waſſers (Waſſer für
Luxuszwecke wurde nicht mehr abgegeben) das Reſervoir im
Juli 1874 an 11 Tagen bis auf das Waſſer für
Feuerlöſch=
zwecke leer gelaufen war.
Auch in nächſter= Nühe ſind ſchwer in's Gewicht fallende
Erfahrungen gemacht worden, wie die von der Stadt
Darm=
ſtadt ausgeführte Seiterswieſenleitung und die von der Firma
Hildebrandt in Pfungſtadt hergeſtellte Frankenſteinleitung
beweiſen.
In gleicher Weiſe hat die vor einigen Jahren angelegte
Drainage am Diebsbrunnen ein äußerſt geringes und
unzu=
reichendes Reſultat ergeben.
2) Daß das Eſchollbrucer Grundwaſſerproiet nicht die nothwendigen
Zunſtigen Filtrations- resp. entſprechenden
Bodenſchichtungsverhält=
niſſe zeige, insbeſondere auch eine aufgebohrte 60 Zm. ſtarke
Boden=
ſchichte, überwiegend aus Conchylienreſten und vegetabiliſchen
Ver=
weſungsrückſtänden beſtehend, vergeſſen worden ſei, das Waſſer in
Folge des Kalkgehalts zur Keſſelſpeiſung unbrauchbar und auch
als Trinkwaſſer nicht geeignet erſcheine.:
Die Bodenſchichtungsverhältniſſe ſind in den
Bohrpro=
filen in ſorgfültigſter Weiſe aufgetragen und die einzelnen
Bohrproben aufgehoben worden.
Aus dieſen ergibt ſich, wovon ſich Jedermann überzeugen
kann, daß die erwähnte 60 Zm. ſtarke tief gelegene
Sumpf=
ſchichte gar nicht vorhanden iſt, ſondern daß ſich nur ganz
vereinzelt in den oberen Schichten Beinbrech: vorgefunden
hat. Die Angabe alſo, daß dieſe Schichte vergeſſen worden
ſei, iſt ſonach zum mindeſten eine dreiſte Behauptung.
Den weiteren Zweifeln an der chemiſchen Beſchaffenheit
glaube ich am Beſten dadurch ein Ende machen zu können,
daß ich die chemiſche Analyſe von 3 an verſchiedenen Tagen
entnommenen Waſſerproben hier folgen laſſe.
In 100,000 Theilen Waſſer waren enthalten:
23. Aug. 1875. 12.270 12.000 12.88. Theile kohlenſ. Kalk. 3.490 3.904 3.186 Th. kohlenſ. Magneſia. 1.500 1800 0.540 Th. Eiſenoryd u. Thonerde. 1.236 0.986 1.237 Th. Chlornatrium. 1.145 1.324 0745 Th. ſchwefelſaures Natron. 1.400 1.050 1.225 Th. organiſche Subſtanzen. 0.159 0.584 0.267 Th. quantitativ, nicht be=
ſtimmbare Subſtanzen. 2.200 21600 20080 Theile, Geſammtab=
dampfrückſtand
Salpeterſäure und ſalpetrige Säure waren nicht vorhanden.
Aus dieſer Analyſe ergibt ſich, daß dieſes Waſſer
ſo=
wohl ein gutes Trinkwaſſer, als auch ein gutes Brauchwaſſer
iſt, indem ein gutes Waſſer anerkanntermaßen in 100,000
Theilen enthalten darf:
50 Th. Abdampfrückſtand,
3.-4 Th. organiſche Subſtanzen und
18 Th. Kalk (alkaliſche Erden.)
Daß das Waſſer auch zu induſtriellen Zwecken ſehr
ge=
eignet iſt, beweiſt die Borliebe, mit welcher die Firma
Hilde=
brandt das aus einem nach demſelben Princip hergeſtellten
Brunnen entnommene Grundwaſſer benutzt und dem Waſſer
aus der Frankenſteiner Quellwaſſerleitung vorzieht.
Eine ähnliche Anlage iſt ferner nach den Angaben des
Unterzeichneten von der Firma Wolf in Groß=Gerau
ausge=
führt worden, welche ſich ebenfalls hinſichtlich der Quantität
und Qualität des Waſſers auf das Vorzüglichſte bewährt.
Nur in der erſten Zeit, kurz nach der Bollendung des
Verſuchsbrunnens iſt das Waſſer trübe und kalkhaltig
ge=
weſen, was ſich leicht daraus erklären läßt, daß ſich aus dem
friſchen Mörtel des Mauerwerks dem Waſſer Kalk mitgetheilt
und darin aufgelöſt hat. Schon nach 8tägigem Pumpen
zeigte ſich jedoch das Waſſer vollſtändig hell und klar und
von der durch die chemiſche Analyſe feſtgeſtellten ausgezeichneten
Beſchaffenheit.
9) „ Daß immer auf den ausgezeichneten Erfolg der Verliner
Grund=
waſſerförderung hingewieſen werde, um die ſtädtiſche Vertretung
und das Publikum der Ausführung des Eſchollbrücker Projects
geneigt zu machen, während gerade die Berliner Anlage als
ab=
ſchreckendes Beiſpiel dienen könnte und ſollte.
Hierauf iſt nur zu erwidern, daß das ſämmtliche für
die Stadt=Berlin zum Verbrauch kommende Waſſer einzig
und allein der Spree entnommen und dann einer künſtlichen
Filtration unterworfen wird. Es konnte alſo ſeither von
einer Grundwaſſerverſorgung Berlins nicht die Rede ſein.
Erſt die neuen Waſſerwerksanlagen, welche
ſelbſtverſtänd=
lich außerhalb Berlins errichtet worden ſind, ſind Brunnen,
welche nach den Tegelſeen zuſtrömendes Grundwaſſer abfaſſen
ſollen, außerdem aber auch im Falle außergewöhnlich großen
Waſſerbedarfs von den Seen aus geſpeiſt werden können.
Dieſe Anlagen ſind indeſſen noch nicht fertig, indem weder
die Maſchinen aufgeſtellt ſind, noch die Leitung nach der Stadt
zu gelegt iſt.
Es läßt ſich ſonach ein Vergleich zwiſchen der ſeitherigen
Waſſerverſorgung von Berlin mit derjenigen von Darmſtadt
nicht ziehen und iſt die Angabe, daß das Publikum und die
ſtädtiſche Vertretung auf den ausgezeichneten Erfolg der
Berliner Grundwaſſerverſorgung hingewieſen werde, eine
durchaus irrige. Es wurde vielmehr nur ſtets auf die
aus=
gezeichneten Erfahrungen hingewieſen, welche mit
Grund=
waſſerverſorgungen in den Städten Halle, Bamberg,
Carls=
ruhe, Dresden und andern deutſchen Städten, zuſammen
etwa 30 an der Zahl, gemacht worden ſind.
4) „Daß die Entnahme von Grundwaſſer von einem höheren, näher
nach der Stadt zu gelegenen Punkte (Griesheimer Haus)
vorzu=
ziehen ſei.”
Es wurden, um die geignetſte Stelle, für die Brunnen
einer Waſſerverſorgungsanlage zu finden, in einer Höhenlage
von 95 M. A. P. (Amſterdamer Pegel) Bohrlöcher in
ver=
ſchiedener Entfernung von einander abgeteuft. Das Terrain,
welches, dieſe Höhenlage. zeigt, verbindet den öſtlichen Ausgang
des Ortes Griesheim mit dem Griesheimer Eichwäldchen und,
iſt im den Ueberſichtspläuchen durch die Höhencurve 95 M.
näher bezeichnet.
Das letztgenannte Terrain ſchien, da das in den Rayon
des Artillerieſchießplatzes fallende Gelände für eine
Waſſer=
verſorgungsanlage nicht in Ausſicht genommen werden konnte,
beſonders geeignet, weßhalb denn auch im Griesheimer.
Eich=
wäldchen (Punt 0), ſowie weiter weſtlich nach dem
Sand=
bach, zu und weiter öſtlich nach Darmſtadt hin genauere
Unterſuchungen durch Abteufen von Bohrlöchern vorgenommen
worden ſind.
So würde ein Bohrloch an der Kreuzung der
Geleits=
ſtraße mit dem Eſchöllhrücker=Weg (Punkt G), ſowie ein
weiteres an letzierem Weg (Punkt R), crca 600 M. weiter
nach der Stadt zu gelegen, ausgeführt. Die noch in größerer
Zahl an anderen Punkten angelegten Bohrlöcher ſind für den
vorliegenden. Zweck. von keiner Bedeutung.
In den jerwähnten Bohrlöchern, zeigte ſich grobkörniger
Sand mit Stromgerölle nahezu, in einer gleichen Tiefe und
zwar in einer Meereshöhe von 75 M. A. P. Die
Mächtig=
keit dieſer gröberen Schichte war in dem in dem Griesheimer
Eichwäldchen abgeteuften Bohrloch weit größer, als in den
übrigen Bohrlöchern und nahm in denjenigen Bohrlöchern
ab, welche mehr nach der Stadt zu gelegen waren.
Aus den=Unterſuchungen und Reſultaten der Bohrproben
ergab, ſich ferner, daß wir es weſtlich der Höhencurve 100 M.
mit der breiten Flußebene, welche ſchwammartig mit
Grund=
waſſer gefüllt iſt, das hier überall zu Tage tritt, zu thun
haben, während öſtlich dieſer Curve ein ſtärkeres Anſteigen
des Terrains und ein ſtärkeres Anſteigen des Grundwaſſers
beginnt, was darauf hinweiſt, daß hier ſchon die
Unregel=
mäßigkeiten des Vorgebirgs beginnen. Aus dieſem Grunde
mußte es als unzweifelhaft angeſehen werden, daß die
Waſſer=
ergiebigkeit der Waſſergewinnungsſtelle im vorliegenden Falle
in dem Maße ſteigt, in welchem ſich die
Waſſergewinnungs=
ſtelle von Darmſtadt ab in weſtlicher Richtung nach dem
Rhein hin entferut. Sich mit der Waſergewinnungsſtelle
Darmſtadt nähern, heißt ſoviel, als in gleichem Maße die
Unſicherheit der Waſſerergiebigkeit vergrößern.
Es folgt hieraus, daß ein Gewinn in der Länge der
Drückrbhrleitung und in der Waſſerförderungshöhe nur auf
Koſten der Sicherheit bezüglich der Waſſermenge zu erreichen
iſt und daß dieſer Gewinn daher nicht angeſtrebt werden darf.
Aber auch techniſche Gründe ſprechen gegen eine
nord=
öſtliche Verſchiebung der Brunnenanlage. Je weiter wir
nach der Stadt zu gehen, deſto mehr ſteigt der Waſſerſpiegel,
aber in noch weit ſtärkerem Maße ſteigt die Terrainhöhe.
Während im Verſuchsbrunnen im Griesheimer
Eich=
wäldchen am 22. Ma 1875 der Waſſerſpiegel 248 M.
unter dem Terrain gelegen war, lag derſelbe bei. dem oben
erwähnten Bohrloch 8 4,40 M. und bei 1' ſchon 5,30 M.
unter der Terrainoberfläche. Je mehr wir. uns uͤlſo der
Stadt nähern, um ſo tiefer liegt der Waſſerſpiegel unter dem
Terrain. Je größer aber dieſe Zahl wird, deſto koſtſpieliger
und ſchwieriger wird die Ausführung der Brunnenaulage,
deſto complieirter und theurer wird die Maſchinenanlage,
weil alsdann die Pumpen tief unten in den Boden gelegt
werden müſſen, und deſto ſchwieriger und koſtſpieliger wird
die Legung der Saugröhren, welche die Maſchinenſtation mit
den einzelnen Brunnen verbinden müſſen.
Alle dieſe Gründe ließen es techmiſch richtig und in jeder
Hinſicht praktiſch erſcheinen, die Brunnenanlage und
Maſchinen=
ſtation zwiſchen den Höhencurven 95 M. und 100 M. A. P.
zu disponiren und wurde das Griesheimer Eichwäldchen hier=
Darmſtadt, den 18. Mai 1877.
zu in erſter Linie in Ausſicht genommen, weil die Stadt hier
ein großes=Terkain um eine verhältnißmäßig geringe Summe
ein Pacht erhalten kann
5u Daß der Stadt die Herſtellung des Kranichſteiner Projects, weil
weit billiger in der Anlage und dem Betrieb, anzuempfehlen und
es der Mühe werth ſei, mit einigen Bohrungen die Bodenſchichtungs=
und Filtrationsverhältniſſe feſtzuſtellen u. ſ. w.
Es iſt hier der Vorſchlag gemacht, die nöthige
Waſſer=
mnenge aus den Gebieten des Ruthſenbachs und Silzbachs zu
entnehmen, weil dieſe beiden Gebiete zuſammen bei einer
Grundfläche von 4000 Heetaren und einer=jährlichen=
Regen=
menge vom 50 Em. Höhe; — 20 Mill. =KubikmeterWaſſer
liefern, welches zwiſchen der Faſaneriemauer und Kalkofen
(Dreiſchläger Weg) austreten müſſe. Inſoweit iſt die Angabe
richtig
Durchaus. gewagt iſt aber die Annahme, daß durch eine
Brunnenanlage, die Hälfte dieſer, Waſſerquantität erhalten,
werden könnte
Selbſt bei der ſorgfüligſten Prgiſage, der heiden Gehiete.
in einer Längenausdehnung, von, ca. 3½ Kilometer ſwelche,
bei der Ausführung indeſſen weit länger werden millßte) möchte.
ich nicht dafür= garalltixen, daß im der kockenen Jahreszett,
auch nur. 5% hiervon gewonnen werden könnten, und glaube,
ich, mich hier auf das unter'1 Geſagte beziehen, zu. könfen.
Eine Drainage in den, genannten Gehieken, kann; nur
ungünſtige Reſultaſte liefern, weil der Boden. für=das=
Auf=
nehmen und Aufſpeichern von, Waſſer, eine, äußerſt ungſinſtige,
Beſchaffenheit beſitzt.
Derſelbe beſteht aus Granit, Melaphyr, Todtliegendem
und in den unteren=Theilen der Gebiete alis
Thonabläger=
ungen: Alle dieſe Bodeſarten ſind höchſt ungünſtig für, das
Einſickern und Zurückhalteu von Waſſer, ſo daß,
ſicherlich=
kein Ingenieur es wagen wird, hierauf die= Verſorgung eier,
Stadt mittelſt Drainage oder Brunnen gründen zu.,wollen.,
Dieſe Anſicht, hat, ſich durch die bei,der Fundamientirung
der Brücken bei Kranichſtein und dem Einſiedel, ſowiet,bei
dem Herſtellen vieler Probelöcher im Ruthſenhachgehiet,
ge=
wonnenen Erfahrungen vollkommen. beſtätigt.
Ueberall haben ſich nur geringe Spuren von Maſſer,
gezeigt; nirgends hat ein Waſſerzudrang ſtattgefunden.
Aus der folgenden kleinen Berechnung wird, ſich die
vollſtändige Unzulänglichkeit der genannten=Gebiete ebenfalls
ganz ſicher ergeben:
un eeee
Die jährliche: Niederſchlagsmenge iſt auf 20,000,000
Kubikmeter Waſſer berechnet worden, ſo daß ſauf einen Monat
durchſchnittlich circaa. 1,650,000 Kubikmeter=kommen.
Hier=
von verſickern in den Wintermpnaten große Waſſerquantitäten/
während: in den Monaten Juni nach anderwärts= gemachten
Beobachtungen nur 1,7o⁄, im Juli nur 1,8% und=Auguſt;
nur 14%, alſo nur 28,050, 29,700 und 23,100, Kbm.
verſickern, während die Stadt monatlich 60,000. S. 30-
1,800,000 Khm., alſo: die 6fache Quantität nöthig hat.
Wenn alſo der Boden hier nicht nachhaltig wirken, d. h. die:
ür den Sommer nöthige Waſſerquantität, im Winter
auf=
ſpeichern kann, um ſie, während des Sommers nach= und
nach=
abgeben zu können, was nach der geſchilderten. Beſchaffenheit
des Bodens nicht möglich iſt, ſo kann auch von einer
gleich=
mäßigen, nie verſagenden ſicheren Waſſerverſorgungsanlage
nicht die Rede ſein= Für= eine= ſolche, Waſſerverſorgung
müſſen mächtige, mit Waſſer durchtränkte Sand==und=
Geröll=
maſſen vorhanden ſein,welche meilenwrite Gebiete;
aus=
füllen. Gebiete, welche nach Morgen oder Hectaren
berechnet=
werden müſſen, ſind. bei= Weitem zu klein„ um=
Berückſichti=
gung zu verdienen.
Alle dieſe Punkte ſind ſchon vor Jahren in ausreichendſter.
Weiſe= geprüft= und erörtert worden, ſo daß ein Vorſchlag,
in dieſen Gebieten noch Bohrungen vorzunehmen, nur. aus.
Unkenntniß der bereits früher=gemachten=Unterſuchungen
her=
vorgegangen ſein kann. Solche Bohrungen würden nur eine
unnütze Geldverſchwendung und Zeitaufopferung zur= Folge
haben, ohne ein anderes Reſultat ergeben zu können, indem,
die Beachtung und Befolgung allgemein anerkannter
wiſſen=
ſchaftlicher Principien zu obiger Schlußfolgerung führen und
weitere Vorarbeiten die Grundwaſſerergiebigkeit jener Gebiete
nicht vergrößern können.
Zum Schluſſe lade ich alle Diejenigen, welche ſich über
die Vorarbeiten an der Hand der Karten, Bohrprofile,
Bohr=
proben u. ſ. w. näher inſtruiren, wollen, hierzu ein und, bin
auch gern zu jeder Auskunftertheilung perſönlich bereit.
Dmuis der L. C. Witihihen Hofbuchdnuckerei.
Hechſer,
Stadtbaumeiſter.