Darmstädter Tagblatt 1877


18. Mai 1877

[  ][ ]

IICTL S
A06I

Abonnenentprei
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Emtern Beſtellungen entgegengenom
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
hel. Poſiaufſchlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
llufrirtes Auterhaltungsblatt.
140. Jahrgang.

Inſerat=
werdenangenommem
uDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärn
von allen ſoldm Annonen= Expo=
ditionen
.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.

s6.

Freitag den 18. Mai

1877.

4052)
Veröffentlichung
aus dem Geſellſchafts=Regiſter Großherzog=
lichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Unter dem Heutigen wurde folgender,
die Bank für Süddeutſchland dahier be=
treffende
, Eintrag in dem Geſellſchafts=
Regiſter des unterfertigten Gerichts voll=
zogen
:
Die XXl. ordentliche General= Verſamm=
lung
vom 27. März 1877 hat beſchloſſen:
Der letzten alinea der pos. 2 des 812
des Statuts unter Aufhebung des ſeit=
herigen
Wortlauts folgende Faſſung zu
geben:
Die Direction wird ermächtigt, die
ſeit dem 31. December 1875 präclu=
dirten
Noten in alter Währung noch
nachträglich einzulöſen, wenn und in=
ſoweit
ſolche vor dem 1. Juli 1878
präſentirt worden ſind
Darmſtadt, den 9. Mai 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Joſt,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
4053)
Veröffentlichung
aus dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmenregiſter unterfertigten
Gerichts wurde heute, in Gemäßheit Be=
ſchluſſes
vom 11. Mai 1877, folgender;
Eintrag vollzogen:
Hofſchloſſer Carl Schnabel dahier
und Kaufmann Friedrich Franz
Schmidl von Hamburg, jetzt dahier, be=
treiben
auf hieſigem Platze ſeit dem 15. April
1877 eine Kaſſenſchrank= u. Sparkochheerd=
Fabrik unter der Firma: C. Schnabel,
u. Comp. auf gemeinſchaftliche Rechnung.
Beide Theilhaber ſind, jeder für ſich allein,
zur Vertretung und Zeichnung der Firma
befugt.

Darmſtadt, den 11. Mai 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joft,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
4054) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
an. das für concursfällig erkannte Vermö=
gen
des Glaſermeiſters; Balthaſar Claß.

mann dahier ſind, bei Meidung ſtillſchwei=
genden
Ausſchluſſes von der Concursmaſſe,
und der Annahme Verzichts auf Vorzugs=
rechte
, unter Namhaftmachung dieſer letzteren,
im Termin:
Donnerstag den 12. Juli 1877,
Vormittags 9 Uhr,
vor unterfertigtem Stadtgericht Amtszimmer
Nr. 3 zur Anmeldung zu bringen.
Bezüglich der zwar ſchriftlich liquidiren=
den
, im Termin aber nicht anweſenden,
oder doch durch gehörig Bevollmächtigte
vertretenen Creditoren, wird man ſtillſchwei=
genden
Beitritt zu allen von der Mehrheit!
der erſcheinenden Gläubiger gefaßt werdenden
Beſchlüſſen und hierbei namentlich auch zu
ſeinem etwa noch vereinbart werdenden
Arrangement lediglich unterſtellen.
Ein Seitens einzelner Gläubiger in dem
Schuldenweſen ſtattgehabte Forderungs= An=
zeige
vermag die oben aufgegebene An=
meldung
nicht zu erſetzen.
Darmſtadt, den 22. April 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
4055)
Aufforderung.
Der überſchuldete Heinrich Chriſtian Heim
von Ober=Ramſtadt hat ſich mit ſeinen
gerichtsbekannten Gläubigern, arrangirt.
Einwendungen gegen das abgeſchloſſene
Arrangement ſind Seitens gerichtsunbekann=
ter
Gläubiger um ſo gewiſſer binnen 14 Tagen
dahier zu erheben, als ſonſt jenes gericht=
lich
. beſtätigt und in Vollzug geſetzt würde.
Darmſtadt, den 12. Mai 1877.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gntfleiſch,
Bauer,
Landrichter. Landgerichts=Aſſor.
Bekanntmachung.
Weiterſtadt. Donnerſtag den 24. Mai,
Mittags um 1 Uhr, ſoll auf hieſigem Rath=
hauſe
das Aufbrechen und Anfertigen von
circa 120 Meter Ortspflaſter an den
Wenigſtnehmenden verſteigert werden.
Weiterſtadt, am 16. Mai 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Schuchmann.
4056)

Feilgebotenes.
3838) Alle Sorten Stangen, Erbſen=
reiſer
und Kies verkauft
Soderſtraße 52.
Dehn.

C0
reinſchmeckend in ver=
ka
0Sſchiedenen Sorten von
M. 1.27pfg. an das Pfd.
Gebraunten Kaffee reinſchmeckend und
von feiner Qualität M. 1.60., M. 1. 70
und M. 1.80 das Pfd. bei
Julius Koehler,
Ernſt=Ludwigſtraße 11.

3996) Reine Kuhmilch, Dickmilch,
ſüßen und ſauren Rahm iſt fortwährend
zu haben.
Soderſtraße 52.
Dehn.

.
8Hahnheimer Knopf
per Flaſche 45 Pfg.
ditto 65
ditto 75
In Gebinden billiger.
Achtungsvoll
J. Herbert,
Grafenſtraße 20.

Zu bevorſtehendem Feſte
empfehle ich: Roſinen, Corinthen,
Sultaninen, Naffinade in Pulver und
in Broden, ſüße und bittere Mandeln,
Citronen, Citronat, Orangeat, Ba=
nille
und eine Gewürze in beſter Waare
zu verhältniß mäßig billigen Preiſen.
Ferner Chocoladen, Cacoigna, feine
wohlſchmeckende Kaffee's, Rum, Arrac,
Ingelheimer rothen und weißen Natur=
wein
, von letzterem Maiwein die Flaſche
. M. 1.20 u. ſ. w. u. ſ. w.
3 Heorg Liebig Hohn.
4051) Ein Kinderwägelchen, ein kirſchb.
Bettſtelle, ein gebrauchtes Kanapee zu ver=
kaufen
. Carlsſtraße 46 gleicher Erde.

4058) 2 brillante, talentvolle grüne
Papageien 15 M. verkäuflich.
J. Schulz, Buchh., Roßlau a. Elbe.
224

[ ][  ][ ]

mn=
XIIo.

818

E96

Ich arrangire von jetzt bis Pfingsten einen
Ausverkauf meines Lagers in
hnaben Anzleen ud
1GUO
der-Torgerückteu Saison halber zu erheblich
herabgesetzten Preisen.
Adolph Dressel

3769.

9 Elisabethenstrasse.

06 Für die Feiertage empfehle ichr
Kaiſer=Auszug und Waizen=Mehl in bekannten Packungen,
Guten Ueberrheiner Wein 50 pfa. per Liter,
Weiße Weine von 50 pfg. an die Flaſche,
Deutſche und franzöſiſche Rothweine von 85 pfg. an die Flaſche,
Champagner= und deutſche Schaumweine zu Originalpreiſen,
Orangen, Tafel=Mandeln, Roſinen und Feigen
in ſchöner friſcher Waare zu billigen Preiſen.
Ernſt=Ludwigſtraße
alius Horhler,
Nr. 11.

Byenit
Grabdenkmäler in Marmor,
und Handſtein
in großer Auswahl vorräthig
bei
Ferd. Hoimeister, Marmor-2Sieinmelnengeschäl
Frankſurt C. H.
Eckenheimer Landſtraße 165, dem Friedhoſe gegenüber.

1voll Adhavt-Hllouue
loos und in Säckchen zu den alten billigen
Preiſen.
G. P. Poth.
4059)
Ecke der Caſino= u. Bleichſtraße.

4060) Für die Pfingſtfeiertage empfehle
einen äusgezeichneten 1876r Gau= Alges=
heimer
Traminer per Flaſche 60 pfa., per
1 biter 40 pfg., ſowie einen guten 1875r
Tiſchwein im Gebinde von 40 Liter zu
20 Mark frei in's Haus geliefert.
Philipp Hufnagel,
Lautenſchlägerſtraße 36.

4061) Empfehle ein gutes Glas Bier
Wein u. Aepfelwein und lade freundlichſt
zu Beſuch ein.
Dippelshof, den 17. Mai 1877.
Ga. Gilbert Wtwe.

Vermiethungen.
1311) Heinrichſtraße Nr. 100 Manſarde
2-3 Zimmer unmöblirt.
1670) 1 unmöbl. Zimmer m. Cabinet,
obere Rheinſtr. 1, Manſarde.
1755) Alsbald beziehbar: 1 ſchönes
möblirtes Zimmer im 2. St. Beſſ. Carlſtr.3.
Daſelbſt ein kleineres in der Manſarde.
3615) Ein ſchönes Logis zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen. Arheilgerſtr. 37.

3544) Eine ſchöne Mayſarden=Wohnung
von 4 Piecen mit Glasabſchluß und allem
Zubehör, alsbald beziehbar, an eine ruhige
Familie alsbald zu vermiethen.
Kahlertſtraße 15.

3840) Schön möbl. Schlaf= u. Wohn=
zimmer
bis 1. Juni an einen Herrn
zu vermiethen. J. Volz, Markt.

3555) Caſinoſtraße 14 parterre iſt ein
ſchönes möblirtes Zimmer zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.

3906) Iu meineml Hauſe,s
Schulſtraße Nr. 2, Eckeßh
des Ludwigsplatzes, iſt der 2.
Stock, beſtehend aus 6 Piecen,
nebſt allem Zubehör, vom
1. Juli lauf Wunſch vom
115. Juni), ab zum Preiſek
von 900 Mark zu vermiethen=
F. Roſenheim Wtwe.,

4003) Gardiſtenſtraße
vermiethen.

16 ein Logis zu

Vermiſchte Nachrichten.
Aufforderung.

Das von unſerer Sparkaſſe=Abtheilung.
ausgefertigte Einlagebuch Nr. 3312 iſt dem
Einleger angeblich verbrannt. Wir fordern
alle Diejenigen, welche gültige Anſprüche an
dieſes Einlagebuch machen zu können glau=
ben
, auf, dies um ſo gewiſſer binnen acht
Wochen, von heute an gerechnet, zu thun,
als andernfalls nich Ablauf dieſer Friſt
das vorgenannte Einlagebuch nach 8 10
unſeres Sparkaſſe=Reglements für ungiltig
erklärt und dem Einleger ein Duplikat aus=
gefertigt
werden wird.
Darmſtadt, den 16. Mai 1877.
Darmſtädter Volksbank, eing. Gen.
J. A. Bernhardt. G. K. Bernhardt.

4011) Einen zuverläſigen Hausburſchen
zum Auslaufen ſuche auf gleich.
Aug. Marburg, Beſſ. Carlſtr. 54.

4013) Einen kräftigen Lehrjungen ſucht
F. J. Beſt, Steinmetzmeiſter:

4063) Eine reinl. Frau empfiehlt ſich im
Waſchen u. Putzen. Schloßgaſſe Nr. 3.

4064) Ein Mädchen, das kochen kann
und alle häusliche Arbeit verſteht, ſowie
gute Zeugniſſe beſitzt, findet Stelle ſogleich
ſoder am 1. Juni Promenadeſtraße Nr. 70
parterre.

4063) Eine junge Frau ſucht Laufdienſt.
Brandgaſſe 4 im 3. Stock.

4066) Es wird ein junger, guter, wo=
möglich
ſehr ſchwerer Hofhund geſucht.
Zu erfragen zwiſchen 12 u. 2 Uhr Mitt.
Schloßgartenſtr. 1, 3. St.

[ ][  ][ ]

HO6.

wo=

ſeschäſls-Fröſſuune.
Hiermit mache ich meinen verehrten Geſchäftsfreunden und Kunden,
ſowie dem verehrlichen Publikum die ergebene Mittheilung, daß ich heute
mein neues Geſchäftslokal
im früheren Hauſe. des Hrn. Christian Schneider
am Markt
eröffiet habe und ſehe einem recht zahlreichen Beſuche mit Vergnügen
entgegen.
Hochachtungsvollſt.
Fr. SchorlemmerHartmann.

Darmſtadt, den 17. Mai 1877.

(4041

Allen Kranken Kraft und Geſundheit ohne Medicin und
ohne Koſten durch die Heilnahrung:
du Barry
von
TAAL LALA LcLAILUALLondov.
Geit 30 Jahren hat keine Krankheit dieſer angenehmen Geſundheits=
ſpeiſe
widerſtanden und bewährt ſich dieſelbe bei Erwachſenen und Kindern ohne
Medicin u. ohne Koſten bei allen Magen==Nerven=,Bruſt=,Lungen=,Leber==Drüſen= Schleim=
haut
=, Athem=, Blaſen= und Nierenleiden, Tuberkuloſe, Schwindſucht, Aſthma, Huſten,
Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden,
Waſſerſucht, Fieber, Schwindel, Blutaufſteigen, Ohrenbrauſen, Uebelkeit und Erbrechen
ſelbſt während der Schwangerſchaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatis=
mus
, Gicht, Bleichſucht; auch iſt ſie als Nahrung für Säuglinge ſchon von der Ge=
burt
an ſelbſt der Ammermilch vorzuziehen. - Ein Auszug aus 80,000 Certificaten
über Geneſungen, die aller Medicin widerſtanden, worunter Certiſicate vom Profeſſor
Dr. Wurzer, Medicinalrath Dr. Angelſtein, Dr.- Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſor
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuatt, Marquiſe de Brshan und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen; wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certiſicaten.
Nr. 62476. Dem lieben Gott und Ihnen ſet Dank. Die Revalescisre hat
meine 18jährigen Leiden im Magen und in den Nerven, verbunden mit allgemeiner
Schwäche und nüchtlichem Schweiß gänzlich beſeitigt.
J. Comparet, Pfarrer, Sainte Romaine des Ies.
Nr. 8921I. Orbaux, 15. April 1875. Seit vier Jahren genieße ich die Eöſt=
liche
Revalescière und leide ſeitdem nicht mehr an den Schmerzen in den Lenden, die
mich während langer Jahre fürchterlich gefoltert hatten. In meinem 93. Jahre ſte=
hend
, erfreue ich mich jetzt der vollkommenſten Geſundheit. Leroy, Pfarrer.
Nr. 45270. J. Robert. Von ſeinem 25jährigen Leiden an Schwindſucht, Huſten,
Erbrechungen, Verſtopfungen und Taubheit gänzlich hergeſtellt.
62845. Pfarrer Boilet von Ecrainville. Von Aſthma mit häufigen Erſtickungen
völlig hergeſtellt.
Die Revalescière iſt viermal ſo nahrhaft als Fleiſch und erſpart bei Erwachſe=
nen
und Kindern 50 Mal ihren Preis in anderen Mitteln und Speiſen.
Preiſe der Revalegcière ¼ Pfd. 1 Mk. 80 Pf, 1 Pfd. 3 Ml. 50 Pf., 2 Pfd.
5 Ml. 70 Pf., 12 Pfd. 28 Ml. 50 Pf.
Revalescière Chocolatée 12 Taſſen 1 Ml. 80 Pf., 24 Taſſen 3 Mk. 50 Pf.
48 Taſſen 5 M. 70 Pf. u. ſ. w.
Revalescisre Biscuites 1 Pſd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pfd. 5 Mk. 70 Pf.
Zu beziehen durch Du Barry und Co. in Berlin W., 28=29 Paſſage (Kaiſer=
Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Droguen=, Specerei= und Delicateſſenhändlern
im ganzen Lande.
Darmstadt: Georg Lerch, Emanuel Fuld, G. P. Poth.
Mainz; Hauptdepot- Dr. W. Strauß, Mohren=Apotheke, M. Becker
ſeel. Wwe., Weſtenburger, Hellmeiſter, Jean, Gaßner, Aug.
icen en e.
Heieck.
Wieshaden: A. Schirg, A. Brunnenwaſſer, A. Schirmer.
Worms: J. H. Mayer.

819
Friedr. Schaeſer,
2974) Ludwigsplatz 7.
Inſecten-Mittel
gegen alle Inſecten. Bei richtiger An=
wendung
Erfolg ſicher.
Perſiſches Inſecten=Pulver in Doſen von
25 und 50 Pf.
Motten=Spiritus, Wanzen=Spiritus,
Spaniſcher Pfeffer, Kampher.
Feinſte
Glanzstärken
Patent=Preis Stärke von Schram u. Zwick.
Patent=Reis=Stärke von Hofmann, ſowie
andere feine Sorten vollſtändig kiebfrei.
Sohwämmehager
für Toilette, Pferdeu. Chaiſen in groß. Ausw.
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garantirt.
Mineralwaſſer.
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aller Fußboden Anſtriche.
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vorzügl. gekocht, in ca. 6 Stunden trocknend,
dauerhafter Anſtrich für Treppen, Vorplätze,
Küchen und Voranſtrich für Fußböden.
Farbe beliebig.

167)
TodesAnzeige.
Allen Freunden u. Bekannten ſtatt
jeder beſonderen Anzeige die traurige
Mittheilung, daß es dem Allmächtigen
gefallen hat, unſere unvergeßliche Frau,
Mutter, Tochter, Schweſter und
Schwägerin,
Anna Margaretha Blanchet,
geb. Koch,
in ihrem 27. Lebensjahre nach langem
ſchweren Leiden heute Morgen 10¼ Uhr
zu ſich in ein beſſeres Jenſeits abzu=
rufen
. Um ſtille Theilnahme bitten
Darmſtadt, 16. Mai 1877.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag den
18. d. Mts., Nachm. 5 Uhr, vom
Sterbehauſe, Schloßgartenſtraße Nr. 17.
aus. ſtatt

Berichtigung.
In der Anzeige: Jsraeliiſcher Gottesdienſt,
lam Wochenfeſte beißt es: Feſtage und Sab=
bath
=Ausgang 7 Uhr 80 Min. ſoll heißen:
8 Uhr 30 Min.

[ ][  ]

RO8.
820
Wandtafeln über Ankunft u. Abgantz ſämmtlicher/
Eiſenbahnzüge dahier im Sommerfahrplan 1877.
Preis 10. Pf., ſowie die beliebten
Fahrpläne in Taſchenuhr=Format
zum Einlegen in die Uhrdeckel, 5 Pf. in der
I. G. Witticb'ſchen Hoſbuchdruckerei.
60
Geſangverein
vDIkULrLüſet.
Die activen Mitglieder beabſichtigen, den erſten Pfingſtfeiertag Morgens
präcis 7 Uhr einen Spaziergang nach der Klipſteinseiche und Traiſa vorzu=
nehmen
, und laden hierzu die inactwen Mitglieder des Vereins freundlichſt ein, ſich
recht zahlreich dabei zu betheiligen.
(4068
Die Zuſammenkunft iſt am Kapellplatz.

Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Laufe des Monats April 1877 ſind ein=
geaangen
:
I. Legate: Von Vorothea Diehl zu Schaaf=
heim
17 M. 14 Pf.
II. In dem Opferſtock vor dem Waiſen=
hauſe
: 39 M. 4 Pf., theilweiſe mit folgenden In=
ſchriften
:

ATTTTTxTxzxzAxtTrxr)

4069) Für eine alleinſtehende de
gemüthsleidende Dame wird Auf= d=
nahme
in einer hieſigen Familie, F
am liebſten einer ſolchen mit erwachſe=
nen
Töchtern geſucht.
Nähere Auskunft Stiftſtraße Nr. 44 d6
d im erſten Stock.
e
7
TxTaxxzxzxx Tæxxxzr

1) Auf den Oſtertag den Waiſen verſprochen
5 Mark; ſie mögen Gott bitten, daß er meinen
Wunſch in Erfüllung gehen laſſe. V. A.
Danket Gott, meine lieben Waiſen für das Ge=
deihen
meines Kindes und bittet für mich um ſei=
nen
weiteren Beiſtand und Segen. 1 M. - ſ
Herr erhöre meinen Wunſch. 10 Pf. - 4) Bea=
für
mich, daß mein Wunſch in Erfüllung gehe.
50 Pf. W. - 5) Den armen Waiſen verſprochen
2 M. L. W. 30. - 6) Verſprochen den lieben
Waiſen vom erſten Verkauf, bittet mit mir Got,
daß er uns durch Arbeit und Verdienſt von
ſchweren Sorgen befreie. 50 Pf.
- 7) Lieb=
Waiſen, bittet Gott, daß er mich ferner geſund
bei meinen Kindern und mich nicht ſolche betrübtz
Tage mehr verleben laſſe. 10 M. - 8) Ihr lieben
Waiſen, betet mit mir zu Gott, daß er meinen
Wunſch in Erſüllung gehen laſſe 1 M.-
Für die Waiſen 15 Pf. 10) Ihr armen Wai=
ſen
, betet zu dem lieben Gott, daß er unſeren
Wunſch erfülle 20 Pf.l V. R. - 11) Für di
Waiſen 60 Pf. - 12) Allgültiger Vater, ſchenle
uns Glück. Geſundheit und deinen Segen zu Allen,
was wir beginnen, denn an deinem Segen iſt Alles
gelegen. Den armen Waiſen 20 Pf. J. S. A.-
13) Für die Waiſen den erſten Verdienſt 50 P.
274. P. R.
- 14) Ihr armen Waiſen, bitte
den lieben Gott, daß er meinen Wunſch in meiner
verzweiflungsvollen Lage endlich erfülle. 20 Pf. E.
Darmſtadt, den 9. Mai 1877.
Wagner.

Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, den 18. Mai.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 24 vom 17. Mai ent=
hült
: 11 Geſetz. die Geſinde=Ordnung betr.
2) Bekanntmachung, die
Beſtimmung des Zeitpunttes (24. Juni 1877) betr., mit welchem das Ge=
ſetz
vom 28. Aprit l. J, die Geſindeordnung betr., in Wirkſamkeit treten
ſoll. - 3) Verordnung, Abanderung einiger Beſtimmungen der Ausfüh=
rungs
=Verordnung vom 30. Dezember 1876 zu dem Reichsgeſetz vom
25. Feb=uar 1876 GReichsgeſetz=Blatt S. 163), die Beſeitigung von An=
ſteckungsſtoffen
bei Viehbeſörderungen auf Eiſenbahnen betr.
Ihre Majeſiät die Kaiſerin von Rußland, die erlauchte Schweſter
unſeres Großherzogs und des Prinzen Alexander haben, wie bekannt, einen
Aufruf zur Unterſtützung des für die Pflege der verwundeten und kranken
ruſſiſchen Solgaten thätigen Centralcomites erlaſſen und hat dieſer Aufruf
auch in deutſchen Städten warme Aufnahme gefunden. Unter Hinweis
auf den überaus lebhaften, hauptſächlich Darmſtadt und Umgegend zu gut
kommenden geſchäftlichen Verkehr, welchen der Commeraufenthalt des
Kaiſerlich Ruſſiſchen Hofes in Jugenheim ſeit einer Reihe von Jahren
veranlaßt, ſowie in Anbetracht der reichen Spenden, welche die Ruſiſchen
Mojeſiäien bei jedem Beſuche den gemeinnützigen und wohlthätigen An=
ſtalien
des Landes zu Theil werden ließen, iſt wohl die Annahme gerecht=
fertigt
, daß auch Darmſtadt an der Einſendung von Gaben für den oben
bemertten Zweck ſich lebhaft betheiligen werde - Zur Annahme und Mtbe=
foͤrderung
ſolcher Liehesgaben haben die in öffentlichen Blättern genannten
Damen, Frau Auguſte Menges Georgſtraße Nr. 9 und Fräulein Adelheid
Baſſing. Promenadeſtraße Nr. 9. welche Ihre Durchlaucht die Frau Prin=
zeſſin
von Battenberg in Beſchaffung von Lazarethgegenſtänden, Verband=
zeug
u. ſ. w. unterſtützen, ſich ſchon bereit er klärt.
0 Stadtver ordneienſitzung vom 17. Mai. Zu Mitgliedern der Ein=
ſchützungscommiſſion
für die eiſte Abtheilung wurden erwählt:
Beigeordneier Appfel, die Stadtverordneten Blumenthal und Jordis, Finanz=
raih
Beck, Kaufmann Faix. Juwelier Wondra, Hofmaurer Harres, Rent=
ner
Jocobi, Hofger=Adv. Lindt; als Erſatzmänner: Stadtverordnete
Küchler und Kaufmann K. Kablert. Für die zweite Abtheilung:
Beigeordneter Lautenſchläger, die Stadiverordneten Lautz, Heil, Möſer,
Lebr, Diehl II., Steinkohlenhaͤndler Schneider, Rentner Seibel, Dintelmann
und Bernet, Kaufmann W. Manck; als Erſatzmänner: Stadtverordn.
Ritſert, Rentner Reichenbach, Spengler Hiſſerich. Schreiner Schorlemmer.-
Die ſeither proviſoriſch angeſtellten 10 neuen Octroiauſſehber wurden
einfach beſtätigt, fur Beſchaffung neuen Mobiliars im Spual ein Kredit
von 1731 M. bewilligt, das Anerbieten des Hrn. J. Noack auf ſeine
Koſten einen Gedenkſtein in der neven Anlage herſtellen zu laſſen dankend
accceptirt. Der Induſtrielehrerin Pfeil wurde die herkoͤmmliche Penſion
von 125 M. bew lligt.
- Am Mittwoch Abend wurde in der Atheilgergaſſe nach 10 Uhr
ein junger Menſch von zwei Metz ierburſchen Uberfallen und demſelben 4
bis 5 Wunden am Kopfe beigebracht. Die Burſchen befinden ſich in poli=
zeilicher
Verwahrung.
Die in Berlin anſafſige Feuerverſicherungs=Geſellſchaft Morth
British and Hereantile Ingurance Company de anno 1809i, erzielte
im Jahre 1876 eine Pramien=Einnahme von 17,161287 M. Die Re=
ſerveſonds
der Feuer=Branche, welche in ſicheren Werthen angelegt ſind.
Redaction und Verlag; L.

erhöhten ſich auf 22655 371 M. und der Reingewinn des Geſchäftsjahrs
1876 bezifferte ſich auf 3.755.998 M.
Der alte gute Ruf der Geſellſchaft hat ſich auch im verfloſſenen Gy=
ſchäftsjahre
in gewohnter Weiſe bewährt.
Vorgeſtern wurde ein in der Centralwerkſtätte der Heſſ. Ludwigs=
Eiſenbahn dahier beſchaftigter Arbeiter, welcher an einer Drehbank einen
Bruch der linken Knieſcheibe erlitt, in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht.
Die Sammlungen für die Liebig=Denkmäler zin München
und Gießen, wofür im Ganzen ca. 150,000 M. eingegangen, ſind nun=
mehr
geſchloſſen und eine Executivcommiſſion eingeſetzt worden, bei welcher
Gießen durch Herr Profeſſor Will vertreten iſt. Es ſoll demnächſt eine
Concurrenz zur Einſendung von Seizzen ausgeſchrieben und ſollen die
Denkmäler beide in Erz ausgeführt werden.
Mainz. In letzter Sitzung der Stalverordnetenverſammlung wurd=
beſchloſſen
, die abg brannte Fruchthalle nicht wieder zu erbauen, ſondern
den Platz zu verkaufen und eine neue Halle an dem neuangeſchütteten
Rheinuſer zu errichten. Dieſer Beſchluß mucht Zuſchüſſe aus der Stadt=
kaſſe
unnöthig, es decken ſich die Konen des Baues aus der Brandverſiche=
rungsſumme
der alten Halle und dem Erlös aus dem verkauften Frucht=
halleterrain
.
- Friedrich I. von Preußen pflegte alle Morgen eine Viertelſtunde
auf einer Teraſſe hinter dem Schloſſe in Potsdam zujbringen und ſich
dann mit dem dort Wache habenden Grenadier einige Augenblicke zu unter=
halten
. Einſt. zu Anfang des Frühlings, als eben Thauwetter eingetreten
war und der Schnee zu ſchmelzen begann, ſagte bei dieſer Gelegenheit ein
Grenadier zum Könige: Der Schnee geht fort! Das iſt recht gut,
erwiderte der Monarch. Am andern Morgen ward ihm rapportirt, daß
der Grenadier Schnee deſertirt ſei und die Verſicherung hinterlaſſen habe:
der Koͤnig wiſſe es und ſei damit einverſtanden. Es iſt wahr, er hat
mir es ſelbſt geſagt. Schafft mir den Kerl wieder, es ſoll ihm Nichts
geſchehen.
Ueber das Ausblaſen der Petroleumsflamme erlaßt ein
ſachkundiger Induſtrieller in der Grenzpoſt von Zürichſee; folgende ein=
dringende
Mahnung: Wenn es richtig iſt, daß unter Hundert Neunund=
neunzig
die Lampe von oben ausblaſen, ſo iſt eben ſo richtig, daß dieſe
neunundneunzig der gleichen Gefahr. ausgeſetzt ſind, die dem Hunderiſten
wirklich paſſit, nämlich ſich mit Petroleum zu verbrennen. Wenn der
Oelbehälier weit hinunter leer iſt, ſo iſt naͤmlich zu riskiren, daß der leere
Raum in Folae der Warme des Oeles mit Gas ganz gleich wie Leuchtgas
gefüllt iſt; uifftes nun, daß der Tocht im Brenner etwas zu ſchmal iſt und
die Röhre nicht ganzausfüllt, ſo bläſt man die Flammedurch den offenen Raum
hinunter, das Gas fangt Feuer, zerſprengt den Oelbehälter ung das Ubrige
heiße Oel füngt Feuer, ergießt ſich Uber Kleider, Möbel und Zimmerböden,
und das Ende iſt, was Zeitungen faſt alle Wochen aus allen Theilen des
Landes zu berichten haben. Will man eine Petroleumlampe ohne Gefahr
auslöſchen, ſo drehe man den Docht auf die Oöhe der Röhre hinunter,
aber nicht weiter, ſonſt riskirt man, daß die Flamme in den Oelbehälter
kommt und wieder eine Exploſion verurſacht; dann bläſt man ſie von unten
durch die Zugloͤcher einfach aus. Das Petroleum iſt in kaltem Zuſtande
ganz ungefährlich und man kann es mit Zündhölzchen nicht anzünden;
erwärmt man es auf die Grade, die es in ein paar Stunden in der
brennenden Lampe erhalt, ſo darf man kaum mit Feuer in die Nahe
kommen.
ſ. Wittichſche Hofbuchdruckerei.