SNTSBuI
Abonnementspreiz
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswürls werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
hud. Poſlaufiſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeiges(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirtes Anterhaltungsblatt.
140. Jahrgang.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadd
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Büößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Eppe=
ditiönen.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamtg, ſowie des Großh. Polizeiamth Darmſtadt.
. So.
Di e n ſta a den S. Mai.
1877.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem es ſich gezeigt hat, daß die Vorſchriften des Polizei=Reglements vom 24. Mai 1872, Seitens der hieſigen
Dienſt=
müänner vielfach unbeachtet gelaſſen werden, bringen wir die bezüglichen Beſtimmungen der 88 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 15 der
gedachten Verordnung unter dem Anfügen in Erinnerung, daß Zuwiderhandlungen für die Folge unnachſichtlich zur Ahndung kommen.
Darmſtadt, am 3. Mai 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
5 5. Jedem Dienſt= reſp. Lohnmann wird vor der Polizeiverwaltung die Nummer angegeben, welche er auf der Vorderſelte
der Mütze, ſowie auf einem metallnen Schilde für Jedermann ſichtbar auf der Bruſt zu tragen hat. Alle Vorſchriften der Polizei=
Verwaltung hinſichtlich der Form dieſer Abzeichen, ſowie bezüglich des Tragens einer Dienſtkleidung ſind genau zu befolgen.
Nur Diejenigen, welche die Conceſſion als Dienſt= reſp. Lohnmänner beſitzen, dürfen ſolche Kleidung und Abzeichen tragen.
8 6. Den Conceſſionsſchein und ein Exemplar dieſes Reglements, ſowie die an die Auftraggeber zu verabfolgenden
Quittungs=
marken haben die Dienſt= reſp Lohnmänner ſtets bei ſich zu führen. Die Quittungsmarken müſſen auf eiten beſtimmten
Geld=
betrag lauten und außerdem auf ihnen die Dienſtnummer und der Name des Dienſtmänner=Inſtituts, welchem der Inhaber
ange=
hört, oder im Falle er ſelbſtändiger Dienſtmann iſt, ſein Vor= und Zuname aufgedruckt ſein.
8 7. Wer das Gewerbe als Dienſt= reſp. Lohnmann aufgeben will, hat davon bei der Polizeiverwaltung Anzeige zu machen
und dabei den ihm ertheilten Canceſſionsſchein zurückzugeben. Gleiches haben Diejenigen zu thun, welche von den Unternehmern
von Dienſtmänner=Inſtituten angenommen worden ſind. An dieſe Unternehmer haben ſie die ihnen von denſelben zugetheilten
Kleidungsſtücke, Nummern und Quittungsmarken binnen 24 Stunden zurückzugeben.
Die vorerwähnten Gegenſtände dürfen ſie keinem Andern zur Benutzung überlaſſen und ebenſowenig die Requiſiten eines
Andern benutzen.
8 8. Die Dienſt= reſp. Lohnmänner müſſen während der Dienſtzeit in reinlicher, nicht zerriſſener Kleidung erſcheinen, ſtets
nüchtern ſein und ſich gegen das Publikum ruhig und höflich betragen.
Sie dürfen ſich nur an den ihnen polizeilich angewieſenen Plützen und nur in ſolcher Weiſe aufſtellen, daß ſie den
Straßen=
verkehr nicht hemmen.
Die Bahnhöfe dürfen ſie nur dann betreten, wenn ihre Dienſte gefordert werden.
Geräthſchaften, als Schieb= und Stoßkarren ꝛc. durfen ſie nur an polizeilich genehmigten Orten aufſtellen.
8 9. Die Dienſt= reſp. Lohnmänner dürfen, ſo lange ſie dienſtfrei ſind, die Annahme von Aufträgen nicht verweigern,
eben=
ſowenig eigenmächtig Andern übertragen. Die Aufträge ſind pünktlich und in möglichſt kurzer Zeit auszuführen. Unbeſtellbare
Gegenſtände haben ſie alsbald dem Auftraggeber wieder zuzuſtellen, oder wenn derſelbe nicht zu ermitteln iſt, dem Vorſteher ihres
Inſtituts oder der Polizeiverwaltung gegen Beſcheinigung abzuliefern.
8. 10. Kein Dienſt=, reſp. Lohnmann oder Inhaber eines Dienſtmänner=Inſtitus darf für tarifmäßige Dienſte mehr als
den in dem unten beigefügten Tarif aufgeführten Satz verlangen. Für Dienſtleiſtungen, welche nicht im Tarif namhaft gemacht
ſind, bleibt es den Intereſſenten überlaſſen, ſich über den Preis zu einigen.
Für die Bezahlung muß der Dienſt= reſp. Lohnmann dem Zahlenden unaufgefordert die dem Betrag der Zahlung
entſprechen=
den Quittungsmarken zuſtellen. Anforderung von Trinkgeld iſt nicht erlaubt.
8 15. Huwiderhandlungen gegen die vorerwähnten Beſtimmungen werden mit 35 Kreuger bis 5 Gulden beſtraſt.
Tarif für die Dienſt= und Lohnmänner zu Darmſtadt,
feſtgeſeht in Uebereinſtimmung mit der Gemeindebehörde anf Grund des 8 76 der Deutſchen Gewerbe=Ordnung
vom 21. Juni 1869.
I. Für beſtimmte Günge.
2) In denjenigen Theilen der Stadt, welche zwiſchen der Heinrichſtraße, dem Rheinthor, der Aliceſtraße, dem Großherzoglichen
Schloßgarten, dem Sporerthor, Jägerthor, der Mühl= und Hochſtraße, liegen, mit Traglaſt bis zu 10 Pfund (5
Kilo=
gramm) 20 Reichspfg.
mit Traglaſt von 10 bis zu 40 Pfund 65- 20 Kilogramm) 30 Rpfg.
Die genannten Straßen rechnen dazu.
b) Außerhalb der vorbemerkten Stadtheile, der Wilhelminen=, Anna=, Karls= und Wilhelmsſtraße in Beſſungen mit der unter
208
g bemerkten Traglaſt 30 Rpfa.
762
R6 89
mit Traglaſt von 10 bis zu 40 Pfund (5-20 Kilogramm) 40 Rpfa.
c) nach Beſſungen jenſeits der Wilhelminen= und Wilhelmsſtraße, einſchließlich der Traglaſt bis zu 10 Pid. (5 Kilogr. 40 Rpfa)
mit Traglaſt von 10 bis zu 40 Pfd. (5- 20 Kilogr.) 50 Rpfg.
II. Für beſtimmte Zeit ohne Geräthſchaften.
4) Für eine halbe Stunde Arbeit 30 Rpfg.
e) für eine ganze Stunde Arbeit 40 Rpfg.
k) für einen ganzen Tag von Morgens 7 bis Abends 7 Uhr 3 Rmrk.
Früherer Beginn und längere Dauer wird nach Taxe d e bezahlt.
II. Für beſtimmte Zeit mit Geräthſchaften.
9) Für eine halbe Stunde Arbeit 40 Rpfa.
b) für eine ganze Stunde Arbeit 60 Rpfg.
i) für einen ganzen Tag von Morgens 7 bis Abends 7 Uhr 3 Rmrk.
Für längere Tagarbeit tritt Bezahlung nach pos. 8 h hinzu.
IV. Fuhren mit Handwagen oder Karren.
k) Für eine ſolche im Bezirk 1a mit Gepäck bis zu 1 Centner (50 Kilogr.) 40 Rpfg.
1 für eine ſolche im Bezirk 1 b mit Gepäck bis zu 1 Centner (50 Kilogr.) 50 Rpfg.
m) für eine ſolche im Bezirk 1o mit Gepäck bis zu 1 Centner (50 Kilogr.) 60 Rpfg.
V. Für unbeſtimte Arbeiten.
als Möbeltransporte, Transporte von muſikaliſchen Inſtrumenten ꝛc. Eönnen, unter Zugrundelegung vorſtehenden Tariſs, Accorde
abgeſchloſſen werden.
Ebenſo bleiben Gänge über Land vorheriger Accordirung überlaſſen.
Vorſtehender Tarif tritt mit dem 1. Januar 1875 an Stelle des Tarifs vom 24. Mai 1872 in Kraft.
Tarifüberſchreitungen Seitens der Dienſt= und Lohnmänner werden in Gemäßheit des 8 148 pos. 8 der Deutſchen
Ge=
werbe=Ordnung, bezw. des 8 2 pos. 4 des Geſetzes vom 12. Juni 1872, die Abänderung einiger Strafbeſtimmungen der
Ge=
werbeordnung betr., mit Geldſtrafe bis zu 50 Thalern und im Falle des Unvermögens mit Haftſtrafe bis zu vier Wochen beſtraft.
Darmſtadt, den 7. December 1874.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
3763) Gläubiger=Aufforderung.
Der am 12. Sept. 1873 verſtorbene
Konrad N i ckel II. von Meſſel hat zwei
Grundſtücke hinterlaſſen, welche deſſen Wittwe
um 996 M. 17 pf. verkauft hat. Die
Inteſtaterben haben den Nachlaß
ausge=
ſchlagen, dagegen hat ein Gläubiger eine
Hypothekforderung von 1793 M. 24 pf.
geltend gemacht und unter Zuſtimmung der
Wittwe des K. Nickel I1 Beſtätigung der
Kaufbriefe und Ueberweiſung des
Kauf=
ſchillings auf ſeine Forderung beantragt.
Es werden daher alle ſonſtigen Gläubiger
des K. Nickel II. unter Geſtattung i der
Acteneinſicht aufgefordert, ihre Forderungen,
ſowie etwaige Einwendungen gegen den
Verkauf binnen 4 Wochen bei dem
unter=
zeichneten Gerichte geltend zu machen,
widri=
genfalls der Kauf beſtätigt und der
Kauf=
preis dem aufgetretenen Gläubiger
über=
wieſen würde.
Darmſtadt, den 1. Mai 1877.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Heß,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur öffentlichen
Kennt=
niß gebracht, daß die Friſt für Offenlegung
des Grundbuchs der Gemarkung Weiterſtadt/
auf 3 Monate verlängert worden iſt und
mit dem 10. Auguſt d. J. endigt.
Darmſtadt, den 23. April 1877.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch.
3164)
Bekanntmachung.
Zum öffentlich meiſtbietenden Verkaufe
eines für den Cavalleriedienſt nicht
brauch=
baren Remontepferdes iſt
Freitag, den 1. Mai d. 3s.,
Vormittags 1 Uhr
Termin im Hofe der Cavallerie=Kaſerne
hierſelbſt anberaumt.
Darmſtadt, den 7. Mai 1877.
Großherzogliches Garde=Tragoner=
3765)
Regiment.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 9. Mai l. J.,
Nach=
mittags 3 Uhr, kommen in der ſtädtiſchen
Tanne an Ort und Stelle 262 Haufen
Nadelſtreu und 1520 Ginſtern=Wellen zur
öffentlichen Verſteigerung.
Zuſammenkunft an der Wixhäuſer
Haus=
ſchneiße nächſt dem Landwehrweg.
Darmſtadt, den 3. Mai 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Appfel, Beigeordneter.
3626)
3642) Mittwoch den 9. d. Mts.
Vormittags 9 Uhr, ſollen in dem
Pfand=
lokale, kleine Ochſengaſſe Nr. 12, mehrere
Taſchen= und Wand=Uhren, 2 Commode,
5 ſilberne Theelöffel, mehrere Broſchen ꝛc.
gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt den 4. Mai 1877.
Keßler, Pfandmeiſter.
Feilgebotenes.
E Uuivorsal-Reinigungs-JalI.
Von allen Aerzten als das eintachste
u. billigste Hausmittel empfohlen gegen
Säurebildung, Autstossen, Krampt,
Ver-
dauungsschwäche und andere
Magen-
beschwerden in 1 ¼, ¼ Original
Packeten mit debrauchs- Anweisung
¼, ½ u. ¼ Mark zu haben bei
C. Schweikert in Darmstadt.
G. L. Gläser in Dieburg.
3094) 1 Ziege mit Fungen. Dieburgerſtr3.
3477) Trockene Zimmerſpühne bei
Aug. Maringer, Kiesſtraße.
8
8 Bodenwachstücher,
prima Ledertücher u. Bettunterlagen,
Vorhanggallerien in großer Auswahl zu
billigen Preiſen.
W. Sehmidt,
Tapeten=Geſchäft, Schulſtraße Nr. 1
3625) Billigl Bucgene Erbſenieſer.
Dieburgerſtraße 48.
3766)
GAulGUa””
Zu bevorſtehender Saiſon empfehle ich: die ihrer Leichtigkeit und
Billigkeit wegen ſo raſch beliebt gewordenen Wiener Hüte in
verſchiede=
nen neuen Formen.
Strohhüte für Herren und Knaben in reicher Auswahl und zu
ſallen Preiſen.
G. Ph. Weder
Schuſtergaſſe 3.
3653)
R 85.
168
1l.
1 Eovvt SUtAlOuG
verkaufe zu 60 Pfg. den Meter.
Theodor Schuoh.
E
Ich arrangire von jetzt bis Pfingsten einen
Ausverkauf meines Lagers in
Anaben-Auzlgen Od
1 GhGEld
der vorgerückten Saison halber zu erheblich
herabgesetzten Preisen.
Adolph Dressel
9 Elisabethenstrasse.
bewährteſter Conſtruction, mit Kupferdraht und Platina=
Spitzen, fertig gut und billig an
3768)
Harl Höhley
Schloſſerei und Kaſſenſchrankfabrik
Schützenſtraße 12.
AbEDUrAOTIN
aus
GeW-AETTGAOTU Mainz
Aus meiner Fabrik trafen ſoeben einige
100 Paar Damen=Zugſtiefel
in ächtem Kalbleder ein, welche zu dem Detailpreiſe von Mark 6. 50 - 7 Mark
abgebe. - Ferner eine größere Parthie Knaben=Zugſtiefel, ebenfalls in Prima
Kalbleder zu obigem Preiſe.
Auf meine übrige Waare als Herrenſtiefel v. Ml. 8. 50 an, ſowie Damen=
Zugſtiefel von Ml. 6 an und höher mache ich nochmals aufmerkſam.
Verkauf bis zum 12. Mai in unſerem Laden
Schloßgraben Nr. 13a,
im Hauſe des Herrn Lehbibliohekar Achtelſtätter,
liobigs Pussbodenglanzlack
in 3 verſchiedenen Qualitäten liefert, weil
ſelbſt Darſteller, zu verhältnißmäßig billigem
Preis für gut bewährten Artikel.
2384) Georg Liebig Sohn.
3537) Elegante regulirte
Wanduhren mit Wecker
5 Mk. liefert franco. Beſtellung per
Correſpondenzkarte.
C. Scholz in Frankfurt a. M.
3663) Eine Laden=Einrichtung,
be=
ſtehend aus 4 Glasſchränken, mit Ladentiſch
und einem 3armigen Gas=Lüſtre, in ſehr
gutem Zuſtande, iſt billig abzugeben bei
L. Simon, am Schloßgraben 5.
3666) Riedeſelſtraße 46 iſt ein Pfau
und 1 Huhn, beide 3 Jahre alt, zu verk.
3539) Ein Bernhardiner Hund, 1 Jahr
alt, zu verkaufen. Gardiſtenſtraße 16.
3769) Mein Lager in
Eleiderstoften,
Damen-Confection,
Tuch & Buxkin,
Bettfedern & Flaumen,
Awilch & Barchend,
Hausmacher & Herrnhuter
beinen unter Garantie der
Haltbarkeit,
Bettzeug in prima Qualität von
40 Pfg. an,
Tisch. & Commode Decken,
Parbige & weisse Bettdecken,
Vorhangstoften
in deutschen, schweizer u. eng.
lischen Fabrikaten
empfiehlt zu äusserst billigen Preisen
vonas venmanh,
Ludwigstrasse 3.
5lleus Harlodeh.
Lissabonner runde per Pf. 30pfg.
Algiere”
lange „ „ 80 „
bei
M. Helsheimer.
S.
Zu verkaufen:
Eine Decimalwaage, 3 Ctr. wiegend,
Eine Tiſchwaage, 5 Kilo wiegend.
Landwehrſtraße Nr. 51 Hinterhaus.
3772) Hölgesſtraße 9 im Hinterbau iſt
eine Bettlade für 6 Mark zu verkaufen,
764
empfiehlt
R89.
Sachſenhäuſer Apfelwein,
per ½ Liter 16 Pf., pr. Flaſche 24 Pf.
Rheinweine,
per Flaſche 50 Pf., 70 Pf., 80 Pf, 1 Mark und 1 Mark 20 Pf.
Bordeaux,
per Flaſche 1 Mark 60 Pf. und 2 Mark.
Würzburger Schaumweine,
per Flaſche 2 M. 40 Pf., 3 M., 3 M. 40 Pf. und 3 M. 80 Pf.
5a000 SONEUU
Heben meiner Apotheke:
Homöopathische Apotheke
neu und vollständig eingerichtet.
E. Calmberg, Darmstadt, Marktl. a
3775)
Neue,
Liſſabonner Kartoffeln
ſoeben eingetroffen bei
Hch. Wirth, Martinſtraße.
Vermiethungen.
8652) Gardiſtenſtraße 7 ein Logis zu
vermiethen.
1311) Heinrichſtraße Nr. 100 Manſarde
2-3 Zimmer unmöblirt.
1670) 1 unmöbl. Zimmer m. Cabinet,
obere Rheinſtr. 1, Manſarde.
1755) Alsbald beziehbar: 1 ſchönes
möblirtes Zimmer im 2. St. Beſſ. Carlſtr.3.
Daſelbſt ein kleineres in der Manſarde.
1935) Aliceſtraße 8 u. 6 nächſt der
Frankfurterſtraße iſt die bel Etage ſammt
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
alsbald zu beziehen.
2112) Zwei freundlich möblirte Zimmer
ſind an Schüler oder Einjährige mit oder
ohne Penſion zu vermiethen Alexanderſtraße
Nr. 10, eine Stiege hoch.
2324) Das bis jetzt von Hrn. Dr.
Kaufmann bewohnte Logis iſt anderweit zu
2757) Rheinſtraße 17, dem Darmſtädter
Hof gegenüber, 1 kleiner Laden zu verm.
2878) Der 3. Stock meines Hauſes,
Victoriaſtraße Nr. 32, mit 5 großen
Zim=
mern, Waſſereinrichtung und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten, iſt per 1. Juli d. J.
anderweitig zu vermiethen.
Georg Mahr.
2937) Das obere Logis in meinem
Vorderhauſe Ballonplatz Nr. 3, beſtehend
in 3 Zimmern, 2 Kabinetten nebſt allem
Zugehör, an eine ruhige Familie zu
ver=
miethen u. Anfangs Juli zu beziehen.
3103) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Kiesſtraße 44.
pun
aanATrrærazzrxrxrr)
5 3259) Eine neu hergeſtellte Manſarde 2.
ſofort beziehbar.
6.
4 Wilhelminenſtraße 4.
TxxxTrzixxxrziTTTKaa”
3286) Ein ſchönes Zimmer möbl. zu
vermiethen. Schulſtraße 7.
Bleichſtraße 25.
3337) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Untere Waldſtraße 44 parterre.
3543) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Kaſernenſtraße 4, 1 Tr. h.
3545) Ein freundl. möbl. Zimmer zu
vermiethen. Wilhelminenſtr. 31 Seitenbau.
3584) Nieder=Ramſtädterſtraße 43
eine Wohnung von 2 Zimmern nebſt Küche ꝛc.
für eine einzelne Dame.
3615) Ein ſchönes Logis zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen. Arheilgerſtr. 37.
3631) Ein möbl. Zimmer ſofort zu
ver=
miethen. Ballonplatz 2.
L. Fries.
3690) Liebigſtraße 3 im 3. St.
möb=
lirtes Zimmer zu vermiethen.
43704) Bleichſtraße 5 ein ſchönes Logis
im Seitenbau.
3711) Darmſtädter Carlſtraße 49 im
Seitenbau eine Wohnung zu vermiethen,
2 Zimmer, Keller, Waſchküche, Bleichplatz,
laufender Brunnen, alsbald zu beziehen.
ErAAiaiiazuAaanrArirraiairrA rnrArriih
4 Wienersſtr. 23, die 2. Etage, beſt.
aus 5 Zimmern, Küche, Keller u. Boden= H
räumen, abgeſchloſſener Vorplatz, Mit=
E benutzung des Bleichplatzes, billig zu ß
zu vermiethen.
6 Ferner Wienersſtraße 25 eine
hüb=
ſche Parterre=Wohnung mit gleichen H
Räumen M. 420. abzugeben. (37145
AiatuizzziiairaAirrm
3776) Beſſungen. Herrngartenſtraße,
gegen=
vermiethen. H. Schulz, Saalbauſtr. 7.(über dem ſüdlichen Herrngartenthor, iſt der
2. Stock und Manſarde zuſammen oder
getrennt gleich zu vermiethen.
3777) Mauerſtraße 30 iſt ein Logis von
3 Zimmern nebſt Mitgebrauch der
Waſch=
küche und des Bleichplatzes zu vermiethen
u. kann ſchon Anfangs Juni bezogen werden.
3778) In der vorderen Landwehrſtr. 19
Blumenthalviertel) iſt die bel Etage,
be=
ſtehend in 7 Zimmern, Boden und
Magd=
kammer, Bleichplatz und ſonſt allen
Bequem=
lichkeiten, zu vermiethen und im Juli
be=
ziehbar. Näheres bei Chriſtoph Rahn,
Zimmermeiſter, Schwanenſtraße 27.
3779) In meinem Hauſe,
Schwanen=
ſtraße 27, iſt die bel Etage, in 4 ſchönen
Zimmern beſtehend, und 1 kleinen Cabinet,
großem abgeſchloſſenem Vorplatz und allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten, zu vermiethen
und bis zum 1. Juli beziehbar.
Chriſtoph Rahn, Zimmermeiſter.
3780) Landwehrſtraße 31 Hinterhaus ein
größeres unmöbl. Zimmer zu vermiethen.
3781) Ein Logis für eine Perſon zu
vermiethen, gleich zu beziehen, möblirt oder
unmöblirt. kl. Ochſengaſſe 7.
Vermiſchte Nachrichten.
3782) Möbel werden ſchön u.
dauer=
haft aufpolirt, auch ausgebeſſert von
Gottlieb Fey, Schreiner,
Beſſunger Hofgartenſtraße Nr. 9.
auf Werthe (Wechſel) unter
ſtrengſter Discretion.
Schul=
traße Nr. 11, 1 St. hoch.
3620) Ein tüchtiger gelernter
Gärtner,
der neben dem Blumen= auch beſonders den
Gemüſegarten verſteht, für ſofort geſucht.
Offerten mit Nachweis über Befähigung
und mit Angabe des Lohn=Anſpruchs an
Gärtner Zieprecht, zur Main=Weſer=Hütte,
Station Lollar bei Gießen. H 61504]
3619) Für eine Fabrik wird auf das
Comptoir ein Lehrling mit guten
Schul=
kenntniſſen geſucht. Nähere Auskunft wird
ertheilt zwiſchen 12 und 2 Uhr obere
Wie=
nerſtraße 41, 1 Treppe.
3623) Ein unbemitteltes 16jähriges, ſehr
braves Mädchen erbietet ſich, eine
Herr=
ſchaft oder Dame, welche ein Soolbad
be=
ſucht, zur Bedienung ohne beſonderen Lohn
zu begleiten, um auf dieſe Weiſe wegen
Drüſen am Halſe ſelbſt Gelegenheit zum
Gebrauche der vom Arzte verordneten
Sool=
bäder zu finden. Nähere Auskunft ertheilt
Der Vorſtand des allg. Armen=Vereins,
Louiſenſtraße Nr. 26.
2638) Ein ordentlicher Junge kann in
die Lehre treten bei Hofſchloſſer Ludwig,
Grafenſtraße Nr. 35.
3115) Ein Junge kann gegen Lohn die
Schloſſerei lernen. L. Koch, Dieburgerſtr. 3.
3346) Eine Köchin, tüchtig in der Küche
und in allen Hausarbeiten, wird auf s Land
geſucht. Eintritt auf Johanni d. J.
Näheres bei der Exp. d. Bl.
3738) Ein tüchtiger, fleißiger Lackirer
findet ſofort dauernde Beſchäftigung.
Näheres in der Exp. d. Bl.
3742) Für ein erwachſenes
Mäd=
chen vom Lande wird behufs Aneignung
geſellſchaftlicher Tournüre Aufnahme in
eine achtbare Familie gegen entſprechende
Vergütung geſucht. Geſellſchaft von
jun=
gen Damen erwünſcht. Offerten sub
2m=.
Chiffre V. 3010 an die Annoncen=
Expe=
dition von Rudolpt Hoose in
Prankſurt a. H. erbeten.
3748) Sofort geſucht bei einzelnen
Leuten ein kräftiges Mädchen, das Kochen
kann und Wäſche und Hausarbeit
gründ=
lich verſteht. Näheres Stadt=Allee linke
Seite Nr. 1, 2. Etage.
3757) Eine Schülerin ſucht für ihre
Stunden im Franz., Engl. u. im deutſch.
Aufſatz eine oder mehrere
Theilnehmerin=
nen. Näheres bei der Expedition d. Bl.
K. 80.
Die ſelbſtſtändigen Handwerker und
Fabri=
tanten der Stadt u. des Freiſes Darmſtadt
werden hiermit, unter Bezug auf eine unlängſt bekannt gegebene Notiz dieſes
Blattes, zu einem
Vortrage
eingeladen, welchen Herr F. W. Brandes von Berlin am 11. Mai l. 33.,
Abends 8 Uhr, im Saalbau dahier halten wird über: Zweck und Ziel des
Ge=
ſammt=Verbandes ſelbſtſtändiger Handwerker u. Fabrikanten Deutſchlands.
Darmſtadt, den 4. Mai 1877.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt. Der Vorſtand des Lokalgewerkvereins Darmſtadt.
3783)
Ohly.
Buſch.
3731)
Oeſſentlicher Vortrag
über
Das Weſen und den Zweck der Kirche.
von L. A. Woringer
im Gartenſaal des „Darmſtädter Hofes=
Dienſtag den 8. Mai, Abends 8 Uhr.
Tapeten.
Unſer Lager von Tapeten in allen Genres auf das Reichhaltigſte
ausge=
ſtattet, halten wir beſtens empfohlen.
Reſte von 6 bis 16 Stücke werden, ſoweit der Vorrath reicht, zum
Fabrikationspreiſe abgegeben.
2668)
C. Hoshslätter & Söhne,
Tapetenfabrik.
Hardiwein billigſten Preiſen.
1*
noulgsnaont., per Lit. 50 und 65 pfa,
ſeldnt geleler, rein gehalen, 1814r und 25 1, Au den
ſehr zu empfehlen in Gebinden,
in Flaſchen ¾ Lit. 50 u. 65 pfg. ohne Glas.
Bei Beſtellung von 12 Flaſchen in's Haus gebracht.
Darmſtadt, den 26. April 1877.
G. Stammler,
Waldſtraße
17.
Geſchäfts-Cröffnung und Empfehlung.
Erlaube mir ergebenſt anzuzeigen, daß ich die vormals Herrn Aſtheimer gehörige
Bleiche käuflich erworben und das Bleichen ſeinen Anfang genommen hat.
Auch ſtehen Waſchküche und Mange zur Verfügung.
Darmſtadt, Landwehrſtraße 41.
Hochachtungsvoll
Philipp Loos,
3784)
Kunſtgärtner.
Behr wichtig für Frauen!
Frauen, welche an Senkungen und Vorfällen leiden, werden gründlich, ohne
Ringe und Bandagen geheilt von Frau E. Vulllond, Lorcherſtr. in Schwäb.=
Gmünd, Tochter der 7 Frau A. Braun aus Cannſtadt. Dieſelbe kommt nach
Darmſtadt und iſt Mittwoch den 9. Mai von Morgens 8 Uhr an im Hotel
Köhler von allen Unterleibs= und Hämorrhoiden=leidenden Frauen zu ſprechen.
Z e n g n i ß.
Frau E. VulIond von Gmünd bezeuge ich mit größtem Dank, daß Sie
mich von meinem Unterl.=Leiden gründlich geheilt hat.
Eliſe Wagner, Metallſchl. Frau, Fürth.
* Bemerken hierzu, daß der betr. Brief im Original uns vorgelegt wurde. (3185l ſomiſche Oper in 3 Alten von Guſtav S
765
3756) Eine Kleidermacherin kann
dauernde Beſchäftigung erhalten
Alexander=
ſtraße 19, ebendaſelbſt kann ein
Lehr=
mädchen eintreten.
3762) Vermißt ſeit 14 Tagen ein
braun=
ſeidener Regenſchirm mit neu=ſilberner
Schlange am Griff. Abzugeben gegen gute
Belohnung Mauerſtraße 17.
3786) Ein ſolides Mädchen ſucht Stelle.
Magdalenenſtraße Nr. 19, 3r St.
3787) Eine gebild. alleinſt. Dame mit
bedeut. Sprachkenntn. u. gewandt. Schrift
bittet unter Zuſage ſtrengſt. Discretion um
ſſchriftl. Arbeiten. — Dieſelbe iſt auch in
Handels=Correſp. u. Buchführung erfahren.
Näh. in der Exped. d. Bl. zu erfr.
3788) Einen Lehrjungen ſucht
G. Sulzmann, Schloſſermeiſter,
28 Rheinſtraße 28.
3789) Einen Lehrling ſucht
Peter Bauer, Barbier u. Heilgehülfe,
; Wieſenſtraße Nr. 4.
Cages-Kalender.
Dienstag 8. Mai: Oeffentlicher Vortrag von L.
A. Woringer.
Freitag 11. Mai: Vortrag von Herrn F= W.
Brandes.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 8. Mai.
D ie Hugenotten.
Große Oper in 5 Akten von Seribe.
Muſik von G. Meyerbeer.
Perſonen:
Margarethe von Valois,
Könl=
gin von Navarra, Schweſte:
des Königs von Frankreich Fr. Mayr=Olbrich.
Graf St. Bris, katholiſcher
Edelmann, Gouverneur des
Hr. Bögel.
Louvre.
Frl. Schrötter.
Valentine, jeine Tochter
Hr. Schloſſer.
Graf von Nevers
Hr. Reichhardt.
Lavannes
Hr. Weitgaß.
Coſſs
katholiſche
Hr. Mendel.
De Rez
Edelleute
Hr. Lang.
Thors
Meru
Hr. Leib.
Maurever!
Hr. Hedrich.
Raoul de Nangis,
proteſtanti=
ſcher Edelmann
Hr. Winkelmann.
Marcel, ſein Diener
4.4
Urbain, Page der Königin
44.
Frl. Limbach.
Ehrendamen der Königin
Fr. Roßmann.
Boisroſe, Soldat
Ein Anſührer der Schaarwache Hr. Bitch.
hr Marcel... Herr Chriſtkian Müller, vom
Stadttheater in Düſſeldorf,
14 1 Urbain .. Fraulein Schüliy, vom Kbnigl.
Hoftheater in Stuttgart,
als Gäſte.
Anfang 6 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Mittwoch 9. Mai.
Die weiße Dame.
Komiſche Oper in 3 Akten von Boyeldieu.
Anſang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Freitag 11. Mai.
Zum Beſten des Wittwen= und Waiſenſonds
der Hofmuſik:
Weibertreue,
oder:
Kaiſer Konrad vor Weinsberg.
R88.
166
3791) Es können noch einige brave= Mädchen
das Kleidermachen gründlich erlernen.
Margarethe Heim,
(Damen=Confection), Grafenſtr. 19.
3515) Einen Lehrling ſucht
L. Rühl, Schloſſermſtr., Schloßgaſſe 24.
3792) Eine perfecte Köchin
geſetz=
ten Alters wünſcht Stelle, am liebſten
außerhalb in ein Bad. Zu erfragen
Eli=
ſabethenſtraße 52.
2351) Lehrlinge können eintreten in die
Schreinerei von J. Bickhardt, Kiesſtr.13
3793) Bei Unterzeichnetem ſind 100,000
Backſteine größtentheils 1. Qual. zu ver=
Heinrich Laiſs II.,
kaufen.
Ibersheim bei Gernsheim a. Rh.
3794) Kleine Familie ſucht f. Auguſt
ſonnige Wohnung v. 3 gr. Zimmern, w.
mögl. m. Gart. Off. an d. Exp. Preis=
Angabe unter B. H.
28
Dancſagung.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, welche an dem langen, ſchweren
Leiden meines innigſt geliebten und
unver=
geßlichen Gatten Leo Demmel ſo
herzlich=
ſten Antheil nahmen, und Ihn zu ſeiner
letzten Ruheſtätte begleiteten, ſage ich
mei=
nen innigſt tiefgefühlten Dank.
Die trauernde Gattin und Kinder
Katharine Demmel geb. Henkel.
Au
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, den 8. Mai.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog haben die Landgerichtsaſſeſſoren
Dr. C. Arnold in Gernsheim, Dr. C. Eigenbrodt in Grünberg,
L. Ebel in Homberg, O. Jung in Schotten, H. Raab in Seligenſtadt,
J. B. Herrmann in Beerfelden und V. Köſterus in dieſer
Reihen=
folge an die Landgerichte zu Seligenſtadt, Gernsheim, Grünberg. Offenbach,
Scholten, Alsfeld und Beerfelden verſetzt und die Gerichtsacceſſiſten
G. Kullmann aus Engelrod und L. Ludwig aus Darmſtadt zu
Land=
gerichtsaſſeſſoren in Seligenſtadt bezw. Homberg ernannt.
- Ihre Durchlaucht die Prinzeſſin von Battenberg beabſichtigen,
das Hülfscomite in St. Petersburg in Beſchaffung von
Lazareth=
gegenſtänden, Verbandzeug u. ſ. w. für die im ruſſiſchetürkiſchen
Kriege Verwundeten zu unterſtltzen und werden nach Muſter angeſertigte
Binden, Charpie, gebrauchte Leinwand u. ſ. w. für die Frau Prinzeſſin, von
Frau Auguſte Menges (Georgſtraße Nr. 9) und FräuleinAdelheid Baſſing
(Promenadeſtraße Nr. I) gegen baare Bezahlung in Empfang genommen,
ebenſo auch freiwillige Gaben.
0 Am Samstag Abend ſchloß die dießmalige, 4 Wochen andauernde
Seſſion des Schwurgerichts und zwar mit der Freiſprechung des
we=
gen Wechſelſälſchung und des Betrugs angeklagten Fabrikanten Georg
Martenſtein von Offenbach. Der Angeklagte ſtand im Jahr 1873 mit
F. A. Kahn von Frankkurt in lebhafter Geſchäftsverbindung und acceptirte
ihm dieſer 2 im Dezember füllige Wechſel in kungefährem Betrag von
14,000 Gulden. Als dieſe K. zur Verfallzeit nicht einlöſen konnte, wurden
neue ausgeſtellt, die der Beſchuldigte discontirte und mit dem Product die
ſaͤlligen Wechſel einlöſte, wührend K. ſpäter die neuen deckte. Die fraglichen
Accepte blieben in den Händen des M. K. behauptetees ſei dieß nur aus
Sorgloſigkeit geſchehen, während ſie der Angeklagte als Sicherheit für den
ihm verſprochenen Gewinnantheil bei Gründung der Griesheimer
Wachs=
tuchfabrik auf Actien von K. erhalten haben will. Drei Jahre ſpäter ließ
der Beſchuldigte, nachdem er vorher die Giros der Wechſel und
Quittun=
der Filiale der Bank für Handel und Induſtrie bis zur Unleſerlichkeit
durchſtrichen, Wechſelklage gegen K. erheben und erwirkte auch ein
obſiegen=
des Urtheil. Als K. nunmehr Anklage wegen Wechſelfälſchung erhob,
ver=
glich ſich der Beſchuldigte mit ihm dahin, daß er ſeine Anſprüche gänzlich
fallen ließ, ſämmtliche Koſten trug, wogegen ſich der Anklager bereit
erklärt=
ein freilich erfolglos gebliebenes Geſuch um Niederſchlagung der
Unterſu=
chung nach Kräſten zu unterſtützen. Die Verhandlung drehte ſich
haupt=
ſüchlich darum, ob der Beſchuldigte wirklich jenen Anſpruch von K. hatte,
oder doch im Glauben war denſelben zu haben und ob er nach Lage der
Sache berechtigt war die Giros und Quittung zu ſtreichen. — Die
Staats=
behoͤrde war durch Hrn. Ober=Staatsanwalt v. Buri, die Vertheidigung
durch Hofgerichtsadvokat Metz vertreten.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
April 72 Kranken mit 1422 Pflegetagen ärztlich behandelt und verpflegt.
- Wie wir hören ſind die Vorarbeiten zur Ausſührung des
Ge=
denkſteins für Kaiſer Ludwig den Deutſchen (876) der in
der noch beſtehenden Grabkapelle zu Lorſch beigeſetzt wurde, ſo weit gediehen,
daß mit der Ausführung deſſelben nunmehr begonnen werden kann. Die
Pläne hat Geh. Oberbaurath Müller gefertigt, die Ausſührung iſe
Bild=
hauer Fölix ubertragen.
— Die Deutſche Geſellſchaft zur Rettung
Schiffbrüchi=
ger mit ihrem Hauptſitze in Bremen hat zwar ſeit ihrem 11jährigen
Be=
ſtehen unter dem Protektorat Sr. Majeſtät des Deuiſchen Kaiſers, man
darf wohl ſagen, Großartiges geleiſtet, indem bis jt4t 900 Menſchen vom
Tode in den Wellen gerettet wurden, allein gegenüber den jahrlich in
wahrhaft erſchreckender Weiſe zahlreich vorkommenden Unglücksſallen zur
See, ſind die bis zur Stunde gegebenen Mittel noch lange nicht in ſolch
ausreichender Weiſe vorhanden, um auch nur annähernd Erfolge erzielen
zu koͤnnen, wie ſie beiſpielsweiſe bei der in England beſtehenden Royal
National Life-Root-Institution erzielt werden. Dieſelbe zühlt 200
Ret=
tungsſtationen und wurden während ihres 50jährigen Beſtehens über
22,000 Menſchenleben dem ſichern Lode entriſſen. Der Mangel an
aus=
reichenden Hilfsquellen bei der deutſchen Geſellſchaft iſt im Vergleiche zu
jener leider darin zu ſuchen, daß im deutſchen Binnenlande die Unterſtützung
noch als eine viel zu ſchwache bezeichnet werden muß. Trotzdem der
Jah=
resbeitrag mehr einem Almoſen zu vergleichen iſt (derſelbe beträgt jährlich
1½ M). ſo hat ausweislich des Geſellſchaſts Jahresberichtes pro 1875ſ76
beiſpielsweiſe die deutſche Reichshauptſtadt Berlin nur 58, München nur 11,
Frankfurt a. M. nur 21, Augsburg nur 30 Mitglieder aufzuweiſen,
abge=
ſehen von ſonſtigen namhaften Stadte=Namen, welche gänzlich fehlen.
Wenn es gelingen konnte, und zwar ohne beſondere Anſtrengung lediglich
mit Benutzung der Lokalpreſſe in einer Stadt von nur 13 000 Einwohnern
(Kempten im Allgau) im Zeitraum eines Jahres die Mitgliederzahl von
3 auf 150 zu erhöhen, ſo dürften ſicher auch in andern grötzeren oder
klei=
neren Städten verhältnißmäßig gleich gülnſtige Reſultate zu erzielen ſein.
Im Februarheft der „Deutſchen Rundſchau- 1876 ſchlietzt Friedr. Knapp
ſeinen Artikel: „Der Schiffbruch des Dampfers Deuiſchland' mit den
Worten: Wenn das Reich die hohe Aufgabe hat, dem deutſchen Schiffer
die tröſtliche Gewißheit dafür zu geben, daß wenn ihm auch an der fernſten
Küſte ein Unglück zuſtößt, der maͤchtige Arm des Vaterlandes ihn
aufrich=
tet und ſtützt, ſo iſt es für unſer Volk eine hohe Ehrenpflicht, ihm an
un=
ſeren eigenen Küſten jeden nur moͤglichen Schutz zu ſeiner Rettung und
Sicherheit angedeihen zu laſſen. In ſolchen außerordentlichen Füllen kann
nicht der Staat, ſondern nur der öffentliche werkthätige und hingebende
Geiſt der Nation nachhaltige Linderung der geſchlagenen Wunden ſchaffen.
Zugleich aber erfüllt er damit eine Pflicht internationaler Dankbarkeit,
in=
dem er zngleich den fremden an unſern Küſten ſcheiternden Seeleuten die
hilfreiche Hand entgegenſtreckt, welche das Ausland unſern Landsleuten in
den fernſten Meeren ſchon ſo oft gereicht hat. In unſerer Stadt hat ſich
bisher eine rühmliche Theilnahme für jenes menſchenfreundliche
Unterneh=
men zu erkennen gegeben und conſtatiren wir gerne, daß Darmſtadt im
Rechnungsjahre 1876777 258 Mitglieder mit 656 M. 71 Pf. Jahresbeitrag
und der ganze mittelrheiniſche Bezittsverein der deutſchen Geſellſchaſt für
Ret=
tung Schiffbrüchiger 1184 Mitglieder mit 3173 M. 76 Pf. Jahresbeitrag
zuhlte, während ſich die Geſammtzahl der Mitalieder von 3874 Perſonen
mit 14179 M. 25 Pf. Jahresbeiträgen in 1865, auf 26 319 Peiſonen mit
94963 M. 32 Pf. in 18745 gehoben hat. Immerhin bleibt noch Vieles
zu thun und muß die Geſellſchaft über bedeutendere Mittel verfügen
kön=
nen, wenn ſie den an ſie geſtellten immer ſteigenden Anforderungenz
ge=
nügend zu entſprechen im Stande ſein ſoll. Beitrittserklärungen nimmt
Herr C. Gerſchlauer Marienplatz hier entgegen.
— Auf die in dem ſ. 9. Sprechſaal der N. Heſſ. Volksblätter vom
6. dſs. befindliche, unſer Verhalten bezüglich der Aufnahme von Inſeraten
auswaͤrtiger Geſchäftsleute critiſirende Notiz, haben wir zu erwidern, daß wir
der von uns Ubernommenen Verpflichlung keine Inſerate von ſ. 9.
Wander=
lagern mehr zu publiciren uns um ſo mehr bewußt ſind, als wir mit
frei=
williger Uebernahme einer ſolchen Verbindlichkeit den übrigen hieſigen
Annoncen=Blättern vorangegangen ſind. — Selbſtverſtändlich kann aber
ein derartiges Abſperrungs=Syſtem nur gegen die eigentlichen notoriſchen
Wanderlager - welche es hervorgerufen haben - gerichtet ſein, nicht aber
gegen anerkannt ſolide inländiſche Geſchäftsleute, welche jahraus jahrein
nur die hieſige Meſſe beſuchen, wie die Firma Litzendorff von
Mainz. deren von uns publicirtes Inſerat dem Sprechſaal=Einſender in
den N. Heſſ. Volksblättern zu ſeinem gänzlich unmotivitten Ausfall gegen
Die Redaction des Darmſtädter Tagblatts.
uns Veranlaſſung gab.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei,