Darmstädter Tagblatt 1877


18. April 1877

[  ][ ]

RLUvTLSLUI

Abonnementpreiß
8 Mark jährlich inck. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Umtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 3o Pf. pro Quartal
ncl. Pofaufſchlag und Beſtellgebühr.

1

(Frag= und Anzeiges(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:

6.

Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärtz
von allen ſoliden Annoneen=Expe
ditionen.

140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Lreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Parmſtadt.
137N
L75.
Mittwoch den 18. April,

Gefunden: zwei Regenſchirme. - Verloren: ein Operngucker.
Entlaufen: ein Pudelhund, weiß mit braunen Flecken, lange braune Ohren, geſchorene Vorderpfoten.
Darmſtadt, den 17. April 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
In unſerer Bekanntmachung vom 15. Februar v. J. haben wir bereits veröffentlicht, daß Beſchwerden bezw. Berufungen
gegen Verfügungen der Bürgermeiſtereien, ſowie gegen Beſchlüſſe der Gemeindevertretungen (Stadtverordneten=Verſammlung, Ge=
meinderath
) ſehr häufig weder zur gehörigen Zeit noch an der gehörigen Stelle vorgebracht werden. Hierzu kommt, daß in einem
oder dem anderen der hier erſcheinenden Blätter faſt täglich eine Correſpondenz erſcheint, welche über Nichtbeſeitigung öffentlicher
Mißſtände klagt und Abhülfe verlangt, ohne daß die Behörde, welche man für den Uebelſtand verantwortlich machen will, genannt
wird. Weit daeon entfernt, dieh Berechtigung und faſt mehr noch die Pflicht der Preſſe zu verkennen, öffentliche Uebelſtände
ohne Rückſicht zu beſprechen und zu rügen, waren wir ſtets bemüht allen berechtigten Klagen in dieſer Beziehung. ſo weit thunlich,
abzuhelfen. Geſetz und Geſchäftsgang erlauben es aber vielfach nicht, in Anordnungen einer vorderen Inſtanz ohne Weiteres ein=
zugreifen
oder von Amtswegen auf vage, die rechtliche Seite der Sache nicht klarſtellende Artikel hin, eine Abhülfe eintreten zu
laſſen. Selbſtverwaltung und Geſetzeskenntniß ſind unzertrennlich. Soll daher die Bevölkerung in den Stand geſetzt ſein, ſtatt
ſich in unfruchtbaren Erörterungen und Klagen zu ergehen, ihr Recht unverzüglich bei der einſchlagenden Behörde geltend zu
machen und im vorgeſchriebenen Inſtanzenzug weiter zu verfolgen, ſo muß ſie vor allen Dingen mit den weſentlichſten Competenz=
Beſtimmungen vertraut ſein. Von dieſen Geſichtspunkten geleitet, ſehen wir uns veranlaßt, das Nachſtehende zu veröffentlichen:
1) Gegen Verfügungen, Beſchlüſſe und Anordnungen der Bürgermeiſter, ſowie der ſtädtiſchen Vollzugsorgaue und der
Vollzugsorgane der Gemeindeverwaltung findet eine Beſchwerde an das Kreisamt ſtatt. Der Rekurs muß, bei der Ver=
meidung
des Verluſtes, innerhalb einer Friſt von 4 Wochen, vom Tage nach der Zuſtellung oder Bekanntmachung der Ent=
ſcheidung
an gerechnet, bei dem Kreisamte angezeigt, und binnen derſelben Friſt gerechtfertigt werden. Gegen die Entſcheidung
des Kreis amts findet Berufung an Großherzogliches Miniſterium des Innern ſtatt. St=O. Art. 120. L. G.=O. Art. 95.
2) Gegen Beſchlüſſe der Stadtverordneten=Verſammlung bezw. des Gemeinderaths finder Beruſung an den Kreis=
Ausſchuß ſtatt. Hinſichtlich der Friſten gilt das unter poſ. 1 Gejagte. Gegen die Entſcheidung des Kreisausſchuſſes kann an
den Provinzialausſchuß rekurirt werden. St=O. Art. 120. L.=G.=O. Art. 95. Kr.= u. Prov=Ordn. Art. 48. III.
4 und 67.
3) Beſchwerden gegen Verfügungen des Polizeiamts Darmſtadt ſind im Allgemeinen ohne bindende Friſtbeſtimmung bei
dem Kreisamte vorzubringen. Bei polizeilichen Zwangsmaßregeln gegen Einzelne ſteht dem Bedrohten ein Rekurs innerhalb 10
Tagen nach Ausführung der Zwangsmaßregel oder innerhalb der vom Polizeiamt beſtimmten Friſt, binnen welcher der Gehorſam
erwartet wird, an den Kreisausſchuß zu, gegen deſſen Entſcheidung an den Provinzialausſchuß rekurrirt werden kann. Art.
56 poſ. 3 der Städteordnung und Verordnung vom 22. Auguſt 1874.
Schließlich wird bemerkt, daß zunächſt alle lokalpolizeilichen Fnnctionen in Bezug auf Sitten=, Sicherheits=, Bau=,
Straßen=, Geſundheits, Feuer= ꝛc. Polizei innerhalb der Gemarkung Darmſtadt dem Polizeiamte dahier in erſter Inſtanz obliegen,
und daß insbeſondere der Stadtverordneten=Verſammlung eine Mitwirkung nicht competirt, es ſei denn, daß Polizei=Reglements er=
laſſen
werden, in welchem Falle die genannte Körperſchaft vor Erlaß des Reglements mit Gutachten gehört werden ſoll. Städte=
Ordnung Art. 56.
Darmſtadt, den 12. April 1877.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt
Küchler.

175

[ ][  ][ ]

656

R26.

Pferde=Verſteigerung.
Donnerſtag den 10. April, Nachmittags 3 Uhr,
lommen zwei Pferde, welche als Gewinne der Pferdemarkt=Lotterie nicht abgeholt wur=
den
, auf dem Pferdemarktplatz gegen gleich baare Zahlung mit unbedingtem
Zuſchlag zur öffentlichen Verſteigerung.

Darmſtadt.

Das Pferdemarkt=Comite.

3085a) Oeffentliche Ladung.
Nachdem über das Vermögen des Kauf=
manns
Wilhelm Herbſt von hier der förm=
liche
Concursprozeß erkannt worden iſt,
werden deſſen bekannte wie gerichtsunbekannte
Gläubiger zur Anmeldung ihrer Forderungen
aller Art und etwaiger Vorzugsrechte auf:
Mittwoch den 27. Juni l. J.,
Zimmer 21,
Morgens 10 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheil ſtillſchweigend er=
folgenden
Ausſchluſſes von der Maſſe, ſo=
wie
unterſtellt werdenden Verzichtes auf
Vorzugsrechte vorgeladen.
In dieſem Termin ſoll über die weitere
Behandlung dieſer Sache verhandelt werden
mit dem weiteren Anfügen, daß die nicht
perſönlich erſcheinenden oder nicht durch ge=
nügend
Bevollmächtigte vertretenen Gläu=
biger
als den Beſchlüſſen der Mehrheit
überall beitretend angeſehen werden ſollen.
Darmſtadt, den 6. April 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Klingelhöffer,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Bekanntmachung.
(Donnerſtag den 19. d. Mts., Vormit=
tags
um 10 Uhr, ſollen die bei verſchiede=
nen
Herrichtungen im Hospital vorkommen=
den
Maurer=, Steinhauer=, Zimmer= Weiß=
binder
= und Pflaſterarbeiten durch Submiſ=
ſion
vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, wo=
ſelbſt
auch die Submiſſionsofferten bis zu
obigem Termin einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 13. April 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
2976)
Ohly.

Bekanntmachung.
Die Lieferung von Kies aus der Beſſunger
Kieskaute auf den Friedhof und in die
Promenade auf der weſtlichen Seite der
Main=Neckar=Bahn ſoll auf dem Sub=
miſſſonsweg
vergeben werden. Die hierauf
bezüglichen Offerten ſind bis zum
Donnerſtag den 19. 1. Mts.,
.
Vormittags um 10 Uhr,
bei dem Stadtbauamt einzureichen, woſelbſt
Voranſchlag und Bedingungen zur Einſicht
offen liegen.
Darmſtadt, den 14. April 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
20986)

10360)
Jur Boachtung!
Die Huelle der meisten Krank-
heiten
ist unbestritten die Ver=
nachlässigung
der Erkältungen;
Heiserkeit u. Husten im Beginn
unbeachtet, haben leicht die be-
denklichsten
Folgey, als Lungen-
entzünduvg
, Schwindsucht ete. Das
einfachste und probateste Mittel
sind anerkannt die Stollwerck schen
Brustcaramellen, welche in allen
hervorragenden Geschäften und
den meisten Apothekenkäuflich sind.
2⁄₈i.
Fryisiarn er D annm
t S=hen
21⁄₈
27
AA-tAiniuiti

2960) Ein wenig gebrauchter Stehpult
von Nußbaumholz, ſowie ein Actengeſtell ſind
billig zu verkaufen. Heidelbergerſtraße 3.

2995) Ein neuer Güter=Rollwagen
ſein= und zweiſpännig zu verkaufen.
Näheres in der Exp. d. Bl.

2933) Eine geſpielte Paliſander Baß=
Zither von Hornſteiner und eine große
Ziehharmonika zu verkaufen. Beſſungen,
Sandſtraße 40, Hinterhaus.

3095) Stangen, Erbſenreiſer, Fich=
ten
mit Ballen liefert
Soderſtraße Nr. 52.
Dehn.

17

Hoooa-Hafee.
Braune, gelbe, grüne u. Speck=Java,
3 Ceylon=Sorten und ganz vorzüglichen
Demerary offerire zu billigen Preiſen.
Gebr. Kaffee zu Mrk. 1.90, 1.80,
Mrk. 1.70 u. 1. 60,
ſ alle rein von Geſchmack.
Georg Liebig Sohn.

Anerkennungs=
Diplom
Wien
1873.

Berustein-Fussbodenlack

von

Große ſilberne
Ehrenmünze
Königsberg
1875.

Pfannenschmidt & Hrueger
in D a nz i g
anerkannt der einzige Lack, welcher Jahre lang ſeinen Glanz u. Anſehen bewahrt.
Alleinige Niederlage für Darmſtadt und Umgegend bei
Carl Watzinger.
2184)
Louiſenplatz 4.
Cui
Ueber die

F. Ryeiſe''ſche urATTTTURCUUN-
Herrn P. Kneifel in Dresden. Durch den Gebrauch der von Ihnen erfundenen
Haarerzeugungs=Tinctur war ich ſchon nach 14 Tagen (wie ich Ihnen damals ſchrieb)
in die größte Hoffnung verſetzt, mein ſeit 5 Jahren faſt gänzlich verlorenes Haupthaar
wieder zu erhalten und bezeuge ich Ihnen jetzt noch nach 4 Jahren mit Vergnügen
und der vollen Wahrheit gemäß, daß ich durch dieſe vortreffliche Tinctur mein voll=
ſtändiges
Kopfhaar wieder erlangt habe. Ebenſo hat ſich daſſelbe hier bei anderen
Perſonen bewährt, welche ſich eben ſo wie ich, heute noch glücklich ſchätzen, ihr Haar
wieder erhalten zu haben. F. Noblick, Polizeiſergeant. Calau, d. 9. Dec. 1876.
In Darmſtadt nur zu haben bei W. Schäfer, Friſeur, Wilhelminenſtraße 23.
(1161
In Flac. zu 1, 2 und 3 Mark.
2

2685)
Amzugshalber
verkaufe von heute an meine ſämmtlichen Artikel in
Kurz, Galanterie=
Glas=, Porzellan= und
Spielwaaren
zu bedeutend ermäßigten Preiſen. Um zahlreichen Beſuch bittet
Hochachtungsvoll
A. Umamm,
Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 7.

von 20 pfg. per Rolle an
Billige Tapeten
empfiehlt

Eingang Hügelſtraße.

Awerl Stülzer, Karlſtraße

7.

[ ][  ][ ]

Cür Conſirmanden.
Mein Lager in Kmaben- und Mädehen- Hem-
dem
iſt auf das Vollſtändigſte aſſortirt und kann ich dieſelben
in Folge ſehr vortheilhaſter Shirting=Einkäufe zu ermäßigten
Preiſen verkaufen.
Ferner empfehle Taschemtücher in Leine, Battiſt
und Linon, weiß und farbig, geſäumt und ungeſäumt, in allen
Qualitäten und Größen, geſtickte und Spitzen Taschenlücher in
größter Auswahl.
Unterröche für Damen und Mädchen von einfachſter
bis zu eleganteſter Ausführung, ſowie
Mul-Ballist-oaconel
für Kleider ꝛc ꝛc.
Eohborgs Hachſolgor,
Großherzogl. Hoflieferant.

G Geſangbücher
zu billigen Preiſen empfiehlt
Georg Hol,
lorso
Eliſabethenſtraße. E
ba)
Eins Parthie
ceganter HnabenJuige
aus voriger Sommer-Saison habe im Preise bedeu-
tend
herabgesetzt.
Elisabethonstr. 9.
Adolph Dressel. Mahagoni= u. Ame
in Blöcken, ſowie eine Parthie gefräßte
Tiſchfüße, Conſ= zu haben bei ein voa Enſgchen billir zou versuken.
Wieſenſtraße 2.
⁷⁄₈
Für Glaſer.
zu u. ¼.u reine eichene Rahmen
el
enpfehlt Le Paedenheinhande. fer. Honbl., Hahr,
Geore
Dampfholzſchneiderei und Holzhandlung,
Bicoriaſtraße 32.
2865)
3124) Eine neie Hundshütte, füreinen 3125) Für Herrenhüte empfiechlt di=
beliebten
Randbürſten
Jagdhund paſſend, iſt zu verkaufen.
E. Seharmanr, Ludwigsplatz 6.
Rheinſtraße 53., [ ][  ][ ]

640

R7.

Schuhfabrik J. B. Litzendorſt.
aus Mainz.
Um meinen hieſigen zahlreichen Kunden Gelegenheit zu geben in bequemerer Weiſe als ſeither während der Meſſe
Bedarf zu decken, habe ich vom Montag den 16. d. M. ab einen vierwöchentlichen Verkauf meiner Fabrikate
Schloßgraben Nr. 13a, im Hauſe des Hrn. Achtolstätter
veranſtaltet. Auf folgende Preiſe mache ich noch beſonders aufmerkſam.
Herren=Zugſtiefel mit Doppelſohlen von 10 Mark Pfg. an,
Damen=Pantoffel von M. 2. 10, M. 3. 4. 5 Mark ab,
Damen=Zugſtiefel von M. 6., 7. 50 ab,
Kinderſtiefel nach der Größe verſchieden. Die Waare iſt ganz friſch. nicht ausgeletzt.
3039)

ihren

Einder.
& Enaben-Strohhüte
von den geringſten bis zu den feinſten Sorten, zu feſten billigen Preiſen, in großer
Auswahl.

2651)

A. Roserthal & Conp.,
16 Ernſt=Ludwigſtraße 16.

8
s Steinkohlen
ſowohl für Ofen= als Maſchinenbrand,
empfiehlt unter Garantie für deren/
Güte
Bernhardſl. Hachenburger,
42 Eliſabethenſtraße 42.

2658) Ein neues zweiſtöckiges Haus
mit großem Garten in ſchöner Lage zu
verkaufen. Näheres in der Exp.

975) Zimmer und Kabinet obereHeerd=
wegſtraße
37.
1065) Eck der Hoch= u. Kiesſtr. 34
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus drei
Zimmern, Küche ꝛc., per 1. April zu verm.
E
FeiD
4XTTTTTLAATAXTTTAIT
1090) 3 ſchön möblirte Zim= 2½
18
mer, zuſammen oder getrennt, Eli= O

2959) Holtenpulver,
Campher,
Span. Pieſier,
Pors. Insectenpulver,
Hottenspiritus,
Wanzentod
empfiehl.
Carl Watzinger.
Louiſenplatz 4.

3132) 4 kupferne, verzinnte, ſaſt
neue Keſſel m. Deckeln, darunt. 1groß. v.
30 L. u. 1 Waſſerk., ferner 1meſſing. groß.
Vogelkäfig zuverkaufen. Riedeſelſtr.66, Hofl.
3133) Eine große Parthie Blechflaſchen
und Verſandtkörbe für Lackfabrikanten u.
Materialiſten geeignet, ſind billig zu ver=
kaufen
. Magdalenenſtraße 8.

3134) Ein kräftiger Hahn,
Baſtard von la Flsche u. Créve-coeur
iſt zu verkaufen. 39 Rheinſtraße.

Vermiethungen.
128) Kiesſtraße 3 der mittlere Stock u.
die Manſarde getrennt oder zuſ. zu verm.
Näheres Kiesſtraße 18.
708) Wilhelminenſtraße 21 iſt ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
976) Beſſungen. Heidelbergerſtraße 89
iſt der 2. Stock anderweit zu vermiethen.
Ph. Wittmann.

ſabethenſtraße Nr. 42 bel Etane.
pe
e
xxAxxAnzTrrzrzzzrT.
1670) 1 unmöbl. Zimmer m. Cabinet
obere Rheinſtr. 1, Manſarde.
1569) Eine Parterre=Wohnung von vier
Zimmern, Küche, Kabinet und Zubehör zu
vermiethen. Wendelſtadtſtraße 51.
1659) Rheinſtraße 25 iſt die Par=
terre
=Wohnung an eine ruhige Familie zu
vermiethen. Preis 1100 Mark.
1662) Heinrichſtraße Nr. 18 der 2. Stock
zu vermiethen, bis 1. April beziehbar.
Näheres Nieder=Namſtädterſtraße 71.
1749) Eliſabethenſtraße 66 iſt der
obere Stock, 7 Piecen, zu vermiethen.
1753⁄Wohnungs=Vermiethung.
Im ehemaligen Chauſſeehaus iſt eine
ſchöne, geräumige, neu hergerichtete Wohnung
nebſt Gartenantheil, mit od. ohne Stallungen,
Remiſe ꝛc. baldigſt zu vermiethen. Daſelbſt
ſind auch 2 große, ausgezeichnet gute Keller
zu vergeben. Näheres bei
Steinle, Rheinſtraße 47.
1755) Alsbald beziehbar: 1 ſchönes
möblirtes Zimmer im 2. St. Beſſ. Carlſtr.3.
Daſelbſt ein kleineres in der Manſarde.
0
p
5
TxTrTzrzrrAaaLrzrXIX.
4 1979) Blumenthalſtraße 49 u. 8
nahe den Bahnhöfen iſt der 2. Stock
anderweit billig zu vermiethen und 5.
Abis 1. Juni zu beziehen. Näheres in 5
d4 Nr. 43 parterre daſelbſt.
4
L. Riedlinger.
2
N

v
TxxiTrxAxrAXTAXXAAXX
1977) Schloßgaſſe 3 ein freundl. un-
möbl
. Zimmer mit Boden am 12. April
zu beziehen.
Carlſtraße 22.

2097) Neckarſtraße 24 der
zweite Stock EEntreſol), beſtehend aus
6 neu hergerichteten Zimmern, Küche,
Bodenraum u. allem Zubehör, abge=
ſchloſſenem
Vorplatz, zu vermiethen
und event. gleich beziehbar.
2195) Wienerſtraße 11 iſt die Man=
ſarde
, 4 Piecen, Küche ꝛc., mit Glasabſchluſ
bis Mitte Mai anderweitig zu vermiethen.
2327) Ein freundl. Logis, 2 Zimmer
mit Kabinet und mit allen Bequemlichkeiten
auf 1. Juli zu verm. Niederramſtädterſtr. 59.
A. Foelir.
2397) Promenadeſtraße 37
ſchöne, neu hergerichtete Wohnung (7 Zim-
mer
m. Zubehör, Gas, beſond. Gärtchen ꝛc.)
zu vermiethen; kann ſofort eingeſehen
werden. Auskunft daſelbſt parterre.
2452) Louiſenſtraße 32 parterre iſt ein
möbl. Zimmer zu vermiethen u. bis Ende
April zu beziehen.
2497) Ein möblirtes Zimmer mit Ka=
binet
ſofort zu vermiethen.
Heerdwegſtraße 43.
2615) Martinſtraße 30 ein freundl.
Logis, 5 Zimmer mit allem Zubehör u. Gar=
tenbenutzung
ꝛc. zu vermiethen. Auch kann
ein Manſardenzimmer dazu gegeben werden.
2618) Frankfurterſtr. 5b iſt die obere
Etage, enth. 6 Zimmer, Küche nebſt allem
Zubehör, bis den 1. Juli zu vermiethen.
Näh. Karlſtraße 39.
Gg. Fey.
2662) Meine Parterre=Wohnung in der
oberen Annaſtraße Nr. 5, beſtehend in 4
lauch 5) Zimmern mit Cabinet nebſt allem
Zubehör iſt auf 1. Juli d. J. zu ver=
miethen
.
L. Hager.
2681) In Nr. 28 Eckhaus der Hügel=
und Reckarſtraße, iſt im mittleren Stock
ſein ſehr ſchönes Logis von 6 Zimmern ꝛc.
an eine ruhige Familie zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
v
G
p.
STTATAAxrzrxxy.
8
8
Ein Laden
2
O nebſt Comptoir, Wohnung und
d Werkſtätte u. ſ. w. ſind zu verm.
5 Näheres Carlſtraße 24.
P.

pE.
TTTTTTTAAAxxxrAxL Axx.
2765) Der untere Stock, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche u. allen Bequemlichkeiten
2913) Ein ſchönes Logis zu vermiethen. an eine ruhige Familie zu vermiethen und
gleich zu beziehen. Beſſ. Karlſtraße 47.

[ ][  ][ ]

841

5 2776) In meinem neu erbauten Hauſe,
Ecke der Soder= u. Teichhausſtr. 2, iſt der
1. u. 2. Stock, jeder aus 5 Zimmern mit
allen Bequemlichteiten, nebſt Manſarde,
beſiehend aus 4 Zimmern, Küche u. Kabi=
net
, zu vermiethen u. bis 1. Juni zu be=
H. Freundl, Metzger.
ziehen.
2781) Lindenhofſtraße 1 iſt der dritte
Stock zu vermiethen, enthält 4 Zimmer
mit Glasabſchluß und allen hierzu erfor=
derlichen
Bequemlichkeiten. Näheres im
Seitenbau bei L. Wagner, Schreinermſtr.
2909) Hochſtraße 23 der mittlere Stock,
4 Zimmer ꝛc. enthaltend, Mitgebrauch der
Waſchküche und des Bleichplatzes, Ende Mai
beziehbar. Näheres in der Manſarde daſelbſt.
2910) Eine Wohnung mit 5 Zimmern
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu vermie=
then
. Näheres im 2. Stocke, Nieder=
Ramſtädterſtraße 43.
Daſelbſt eine Manſardenwohnung für
eine einzelne Dame.
2912) Promexadeſtraße 38
iſt der 3. Stock, 5 Piecen ꝛc., ſowie die
Manſarde, 3 Zimmer, 2 Kammern ꝛc.,
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Näheres parterre.
3063) Rheinſtraße 16 vorn heraus ein
möblirtes Zimmer, 3. Stock.
3014) Wienerſtraße Nr. 5 iſt der mitt=
lere
Stock zu vermiethen u. gleich beziehbar.
3018) Ein Manſarden=Logis (Stube,
Kabinet, Küche, Küchenkammer, Holzſtall,
Keller, abgeſchloſſ. Vorplatz) Hügelſtraße 57.
k. 3029) Ein kleines Manſardenlogis ar
eine einzelne Perſon zu vermiethen.
3145) Holzſtraße Nr. 1 iſt ein Par=
terre
=Logis zu vermiethen. Daſſelbe kann
auch als Laden hergerichtet und ſogleich be=
zogen
werden.
3146) Loniſenſtraße 28 im Seitenbar
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
3147) Bleichſtraße 34 ein möbl. Zim=
mer
zu vermiethen.
3148) Alexanderſtr. 11 ein kleines Lo=
gis
; daſelbſt eine Stube ohne Möbel zu
vermiethen. Näheres im Seitenbau.
3149) Der 2. Stock Nr. 68 an der
Kapelle iſt bis zum 1. Juli beziehbar.
3150) Hofſtallſtraße Nr. 6 ein freund=
liches
Logis von 3 Zimmern und Zubehör
für 200 fl. zu vermiethen. Näheres Eliſa=
bethenſtraße
bei Ch. Böhler im Laden.
3151) Ein Manſarden=Logis zu ver=
miethen
. Karlſtraße 22.
3152) Ein freundliches Logis, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche u. ſonſt allen Be=
quemlichkeiten
, zu vermiethen ſund ſogleich
zu beziehen. Gardiſtenſtraße Nr. 31.
3153) Schwanenſtraße 43 iſt der mitt=
lere
Stock und die Manſarde nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
3154) Frankjurterſtr. 7 ein möbl. Zim=
mer
, gleich beziehbar, zu vermiethen.
Auskunft bel Etage.
3155) Ein großes möbl. Zimmer nach
der Straße zu vermiethen. Erbacherſtr. 18.

R 18

8135)

GGtaUmitormem

mit Gold= und Seidenſtickereien, Mläſtär-Rörke, Gehzbracken,
Laivrér-Röche, ſowie alle Civil-Anzüge werden unzertrennt chem. ge=
reinigt
, ohne Farbe und Facon etwas zu verändern in der
Schönfürberei und chem. Kunſtwaſcherei von
Charlatte Böhler
E.26 Eliſabethenſtraße 26.-.

3037) Mein Büreau befindet ſich vor=
erſt
, wie ſeither, Ecke der Sand= u. Saal=
bauſtraße
Nr. 32, Eingang in der Saal=
banſtraße
.
Im Beſitze aller Acten, welche in der
auf mich übergegangenen Advokatur des
verſtorbenen Großh. Hofgerichts=Advokate:
Dr. Vogel entſtanden ſind, erſuche ich alle
Intereſſenten, welche erledigte Acten und in
der Advokatur übergebene Urkunden zurück
zu erhalten wünſchen, ſolche innerhalb vier
Wochen bei mir in Empfang zu nehmen.
Dr. G. Gervinus,
Hofgerichts=Advokat.
3034) In der Induſtrie=Schule des
Alice=Vereins können noch Hospitantinnen
für Buchführung (4 St. wöchentl. Schul=
geld
20 M.) und für Sticken und Fein=
ſtopfen
(4 St. wöchentl. Schulgeld 15. M.)
aufgenommen werden.
Der Vorſtand.
An= und Verkau
von Hüuſern u. Liegenſchaften aller
Art am hieſigen Platze u. auswärts
beſorgt unter; prompter und billigſter Be=
dienung
das Logisnachweiſungs=Büreau
Ph. Thüringer,
Schulſtraße 11.
2499)
2946) Es wird ein Kind in Pflege ge=
nommen
. Wo? ſagt die Exp.
2631) Eine hieſige Lederhandlung ſucht
unter günſtigen Bedingungen einen Lehrling
zu engagiren. Näh. bei der Exp. d. Bl.
1764) Offene Lehrſtellen bei
H. Emmel, Hof=Schloſſermeiſter.
2818) Einen Lehrjungen ſucht
C. Nockel, Spenglermeiſter.
3047) Einen Lehrling ſucht
Nieder=Ramſtädterſtr. 9. Baumgard, Schr.
3053) Ein Müdchen, das per=
fect
bügeln kann, ſucht noch einige Tage
beſetzt zu haben. Döngesborngaſſe 4.
3057) 2 brave Arbeiter können Schlaf=
ſtätte
erhalten. kl. Ochſengaſſe 7. 2. St.
3062) Für Kapitaliſten.
Eine 59 erſte Hypotheke von fl. 11,000
zu cediren.
3081) Eine große Gartenbank, ein ge=
brauchter
Lederſeſſel und ein großes eiſernes
Schild zu verkaufen.
Wilhelminenſtraße 17 rechts, 1. Stock.

Bekanntmachung.
Die am 12. April d. J. abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt und können
die Abfuhrſcheine auf hieſiger Bürgermei=
ſterei
in Empfang genommen werden.
Beſſungen, den 17. April 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
3136)
Demmel.
Alberl Behrend,
3137)
pract. Zahnarzt,
Frankſurt a. M. gr. Gallusſtraße 9.
Mittwoch jeder Woche für die Bewohner
von Darmſtadt zu ſprechen.
2951) 6500 Mark werden auf erſte
Hypothek gegen doppelt gerichtliche Sicher=
heit
zu leihen geſucht. Beſſunger Sand=
ſtraße
40, Hinterhaus.
3079) Eine Schreinerwerkſtätte wird zu
miethen geſucht. Näheres Pancratiusſtr. 30.
Auch wird daſelbſt gebrauchtes Schreiner=
werkzeug
gekauft.
Geſucht!
Ein älteres Mädchen, das ſich jeder Haus=
ſarbeit
unterzieht, waſchen u. bügeln kann,
alsbald geſucht. Gute Zeugniſſe verlangt.
WoL ſagt die Exp.
3138) Ein Mann, der Sprachkenntniſſe
beſitzt und mit Buchführung und Corre=
ſpondenz
vertraut iſt, ſucht Beſchäftigung
und würde auch zu Hauſe deutſche, engliſche,
franzöſiſche ꝛc. Abſchriften verfertigen.
Gefl. Offerten befördert die Exp. d. Bl.
3139) Es können 2 anſtändige Arbeiter
Schlafſtellen erhalten. Schuſtergaſſe 17.
3140) Als Herrſchaftskutſcher
oder in ähnlicher Eigenſchaft wird für einen
durchaus zuverläſſigen Mann von 40 Jahren
aus dem Hinterland, der ſeit 20 Jahren
mit Pferden umgegangen iſt, alle Arbeiten
lauch ökonomiſche - verſteht und die beſten
Zeugniſſe beſitzt, Stelle geſucht.
Näheres Liebigſtraße 6 mittl. Stock.
3141) Eine perfekte Kleidermacherin wünſcht
in u. außer dem Hauſe Beſchäftigung und
unternimmt alle Veränderungen des Kleides
uuter Zuſicherung reellſter u. billigſter Be=
dienung
. Näh. Obergaſſe 20. 2 Tr. hoch.
3142) Ein tüchtiger zuverläſſiger Bau=
zeichner
kann bei Unterzeichnetem ſofort
eintreten.
H. Möfſinger, Architekt.
176

[ ][  ]

642

R75

Eiſenbahn=Frachtbriefe
ord. Gut Märk 7, Eilgut Mark 8 pr. 1000.
C. C. Witlich'ſche Hoſbuchdruckerei.

3143) Ein Schreiner kann eintreten 3144) Eine Pfauen=Taube iſt zuge=
bei

Gg. Klenk. flogen. Gr. Kaplaneigaſſe 11.

Mittwoch 18. April: Concert von Frau Peſchla=
Leutner.
Samstag 21. April: Abendunterhaltung des Ge=
ſangvereins
Liedertafel.
Mittwoch 25. April: General=Verſammlung der
Aktien=Geſellſchaft für Gasbeleuchtung.

Getaufte, Getraute und
Beerdigte bei der Beſſunger
Gemeinde.
Getaufte.
Am 5. Mürz: Dem B. und Hutmacher Cornel
Dillmann II. eine L., Louiſe, geb. am 5. No=
vember
1876. Am 11.: Dem Kaufmann und
Bankkaſſier Friedrich Rohde eine L., Anna Mar=
garethe
Emilie, geb. am 8. Februar. Dem Tag=
löhner
Johannes Horſt 1. ein S., Heinrich Adam,
geb. am 10. Febr. Am 13.: Dem B. zu Darm=
ſtadt
und Knopfmacher Ludwig Bernhard Beck ein
S., Ludwig Bernhard, geb. am 17. Febr. Am
15.: Dem B Bierbrauer und Gaſtwirth Ludwig
Lautenſchläger ein S. Ludwig, geb. am 31. De=
zember
1876. Am 18.: Dem Briefträger Caspar
Joſt ein S., Johann Friedrich, geb. am 6. März.

Dem B. und Heizer Jakob Wittmann 1V. eine
L. Eliſabeth, geb. am 21. Feb. Dem Büreau=
gehülfen
Heinrich Behringer eine L, Margarethe,
geb. am 6. März. Am 25.: Dem Knabenlehrer
Ludwig Chriſtian Reichmann eine L., Charlotte
Meline, geb. am 5. März
Getraute.
Am 4. März: Der B. und Maurer Friedrich
Lugwig Andreas Geyer, des Geora Ludwig Geyer
ehel. led. S., und Marie Anna Eckel aus Reichen=
bach
, des Peter Eckel daſ. ehel. led. L. Am 11.:
Der B. und Schreiner Georg Schmidt, des B.
und Maurers Johann Adam Schmidt ehel. led.
S., und Margarethe Ewald, des verſt. B. und
Schneidermeiſters Georg Michael Ewald ehel. led.
L. Der Taglöhner Johannes Horſt 1. ein Witt=
wer
, und Margarethe Eliſabethe Kraf, geb. Wesx
eine Wittwe aus Weiterſtadt.
Beerdigte.
Am 8. Mürz: Der B. und Ackermann Hermann:

Jacobi, alt 66 J. 19 T, ſtarb am 6. März. Am
12.: Anna Eliſabethe Lang geb. Wörtge aus
Reinheim, Ehefrau des Joh. Jakob Lang dahier,
alt (5 J. 1 M. 16 T., ſtarb am 10. März Am
14.: Peter Geyer, außer hel. S. der verſtorbenen
Eliſabethe Charlotte G yer, alt 18 J. 1 M. ſtarb
am 12. März. Am 17.: Eva Marie Jhrig geb.
Braner aus Beerſelden, Ehefrau des Schuhmacher=
meiſters
Friedrich Ihrig dahier, alt 28 J. 6 M.
4 L. ſtarb am 14. März. Am 29. März zu
Buſſeldorf: Aletta Kraus 9.b. Eichhorn, Ehefrau
des Dr. Med. Guſtav Kraus. alt 52 J., ſtarb am
24. März. Am 30.: Der B. und Bahnwärter
an der Main=Neckarbahn Johann Peter Mayer
aus Eberſtadt, alt 53 J. 5 M. 20 L., ſtarb am
28. März. Am 31.: Marie Katharina Blößer
geb. Baldauf aus Reinheim, Ehefrau des Schneider=
meiſters
Johannes Blößer, alt 27 J. 10 M. 20 T.
ſtarb am 29. März.

Mittheillungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, den 18. April.
In der am 16. April ſtattgefundenen Kreisausſchußſitzung
wurden verſchiedene Wirthſchaftsconceſſionen (vier Stück) ertheilt, ſowie
eine Dampfleſſelanlage in Pfungſtadt genehmigt; ferner fuͤr mehrere Land=
arme
die Verpflegungskoſten auf die Kreiskaſſe uͤbernommen, andere dage=
gen
zurlckgewieſen, ferner das Reglement für umherlaufende Hunde in
Darmſtadt und Beſſungen, ſowie ein Feldpolizeireglement für Darmſtadt
genehmigt, endlich das Urtheil, das Standesamt in Beſſungen betr., feſige=
ſellt
. Durch den Tod des Herrn Bopp und die Abweſenheit des Herrn
Büchner in Berlin beſteht der Kreisausſchuß nur noch aus fünf Perſonen.
Fehlt ein Mitglied, ſo iſt der Kreiskausſchuß beſchlußunſähig, da für dieſen
nach dem Geſetz keine Erſatzmänner beſtehen -ein mißlicher Umſtand, dem
durch Geſetz abgeholfen werden müßte. Für den Provinzialausſchuß ſind
im Geſetz die Erſatzmänner gewahrt.
D. 3t9.
- In Anerkennung der Verdienſte, welche ſich Hr. Geh. Medicinal=
rath
Werner um die Gemeinde Beſſungen erworben wurde, demſelben
von dem Ortsvorſtand das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde verliehen.
C Geſtern Nachmittag um 31 Uhr wurde das Urtheil in der An=
Hageſache gegen Lud. Knöß und Georg Berz von Arheilgen verkündigt.
L. wurde wegen Wechſelfaͤlſchung und Betrug zu 3½ Jahre Zuchthaus
verurtheilt, Berz der Beihualfe zum Betrug für ſchuldig erkannt, erhielt
21 Monate Geſängniß. Außerdem wurden K. die bürgerlichen Ehrenrechte
auf die Dauer von 2 Jahren aberkannt.
Die viel erwähnte Schwurgerichtsverhandlung gegen den der Wech=
ſelfälſchung
angeklagten Fabrikanten A. Martenſtein von Offenbach
iſt nunmehr auf Donnerstag den 26. dſs. Mis. fixirt worden. N. H. Vbl.
Künftigen Donnerstag gelangt der 4. Preis der Pferdemarkts=
lotterie
zur Verſteigerung. Das betr. Loos wurde bekanntlich von einem
Colvorteur gefunden und hat der rechtmäßige Eigenthümer bis jetzt ſich
noch nicht gemeldet. Der Steigerungs=Erlös wird einſtweilen deponirt
werden.
Die Schauſtellung der=Dame ohne Unterleib' iſt pollzeilich inhi=
birt
worden.
Beſſungen. Heute erging ſeitens der Bewohner der Forſtmeiſter=
und Schulſtraße ein polizeilichen Schutz verlangendes Schreiben gegen die
auf dem Forſtmeiſterplatz lagernde Bande Zigeuner an die Gr. Bürger=
meiſterei
. Gleichzeitig wird. darin auch auf die ſofortige Entfernung
gediungen.
Paſſagiergut auf der Main=Neckar=Bahn kann künf=
tig
mit der Adreſſe des Reiſenden verſehen werden reſp ſeinem Abſteig=
quartier
und wird dann, ohne daß ſich der Reiſende darum zu kümmern
braucht, dorthin gebracht. Practiſch und nachahmungswerth!
Mainz. 14. April. Der Verwaltungsrath der Heſſ. Ludwigsbahn
hat beſchloſſen, bei der am 26. April ſtattfindenden Generalverſammlung
die Vertheilung einer Dividende von nur pCt. zu beantragen, obwohl

die Reſultate des abgelaufenen Betriebsjahres gegen diejenigen des voraus=
gegangenen
Jahres nicht zurückſtehen. Es ſoll dagegen ein entſprechender
Uebertrag auf neue Rechnung erfolgen und eine höhere Dotirung der ver=
ſchiedenen
Fonds vorgiſchlagen werden.
Worms. 13. April. Dem ſoeben offenliegenden Voranſchlag
des Bürgermeiſters über die Einnahmen und Ausgaben der Stadt
Worms im Jahre 1877 entnehmen wir nachſtehende Notizen. Die Seelen=
zahl
beträgt 16594, die Zahl der Ortsbürger 1892, der Gebäude 1678.
Das Normalſteuerkapital an Grundſteuer, CCommunal=) Einkommenſteuer=
kapital
ſowie Gewerbſteuerkavital beziffert ſich auf 484917 M. Die Ge=
ſammtſchulden
beiragen 1482107 M. 8 Pf., das Vermoͤgen 2775620 M.
73 Pf. Die ordentlichen Einnahmen betragen 209714 M. 80 Pf.
1179043 M. 50 Pf. im vorigen Jahre): die außerordentlichen Einnahmen
256.407 M. 87 Pf. (hierunter 29.571 M. 5 Pf. Erſatz von Kriegskoſten,
130000 M. Staatsbeitrag zum Neubau eines Gymnaſial= und Realſchul=
gebäudes
). und die Unlagenbetragen 222775 M. und zwar auf das Comnu=
nalſteuerkapital
der Einwohner und Forenſen 219,000 M., auf das Com=
munalſteuerkapital
der evangeliſchen Einwohner 2300 M. und der katholi=
ſchen
Einwohner 1475 M. Die ordentlichen Ausgaben betragen 431701
M. 25 Pf., hierunter für Kap'talzinſen 68858 M. 11 Pf. Unterhaltung
der öffentlichen Anlagen 3650 M., Straßenbeleuchtung 10399 M. 34 Pf.;
Entwäſſerungsanſtalten 9425 M. Unterhaltung der Dämme 29151 M.,
Beitrag zum Gymnaſialfond 23077 M. 5 Pf, Unterſtützung Hilfsbedürf=
tiger
30,207 M. 69 Pf. und Beſoldungen 133.506 M. 53 Pf. Die außer=
ordentlichen
Ausgaben beziffern ſich auf die Summe von 254196 M. 42
Pf. und zwar für zurückzuzahlende Kapitalien 18,044 M. 23 Pf.,
Erbauung von Schulhäuſern 130000 M. und K iegskoſten 23794 M.
51 Pf.
W. Z.
- Zur Beachtung für Mütter. Bei den jetzt immer wärmer
werdenden Tagen ziehen Nachmittags ganze Schaaren von Kindermädchen
mit den zierlichen Wägelchen und den Kindern hinaus ins Freie, um die
Kleinen die friſche wohlthuende Luft einathmen zu laſſen. Vorn auf dem
Wügelchen liegt gewöhnlich eine mehr oder weniger fein geſtickte Decke von
weißer Farbe und das Auge des zarten Säuglings iſt gezwungen, den durch
die weiße Farbe der Decke hervorgebrachten blendenden, ſcharſen Reflex der
Sonnenſtrahlen auszuhalten. Die meiſten Eltern ſcheinen nicht zu wiſſen,
daß dies für die Gehkraft des Kindes von den ſchlimmſten Folgen ſein kann
und bei längerer Dauer und öfterer Wiederholung einen ungeahnten Scha=
den
am Auge hervorbringen muß. Wir machen daher die Eltern ganz be=
ſonders
darauf aufmerkſam, daß gerade die weiße Farbe diejenige iſt, welche
ſich am wenigſen für Decken auf Kinderwagen eignet. Die beſte Farbe
iſt jedenfalls grün' oder blau' Diejenigen, denen das Obengeſagte
nicht einleuchtet, erinnern wir an die Wirkung des Schnees auf das Auge
eines erwachſenen Menſchen beim Reflex der Sonnenſtrahlen im Winter,
welche dann aber offenbar nicht die Kraſt entwickeln können, wie im April
oder einem ſpäteren Monate.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.