AUASTUL SLUI
(Frag= und Anzeiges(att.)
Abonnementspreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Ruswärts werden von allen
Poſt=
äimtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 30 Pf. Pro Quartal
incl. Poſauſichlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenomnem in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Exp=
ditionen.
140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.
W 56.
Dienſtag den 20. März.
1877
248) Bekanntmachung.
Die Lieferung des Bedarfs an Schreib=,
Pack= und Copir=Papier, ſowie an Blau=
und Rothſtiften für die hieſige Kaiſerliche
Ober=Poſtdirection, 8 Poſtämter und 1
Te=
legraphenamt ſoll im Submiſſionswege
ver=
geben werden. Reflectanten wollen ihre
Anerbietungen ſchriftlich unter Beifügung
von Proben bis ſpäteſtens zum 28. d. Mts.
einreichen. Die Lieferungs=Bedingungen
lönnen bei der hieſigen Ober=Poſtdirection
eingeſehen werden.
Darmſtadt den 16. März 1877.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
In Vertretung:
Husadel.
Bekanntmachung.
Am 23. u. 24. Mürz 1877.
Vor=
mittags 9 Uhr,
lommen in der Turnhalle der Turngemeinde
Woogsplatz Nr. 5, aus der ſtädtiſchen
Tanne nachverzeichnete Holzſortimente zur
Verſteigerung:
1136 Rm. kiefern Scheitholz,
504 „
Knüppel (Prügel),
„
12280 Stück „ Wellen,
444 Rm. „ Stöcke.
Das Holz iſt von vorzüglicher
Quali=
tät. Am erſten Tag kommt das Scheit=
und Prügelholz, den zweiten Tag die
Wel=
len und Stockholz zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 13. März 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
1959) Appfel, Beigeordneter.
2149) Verſteigerung.
Mittwoch den 21. März, Vormitt. 10 Uhr,
läßt die Jacob Bölker II. Wtwe. zu,
Arheilgen: 1 Pferd, 1 Wagen, 1 Pflug,
Egge u. Pfuhlfaß gegen gleich baare Zahlung
öffentlich verſteigeru.
2150) Verſteigerung.
Freitag den 23. März, Vormittags
10 Uhr, läßt Daniel Miſchlich in der
großen Kaplaneigaſſe Nr. 24 ſehr gut
er=
haltenes eichenes Bauholz gegen gleich baare
Zahlung verſteigern.
Holz=Verſteigerung.
Das in dem Walde der Großherzoglichen/
Landes=Waiſen=Anſtalt (Diſtrict
Waiſen=
haus=Tanne) für 1877 aufgearbeitete kiefern
Stamm= und Brennholz, nämlich:
236 Stämme - 17892 Feſtmtr. halt,
470 Rmtr. Scheiter,
97 „ Knüppel,
174 „ Stöcke und
39 Hundert Wellen
wird in nachſtehender Weiſe zur
Verſtei=
gerung kommen:
a) das Stammholz:
Freitag den 23. März l. J. an Ort
und Stelle:
b) das Brennholz:
Montag den 26. März l. J. in dem
unteren Saal der Turnhalle, Woogsplatz 5.
Die Verſteigerungen beginnen an jedem
der genannten Tage Vormittags um 9 Uhr.
Darmſtadt, am 12. März 1877.
Der Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe=
Rechner:
Wagner.
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von den verſchiedenen Quellen mit u. ohne
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Darmstadt, 15. März 1877.
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Indem ich den Empfang der Neuheiten in
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hiermit ergebenſt zur Anzeige bringe, halte ich mein reich
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tirtes Lager darin geneigter Anſicht empfohlen.
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8429) Bleichſtraße 40 ein Manſarden=
Logis zu vermiethen.
8652) Gardiſtenſtraße 7 ein Logis zu
vermiethen.
9299) Eck der Arheilger= und
Kaup=
ſtraße ein Logis (bel Etage, beſtehend aus
3 Zimmern mit ubgeſchloſſenem Vorplatz.
Küche, Keller, Speicher, Antheil an der
Waſchküche nebſt Garten für 275 M. zu
vermiethen und ſofort zu beziehen. Zu
erfragen Bleichſtraße 39.
4) Liebigſtraße 3 im 3. St.
möb=
lirtes Zimmer zu vermiethen.
204)
Beſſungen.
Ecke der Sand= u. Heidelbergerſtraße 46
iſt ein ſchönes Logis zu vermiethen.
399) Beſſunger Carlſtraße 8 iſt die
Manſarde, bis 1. April beziehbar, zu verm.
453) Neckarſtraße 1 im Hinterhaus
Zimmer mit Alkoven, auf Wunſch möblirt,
per Ende März zu vermiethen.
Näheres im Vorderhaus parterre.
404) Beſſungen. Wittmannſtraße 18 die
Manſarde, beſtehend aus 2 Zimmern,
3 Kabinetten, Küche nebſt allen
Bequem=
lichkeiten, ſofort zu verm.
J. Berth.
579 Waldſtraße 24 erſter Stock 2 große
ſchön möblirte Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang einzeln oder zuſammen zu verm.
616) Untere Riedeſelſtraße 68 parterre
2 möbl. Zimmer zu vermiethen.
647) Neckarſtraße 15: mittlerer Stock,
4 ſchöne Zimmer u. Kammern, Küche,
Zu=
behör, Glasabſchluß; oben zu erfragen.
806)
Liebfrauenſtraße 67
ein kleines Logis zu vermiethen
893) Magdalenenſtraße 14 iſt im
Vor=
derhaus ein Logis zu vermiethen.
1176) Ein hübſch möbl. Zimmer mit
Ausſicht auf den Ludwigsplatz iſt zu
ver=
miethen und ſofort zu beziehen.
Carl G. Faber,
Ludwigsplatz 8, 1 Stiege hoch.
1311) Heinrichſtraße Nr. 100 Manſarde
2-3 Zimmer unmöblirt.
1254) Bleichſtraße O einmöbl. Zimmer.
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53 1446) Eine neu hergeſtellte
Man=
d6 ſarde zu vermiethen und ſogleich be= N
4.
45 ziehbar. 4 Wilhelminenſtraße .
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1670) 1 unmöbl. Zimmer m. Cabinet,
obere Rheinſtr. 1, Manſarde.
1569) Eine Parterre=Wohnung von vier
Zimmern, Küche, Kabinet und Zubehör zu
vermiethen. Wendelſtadtſtraße 51.
1447) Promenadeſtraße 37
ſchöne, neu hergerichtete Wohnung (7 Zim
mer m. Zubehör, Gas, beſond. Gärtchen ꝛc.
demnächſt zu vermiethen; kann ſofort
ein=
geſehen werden. Auskunft daſelbſt parterre.
1571) Zu vermiethen: Beſſunger
Carl=
ſtraße Nr. 53 ein freundliches Zimmer mit
geräumigem Cabinet an ein oder zwei
Frauenzimmer.
1755) Alsbald beziehbar: 1 ſchönes
möblirtes Zimmer im 2. St. Beſſ. Carlſtr.3.
Daſelbſt ein kleineres in der Manſarde.
u
GLON
Web
TTAAaATTaTTaa,
2 1870) Möbirte Zimmer.
z¾
Eichbergſtraße Nr. 24.
1
pTVBupu.
ppVL.
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1873) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen
Holzſtraße Nr. 10.
1884) Die Parterre=Wohnung
Mühl=
ſtraße Nr. 39, enthaltend 5 geräumige
Zimmer, Küche u. ſ. w. unter Glasabſchluß
iſt Wegzugshalber an eine ruhige Familie
anderweit zu vermiethen.
Näheres Mühlſtraße Nr. 37.
1890) Ein Laden nebſt Comptoir,
Wohnung und Werkſtätte ſind
ander=
ſ weitig zu vermiethen. Ph. Weber,
Carlsſtraße Nr. 24.
1934) Liebigſtraße Nr. 9 iſt der 3. Stock,
6 Zimmer mit Zubehör, zu vermiethen u.
baldigſt zu beziehen.
F. Büdinger.
1935) Aliceſtraße 8 u. 6 nächſt der
Frankfurterſtraße iſt die bel Etage ſammt
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
alsbald zu beziehen.
1936) Hochſtraße 27 iſt die Parterre=
Wohnung von 5 Piecen ꝛc., oder auch die
Manſarde von 4 Piecen ꝛc. zu vermiethen.
Zu erfragen 2 Stiegen hoch daſelbſt.
1937) In meinem neu erbauten Hauſe,
Beſſ. Herrngartenſtraße, gegenüber dem oberen
Herrngartenthor, iſt der 1. u. 2. Stock, aus
je 4 Zimmern beſtehend, mit ſchöner
Aus=
ſicht und allen Bequemlichkeiten, ſofort
be=
ziehbar, zu verm. Conr. Wittmann.
2115)
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1978) 2 kleine Wohnungen für M. 172.
und M. 160. zu vermiethen. Rheinſtr. 47.
2908) Mathildenplatz 5 iſt der
mitt=
lere Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, 2
Cabinetten mit allem Zubehör, zu verm.
und Anfangs Juni zu beziehen.
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2081) Frankfurterſtraße eine d=
4 Wohnung von 8 Zimmern Hoch=Par=
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Veranda, Gartenantheil und allen
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dé ſonſtigen Bequemlichkeiten verſehen, per P=
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früher, zu beziehen.
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B. L. Trier, Ludwigſtraße.
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2102) Zwer ineinandergehende und
zwei einzelne möblirte Zimmer zu
vermiethen Rheinſtraße Nr. 50.
2110) Gardiſtenſtraße Nr. 31 iſt
ein Logis, beſtehend aus drei freundlichen
Zimmern nebſt Küche und ſonſt allen
Be=
quemlichkeiten zu vermiethen und alsbald
zu beziehen.
2112) Zwei freundlich möblirte Zimmer
ſind an Schüler oder Einjährige mit oder
ohne Peuſion zu vermiethen Alexanderſtraße
Nr. 10, eine Stiege hoch.
2159) Eine freundliche Wohnung ſofort
zu beziehen. Gr. Ochſengaſſe 15.
2160) Ein ſchönes Logis zu verm. und
gleich zu beziehen. Gr. Kaplaneigaſſe 48.
2161) Beſſ. Carlſtraße 49 eine
Man=
ſarde, 2 Zimmer, 2 Cabinette, an eine
ru=
hige Familie zu vermiethen und Ende Mai
zu beziehen.
2162) Schulſtraße 14 iſt der 3. Stock
zu vermiethen.
L. B. Müller.
Vermiſchte Nachrichten.
2163) An Stelle des erkrankten Herrn
Verwalter Klett iſt Herr Lehrer
Reich=
mann ermächtigt worden, Gelder für die
Knabenarbeitsanſtalt in Empfang zu nehmen
und gültig zu quittiren.
Darmſtadt, am 18. März 1877.
Der Vorſtand
der Knaben=Arbeits=Anſtalt.
Oeffentlicher Vortrag
über:
Die nahe Wiederkunft Chriſti und die derſelben
vorher=
gehenden Gerichte
von L. A. Woringer
im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes (Rheinſtraße 12)
Dienſtag den 20. März, Abends 8 Uhr.
Eintritt für Zedermann frei.
Handelsſchule mit Penſionat in Miltenberg a. Main.
2036)
Beginn des Sommerſemeſters am 16. April d. J.
Vorbereitung für den kaufmünniſchen Beruf und zum Examen für den Einjährig=
Freiwilligen=Dienſt.
Proſpecte und nähere Auskunft durch
H. Prolter, Director.
[6882)
R56
hoy
Großherzogliches Gymuaſium.
Am 22. März Vormittags 10 Uhr wird im neuen Feſtſaal zur Feier
des 80. Geburtstags Sr. Majeſtät des Deutſchen Kaiſers ein Feſt=Actus
ab=
gehalten werden wozu wir die Angehörigen unſerer Schüler und die Freunde der
Anſtalt geziemend einladen.
Dr. Weidner.
Darmſtadt, den 20. März 1877.
2165) An Kaiſers Geburtstag findet ein Festmank
im Darmſtädter Hof ſtatt und ſind Liſten zum
ſEinzeichnen daſelbſt aufgelegt.
L.. Wiener.
2166)
A uf r u
Der Allgemeine Verein gegen Verarmung und Bettelei wird demnächſt
ſeine Thätigkeit beginnen.
Schon haben nicht wenige Männer und Frauen ſich bereit erklärt, dem Verein
als helfende Mitglieder zu dienen, doch macht die große Aufgabe, die demſelben durch
das Vertrauen ſeiner Freunde geſtellt iſt, eine weit zahlreichere Betheilung
wünſchens=
werth. Je mehr der Helfer und Helferinnen ſind, um ſo leichter wird es ihnen
mög=
lich ſein, ihr menſchenfreundliches Werk an den einzelnen Pflegbefohlenen erfolgreich und
ohne zu große Belaſtung des Einzelnen zu vollführen.
Darum ergeht an alle Solche, die noch Neigung tragen, dem Verein beizutreten,
oder die bekannten Wohlthätigkeitszwecke des Vereins durch perſönliche Arbeit zu
för=
dern, die herzliche Bitte, mit ihrer Meldung an den Vorſtand des allgemeinen Vereins
gegen Berarmung und Bettelei (Miniſterialrath Jaup) nicht zu zögern. Insbeſondere
richten wir das letzte Erſuchen an jene Frauen und Jungfrauen Darmſtadt's, die die
Bildung des Vereins durch ihren Namen unterſtützt haben.
Meldungen zum Helfer= und Helferinnen Amt können bis Donnerſtag den 22. d. M.
gemacht werden.;
Der Vorſtand.
AAuſtler
- Concert
Dtenſtag den 20. März, Abends 7 Uhr,
im
Caale zur Traube.
Uu uEzhlh”
ſolgender drei Künſtler, die in Deutſchland zum erſten Male auftreten werden
MIe. Emilia Chiomi,
erſte Sängerin vom Pergolo=Theater in Florenz.
MIIé. Harguerite Fommereul,
Violinvirtuoſin aus Paris.
Herr Lndwig Breltuér,
Claviervirtuoſe aus Paris.
Herr Weiſer beehrt ſich hiermit, das kunſtverſtändige Publitum auf die
ausge=
zeichneten Leiſtungen dieſer drei jugendlichen Künſtler aufmerkſam zu machen. -
Wäh=
rend er bei ſeiner letzten Patti=Tournée nur ältere, bekannte Künſtler vorführte, ſind
es diesmal „neue Sterne.
Mlle. Emilia Chiomi, in London gebürtig, jedoch in Italien von den beſten
Meiſtern gebildet, wird durch ihr diſtinguirtes Aeußere und durch ihre edle
Geſangs=
weiſe gewiß allgemeine Bewunderung hervorbringen.
Mlle. Marquerite Pommereul, ein Pariſerin, iſt nahezu eine phänomenale
Erſcheinung, welche durch ihr meiſterhaftes Violinſpiel, durch ihre Jugend und
Schön=
heit überall die größte Senſation erregt.
Herr Ludwig Breitner, einer der hervorragendſten Pianiſten der Gegenwart,
welcher in Peſt neben Liszt und Rubinſtein Triumphe feierte, iſt in der
muſika=
liſchen Welt eine anerkannte Celebrität.
Nummerirte Sitze 3 M. Nichtnummerirte 2 M. Gallerie 1 M.
Billetverkauf in der Hofbuchhandlung Klingelhöffer und bei Hrn. Ruppel, wo
auch Programme ausgegehen werden.
51909
Den neueſten und erfolgreichſten
Er=
fahrungen gemäß, wird auch ſolchen
Kran=
ken, welche ſchon Alles vergebeus verſucht,
wenn noch irgend möglich, Gelegenheit
ge=
boten, ihre Geſundheit wieder zu erlangen.
Hervorzuheben ſind alle acuten und
chroniſchen heilbare Krankheiten, z. B.
Syphi=
lis, Geſchlechts==Frauen=,
Hämorrhoi=
dal=, Leber= Nervenleiden,
Band=
wurm, Fallſucht, Rheumatismus,
Kinderkrankheiten ꝛc. ꝛc. Honorar
nach privaten Verhältniſſen. Nachweislich
Armen wird unentgeltlich Rath ertheilt.
Sprechſtunden:täglich v. 2- 4 Uhr Mittags.
2117) L. ScAie, Alexanderſtr. 16.
auf Werthe (Wechſel) unter
) ſtrengſter Discretion. Schul=
S
c6l0
traße Nr. 11, 1 St. hoch.
=.
2029) Uebernahme in Holzſchneiden
für Band= u. Kreisſäge werden prompt
usgeführt bei
J. B. Scheer,
Landwehrſtraße Nr. 21.
2032) Ein geſundes Mädchen wünſcht
ein Kind zu ſtillen. Zu erfr. Zin der Exp.
2031) Ein unmöblirtes Zimmer
parterre in der Nähe der Artillerie=Caſerne
per 1. April zu miethen geſucht.
Offerten unter P K in d. Reſtaurat. Fink.
2136) Ein braver Junge geſucht.
Ch. Klepper, Hof=Lackirer.
2141) Ein ſchwarzer Fücher und
Schleier verloren. Abzugeben gegen 3 M.
Belohnung Nieder=Namſtädterſtraße Nr. 44
2 Treppen hoch.
S
Geſucht.
In eine kleine Haushaltung wird auf
Oſtern ein junges braves Mädchen vom
Lande geſucht, welchem bei freundlicher
Be=
handlung Gelegenheit geboten iſt, ſich in
den hänslichen weiblichen Arbeiten
auszu=
bilden. Wo? ſagt die Exp.
2168) Einen Lehrling ſucht
Baumgard, Schreiner,
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 9.
2169) Es wird ein Zimmer mit Koſt
für einen jungen Mann geſucht. Offerten
bittet man ſchriftlich auf dem Büreau der
Dampfholzſchneiderei von Georg Mahr,
Victoriaſtraße 32, abzugeben.
2170) Geſucht Penſion bei anſtändigen
Leuten für einen Lehrling von außerhalb.
Offerten mit Preisangabe an die Exp. d. Bl.
unter L. L. 10.
2
Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, welche an dem ſchweren Verluſte
meines Sohnes ſo herzlichen Antheil
ge=
nommen u. ihn zur letzten Ruheſtätte begleitet
haben, ſagen hiermit unſeren herzlichſten
Dank Ph. Hennemann, Glaſermeiſter,
und deſſen Familie.
2112)
4 36.
Kunſtgewerbliches Zeichnen.
Strebſamen Gewerbtreibenden Gelegenheit zur Uebung im Zeichnen und
Ent=
werfen von Gegenſtänden der Kunſt=Gewerbe zu bieten, ſowie die Sammlungen der
unterzeichneten Großherzoglichen Centralſtelle an Vorlagewerken, Muſterzeichnungen und
Modellen auch nach dieſer Richtung nutzbringend zu machen, haben wir die Einrichtung
getroffen, daß vom 1. April bis Ende November, und während unſerer gewöhnlichen
Büreauſtunden, eine Anzahl von Gewerbtreibenden zu Zeichenübungen auf unſerem
Büreau zugelaſſen werden kann.
An wöchentlich 2 Nachmittagen, von 2-5 Uhr, wird durch Herrn Architecten,
Profeſſor Hermann Müller, Unterricht im kunſtgewerblichen Zeichnen ertheilt. Zu
dieſem Unterricht, und zu den Uebungen auf unſerem Büreau, können nur ſolche
Ge=
werbtreibende zugelaſſen werden, welche bereits eine angemeſſene Fertigkeit im Freihand=
und geometriſchen Zeichnen erworben haben. Auch ſind die Zulaſſungen durch den
disponiblen Raum beſchränkt. Honorar wird nicht erhoben.
Anmeldungen zur Betheiligung an dem fraglichen Unterricht haben bis zum
1. April auf unſerem Büreau mündlich oder ſchriftlich zu geſchehen. Die Entſcheidung
über Zulaſſung der Angemeldeten bleibt uns vorbehalten.
Darmſtadt, den 15. März 1877.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein.
Buſch.
Fink.
Krieger-Verein Darmſtadt.
Donnerſtag den 22. März Abends 8 Uhr
Zur Feier des 80. Geburtsfeſtes Seiner
Majeſtät des Kaiſers
ſrosse Abend-Unterhalklung
mit Theater und Tanz
im großen Saale des Schützenhofes.
Karten für einzuführende Herren M. 1. 50.
Damen
1.
„
ſind bei Kamerad Schorlemimer, Ludwigſtraße Nr. 3, in Empfang zu nehmen.
2127)
Der. Vorstand.
„
Journal.
Frankfurter
S.
Gegründet 1615.
A6onnements=Einladung.
Beſtellungen auf das mit dem 1. April beginnende neue Quartal des „
Frank=
furter Journals” und der „Didaskalia” wolle man baldigſt bei den betreffenden,
Poſtämtern, für Frankfurt in der Verlags=Expedition, bewerkſtelligen.
Die Redaction wird es ſich auch ferner angelegen ſein laſſen, die Ereigniſſe des
Tages mit möglichſter Raſchheit und Zuverläſſigkeit zu melden und ſie von entſchieden
freiſinnigem Standpunkt aus zu beſprechen, wobei ſie ſich der bewährten Unterſtützung
hervorragender Mitglieder des preußiſchen und anderer Landtage und des Reichstags/
zu erfreuen hat.
Neben den Telegrammen des Wagner'ſchen Büreaus erhält das „Frankfurter
Journal” täglich telegraphiſche Privatberichte über den Verlauf der Börſen in
Berlin, Wien, London und Paris, denen ſich andere aus Brüſſel und allen
Theilen des deutſchen Reiches anſchließen.
Die als Beiblatt täglich mit dem Journal ausgegebene, bereits im 53.
Jahr=
gang ſtehende „Didaskalia' bietet Unterhaltung und Belehrung in bunter
Abwechs=
lung. Gediegene Original=Erzählungen, Plaudereien über das Leben und Treiben der
Großſtädte, Skizzen aus Natur= und Völkerkunde, Biographien und Charakteriſtiken
be=
rühmter Zeitgenoſſen, Berichte über die bemerkenswertheſten Erſcheinungen in Literatur,
Kunſt und Wiſſenſchaft, Federzeichnungen und Humoresken, kurz: ſämmtliche Zweige
der Belletriſtik finden hier ſorgfältigſte und umfaſſendſte Pflege.
Der vierteljährige Abonnementspreis für beide Blätter beträgt:
1) in Frankfurt, von der Verlags=Expedition bezogen, 6 Rm.
2) im deutſchen Reich, in Oeſterreich u. Luxemburg 6 Rm. 26 Pf.
ausſchließlich Beſtellgebühren.
Inſerate finden anerkanntermaßen die weiteſte Verbreitung. Der Preis für die
ſnfſpaltige Petitzeile oder deren Raum beträgt 30 Pfennige, für Reclamen 60 Pfge.
484
2174) Einen braven Lehrling ſucht
Ph. Sachs, Schreinermeiſter, Beſſungen.
2175) 2 Schüler können Koſt und Logis
erhalten. Marktſtraße 10.
2176)
Geſucht.
Für ein hieſiges Putzgeſchäft wird eine
gute Arbeiterin geſucht. Näh. in der Exp.
Cages-Kalender.
Dienstag 20. März; Künſtler=Concert im Saale
zur Traube. — Oeffentlicher Vortrag von L. A.
Woringer.
Mittwoch 21. März: Generalverſammlung des
Alice=Frauen=Vereins.
Donnerstag 22. März: Feſt=Ball der Vereinigten
Geſellſchaft. — Große Abend=Unterhaltung des
Krieger=Vereins Darmſtadt.
Am 31. März, 1, 2. und 3. April: 2. Ausſtellung
nebſt Verlooſung des Vereins für Vogel= und
Geflügelzucht.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 20. März.
Fra D i a v v l o.
Oper in 3 Akten; Muſik von Auber.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Mittwoch 21. März.
Gaſtdarſtellung der Frau Marie Seebach.
T o r g u a t o Ta ſ ſo.
Schauſpiel in 5 Akten von Goethe.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Februar 1877 ſind für die Waiſen
eingeaangen:
1. Legate: 1) Von Johann Fengel von
Du=
denhoſen 8 M. 57 Pf. 2) Von Johann Philipp
Storks Ehefrau von Groß=Bieberau 8 M. 57 Pf.
8) Von der Ehefrau des Großherzoglichen
Bau=
aufſehers Adam Tramer von Bensheim 8 M.
57 Pf.
II. In dem Opferſtock vor dem
Waiſen=
hauſe: 26 M. 10 Pf., theilweiſe mit folgenden
In=
ſchriften:
1. Fur die Waiſen 2 M. Fiſcher.
2 Den
erſten Ausgang nach langer Krankheit 20 Pf. D.
W. - 3) Gott möge meinen Wunſch erfüllen M.
U. 50 Pf. - 4) Ihr armen Waiſen bittet den
lieben Gott, daß ich jetzt mehr Glück in meinen
Unternehmungen habe 50 Pf. - 5) Am 18.
Feb=
ruar den Waiſen 2 M. mit der Bitte zu Gott,
um fernere Geſundheit meiner lieben Kinder.-
6) Ihr lieben Waiſen bittet Gott, daß er meine
Kinder wieder geſund werden laſſe und uns ſeinen
Segen verleihe. 1 M. - 7) Ihr lieben Waiſen
bittet Gott um die Geſundheit meiner lieben
Mut=
ter. B. H. 20 Pf. - 8) Ihr lieben Waiſen
bit=
tet zu Gott für eine arme gedrückte Wittwe Gott
ſei bei mir, denn die boͤſen Menſchen ſind wider
mich — er zehme mich in ſeinen Schutz 50 Pf.
- 9) Für Erfüllung eines Wunſches 20 Pf. —
10) Ihr lieben Waiſen bittet Gott, daß er uns
auch ferner geſund erhalte. E. M. 712. 77. 50 Pf.
11) Ihr lieben Waiſen bittet mit mir den
all=
mächtigen Vater, daß er mir meinen Wunſch
er=
fuͤlle. E. G. 30 Pf. - 12) Was Ihr verſprochen
habt, das haltet 4 M. den 7. Februar.
13)
Ihr lieben Waiſen bittet mit mir den allmächtigen
Vater im Himmel, daß er mir mein Augenlicht
wieder ſchenke. 20 Pf. - 14) Den armen Waiſen
10 Pf. vom erſten Verdienſt.- 15) Für die
Erfül=
lung eines Wunſches 30 Pf. L. M. - 16) Ihr
lieben Waiſen betet mit mir zu Gott für unſere
Geſundheit und unſeren Frieden. 30 Pf. B. H=
18)
17) Für die Waiſen 50 Pf. von E.
Ihr lieben Waiſen danket dem Herrn, denn er iſt
freundlich und ſeine Güte währet ewiglich. L. H.
19) Ihr lieben Waiſen betet zu dem
20 Pf
Allmüchtigen, daß er mir Glück und Segen ſchenke,
0 Pfg. von G. J.
Darmſtadt, den 5. März 1877.
Wagner.
126
4½
R 56.
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, den 20. März.
Darmſtadt, 20. März. Ueber das Beſinden Sr. Großherzoglichen
Hoheit des Prinzen Carl, Höchſtdeſſen ſeit ca. 8 Tagen beſtehender
Krankheitszuſtand am geſtrigen Tage durch Hinzutritt von Geſichtsroſe leider
eine Verſchärſung erfahren hat, bringt die Darmſtädter Zeitung folgende
Bülletins: Se. Großh. Hoheit der Prinz Carl ſind ſeit dem 11. d. M.
an einer heftigen Halsentzündung mit fieberhaften Erſcheinungen erkrankt.
Dieſe Krankheit hatte aber bis zum 16. einen regelmäßigen Verlauf
ge=
nommen und die Fiebererſcheinungen hatten ſich mehr und mehr abgeſchwücht,
als an dieſem Tage das Fieber ſowie die Schluckbeſchwerden wieder
zunah=
men. Ueber den Verlauf veröffentlichen wir die nachſtehenden Bulletins:
18. März Die nüchtliche Ruhe war bei Se. Groß. Hoheit dem
Prin=
zen Carl durch intenſive Schluckbeſchwerden und Fieber noch ſehr geſtörl.
Heute Morgen iſt das Fieber etwas mäßiger, doch dauern die entzündlichen
Erſcheinungen im Halſe noch an.
Dr. Bennighoſ.
Dr. Göring (Leibarzi).
19. Mürz. Nachdem geſtern Abend eine eutſchiedene Wendung zum
Beſſern im Befinden Se. Großh. Hoheit zu conſtatiren war, trat in der
letzten Nacht Geſichtsroſe ein. Durch dieſes neue Leiden ſowie durch den
beſtehenden intenſiven Kehlkopf= und Luftröhrenkatarrh haben die Kräſte
abgenommen, wuhrend die Schluckbeſchwerden ſich verminderten.
Dr. Göring.
Dr. Bennighof.
— Stand der Darmſtädter Volksbank am 28. Februar 1877.
Activa: Kaſſebeſtand 15.206 M. 60. Pf., Mobilien 3300 M. 20 Pf.,
Haus=Conto 64759 M. 63 Pf, Vorſchuß= u. Debitoren=Conto 1019391 M.
46 Pf., Wechſel=Conto 176.914 M78 Pf., Effecten=Conto 15391 M. 87 Pf.,
Verwaltungskoſten 2490 M. 19 Pf., Zinſen=Conto 1244 M. 74 Pf.
Paſſiva. Gewinn= Reſerve= und Delcredere=Conto 8231 M. 33 Pf.,
Dividende=Conto 27,827 M. 77 Pf., Reſerveſond 32054 M.,
Stamman=
theile 392050 M. 6 Pf., Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 838. 636 M.
16 Pf., Umſchlag im Februar 773043 Mark.
Das Erträgniß aus der muſikaliſchedramatiſchen Aufführung der
Studirenden des Polytechnikums iſt unter 32 in bedrängten Verhaltniſſen
befindliche Lehrerwittwen vertheilt worden.
— Die zahlreichen früheren Schüler des verſtorbenen Inſtitutsvorſteher
Schmitz ſollen demnächſt zu Beitraͤgen für ein demſelben zu errichtendes
Denkmal aufgefordert werden.
- In der Woche vom 4. -10. März verſtarben in Mainz mit
Caſtel 34, in Darmſtadt mit Beſſungen 25. in Offenbach 16, in Worms 6,
in Gießen 9 Perſonen. Hiervon verſtarben an Maſern 3 (in Darmſtadt),
an Diphteritis 2 lin Mainz). an Unterleibstyphus 1 (in Darmſtadt), an
Diarrhoe und Brechdurchfall 4 lie 1 in Mainz, Darmſtadt, Offenbach und
Gießen), an Lungenſchwindſucht 20 (6 in Mainz. 5 in Darmſtadt, 3 in
Offenbach, 2 in Worms, 4 in Gießen), an entzündl. Krankheiten der
Ath=
mungsorgane 14 (7 in Mainz. 3 in Darmſtadt, 3 in Offenbach, 1 in
Gießen). an Schlagfluß 6 (3 in Mainz. 2 in Darmſtadt, 1 in Gießen),
durch gewaltſamen Tod 3 (in Mainz).
Dem bevorſtehenden Gaſtſpiel der Frau Marie Seebach ſieht man
mit Intereſſe entgegen, dieſelbe iſt bereits geſtern hier eingetroffen und wird
an drei Abenden, in =Taſſo', „Viel Larm um Nichts- und „heiß Eiſen
und „Nibelungen” auftreten, dem Vernehmen nach zum Beſien eines
wohl=
thätigen Zweckes. Frau Seebach weilte zuletzt in Amſterdam, wo dieſelbe
große Erfolge zu verzeichnen hatte. Im verfloſſenen Winter wurde ſie
durch S. Hoh. den Herzog von Coburg mit dem Ritterkreuz des
Erneſtini=
ſchen Hausordens ausgezeichnet, und gleichzeitig zum Ehren=Mitglied des
Gotha'ſchen Hoftheaters ernannt.
- Bei Beginn des Frühjahrs machen wir Gartenfreunde auf 2 kleine
Schriſtchen aufmerkſam, welche durch ihr knappe aber ſehr faßliche Form
Es ſind dieß: Leichtfaßliche Anleitung zur Obſtzucht in
Cor=
donform von Wilh. Schwab (Preis 50 Pf) und kurze Anleitung zur
Ausſaat und Cultur der Gemüſe für die ländl. Bevölkerung verfaßt
im Auftrag des Gartenbauvereins zu Darmſtadt von R. Noack. (Preis
30 Pf
Beide Schriftchen ſind im Verlag der Hofbuchhandlung von G.
Jong=
haus hier erſchienen.
Nach dem Vorgange von Wiesbaden bilden ſich überall Vereine
gegen das läſtige Hutabnehmen auf der Straße. In Mainz, Bingen,
Dillenburg, Frankfurt und hier beſtehen bereits derartige Vereine. In
Offenbach werden ebenfalls vorbereitende Schritte hierzu gethan.
— Unſeren Hausfrauen beſonders fallt es noch immer ſchwer ſich
das Duodecimalſyſtem, welches die Theilung durch 4 ermoͤglicht,
abzugewöh=
nen und ſich dem Decimalſyſtem, auf welchem unſere Maße, Gewichte
und Münze beruhen, anzubequemen. Trotz des effectiven Schadens, der
denſelben erwüchſt; fahren ſie fort, Viertel= und Halbviertelpfunde
zu kaufen, wobei faſt regelmäßig in Folge der Bruchtheilung Verluſte für
den Käufer entſtehen. Wir ubergehen ganz, daß es vorkommt, daß man
ſtatt 125 Gramra nur 120 Gramm auf die Waagſchaale legt. Das iſt
Be=
trug. denn ½ Pfund läßt ſich mit 3 Gewichtsſtücken auswiegen (100, 20
und 5 Gr.) dagegen läßt ſich ein „Halbviertel- abſolut nicht genau mit
den Gewichten auswiegen, da daſſelbe = 62½ Gr. iſt und ½½ Gramm=
Gewicht nicht vorkommt. Ein halbes Viertel iſt aber das gewöhnliche
Quantum ſo vieler kleiner Leute an Kaffee u. ſ. w., die auf dieſe Weiſe
durch die Art ihres Einkaufs ſich ſelber einen Verluſt zufügen, der ſich oft
noch um die 2 Gramm ſteigert. Uber das iſt nicht der einzige Verluſt, der
bei dem Einkauf von Vierteln; entſteht, da ſich 10 nicht durch 4 dividiren
lüß, entſteht oft noch ein weiterer für die Käuſer duch den Verluſt bei der
Berechnung. Koſtet z. B. ein Pfund 70 Pf., ſo koſtet ein ½ Pfund
eigentlich 17½ Pf., der Verkäufer nimmt aber 18 Pf., ein ¹⁄₈ Pfund
eigentlich 84 Pfennig, man nimmt jedoch 9 Pf, ſo daß alſo durch den
Einkauf in der Vierteltheilung der Käufer 2 Pf. mehr bezahlen muß.
Ganz anders ſtellt ſich das Berhältniß, wenn ſich die Hausfrauen dazu
verſtehen wollten, wie in Frankreich, der Schweiz und Italien nach ½ und
⁄o Pfurd einzukauſen. Erſtens iſt das Rechnen da viel leichter, man
kommt gar nicht in die Brüche und das große Einmaleins kommt in ſeiner
leichteſten Form zur Anwendung. Aber zweitens läßt ſich Alles da viel
leichter bezahlen. Wenn ein Pfund (500 Gr.) 70 Pf. koſtet, ſo koſtet ¹⁄
Pfund 1100 Gr.) 14 Pf., (man dividirt durch 5) ¹⁄₁₀ Pfund 7 Pf. Statt
nach Lothen zu kaufen, die heute mit 15 Gramm berechnet, doch nur
un=
gefähr dem alten Loth gleichkommen, gewöhne man ſich an den Einkauf
nach 10, 20, 30, 40 Gramm u. ſ. w. Denn 15 geht in 500 nicht auf,
koſtet aber 1 Pfund z. B. 3 M. 50 Pf., ſo koſten jede 100 Gramm 35 Pf.,
und 10 Gramm 3¹ Pf., 20 alſo 7 Pf. u. ſ. f. Für beide Theile,
Kauf=
leute wie Publikum könnte es angenehm ſein wenn ein ewiger Grund zu
Reibereien beſeitigt würde und einzelne Kaufleute habe ſich ſchon vor zwei
Jahren für unſeren Vorſchlag erklärt. Hoffen wir, daß unſer Wort auch
bei den Hausfrauen „guten Ort- finden möge.
M. A.
Zu Ende v. Woche wurde das für die „Kaiſerſpitze; des
Frank=
furter Doms beſtimmte Gerüſt auſgeſchlagen und geht das Werk nun
raſch der Vollendung entgegen.
Die „Kölner Zeitung' erhält von Prof. Rud. Falb
nachſtehen=
des Telegramm; „Auch die zweite atmoſphäriſche Hochfluth iſt eingetroffen.
Der hartnäckige Polarſtrom iſt mit plötzlichem Umſchlag dem
Aequatorial=
ſtrom gewichen. Starke Niederſchläge, allgemein ſtürmiſches Wetter.
Hagel=
tendenz und Gewitterwolken. Der dritte und letzte Termin iſt die Zeit vom
26.-29. März.- Herr Falb hat nämlich in ſeinen populär
wiſſenſchaſt=
lichen Vorträgen, welche er ſoeben in verſchiedenen am Rhein gelegenen
Städten hält, auf Grund ſeiner kosmiſch=meleorologiſchen Theorie für die
Zeit vom 11.-13. und vom 26.-29. März erhebliche atmoſphäriſche
Ver=
aͤnderungen angelllndigt.
Violinſpieler, die ihr Leben verlängern wollen, moͤgen ſich um die
erledigte Concertmeiſterſtelle in Sondershauſen bewerben, wo das
Jahr 13 Dtonate zühlt. In der ausgeſchriebenen Concurrenz heißt es
nämlich: Dienſt acht Monate; Urlaub - fünf Monate. Macht zuſammen
dreizehr.
Ein „zur Reform des Poſtzeitungs=
Debitweſens=
überſchriebener Aufſatz in der Handelsbeilage zur „A. A. Ztg. vom
3. -Arz ſtellt in Ausſicht, daß das deutſche Zeitungsverſandtweſen „nach
franzöſiſchem beziehungsweiſe engliſchem Vorbild: einer „Reform”
unter=
zogen werden ſoll. Die Speditionsgebühren ſollen nicht mehr durch
Zu=
ſchlag einer Proviſion von 25 Procent, alſo 25 Pf. per M. auf den
Ein=
kaufspreis erhoben werden, ſondern es ſoll für jede Zeitungs=Nummer
eine Beförderungs=Gebülhr von 1¹ Pf. erhoben werden; die Minimal=
Ge=
bühr per Jahr ſoll 40 Pf. die Maximal=Gebühr 8 M. betragen. Durch
dieſe Berechnungsweiſe würden. ſich die Poſtgebühren weſentlich erhöhen,
das Intereſſe des geſammten deutſchen Leſepublikums ſowie der Verleger
in gleichem Maße beeinträchtigt werden. In Anbetracht, daß das Halten
einer Zeitung bei den gegenwärtigen Beziehungen von Handel und
In=
duſtrie nicht mehr eine Art Lurxus, ſondern als ein Gebot der
Nothwen=
digkeit für den Geſchäftsmann betrachtet werden muß und daß hierdurch
die kleineren Blätter zum Vortheil der größeren benachtheiligt würden,
geben wir uns der Hoffnung hin, daß der Reichstag auch noch vor
Aus=
führung dieſer Pläne des Generalpoſtmeiſters ſein Wort in die Wagſchale
legen wird.
— Nach einer Mittheilung des Reichskanzlers an den Reichstag ſind
neuerdings die nachbezeichneten Länder und Colonien in den
Weltpoſt=
verein aufgenommen: 1. Britiſche Colonien: Ceylon, Straits-
Settle=
ments (Singapore, Penan, Malacca), Labnan, Hongkong, Trinidad,
Bri=
tiſch=Guyana, die Bermudas=Inſeln, Jamaica und Mauritius nebſt
Zube=
hör (Seychellen, Amiranten, die Inſel Rodriguez u. ſ. w.); 2. ſämmtliche
niederländiſche Colonien; 3. das japaniſche Reich; 4. ſämmtliche
portugie=
ſiſche Colonien; 5. das Kaiſerreich Braſilien; 6. die ſpaniſchen Colonien,
namentlich: Fernando=Po, Anobom, Corisco, Cuba, Portorico, und die
Philippinen. Die einheitliche Poſttaxe für den Verkehr mit den genannten
Ländern beträgt ſomit: 40 Pfennige ſür frankirte Briefe, 20 Pfennige für
Poſtkarten, 10 Pfg. für Druckſachen, Waarenproben und Geſchäftspapiere.
Dieſelbe kommt in Anwendung: vom 1. April für die unter 1 genannten
Gebiete; vom 1. Mai für die unter 2 gennannten Gebiete; vom 1. Juni
für Japan; vom 1. Juli für die unter 4 genannten Gebiete. Was
Bra=
ſilien und die ſpaniſchen Colonien betrifft, ſo wird eine endgültige
Feſt=
ſetzung des Zeitpunktes, vom welchem ab die Vereinstaxe füͤr dieſe Gebiete
angewendet werden ſoll, in nächſter Zeit ſtattfinden. Für das
Vereinsge=
biet ergibt ſich durch den Beitrit der obigen Länder bezw. Colonien ein
Zuwachs von ungefähr 85 Millionen Einwohner, ſo daß das
Geſammt=
gebiet des allgemeinen Poſtvereins nunmehr nahezu 710 Mill. Einwohner
umfaßt. Auf den Briefverkehr Deutſchlands mit Canada werden vom
1. April ab dieſelben Vereinsportoſätze Anwendung finden, wie für den
Verkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika, näatlich 20 Pfennige
für frankirte Briefe, 10 Pfg. für Poſtkarten, 5 Pfa. für Druckſachen,
Waarenproben und Geſchäftspapiere.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.