SOpL OLI
Abonnementsprei=
6 Mark jährlich inck. Bringerlohn.
Auswärts werden von alle Poſt=
Amtem Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark d0 Pf. pro Quartal
mdl. Poſlaufiſchlag und Beſtellgeblühr.
(Frag= und Anzeigesſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommem inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28,
in Beſſungen von Friedr. Büößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auzwürtz
von allen ſolden Annoncen=
Gpe-
ditinen.
140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Barmſtadt.
pP.
1877
Donnerſtag den S. März.
Ae
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß, in Folge der Verfügung Großherzoglicher Ober=Steuer=Direction vom
13. v. Mts., der Finanz=Agpirant Steinbrecher dahier mit der Aushülfeleiſtung bei den Geſchäften eines Pfandmeiſters des
Großherzoglichen Rentamts Darmſtadt beauftragt und unterm Heutigen in Pflichten genommen worden iſt.
Darmſtadt, am 2. März 1877.]
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Verhinderung des Kreisraths:
v. Marquard, Regierungsrath.
B
e k a n n t m a ch u n g.
Den Vorſchriften der Melde=Ordnung vom 10. November 1876 wird in ſehr vielen Füllen nicht entſprochen, ſo daß die
Executivbeamten zu zahlreichen Anzeigen veranlaßt ſind.
Insbeſondere finden die Beſtimmungen über die Meldepflicht, welche lauten:
I. Meldepflicht und Meldefriſt.
Zur Meldung bei der Polizeibehörde ſind verpflichtet:
Zuzug und Wegzug.
8 I. Wer in die Gemeinde Darmſtadt einzieht, um in derſeben ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt zu nehmen, unter Vorlage
der ihm an ſeinem bisherigen Wohnort ertheilten Abmeldebeſcheinigung binnen acht Tagen vom Tage des Einzugs an (Art. 1 des
Geſetzes vom 4. December 1874).
8 2. Wer aus der Gemeinde Darmſtadt wegzieht um ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt in derſelben aufzugeben, unter
An=
gabe des Orts an den er verzieht, vor dem Wegzuge (Art. 2 des genannten Geſetzes).
8 3. Diejenigen, welche der in die Gemeinde Darmſtadt einziehenden oder aus derſelben wegziehenden Perſon Wohnung
und Unterkommen gewährt haben, ſofern die An= oder Abmeldung durch den zunächſt Verpflichteten nicht ſelbſt geſchehen iſt,
bin=
nen 10 Tagen nach deren Einzug oder Wegzug (Art. 4 des genannten Geſetzes).
Wohnungswechſel.
3 4. Hauseigenthümer von dem in ihren Häuſern durch Ein= oder Auszug vorgehenden Wechſel, das Lokal mag zum
per=
ſonlichen Aufenthalt oder nur zum Geſchäftsbetrieb verwendet ſein, unter Angabe der früheren bezw. künftigen Wohnung des
Ein=
oder Ausziehenden, binnen acht Tagen nach dem Ein= oder Auszug.
Zu gleicher Anzeige ſind Hauptmiether ganzer Häuſer oder einzelner Theile derſelben verbunden, wenn ſie Wohnungen
wieder an Untermiether abgeben.
Bei unter obrigkeitlicher oder ſonſtiger Verwaltung befindlichen Gebäuden iſt der Verwalter ſtatt des Eigenthümers für die
Anzeige verantwortlich (Art. 85 des Polizeiſtrafgeſetzes).
8 5. Wer innerhalb der Gemeinde Darmſtadt ſeine eigene oder gemiethete Wohnung verändert unter Angabe der
ver=
laſſenen, ſowie der neu bezogenen Wohnung, inſofern die Meldung nicht bereits durch den nach 84 zunächſt Verpflichteten erfolgt iſt,
binnen zehn Tagen (Art. 7 des Geſetzes vom 4. December 1874).
Diejenigen, welche andere bei ſich in Schlaſtellen aufnehmen, von jeder Aufnahme binnen vier und zwanzig Stunden (rt.
85 des Polizeiſtrafgeſetzes).
Dienſteintritt und Austritt.
8 7. Feder Dienſtbote, Handlungsdiener und Gewerbsgehülſe, Lehrling oder Fabrikarbeiter, welcher in einen Dienſt
ein=
tritt, oder denſelben verläßt, binnen vier und zwanzig Stunden nach erfolgtem Dienſteintritt oder Austritt. (Art. 89 des Polizei=
Strafgeſetzes).
5 8. Gewerbtreibende und Dienſtherſchaften von dem Dienſteintritt und Dienſtaustritt ihrer Handlungsdiener, Gewerba=
368
M 48.
gehülfen, Lehrlinge, Fabrikarbeiter oder Dienſtboten binnen fünf Tagen nach dem Eintritt oder Austritt falls die Anzeige nicht
be=
reits durch die nach 8 7 zunächſt Verpflichteten erfolgt iſt. (Art. 7 des Geſetzes vom 4. December 1874.
Fremdenaufnahmen.
5 9. Gaſtwirthe täglich bis um 9 Uhr Vormittags über alle in den letzten 24 Stunden erfolgten Aufnahmen von
Frem=
den. (Art. 81 und 83 des Polizeiſtrafgeſetzes)
5 10. Wer ein ortsfremdes Kind in Pflege aufnimmt, binnen vier und zwanzig Stunden nach erfolgter Aufnahme. Grt.
86 des Polizeiſtrafgeſetzes).
wenig Beachtung, weßhalb wir dieſelben hierdurch in Erinnerung bringen wollen.
Darmſtadt, am 1. März 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Ha a g.
Bekanntmachung.
Montag den 12. Ifd. Mts.,
Nachmit=
tags 3 Uhr,
ſollen an Ort und Stelle die durch den
Straßendurchbruch von der großen
Kapla=
neigaſſe in die Langegaſſe in Wegfall
kom=
menden Gebäude u. zwar die Wohnhäuſer
Nr. 13 und 15 der Langegaſſe und die
Scheuer mit Anbau in der Hofraithe von
Ph. Fuchs in der großen Kaplaneigaſſe
öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert
werden.
Wegen Einſichtnahme der verſchiedenen
Objecte wollen ſich die Intereſſenten an
das Stadtbauamt wenden.
Darmſtadt, den 1. Mürz 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
1633)
Stamm= und Stangenholz
Verſteigerung.
Donnerſtag den 15. und Freitag den
16. März l. J. ſollen in dem hieſigen
Gemeindewald:
34 Stück Eichſtämme von 5-11 Mtr.
lang, 17-72 Centim. Durchm.,
- 53,60 Feſtm.,
200 Stück Kiefernſtämme v. 4-12 Mtr.
lang, 30-38 Centim. Durchm.,
= 147³⁄8 Feſtm.,
520 Kiefernſtangen in verſchiedenen
Di=
menſionen,
455 Rmtr. 8: lange Schweinſtalleger
an Ort und Stelle öffentlich an die
Meiſt=
bietenden verſteigert werden, und bemerkt
man zugleich, daß mit den Eichſtämmen am
erſten Tage die Verſteigerung beginnt.
Gegen ordnungsmüßige Bürgſchaft wird
Zahlungsfriſt bis 1. Octbr. l. J. geſtattet.
Die Zuſammenkunft iſt an beiden Tagen
jedesmal Vormittags 9 Uhr auf der
Mör=
felder Chauſſee nächſt dem Bahnhof.
Steigliebhaber, welche das Holz vor der
Verſteigerung einſehen wollen und
lokal=
unkundig ſind, belieben ſich deßhalb an den
Forſtwarten Küſter dahier zu wenden.
Langen, den 6. März 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Langen.
1769)
Werner.
Verſteigerungs=Anzeige.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen Freitag den 9. März d. J., Nachmittags
3 Uhr, Wendelſtadtſtraße Nr. 40:
ein großer 4rädriger Wagen mit doppelten Leitern, 28 Maurerſchubkarren, eine
Druck= und Saugpumpe mit Zugehör eine Hebmaſchine; ſodann ein großer
eiſerner Kaſſenſchrank mit amerikaniſchem Stechſchloß, ſowie eine große
Par=
thie Phosphor= und Schwefelfreie Stcherheitszündhölzer und leere Kiſten
gegen baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. März 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
1629)
Holz=Verſteigerung.
1770) Nüchſten Montag den 12. Mürz
d. J., Nachmittags 3 Uhr, werden im
Karlshofgarten verſteigert:
105 Stück Fichten=Staugen, für
Weiß=
binder ꝛc. geeignet,
2 Amtr. Fichten=Langholz,
2 „
Weiden=
gemiſchtes Holz,
3
90 Stück Fichten=Wellen,
80 - „ gemiſchte
Feilgebotenes.
Trauben BruslSyrup
260) mlt Venehehonig.
in trischer Füllung die Flasche 1 u.
1½ Mark zu haben bei
R. H. Jochheim in Darmstadt,
G. L. Kriegk „
C. P. Poth
„
C. Schweihert,
G. A. Gläser in Dieburg.
Außer direct importirten
1700
Havana-Cigarren
empfehle ich
Cigarrellen
von
August Gaus, Wadem-Badem.
Prämiirt in Wien und Philadelphia.
Zu Fabrikpreiſen.
In Paqueten von 15 Pfg. bis Mark 2.
Wiederverkäuſer Rabafk.
Große Auswahl.
Feine Qualitäten.
Comptoir:
Wnheimnenſtr. SRUtu GalG””
8
Vesllé's Kindermehl.
Nur öcht
wenn jede Dose nebentehende Pabrikmarke trägt.
Engros-Lager bei meinem Correspondenten
H. Calmberg Hirsch-Apotheke) in Darmstadt.
Lu haben in allen Apotheken, grögseren Droguen-
und Specereihandlungen.
Heuri Heslls. Chemiker in Vevey (Schweig).
D e n
177
Alleinverkauf unſerer Mineralwaſſer
vom
Ludvigsbrunnen & Selzerbrunnen
bei Groß=Karben
haben wir für Darmſtadt und Beſſungen dem
Herrn Hof=Lieferanten La=Brüohweh,
Kirchſtraße 9 in Darmſtadt,
übergeben, was wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen.
Frankfurt a. M. im Februar 1877.
Deutſche Waſſerwerks=Geſellſchaft.
Brunnenverwaltung.
Hof=Lieferanten Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Heſſen und bei Rhein.
Beſten blanken
735)
Hedieinalheberthran
kein Neufoundländer,
bei
Heorg Jiebig Hohn.
1381) R e i n e n
GaualgesheimerWein.
in Flaſchen über die Straße 50 Pfg
empfiehlt
Philipp Hufnagel,
Lautenſchlägerſtraße 36.
677) Mehrere gut gearbeitete Kanapee's
ſind zu verkaufen bei
H. Helfrich, Tapezier,
Grafenſtraße 27.
Aechten Malz=Kaffee
ſehrempfehlenswerth für Bruſtleidende.
Derſelbe kann rein oder in beliebiger
Miſchung mit Bohnenkaffe gebraucht werden.
Das Paquet 15 Pfg. bei
5
ſeorg Liebig Cohn.
Aechten abgelagerten
Zwetſchenbrandwein.
Ludw. Heyl Sohn
Holzſtraße 17.
1651)
Fervolathurst von Braunſchweig,
Vervelatwurst „ Gotha,
ervelatwurst „ Jena,
Ralami von Mailand,
alaml „ Jena,
gebinken ächte Weſiphäliſche,
Chinken in Blaſen,
eberwurst mit Trüffeln,
gebernurst mit Sardellen,
eberwurst Frankf. Hausmachende,
Mänseleher-Pasteten,
Jänseleber-Nurst,
Mänsetetl,
Frankfurter Siedwürste,
Leberwurst,
„
4
Rothvurst,
„
Hamburger Rauchfleisch
empfiehlt die Delicateſſen=Handlung von
B. BrGouWGd,
Hof=Lieferant,
9 Kirchſtraße 9.
1772)
Hiebigs Kautschone=Schmiere
nur ächt bei
1591 Georg Liebig Sohn.
ſin gebrauchter Dampfkeſſel, zu
d E= einer Dampfheizung noch
verwend=
bar, wird nebſt Montirung billig abgegeben.
Näheres im Verlag.
Damentaschen,
Visitenkartentäschchen,
Musikmappen.
Sohulranzen & Taschen
in größter Auswahl billigſt bei
[1700
Schulſtraße
30l. Hammer HIW.
5.
2.
PetroleumLampen
mit.
neuconſtruirtenRundbrennern
brillantes Licht, gefahr= u. geruchlos,
ſowie Prima=Petroleum empfiehlt
J. C. Pouge,
am weißen Thurm.
NB. Möhringsoel=Lampen
1
werden daſelbſt zu Petroleum=Lampen
umgeändert.
(1774
1775) Zwei Einlegſchweine zu
ver=
kaufen. Kleine Kaplaneigaſſe 7.
ErſteQual. Kalbfleiſch
bei
1776)
Metzger Grünig,
Dieburgerſtraße Nr. 10.
Vermiethungen.
579) Waldſtraße 24 erſter Stock 2 große
ſchön möblirte Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang einzeln oder zuſammen zu verm.
616) Untere Riedeſelſtraße 68 parterre
2 möbl. Zimmer zu vermiethen.
647) Neckarſtraße 15: mittlerer Stock,
4 ſchöne Zimmer u. Kammern, Küche,
Zu=
behör, Glasabſchluß; oben zu erfragen.
710) Wendelſtadtſtraße 48 iſt eine ſchöne
Wohnung von drei Zimmern, ein auch zwei
Manſardenſtuben, Glasabſchluß nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
806)
Liebfrauenſtraße 67
ein kleines Logis zu vermiethen.
894) Ein freundliches Logis per Mitte
April zu beziehen. Arheilgerſtr. 37.
903) Ein ſchön möblirtes Paterrezimmer
zu vermiethen. Waldſtraße 4.
1073) Kiesſtraße 5 iſt ein kleines Dach=
Logis zu vermiethen.
1079) Zu vermiethen
ein großes Zimmer mit zwei Betten.
Zimmerſtraße 5.
1093) Ein möbl. Zimmer, 1Tr. h.,
Louiſenſtraße 8, a. d. Kanzlei.
1176) Ein hübſch möbl. Zimmer mit
Ausſicht auf den Ludwigsplatz iſt zu
ver=
miethen und ſofort zu beziehen.
Carl G. Faber,
Ludwigsplatz 8, 1 Stiege hoch.
1196) Obere Hügelſtraße 13 eine große
und kleine Werkſtätte, Schuppen und
Hof=
raum mit vollſtändigem Logis.
1254) Bleichſtraße 9 ein möbl. Zimmer.
370
K.48
pvetratsrarpyr.
Kd. L.
TAAhAhAnTha
1446) Eine neu hergeſtellte Man=
M ſarde zu vermiethen und ſogleich
be=
ziehbar. 4 Wilhelminenſtraße 4.
CPuepaPuriirvryripuim.gp.
AATTAAAAATAaAaAAa”
1670) 1 unmöbl. Zimmer m. Cabinet,
obere Rheinſtr. 1, Manſarde.
1725) Holzſtraße 16 ein Logis zu
ver=
miethen, bis 1. April beziehbar.
1751) Ein möbl. Zimmer mit Cabinet
Bleichſtraße 34.
1754) Eine Schener zu vermiethen.
Arheilgerſtraße Nr. 1.
1755) Alsbald beziehbar: 1 ſchönes
möblirtes Zimmer im 2. St. Beſſ. Carlſtr. 3.
Daſelbſt ein kleineres in der Manſarde.
1777) Ein unmöblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Stiftſtraße Nr. 59.
1778) Ein Dachlogis Carlsſtr. 26 per
1. Juni zu verm. an 1-2 Perſonen.
Vermiſchte Nachrichten.
1780)
Loßalgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 9. März, Abends 8 Uhr, 15. Verſammlung der Mitglieder
im Saalbau dahier.
T a g e s o r d n u n g:
1) Dritter populärer Vortrag des Lehrers der Handelswiſſenſchaften an der
poly=
techniſchen Schule dahier, Herrn Emanuel Stern, über das deutſche Wechſelrecht,
insbeſondere über die Wechſelfähigkeit Art. 1-3 der deutſchen Wechſelordnung.
2) Verſchiedenes. Kunſtgewerbliche Mittheilungen ꝛc.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet, die neueſten techniſchen Zeitſchriften ſind
darin aufgelegt und der Fragekaſten iſt am Eingang aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 6. März 1877.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt:
Buſch.
7)₈
Kuuſtgenohenſchaft.
Samſtag 10. Mürz Abends 8 Uhr
Perlammlung im Vereinslokal.
Tagesordnung: Beantwortung einer Anfrage von Seiten des derzeitigen
Hauptvorſtandes zu Berlin.
Der Vorſtand.
1779)
Mein
Petroleum- &a
Lachierwaaron-
on gros a détail Geschäſt
nebſt Wohnung befindet ſich von heute an
Ernſt=Ludwigſtr. am weißen Thurm.
Darmſtadt, am 7. März 1877.
J. C. Rouge.
1620)
Stelle=Geſuch.
Es wird für ein Mädchen aus guter
Familie eine Stelle geſucht, entweder in
einem Laden oder zu Kindern von 3-6
Jahren, oder zur Stütze der Hausfrau.
Briefe bittet unter J. H. 1 an die Exp.
richten zu wollen.
1731) 04872. Es wird für eine
chemi=
ſche Fabrik in den Verein. Staaten von
Nord=Amerika ein energiſcher, grundlich
ge=
bildeter und competenter praktiſch erfahrener
Ghemikok
mit gutem Charakter unter günſtigen
Be=
dingungen zum baldigen Eintritt geſucht.
Derſelbe muß praktiſch erfahren ſein in
der Fabrikation von Chemikalien für
medi=
ciniſche Zwecke, beſonders in Alkaloiden,
wie Morphium und Stryehnin, in
Queck=
ſilberſalzen u. ſ. w. Nur leiſtungsfähige
erfahrene Chemiker erſter Fähigkeit
brau=
chen dieſe Anzeige zu beantworten.
Kennt=
niß der engliſchen Sprache wäre erwünſcht.
Reflektanten belieben ihre Offerten unter
Angabe ihrer früheren Thätigkeit, Beifügung
der Zeugniſſe in Copie u. ſ. w. an die
Annoncen=Expedition von Haaſenſtein &
Vogler in Zürich gelangen zu laſſen/
unter Chiffre DT 487.
Uhrmacher=Verein Darmſtadt.
Bezugiehmend auf die Veröffentlichung der Vorſtände des Handels= ſowie Gewerb=
Vereins (Nro. 7 des Anzeigers zum Gewerbeblatt für das Großherzogthum Heſſen)
erlauben wir uns bekannt zu machen, daß wir die darin vorgeſchlagenen Zahlungs=
Bedingungen wie folgt angenommen haben:
1) Reparaturen und einzelne Beſtandtheile werden, nach unſerem einheitlich
feſt=
geſtellten Tarif, nur gegen baar abgegeben.
2) Beim Verkauf von neuen Uhren gewähren wir unter Einhaltung ſtreng rceller
Preiſe bei Baarzahlungen 5 pCt. Sconto. Zahlungsziel 3 Monate.
Dieſe Bedingungen treten am 1. März 1877 in Kraft.
Darmſtadt, im Februar 1877.
Hochachtungsvoll
Der Vorstand.
1689)
0=Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Dem geehrten Publikum die ergebenſte Anzeige, daß ich unterm Heutigen eine
Ochſenmetzgerei
eröffnet habe. Indem ich es mir zur Aufgabe mache, meinen geehrten Abnehmern nur
ſtets gute Waare bei pünktlicher Bedienung zu liefern, ſehe geneigtem Zuſpruch mit
Dank entgegen.
Dieburgerſtraße
P. Grünig, Ochſenmetzger.
Geſchäfts=Cröſſuung u. Empfehlung.
Ich mache hiermit einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mich
als Schloſſer etablirt habe. Alle in dies Fach einſchlagende Arbeiten werden reell und
prompt beſorgt. Zugleich empfehle ich mich im Anfertigen von Kaſſaſchränken jeder
Art, Reparaturen u. Transportiren werden ebenfalls prompt beſorgt. Da ich eine
Reihe von Jahren in dieſem Artilel gearbeitet, halte ich mich bei Bedarf beſtens
empfohlen.
Achtungsvoll
3 Soderſtraße
Soderſtraße
2
J. Schrutner,
48.
48.
C
1762) Ein unverheiratheter junger Mann als 1736) Ein erſter Steindrucker wird
Hausburſche geſucht für die Hofapotheke. geſucht. Wolſgang Reuter.
gen
erb.
ſelle
eine
fr.
R48
RAAAA
BRAAAGA
Hi782)
Coneert- Ameige.
4
5 Das drilte Concert zum Beſten des Wittwen.
gund Waiſenfonds der Grozherzoglichen Hofmuſik
4
findet Mittwoch den 14. Mürz im Saalbau ſtatt. Anfang 7 Uhr.
Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Klingelhöffer
und Bergſträßer zu haben.
k
Darmſtadt, im März 1877.
D e r A u s ſ ch u ß.
54.
654
1691)
6t4
o03
EprtAliouz -alu.
Samſtag den 10. Mürz findet der Repetitions=Ball in dem Saalbau ſtat,
wozu ich meine Schüler und Schülerinnen, ſowie meine vorjährigen Schüler und
Schülerinnen höflichſt einlade. Da am Eingange keine Billete verabreicht
werden, ſo bitte ich, dieſelben von Freitag den 9. März an in meiner Wohnung,
Hügelſtraße Nr. 51, abholen zu wollen. Anfang präcis 7½ Uhr.
A. Zainfeld,
Großherzoglicher Hoftanzlehrer.
Abfuhr von Latrine, ſowie die Abfuhr von Haus=, Küchen= u. Ofen=Abfälle beſorgt
Carlshof.
F. P. Pillhan. 1732) Für eine kleine Familie wird ein
tüchtiges Mädchen geſucht, welches bür=
gerlich kochen kann und die Hausarbeit
verſteht. Untere Heinrichſtr. 105 Parterre.
1402) Für die feinere Weißzeug=Branche
ſuche noch einige vollſtändig geübte Ar=
beiterinnen.
H. Naumann,
obere Eliſabethenſtraße. „.
24*
Ny.
TTTTahAaAnAaTaxrxrri.
1784) Ein auswärtiger Kaufmann F=
141
4½
de ſucht an hiefigem Platze in frequenter
Lage ein Geſchäftshaus ohne Zwiſchen=
2 händler zu kaufen. Gef. Offerten mit
5½ Preisangaben u. Bedingungen bitte F=
4¾
6 unter Chiffre L in der Expedition
H=
d. Bl. niederzulegen.
wwiree
LxxzzrzTriTaanaiTæd
1785) Einen Lehrling ſucht
Ph. Wondra, Hof=Juwelier. 1758)
Verloren:
Ein goldner Uhrſchlüſſel, am Griff,
ein Hundchen. Abzugeben Holzſtraße
im Laden gegen ſehr gute Belohnung. Stelle=Geſuch.
1705)
Eine alleinſtehende geſetzte Perſon
aus einer achtbaren hieſigen Familie
im Häuslichen, ſowie in der Küche ſehr
wohl erfahren, ſucht eine Stelle als Haus=
hälterin.
Freundliche Behandlung wird
vorausgeſetzt.
Näheres zu erfragen in der Exped. d. B.
1697) Es ſucht eine tüchtige Frau Be= 1786)
Geſucht
eine elegant möblirte Wohnung von 4-5
Zimmern, guter Küche und Keller, am
liebſten in der Rhein=, Wilhelminen=, Hein=
rich= oder Promenadenſtraße.
Schriftliche Offerten mit Preisangabe
erbittet man bei Herrn Hof=Lieferanten
L. Brüchweh, Kirchſtraße 9, abzugeben. ſchäftigung zum Kochen oder Aushelfen.
Hügelſtraße Nr. 15. Beſſungen.
5 1787) Ein Holzmacher ſucht Beſchäftigung
im Holzkleinmachen. Döngesborngaſſe 2.
Vsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge)
Zamslag den 10. März: Vorabendgottsdienſt um 5½. Uhr. Morgengottesdienfl um 81 Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr.
Sabbathausgang 6 Uhr 35 Min.
371
3 Lodes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten
ſtatt beſonderer Anzeige hiermit die
traurige Nachricht, daß unſer guter
Gatte, Vater, Schwiegervater u.
Groß=
vater
Ackersmann Herrmann Jakobi I.
heute Nachmittag um 4½ Uhr in
Folge eines Hirnſchlags verſchieden iſt
Um ſtilles Beileid bitten
Beſſungen, den 6. März 1877.
Die tranernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung ſindet Donnerſtag
den 8. März Nachmittags 3 Uhr ſtatt.
1789) Eine Wittwe wünſcht noch einige
Kunden im Nähen u. Ausbeſſern von
Klei=
dern und Weißzeug. Näheres in der Exp.
Ihzer eine Annonte hier oder auswärts
50 veröffentlichen und Zeit reſp. Geld
ſparen will, der beauftrage damit die Anon
cen=Expedition von Fsansensteln
de Vogler iu Vennkturt a. M.,
deren ausſchließliches Geſchäft es iſt,
Anzeigen in alle Zeitungen der Welt billigſt
zu vermitteln.
Tages-Kalender.
Freitag 9. März: Verſammlung der Mitglieder
des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 10. März: General=Verſammlung des
Kaufm. Vereins. - Diener=Ball.
Abend=
unterhaltung mit Tanz der priv. Schützen=
Ge=
ſellſchaft. - 6. Abonnement=Concert der
Mit=
glieder der Vereinigten Geſellſchaft. -
Verſamm=
lung der Kunſtgenoſſenſchaft.
Mittwoch 14. Marz: Drittes Concert der
Hofmu=
ſik zum Beſten des Wittwen- und Waiſenfonds.
Mitwoch 21. März: Generalverſammlung des
Alice= Frauen=Vereins.
Am 31. Marz. 1, 2. und 3. April: 2. Ausſtellung
nebſt Verlooſung des Vereins für Vogel= und
Geflügelzucht.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 8. März.
Das Glöckchen des Eremiten.
Komiſche Oper in 3 Akten. Muſik von Aimd
Maillart.
Perſonen:
Thibaut, ein reicher Pächter. Hr. Reichhardt.
Georgette, ſeine Frau
Frl. Layſer.
Sylvain, erſter Knecht des
Thibaut
Hr. Bußmann.
Roſe Friquet, eine armeBauerin Fr. Mayr=Olbrich.
Belamy, Wachtmeiſter eines
Drag=Regiments
Hr. Becker.
Ein Lieutenant
Hr. Mendel.
Ein Gefreiter,
Ein Prediger.
Eine Mag;
Anjang halb 7 Uhr
Hr. Leib.
Hr. Bögel.
Fr. Kilian.
Ende 9 Uhr.
Freitag 9. März.
Gaſtſpiel des Herrn Direktor Emil Thomas
von Berlin
Der Vater der Debutantin,
und
Guten Morgen, Herr Fiſcher!
104
4
572
Eiſenbahn=Frachtbriefe
ord. Gut Märk 7, Eilgut Mark 8 pr. 1000.
L. E. Witlich'ſche holbuchdruckerei.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
L. LURaON
ſtraße.
1790) K o r n ſt r o h
mpfiehlt billigſt
Heinr. Müller in Eberſtadt.
Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark.
Kiefern=
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
358)
Hauſer.
Mittheilungen ans-Stadt und Land.
Darmſtadt, den 8. März.
— Die conſtituirende Verſammlung des Vereins gegen
Verar=
mung und Bettelei, welche am Montag im großen Saale des
Darm=
ſtädter Hofs abgehalten wurde, war von zahlreichen Vereins=Mitgliedern
be=
ſucht. Der Präſident des proviſoriſchen Comite Herr Miniſterialrath Dr.
Jaup theilte mit, daß der Verein bereits gegen 1000 Mitglieder mit einem
jährlichen Beitrag von ca. 15,000 M. zühle, was den Beweis liefere, daß
der Verein auf einer geſunden und lebensträſtigen Idee beruhe und ſei es
gelungen, die Schwierigkeiten, welche ſich in den Weg geſtellt hätten zu
uͤberwinden. Herr W. Schwab ſprach ſich in einem lichtvollen und warm
empfundenen Vortrage über die Zwecke des Vereins aus und bezeichnete
als die Hauptaufgabe deſſelben, durch raſche und entſprechende Hulfe dafür
zu ſorgen, daß aus den ſo häufigen Fällen vorübergehender Noth nicht
dauernde Verarmung entſtehe. — Der Statutenentwurf kam hierauf zur
Berathung und Annahme mit Ausnahme einiger Aenderungen in den
88 2 und 4. Der Vorſchlag des Hrn. Hofger=Advokaten Krug wurde
angenommen wonach der Schlußſatz der erwähnten 8 die Faſſung erhält:
Haus= und Straßenbettler ſollen abgewieſen werden. Ferner wurde der
jährliche Minimalbeitrag ſtatt auf 1 M. auf 2 M. feſtgeſetzt.
Zu Mitgliedern des Vorſtandes wurden gewählt: Hr. Hoſecretär
Acker=
mann, Hr. Rentner Ganß, Frau C. Gaule, Hr. Rentner W. Harres,
Frau Hofgerichtstath v. Heſſe, Hr. Hofbuchdrucker Herbert, Hr.
Miniſterial=
rath Dr. Jaup, Hr. Hofger.=Adv. Krug, Hr. Dr. Landsberger, Frau M.
Merck, Hr. Geh. Finanzrath Menges, Hr. Dr. Pfeiffer, Hr. Rentner Peiſch,
Hr. Major von Rotsmann, Hr. Kirchenrath Rüſert, Hr. Hofmaurer
Ried=
linger, Hr. Kaufmann Roſenheim, Hr. Major Reh, Hr. Pfarrer Dr. Sell,
Frau Hauptmann Selzam, Hr. Kaufmann Fr. Schaefer, Hr. Wilh. Schwab,
Hr. Ober=Rechnungsreviſor Wagner, Hr. Ferd. Wittich.
G Vorausſichtlich wird das Stadtgericht im Juli wieder in das
im Innern vollſluͤndig umgebaute Amtshaus in der Hügelſftraße überſiedeln
koͤnnen.
O Dem Vernehmen nach wird in der nächſten Sitzung der
Stadt=
verordneten ein auf Verlegung des Schlachthauſes gerichteter Antrag
eingebracht worden.
0 Premierlieutenant S. von den Traaonern hatte am Mittwoch das
Unglück durch einen Schlag eines anderen Offizierspferdes unterhalb der
Knieſcheibe ſchwer verletzt zu werden.
In der letzten Stzung des Liebig=Comites wurde beſchloſſen, die
Einweihung des Denkmals von J. v. Liebig auf deſſen Todestag, den
18. April zu verſchieben.
- Die Verwüſtungdes Kapellplatzes. Unter den
Bewoh=
nern des öſtlichen Stadttheils circulirt augenblicklich eine Petition zur Abwehr
einer Maßrgel die die Intereſſen des Publikums empfindlich ſchädigt. Es
iſt beſchloſſen den ganzen an der Stadtkapelle gelegenen grünen Platz in
den Baurayon der Realſchule aufzunehmen, ſo daß dieſe anmuthige Anlage
mit Steinen, Schutt und Bauhütten bedeckt wird. Daß derſelbe hierdurch
auf Jahre hinaus verwllſtet, die Sträucher ausgeroltet, die Büume
geſcha=
digt werden, iſt klar.
Haben denn, ſo fragen wir, nicht auch die ſogenannten „Altſtädter=
Recht auf einen grünen ſchattigen Platz. wo ſie ihre Kinder im Sommer
friſche Luft ſchöpfen und ſpielen laſſen können?
An anderen Stellen der Stadt pflanzt und pflegt man mühſam junge
Büume um in der unerträglichen Sommer=Athmoſphäre unſerer waſſer=
und ſchattenloſen Stadt Erfriſchung zu ſchaffen
ſollte man nicht hier
das vorhandene ſchonen?
G Die 4 in unſerer Stabt befindlichen Civilkrankenanſtalten mit
öffentlichem Character verſügen zuſammen dermalen über 360, das
Mili=
trlazareth Uber 150 Betten.
Aus der Rechtſprechung des Reichs=Oberhandelsgerichts theilt die
„K. 8. mit: Die Kaufleute lieben bekanntlich in ihren Schriſtſtuͤcken die
perſönlichen Fürwörter auszulaſſen; ſo lautete ein an eigene Ordre ge=
zogener und vom Traſſaten acceptirter Wechſel über 9000 M.: „ Zahlen
Sie ꝛc. an Ordre von ſelbſt.” Es ſehlte alſo das Wortchen „uns-,
deß=
halb wurde der Wechſel als in einem weſentlichen Theile unvollſtändig und
unverſtändlich für nichtig erklärt. — Die Eiſenbahn, welche in Folge eines
Unfalls alimentationspflichtig gegen die Kinder des Getödteten geworden
iſt, erſcheint auch verpflichtet, das Lehrgeld für die minderjährigen Söhne
zu bezahlen, ſofert der Vater nach ſeinen Verhältniſſen dazu verbunden
geweſen wäre. Die Alimentationspflicht auf Giund des Reichshaftpflicht=
Geſetzes umfaßt alle jene Leiſtungen, welche der Verunglückte kraft Geſetzes
zu erfüllen gehabt hätte, und dazu koͤnnen unter Umſtänden auch die Lehr=
und Studienkoſten gehören. — Wenn bei dem Verkauſe einer beſtimmten
Sache der Verkäufer ſich ſelbſt in die Lage verſetzt hat, die Sache nicht
liefern zu können, ſo hindert dies den Käufer nicht, auf Erfüllung zu
kla=
gen: die ſubjektive Unmöglichkeit der Lieferung kommt erſt bei der Exekution
in Betrachtung.
- Heiterkeit erregt eine Bekanntmachung die Sparkaſſe zu
Groß=
ſchönau in Sachſen betreffend. Der Verwaltungsrath ſchreibt unter Ande=
O
rem: „In Bezug auf den Kaſſentag - welcher, wie bisher, auch künftig
Montags abgehalten wird - beſtimmt 8 24 der Geſchäftsordnung, daß
derſelbe ausfällt, wenn er auf einen Feiertag, insbeſondere auf den 1. oder
6. Januar (folgen verſchiedene Feiertage), einen Bußtag oder den
Char=
freitag fällt.-
— DienZeitung des Vereins deutſcher Eiſenbahnverwaltungen”ſchreibt:
Die lange erſehnte Einheit im Gütertariſweſen iſt nun anſcheinend
für Deutſchland endlich erteicht. Die in den erſten Tagen der vorigen
Woche in Berlin abgehaltene Generalconferenz der deutſchen
Eiſenbahn=
verwaltungen hat zu einem Endergebniß geführt, welches für alle
Bethei=
ligte, die Staatsregierungen wie die Eiſenbahnen, annehmbar ſein wird;
namentlich iſt feſtgeſtellt, daß auch die Verwaltung der Reichseiſenbahnen
das beſchloſſene Tarifſyſtem einzuführen bereit iſt. Leicht iſt der ihr Entſchluß
nicht geworden, da ſie ſelbſt von der Vorzüglichkeit ihres Wagenraumſyſtems
feſt überzeugt war und da ſie in ihrer Anſicht durch die elſaß=lothringiſche
Induſttie lebhaft unterſtützt wurde; um ſo höher iſt ihr der Entſchluß
an=
zuiechnen, im Intereſſe der Einheit ſich zu fügen. Die preußiſchen
Privat=
bahnen haben das Ergebniß der Conferenz am Schluß derſelben
ausdrück=
lich angenommen, allerdings mit dem Vorbehalte, daß die Differenzen in
befriedigender Weiſe erledigt würden, welche noch über die Vorausſetzungen
der Einſührung des Syſtems zwiſchen dem preußiſchen Handelsminiſter und
ihnen beſtanden. Dieſe Differenzen werden vorausſichtlich bald erledigt
ſein, da auf beiden Seiten der lebhafteſte Wunſch ſein wird, auch das letzte
Hinderniß aus dem Wege zu räumen, welches der ſchleunigen Einführung
des Syſtems noch entgegenſteht. Wir hoͤren, daß die Privatbahnen bereits
ihre Erklärung an den Handelsminiſter abgegeben und gebeten haben, recht
bald eine Beſprechung derſelben zu veranlaſſen, die muthmaßlich zu einer
raſchen Verſtändigung führt. So hätte denn Deutſchland die beſte
Hoff=
nung, in kürzeſter Zeit das erieicht zu ſehen, woran mit unendlich viel
fruchtloſer Mühe ſeit dem Jahre 1871 gearbeitet iſt. Man hat endlich
ein=
mal friſch zugegriffen und das Erreichbare genommen, ſtatt, wie bisher,
ſich damit zu quälen, das denkbar beſte, jeden Theil vollſtändig befriedigende
Tariſſyſtem zu finden. Das deuiſche Eiſenbahnweſen und die deutſche
In=
duſtrie ſind dem preußiſchen Handelsminiſter und dem Chef der preußiſchen
Staatseiſenbahnverwaltung, Miniſterialdirektor Weishaupt, zu großem
Danke dafür verpflichtet, daß ſie ſich auf die Seite der That geſtellt und
kräftig das Werk der Reform geſoͤrdert haben; ohne dieſe Hülſe wäre auf
Erfolg ſchwerlich zu rechnen geweſen. Freilich iſt mit der Auſſtellung des
Syſtems erſt der eiſte, aber auch 1er wichtigſte Schritt gethan. Die
Durch=
fuhrung wird noch viele Mühe verurſachen, und wenn bis zum 1. October
d. J. das Syſtem in allen deuiſchen Verkehren eingeführt ſein ſoll, ſo
wer=
den die Eiſenbahnen mit aller Anſtrengung zu arbeiten haben, denn es
handelt ſich um eine vollige Neugeſtaltung der Gütertariſverhältniſſe, bei
welcher noch genug ſchwierige Fragen zu löſen jein werden.
Redaction und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei.