Darmstädter Tagblatt 1877


14. Februar 1877

[  ][ ]

RAIzuh½
466I

Abonnementsyreis
6 Mark jährlich incl. Hringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark Jo Pf. pro Quartal
incl. Pofaujichlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeigesſatt.)
Mit der Sonntags= Beilage=
lluſtrirtes
Anterhaltungsblatl.

Baſerate
werden angenommen un Dernſtad.
von der Eppedition, Rheinſt. N. 23.
mBeſſunger von Fridr. Aßer,
Friedrichsſtr. Nr. 1. ſowie auzirz
von allen ſollden Aunonon=cepe
ditionen.

140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

A. 32.

Mittwoch den 12. Februarz

1677

Gefunden: ein dunkelgrauer defeter Herrnrock; verſchiedene Schlüſſel; ein Kindertaſchentuch; ein Strumpf.
Zugelaufen: ein ſchwarz und weiß gefleckter Hund; ein kleiner ſchwarz und weiß gefleckter Hund; ein ſchwarzer Hund
(Bernhardiner Racey.
Verloren: ein goldner Uhrſchlüſſel.
Entlaufen: ein ſchwarzer Dachshund mit weißer Bruſt.
Darmſtadt, den 13. Februar 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Betreffend: Lehreurſus für Obſtbaumwärter.
Darmſtadt, am 5. Februar 1877.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Der landwirthſchaftliche Bezirksverein und der Gartenbauverein zu Darmſtadt werden auch in dieſem Jahre zwei junge
Leute aus dem Kreiſe Darmſtadt, welche den am 1. k. Mts. beginnenden Lehrcurſus des Baumſchulenbeſitzers Th. Jüger zu Bens=
heim
beſuchen wollen, mit einer Unterſtützung von je 120 Mark ausſtatten.
Bewerber haben ſich längſtens bis zum 25. l. Mts. dem Vorſitzenden der Obſtbauſection, Herrn Oberdomänenrath Schenck
zu Darmſtadt, perſönlich vorzuſtellen und Zeugniſſe ihrer Ortsvorſtände über Leumund und Befähigung zu übergeben.
Wir beauftragen Sie, den intereſſirten Ortsangehörigen hiervon Kenntniß zu geben.
In Verhinderung des Kreisraths:
v. Marquard, Regierungsrath.

1154) Veröffentlichung
aus dem Geſellſchafts=Regiſter des Groß=
herzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Geſellſchafts=Regiſter des unter=
zeichneten
Gerichts wurde heute folgender die
Bank für Handel und Induſtrie betreffende
Eintrag vollzogen:
Der Aufſichtsrath hat in ſeiner Sizung
vom 29. Januar 1877 beſchloſſen, die
Vorſtände der Geſellſchaft zu Frankfurt,
a. M., Herren A. Niederhofheim und Jean
Andreae, zu ſtellvertretenden Mitgliedern
der Direction der Bank zu ernennen. Jeder
derſelben iſt demzufolge, nach 8 28, 29
des Statuts, befugt, die Firma der Ge=
ſellſchaft
, collectiv mit einem anderen
Zeichnungsberechtigten und zwar entweder
mit Einem der Directoren oder Einem
der zur ſtändigen Vertretung der Direc=
toren
ermächtigten Beamten zu zeichnen.
Darmſtadt, den 8. Februar 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

11155) Veröffentlichung
ſaus dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten
Gerichts wurde heute folgender Ein=
trag
vollzogen:
Seit dem 27. Dezember 1876 iſt die
Firma Hublitz und Huber in Beſſungen
durch Austritt des Emil Huber erloſchen.
Wilhelm Hublitz hat das unter dieſer Firma
geführte Eiſenwaarengeſchäft in Gemein=
ſchaft
mit John Staehely übernommen,
welche es als gleichberechtigte Theilhaber
unter der Firma Hublitz u. Co. betreiben.
Darmſtadt, den 8. Februar 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſſor.
1156)
Veröffentlichung
ſaus dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten
Gerichts wurde heute folgender Ein=
trag
vollzogen:

Die Firma J. Weitzel dahier iſt wegen
Aufgabe des Geſchäfts ſeit dem 1. October.
1876 erloſchen.
Darmſtadt, den 10. Februar 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer.
Verkauf eines ſiscaliſchen
Wohnhauſes
in der Gemarkung Nieder=Ramſtadt;
auf den Abbruch.
Die Baumaterialien des auf der Höhe
des Domanialwald=Diſtricts Kohlberg ſtehen=
den
, von Stein erbauten, fiscaliſchen Wohn=
hauſes
werden durch die unterzeichnete Stelle
parthienweiſe oder bei annehmbarem Ge=
bote
im Ganzen aus der Hand verkauft.
Angebote werden bis zum 3. März l. J.
ſauf dem Büreau des Unterzeichneten ent=
gegen
genommen.
Nieder=Ramſtadt, am 12. Febr. 1877.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=
Ramſtadt.
Löwer.
1157)
65

[ ][  ][ ]

N6 32.

236
Bekanntmachung.
Donnerſtag den 15. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr, ſollen die im früheren Vogel=
ſchen
Bleichplatz, Rundethurmſtraße Nr. 9,
ſtehenden Gebäulichkeiten, beſtehend in einem
einſtöckigen Wohnhauſe, Holzſtällen ꝛc., auf
den Abbruch an Ort und Stelle öffentlich
verſteigert werden.:
Darmſtadt, den 12. Februar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
1133)
Ohly.
Bekanntmachung.
Samſtag den 17. Februar 1877,
Nachmittags 3 Uhr, ſoll im ſtädtiſchen/
Faſſelſtall dahier, Arheilgerſtraße 43, ein
Faſſeleber, gut gehalten, jedoch zum fer=
neren
Sprung untauglich, an den Meiſt=
bietenden
öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 13. Februar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
1158) Appfel, Beigeordneter.
Die Holz=Verſteigerung
vom 8. d. Mts. iſt genehmigt.
Erſter Zahl= und Abfuhr=Tag Freitag
den 16. d. Mts.
Die Benutzung des Ludwigswegs bei der
Abfuhr iſt verboten.
Aeußerſter Abfuhrtermin: 3. März.
Darmſtadt, den 11. Februar 1877.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
1159)
Muhl.

Messina- Apfelsinen
in ſchöner Frucht friſch eingetroffen.
Carl Walzinger,
1160)
Louiſenplatz 4.
Ruhrkohlen.
Das Kohlengeſchäft von W. Hoſk-
mann
liefert:
Stückreiches Fettſchrot beſte Qualität.
Bei Beſtellungen von 10 und mehr Ctr.
1 M. 9 Pf.
Bei Beſtellungen von weniger, M. 1.15
Octroi iſt dabei nicht mitgerechnet.
Grafenſtraße 18. Kirchſtraße 25.
Asphall Dachpappe
prima Qualität auf Lager bei
8547)
J. Dingeldey.
679) Ein Ladentiſch und eine Reale
mit Schiebfenſter ꝛc., eine faſt neue
Nähmaſchine (Grover u. Baker), ein
ſehr gutes Tafelelavier zu ver=
kaufen
. Nüheres in der Exped.
8
8 Steinkohlen
ſowohl für Ofen= ¾als Maſchinenbrand,
empfiehlt unter Garantie für deren
Güte
BernhardH. Hachenburger,
42 Eliſabethenſtraße 42.

Mobilien=Verſteigerungin Griesheim
Montag den 19. Februar 1877, Vormittags 10 Uhr,
ſollen die zum Nachlaß des verlebten Philipp Feldmann V. von Griesheim gehö=
rigen
Mobilien, als:
1) An Bieh: 1 Pferd (Schimmelſtute), 1 junge Kuh, 1 Maſtſchwein, 1 Rind,
1 Ziege, Hühner und Gänſe.
2) An Vorräthen: Heu, Stroh, Dung, Kartoffeln, Dickwurz, Korn, Zwiebeln,
darunter 3 Simmer Steckzwiebeln, Sämereien u. Holz.
3) An Ackergeräthe: 1 Stuhlwägelchen, 1 einſp. Wagen, 1 Paar Ernte=
leitern
, Pfuhlfaß, Pflug, Egge, Pferdegeſchirre, Säcke, 1 Mehlkaſteu und
Kleiekaſten und ſonſtige zur Landwirthſchaft nöthigen Gegenſtände öffentlich
gegen Baarzahlung verſteigt werden.

auf den Welt=Ausstellungen Philadelphla 1876, Wien 1873, Paris 1867, Paris 1855
prämiirt allgemein ärztlich emptohlen, käuflich in allen grösseren geeigneten
[1043
Geschätten und den meisten Apotheken Deutschlands.

9475)
Haus=Verkauf.
Das neuerbaute dreiſtöckige Haus, Frankfurterſtraße Nr. 4 am Juſtiz=
gebäude
, mit Hofraum, Garten und allen Vequemlichkeiten, iſt unter
günſtigen Bedingungen zu verkaufen. Nähere Auskunft Eliſabethenſtraße
Nr. 41 eine Stiege hoch.

962)

Wegen Au
Weißwein faabe meines Geſchäfts verzapfe von heute ab: ; 2 76* zu 35 Pfa. ſtatt 40 Pfg. per Schoppen, S
2
1301
Har 50 75r 40 74r 60 70
Rothwein 74r 60 10 Achtungsvoll 5

H. Pib. Baumahn,
Weinwirth, Friedrichſtraße 26.
Gleichzeitig empſehle noch einen echten Zwetſchenbranntwein 60 Pf
per Schoppen.

1045)
Eis=Verkauf.
Aus unſeren Eishäuſern in der Heidelbergerſtraße kann fortwährend Eis in jede
Quantität bezogen werden.
Die Commiſſion der Steinkohlen=Actien=Geſellſchaft.

Die Salinen=Adminiſtration Ludwigshalle
bei Wimpfen
überträgt mir ab 15. Februar eine Niederlage ihres anerkannt vorzüglichen
Salzes und empfehle ich daſſelbe meinen geſchätzten Gönnern und Freunden zur ge
neigten Abnahme. Preis: per Sack abgeholt M. 8,15, franco Haus M. 830.
H. Lauts,

1047)

865) Beſſungen. Kirchſtraße 58 iſt eine
Carthie Heu und Stroh zu verkaufen.
966) Ein Real 3 Mtr. 60 lang, 2Mtr
25 hoch billig zu verkaufen. Gr. Ochſeng. 31.
2

8
5 Mocca=Kaffee
bin ich im Stande bei neuer Zufuhr bil=
liger
zu verkaufen, gebrannt u. ungebrannt.
Georg Liebig Sohn.

16 Beſſunger Carlsſtraße 16.


(Ein gebrauchter Dampfkeſſel, zu
d E= einer Dampfheizung noch verwend=
bar
, wird nebſt Montirung billig abgegeben.
Näheres im Verlag.

877) Die nenerbaute Filla auf dem
großen Herdweg iſt zu verkaufen.
Zu erfragen Heinrichſtraße 50, parterre.

741) Hausverkauf mit Garten.
Soderſtraße 21. Zu erfragen im 2. Stock.

[ ][  ][ ]

R23
23*
964) Die erwarteten neuen Corselt's ſind nun in allen Rummern wieder eingetroffen, und kann ich dieſelben ſowohl in
Facon als auch guter Arbeit ganz beſonders empfehlen.
Ferner habe eine kleine Parthie ausgeſetzt, welche bedeutend unter dem Preiſe abgebe.

S. Arnbeiter.

Ueber die

P. Kneiſerſche GAATuTIRCUUN-

[ar Herrn P. Kneifel in Dresden. Durch den Gebrauch der von Ihnen erfundenen/
Haarerzeugungs=Tinctur war ich ſchon nach 14 Tagen (wie ich Ihnen damals ſchrieb)
in die grötte Hoffnung verſetzt, mein ſeit 5 Jahren faſt gänzlich verlorenes Haupthaar/
wieder zu erhalten und bezeuge ich Ihnen jetzt noch nach 4 Jahren mit Vergnügen
und der vollen Wahrheit gemäß, daß ich durch dieſe vortreffliche Tinctur mein voll=
ſtändiges
Kopfhaar wieder erlangt habe. Ebenſo hat ſich daſſelbe hier bei anderen
Perſonen bewährt, welche ſich eben ſo wie ich, heute noch glücklich ſchätzen, ihr Haar
wieder erhalten zu habe.n. F. Roblick, Polizeiſergeant. Calau, d. 9. Dec. 1816.
In Darmſtadt nur zu haben bei W. Schäfer, Frieur, Wilhelminenſtraße 23.
In Flac. zu 1.2 und 3 Mark.
[1161

1162)

Die

gfenfabrik Chr. Seidel é Cohn
in Dresden
empfiehlt ihre Fabrikate und beehrt ſich anzuzeigen, daß Mitte März a.c.
einer ihrer Monteure nach Mannheim, Darmſtadt u. Heidelberg
kommt. Sollten von Intereſſenten bis dahin Aufträge auf
nene Oefen, Caminöfen, Kochheerde,
Bäder ꝛc.
beabſichtigt werden, oder an von der Fabrik gelieferten Oefen ꝛc. Repa=
raturen
ſich nöthig erweiſen, ſo wird um gefällige umgehende Auf=
gabe
gebeten.
Für Bülle, Theater ꝛc. empfehle: 7
Poudre de Riz in weiß und roſa, ſo=l8 Für Landwirthe
wie den beliebten Poudro blond für das lempfehle bei Bedarf ausgezeichneten ächten
Haar, feine Odeurs, engliſche und deutſche Oberndörfer Dickwurzſaamen.
Vinaigres, Eau Dentifrice de Dr. Pierre,
H. Heuß.
ücht Kölniſches Waſſer, ſowie alle zur
Saamenhandlung, Marktpaſſage.
Toilette gehörigen Luxus= und Gebrauchs=
artikel
, ferner erlaube mir auf das Neueſte
in Giraffekämmen' aufmerkſam zu machen, 1166) Kommode, Pfeilerſchränke,
in Schildplatt werden dieſelben nach ſovale Sophatiſche, Blumentiſche, fein polirt,
unter Garantie zu verkaufen.
Muſter ſofort angefertigt.
Ph. Stein, Schreinermſtr., Heinheimſtr. 16.
E. Scharmann, 167 In nähſer nähe ener Bahn.
6. Ludwigsplatz 6.
967)
A.S. Reparaturen in Schildplatt werden Station Darmſtadts iſt ein neu gebautes
zweiſtöckiges, mit 5 Fenſterfront verſehenes
prompt ausgeführt.
Haus mit Wirthſchaft, Kegelbahn und

Prima türkische Anetschen,
Apfelschuitzen,
Mirabellen,
Eirschen,
grosse Ratharinen Phlanmen,
ital. Brünellen
empfiehlt
Carl Watzinger,
1169
Louiſenplatz 4.)
500-600 Ctr. Eis
ſind zu verkaufen bei
Pfungſtadt.
Jakob Schultz,
Gaſtwirth.
1170)

1171) Uechte Harzer Kanarienvögel, Männ=
ſchen
und Weibchen, billig zu verkaufen.
Heinheimerſtraße Nr. 16.

972) Ein großer gebrauchter Schreib=
tiſch
(Nußholz) für ein Comptoir oder
Büreau billig zu verkaufen Beſſ. Carlſtr. 14.
CocusHüsse mit Hllch,
Prima Sleilianer Haselnüsse,
Para üsse
empfiehlt
Carl Walzinger,
Louiſenplatz 4.
1183)

Garten mit ſämmtlichem Inventar um die
Summe von 9000 fl zu verkaufen durch
das Logis=Nachweiſungs=Büreau von
P. Thüringer, Schulſtraße 11.

Neue Faß

10, 50, 25, 12 Liter vorräthig.

Tannenes Banholz
nach Liſte, ſowie Sägewaaren (Bretter,
Rahmen, Latten ꝛc.) liefert zu den billig=
ſten
Preiſen
Kudöiph Sperling ir.,
1168) Dampfſäge u. Holzwerk,
in Budenheim a. Rh. b. Mainz.

Vermiethungen.
5635) Gartenſtraße 16 iſt der mittlere
Stock zu vermiethen.
F. Kranich.
7154) Ein bequem möblirtes Zimmer
lneben dem neuen Bankgebäude ſofort zu
beziehen. Näh. Kaſerneſtr. 4, 1 Tr. hoch.
8168) Gardiſtenſtraße 16 im 1. Stock
ein Logis zu verm. u. gleich zu beziehen.
2
ZAm Capelenplatz14
eine eleg. Wohnung.(Zimm. ꝛc.
ſofort beziehbar. Näh. Hügelſtr. 6parterre.
8741) Ecke der Wiener= und Roßdörrfe=
ſtraße
Nr. 26 iſt der 3. Stock ſowie die
Manſarde zu vermiethen.
9975) Marktplatz. Nr. 4 iſt die Man=
ſardenwohnung
, aus 7 Zimmern und Zu=
behör
beſtehend, nur an einen ruhigen
Miether zu vermiethen.
Näheres daſelbſt im Laden.
18) Grafenſtraße 35 iſt im oberen Stock
ein Logis, 2 Zimmer, Küche mit allem
ſonſtigen Zubehör, zu vermiethen.
Daſelbſt ein großer Weinkeller zu ver=
miethen
. Beide ſind ſofort zu beziehen.
Zu vermiethen.
19)
Rheinſtraße 8 eine freundliche Wohnung
von 3 Zimmern im Vorderhauſe.
23) Dieburgerſtraße 64a iſt der
3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern nebſt
allem Zubehör, per 1. März zu vermiethen.
H. Dingeldey.
128) Kiesſtraße 3 der mittlere Stock u.
die Manſarde getrennt oder zuſ. zu verm.
Näheres Kiesſtraße 18.
262) Zwei unmöbllrte Zimmer zu ver=
miethen
bei, Raab, Eliſabethenſtraße 17.
325) Ein möbl. Zimmer zu verm.
Heinrichſtraße 47.

[ ][  ][ ]

43) 2 gut möblirte Zimmer zu ver=
miethen
. Ernſt=Ludwigſtraße 10, 1 Tr. hoch
341)
Laden
nebſt Wohnung und Werkſtätte zu verm.
Carlſtraße Nr. 20.
TTxTATATuxzxuxrxxxk
353) Ein ſchöner Laden mit
( Logis und allem Zubehör in 5
4 der Ludwigſtr.18 iſt zu vermie=F
4 then. Zu erfragen in dem Lo= 8
Ngisnachweiſungsbüreau von B. 5
1L. Trier.
porre.
ur Pplpuem.
7.
.
AAAA AA AAAAndAArærr,
432) Obere Eliſabethenſtraße 22 iſt der
2. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, 1 Ca=
binet
, Küche und Zugehör, zu vermiethen.
Bleichſtraße 39
517)
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen im
Hinterbau.
566) Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 26
im Gartenhaus iſt ein Manſarden=Logis,
4 Piecen und allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und bis Ende Februar zu be=
ziehen
.
V. Witzler.
568) Möblirte Zimmer zu vermiethen,
Friedrichſtraße Nr. 26 eine Treppe hoch,
Ausſicht nach der Straße.
614) Ludwigsplatz 4 ein freundlich möbl.
Zimmer zu vermiethen.
619) Beſſungen. Weinbergſtraße 4
ein freundliches Logis zu vermiethen.
700) Dieburgerſtr. 8 ein ſchön möbl.
Zimmer nach der Straße. Näh. bel Etage.
708) Wilhelminenſtraße 21 iſt ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
775) Friedrichſtraße 1 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
879) Ein kleines Logis an reinliche ſtille
Leute zu vermiethen. Obergaſſe 20.
883) Ein gut möblirtes freundl. Par
terre=Zimmer in der Nähe der Bahnhöfe
iſt billig zu vermiethen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
890) Caſernenſtr. 64 ein freundl. möbl.
Zimmer zu 12 Mark zu vermiethen.
892)
Sandſtraße
im Seitenbau ein Logis an eine kinderloſe
Familie zu vermiethen.
Lyu.
ATTRAAAATTxkzxxrxI
897) Promenadenſtraße 58, 2 Tr. d
Nhoch, ein freundl. Logis, 4 Piecen
nebſt allem Zubehör. - Ebendaſelbſt
80
2 ineinander gehende Stuben. Auch
4 kann das Ganze zuſammen vermiethet
d6 werden. Einzug bis 1. April ooer 8
ds ſpäter.
e.
WVh
ATTAAuaAAAaxzrzr,
901) Zwei ineinander gehende möblirte
Zimmer zu vermiethen und ſofort zu be=
Alexanderſtraße 17
ziehen.
gegenüber der Iufanterie=Kaſerne
905) Ein kleines Logis (1 Zimmer,
Küche, Bodenkammer ꝛc.) pr. 1. Mai zu
vermiethen. Preis M. 100.
Karl Knaub, obere Schützenſtraße.

R32

5947) Frankfurterſtraße 24 iſt derſ
mittlere Stock, 6 heizbare Zimmer, Magd=
ſtube
, Bodenkammer, 2 Balkon, Gas,
Waſſereinrichtung u. allen Bequemlichkeiten,
bis 15. Mai zu vermiethen.
948, Heidelbergerſtraße5 die Manſarde,
beſtehend aus 1 Zimmer, Kabinet, Küche
Keller ꝛc., bis zum 1. Mai beziehbar, zu
vermiethen.
P. Geuter.
973) Bei Maurermeiſter Müller iſt
ein kleines Logis zu vermiethen.
975) Zimmer und Kabinet obere Heerd
wegſtraße 37.
976) Beſſungen. Heidelbergerſtraße 89
iſt der 2. Stock anderweit zu vermiethen.
Ph. Wittmann.
977) 3 Zimmer möblirt zu vermiethen.
H. Daab, Eliſabethenſtraße 17.
1006) 1 möbl. Zimmer mit oder ohne
Koſt iſt zu vermiethen Graſenſtraße 4 im
Hinterbau.
1065) Eck der Hoch= u. Kiesſtr. 34
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus drei
Zimmern, Küche ꝛc., per 1. April zu verm.
1071) 1- 2 möblirte Zimmer zu ver=
miethen
. Waldſtraße 16 parterre.
1074) 1 gut möbl. Zimmer. Hölgesſtr.13.
1078) Schützenſtraße Nr. 6
ein Logis zu vermiethen. Anfangs Mai
beziehbar.
1086) Schulzengaſſe Nr. 4 ein Logis
im 1. und ein Logis im 2. Stock zu verm.

Pi
wn. zayeu.
XXTXXAAAhrAfAazrATx.
1090)
3 ſchon möblirte Zim=
2
mer, zuſammen oder getrennt, Eli=
O

44r tkhah hrnds
mern, 2 großen Bodenkammern, Küche,
Keller, Holzſtall, Venutzung des Bleich=
platzes
und Waſchküche iſt für 250 fl. zu
vermiethen.
Ferner eine Parterre=Wohnung von
3-4 Zimmern und allem Zubehör.

Auch ſ

ind daſelbſt 2 große Geſchäfts.

räumlichkeiten zu vermiethen.
Hofſtallſtraße 6,
nächſt dem Mathildenplatz.
1173) Ein vollſtändiges Logis, eben=
gaſelbſt
ein freuudl. Zimmer u. Kuche an
1 od. 2 Perſonen. Gr. Bachgaſſe 21, 1 St. h.

Sissyu
1174)
185 87244 zganuose3 uojursuaroh
uop - SAasjirdooI1 3 o88pa78s0IV
pun Muväg, (ſodz Jonp yosun 1 zur
omuz ydam wunou uid
1175) Zwei unmöblirte Stuben nebſt
Keller zuſammen oder getrennt alsbald be=
ziehbar
zu verm. Roßdörferſtr. 28.
1176) Ein hübſch möbl. Zimmer mit
Ausſicht auf den Ludwigsplatz iſt zu ver=
miethen
und ſofort zu beziehen.
Carl G. Faber,
Ludwigsplatz 8, 1 Stiege hoch.
1177) Ein möblirtes Zimmer mit ſepa=
ratem
Eingang ſogleich zu beziehen.
Rheinſtraße 47 dritter Stock.
1178) Zwei ſehr ſchöne Zimmer zuſan=
men
oder getrennt mit oder ohne Möbel
gleich zu vermiethen. Näheres in der Ey.
1179) Ein Keller zu vermiethen per
25. März oder ſogleich.
Aug. Nold, Caſinoſtraße 14.

Vermiſchte Nachrichten.
Spocial Arzt Dr. med. Heyo
heilt Unterleibs- und Hautkrankheiten
nach den neuesten Erfahrungen der
Wissenschaft, selbst in den hartnäckig
sten Fällen, gründlich u. schnell. Borllu,
heipzlgerstr. A. 2Tr, von 8 4-
Auswürts briefl. Nr. 3534
192
249) Ein ſolides Frauenzimmer über
nimmt Krankeupflege, auch Aushülfſtellen,
Schloßgaſſe 3. 2 Treppen hoch.
250) Ein Mädchen, welches im Ausbeſſen,
u. Bügeln geübt iſt, ſucht Beſchäftigung.
Schloßgaſſe 3. 2 Stiegen hoch.
785) Ein gebrauchter, aber noch u
gutem Zuſtande befindlicher Barren wind
zu kaufen geſucht. Näheres im Verlag.
417) Ich ſuche zu einem Specereigeſchä
einen geeigneten Laden mit Einrichtunz
nebſt Logis auf einem frequenten Platz hier.
Jakob Stumpf, Runde=Thurmſtraße,

Die Reuten= u. Lebens=Verſicherungs=Anſtalt zu Darmſtall
216)
übernimmt:
I. Verſicherung ſteigender Renten; die jährliche lebensländliche Rente ul
einer urſprünglich 171 M. 43 Plg. betragenden vollen Einlage kann bis
267 M. 11 Pfg. anwachſen und wird mit dleſem Betrage an die Mitglied
der zwei älteſten Klaſſen von 1846 bereits ſett 1874 ausbezahlt.
II. Verſicherung von Kapitalien auf den Todes= wie auf de
Erlebensfall (zur Verſorgung von Hieterbliebenen, zu Ausſtattungen u. ſ. v.
ſowie die Verſicherung von feſten Leibrenten.
III. Gelder zur ſtatutenmäſigen Verzinſung mit 3½% und alsbaldige
Rückzahlung auf Verlangen.
WV. Aufbewahrung von Werthgegenſtänden, Urkunden u. ſ. w. ges
mäßige Gebühren.
Verſicherungs=Anträge werden entgegen genommen, Rechenſchaftsberichte, Statu=
und Proſpecte unentgeltlich verabfolgt, ſowie Aufſchlüſſe bereitwillig ertheilt:
in dem Haupt=Büreau zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße Nr. 6.

[ ][  ][ ]

M. 22

239

1180)
Todes=Anzeige.
Heute Nachmittag 4½ Uhr ſtarb nach langem, ſchweren Leiden
Frau Dorothea Gebauer, geb. Märten,
Wittwe des verſtorbenen Großherzoglichen Verwalters am Tribunal zu Mainz, vor=
maligen
Kapellmeiſters,
in noch nicht vollendetem 57. Lebensjahre.
Die Beerdigung erfolgt Mittwoch den 14. Februar l. J. Nachmittags 3 Uhr.
Für die Hinterbliebenen:
Eppſtein im Taunus, am 13. Februar 1877.
Auguſt Gebauer.
Darmſtadt, am 12. Februar 1877.
Wilhelm Friedrich. ) in jeder Höhe gegen Werthe,
2 Gelb=Wechſel kann ausgeliehen
werden, Prolongation vorbehältlich. Dieſe
Wechſel kommen nicht in Circulation.
Näheres Karlſtraße Nr. 12. 1107) Ein Laufmädchen wird geſucht
Mühlſtraße Nr. 3. Beſſunger älter. 1106)
Sonntag den 18. d. Mts. Abends 8 Uhr
Abend=Unterhaltung mit Tanz
in der Reſtauration Markwort.
Fremde einzuführende Gäſte können nur durch Präſentation von Mitgliedern
Zulaſſung finden. Der Eintritt für dieſelben beträgt 1 Mark und können Karten/
für ſolche bei den Herren: Sattlermeiſter W. Geiger und Kaufmann A. Wein=
mann
in Beſſungen, ſowie J. Duball, Kiesſtraße Nr. 32 in Darmſtadt, von jetzt
ab bis Sonntag den 18. d. Mts., Abends 5 Uhr, in Empfang genommen
werden. An der Kaſſe werden Fremdenkarten nicht ausgegeben.
Beſſungen, den 7. Februar 1877.
Der Vorſtand.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchäftshäuſer mit ſchö= nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind
Ne. Eiſenbahn ord. Gut Mark 7, Eilgut Mark 8 pr. 1.
L. C. Witt= 1015) Heinheimerſtraße Nr. 7 parterre 1114) Beſſungen. Schulſtr. Nr. 2
werden Röcke und Couverten billigſt u. l iſt Heu und eine Parthie Stroh zu ver=
beſtens
geſteppt.
kaufen.
Mittheilungen ans Stadt und Land. Sonntag 18. Febr.: Abendunterhallung mit Lanz
des Beſſunger älteren Geſang=Vereins.
Mittwoch 21. Februar: General=Verſammlung der
Mitglieder des Hausfrauen=Vereins. Den Rothen Adler=Orden 4. Kl.: Alefeld, Ober=Poſteommiſſarius,
Dr. Fertſch. Oberſtabsarzt 2. Kl. und Regimentsarzt beim 2. Großh.
Drag.=Reg. Nr. 24. v. Heſſert, Oberſtlieut. z. D. und Bezirkscomman=
deur
des I. Bat. (Darmſtadt I1) 3. Großh. Landw.=Reg. Nr. 117: Dr.
Kappeſſer. Oberſtabsarz 2. Kl. und Regimentsarz beim 1. Großh.
Drag.=Reg. Nr. 23½ Menges. Hauptmann im 3. Großh. Inf=Reg. Nr.
117, commandirt als Adjutant beim Genetalcommando des 11. Armeccoips.
Das Allgemeine Ehrenzeichen: Haller. Bezirksfeldwebel im 1. Ba=
taillon
Mainz) 4. Gr. Landw.=Reg. Nr. 118½ Roſenthal Vicefeldwe=
bel
im 4. Groß. Inf.=Reg. Nr. 118½ Schleuning. Zeügfeldwebel beim
Artilleriedepot in Darmſtadt; Speyer, Wachtmeiſter, Stern, Sergeant,
beide im Großh. Feld=Art=Reg. Nr. 25½ Weniger, Feldwebel im Großh.
Inf=Reg. Nr. 115½ Zeh, Poſtſchaffner zu Friedberg.
G Die Veränderung des dermaligen Modus des Ausſchlags der Com=
munalſteuern
iſt wie bekannt ein ſchon viel eroͤrterter Gegenſtand, weß=

Darmſtadt, den 14. Februar.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Hofgerichlsdirector
Geheimerath Aug= Volcker auf deſſen Nachſuchen unter Verleihung des
Commandeurkreuzes 2. Kl. des Ludewiasordens in den Ruheſtand verſetzt
und an deſſen Stelle Hofgerichtsrath A. Hahn zum Director des Hofge=
richts
der Provinz Oberheſſen ernannt
- S. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kreisaſſeſſor zu
Alzey. Dr. W. Zeller zum Kreisaſſeſor in Offenbach, den Regierungs=
acceſſiſten
Dr. O. Fiſcher zum Kreisaſſeſſor zu Alzey und den Gymnaſial=
lehrer
Dr. A. Saalfeld zu Wetzlar zum Lehrer am hieſigen Gymnaſium
ernannt.
Militärnachricht. Goebel, Major a. D., zulezt Hauptmann und
Comp-=Chef im 4 Großh. Inf=Reg. Nr. 118. unter Fortſall der ihm er=
theilten
Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt, mit ſeiner Penſion und der halb es aewiß von Intereſſe ſein dürſte, den Standpunkt kenſen zu lernen,
Uniſorm des gedachten Regiments, zur Dispoſition geſtellt.
- Bei der am Sonntag in Berlin begangenen Reier des Krönungs=
und Ordensfeſte; haben u. a. erhalten:
ralmajor und Commandeur der 2. Großh. Infanteriebrigade:
Ringe: Ehrhardt, Oberſt und Commandeur des 3. Großh. Inf. Reg. kungen in der Veranlagung der directen Steuer, insbeſondere der auf dem
Nr. 117; v. Necker, Oberſt und Commandeur des 1. Großh. Inf.=Reg. Einkommen beruhenden Steuer, in Folge der, in dieſer Beziehung den Stan=
Nr. 115½ Tiehſen, Oberſt und Commandeur des 4. Großh. Inf=Reg. den gemachten Vorlagen zu erwarten ſein moͤchten, ſo ſei die Großh. Re=
Nr. 118.

den die Staatsregierung in dieſer Frage einnimmt. Sie hat naͤmlich in=
haltlich
des von dem Geſetzgebungsausſchuſſes zweiter Kammer über dieſe
Materie erſtatteten Berichts wörtlich erklärt: Wenn es vielleicht auch zweck=
Den Rothen Adler=Orden 2. Kl. mit Eichenlaub: v. Lyn cker, Gene= mäßig erſcheinen möchte die Frage, ob und welche Aende ungen der geſetz=
lichen
Beſtimmungen Aber den Ausſchlag der Communalſteuer herbeizu=
Den Rothen Adler Orden 3. Kl. mit der Schleife und Schwertern am führen ſeien, erſt dann zu entſcheiden, wenn ſeſiſtehe, ob und welche Aende=
gierung
doch nicht abgeneigt, auch jetzt ſchon etwaigen Anträgen der beiden

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Kammern der Stände auf veraͤnderte Veranlagung der Communalſteuer,
insbeſondere auf Zuziehung der ganzen Einkommenſteuerkapitalien zur
Communalſteuer, in nähere Erwügung zu ziehen und eventuell eine bezüg=
liche
Geſetzesvorlage zu veranlaſſen.
Fülr die kommende Sitzung der Stadtverordnet=n=Verſammlung
Donnerstag den 15. Febr. l. J. Nachmittags präcis 2½ Uhr, iſt folgende
Tagesordnung vorgeſehen:
1) Abſchluß von Accorden aus freier Hand pro 1877. 2) Geſuch des
Bauunternehmers J. Müller um käufliche Ueberlaſſung ſtädtſchen Gelän=
des
. 3) Pachtweiſe Erwerbung einer Kitsgrube. 4) Die Einführung der
Communalſchule, Ergaͤnzungswahl für 2 ausgefallene Mitglieder des Schul=
vorſtandes
. 5) Abtretung des katholiſchen Schulhauſes an die katholiſche
Kirchengemeinde. 6) Das Schulgeld in der höheren Mädchenſchule; Er=
richtung
von Freiſtellen an derſelben. 7) Rückgabe der Dienſtcaution des
vormaligen Stadtrechners Michell. 8) Die Auszahlung der Gehalte der
ſtädtiſchen Angeſtellten. 9) Geſuch des Gärtners Andreas um theilweiſer
Nachlaß von Steigſchilling für Geſpül im ſtadtiſchen Hoſpital. 10) Geſuch
um Ermäßigung der Miethe der ſtädtiſchen Turnhalle. 11) Crediterweite=
rung
zur Verbeſſerung der ſtädtiſchen Wieſen im Soder, XXXIT, Nr. 89
und 44. 12) Vermiethung eines Logis im ſtädtiſchen Haus in der
Grafenſtraße.
Das Gaſiſpiel des Herrn Fr. Haaſe iſt nunmehr auf den 19.
und 20. d. M. feſtgeſetzt und zwar wird vorausſichtlicht Montag den
19. ds.: Im Vorzimmer Sr. Excellenz' und die beiden Klingsberge
und am Dienstag den 20 ds.: Man ſucht einen Erzieher= und die Wie=
ner
in Paris- zur Aufführung kommen.
- Am 15. Februar werden die Eindrittelthalerſtücke werthlos, d. h
ſie find nur noch zum Silberwerth verkäuflich.
O Bis zum Schluß des v. J. hatte die hieſige Münze im Gan=
zen
6673431 Ein= 202,108 Zwei= und 438.485 Fünfmarkſtücke ausgeprägt.
0 Auf allen in hieſiger Gegend bisher ſtattgehabter Holzverſteige=
rungen
war ſowohl beim Bau=, wie Brennholz ein Rülckgang gegen
die vorjährigen Preiſe zu conſtatiren.

Eine elfäßiſche Stimme über die Lage der deutſchen Indnſtrie.
Bisher iſt bei uns wohl noch niemals ein national-ökonomiſches
Thema ſo nachhaltig und eingehend und unter ſo allgemeiner und aufmerk
ſamer Betheiligung aller Kreiſe erbrtert worden als das Capital von der
gegenwürtigen wirthſchaftlichen Kriſis in Deutſchland, und doch müſſen wir
uns geſtehen daß der Meinungsaustauſch darüber noch lange nicht erſchöpft
iſt, ja daß wir noch immer nicht zu einer Verſtändigung über Mittel und
Wege zur Anbahnung befriedigenderer Zuſtände gelangt ſind. Da mag es
denn wohl von Intereſſe ſein über unſere wirthſchaftliche Kriſis eine beach=
tenzwerthe
Stimme und gleichzeitig wohlgemeinte Rathſchläge aus einem
Lande zu vernehmen, welches vermöge ſeiner eigent;ümlichen Stellung und
ſeinen intimen Beziehungen zu den zwei großen, in jeder Hinſicht ſo un=
gleichartig
angelegten und entwickelten Nationen unbefangener als wir ſelbſt
und unterrichte ter als ein fremder Beobachter die induſtrielle Blüthe des
einen und den wietſchaftlichen Rückgang des anderen Landes durch Ver=
gleichen
zu beurtheilen vermag
Es latzt ſich mit gutem Grund behaupten, daß Hr. Julius Sengen=
wald
, der vieljährige und kenntnißreiche Präſident der Straßburger Han=
delskammer
, in Uebereinſtimmung und im Namen des geſammten elſäßiſchen
Induſtrie= und Handelsſtandes geſprochen hat, ob ihm auch ein ſpecielles
Mandat dazu nicht ertheilt war, als er in der letzten Jahresſitzung de=
Vereins zur Foͤrderung der Wiſſenſchaften, des Ackerbaues und der Künſte
des Unterelſaßzes zu Straßburg in einem, ſo eben im Druck erſchienenen
Vortrag die Lage der deutſchen Induſtrie zum Gegenſtand einer intereſſan=
ten
national-ökonomiſchen Studie machte. Wir wollen hier in Kürze ſeinen
Anſichten Raum geben.
Die Urſache des gegenwaͤrtig ſo allgemeinen unbehaglichen Zuſtandes
der deutſchen Induſtries fuhrt auch Hr. Sengewald auf die ſchwindelhaft
überfturzte Thatigkeit zuruͤck, welche ſich der Geſchäftswelt beim plötzlichen
Zufluß der franzoſiſchen Kriegscontribution bemeiſterte; doch wäre dieſer
Juſtand ſeiner Anſicht nach nur ein vorlbergehender geweſen, wenn ihr
nicht bleibende Urſachen zu einem dauernden gemacht hätten. Dieſe ſeien
aber vornehmlich in der deutſchen Zoll= und Steuergeſetzgebung, in dem
herrſchenden püdagogiſchen Syſtem, in den Gewohnheiten der Bevoͤlkerung
und in der Denkungsart und den Vorurtheilen der leitenden Claſſen Deutſch=
lands
zu ſuchen.
Vor allem ſcheint Hrn. Sengenwald die Anwendung der nationalsko=
nomiſchen
Lehren der Mancheſterſchule für Deutſchland von Schaden gewe=
ſen
zu ſein. Theoretiſch mag der Freihandel vielleicht, meint er, als das
zu erreichende Ideal im Verkehr zwiſchen gleich hochciviliſirten, gleichartigen
Geſetzen, Laſten und Exiſtenzbedingungen unterworfenen Völkern anzuſehen
ein, in der Praxis bedurſe indeſſen die Induſtrie, zumal wenn ſie noch,
wie die deutſche, in der Entwicklung begriffen ſei, eines gewiſſen Schutzes,

welcher leicht hätte verliehen werden können, wenn man den gerechtfertigten
Klagen der Induſtriellen Genüge geleiſtet und die Ausſührung des Geſetzes
vom 7. Juli 1873, die Abſchaffung der Eiſenzölle betreffend, bis zur Er=
neuerung
der Handelsverträge verſchoben haben wurde, welch letztere dann,
was nun vielleicht unmöglich, auf der für die Vertheidigung der induſtriellen
Inter=ſſen einzig rationellen Baſis, auf dem Princip der Reciprocitckt, hät=
ten
neu abgeſchloſſen werden koͤnnen. Die Freihandelspolitik ohne Gegen=
ſeitigkeit
iſt nichts als ein Schutzzollſyſtem zu Gunſten des Auslandes.
Ebenſo unvortheilhaft wie das Zollſyſtem für die Intereſſen des Reiches
erſcheint Hrn. Sengenwald das deutſche Steuerſyſtem, weil es den Conſu=
menten
zu ſehr begünſtige, den Producenten dagegen übermäßig belaſte.
Mit Hinweis auf die enorme Steuerkraft Frankreichs tritt er eifrig für
indirecte Steuern ein, allerdings nicht ohne gewiſſe Vorbehalte zu machen.
Das richtige Verhältniß zwiſchen der directen mehr auf dem Boden laſten=
den
Abgabe und der Summe der indirecten mehr auf dem beweglichen
Vermoͤgen haftenden Gebühren zu finden, ſei die Aufgabe einer rationellen
Steuergeſ zgebung. Grundſtücke, Häuſer, G.werbe und Handel, auf denen
die directen Abgaben laſten, ſeien als Werkzeuge zur Herſtellung von Werth=
ſchaften
anzuſehen. Felder und Weinberge könnten aber von Ueberſchwem=
mungen
, Hagel ꝛc., Häuſer von Mangel an Miethern, Handel und In=
duſtrie
von Geſchaftsſtillſtand und unſicherem Abſatz heimgeſucht werden.
Wäre es nun gerecht, fragt Hr. Sengenwald, den ſo zufälligen Chancen
ausgeſetzten Productionskräften alle Laſten aufzubuͤrden und die einen er=
langten
Werth darſtellenden Verbrauchsgegenſtaͤnde leer ausgehen zu laſſen?
Und er verſichert, daß die indirecten Steuern für Getränke, Tabak, Colo=
nialwaaren
ꝛc., falls ſie mäßige ſind, unverkennbare Vortheile haben, in=
dem
ſie einen Abzug von dem Einkommen eines jeden bewirken, ohne daß
der Steuerpflichtige klagt, und indem ſte vor allem das Verdienſt hätten,
daß ſie nicht das erſt noch entſtehende Product, ſondern einen greifbaren
Gegenſtand betreffen, welcher bis zu dem Punkt gediehen iſt wo er ver=
braucht
werden ſoll und daher einen genau zu beſtimmenden Werth beſitzt,
wovon der Staat für ſeine Bedüfniſſe einen Theil bezieht. Ohne indirecte
Steuern hätte Frankreich, meint Hr. Sengenwald, niemals die Koſten des
letzten Krieges mit 9-10 Milliarden bezahlen können.
An der induſiriellen und gewerblichen Niederlage Deutſchlands ſei aber
auch ſein Unterrichtsſyſtem mitſchuldig. Durch das abſtracte Sprachſtudium
und die Maſſe der Thatſachen und Ziffern, womit man das Gedächtniß
der Kinder überladet, wurden in denſelben die weſentlichen Fühigkeiten des
Fabrikanten und Handwerkers, nämlich ſelbſtändiges Urtheilen und Nach=
denken
, die freie Entſchloſſenheit, die Geſchicklichkeit der Hand und die Kunſt
aus den geringſten Dingen den groͤßten Nutzen für allgemeine Einrichtung,
Nahrung und Kleidung zu ziehen, ertödtet, würden nervöſe, träumeriſche,
linkiſche und unpraktiſche Menſchen erzogen/z welche Haus= und Handarbeit
verachten.
Endlich klagt Hr. Sengenwald Regierung und Volksvertretung in
Deutſchland an für die Intereſſen der Induſtrie und des Handels nicht
die noͤthige Aufmerkſamkeit, nicht das rechte Verſtändniß und Wohlwollen
zu beſitzen, und er überträgt den gleichen Vorwurf auf die Literaten und
Gelehrten, die in ihrem Kaſtengeiſt alle diejenigen, welche nicht der reinen
Idee huldigen, als mit materiellen und untergeordneten Dingen ſich be=
ſchäftigend
anſehen Daher auch das Erſtehen ſocialiſtiſcher Theorien.
Ueberdieß beeintraͤchtige die Bureaukratie durch allzugroße Bevormundung,
wie der Geſetzentwurf über Frauen= und Kinderarbeiten in Fabriken von
neuem beweiſe, die Induſtrie in bedenklicher, zum Theil ſo rigeroſer Weiſe,
daß mehrere mit der Prüfung jenes Entwurfs beauftragte elſäßiſche Fabri=
kanten
einſtinmig erklart hätten: derſelbe ſei in der Praxis unmöglich und
würde, zum Geſetz erhoben, mehreren Induſtrien des Elſaßes den Todes=
ſtoß
verſetzen. Daß die Elſaͤßer Fabrikanten aus freiem Antrieb längſt
durchgeführt haben was die neuen Geſetze zum Schutze der Arbeiter anſtre=
ben
, daß letztere daher den ſocialiſtiſchen Ideen ebenſo unfreundlich= wie
ihren Arbeitgebern freundlich gegenüberſtehen, mag hier, obwohl dieſe er=
freulichen
Thatſachen als bekannt vorausgeſetzt werden dürfen, damit der
letzten Ausſtellung des Hrn. Sengenwald nicht üble Beweggrlnde unter=
ſchoben
werden, beiläufig erwähnt ſein.
Wie man nun auch in Deutſchland über die eben kurz wiedergegebenen
Anſchauungen des Präſidenten der Straßburger Handelskammer in Bezug
auf die Lage der deutſchen Induſtrie denken, ob man ſeine Kritik in allen
Punkten für gerechtſertigt erachten, ſeine Rathſchläge für annehmbar befin=
den
moͤge oder nicht, - und Einwände gegen ſeine Ausführungen hatten
wir genug zu machen, - eines läßt ſich denſelben nicht abſtreiten - der
Erfolg; facta loqunntur; und wenn er immer und immer wieder auf
Frankreich hinweist als das Vorbild dem Deutſchland nachzuahmen habe,
ſo thut er es in der guten Abſicht auch das neue Vaterland jenem Zu=
ſtand
zuzuführen, welchen er für den befriedigenderen hält. Seinem Appell
an die Staatsmänner Deutſchlands daß ſie ſich beſtreben moͤgen den in=
duſtriellen
Ruf des großen Volkes, deſſen Geſchicke ihnen anvertraut ſind,
wieder in die Höhe zu bringen, wird ſich gewiß jeder von Herzen an=
ſchließen
.
A. A. Z.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.