Darmstädter Tagblatt 1877


02. Februar 1877

[  ][ ]

151
Rsiiior OovuI

Abonnementpreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſi=
ämtem
Beſtellungen entgegengengm=
men
zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
ind Poſtauſſchlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommem in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Büößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärtz
von allen ſoliden Annonen= Ewe=
ditionen
.

140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Volizelamts Harmſtadt.

24.

Freitag den 2. Februar

1872H5

Stammholz=Verſteigerung.
Montag den 12. und Dienſtag den 13.
Februar l. J., jedesmal Vormittags 9 Uhr
an, ſollen im Roßdörfer Gemeindewald,
Diſtrict Mark:
Aaͤ,
398 Eichenſtämme von 25-85 C. M.
Dicke und 2-10 Mtr. Läuge, ent=
haltend
244,09 Feſtmeter.
220 Fichtenſtangen von 4-6 C. M.
Dicke und 5- 6 Meter Lünge, ent=
haltend
2,70 Feſtmeter,
verſteigert werden.
Die Fichtenſtangen kommen am zweiten
Tag zur Verſteigerung.
Die Zuſammenkunft iſt jedesmal auf der
Kubig am Eingang des Waldes.
Roßdorf, am 30. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
825)
Müller.
Brenn=, Bau= und Nutzholz=
Verſteigerung.
Donnerſtag den 8., Freitag den 9.,
Montag den 12. und Dienſtag den 13.
Februar 1877, jedesmal von Vormittags
9 Uhr an, ſollen im Brandauer Gemeinde=
vald
, Diſtrict Hühnerwald, folgende Holz=
ortimente
zur Verſteigerung kommen:
19 Rm. buchen Scheit=, Prügel= und
uh Stockholz, 150 Stück dergl. Wellen, 1 Am=
u
eichen Scheit=, 46 Rm. eichen Prügel=
L= 6 Nun. dergl. Stockholz und 750 Stück
ſch dergl. Wellen; 68 Rm. nadel Scheit=, 231
Rm. nadel Prügel=, 146 dergl. Stockholz
l4
be 94 Stück nadel Stämme von 15- 27 Em.
ö. Durchm. u. 5-18 Meter lang, 8091 Stück
ſichten Stangen von 3-10 Cm. Durchm
. und 4-12 Meter lang.
Bemerkt wird, daß ſich das Stangenholz
ſehr gut zu Hopfen=, Gerüſt= u. Bohnen=
ſtangen
eignet und nach jeder Richtung hin
gut abzufahren iſt.
Stamm= und Stangenholz kommt an
E den 3 erſten Tagen und Brennholz am
letzten Tage zur Verſteigerung. Zuſammen=
kunft
am Eingang in den Hühnerwald.
Brandau, am 30. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Brandau.
826)
Weber.

Allen Kranken Kraft und Geſundheit ohne Medicin und
ohne Koſten durch die Heilnahrung:
7 du Barry
von
TBA TALA-cAxAAAAondon.
Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieſer angenehmen Geſundheits=
ſpeiſe
widerſtanden und bewährt ſich dieſelbe bei Erwachſenen und Kindern ohne
Medicin u. ohne Koſten beiallen Magen==Nerven=,Bruſt=Lungen=,Leber=,Drüſen= Schleim=
haut
=, Athem=, Blaſen= und Nierenleiden, Tuberkuloſe, Schwindſucht, Aſthma, Huſten,
Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden,
Waſſerſucht, Fieber, Schwindel, Blutaufſteigen, Ohrenbrauſen, Uebelkeit und Erbrechen
ſelbſt während der Schwangerſchaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatis=
mus
, Gicht, Bleichſucht; auch iſt ſie als Nahrung für Säuglinge ſchon von der Ge=
burt
an ſelbſt der Ammermilch vorzuziehen. Ein Auszug aus 80,000 Certificaten
über Geneſungen, die aller Medicin widerſtanden, worunter Certificate vom Profeſſor
Dr. Wurzer, Medicinalrath Dr. Angelſtein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſor
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuart, Marquiſe de Brshan und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen, wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certiſicaten.
Nr. 62476. Dem lieben Gott und Ihnen ſei Dank. Die Revalescière hat
meine 18jährigen Leiden im Magen und in den Nerpen, verbunden mit allgemeiner
Schwäche und nächtlichem Schweiß gänzlich beſeitigt.
J. Comparet, Pfarrer, Sainte Romaine des Ies.
Nr. 8921I. Orvaux, 15. April 1875. Seit vier Jahren genieße ich die köſt=
liche
Revalescière und leide ſeitdem nicht mehr an den Schmerzen in den Lenden, die
mich während langer Jahre fürchterlich gefoltert hatten. In meinem 93. Jahre ſte=
hend
, erfreue ich mich jetzt der vollkommenſten Geſundheit. Leroy, Pfarrer.
Nr. 45270. J. Robert. Von ſeinem 25jährigen Leiden an Schwindſucht, Huſten,
Erbrechungen, Verſtopfungen und Taubheit gänzlich hergeſtellt.
62845. Pfarrer Boilet von Ecrainpille. Von Aſthma mit häufigen Erſtickungen
völlig hergeſtellt.
Die Revalescière iſt viermal ſo nahrhaft als Fleiſch und erſpart bei Erwachſen
und 3350 Stück dergl. Wellen; ſodann: nen und Kindern 50 Mal ihren Preis in anderen Mitteln und Speiſen.
Preiſe der Revalescière ¹ Pfd. 1 Mk. 80 Pf, 1 Pfd. 3 Ml. 50 Pf., 2 Pſd.
5 Mk. 70 Pf., 12 Pfd. 28 Mk. 50 Pf.
Revalegcière Chocolatée 12 Taſſen 1 Ml. 80 Pf., 24 Taſſen 3 Ml. 50 Pf,
48 Taſſen 5 Ml. 70 Pf. u. ſ. w.
Revalescière Biscuites 1 Pſd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pſd. 5 Mk. 70 Pf.
Zu beziehen durch Du Barry und Co. in Berlin W., 2829 Paſſage (Kaiſer=
Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Droguen=, Specerei= und Delicateſſenhändlern
im ganzen Lande.
Darmstadt: Georg Lerch, Emanuel Fuld, G. P. Poth.
Malnz; Hauptdepot Dr. W. Strauß, Mohren=Apotheke, M. Becker
eel. Wwe., Weſtenburger, Hellmeiſter, Jean Gaßner, Aug=
Heieck.
Wieshaden: A. Schirg, A. Brunnenwaſſer, A. Schirmer.
Worms: J. H. Mayer.
3

[ ][  ][ ]

chelllsche,
gozungen,
Cabliau,
hein Heshte lebend
hein Salmen,
Uheln-Lachs geräuchert,
5 Austern lebend,
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Die Fluß= u. Seefiſch=Handl.
B. BrlouVe,
827)
Hof=Lieferant, Kirchſtraße.


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3 E einer Dampfheizung noch verwend=
bar
, wird nebſt Montirung billig abgegeben.
Nüheres im Verlag.

721)
Alten üchten
Vordhöuser

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Ceorg Liebig John.
Holz=Handlung v. Gebr. Vogel
Nauheim bei Groß=Gerau.
DE. 5791]
Großes Lager
ſelbſt ausgehauener Daubhölzer
4909) für Bier= und Weinfaß.

Emser Pastillen.
aus den festen Beitandtheilen der
Emser Quellen unter Leitung der
Adwinistration der Rönig Wilhelms
Felvenquellen bereitet, zeitlahren
gegen Hals- und Bruttleiden be-
währt
, in plombirten Schachteln
mit Controllstreifen vorräthig in
Darmstadt in der Adler-Apotheke
des Herrn Dr. A. Teuner
und bei Apotheker H. Calm.
10119)
berg.
Engros-Versandt; Magarin der Emser
Folseyquellen In Cöln.
44.
4

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Laberdan, friſch gewäſſert,
Bratbückinge, süsse Honiken-
damer
,
ſoeben eingetroffen.
C. L. LotD,
828) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
829) Wegen Geſchäftsaufgabe iſt ein
Wohnhaus, in einer ſehr frequenten Lage
gelegen, wobei große Werkſtätte, Holzſchup=
pen
., für einen Schreiner oder Schloſſer
ſehr geeignet, unter günſtigen Bedingungen zu
verkaufen. Wo? ſagt die Exp.

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R2
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48

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miethen
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mer
m. Zubehör, Gas, beſond. Gärtchen ꝛc.
demnächſt zu vermiethen; kann ſofort ein=
geſehen
werden. Auskunft daſelbſt parterre.
833) 2 möbl. Zimmer zuſ. od. einzeln
zu verm. Louiſenſtr. 42 Eckladen.

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Honsieur Grandjcan
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4 5 heures.

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nebſt Logis auf einem frequenten Platz hier.
Jakob Stumpf, Runde=Thurmſtraße.

785) Ein gebrauchter, aber noch in
gutem Zuſtande befindlicher Barren wird
zu kaufen geſucht. Näheres im Verlag.

759) Eine Krankenwärterin wird geſucht.
Frankfurter Straße 42.
835) Ein Mädchen, welches das Bügeln
gelernt, nimmt Kunden an.
Louiſenſtraße Nr. 8.

Großherzogliche Handelskammer zu Darmſtadt.
Oeffentliche Sitzung
Samſtag den 3. Februar 1877, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung: 1) Wahl des Präſidenten.
2) Reform der Eiſenbahnfrachttarife.
3) Die Reichsbankagentur zu Darmſtadt.
836)

831 Kaufmänniſcher Verein.
Im großen Saale des Darmſtädter Hofes Montag 5. Febr. Abends 8 Uhr
wird der Dichter und Rhapſode
Dr. Wilhelm Jordan
eine Rhapſodie aus ſeinem Nibelungen=Epos Sigfridsſage=, und zwar:
Sigfrids letzten Abſchied von Krimhild; die Jagd im Odenwald und
Sigfrids Tod
frei aus dem Gedächtniß vortragen.
Schluß der Saalthüre präcis 8 Uhr.
Für Nichtmitglieder ſind Karten zu M. 1. 50. in den Buchhandlungen der Herren
A. Bergſträßer und F. L. Schorkopf, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Mitglieds= reſp. Abonnements= oder
Tageskarten geſtattet.
Der Vorſtand.

Geſangverein Melomanen.

Einladung
zum
Jahres-Balle
Samſtag den 3. Februar 1877, Abds. 8 Uhr, im großen
Saale des Sohützenhotes.
Karten für Nichtmitglieder, welche au dem Balle theilnehmen wollen, ſind
2 Mark bei Herrn Kürſchner Dietſche, Marktſtraße, zu haben.
Die verehrli zen Mitglieder werden freundlichſt gebeten ihre Perſonallarten
mitzubringen.
717a)
Der Vors

[ ][  ][ ]

R. 21.

169

Permanente KunskAusdtslung.
Friedr. Schaeſor,

Die Gemälde von Profeſſor A. Feuerbach, zu
welchen ein weiteres Kunſtwerk deſſelben Meiſters
Traum der Medea' getreten iſt, werden nur noch
wenige Tage ausgeſtellt ſein.
Den Mitgliedern des Vereins iſt mit ihren
Frauen und unſelbſtſtändigen Kindern freier Eintritt
wiederum geſtattet.
838)
Der Ausſchuß des Kunſtvereins.

9907) Ludwigsplatz 7.

2AUh 1IUbh.
Alle feinen Sorten zu billigen Preiſen.
Chocolade-Fabrik.

Chocoladen bekannter Sorten.
Cacoigna ſcharf entölt.
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Cacao=Product, nach einem bewährten eng=
liſchen
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Anweiſung, ¼ Kilo M. 1. 50.

Der Reſidenzkalender für 1877
PunschEssenzen.

iſt auf unſerem Comptoir zu 40 Pfg. per Stück zu beziehen.
Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
L. C. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.

H ä u ſ e r
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
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M. Neuſtadt
ſtraße.

Geſchälten Hirſen
per ¼ Kilo 17 Pf.
Alle Sorten Vogelfutter
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Ph. NReber.
845)
Carlſtraße 24.

839) Eine Gewürzmühle u. Moſtrich=
Fabrik in Norddeutſchland ſucht unter
gnten Bedingungen zum 1. April er.
einen tüchtigen zuverläſſigen jungen
Kaufmann für's Lager. Erforderlich iſt
genaueKenntniß d. Gewürzfabrikation.
Adreſſen mit Angabe der ſeitherigen
Thätigkeit befördert sub l 124 a die
Annoncen=Expedition von Haaſenſtein u.
Bogler, Berlin.

840) Ein reinliches Mädchen ſucht Lauf=
dienſt
, oder zum Putzen, nicht den höchſten
Lohn. Große Bachgaſſe 25 eine Stiege hoch.

841) Nüharbeit aller Art, ſowie Kleider
zu machen werden in und außer dem Haus,
angenommen. Louiſenſtraße 28 Manſarde.

842) Gegen gute Verpflegung wird ein/
Kind in Koſt genommen. Näh. in d. Exp

843)
Zur Kenntniß.
Es haben die Nummern 85 und 140
die zwei Kommoden gewonnen.
Peter Scheld.

8 Metzelſuppe
Samſtag den 3. Februar d. J. bei=
Georg Meyer,
Ecke der Landwehr= u. Wendelſtadtſtraße.

Metzelſuppe

Hrangen- u. Ananas-Bunſch=Eſſenz
von Arac und Rum, eigenes Fabrikat, von
bekannter Qualität, keinen Kopfſchmerz ver=
urſachend
. Ganze und halbe Flaſchen.
Arae de Batavia,
Eum de Jamaica,
Cognzo St. auge,
Schwarzvälder Erschvasser,
Felne Liqueure von Wynand
Fockink, Amſterdam, als: Curagao
weiß und braun, Aniſette, Thee, Mocca
Vanille und Cacao.
Ruſſiſchen Allaſch, Genever, Benedictiner
Gilka=Getreidekümmel, Maraſchino di Zara
Ferner:
eigenes
Ligueure Fabrikat
in feiner Qualität, ganze u. halbe Flaſchen,
ſowie im Anbruch.

Samſtag den 3. und Sonntag den
4. Februar.
Peter Peter.

Mer eine Annonce hier oder auswärts
TO veröffentlichen und Zeit reſp. Geld

ſparen will, der beauftrage damit die Anon=
cen
=Expedition von Kaasénstein
&Vogler in Frankfurt a. M.
deren ausſchließliches Geſchäft es iſt,
Anzeigen in alle Zeitungen der Welt billigſt
zu vermitteln.

Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark,
Kiefern.
Darmſtadt den 11. Januar 1877.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
358)
Hauſer.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 2. Februar.
ul timo.
Afipiel in 5 Aufügen von G. von Moler.
Perſonen:
debrecht Schlegel, Commer=
gienrath
.
Caroline, ſeine Frau
Thereſe, deren Tochter
Reinhard Schlegel, Proſeſſor Hr. Weener.
Pauline, ſeine Frau
Hedwig. deren Tochter
Lange, Onkel der beiden
Hr. Rötel.
Schlegel.

Herr von Haas.
Hr. Wisthaler.
Bruno Berndt, Arzt
Hr. Edward.

Hr. Fiala.
Georg Richter
Vernhardi, Buchhalter bei
Hr. Schimmer.
Schlegel
Schönemann, Factotum des
Hr. Mendel.
Profeſſors.-
Auguſt, Dienar des Commer=
Hr. Leib.
zienxaths ..
Frau Balder, Zimmerver=
Fr. Kugler.
mietherin

Hr. Batterwed.
Fr. Eppert.
Frl. Hoffmann.
Fr. Steck.
Frl. Ethel.

Anſang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr

[ ][  ]

H. 24.

176

Krieger-Verein Darmſtadt.
Montag den 5. Februar Abends präcis 9 Uhr
Monats-Vorsammlung
im großen Saale des Schützenhofes.
Tagesordnung: 1) Ergänzungswahl des Vorſtandes.
2) Geſchäftliche Mittheilungen.
8) Geſellige Unterhaltung durch Vorträge des Sänger=
Chors ꝛc.
Um recht zahlreiche Betheiligung wird gebeten.
Der Vorſtand.
793)

Tageskalender.
Freitag 2. Februar: Verſammlung der Mitglieder
des Lokalgewerbe=Vereins Darmſtadt.
Samstag 3. Febtuar: Ball der Turner=Feuerwehr.
Jahresboll des Geſangvereins Melomanen.
Oeffentliche Sitzung der Großherzoglichen
Handelskammer zu Darmſtadt.
Montag 6. Februar: Monatsverſammlung des
Krieger Vereins Darmſtadt. Drittes Concert
des Muſik=Vereins. Vortrag des Kaufmün=
niſchen
Vereins.
Mittwoch 7. Februar: Außerordentl. General= Ver=
ſammlung
der Mitglieder des Kaufm. Vereins.
Samstag 10. Februar: Dramatiſch=Muſikaliſche
Aufführung im Saalbau. - Ball des Geſang=
vereins
Sumſer. - Ball der Turngemeinde
Beſſungen.
Dienſtaa 13. Februar: Maskenball im Saalhau.

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 2. Februar.
0 Der von S. Königl. Hoheit dem Großherzog wegen Lodtung im
Duell begnadigte Polytechniter Berna befindet ſich noch nicht in
Freiheit, da er erſt eine ihm wegen Betheiligung an einer Schlägermenſur
zuerkannte Feſungsſtraſe von 4 Wochen, auf welche ſich der landesherrliche
Gnadenact nicht erſtreckte, zu verbüßen hat.
0 Noch einer am Vonnerstag den Staͤnden zugegangenen Vorlage
ſoll das Pfleggeld in der Landesirrenanſtalt Heppenheim und dem
Landeshoſpital Hofheim erhöht wrden. Ein von Wolz geſtellter
Antrag auf verſtärkte Abgabe von Waldſtreu aus den Domanialwal=
dungen
fand nach kurzer Debatte einſtimmige Annahme. - Hierauf begann
die Verathung über den Geſetzesentwurf die Gehalte der Volksſchul=
lehrer
beir. und zwar zunächſt durch eine ſehr lebhafte Generaldebatte,
in welcher man ſaſt allſeitig die Vorlage als ein dringendes Bedllrfniß und
Gebot der Gerechtigkeit anerkannte.
Bei der Spezialberathung ſiegten die eventuellen Anträge des Aus=
ſchuſſes
mit 23 gegen 21 Stimmen über die Vorlage der Gr. Regierung
und iſt demgemäß der Minimalgehalt auf 900 ſtatt auf 1000 M. ſeſtgeſetzt
worden. Nach 10jähriger Dienſtzeit ſoll bei gewiſſenhafter, tadelloſer
Dienſtſührung der Gehalt auf 1000, nach 15 auf 1100. nach 20 auf 1200
und nach 25 Jahren auf 1500 M. ſteigen. Die Dienſtzeit wird vom Tage
der erſten dienſtlichen Verwendung nach beſtandener Schulprlfung gerechnet.
6) Der Geſetzgebungsausſchuß zweiter Kammer beantragt dem Geſetzes=
entwurf
diej Auſhebung der Beſtimmungen uber die Schadenerſatz=
pflicht
der Ortseinwohner und Gemeinden bei boshaſten Sachbeſcha=
digungen
betr. zuzuſtimmen.
9 Nachdem die Reichstagswahlen das nächſte prakliſche Intereſſe verloren,
darf die Aufmerlſamkeit der Leſer dieſer Blätter vielleicht auf einen in Nr. 19
der in Mainz erſcheinenden Zeitſchrift für Staats= und Gemeindeverwaltung
im Großherzogthum Heſſen erſchienenen ein Beſchluß der Stadtverordnetenver=
ſammlung
in Darmſtadt= überſchriebenen Artikel gelenkt werden, der, weil in
einem Fachblatt und gerade zur Zeit des höchſten Wogens der Agitation zur
Reichstagswahl erſchienen, bisher wohl kaum Beachtung gefunden hat. In dieſem
Artikel wird nämlich der vor Kurzem von der hieſigen Stadtverordnetenver=
ſammlung
gefaßte Beſchluß, die Ueberſchllſſe des Reſervefonds der
hieſigen Sparkaſſe nicht mehr wie ſeither für müde und gemeinnützige
Zwecke zu verwenden, ſondern zur Beſtreitung der Koſten der Fortbildungsſchule
und der Armenpflege in die Stadtkaſſe abzuführen, lebhaft beſtritten und ge=
radezu
als rechtswidrig bezeichnet, da nach den Statuten der Sparkaſſe dieſe
Ueberſchüſſe ausdrücklich zu milden und gemeinnützigen Zwecken beſtimmt ſeien,
hierunter aber die Förderung von Auſtalten nicht verſtanden ſein könne, deren
Koſten geſetzlicher Vorſchrift nach die Stadt zu tragen habe, wie dies bei der
jetzt beabſichtigten Verwendung der Fall ſei. Es wird dabei darauf hinge=
wieſen
, daß bei ſtatutenwidriger Dispoſition ülber die fraglichen Ueberſchüſſe die
Gläubiger der Sparkaſſe, die Einleger, das Necht haben würden, deren Ver=
wendung
zu ihren Gunſten, zur Erhöhung des Zinsfußes ihrer Guthaben oder
zu anderweiter Erleichterung zu verlangen, Auſprüche, die bei ſtatutenmäßiger
Verwendung natllrlich nicht würden erhoben werden können. Schließlich wird
darauf aufmerkſam gemacht, daß die Statuten beinahe aller Sparkaſſen des
Landes eine gleiche Verwendung der Ueberſchüſſe beſtimmten und daß der Vor=
gang
der hieſigen Stadtverordnetenverſammlung leicht auch andere Gemeinden,
die ja wie die Stadt Darmſtadt für die hieſige Sparkaſſe, ſo für die meiſten
anderen Sparkaſſen die Garantie übernommen hätten, Aulaß geben lönnte, auch
ihrerſeits die Ueberſchüſſe lediglich den Gemeindekaſſen zuzuführen. Damit
aber würde dem Gemeinſinn überhaupt ein empfindlicher Schlag verſetzt, da
die Exiſtenz einer ganzen Reihe von gemeinnülzigen Anſtalten und Ein=
richtungen
, deren das Großherzogthum ſo viele zühle, durch Nachahmung des
hier beliebten Verfahrens geradezu in Frage geſtellt würde.
Wir beſchränlen uns auf dieſe Wiedergabe des weſentlicheu Inhalts
des erwähnten Artikels, möglich, daß der im vorigen Jahr gefaßte Beſchluß
der Stadtverordnetenverſammlung bei der bevorſtehenden Berathung des
ſtädtiſchen Voranſchlags nochmals in Betracht gezogen wird.
Einer der intereſſanteſten durch den kaufmänniſchen Verein veran=
ſtalteten
Vorträge dieſer Saiſon wird nächſten Montag Abend im großen
Caale des Darmſtädter Hoſes gehalten werdenz

Herr Dr. Jordan wird das herrliche deutſche National=Epos, die
Nibelungen=Sage und zwar die ſchönſten Theile derſelben Sieg=
frieds
letzter Abſchied von Krimhilde, die Jagd im Odenwald und Sieg=
frieds
Tod frei aus dem Gedüchtniſſe vortragen.
Da dieſe Vorträge auch Nichtmitgliedern gegen eine mäßige Verglltung
zugänglich ſind, ſo ſteht zu erwarten, daß dieſer Vortrag zahlreich beſucht
werden wird.
Den Milgliedern des Kunſtvereins ſowie allen hieſigen Kunſtfreun=
den
wird es von Intereſſe ſein zu erfahren, daß die Gemälde von Pro=
feſſor
A. Feuerbach in der Permanenten Ausſtellung des Kunſtvereins
nur noch 56 Tage zur Anſchauung ausgeſtellt ſind.
Möchte deßhalb Niemand die Gelegenheit vorübergehen laſſen, dieſe be=
deutenden
Kunſterzeugniſſe, welche in der dermaligen Zuſammenſtellung
vorausſichtlich in unſerer Stadt nicht mehr vereinigt ſein werden, ſich an=
zuſehen
, noobei bemerkt wird, daß in der Ausſtellung ein weiteres Kunſt=
werk
deſſelben Meiſters Traum der Medea- ausgeſtellt iſt.
Fuͤr die Mitglieder des Kunſtvereinss dürfte umſomehr Veranlaſſung
zum Beſuche der Ausſtellung vorliegen, als wie wir vernehmen, nunmehr
der Zutritt zur Ausſtellung für ſie wiederum unentgeldlich ſtattfindet.
(Siehe die Annorce im heut. Blatte,
2 Im Lauſe der nunmehr geſchloſſenen Schwurgerichtsverhandlungen
wurden nicht weniger als 6 Perſonen wegen dringenden Verdachts des
Meineids in öffentlicher Sitzung verhaſtet.
In der genrigen und letzten Schwurgerichlsſitzung wurden die An=
geklagten
Ga. Gaydoul, Friedr. Helfrich u. Joh. Pra IV. ſämmtlich
von Rohrbach nach 4tägiger Verhandlung wegen Meineid zu je 1½ Jahren
Zuchthausſtrafe verurtheilt.
Bei der Vergebung der Arbeiten für die zu erbauenden ſtadtiſchen
Schulhüuſer wurden theilweiſe ſehr niedrige Forderungen geſtellt. An
den Schloſſerarbeiten ſollen z. B. nicht weniger als 40 pCt. abgeboten
worden ſein.
- Bei der geringen Ausſicht auf Eis haben Frankjurter Brauerei=
beſitzer
einen ganzen Bahnzug davon aus der Schweiz kommen laſſen und
ſtellte ſich der Ctr. frei Frankfurt auf 1 M. 50 Pf.
- Vom 1. Februar ab ſind mit Ausnahme der 1. und 2. Sorte
Louiſenthalkohlen ſammtliche Saarkohlen wieder im Preiſe herunter=
gegangen
.
Die Lelegraphenboten.:Von) der deutſchen Telegraphen=
verwaltung
ſind Berichtigungen zur Dienſtanweiſung für Telegraphenboten
aufgeſtellt worden, von welchen einige Intereſſe für das telegraphirende
Publikum haben. So wird beſtimmt, daß unter Haus= oder Wirthsleuten
des Empfängers nicht beliebige Mitbewohner des betreffenden Hauſes, ſon=
dern
nur der Hauswirth, Vicewirth, Hausverwalter ꝛc, oder ſolche Hau=. bei welchen der Empfänger in Aſiermiethe wohnt, zu verſtehen
ſind. Der Lelegraphenbote hat bei Beſtellung von Telegrammen an den
Empfünger in höͤflicher Weiſe die Frage zu richten, ob er (der Bote) viel=
leicht
auf Antwort warten, bezw. ein Telegramm an das Telegraphenamt
annehmen ſolle, Auch Telegramme nach dem Auslande kann der Bote an=
nehmen
, inſofern er über den Betrage der Taxe nicht in Zweiſel iſt oder
Sicherheit dafur beſteht, daß der Abſender das etwa Fehlende nachzahlen
wird. Iſt der Telegraphenbote gleichzeitig mit der Beſtellung mehrerer
Telegramme beauftragt, welche noch nicht ſammtlich zur Beſtellung gelangt
ſind, ſo hat er dies dem Auſtraggeber mitzutheilen, um ſpüteren Klagen
wegen elwa ger Verzögerung der Aufgabe vorzubeugen. Auf die Zuſtellung
ſolcher Telegramme darf der Telegraphenbote in jedem einzelnen Falle
höchſtens ſünf Minuten warten. Inſoweit für die den Leuten zur Mitnahme
Uhergebenen Telegramme Telegraphirungsgebühren zu entrichten ſind, iſt
e8 Sache der Auſgeber, die Gebuhren richtig zu berechnen. Der Telegraphen=
bote
muß aber mit der Anwendung des Gebühren=Tariſs möglichſt bekannt
ſein, damit er dem Aufgeber auf Verlangen Auslunſt zu ertheilen im
Stande iſt. Ein Exemplar des Gebührentarifs hat jeder Bote im Dienſte
ſtets bei ſich zu führen. Auch muß er in der zum Gebrauche Uberwieſenen
Telegrammtaſche immer eine Anzahl von Telegramm=Aufgabeformularen
vorraͤthig halten, um ſolche zur Niederſchriſt der mitzunehmenden Telegramme
auf Wunſch verabſolgen zu koͤnnen.