=AUvUL SLTA
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Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
incl. Poſtaufſichlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigebkatt)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluflrirkeg Anterhallungsblall.
140. Jahrgang.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expeditton, Rheinſir. Nr. 23..
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoneen=
Eppe=
ditionen.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
P2.
Donnerſtag den 1. Februar.
1877
Darmſtadt, den 26. Januar 1877.
Betreffend: Aufſtellung der Recrutirungs=Stammrollen, insbeſondere die nach 8 45. 7b der Erſ.=Ordnung einzuſendenden
Auszüge.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien, welche mit der Einſendung des unter pos. 6 des dieſſeitigen lithographirten
Aus=
ſchreibens vom 4. l. Mts. erwähnten, in Gemäßheit des 8 45 pos. 7b der Erſatz=Ordnung aufzuſtellenden Auszug aus dem
Sterberegiſter noch im Rückſtand ſind, werden an die umgehende Einſendung deſſelben erinnert.
Dr. Momberger.
Darmſtadt, den 26. Januar 1877.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Zurückſtellung von Reſerve= und Landwehrmannſchaften, ſowie Erſah=Reſerviſten Ir. Kl. hinter den
älteſten Jahrgang der Reſerve u. bezw. Landwehr u. Erſatz=Reſerve Ir Kl. in Folge häuslicher ꝛc.
Verhältuiſſe.
Diejenigen Reſerviſten, Landwehrleute und Erſatz=Reſerviſten Ir Kl., welche auf Grund der nachſtehend abgedruckten
Be=
ſtimmungen des 8 17 der Control=Ordnung (II. Theil der Wehr=Ordnung vom 28. Septbr. 1875) eine Zurückſtellung hinter
den älteſten Jahrgang der Reſerve und bezw. Landwehr und Erſatz=Reſerpe Ir Kl. in Anſpruch nehmen zu können glauben,
wer=
den hierdurch aufgefordert, ihre bezüglichen Geſuche
baldigſt und ſpüteſtens bis zum 1. Mürz l. 33.
bei den betreffenden Bürgermeiſtereien einzureichen. Die nach dieſer Zeit eingehenden Geſuche können für das laufende Jahr (d.
h. bis zum nächſtjährigen Klaſſiſications=Termin) keine Berückſichtigung mehr finden.
Die eingereichten Geſuche unterliegen der Entſcheidung der verſtärkten Erſatz=Commiſſion, welche im Anſchluß an das
Muſterungsgeſchäft in einem demnächſt publicirt werdenden Termin Sitzung abhalten wird. Die Entſcheidungen der verſtärkten
Er=
ſatz=Commiſion behalten ihre Gültigkeit nur bis zum nächſten Klaſſiſications=Termin und ſind alsdann im Falle des Bedürfniſſes
Anträge auf weitere Zurückſtellung zu erneuern.
Außerterminlich können Geſuche um Zurückſtellung durch ſchriftliches Uebereinkommen der ſtändigen Mitglieder der Erſatz=
Commiſſion nach 8 19, 2 der Kont=Ord. nur dann berückſichtigt werden, wenn nach dem allgemeinen Entlaſſungs=Termin der
Reſerven dringende Verhältniſſe die ſofortige Zurückſtellung einzelner der entlaſſenen Mannſchaften gerechtfertigt erſcheinen laſſen.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
Dr. Momberger.
Abdruck.
8 17. Klaſſiſications=Gründe.
1. Zurückſiellungen im Sinne der im 8 13, 3 und 8 15, 2 enthaltenen Feſſezungen dürfen aus folgenden Gründen
ſKlaſſiſications=Gründe) eintreten:
a) wenn ein Mann als der einzige Ernährer ſeines arbeitsunfähigen Baters oder ſeiner Mutter bezw. ſeines
Groß=
vaters oder ſeiner Großmutter, mit denen er dieſelbe Feuerſtelle bewohnt, zu betrachten iſt, und ein Knecht oder
Ge=
ſelle nicht gehalten werden kann, auch durch die der Familie bei der Einberufung geſetzlich zuſtehende Unterſtützung der
dauernde Ruin des elterlichen Hausſtandes nicht abgewendet werden könnte;
b) wenn die Einberufung eines Mannes, der das dreißigſte Lebensjahr vollendet hat und Grundbeſitzer, Pächter oder
Gewerbtreibender oder Ernährer einer zahlreichen Familie iſt, den gänzlichen Verfall des Hausſtandes zur Folge
haben und die Angehörigen ſelbſt bei dem Genuſſe der geſetzlichen Unterſtützung dem Elende preisgeben würde;
c) wenn in einzelnen dringenden Fällen die Zurückſtellung eines Mannes, deſſen geeignete Vertretung auf keine Weiſe zu
ermöglichen iſt, im Intereſſe der allgemeinen Landeskultur und der Volkswirthſchaft für unabweisbar nothwendig
er=
achtet wird.
2. Mannſchaften, welche in Gemäßheit der 8 67 und 69 des Reichs=Militürgeſetzes wegen Kontrol=Entziehung nachdienen
müſſen, haben jedoch auch in den vorgenannten Fällen keinerlei Auſpruch auf Zurückſtellung.
44
„23
163
E dict a ll a d u n g.
Nachdem wider den Rekruten Marcus Berliner, des 2. Bataillons (Erbach i. O.) 3. Großherzoglich Heſſiſchen
Land=
wehr=Regiments Nr. 117, geboren am 21. November 1856 zu Bodenheim, im Kreiſe Oppenheim, der förmliche Deſertions=
Prozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 14. Mai l. J., Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen,
er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 18. Januar 1877.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heiſiſchen 125.) Diviſion.
E di ct al l adu n g.
Nachdem wider den Rekruten Adam Dörſam, des 2. Bataillons (Erbach i. O.) 3. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=
Regiments Nr. 117, geboren am 12. April 1854 zu Lörzenbach im Kreiſe Heppenheim, der förmliche Deſertions=Prozeß eröffnet
worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 14. Mai 1877, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht auberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 18. Januar 1877.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen ſ25.) Diviſion.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 2. Februar d. J.,
Nach=
mittags 3 Uhr, wird Arheilgerſtraße 48
Möbel und Hausrath, ſowie verſchiedene
zur Metzgerei gehörige Gegenſtände meiſt=lwerden in dem Gemeindewald zu Eberſtadt/
bietend verſteigert.
Darmſtadt, den 29. Januar 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
739)
Berntheiſel.
Arbeits=Verſteigerung.
Dienſtag den 6. Februar l. J., des
Vormittags um 1) Uhr, wird die
Pla=
nirung der Großherzoglichen Schloßwieſe zu
Kranichſtein, veranſchlagt zu 571 Mark,
auf Ort und Stelle an die
Wenigſtneh=
menden in Alkord gegeben.
Darmſtadt, am 29. Januar 1877.
J. A.:
740) L. Erb, Wieſen=Commiſſir.
Mobiliar=Verſteigerung.
Montag den 5. Februar,
Vormittags 9 Uhr
ſollen die dem Lithographen R. Nick
ge=
hörigen Mobilien, Hausrath, lithographiſche
Steine, 1 Steindruckpreſſe, 1
Liniirma=
ſchine u.ſ w, Louiſenſtraße Nr. 24,
öffent=
lich verſteigt werden.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. V. d. V.:
796)
Ruths, Gerichtsmann.
Pappel=Stammholz=
Verſteigerung.
Donnerſtag den 8. Februar, Mittags
um 1 Uhr, ſollen auf der Straße von
Griesheim nach Wolfskehlen
170 Stück Pappelſtämme,
zuſammen 187 Eb.=Meter enthaltend, unter
den bei der Verſteigerung bekannt gemacht
werdenden Bedingungen an den
Meiſtbie=
tenden öffentlich verſteigt werden.
Zuſammenkunft iſt am Eiſenbahnübergang
in der Nähe des Landgrabens.
Griesheim, am 30. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
797)
Leber.
Holz=Verſteigerung.
Montag den 5. und Dienſtag den
6. Februar l. J., von Morgens
9 Uhr an,
Diſtrict Premßer und Klingsäckertann
nach=
folgende Holzſortimente verſteigt:
68 R.=Mr. buchen Scheit=, 25 deßgl.
Knüppel=, 26 deßgl. Stockholz u. 1100
Stück deßgl. Wellen, 10 Buchen= und
183 Kiefern Stamm= und Werkholz=
Klötze.
Die Znſammenkunft iſt den erſten Tag an
der vormaligen Schankenbergers Mühle u.
kommt das buchen Brand= und buchen
Stammholz zum Ausgebot. Den zweiten
Tag iſt die Zuſammenkunft am Beckerweg
und kommen die Kiefern=Stämme zum
Ausgebot.
Eberſtadt, den 30. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
798)
Muller.
Jagd=Verpachtung.
Donnerſtag den 8. Februar l. J.,
Vor=
mittags um 11 Uhr, ſoll die der Gemeinde
Eberſtadt zuſtehende Jagdberechtigung in
der Gemarkung Eberſtadt, beſtehend in
145 Gr. Heſſ. Morgen, welche in Feld,
Wieſen und Wald beſtehen, auf weitere
6 Jahre in drei Abtheilungen an den
Meiſtbietenden verpachtet werden.
Eberſtadt, den 30. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
799)
Müller.
Jagd=Verpachtung.
Freitag den 9. Februar, Vormittags
11 Uhr, ſoll auf hieſigem Rathhauſe die
Jagd in hieſiger Wald= u. Feld=Gemarkung
auf 6 Jahre verpachtet werden.
Roßdorf, den 30. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
800)
Müller.
Friſch gebrannten HocoæCaflé,
hochfein, pr. Pfund 1 M. 83 Pf.,
Friſch gebrannten durmantahd,
6⁄.
feinſchmeckend und kräftig, per Pfund 1 M. 70 Pf.,
Friſch gebranuten Speck Java-Cafls,
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Medicin u. ohne Koſten beiallen Magen=Nerven=,Bruſt=,Lungen=,Leber==Orüſen=
Schleim=
haut=, Athem=, Blaſen= und Nierenleiden, Tuberkuloſe, Schwindſucht, Aſthma, Huſten,
Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden,
Waſſerſucht, Fieber, Schwindel, Blutaufſteigen, Ohrenbrauſen, Uebelkeit und Erbrechen/
ſelbſt während der Schwangerſchaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung,
Rheumatis=
mus, Gicht, Bleichſucht; auch iſt ſie als Nahrung für Säuglinge ſchon von der
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burt an ſelbſt der Ammermilch vorzuziehen. — Ein Auszug aus 80,000 Certificaten
über Geneſungen, die aller Medicin widerſtanden, worunter Certificate vom Profeſſor
Dr. Wurzer, Medicinalrath Dr. Angelſtein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſor
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuart, Marquiſe de Brshan und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen, wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certificaten.
Nr. 80416. Frau Major Deutſch, geb. von Horn in Poſen; deren Kinder vom
Drüſenleiden hergeſtellt.
Nr. 64210. Marquiſe von Brehan von 7jähriger Leberkrankheit, Schlafloſigkeit,
Zittern an allen Gliedern, Abmagerung und Hypochondrie.
Nr. 75877. Florian Köller, K. K. Militärverwalter, Großwardein, von Lungen=
und Luftröhren=Katarrh, Kopfſchwindel und Bruſtbeklemmung.
Nr. 75970. Herr Gabriel Teſchner, Hörer der öffentlichen höheren Handels=
Lehranſtalt in Wien, in einem verzweifelten Grade von Bruſtübel u. Nervenzerrüttung.
Nr. 65715. Fräulein de Montlouis, von Unverdaulichkeit, Schlafloſigkeit und
Abmagerung.
Nr. 75928. Baron Sigmo von 10jähriger Lähmung au Händen u. Füßen ꝛc.
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40
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Mühlſtraße 20, 3. Stock.
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Garten. Martinſtraße 30.
Auch kann ein Manſardenzimmer dazu
gegeben werden.
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347) 2 möblirte Zimmer mit und ohne
Penſion zu vermiethen, Eck der Wiener=
und Roßdörferſtraße Nr. 26.
261) Obere Nieder=Ramſtädterſtr. 7
der mittlere Stock, 4 heizbare Zimmer mit
allem Zubehör alsbald zu beziehen für 180fl.
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265) Soderſtraße 48 zwei ſchönezLogis,
eins davon mit Garten und 2 ſchöne Keller
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579 Waldſtraße 24 erſter Stock 2große
ſchön möblirte Zimmer mit ſeparatem
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gang einzeln oder zuſammen zu verm.
616) Untere Riedeſelſtraße 68 parterre
2 möbl. Zimmer zu vermiethen.
636) Beſſunger Karlſtraße 47 ein
freund=
liches Logis im Seitenbau zu vermiethen.
710) Wendelſtadtſtraße 48. iſt eine ſchöne
Wohnung von drei Zimmern, ein auch zwei
Manſardenſtuben, Glasabſchluß nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
N6 28.
647) Neckarſtraße 15: mittlerer Stock
4 ſchöne Zimmer u. Kammern, Küche, Zu
behör, Glasabſchluß; oben zu erfragen.
747) Eliſabethenſtr. 54 ein möbl. Zimmer.
Daſelbſt auch Mittagstiſch für einlge Herrn.
805) Hölgesſtraße Nr. 9 ein Logis im
Seitenbau mit allen Bequemlichkelten an
eine ſtille Familie zu vermiethen, beziehbar
Anfang April.
Liebfrauenſtraße 67
806)
ein kleines Logis zu vermiethen.
807) Ecke der Lautenſchläger= u.
Schloßgartenſtraße ein Logis, beſtehend
aus 2 größeren u. 2 kleineren Zimmern,
Küche nebſt Zugehör, zu verm. P. Kuöß.
808) Bleichſtraße Nr. 39
im Hinterbau iſt ein Logis, beſtehend aus
2 Zimmern und Küche, ſofort beziehbar,
zu vermiethen.
Geſchäfts=Lokal des Großherzoglichen Kreisbauamts
Darmſtadt
vom 31. Januar an Hofſtallſtraße 6.
148)
2
6
Darmſtädter Volksbauk.
Eingetragene Genoſſenſchaft.
Abtheilung Sparkaſſe.
Die Auszahlung der Ziuſen findet vom 1. bis 15. Februar d. J. Vormittags
von 9-12 Uhr und Nachmittags von 3-5 Uhr an unſerer Kaſſe ſtatt. Die nicht
ausgezahlten Zinſen werden kapitaliſirt und vom 31. Dezember 1876 an mit verzinſt,
auch wenn die Sparkaſſebücher nicht vorgelegt werden.
Der Vorſtand.
Darmſtadt, den 26. Januar 1877.
Vermiſchte Nachrichten.
00
„
„
Vortrag im Volksbildungs=Verein.
Donuerſtag den 1. Februar 1877, Abends 8 Uhr, im unteren großen
Lolale der Turngemeinde.
Herr Wanderlehrer Keller über: „Die wirthſchaftliche Kriſis u. ihre Heilmittel.
Der Zutritt iſt für Jedermann frei.
811)
S
8
Für Fuhrleute.
Die Anfuhr der Steinkohlen für das:
Jahr 1877 ſoll an einen hierzu geeigneten
Fuhrmann vergeben werden. Anmeldung
bei dem Rechner des Vereins „Friede=
Herrn Th. Kalbfuß.
Der Vorſtand.
592) Eine gebildete Frau mit einem 21
Monat alten Kinde, der engl. Sprache
mäch=
tig, ſucht eine Stelle zur Führung des
Haus=
halts, in einem Laden ꝛc., oder zur
Er=
ziehung von Kindern. Offerten unter 6 V
beſorgt die Exp.
640) Für ein hieſiges Waaren=Geſchäft
wird ein
Aehrling.
der die nöthigen Schulkenntniſſe beſitzt,
ge=
ſucht. Gef. Offerten nimmt die Exp. d. Bl.
unter Nr. 640 entgegen.
754) 3 befähigte arme Knaben
Loſialgewerboerein Darmſtadl.
Freitag den 2. Februar, Abends 8 Uhr, 10. Verſammlung der Mitglieder
im Saalbau dahier.
T a g e s o r d n u n g:
1) Abſtimmung über die Anträge des Großh. Bürgermeiſters Herrn Ohly, betr.
das Lehrlingsweſen.
2) Verſchiedenes.
Auch zu dieſer Verſammlung beehren wir uns außer den Mitgliedern unſeres
Vereins, die Mitglieder des Handelsvereins, ſowie des laufmänniſchen Vereins dahier
ſergebenſt einzuladen.
Darmſtadt, den 30. Januar 1877.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt:
Buſch.
möchten gerne die Kaufmannſchaft erlernen.
Edeldenkende Kaufleute, welche in der Lage
ſind, dieſen zur Erlernung derſelben
ver=
helfen zu können, werden gebeten, ſich wegen
näherer Auskunft an den Oberlehrer
der Stadtknabenſchule W. Werner
wen=
den zu wollen.
755) Ein in feiner Haushaltung
er=
fahrenes Mädchen ſucht Stelle als Stütze
der Hausfrau. Eintritt baldigſt erwünſcht.
Nüheres in der Exp. d. Bl.
760) Sackgaſſe Nr. 3 können 2
Ar=
beiter Schlafſtellen erhalten.
761) Man ſucht einen zuverläſſigen
Scribenten. Näheres bei der Exp.
417) Ich ſuche zu einem Specereigeſchäft
einen geeigneten Laden mit Einrichtung
nebſt Logis auf einem frequenten Platz hier.
Jakob Stumpf, Nunde=Thurmſtraße.
785) Ein gebrauchter, aber noch in
gutem Zuſtande befindlicher Barren wird
zu kaufen geſucht. Näheres im Verlag.
812)
Muſik-Perein.
Brictes Coucert Iiun Gaallom.
im Winter 1876-77.
Montag den 5. Februar 1877.
Anfang präcis ½8 Uhr. Ende nach 9 Uhr,
unter Leitung von Hrn. Hofmuſik=Director G. A. Hangold u. unter gütiger Mitwirkung
des Großherzoglichen Hoffängers Hrn. Winkelmann und der Großherzoglichen
Hofmuſik.
L. Dor Rose Pilgertahrt von Robert Sehumann.
H. Schicksalslied von Johanues Brahms.
Die Abgabe von Tageskarten und Programmen erfolgt in den Buchhandlungen
der Herren Bergſträßer und Klingelhöffer - am Concerttage ſelbſt nur bis
5 Uhr Abends - ſowie im Saalbau Abends an der Kaſſe von ½7 Uhr an.
Die Preiſe der Tageskarten ſind:
1) für den Vorſaal 1 Mark,
2) für die nummerirten Plätze im Saal, den Eſtraden und Loge=
2 M. 50 Pf.
3) für die beſonderen Sperrſitze 4 M.
Zu der Sonntag den 4. Februar Vormittags 10 Uhr ſtattfindenden
General=
probe werden in den oben genannten Buchhandlungen und an der Kaſſe
Eintritts=
larten 50 Pfg. ausgegeben.
W. Ohne eine ſolche Karte iſt außer den Mitwirkenden Niemand der
Eintritt geſtattet.
Der Vorstand des Musikvereins.
1 23
165
813)
Eis=Trausporte.
leder
Im Verkehr zwiſchen Badiſchen Stationen einer= und den Stationen der
dies=
ſeiligen Bahn anderſeits wird rohes Eis in Wagenladungen bis auf Weiteres zu den
Frachtſätzen des Specialtariſes in bedeckt gebauten Wagen befördert.
Darmſtadt, den 29. Januar 1877.
Main=Neckarbahn=Direction.
Geſchäſts-Cröſſuung
und Empſehlung.
Hohem Adel und verehrtem Publikum beehren wir hiermit ergebenſt anzuzeigen,
daß wir unterm Heutigen an hieſigem Platze eine
Fluß= und Geeſiſch=Handlung
unter der Firma
S
OebL. wonnger
errichtet haben.
Hierbei erlauben wir darauf aufmerkſam zu machen, daß die Einrichtung getroffen
iſt, alle Sorten Flußſiſche aus unſerer Fiſcherei in Stockſtadt a. Rh. ſtets
lebend vorräthig zu haben, zſowie auch durch directen Bezug in den Stand geſetzt
ſind, ſämmtliche Arten von Seeſiſchen liefern zu können.
Indem wir Ihnen prompte und reelle Bedienung zuſichern, ſehen Ihren geſchätzten
Aufträgen entgegen und zeichnen
Hochachtungsvoll
814)
Gebrüder Nöſinger,
Darmſtadt, den 1. Februar 1877.
untere Hügelſtraße 73.
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Wilhelminenſtraße
fl. v. Sohaurohh,
Nr. 13.
H ä u f e r
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaujen.
Alexander=
M. Neuſtadt,
ſtraße.
Frankfurter Straße 42. 8
SMetelſuppe
Samſtag den 3. Februar d. J. bei
Georg Meyer,
Ecke der Landwehr= u. Wendelſtadtſtraße. 788) Ein ſolider, amtlich geprüfter
Heizer,
verheirathet, welcher kleinere Reparaturen
ſelbſt beſorgen kann, von uns geſucht.
Gute Zeugniſſe unbedingt erforderlich.
Eintritt in 14 Tagen.
Wehner u. Fahr,
Darmſtadt, Holzhof=Allee I. 816) Eine Schlafſtelle für ein ſolides
Mädchen. Näh. Schloßgraben 13a im Laden.
817) zEinen Lehrling ſucht
Gg. Axt, Schmiedmeiſter,
Lautenſchlägerſtraße 12.
818) Ein Mädchen wünſcht Monatdienſt. Langegaſſe 33. 3. St.
819) Ein Hausburſche, welcher Cau= tion ſtellen kann, wird=geſucht. Soderſtr. 14. bei Ph. K. Hummel Wtw., Eliſabſtr.46.
63
X.
Maskenkoſtüme
O.
für Damen u. Herren wieder vorräthig bei
C. Hedrich,
824)
Stiftſtraße Nr. 40.
Dr. med. voook's Mittel gegen
Magenkrampf,
Verdauungs=
ſchwäche ꝛc.
Dieſes mildwirkende Pflanzenmittel,
be=
reits ſeit mehr denn 50 Jahren von Laien
und Aerzten als vorzüglich anerkannt, wird
allen an genannter Krankheit Leidenden beſtens
ſempfohlen. Zeichen des Magenkrampfs ꝛc.:
Unbehagliches Gefühl, Vollſein nach Speiſenu.
Getränken, Schläfrigkeit, läſtige Blähungen,
Uebelkeit, Kopfweh, ſaures Aufſtoßen,
un=
regelmäßiger Stuhlgang, ſpäter Druck in
der Herzgrube, reizbare Gemüthsſtimmung,
kurzer Athem, Engbrüſtigkeit ꝛc.
Ganze Flaſchen (für 6 Wochen) Mk. 18,
Halbe Flaſchen (für 3 Wochen)
9,
ſowie Proſpekt gratis und franco allein zu
beziehen durch den Apotheker Worcks
in Harpſtedt bei Bremen.
(262
Tageskalender.
Donnerstag 1. Februar: Vortrag im
Voltsbil=
ungs=Verein.
Feitag 2. Februar: Verſammlung der Mitglieder
des Lokalgewerbe=Vereins Darmſtadt.
Samstag 3. Februar: Ball der Turner Feuerwehr.
— Jahresball des Geſangvereins Melomanen.
Montag 5. Februar: Monatsverſammlung des
Krieger Vereins Darmſtaht. — Drittes Concerl
des Muſik=Vereins.
Mittwoch 7. Februar: Außerordentl. Geieral=
Ver=
ſammlung der Mitglieder des Kaufm. Vereins.
Samstag 10. Februar: Dramatiſch=Muſikaliſche
Aufführung im Saalbau. - Ball des
Geſang=
vereins Sumſer. - Ball der Lurngemeinde
Beſſungen.
Dienſtag 13. Februar: Maskenball im Saalbau.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 1. Februar.
L. n RoIe.
Oper mit Ballet in 3 Akten von Guſiav Schmidt.
Perſonen:
Ratharina von Medicis,
Köni=
gin=Mutter
Frl. Ethel.
Heinrich, König von Navarra,
ihr Schwiegerſohn
Hr. Bußmann.
Margarethe von Valois, ſeine
Gemahlin
Fr. Mayr=Olbrich.
Maximilian von Bethune,
Ba=
ron von Rasny
Hr. Becker.
Irmande, Gräfin v. Courtenay Frl. Schroͤtter.
Françoiſe von Sauve, Hofdame
Ratharina's
Frl. Kayſer.
Marquls von Uſſac
Hr. Bögel.
Vicomte v. Turenne) Cavaliere Hr. Wisthaler.
Graf de Nesle ) Heinrich's Hr. Mendel.
Vertrand, eindfficier Heinrichs Hr. Reichhardt.
Gaſton, ein alter Diener
Ar=
mande's
Hr. Nötel.
Etienne, Rosny's
Kammer=
diener
Hr. Müller.
Ein Reiter,
Hr. Leib.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Freitag 2. Februar.
u l tim o.
Luſiſpiel in 5 Aufzügen von G. von Moſer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
45
166
M 28.
D ie
11012)
2.
Holzhandlung von H. Erimm
„
EEEAEE EkrUkIUubr
in Eberſtadt liefert ganz trocken:
Buchen=Scheidholz frei ans Haus den
Montag den 5. Februar Abends präcis ½9 Uhr
14 Mark.
R.=M. im Scheid
206
16 „
klein gemacht
nGats-SGalug
10 „
Tannen=Scheidholz
im großen Saale des Schützenhofes.
12 „
klein gemacht
Tagesordnung: 1) Ergänzungswahl des Vorſtandes.
2) Geſchäftliche Mittheilungen.
3) Geſellige Unterhaltung durch Vorträge des Sänger
Chors ꝛc.
Um recht zahlreiche Betheligung wird gebeten.
Der Vorſtand.
793)
Der Reſidenzkalender für 1877
iſt auf unſerem Comptoir zu 40 Pfg. per Stück zu beziehen.
5 Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
L. C. Witlich'ſche Hoſbuchdruckerei.
Jsraelitiſcher Gottesöienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Camstag den 3. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5 Uh. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nuchmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr.
Sabbathausgang 5 Uhr 40 Min.
5zer eine Annonce hier oder auswärzs
44 veröffentlichen und Zeit reſp. Geld
ſparen will, der beauftrage damit die
Anon=
cen=Expedition von Wausenstelm
&Ee Vogler ie Fennhkure v. M.
deren ausſchließliches Geſchäft es iſt,
Anzeigen in alle Zeitungen der Wel billigſt
zu vermitteln.
Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark,
Kiefern=
„
Darmſtadt den 11. Januar 1877.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.
358)
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 1. Februar.
0 Die zweite Kammer erledigte geſtern (Mittwoch) zunächſt den
Geſetzesentwurf die Benutzung der Leichen zu wiſſenſchafllichen Zwecken
auf der Landesuniverſitäi betr. und nahm ihn ohne weſentliche
Beanſtan=
dung mit allen gegen 1 Stimme an. — Einer Eingabe der hieſigen
orthodor jüdiſchen Religionsgrmeinſchaften um definitive rechtliche
Trenn=
nung dieſer Gemeinſchaften von den israelitiſchen Gemeinden des Landes
wurde ſtattgegeben und die Vorlage eines ſolchen Geſetzes von der Gr.
Re=
gierung erbeten; — Auf Antrag von Möllinger und Genoſſen wurde
Gr. Regierung um Vorlage eines Geſetzesentwurſs wegen neuer Regulirung
des Ausſchlags der Communalſleuern erſucht und zwar ging die Mehrheit
davon aus, daß es ſich im Princip empfehle, die ganzen
Einkommenſteuer=
kapitalien, ſtatt wie bie her die halben zuzuziehen.
Im innigſten Zuſammenhang mit dieſem Gegenſtand ſteht der von
den Abog. Schröder, Weber und Freiherr v. Wedekind (
Darm=
ſtadt) geſtellle und ſchließlich ſaſt einſtimmig angenommene Antrag den
Art. 5 des Geſetzes vom 23. April 1875 die Beſteuerung der Kirchen= und
Religionsgemeinden betr. in der Weiſe abzuändern, daß bei dem Ausſchlag
der Kirchenſteuer eine ſtärkere Heranziehung der Einkommenſteuerkapitalien
als bisher ſtattfindet. Die Mehrheir der Kammer, ſowie die Regierung
ſchien ſich der Anſicht zuzuneigen, daß e3 ſich empfehle denſelben Modus
wie bei der Staalsſteuer zu wählen. — Der Geſetzesentwurf wonach
die Staatsbahnen Steuerſreiheit genießen ſollen fand mit großer
Mehrheit Annahme - v. Rubenau und Schröder brachten den für
dringlich erklärten Antrag ein, die Regierung zu erſuchen, dahin zu wirken,
daß das ſog. „Dresdner Eiſenbahnfrachtſyſtem erſt nach eingehender
Be=
gutachtung der Bertreter von Handel, Gewerbe und Landwirthſchaft zur
Anwendung gelangt.
Nachſtehend bringen wir den Wortlaut eines von dem Abg.
Heinzerling bei der 2. Kammer eingebrachten zeitgemüßen Antrags:
„Die im Lauſe der Jahre an die heſſiſchen Gerichte erlaſſenen
regle=
mentären Verfügungen Erlaſſe, Ausſchreiben ꝛc. ſind zu zahlreichen
Bän=
den herangewachſen. Viele dieſer Verſügungen hatten von vornherein nur
eine vorübergehende Bedeutung, andere ſind durch neue Geſetze,
Verord=
nungen ꝛc, wieder andere durch veränderte thatſächliche Verhällniſſe
unan=
wendbar geworden und ein weiterer ſehr erheblicher Theil wird durch die
Einſührung der neuen Juſtizgeſetze in Verbindung mit der ſich daran
an=
ſchließenden Gebührenordnung, dem zu erlaſſenden heſſiſchen
Einführungs=
geſetze und den über die Verwaltung der freiwilligen Gerichſsbarkeit zu
gebenden Beſtimmungen ſeine Geltung verlieren, ſo daß dann nur noch
der bei weitem geringſte Theil auf prattiſche Bedeutung Anſpruch erheben
kann. Dieſe prakliſche Bedeutung wülde, namentlich mit Rückſicht auf die
veränderte Gerichtsorganiſation, nicht einmal überall ſofort, ſei es
über=
haupt, ſei es im Einzelnen, ſeſtſiehen, ſondern zu manchen Bedenken und
Zweiſeln Veranlaſſung geben.
Unter ſolchen Vethältmiſſen etſcheint es in keiner Weiſe entſprechend,
die bis dahin erlaſſenen reglementären Vorſchriſten in der bisherigen
Form fortbeſtehen zu laſſen und es der Zukunſt anheim zu geben, ob und
bezw. welche derſelben ſich ſpäter noch als lebenskläftig erweiſen; vielmehr
iſt es bei dem neuen Zeitabſchnitt, der durch die neuen Juſtizgeſetze
bezeich=
net wird, gewiß noͤthig, das bisherige Material einer Reviſion zu
unter=
ziehen, das Unpraktiſche auszuſcheiden, das Praktiſche aber in einen
einzi=
gen Band, und zwar ſyſtematiſch, etwa in G ſtalt einer Inſtruktion, zu
vereinigen, dergeſtalt, daß hiernächſt auf das bis dahin erwachſene Material
dienſtlich nicht mehr als Quelle zurückgegriffen zu werden braucht. Nur ſo
kann gleichzeitig dem noch praktiſchen Theile deſſelben eine gehörige
An=
wendung geſichert und den neuorganiſirten Gerichten die Möglichkeit
gege=
geben werden, ihre volle Zeit und Thütigkeit dem neuen Verfahten
zuzu=
wenden, ſtatt ſolche im Nachſchlagen und Grübeln über Anwendbarkeit
oder Unanwendbarkeit einzelner älterer Vorſchriſten zu verlieren.
Ich beantrage hiernach, Großh. Regierung zu erſuchen: „dieſelbe wolle
auf Vereinigung der nach Einführung der neuen Reichsjuſtizgeſetze noch
als praktiſch ſich erweiſenden, bisher an die Gerichtsbehörden erlaſſenen
reglementäten Verfügungen (Generalausſchreiben, Gemeinbeſcheide ꝛc.) zu
einer einzigen ſyſtematiſch geordneten Sammlung und zwar ſo zeitig
Be=
dacht nehmen, daß dieſe Sammlung mindeſtens gleichzeitig mit der
Einfüh=
rung der Juſtizgeſetze in die Hünde der Gerichtsbehörden gelangt.
— Eine Sitzung der Stadtverordneten findet dieſe Woche
nicht ſtatt.
Wie aus Berlin mitgetheilt wird, ſoll das Reichskanzleramt
ange=
ordnet haben mit der weiteren Ausprügung von 50 Pf.=Stücken
einzu=
halten, da vielfache Beſchwerden über das leichte Verwechſeln derſelben mit
10=Pfenniaſtülcken eingelaufen ſind.
Witterungsbericht der deutſchen Seewarte vom 30. Januar.
Im ganzen ſüdöſilichen Euvopa iſt das Barometer ſeit dem Abend gefallen,
beſonders ſtark über England, im Süden dagegen etwas geſtiegen, wodurch
die Gradienten im nordweſtlichen Europa bedeutend verſtärkt ſind. Dem
entſprechend weht über den britiſchen Inſeln und über dem Kanal friſcher
bis ſtürmiſcher Nordweſt und Weſt, der ſtellenweiſe als voller Sturm
auf=
tritt. Im Kanal und ſaſt in ganz Deutſchland ſtarker bis ſtürmiſcher
Südweſt. Das Wetter iſt vorhertſchend trübe und vielfach regneriſch. Die
Temperatur hat größtentheils zugenommen und iſt das Froſtgebiet aus
Deutſchland faſt ganz verſchwunden. Lemperatur in Petersburg - 86,
in Beilin L. 20, in Kaſſel -. 38, in Karlsruhe J. 48. in Paris -
750 C. Lemperatur in Darmſtadt am 31. Januar V. M. 6 Uhr -06k.
bei W.N.W.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.