Darmstädter Tagblatt 1877


24. Januar 1877

[  ][ ]

Aovnuuyzoyyht S
LGA

Abonnementspreis
6 Mark jähelich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
incl. Poſtauflchkug und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſollden Annoncen= Exho=
ditionen
.

140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

4. .

Mittavch den 24. Januar

1877

Gefunden: ein Schein Papiergeld lin einer hieſigen Apothelke aufgefunden; ein ſchwarzer Ueberwurf von einem Frauenkleid,
ein Militär=Fauſthandſchuh; ein großer Schlüſſel; ein Vorplatzdrücker.
Darmſtadt, den 23. Januar 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

602)
Bekanntmachung.
Die zum Schuldenweſen des Metzgermeiſters Heinrich Merz dahier
gehörigen Immobilien und zwar:
Flur. Nro. ⬜Klftr.
IV. 478 70⁄₁₀ Hofraithe, Arheilgerſtraße,
ſoll
Montag den 29. Januar 1877,
Vormittags 10 Uhr,
öffentlich an den Meiſtbietenden zum letzten Male mit unbedingtem
Zuſchlage verſteigert werden.
Darmſtadt, den 23. Januar 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Verntheiſel.

Bekanntmachung.
Freitag den 26. d. Mts., Nach.
mittags um 2½ Uhr, ſoll in der ſtädti=
ſchen
Promenade vor dem Rheinthor, auf
der ſüdlichen Seite, eine größere Parthie
Abfallholz und einige Baumſtämme loos=
weiſe
an die Meiſtbietenden an Ort und
Stelle öffentlich verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt vor dem ehe=
maligen
Rheinthor.
Darmſtadt, den 23. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
603)
Ohly.
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaſſe der Wittwe Michler
hier gehörigen Mobilien, als: Möbel,
Kleider und Hausrath werden:
Freitag den 26. Januar,
Vormittags 9 Uhr,
im Hauſe Annaſtraße Nr. 10 meiſtbietend
gegen Baarzahlung verſteigt.
Beſſungen, den 20. Januar 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
604)
H. Felſing.

Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Nieder=
Namſtadt.
Die am 15. Januar l. J. im Diſtrict
Hinterforſt abgehaltene Holzverſteigerung iſt
genehmigt. Ausgabe der Abfuhrſcheine bei
Großherzoglichem Rentamt Darmſtadt:
Freitag den 26. Januar l. J. Ueber=
weiſung
des Holzes jund erſter Abfuhrtag:
Samſtag den 27. Januar l. J.
Nieder=Ramſtadt, am 22. Januar 1877.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=
Namſtadt.
305)
Löwer.
Holzverſteigerung
auf der Knoblochsaue.
Am Forſthaus Knoblochsaue werden
verſteigert:
Mittwoch den 31. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr:
16 Rmtr. Obſtbaum=, 23 Rmtr. Ul=
men
=, 97 Rm. Eichen=Scheidholz;

3 Rm. Ulmen=, 52 Rm. Eichen
Prügelholz;
11 Rm. Eichen=Stockholz;
2020 Wellen Eichen=, 1460 Wellen
Erdreisholz;
69 Am. Eichen=Werkſcheidholz von
vorzüglicher Qualität;
1 Obſtſtamm von 40 C.=M. Durchm.,
8 Mtr. Länge = 1.01 Kb.=M.
6 Eichſtämme von 48-70 C.M.
Durchm, 6-9 Mtr. Länge -
15.9 Kb. Mtr.
Sämmtliches Holz ſitzl zerſtreut und
wird auf Verlangen von dem Gr. Förſter
Siegfried vor der Verſteigerung vorgezeigt.
Dornberg, am 21. Januar 1877.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
606)
Klipſtein.
Aulieferung von Feuereimer.
Montag den 29. Januar l. J., Nach=
mittags
2 Uhr, wird auf hieſigem Rath=
haus
die Anfertigung von 100 Stück
ledernen Feuereimer im Submiſſionsweg
vergeben.
Die Submiſſionen ſind bis zum Termin
verſchloſſen und mit der Aufſchrift: Sub=
miſſion
auf Anlieferung von Feuereimer
verſehen, bei unterſerkigter Stelle einzu=
reichen
.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
unſerem Büreau zur Einſicht offen.
Pfungſtadt, den 22. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
607)
Spalt.

Feilgebotenes.
3 Weiße Pfautauben
werden abgegeben. Sandſtraße 38.
31

[ ][  ][ ]

3

116

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[ ][  ][ ]

118
270) Beſſ. Karlſtraße 43 ein Logis zu
vermiethen.
355) Große Ochſengaſſe Nr. 10, Vor=
derhaus
1. Stock, eine freundliche Wohnung
nebſt Zugehör gleich zu beziehen.

H nebſt Wohnung, baldigſt beziehbar, zu
vermiethen. Näheres Neckarſtraße 26
H 1. Tr. hoch.
45) Obere Eſiſabehenſtraße 22 ift der
2. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, 1 Ca=
binet
, Küche und Zugehör, zu vermiethen.
514) Wienerſtraße 20 die Manſarde
zu vermiethen.
517.
GBleichſtraße 39
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen im
Hinterbau.
528) Promenadenſtraße 35 iſt die Par=
terre
=Wohnung, beſtehend aus 5 Zimmern
und allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Zu erfragen im 1. Stock.
566) Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 26
im Gartenhaus iſt ein Manſarden=Logis,
4 Piecen und allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und bis Ende Februar zu be=
V. Witzler.
ziehen.
567) Ein fr. m. Z. zu vermiethen.
Caſernenſtraße Nr. 64.
568) Möblirte Zimmer zu vermiethen,
Friedrichſtraße Nr. 26 eine Treppe hoch,
Ausſicht nach der Straße.
610) Schulſtraße 11 im SSeitenbau ein
unmöblirtes Parterrezimmer.
611) Ein Laden nebſt Logis, zu jedem
Geſchäft geeignet, iſt zu vermiethen und
gleich zu beziehen. Langegaſſe Nr. 18.
Auskunft ertheilt Blome, Gaſtwirth.
Schloßgaſſe 27.
612) Lautenſchlügerſtraße 22
iſt die Manſarden=Wohnung an eine ſtille
Familie, aus 4 Zimmern, Bodenkammer,
2 Keller, Holzſtall, Waſchküche und Bleich=
platz
, zu vermiethen und am 1. April zu
beziehen.
613) Ein unmöbl. Zimmer. Döngesborng 2.
614) Ludwigsplatz 4 ein freundlich möbl.
Zimmer zu vermiethen.
615) Ein freundl. Logis zu vermiethen
20 Magdalenenſtraße 20.
616) Untere Riedeſelſtraße 68 parterre
2 möbl. Zimmer zu vermiethen.
617) Ein möblirtes, großes, ſchönes
Zimmer. Wilhelminenplatz 17.
618) Hochſtraße 20 iſt ein freundliches
Logis mit oder ohne Garten zu verm.
619) Beſſungen. Weinbergſtraße 4
ein freundliches Logis zu vermiethen.

RAAT TOU

35tes Jahr.

Eſtes Concert
im
Saulbou,
zur
Jeier von Rozarks Geburtskag.
Samstag den 27. Januar 1877.
ſunter Leitung des Herrn Muſik=Director Willem de
Haan und unter gütiger Mitwirkung der Frau Mayr=
Olbrich, ſowie mehrerer Mitglieder der Großherzoglichen
Hofmuſik.
Anfang prücis 8 Uhr.

P r o g r a m m.
1. Abtheilung.
1) Feſtgeſang an die Künſtler für Chor von
2) Prolog, gedichtet v. Fräül. Emilie Mangold.
3) O Iſis und Oſiris für Chor
4) Variationen für Geſang über ein Thema v.
(Geſungen von Frau Mayr=Olbrich.)
5) Das Lob der Freundſchaft. Cantate f. Tenor=
und Bariton=Soko und Chor
Soli: Herren Laudenheimer und Zaun)
6) Arie aus Jdomeneo
(Geſungen von Frau Mayr=Olbrich.)
7) Chor der Gefangenen aus Fidelio=
Soli: Herren Laudenheimer u. Oppenheimer).
8) Septett (Omoll) für Clavier, Flöte, Oboe, Horn,
Viola, Violoncell und Contrabaß
Vorgetragen v. den Herren: W. de Haan; Dern.
Müller, Neumann, Bauer, Büchler und
Ohls)
2. Abtheilung.
9) Chor der Winzer und Schiffer aus der Oper
Loreley! von
(Das Baß=Solo geſ. v. Herrn Oppenheimer.)
10) Duett für 2 Bäſſe aus Die heimliche Ehe
Geſungen von den Herren Oppenheimer und
Zaun.,
11) Wo möcht ich ſein ? für Chor
So lang man nüchtern iſt
12)
Lieder f. Chor
Setze mir nicht du Grobian

Aendelsſohn=Bartſoldn;
B. A. Aozart.
V. A. Mozark.

B. A. Aozart.
B. A. Aozart.
G. van Beelſoven.
H. R. Hummel.

A. Bruch.
D. Gimoroſa.
Zöllner.
Aendelsſohn=Bartholdn

Vermiſchte Nachrichten.
10254)
GaId
auf Werthe (Wechſel) unter ſtrenger Dis=
cretion
. Steinſtraße 6 parterre.

Ohne Vorzeigung der Perſonalkarten iſt der Eintritt nicht geſtattet.
Diejenigen geehrten Mitglieder, welche dieſelben für das Jahr 1877 bis jetzt
noch nicht angefordert haben, wollen ſich dieſerhalb an den Sekretär des Vereins,
Herrn W. Pfeil zr., Eliſabethenſtraße 5, wenden.
Karten älterer Jahrgänge ſind ungültig.
Karten für Nichtmitglieder ſind 2 Mrk. bei den Herren Kunſthändler Schöd=
ler
und Kaufmann Bauſch, Marktplatz 5 zu erhalten.
620)
Der Ausschuss.

[ ][  ][ ]

R. I.

117

699)
Bettheuge & Lett-Drille
in guten Qualitäten.
C. Peltaaan, Schuſtergaſſe 16.

Allen Krauken Kraft und Geſundheit ohne Medicin und
ohne Koſten durch die Heilnahrung:

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1BA½, LAx L-CLkITAk LLondon.

du Barr)
von

Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieſer angenehmen Geſundheits=
ſpeiſe
widerſtanden und bewährt ſich dieſelbe bei Erwachſenen und Kindern ohne
Medicin u. ohne Koſten beiallen Magen==Nerven=,Bruſt==Lungen=,Leber=,Drüſen= Schleim=
haut
=, Athem=, Blaſen= und Nierenleiden, Tuberkuloſe, Schwindſucht, Aſthma, Huſten,
Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden,
Waſſerſucht, Fieber, Schwindel, Blutaufſteigen, Ohrenbrauſen, Uebelkeit und Erbrechen
ſelbſt während der Schwangerſchaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatis=
mus
, Gicht, Bleichſucht; auch iſt ſie als Nahrung für Säuglinge ſchon von der Ge=
burt
an ſelbſt der Ammermilch vorzuziehen. Ein Auszug aus 80,000 Certificaten
über Geneſungen, die aller Mediein widerſtanden, worunter Certiſicate vom Profeſſor
Dr. Wurzer, Medicinalrath Dr. Angelſtein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſor
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuart, Marquiſe de Brshau und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen, wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certificaten.
Nr. 80416. Frau Major Deutſch, geb. von Horn in Poſen; deren Kinder vom
Drüſenleiden hergeſtellt.
Nr. 64210. Marquiſe von Brehan von 7jähriger Leberkraukheit, Schlafloſigkeit,
Zittern an allen Gliedern, Abmagerung und Hypochondrie.
Nr. 75877. Florian Köller, K. K. Militärverwalter, Großwardein, von Lungen=
und Luftröhren=Katarrh, Kopfſchwindel und Bruſtbeklemmung.
Nr. 75970. Herr Gabriel Teſchner, Hörer der öffentlichen höheren Handels.
Lehranſtalt in Wien, in einem verzweifelten Grade von Bruſtübel u. Nervenzerrüttung.
Nr. 65715. Fräulein de Montlouis, von Unverdaulichkeit, Schlafloſigkeit und
Abmagerung.
Nr. 75928. Baron Sigmo von 10jähriger Lähmung an Händen u. Füßen ꝛc.
Die Revalescière iſt viermal ſo nahrhaft als Fleiſch und erſpart bei Erwachſen
nen und Kindern 50 Mal ihren Preis in anderen Mitteln und Speiſen.
Preiſe der Revalescièro J, Pſd. 1 Mk. 80 Pf, 1 Pfd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pfd.
5 Mk. 70 Pf., 12 Pfd. 28 Mk. 50 Pf.
Revalescière Chocolatée 12 Taſſen 1 Ml. 80 Pf., 24 Taſſen 3 Ml. 50 Pi,
48 Taſſen 5 Mk. 70 Pf. u. ſ. w.
Revalescisro Bivcuites 1 Pfd. 3 Ml. 50 Pf., 2 Pſd. 5 Mk. 70 Pf.
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Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Droguen=, Specerei= und Delicateſſenhändlern
im ganzen Lande.
Bur mnatadt: Georg Lerch, Emanuel Fuld, G. P. Poth.
Mainz: Hauptdepot Dr. W. Strauß, Mohren=Apotheke, M. Becker
ſeel. Wwe., Weſtenburger, Hellmeiſter, Jean Gaßner, Aug.
Heieck.
Wieshaden: A. Schirg, A. Brunnenwaſſer, A. Schirmer.
Worms: J. H. Mayer.

Vermiethungen.
5635) Gartenſtraße 16 iſt der mittlere
Stock zu vermiethen.
F. Kranich.
7153) Ein möblirtes Zimmer mit ſepa=
ratem
Eingang am 1. October beziehbar.
Rheinſtraße 47 dritter Stock.
7154) Ein bequem möblirtes Zimmer
neben dem neuen Bankgebäude ſofort zu
beziehen. Näh. Kaſerneſtr. 4, 1 Tr. hoch.

8168) Gardiſtenſtraße 16 im 1. Stock
ein Logis zu verm. u. gleich zu beziehen.
J.
ZEm Cayelenplats 14
eine eleg. Wohnung.(Zimm. ꝛc.
ſofort beziehbar. Näh. Hügelſtr. 6parterre.
8741) Ecke der Wiener= und Roßdörrfe=
ſtraße
Nr. 26 iſt der 3. Stock ſowie die
Manſarde zu vermiethen.

9975) Marktplatz Nr. 4 iſt die Man=
ſardenwohnung
, aus 7 Zimmern und Zu=
behör
beſtehend, nur an einen ruhigen
Miether zu vermiethen.
Näheres daſelbſt im Laden.
10646) Eine Stube u. Küche kann ſofort
bezogen werden. Zu erfr. Holzſtr. 1 im Laden.
10650) Eine kleine Wohnung im Seiten=
bau
Beſſ. Carlſtraße 22.
10678) Heerdwegſtr. 15 ein freundl. möbl.
Zimmer parterre alsbald zu verm.
10708) Friedrichſtraße 9 ein auch
zwei gut möbl. Parterrezimmer zu verm.
18) Grafenſtraße 35 iſt im oberen Stock
ein Logis, 2 Zimmer, Küche mit allem
ſonſtigen Zubehör, zu vermiethen.
Daſelbſt ein großer Weinkeller zu ver=
miethen
. Beide ſind ſofort zu beziehen.
19)
Zu vermiethen.
Rheinſtraße 8 eine freundliche Wohnung
von 3 Zimmern im Vorderhauſe.
23) Dieburgerſtraße 64a iſt der
3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern nebſt
allem Zubehör, per 1. März zu vermiethen.
H. Dingeldey.
43) 2 gut möblirte Zimmer zu ver=
miethen
. Ernſt=Ludwigſtraße 10, 1 Tr. hoch.
111) Ein möblirtes Zimmer auf die
Straße gehend, an 1 oder 2 Herrn zu
vermiethen. Marktſtraße 10.
124) Gardiſtenſtraße 5 ſind 2 kleine
ſchöne Logis zu vermiethen, wovon das eine
gleich beziehbar. Näheres bei W. Schäfer,
Wendelſtadtſtraße 13.
125) Grafenſtr.19 Hinterbau 2. Stock
ein unmöblirtes Zimmer.
128) Kiesſtraße 3 der mittlere Stock u.
die Manſarde getrennt oder zuſ. zu verm.
Näheres Kiesſtraße 18.
262) Zwei unmöbllrte Zimmer zu ver=
miethen
bei, Raab, Eliſabethenſtraße 17.
269) Große Kaplaneigaſſe 59 iſt ein
kleines Manſardenlogis bis zum 5. April
ſ anderweit zu vermiethen.
6.
Zuugelſtraße Nr. 6
Part. 7Zimm. ſofort beziehbar.
325) Ein möbl. Zimmer zu verm.
Heinrichſtraße 47.
339) Roßdorferſtraße 32 iſt der 3. Stock
von 4 Zimmern nebſt Zugehör und die
Manſarde zuſammen oder getrennt zu verm.
Näheres bei J. Weber, Roßdorferſtr. 11.
341)
Laden
nebſt Wohnung und Werkſtätte zu verm.
Carlſtraße Nr. 20.
G.
prie.
TTXTTTITTTuAAAAxxAx
4 353) Ein ſchöner Laden mit
=
Logis und allem Zubehör in
A der Ludwigſtr.18 iſt zu vermie=
d
4 then. Zu erfragen in dem Lo=
N gisnachweiſungsbüreau von B. H
5 L. Trier.
4
ed
aR.. Pzzrzrzuzre

[ ][  ][ ]

621)
Bekanntmachung.
Nachdem in geſtriger Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung die Voranſchläge
pro 1877 und zwar
der Stadtkaſſe,
der Armen= und Hospitalkaſſe,
der Pfandhaus= und
der Poltzeikaſſe
feſtgeſtellt, ſind dieſelben zur Einſicht jedes Betheiligten nochmals von Mittwoch den
24. d. Mts. an acht Tage lang auf dem Rathhauſe offen gelegt.
Darmſtadt, den 23. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
622)
Möbel u. Hemden=Kattune, waſchächt.
Schuſtergaſf=
C. Pettmann,
16.

Geſangverein Liedertafele
Samſtag den 27. Januar 1877
20 A AN
im Saale des Gaſthauſes zur Traube.
Die Herren Mitglieder wollen ihre Perſonalkarten mitbringen und werden außer=
dem
erſucht, nur ſolche Familienangehörigen einzuführen, deren Einführung ihnen nach
8 12 a und b der Statuten geſtattet iſt.
469)
Der Vorſtand.

412) Der Unterzeichnete fieht ſich zu der
Erklärung veraulaßt, daß er in Folge ver=
änderter
Dienſtſtellung nicht mehr Privat=
praxis
auszuüben in der Lage iſt.
Darmſtadt, am 10. Januar 1877.
Dr. Pfeiffer,
Ober=Medicinalrath.
83)
Permanente
Kunſtausſtellung.
73 Saalbauſtraße 73.
Die größten Kunſtwerke dieſes
Jahrhunderts. Koloſſale Gemälde von
Prof. A. Feuerbach in Wien, Prof. Baur,
Prof. Löfftz, v. Schwerin, jte Peerdt ꝛc.
Täglich geöffnet von 10 Uhr Morgens bis
zum Abend. Eintrittspreis per Perſoh
1 Mark. Für Mitglieder des Kunſtvereins
50 Pfg.
Semeſterkarten für Schüler u. Studirend=
ſind
1 Mark an der Kaſſe zu haben.
Wegen der außergewöhnlichen Auslagen
mußte der Eintrittspreis ethöht werden.
249) Ein ſolides Frauenzimmer über=
nimmt
Krankenpflege, auch Aushülfſtellen,
Schloßgaſſe 3. 2 Treppen hoch.
250) Ein Mädchen, welches im Ausbeſſern
u. Bügeln geübt iſt, ſucht Beſchäftigung.
Schloßgaſſe 3, 3 Stiegen hoch.
252) Einen Lehrling ſucht
Ph. Seipp, Schreinermeiſter,
Heinheimerſtraße 27.

408) Die höchſte
Gewinn=Chance
unter den 85 Loosgattungen, von denen
jedes Loos Anwartſchaft auf Haupttreffer
von 50, 60, 80, 109,000 und noch mehr
hat, mindeſtens aber den Einſatz gewinnt,
herauszufinden war für den Laien ſeither
kaum möglich. Die ſoeben erſchienene Zu=
ſammenſtellung
aller Verlooſungspläue,
d. h. alle Gewinne aller künftigen Zie=
hungen
macht es dem Unerfahrenſten leicht,
mit einem Blick die Gewinn=Chancen eines
jeden Looſes zu überſehen. Alle 85 Pläne
zuſammen verſendet gegen 1 M. 80 Pfg.
franco
A. Dann, Stuttgart.
542) Eine Anfangs Mai beziehbare
freundliche Wohnung, beſtehend aus 3 Zim=
mern
nebſt ſonſt. Bequemlichkeiten, in an=
genehmer
Lage der Stadt, wird zu miethen
geſucht. Offerten mit Preisangabe sub A1
Nr. 365 ſind an die Exp. d. Bl. einzuſenden.
543) Ein noch wenig gebrauchtes Pianino
wird zu kaufen geſucht. Gef. Offerte mit
Preisangabe beſorgt die Exp. unter R N.
546) Eine reinliche Wittwe ſucht Arbeit
als Lauf=, Putz= oder Waſchfrau.
Beſſunger Sandſtraße 18.
564) Ein gebrauchtes Kinderwaͤgelchen
wird zu kaufen geſucht. Wo? ſagt die Exp.

Friſche Schellfiſche
RRAGGO FUU,

Kirchſtraße 1

557) Auf dem Comptoir eines größe=
ren
kaufmänniſchen Geſchäfts wünſcht ein
Halb=Invalide (cautionsfähig) mit guter
Handſchrift geeignete Verwendung. Der=
ſelbe
unterzieht ſich jeder Dienſtleiſtung.
Näheres bei d. Exped.

562) Geſucht von zwei Damen, im
mittleren Stadttheil, ruhigem Hauſe, 2-3
Zimmer ꝛc. Näheres Eliſabethenſtr. 32, 1. St.

417) Ich ſuche zu einem Specereigeſchäft
einen geeigneten Laden mit Einrichtung
nebſt Logis auf einem frequenten Platz hier.
Jakob Stumpf, Runde=Thurmſtraße.
439) 6500 Mark werden gegen dop.
pelt gerichtliche Sicherheit auf erſte Hypothek
zu leihen geſucht. Näheres Wingertſtraße
Nr. 14 parterre Beſſungen.

597) Ein fleißiges Küchenmädchen, mit
guten Zeugniſſen verſehen, wird zum bal=
digen
ſEintritt geſucht. (SSaalbau.)

624) Eine geübte Weißzeugnäherin ſucht
in und außer dem Hauſe Beſchäftigung.
Mühlſtraße 8 parterre.

625) Ein junger Maun, der reiten,
fahren und ſerviren kann, ſucht Stelle hier
oder auswärts ſofort. Schriftliche Offerten
unter 4 W24 beſorgt die Exp.
626) Eine reinliche zuverläſſige Perſon
ſucht eine Stelle bei Kindern den Tag
über. Zu erfragen in der Exp. d. Bl.
627) Ein ſolides anſtändiges Mädchen
ſucht Stelle als Hausmädchen oder allein.
Daſelbſt kann auch ein Zimmermädchen in
ſein größeres Hotel nachgewieſen werden.
Gr. Bachgaſſe Nr. 26 eine Stiege hoch.
628) Eine kinderloſe Frau ſucht Lauf=
dienſt
oder Aushülfſtelle. Zu erfragen
Neckarſtraße Nro. 1 im Hinterbau.

629) Ein Damrnhut aus ſchwarzem
Sammt (Käppchen) iſt von der Bleichſtraße
nach der Caſinoſtraße verloren gegangen.
Der ehrliche Finder wolle ihn Friedrichſtr. 36
1 Tr. gegen Belohnung abgeben.

Cages-Kalender.
Mittwoch 24. Januar: Zanber=Soirke von Pro=
feſſor
A. Cherry.
Samstag 27. Januar: Maskenball der Vereinig=
Ball des Geſangvereins
ten Geſellſchaft.
Liedertafel. Erſtes Concert des Mozart=
vereins
.
Sonntag 28. Januar: Generalverſammlung des
Geſangvereins Liederzweig.
Montag 23. Jan.: Conceck von Robert Emnmierich
Samstag 3. Febauar: Ball der Tuiner=Feuerwehr.

32

[ ][  ][ ]

128

Na 11

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 24. Januar.
Wir bringen nachſtehend den Wortlaut des bereits von uns er=
wähnten
Antrags des Abg. Heinzerling und Genoſſen auf Erlaß eines
Geſetzes folgenden Inhalts:
Wir Ludwig III. ꝛc. verordnen hiermit, wie folgt:
Einziger Artikel.
Die Verordnung vom 29. Juli 1791 über die zwangsweiſe Abtretung
benöthigter Bauplätze zum Neubau von Hüuſern iſt aufgehoben.
Die dem Antrag beigegebenen Motive fuhren aus, wie dieſe altheſſiſche
Verordnung eine zwangsweiſe Abtretung benöthigter Bauplätze zum Neu=
bau
von Haͤuſern feſiſetze und zur Zeit noch in rechtlicher Geltung beſtehe.
Die Gründe der Nothwendigkeit ſeien von der Verwaltungsbehoͤrde zu er=
mitteln
. Es werde dabei nicht vorausgeſetzt, daß gar keine anderen Bau=
plätze
mehr vorhanden ſind, ſondern vielmehr als genügend erachtet, wenn
nur der angeſprochene Bauplatz nach den Verhältniſſen und Bedülrfniſſen
des Antragſtellers als der entſprechendere zu erachten iſt. Dieſe Verord=
nung
, der Ausfluß eines wohlwollend abſolutiſtiſchen Syſtems, paſſe nicht
mehr in unſere Zeit, ja ſie ſtehe in directem Gegenſatz zu den unſer Staats=
leben
beherrſchenden Grundſätzen. Es verſtehe ſich von ſelbſt, daß das
Privateigenthum für öffentliche Zwecke in Anſpruch genommen werden
könne; die fragliche Verordnunglnehme es aber in Anſpruch ſür einen anderen
Privaten. Ber dem Widerſtreit zwiſchen öffentlichem und Privat=Intereſſe
müſſe das letztere weichen; warum aber der beſitzende Private einem bau=
luſtigen
anderen Privaten ſoll weichen müſſen, ſei ſchwer einzuſehen. Die
daſür wohl maßgebende Begünſtigung von Neubauten müſſe jedenfalls zu=
rückſtehen
gegen den Grundſatz der Unverletzlichkeit der Privatrechte. Das
gelte doppelt, wo es ſich nicht blos kum Fülle eigentlicher Nothwendigkeit
handelt, ſondern ſchon eine größere Entſprechendheit genügt. Unſer Recht
kenne wohl einen Nothweg, aber blos fur den Fall des unbedingten Be=
dürfniſſes
und dann mit der denkbar geringſten Einſchränkung des zu be=
laſtenden
Grundſtückes; hier aber koͤnne dem Grundeigenthümer ſein Eigen=
thum
genommen werden, weil es einem Privaten als der entſprechendere
Platz für einen ganz unnöͤthigen Bau erſcheint. Dieſe Bedenken werden
nicht dadurch beſeitigt, daß ja volle Entſchädigung eintrete. Die Annehm=
lichkeit
eines Hausgartens, den ſich ein Dritter zum Bauplatz auserſieht,
könne z. B. gar Niemand erſetzen. Sobald das Eigenthum der Liebhaberei
eines Dritten preisgegeben ſei, ſei es in der That kein Eigenthum mehr.
Ein Bedürfniß über die Beſtimmungen jener Verordnung beſtehe nicht, die
Bauentwickelung unſerer Städte und Börfer beruhe auf einer anderen
Grundlage, als auf der jener Beſtimmungen. In Rheinheſſen kenne man
eine Beſtimmung der Art nicht. Sei hiernach die Verordnung aufzuheben,
ſo hindere auch der Umſtand, daß eine allgemeine Bauordnung für Heſſen
vorbereitet ſein wird, den ſofortigen Erlaß des oben vorgeſchlagenen Ge=
ſetzes
nicht weil es ſich hier um einfache Beſeitigung einer geſetzlichen Vor=
ſchrift
handle, die ohnehin keinen Platz in der neuen Geſetzgebung erhalten
werde und immerhin noch längere Zeit vergehen werde, bis die neue Bau=
ordnung
ausgearbeitet vorliegt. Aus gleichen Gründen könne auch die in
Ausſicht genommene Ausarbeitung eines neuen Zwangs=Enteignungsſetzes
nicht als Grund zur Hinausſchiebung angeführt werden.
Großh. heſſiſche 50 fl.=Looſe. Die Direction der großh.
heſſiſchen Staatsſchuldentilgungskaſſe bringt zur öffentlichen Kenntniß, daß,
nachdem die letzte Verlooſung der großh. heſſiſchen Partialſchuldſcheine
50 fl. d. d. 25. Nov. 1825 im Januar 1876 ſtattgefunden hat, eine
große Anzahl der genannten,Partialſchuldſcheine bis lietzt noch nicht zur
ſEinlsſung präſentirt worden iſt.
Militärdienſtnachrichten.: Pauli, Vicefeldwebel vom 1. Bat.
(Mainz) Landw.=Reg. Nr. 118 zum Sec=Lieut. der Reſerve des 1. Gr.
Inf.=Reg. Nr. 115. Laiſt, Metzler. Vicefeldw. von demf. Bat. zu Sec
Lieutenants der Reſerve des 2. Gr. Inf.=Reg. Nr. 116. Raberowsky,
Gründner. Vicefeldwebel von demſ. Bat. zu Sec.=Lieutenants der Reſerve
des 3. Gr. Inſ.=Reg. Nr. 117. Münch, Viceſeldwebel vom 1. Bat=
(Darmſtadt 1) Landw.=Reg. Nr. 115 zum Sec.=Lieutenant der Reſerve des
Gr. Feld= Art.=Reg. Nr. 20. Brentano, Majot vom Reg. Nr. 52 mit
Penſion nebſt Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt und ſeiner bisherigen
Uniform der Abſchied bewilligt. Bonhard, Prem=Lieutenant vom 3. Gr.
Inf.=Reg. Nr. 117 mit Peuſion nebſt Ausſicht auf Anſtellung im Civil=
dienſt
und der Armee=Uniform der Abſchied bewilligt.
Dem proviſoriſchen Comite des Vereins gegen Verarmung
und Bettelei kommen zahlreiche Anmeldungen zu, leider darunter auch
manche mit undeutlicher, ſogar einige ohne Unterſchrift. Auf die fort=
dauernden
Anfragen wegen der Beiträge, die man unterzeichnen ſoll, iſt
es gar ſchwer, richlige Antworten zu geben. Der neue Vereinſoll
große undwichtige Aufgabenerfüllen, wozuentſprechende
Mittel gehören. Die Summe der Almoſen und Unterſtützungen,
welche die Privaten gegeben, wird dazu hinreichen, wenn Jeder dem Ver=

ein zuſteuern will, was er in früheren Jahren nach ſeinen Verhältniſſen
einzeln verſchenkte.
Auf andere Anfragen wird wiederholt bemerkt, daß die einzelnen Bei=
träge
nicht veröffentlicht, daß ſie ſpäter gegen Quittung erhoben, und dabei
gleichzeitig Aushängſchildchen verabfolgt werden.
Geſtern früh wurde ein älterer Mann in der Arheilgerſtraße todt
aufgefunden; derſelbe iſt wahrſcheinlich erfroren.
Die Eichengruppe in der Stiftſtraße, welche ſo vielerlei An=
fechtungen
zu erdulden hatte, ſoll nun doch wenigſtens vorerſt erhalten
bleiben.
Von einer Frankfurter Geſellſchaft (Waſſerwerksgeſellſchaft) iſt ein
Project eingegangen, wonach die Waſſerverſorgung unſerer Stadt
um 250,000 M. billiger als nach dem Aird'ſchen Plane ausgeführt würde,
wührend die jährlichen Unterhaltungskoſten ſich auf 40,000 M. weniger
belaufen.
Eingeſandt. Die Abſchaffung ider Bettelei iſt wohl das
Beſte was im lieben Darmſtadt ſeit langer Zeit unternommen wurde, und
wird überall beſprochen, doch ſcheint mir gerade aus dieſen Geſprächen im
Wirthshaus, auf der Straße und in den Familien hervorzugehen, daß es
dem neuen Verein und ſeinem Vorſtand bisher nicht gelungen iſt, überall
verſtändlich zu machen was er will; erlauben Sie mir deßhalb ſeine Ver=
öffentlichungen
mit wenigen Worten in's Darmſtädtiſche zu Uberſetzen:
Der neue Verein will die Bettelei, alſo die Verleitung zum Mlſig=
gang
, zur Naſcherei, zum Stehlen, zur Unzucht, die ja alle beim Betteln
gelernt werden, abſchaffen. Hat da nicht jeder Freund der Menſchen, der
Kinder und der Geſittung die Verpflichtung ſich zu betheiligen?
Der neue Verein will überall verhüten, daß aus Unglücksfällen
Verarmung entſtehe, will überall helfen und pflegen in Fällen verſchämter
unverſchuldeter, hülfloſer Noth, iſt das nicht ein Ziel, werth daß Jeder ſich
betheilige ?
Der neue Verein will aber keine neuen Ausgaben verurſachen, ſon=
dern
er will nur die Pfennige und Groſchen ſammeln, mit deren Ver=
ſchenkung
an Einheimiſche und Fremde bisher ſo wenig genützt und ſoviel
geſchadet wurde. Er überläßt es Jedem allein mit ſich zu Rath zu gehen,
wieviel dieſe Pfennige und Groſchen im Jahr betragen, wieviel er alſo
beitragen will, und ſorgt deßhalb in ſeiner Veröffeutlichung, daß die Größe
der einzelnen Beiträge ein Geheimniß bleibt.
Das Ziel iſt vortrefflich und ſcheint uns wohl erreichbar, aber die
Hauptſache iſt nicht die Größe der Beiträge, ſondern daß recht Viele, daß
Alle beitreten.
(Eingeſandt.) Die Waſſerverſorgung in Beſſungen.
Wir haben den Bericht der von der hieſigen Geſellſchaft Vereinigung=
beſtellten
Waſſercommiſſion geleſen, und haben auch von den in Folge des=
ſelben
in der letzten geſellſchl. Plenarverſammlung ſtattgefundenen Verhand=
lungen
Kenntniß genommen. Wenn wir vor allem dem Berichterſtatter
für die Ausführlichkeit ſeiner Arbeit gerne alle Anerkennung zollen, und
wenn wir auch dem Inhalte meiſtentheils zuſtimmen, ſo müſſen wir uns
doch auch ſagen, daß die weitere Behandlung dieſes Gegenſtandes in der
Vereinigung; gar leicht zu Uneinigkeiten führen kann, was doch den Ten=
denzen
der Geſellſchaft ganz entgegen iſt. Wir ſehen uns deßhalb veran=
laßt
, den hochgeſchützten Vereinsvorſtand hiermit öffentlich zu erſuchen, um
des lieben Friedens willen von der weiteren Behandlung dieſer allerdings
hochwichtigen Sache abzuſehen. Soweit unſere Beobachtungen reichen, iſt
der größte Theil der hieſigen Einwohner dagegen, daß man in Darmſtadt
als Bittſteller erſcheint. Sollten etwa die Stadtverordneten von Darm=
ſtadt
den Beſſunger Gemeinderath um Geſtattung von Geländeerwerb, be=
hufs
Anlage eines Waſſerreſervoirs in den hieſ. hochgelegenen Gemarkungs=
theilen
erſuchen, dann könnte vielleicht dieſe Angelegenheit auch in einer
Plenarverſammlung der Vereinigung' in der ſachlichſten Weiſe beſprochen
werden. Es wäre deßhalb immer gat, wenn die Commiſſion nochmals in
Betracht ziehen wollte, ob und wie es zu ermöglichen iſt, daß durch die Er=
ſchließung
und nützliche Verwendung der in unſerer Gemarkung vorhande=
nen
vielen Waſſeradern- insbeſondere auch durch zweckentſprechendere An=
legung
von Brunnenſtuben Beſſungen auch ohne fremde Hilfe ausrei=
chend
mit Waſſer verſorgt werden kann. Uns will dieſes nicht unmöglich
erſcheinen.
Mehrere Freunde und Mitglieder der Vereinigung=
zu
Beſſungen.
Witterungsbericht der deulſchen Seewarte in Hamburg vom
22. Januar: Seit Sonnabend dauerte das Steigen des Barometers, wüh=
rend
das Minimum ſich nach Lappland entfernte, in Irland an und brei=
tete
ſich beſonders nach Süd=Skandinavien. Ueber Nacht iſt zwar der Druck
in Skandinavien wieder geſunken, jedoch in Schottland und Südoſt= Deutſch=
land
geſtiegen, ſo daß in ganz Mitteleuropa das Barometer ſehr hoch ſteht,
bei größtentheils nebligem und kälterem Wetter mit ſchwachen Winden. In
der öſtlichen Nordſee herrſcht friſcher, in Chriſtianſund ſtürmiſcher WSW.
Temperatur in Petersburg - 59, Berlin
08. Kaſſel 08. Karls.
ruhe - 32, Paris - 14. C. Temperatur in Darmſtadt am 23. Januar
V. M. 6 Uhr - 24.R. bei Oſtwind.

Hierzu für Nicht=Poſtabonnenten zwei Beilagen, betr. Reichstagswahl!.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

[ ][  ][ ]

Mitbürger!

Freitag den 26. Januar ſindet die engere Wahl zwiſchen den
Reichstags=Candidaten Welcker und Büchner ſtatt. An alle wahrhaft national=
geſinnten
und freiſinnigen Wähler des Wahlkreiſes Darmſtadt=Groß=Gerau ergeht
hiermit der Ruf, feſt zuſammenzuhalten und unſerem Candidaten
Landkagsabgeordneten Geh. Gberſleuerrafh Velcker
zu Darmſtadt
zum Siege zu verhelfen.
Zahlreich ſind die Anfeindungen, zahlos die Verläumdungen, welche gegen
unſeren Candidaten ausgeſtreut werden. Verdrehungen, Eutſtellungen der Wahr=
heit
werden nicht geſcheut, um einen Makel dem Manne anzuhängen, der drei
Jahre lang in treuer Pflichterfüllung das ihm übertragene Amt als Reichstags=
Abgeordneter verſehen und ſich zur abermaligen Uebernahme deſſelben bereit erklärt
hat - nicht aus Ehrgeiz oder der Sucht ſich vorzudrängen, ſondern aus dem
opferwilligen Streben, der guten Sache zu dienen. Um ſo mehr iſt es Pflicht Aller,
welche von gleichen Beſtrebungen beſeelt ſind, an unſerem Candidaten feſtzuhalten,
welcher thätig bewieſen hat, daß er jederzeit bereit iſt, einzutreten für die geiſtigen
und materiellen Intereſſen unſerer Nation und unſeres Heſſenlandes, als treues
Mitglied derjenigen Partei, für welche auch das heſſiſche Volk eine überwältigende
Stimmenmehrheit abgegeben hat.
Wer alſo mit uns übereinſtimmt in dem Beſtreben, dem bewährten, reichs=
treuen
Vertreter unſeres Wahlkreiſes,
Landtagsabgeordneten Welcker
den Sieg über ſeinen Gegner zu ſichern, der wirke vor Allem darauf hin, die
Vorurtheile zu zerſtreuen, welche gegen unſeren Candidaten künſtlich hervorgeru=
fen
und unterhalten werden, - aber der komme auch am 26. zur Wahlurne!
Sage Niemand: wozu nochmals wählen? - es hilft doch Nichts! Das
wäre eine ſchlechte Rede. Man hat ſeine politiſche Schuldigkeit zu thun; denn jede
Stimmenthaltung ſtärkt den Gegner. Zudem haben Viele am 10. nicht gewählt,
ſie allein ſchon würden genügen, die Stichwahl zu Gunſten Welckers zu wen=
den
, - und gar Mancher, der jüngſt - mißleitet - für Büchner ſtimmte,
wird - mittlerweile beſſer belehrt - dießmal Welcker wählen.
Wir haben deßhalb allen Grund, auf unſeren Sieg zu hoffen,
wenn wir nur Alle unſere Schuldigkeit thun!
Nur wenn alle Gleichgeſinnten der Bedeutung des Zieles bewußt
weiden, - wenn Jeder nicht nur für ſich allein handelt, ſondern auch
im Kreiſe ſeiner Freunde zu wirken unabläſſig bemüht iſt, nur wenn
Alle die Unſerigen dem Beiſpiele der Gegner folgend wie Ein Mann
an der Wahl=Urne erſcheinen - nur dann, aber dann auch zweifel=
los
wird der Sieg unſer ſein!

Bruck von Gebr. Edelmann in Darmſtall.

[ ][  ][ ]

Zur Ehre

Seier,

Die Partei der Main=Zeitung, bezw. deren Sprecher üben ſeit Beginn des Wahlkampfes eine Taktik,
welche mit jedem Tage mehr von jeden anſtändigen Manne verurtheilt werden muß, und längſt haben ſie die Ehre
eingebüßt, die Vertreter einer liberalen Partei zu ſein, da ſie die Fahne der Gerechtigkeit verlaſſen. Wir haben
bisher grundſätzlich geſchwiegen und uns keines Organes der Preſſe bedient, um den Aufeindungen der Partei der
hieſigen ſogen. Nationalliberalen und insbeſondere der Mainzeitung zu begeguen, wir waren uns unſeres guten
Rechtes und unſerer guten Abſicht bewußt. Nachdem aber unſere Gegner in immer zunehmendem Fanatismus zu
Schmähungen und Verläumdungen greifen, die offenbar darauf berechnet ſind, unſere Stellung und unſer Streben
bei Denen, welche mit den Verhältuiſſen nicht genauer bekannt ſind, in einem gänzlich falſchen Lichte erſcheinen zu
laſſen, fühlen wir uns im Intereſſe der Sache, die wir vertreten, verpflichtet, zu ſprechen.
Die Unwahrheit an der Stirn erſcheint die Main=Zeitung jeden Tag als Organ der deutſchen Fort=
ſchrittspartei
in Heſſen, indem ſie in ihren Spalten Schmähung auf Schmähung auf dieſe ſelbe Partei häuft.
Dem Truge einmal verfallen, ſucht ſie die abſichtliche Täuſchung zu beſchönigen und vertauſcht in der Beilage zu
Nr. 17 ihres Blattes den wirklichen Namen der deutſchen Fortſchrittspartei mit dem der preußiſchen Fort=
ſchrittspartei
; ſie verfällt dem naturnothwendigen Schickſal, daß die erſte Sünde ſie in weitere verſtrickt. Sie
ſchämt ſich nicht, eine Partei, an die ſich die Namen Waldeck, v. Hoverbeck, Schulze=Delitzſch und andere vom
deutſchen Volke hochverehrte Namen knüpfen und mit welcher die eigene Partei, die ſie zu vertreten vorgibt, die
nationalliberale, zugeſtandenermaßen, einig in ihren Grundſätzen bisher noch immer gearbeitet hat, eine Reichs=
feindliche
zu nennen; denn keine Unwahrheit ſchent ſie, um ihr Ziel zu erreichen, der liberalen Wählerſchaft des
Wahlkreiſes abermals einen Candidaten der conſervativen Partei als einen liberalen Reichstags=Abgeordneten
aufzudrängen. Die Mainzeitung ſchreckt nicht davor zurück, ihren Leſern täglich die gröbſten Entſtellungen der
Thatſachen zu bieten, indem ſie kühn behauptet, die nationalliberale Partei des Reichstages ſei diejenige, an die
ſich überall der Sieg hefte, während die deutſche Fortſchrittspartei vom Volke verlaſſen ſei. Die Wahrheit iſt
aber, wie aus den authentiſchen Wahlberichten zu erſehen iſt, daß die Nationalliberalen im erſten Wahlgange nur
3 Kreiſe gewonnen, dagegen bereits 24 Kreiſe definitio verloren haben und daß der deutſchen Fortſchrittspartei
mit den Stichwahlen ſchon mehr Plätze geſichert ſind, als ſie früher beſaß. Indeß nicht genug das: Ein großer
Theil der Nationalliberalen iſt notoriſch lediglich durch die Unterſtützung, die ihnen die conſervativen Parteien ge=
liehen
, zur Wahl gelangt und die deutſche Fortſchrittspartei hat in der Zahl ihrer Stimmen in eminentem Maße
zugenommen, ja ſie iſt in vielen Kreiſen, wo ſie früher niemals vertreten war, ganz neu zur Erſcheinung gekommen.
Die Mainzeitung begeht mit der Ausſtreuung ſolcher Unwahrheiten und Verdächtigungen aber nicht bloß
ein Vergehen gegen das öffentliche Recht, ſondern auch einen Verrath an der Partei, in deren Namen ſie ſprechen
will; denn in vielen Wahlkreiſen iſt die Nationalliberale Partei thatſächlich mit der deutſchen Fortſchrittspartei
Hand in Hand gegangen (3. B. in Altona, Elberfeld ꝛc.) und in unſerer Nachbarſtadt Frankfurt, wo die deutſche
Fortſchrittspartet in den letzten drei Jahren von kaum 300 auf beinahe 1500 Vertreter gewachſen iſt, hatte die
Nationalliberale Partei ſogar urſprünglich einen Anhänger der deutſchen Fortſchrittspartei als ihren eigenen Can=
didaten
aufgeſtellt; nur ein unglückliches perſönliches Zerwürfniß hat ſpäter das Zuſammengehen beider Parteien
vereitelt und dem Candidaten der Demokratie zum Siege verholfen. Aehnlich war es in Cöln und anderwärts.
Der Nationalliberale Abgeordnete Lasker hat notoriſch im preußiſchen Abgeordnetenhauſe mit größtem Eifer dafür
gewirkt, den Fortſchrittsmann Klotz zum zweiten Präſidenten des Hauſes zu machen, um auf dieſe Weiſe die nahe
Verwandtſchaft der Nationalliberalen Partei mit der Fortſchrittspartei zum Ausdruck zu bringen. Und wem in
unſerem Wahlkreiſe eine engere Wahl zwiſchen dem Anhänger der deutſchen Fortſchrittspartei und dem der Social=
demokratie
nothwendig geworden wäre, hätten dann nicht die ſogen. Nationalliberalen Darmſtadts ſelbſt für jenen
Fortſchrittsmann ſtimmen müſſen? Iſt es dann nicht bloß ein Uurecht, ſondern auch eine bodenloſe Unklugheit,
in ſolcher Weiſe eine Partei zu beſchimpfen, mit der die eigenen Genoſſen zuſammengehen und welche in ihrem
Charakter von jeher ſo unantaſtbar daſteht als eine wohlgeſinnte Förderin der deutſchen Einigkeit und
Freiheite Aber freilich, die Sprecher der Mainzeitung vergeſſen Alles, was wirklicher Liberalismus vorſchreibt,
aus Grimm darüber, daß ihre unbeſchränkte Herrſchaft gebrochen werden ſoll und ſie halten auf dem Bureau
ihrer Redaktion, wie im Frankfurter Journal mitgetheilt wurde, ohne daß es Widerſpruch gefunden, Conferenzen
mit den Führern der Socialdemokratie. Die Mainzeitung neunt die Wähler des Herrn Büchner Ehrabſchneider,
während die Vertretung dieſer Wähler doch noch niemals außer in den ſehr gemäßigten Wahlaufrufen, öffeut=
lich
geſprochen hat und während ſie ſelbſt täglich zu den unwürdigſten Schmähworten greift; ſie bezeichnet Herrn
Büchner als den Candidaten reſidenzlichen Aergers, unzufriedener vergänglicher Geſellſchaften, vermiſcht mit den

[ ][  ][ ]

wieder auftretenden Reactionären, Partikulariſten, Hofdemokraten u. ſ. w., ja ſie ſchämt ſich nicht, die perſönliche
Wirkſamkeit des Herrn Büchner im öffentlichen Leben herabzuſetzen und die ihres eigenen Candidaten im Heiligen=
ſchein
darzuſtellen. Welcher anſtändig und ehrlich Denkende muß von ſolchem Gebahren ſich nicht abwenden ?
Aber das Maß ihres widerlichen Treibens iſt noch nicht voll. Die Sprecher der Mainzeitung gehen ſogar dazu
über in ihrer blinden Wuth, die allerhöchſte Perſon des Landesherrn, die doch von jedem gebildeten Ehrenmann
als politiſch unnahbar anerkaunt wird, und ſeinen Hof in den Schmutz ihrer Wahlmanöver herabzuziehen, ſo daß
es nothwendig wurde, dieſe Betheiligung öffentlich zu dementiren. Und nachdem dies geſchehen, nimmt man wieder
zu gleißneriſchen Lobpreiſungen ſeine Zuflucht, wo man eben erſt die niedrigſten Verunglimpfungen ausgeſprochen hatte.
Wort für Wort könnten wir die Auslaſſungen der Mainzeitung in der Beilage zu Nr. 17 ihres Blattes
mit der Anſprache: Mitbürgerl Wer hat ſich geſchämt ein Deutſcher zu ſeinL an der Hand der That=
ſachen
widerlegen; aber wir halten es nicht für der Mühe werth, ein ſolches Machwerk von unſerer Seite zu
bekämpfen und ſind überzeugt, daß der geſunde Sim der Bevölkerung des Wahlkreiſes unbeeinflußt bleiben wird
von derartigen Auslaſſungen, welche den Stempel der Unwahrheit ſo offen an der Stirne tragen. Wir begnügen
uns zum Schluß, noch eine Handlung der Herren von der Mainzeitung zu beleuchten, welche neben vielen anderen
ſehr ähnlichen, die wir unſern Mitbürgern mitzutheilen in der Lage wären, geeignet iſt, die Kampfesweiſe der
Genannten zu kennzeichnen in einer Art, welche uns alles Uebrige erſpart.
Am 12. Januar ſchrieb Herr Zimmermeiſter H. Keller von hier, ein Mitglied unſeres Centralcomits,
an einen Herrn in Stockſtadt als ſeinem Wahlparteigenoſſen in Wahlangelegenheiten. Die Antwort des Herrn
zu S. kam aus Mißverſtänduiß des Briefträgers unter der Adreſſe; Herrn Zimmermeiſter H. Keller in die
Hände eines Herrn Heinrich Keller hierſelbſt. Dieſer Herr, offenbar ein Anhänger der Mainzeitungs=Partei und
ein hervorragender Induſtrieller, wie die Mainzeitung ſelbſt ſagt, mußte aus dem in der Beilage zu Nr. 16 der
Mainzeitung wiedergegebenen Briefe erſehen, daß derſelbe uicht an ihn, ſondern an einen anderen der Partei,Büchner
zugehörigen Mitbürger den Herrn Zimmermeiſter Keller, gerichtet war. Auſtatt uun, wie es Ehre und Pflicht
geboten, den beſagten Brief entweder an den wirklichen Adreſſaten direkt oder an das Kaiſerliche Poſtamt gelangen
zu laſſen, ließ ſich jener Herr K. verleiten, den Brief an die Mainzeitung abzugeben. Die Mainzeitung nahm
koinen Anſtand, den nicht an ihren Parteigenoſſen, ſondern offenbar an einen Parteigenoſſen der Fortſchrittspartei
gerichteten Brief im Intereſſe der nationalliberalen Partei zu verwenden,
ein Verfahren, das wir, abgeſehen von
dem vorliegenden Vertrauensmißbrauch, dem Urtheil jedes Unbefangenen überlaſſen. In wie weit wir auf Grund
dieſer Thatſache gegen jenen Heinrich Keller, den zu eruiren uns nicht ſchwer fallen wird, gerichtlich vorzugehen
berechtigt ſind, werden wir der Anſicht von Fachmännern unterbreiten. Die Mainzeitungspartei beantwortete dieſen

ezugnahme auf die gegenwärtige Wahl erließen, - und dies war uuſere
einzige ſchriftſtelleriſche Thätigkeit, - noch in den Wahlreden unſeres verehrten Candidaten, des Herrn Büchner
oder eines unſerer Comits=Mitglieder irgend wo eine Schmähung auf die uns in unſerem Wahlkreiſe entgegenſtehende
Partei euthalten geweſen iſt. Wenn wir heute ohne Rückſicht die Haltung der Sprecher und Anhänger der
Main=Zeitung charakteriſirt, ſo zwang uns dazu die Nothwehr gegen eine täglich lügneriſcher werdende Preſſe.
Wir werden kein Wort weiter auf eine etwaige Erwiderung der Mainzeitung verlieren;
- wir verlaſſen uns
lediglich auf das Anſtandsgefühl und die Gerechtigkeit unſerer Mitbürger und Wähler, darüber zu urtheilen,
welcher Partei in unſerem Wahlkreiſe nicht nuir politiſch, ſondern auch moraliſch in dieſem Wahlkampfe der

Sieg gebührt.

Darmſtadt, den 20. Januar 1877.

Das Homits kiberaler Bähler für die Gandidatur des Herrn Büchner im
Waßtkreis Darmſtadt - Groß=Herau.

G.

Hofbuchdruckerri von Heinrich Kichler (Darmſtädter Täglicher Anzeiger).

[ ][  ][ ]

An die

liberalen Wähler des Wahlkreiſes Darmſladt=groß=Gerau
Was wir erwartet, iſt in Erfüllung gegangen: die Majoritit der Wähler hat in unſeren
Candinaſen den poermnr trtzuackt b.ſhel hr de meher Hiov Ahr biſt her. P Mhr Plach zund 2e
Kehner anſchlieht, die eine durthaus freifinmige Aushlboung uſerer Reichsverſahlng bepecken.
Wir gehen noch einmal zur Wahlurne. Alle unſere Parteigenoſſen werden ihrer einmal
in erſter Whehrnhe Phsgeornidhes lueſenzenunz, die es Mer. rr vezenel erer breibehr nuß uch
Die, welche damuals janahze vürer ure der Erſdhumi he.r Wühlerpflicher. verdenr he hnierer guen
Tuche auſchließen, als derjenigen, die aus dem Vollke hervorgegangen, ſo dach

Heorn Fabrikanden Wilhelm Büchner

zu Pfungſtadt.

auch diesmal der Candtdatur des Herrn Büchner der Steg zu Theil werde.

Verſäume alſo Keiner ſeine Pflicht am 26. Januar! Wühlen wir
unſeren Reichs= und Bundesſtaatstreuen, freiſinnigen Candidaten

Darnkadt, 20. Januar 1877.
Das gomite ſiberaler Bähler für die gandidatur Büchner
im Baßkkreiſe Darmſtadt=Groß=Gerau.

P. Ackermann, Waznermeiſter.
Carl Acen, Branereibeſitzer.
J. Ackermann, Schloffermeiſter.
G. Achenbach, Gaſtwirth.
A. Albert, Feilenhauer.
A. Bodenſtein, Kaufmann.
H. Blumenthal, Commerzienrath.
W. Beſt, Zimmermeiſter.
L. Berntheiſel, Bauaufſeher.
G. Dreſſel, Metzgermeiſter.
B. Emmel, Weißbindermeiſter.
E. Eckert, Kaufmann.
G. Gerbig, Bäckermeiſter.
F. Glöckner, Stadtverordneter.
A. Glaſer, Kaufmann.
L. Gelfins, Privatier.
A. Graß, Gaſtwirth.
G. Habich, Weinhändler.
C. Höflinger, Photograph.
Ph. Hufnaͤgel, Schreinermeiſter.
L. Hufnagel, Schloſſermeiſter.
C. Hammann, Penſionär.
G. Hipp, Rentner.
Th. Haubach, Rentner.
H. Keller, Zimmermeiſter.
J. G. Keller, Kaufmann.
A. Klotz, Weißbindermeiſter.
B. Kazenſtein, Kaufmanu.
W. Langenbach, Kaufmann.
J. C. Mähr, Zimmermeiſter.
F. Mahr, Mauvermeiſter.
G. Muͤller. Weißbindermeiſter.
G. Nungeſſer, Rentner.

F. Orlemann, Rentner.
G. E. Ohl, Remtner.
E. Reh. Schreinermeiſter.

Adam Mahr I., Oeonom.
Karl Daab, Gaſtwirth.

J. Rettig, Wagnermeiſter.
B. Rößner, Gützbeſitzer.
A. Rößner, Rentner.
J. G. Schröder, Generalagent.
J. Schuchmann, Gaſtwirth.
A. Schüchner, Fabrikaut.
Fr. Schäfer, Schreinermeiſter.
Schorlemmer, Schreinermeiſter.
P. Schmidt, Schloſſermeiſter.
J. Seipel, Gaſtwirth.
5. Trier, Kaufmann.
L. Trier, Kaufmann.
Ph. Ulrich, Kaufmann.
Dr. Weidenhammer, Generalſekretär.
Fr. Wagner, Kaufmänh.
P. Wagäer, Mäurermeiſter.
H. Wiener, Brauereibſitzer.

J. Schubkegel, Gemeinderath.
G. Jakoby, Kaufmann.
G. Hild, Brauerei=Beſitzer.
Aug. Eis, Mühlen=Beſitzer.
H. Breitwieſer, Mühl=Arzt.
Sig. Mülleriv.
Aug. Henkel, I.
J. Ph. Jacob y. Schloffermeiſter.
Faiſt Bendarſ.
Leonh. Eis, Mühlenbeſitzer.

Fz. Würtemberger I.
G. Göckel V., Mehlhändler.
W. Rodenhäuſer, Gaſwüch.
M. Keller, Gaſtwirth.
Balth. Bera II.
K. Fiſcher V., Phläſterermeiſter.
P. Hofmann Früchthändler.
Joh. Schülz IV., Landwirth.
G9. Dietrich.

Beſſungen:

L Deb u s, Fabrikaut.
Chriſt. Rotti, Fabrikant.
Robert Mühe, Fabrilant.

P. Haas, Küfermeiſt

Gilbert, Benom.
Phil. Schneider, Oeconem.

G9 Röder M, Beigeordneter.
Gg. Frey.

Jac. Jordan, Schmiedmeiſter.
C. Steinheimer, Gaſtwirth.

[ ][  ][ ]

Arheilgen.
J. Ki pp.
Gg. Andres.
J. Huck.
Pfungſtadt:
A. Lang, Gemeinderath.
F. Seeger, Gemeinderath.
Val. Arnold, Gemeinderath.
H. Clemeuz, Gemeinderath.
Dr. mod. Heumann.
Ch. Haſſenzahl, Fabrikant.
H. Haſſenzahl, Fabrikant.
Ch. Büttel, Fabrikant.
Joſ. Jeidel, Kaufmann.
W. Hölene, Druckereibeſitzer.
Gg. Kiſſel l., Oekonom.
Ludw. Seeger, Oekonom.
Nic. Fey Oekonom.
Aug. Koch, Oekonom.
A. Grund, Schreinermeiſter.
C. Grund, Weißbindermeiſter.
L. Grünig, Zimmermeiſter.
J, Manz, Glaſermeiſter.
Gg. Kiſſel II., Oekonom.
H. Büttel, Schloſſermeiſter.
J. Schulz, Gaſtwirth.
Gg. Fey, Bäckermeiſter.
Ph. Seibel, Metzgermeiſter.
Hildebrand, Mühlenbeſitzer a. d. Hahnmühle.
Aſtheim:
J. Gubel, Gemeinderath.
Ph. Wenzel.
Keller, Beigeordneter.
Anton Beiſen I., Gemeinderath.
Joh. Bender II.
Jacob Adam II.
Peter Kämmerer III., Gemeinderath.
Peter Roos, Gemeinderath.
A. Bender, Schneidermeiſter.
W. Schneider, Maurermeiſter.
Joh. Mundſchenk IV., Gemeinderath.
Ludwig Burger.
Johannes Scharnek, Oekonom.
Groß=Gerau:
J. Schönenberg, Fabrikant.
W. Göbel, Bau=Unternehmer.
Wernecke, Baumeiſter.
Arnold, Gemeinderath.
B. Marxſohn.
A. Knöllinger.
K. Gerſchlauer.
Max Oppenheimer.
Peter Engeroff.
Chr. Volhardt.
J. Hirſch.
W. SperlingIV.
P. Becker.
Ph. Gerbig.
G. Ewald.
Peter Daum II.
Ph. Ruckelshauſen.
P. Winter.
P. Daum III.
5. Klink.
H. Schadt II.
P. Raiß IV.
Joh. Schad.
M. Heldmann.
Wolfskehlen:
Conrad Kurz, Gaſtwirth.
W. Fuchs, Beigeordneter.
F. Kurz, Schreinermeiſter.
Gg. Schäfer, Oelmüller.
Heilmann Gaſtwirth.
H. P. Haman n.
Heinrich Schickert.
Joh, Hammann, Gemeinderath.
Goddelau:
H. V. Wenner II.
Joh. Schaffner, IV.
Heinr. Hartung=IV.
J. Metzger, Schmiedmeiſter.
Ph. L. Rupp.

Trebur:
Friedrich Dörr, Gemeinderath.
Peter Naas, II, Gemeinderath.
Peter Dörr, II, Landwirth
Joh. Müller II., Zimmermeiſter.
Fr. Maas l., Gaſtwirth.
Fr. Vollhardt IV., Gerichtsmann.
C. L. Kraft Landwirth.
Fr. Naas, IIl, Landwirth.
Chr. Scheerer, Landwirth.
Heinrich Vollhardt, Landwirth.
Friedrich Müller, Gaſtwirth.
Chriſtoph Ruhland.
Jakob Horn.
Peter Roth I.,
Salomon Hiffelsheimer.
Z. Kämme x e r.
Philipp Engel.

Friedrich Wedel.
Wilhelm Jockel Gaſtwirth.
Peter Ackermann IV.
K. B. Vogel, Gaſtwirth.
Adam Dammel II. Gaſtwirth.
Georg Ackermann l., Landwirth.
Georg Sünner.
Crumſtadt:
C. Hernbrod, Schreinermeiſter.
V. Diehl, Oeconom.
O. Weitz, Kaufmann.
Ph. Hebermehl, Wagnermeiſter.
Dornheim:
J. Gölzenleuchter.
Eſchollbrücken:
J. Leichtweis, Beigeordneter.
Wilh. Reth, Oekonom.
G. Götz Il, Ziegeleibeſitzer.
Joh. Hitzel, Schmiedemeiſter.
Ludw. Kiſtinger!
Joh. Leichtweis I
Konrad Steiger.
Georg Kraft.
Georg Roth II.
Phil. RothIV.
H. Leichtweis II.
Ludwig Kraft.
P. Zimbrich.
Peter Diefenbach.
Chr. Delpl.
Waſchenbach:
Schneider Beigeordneter.
Peter Adam.
Andr. Wembacher.
A. Müller I
Johannes Poth.
Chriſtoph Schneider.
Ka spar Wembacher.
A. Kädiger.
Georg Klöppinger I.
Peter Heuß I.
Peter Wembacher.
Jakob Bauer.
Jakob Krauß.
Adam Pink.
Andreas Bauer.
Frank, Polizeidiener.
Nieder=Beerbach.
Guſtav Weiland, Gemeinderath.
Pritſch, Gemeinderath
Wilh. Götz, Mühlenbeſitzer.
G. A. P. Schrinn, Sattlermeiſter.
Gg. Simmermacher Gaſtwirth.
Gg. Stoßmann, Gemeinderath.
H. Pritſch, Ziegeleibeſitzer.
Georg Keller, Landwirth.
Friedr. Krämer, Metzgermeiſter.
Wilhelm Roſt, Müller.
Jakob Gerrmann.
Dieter Gerrmann.

Heinrich Stüber, Gaſtwirth.
Peter Bickelhaupt, Schreinermeiſter.
Johs. Hoß.
Adam Bernhard I.
Valth. Schneider.
Adam Frank II.
Gg. L. Bernhard.
Hermann Spieß.
Joh. Noß.
Joh. Mink.
Gg. Tracht.

Nieder=Ramſtadt:
Wilhelm Bender Gaſtwirth.
Georg Lautenſchläger, Mühlenbeſitz
Adam Pick.
Wilh. Ritſert.
J. Schick, Schreinermeiſter.
J. Seibert, Schmiedmeiſter.
W. Spengler II.
Juſtus Breitwieſer I.
Jakob Huthmann III.
Nicolaus Wiener.
H. P. Krug, Kaufmann und Wirth.
Georg Bauer II.
Friedrich Bender Il.
Peter Fiſcher IV.
PhilippFiſcher I.
F. W. Reiß.

Biebesheim:
Jakob Hammer, Verwalter.
J. A. Geipert.
Friedrich Bechtel.
Friedrich Rothermel IV.
Georg Büttel.
Daniel Pfeiffer.
Georg Rothermel V.
Georg Boll.
Chriſtoph Kleinböhl.
Joh. Ad. Spaar.
Joh. Phil. Molter I.
Georg Nau 1I.
Georg Hebermehl.
J. Ch. Spaar.
Wilhelm Kleinböhl.
Georg Pfeifer.
Joh. Molter II.
Georg Volz.
F. Hofmann.
Ludwig Thyrauer.
Juſtus Thyrauer.
Daniel Bechtel II.
G. Ch. Haſenzahl.
Daniel Wedel VII.

Weiterſtadt:
Valentin Trabant.
Johannes Hahn.
Ph. Schneider.
Joh. Hamm V

Ph. Wagner!
Philipp Schuckmann.

Leeheim:
Martin Dörr Gemeinderath.
Johs. Dörr VIL, Gemeinderath.
Balth. Heſſemer, Oekonom.
Johs. Hahn, Gemeinderath.
Johs. Dörr IV.
Phil. Jung.
Michael Weiß.
Adam Seibel II., Gemeinderath.
Ludwig Dörr.
E. Moltaner.
Daniel Egner.
Phil. Reinhard.
Jakob Frankenberger.
Daniel Schäfer.
Heinrich Krumb.
Adam Frankenberger.
Adam Melchior.
Phil. Nold.
Joh Bopp.
Martin Bopp.
Ludwig Bopp.
M. Bom.

R. Fendt's Buchdruckerei in Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

Bellage zum Darmſtaͤdter Tageblatt.

Wer ſind die Gegner von Welcker und warum-ſinduſie
ſeine Gegner?
Gegen-Welcker und für Büchner wirken alle die, zwelchen das
deutſche Reich ein großer Verdruß iſt und die darauf ausgehen, das Reich zu zer=
trümmern
und dabei im Trüben zu ſiſchen;
Gegen Weleker ſtimmen die, welche ihn haſſen,zweil er für Vereinfachung
der Staatsverwaltung auf dem Landtage energiſch eingetreten iſt.
Wer aber ſtimmt für Welker?
Für Welcker ſtimmen Alle, welche es treu mit Kaiſer und Reich halten und
die freiheitliche Entwickelung des Reiches fördern wollen, ſowie Alle die, welche es
Welcker zum Verdienſte anrechnen, daß er, unbeirrt durch alle Anfeindungen im Iutereſſe
der Steuerzahler für Verminderung der Beamten und dadurch für Erſparniſſe; im
Staatshaushalte im Betrage von Hunderttauſenden gewirkt hat, ohne welche Verminderung
die nothwendige Aufbeſſerung der Gehalte der Staatsdiener nie haͤtte eintreten können.

Kann ein unabhäugiger freiſinniger Hürger hiernach zweifeln,
daß er nur
Welcker

wählen kann? Kann ein unabhängiger Laudmann Welcker
deßhalb anfeinden und ihn nicht wahlen, weil er Erſparuiſſe im
Staatshaushalte erwirkt hat?

Hütet Euch vor den zahloſen Lügen und Verdächtigungen,
die die Geguer ausſtreuen!-Wenn ſie Euch ſagen ſollten,

[ ][  ]

die Regierung ſei gegen Welcker, ſo erwiedert ihnen,
das ſei eine
grobe Umvvahrhefd;
Die Regierung kann und darf ſich officiell nicht um die
Wahl bekümmern; allein ihre Mitglieder ſtehen nicht auf
der Seite eines Mannes wie Büchner,
der ſich in offener Sitzung der Stündeverſammlung
als Anhänger der Republik bekannt hat,
der alſo offenbar auf den Umſturz der beſtehenden
Ordnung ausgeht.
Wenn Euch Einer ſagt, der Generalſecretär Weiden=
hammer
ſei zu ſeinem tactloſen Auftreten für den Repu=
blikaner
Büchner von der Regierung ermächtigt, ſo er=
wiedert
ihm, das ſei eine grobe Unwahrheit, der ꝛc. Weiden=
hammer
thue dies auf eigene Fauſt und es ſei jedenfalls
klüger geweſen, wenn Herr Weidenhammer ſich wie die Mit=
glieder
der Regierung von den Agitationen fern gehalten
hütte und ſeinen lanbwirthſchaftlichen Dienſtverrichtungen nach=
gegangen
wäre, anſtatt die Leute gegen einander zu verhetzen!
Betrachtet Euch die Anhänger des Herrn Büchner genau
und prüft ſie an Herz und Nieren auf ihre Geſinnung
gegen Kaiſer und Reich! Ihr könnt dann gewiß uie und
nimmer Büchner wählen, ſondern Eure Stimme nur geben
dem reichstreuen erprobten
Landtagsabgeordneten Welcker!

Dus von Gebe. Edelmann n Danſalt.