(Frag= und Anzeigebkatt)
Abonnemen kpreis
6 Mark jährlich iuck. Bringerlohn.
Auswürts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtedungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
ind. Poſtauffchlag und Veſiellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirteg
Inſerate
werdenangenommem in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärtz
von allen ſollden Annoncen=
Erpe=
ditionen.
140. Jahrgang.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Freisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
GX.
2
Dienſtag den 16.
Januaz
1877
B e k a n n t m a ch u n g.
In dem 1V. Wahlkreis des Großherzogthums, Darmſtadt=Groß=Gerau, haben von 12065 gültig abgegebenen Stimmen erhalten:
1) Fabrikant Büchner von Pfungſtadt
4672 Stimmen.
2) Geh. Oberſteuerrath Welcker von Darmſtadt
3679
„
3) Johann Moſt von Berlin
2909
„
4) Dr. M. Nieger von Darmſtadt
466 „
5) Frhr. Ph. v. Wambolt von Birkenau=Bensheim
333 „
6) Verſchiedene
6
„
Außerdem wurden 125 ungültige Stimmen abgegeben.
Es wird dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß, da ſich eine abſolute Stimmenmehrheit für einen
Candidaten nicht herausgeſellt, in Gemäßheit des 8 12 des Wahlgeſetzes vom 31. Mai 1869, eine engere Wahl unter den beiden
Candidaten Fabrikant Büchner und Geh. Oberſteuerrath Welcker ſtattzufinden hat.
Der Wahltermin für dieſe engere Wahl wird uäher bekannt gemacht werden.
Darmſtadt, den 14. Januar 1877.
Der Wahl=Commiſſär für den I. Wahlkreis:
v. Marquard. Regierungsrath.
Darmſtadt, 12. Januar 1877.
Betreffend: Das Militär Erſatz=Geſchäft pro 1877, insbeſondere das Vorbereitungsgeſchäft, hier die Anmeldung der Mil
tärpflichtigen zur Stammrolle.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Nach 8 23 pos. 2 d. E. O. müſſen ſich alle Militärpflichtigen, hinſichtlich deren eine endgültige Entſcheidung übel
ihr Militär=Verhältniß noch nicht erfolgt iſt, in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar jeden Jahres zu
Recrutirungs=Stammrolle melden.
Darnach ſind im Allgemeinen alle diejenigen, welche in den Stammrollen noch nicht geſtrichen ſind, ebenſo wie die M.
litärpflichtigen des laufenden Jahrgangs zur Meldung verpflichlet. Der Militärpflichtige eines älteren Jahrgangs, welche
nur einen Looſungsſchein in Handen hat, iſt ſonach zur Meldung verpflichtet; ebenſo der im Jahr 1857 geborene Militär
pflichtige, welcher zwar den Berechtigungsſchein zum einjährigen Dienſt beſitzt, jedoch bis jetzt einen Ausſtand zum
Dienſ=
antritt nicht erhalten hat, bezw. nicht zurückgeſtellt worden iſt.
Dagegen ſind diejenigen Leute von der Meldung befreit, welche den Berechigungsſchein zum einjährig freiwilligel
Dienſt beſitzeu und ausweislich deſſelben Ausſtand zum Dienſtantritt erhalten haben, oder zurückgeſtellt worden ſind.
Der Anmeldevermerk iſt immer bei dem Namen des Militärpflichtigen an entſprechender Stelle zu machen.
Sie wollen dieß auf ortsübliche Weiſe in Ihren Gemeinden zur Kenntniß der Betheiligten bringen, mit dem Anfügen, dch
die Unterlaſſung der vorgeſchriebenen Meldung zur Stammrolle mit Geldſtrafe bis zu 3½ Mark oder Haſt bis zu 3 Tagen 9
ahndet wird.
Dr. Momberger.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1877, hier Aufſtellung der Reerutirungs=Stammrolle für die Stal
Darmſtadt.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keuntniß, daß die Anmeldungen der Milituͤrpflichtigen zur Stammrolle vom 15. J
nuar bis 1. Februar l. J. unter Vorlage der Geburtsſcheine der betreffenden Pflichtigen auf unſerem Bureau entgegen )
nommen werden.
Zur Anmeldung ſind verpflichtet:
a) Alle im Jahre 1857 dahier geborene und domicilirte Militärpflichtige,
b) Militarpflichtige hier wohnende Studenten, Gymnaſiaſten und Zöglinge anderer Lehranſtalten,
19
M. 11
5) Militaͤrpflichtige hier ſich aufhaltende Dienſtboten, Haus= u. Wirthſchaftsbeamte, Handlungsdiener und Lehrlinge,
Hand=
werksgeſellen und Lehrburſchen, Fabrikarbeiter und andere mit dieſen in einem ähnlichen Verhältniß ſtehenden
Miliitär=
pflichtige.
Die unter 2 genannten Militärpflichtigen ſind von der Verpflichtung zur Vorlage eines Geburtsſcheing.
entbunden.
Außerdem haben ſich
auch diejenigen Militärpflichtigen zu melden, welche bereits das 20. Lebensjahr überſchritten haben, und weder einem
d)
Truppentheile überwieſen worden ſind, noch einen Ausmuſterungsſchein oder eine Ausſtandsbewilligung erhalten haben,
ſowie Diejenigen, welche zurückgeſtellt worden ſind.
Bezüglich derjenigen Militärpflichtigen, welche zeitweiſe abweſend ſind, liegt deren Eltern, Vormündern= Lehr=,
Brod= oder Fabrikherren die Anmeldung ob.
Gleichzeitig machen wir noch ganz beſonders darauf aufmerkſam, daß Diejenigen, welche es unterlaſſen ſich zur
Stamm=
rolle zu melden, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden.
Darmſtadt, am 12. Januar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
385)
Ohly.
386) Das Schulgeld für das 4. Quartal 1876 für die Großherzogliche
Realſchule, die höhere Mädchenſchule und die Mittelſchulen dahier iſt bei Vermeidung der
Mahnung ꝛc. in den nächſten 10 Tagen Vormittags von 8-12 Uhr zur hieſigen
Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 15. Januar 1877.
Kriegk, Stadtrechner.
387)
Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmen Regiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurden heute folgende
Ein=
träge vollzogen:
1) Die Firma „Eliſe Weylu iſt ſeit dem
5. October v. J. durch Aufgabe des
Ge=
ſchäfts erloſchen.
2) Seit 1. Januar l. J. iſt das von
der Wittwe Stumpf unter der Firma Carl
Stumpf dahier betriebene Colonial= und
Eiſenwaarengeſchäft auf deren Sohn Albert
Stumpf übergegangen, der es unter der
alten Firma weiter betreibt.
3) Die Firma „Arnold und Reuling
iſt ſeit dem 1. November 1876 in „
Ge=
brüder Reuling= umgewandelt worden
Die Inhaber der Firma, Ludwig Neuling
in Mannheim und Eduard Neuling dahie:
wohnhaft, betreiben in Darmſtadt und
Mannheim eine Eiſen= und Meſſinggießerei
von gleichem Umfang. Dieſelben ſind in
Vertretung der Firma gleichberechtigt.
Darmſtadt, den 8. Januar 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Mittwoch den 17. d. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
ſollen durch Unterzeichneten in der Hein
richſtraße Nr. 45, zwei Chaiſen, 2
Schlit=
ten, 1 Leiterwagen, 1 Canapee, 1 Komode,
1 Kleiderſchrank ꝛc. gegen Baarzahlung ver
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 12. Januar 1877.
379)
Keßler.
Feilgebotenes.
8
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25
prima Ledertücher u. Bettunterlagen,
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Tapeten=Geſchäft, Schulſtraße Nr. I.
Prima=Qualität
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Muhrkohlen
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Heerdbrand,
Stückkohlen,
Maſchinenkohleu,
Schmiedegries,
in jedem beliebigen Quantum bei
dreimo=
natlichem Ziel zu den billigſten Preiſen.
Beſtellungen u. Zahlungen können be
den Herren M. W. Praſſel,
Rhein=
ſtraße 14; C. Pettmann,
Schuſter=
gaſſe 16; E. Fuld, Kirchſtraße 1 und in
meinem Comptoir Caſerneſtraße 52,
geleiſtet werden.
F. Roldk aus Erfelden.
287) Eichene Hau=Spähne u. kleines
Holz, bei Küfermeiſter Federlin.
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das Pfund 60 Pfg.
Eeinr. Jochheim,
257) gegenüber dem Gymnaſium.
Ruhrer Wteinkohlen.
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Ofen=
brand) pr. Ctr. frei au's Haus geliefert
ohne Octroi M. 1. 3.
Schwerer Schmiedegries geſiebt per
Ctr. M. 1. 12. empfiehlt fortwährend
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Carl Slumpl,
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Hügelſtraße 73.
EBuuſeroo”
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ſ und der Verjährung nahe. Einzelne
Zie=
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Liſte über alle gezogenen Serienlooſe nebſt
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verſendet franco x. Wann in
Stutt=
gart. Derſelbe controlirt auch Looſe in
allen früheren Ziehungen 10 Pf. per
Stück, in allen künftigen Ziehungen 15 Pf.
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Brunnen billig zu verkaufen. L. Koch,
Dieburgerſtraße 3.
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hoch, 15 lang u. eine kleine Hobelbank mit
Werkzeug billig zu verkaufen. Gr. Ochſeng.31.
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55 Pfd. 56 Pfg.
Heinr Jochheim,
gegenüber dem Gymnaſium.
388)
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jeder Art werden augenblicklich vertrieben durch
Dr. Eirsab's Lahn Hundwasser.
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be=
ziehen in Gläſern 50 Pfg. von
Georg biebig Cohu.
K 11
78
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Buchhändler Arnold Borgstassser
389)
in Darmſtadt.
24) Um meine vorjährigen Vommer=Buckskins
und ein Sortiment dunkelfarbiger Tuche noch vor
Beginn der Saiſon zu räumen, verkaufe ich ſolche
von heute an 5 Mark per Meter.
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195)
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zu 10 Pfg. Bei Abnahme von 6 und mehr Flaſchen franco in's Haus geliefert.
Wiederverkäufer gewähre ich einen entſprechenden Rabatt.
Carl G. Taber.
Ludwigsplatz Nro. 8 eine Stiege hoch.
Damen= u. Herren=Badeſchwämme.
Die erwartete neue Sendung von Trieſt iſt eingetroffen und finden meine
ge=
ehrten Abnehmer jetzt reichliche Auswahl bei verhältnißmäßig billigen Preiſen.
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Wagenſchwümme empfiehlt
Georg hiebig Sohn.
Die Holz= und Kohleu=Handlung
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C. ThOss, Straße Nr. 27.
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„
„
1. 60.
desgl.
Centner Buchenholz klein gemacht
„
„ 1. 30.
desgl.
„ Tannenholz
„
„
1. 20.
desgl.
2. L. Qual. Kohlen
4.
2.
Gteariutiehtor
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von Münzing & Comp.,
Straßburger
Stearinlichter
mit Canslen,
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Kirchſtraße.
392) Eine noch neue ein= und
zwei=
ſpännige Rolle zu verkaufen.
Martinſtraße Nr. 18.
312) Zu verkaufen:
1 Regenmantel und 1 Wintermantel für
ein Mädchen von 13-15 Jahren.
Louiſenſtraße 10, 3. Stock.
393) Die berühmten Pfarrer Kayſer's
Hühneraugen-Pſlästerchen
nach deren 2-3maligem Gebrauche das
Hühnerauge ſchmerzlos ſchwindet, empfehle
in Schächtelchen 12 Stück Pflaſter zu
1 Mark
Georg Liebig Sohn.
394) Eine größere Parthie Dickwurz,
„ Kornſtroh und
2 Zugpferde zu verkaufen.
Schulzengaſſe Nr. 3.
395)
Zickenheimer's
Trauben-Bruſthonig
empfing eben in allen 3 Flaſchenfüllungen
größere Sendung, was ich den geehrten
Beſtellern von hier und auswärts ergebenſt
anzeige.
Kirchſtr.
Em. Fuld,
1.
396) Eine Parthie gutes Wieſenheu
ſabzugeben.
Beſſunger Forſtmeiſterſtraße Nro. II.
Brenntannapfel
erlaſſe von heute an zu 40 Pfg. per
Malter (1¼ Hectoliter) franco ins Haus
geliefert.
Heinrich Keller Sohn.
4)
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Prima Laberdan friſch gewäſſet
ſoeben eingetroffen.
G. P. Potk,
398) Eck der Caſino= und Bleichſtraße.
Vermiethungen.
8263) 1 möbl. Zimmer zu vermiethen.
Mühlſtraße 20, 3. Stock.
8429) Bleichſtraße 40 ein Manſarden=
Logis zu vermiethen.
8652) Gardiſtenſtraße 7 ein Logis zu
vermiethen.
Cprevvr.irrrerer.
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8921) Ecke der Magdalenen= und
Lautenſchläger=Straße eine hübſche
5 Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛc.)0
dé mit Glasabſchluß ſofort zu vermiethen.
44 Auf Verlangen möblirt.
Prpra-.
Gd.
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9091) Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 14 die
Manſarde zu vermiethen und alsbald zu
beziehen.
Carl Müller.
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Zim=
mern mit Zubehör beſtehendes Logis.
Marktplatz Nr. 12.
9293) Ein freundliches Logis, beſtehend
aus 5 Zimmern mit allem Zubehör, auch
Garten. Martinſtraße 30.
Auch kann ein Manſardenzimmer dazu
gegeben werden.
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Kaup=
ſtraße ein Logis (bel Etage, beſtehend aus
3 Zimmern mit ubgeſchloſſenem Vorplatz,
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Waſchküche nebſt Garten für 275 M. zu
vermiethen und ſofort zu beziehen. Zu
erfragen Bleichſtraße 39.
9370) Eine elegant möblirte Stube.
Steinſtraße 8.
957*) Ecke der Müh= u. Soderſtr. 5
die bel Etage=Wohnung, beſtehend aus 5
Zimmern mit Balkon, Manſardenzimmer,
Keller ꝛc. zu verm. u. ſofort zu beziehen.
74
M IV.
nebſt geräumiger Wohnung, alsbald
beziehbar, zu vermiethen
9614) Bleichſtr. 9 ein möbl. Zimmer.
9798) Eine Stube nebſt Küche zu ver
miethen und ſogleich beziehbar.
Arheilgerſtraße 37.
9872) Bleichſtraße 48 eine Manſarde=
Wohuung, beſtehend aus 3 Zimmern,
Vo=
denzimmer ꝛc., ſofort zu vermiethen.
9967) Hügelſtraße Nr. 29
iſt die bel Etage, 5 Zimmer u. Zubehör,
per 1. März 1877, event. auch früher, zu
vermiethen. Näheres parterre daſelbſt.
10530) Karlsſtraße 12. Eine hübſche
große Werkſtätte nebſt ſchöner Wohnung
zu vermiethen und bis Febr. zu beziehen,
die Werkſtätte eignet ſich auch ſehr gut für
eine Buchdruckerei ꝛc. Zu erfragen
Bleich=
ſtraße Nr. 40.
10932) Lautenſchlägerſtraße Nr. 13 eine
Manſarde=Wohnung, beſtehend aus 1
gro=
ßen Zimmer und Cabinet, gleich zu verm.
11001) Ein größeres angenehmes und
ein kleineres freundliches Zimmer ſind um
ſehr annehmbaren Preis möblirt zu
ver=
miethen. Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 11.
11625) Stiftſtraße 46 im mittl. Stock
3 oder auch 4 Zimmer mit allem Zugehör
bis Ende Februar zu vermiethen.
11095) Arheilgerſtraße 64 ein
ſchö=
nes Logis zu vermiethen, gleich beziehbar.
11100) Eine kleine Wohnung parterre
abgeſchloſſen mit Gartenantheil, beziehbar
den 1. Februar.
J. Ludwig Buſchbaum,
27 Frankfurterſtraße (früher Nafziger).
11106) Manſarde, beſtehend
aus 2 Zimmern, Cabinet u.
Zubehör zu vermiethen
Eli=
ſabethenſtraße 5½.
4) Liebigſtraße 3 im 3. St.
möb=
lirtes Zimmer zu vermiethen.
290) Eck der Lindenhofftr. u. Hinkelsgaſſe
ein Logis gleich zu beziehen. Preis 44 fl.
347) 2 möblirte Zimmer mit und ohne
Penſion zu vermiethen, Eck der Wiener=
und Roßdörferſtraße Nr. 26.
399) Beſſunger Carlſtraße 8 iſt die
Manſarde, bis 1. April beziehbar, zu verm.
400)
Zu vermiethen:
Gegenüber dem Herrngarten, Hochpar
terre, ein gut möblirtes Zimmer mit
Ca=
binet an einen Herrn oder Dame.
Frankfurterſtraße Eck Aliceſtraße Z.
401) Ein freundlich gut möbl. Zimmer
an einen anſtändigen Herrn zu vermiethen.
Ballonplatz 7 Vorderhaus.
402) Schulſtraße 9 ein möblirtes
Zimmer parterre.
463) Neckarſtraße 1 im Hinterhaus
Zimmer mit Alkoven, auf Wunſch möblirt,
ſper Ende März zu vermiethen.
Näheres im Vorderhaus parterre.
404) Beſſungen. Wittmannſtraße 18 die
Manſarde, beſtehend aus 2 Zimmern,
3 Kabinetten, Küche nebſt allen
Bequem=
lichkeiten, ſofort zu verm. J. Berth.
2
33)
⁵⁄e
Pezmanente
Kunſtausſtellung.
73 Saalbauſtraße 73.
Die größten Kunſtwerke dieſeh
Jahrhunderts. Koloſſale Gemälde vl
Prof. A. Feuerbach in Wien, Prof. Bay=
Prof. Löfft. v. Schwerin, ſte Peerdt
Täglich geöffnet von 10 Uhr Morgensb
zum Abend. Eintrittspreis per Periſ=
1 Mark. Für Mitglieder des Kunſtverei
50 Pfg.
Semeſterkarten für Schüler u. Studiren
ſind 1 Mark an der Kaſſe zu haben.
Wegen der außergewöhnlichen
Auslag=
mußte der Eintrittspreis ethöht werden.
10248)
Kapitalien.
15,000 Gulden auf Hypotheke,
ſammen oder getrennt, auszuleihen.
Zu erfragen Steinſtraße 6 parterre
359)
„4.
ROUA
R264
EN
G
Behufs Ausſtellunz der Perſonalkarten für das Jahr 1877 wollen die geehrte
Mitglieder, unter genauer Namensangabe der concertbeſuchenden Familienangehörigel
ihre deßfallſigen Wünſche bis ſpäteſtens den 18. d. Mts. ſchriftlich an Herrn Kauf
mann Bauſch, Marktplatz 5, gelangen laſſen.
Sämmtliche vorjährigen oder ältere Karten ſind ungültig.
Nachſtehend laſſen wir die bezügl. ſtatuariſchen Beſtimmungen folgen:
8 18.
Sämmtliche Mitglieder des Vereins ſind berechtigt, mit ihren Angehörigen ).
Aufführungen beizuwohnen. Zu den letzteren ſind zu zählen: ihre Gattinnen u. Kinde
dieſe ſofern ſie nicht ſelbſtſtändig ſind, oder ihre Bräute, ſowie ledige oder unverſorg
Schweſtern oder andere in ihrer Familie lebende unverſorgte Frauenzimmer oder Knabe
Kinder unter 10 Jahren haben keinen Zutritt.
Nichtmitglieder können von Mitgliedern eingeführt werden; Karten für dieſelb,
2 Mark werden von einem von dem Ausſchuſſe zu beſtimmenden Mitgliede abgegebl.
Sämmtliche hiernach zum Concertbeſuch Verechtigte erhalten auf ihren Namſ
lautende Karten und kann nur gegen Vorzeigung dieſer Karten denjenig,
Perſonen, für welche ſie ausgeſtellt ſind, der Eintritt in das
Concertloc=
geſtattet werden.
Der Ausſchußz.
366
43) 2 gut möblirte Zimmer zu
ver=
miethen. Ernſt=Ludwigſt raße 10, 1 Tr. hoch.
63)
Promenadeſtraße 37
bel Etage, ſchöne Wohnung (7 Zimmer m.
Zubehör, Gaseinrichtung, beſond. Garten),
jetzt oder ſpäter zu vermiethen. Näheres
daſelbſt parterre. (Die Wohnung kann
ein=
geſehen werden.)
202) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Friedrichſtraße 11.
204)
Beſſungen.
Ecke der Sand= u. Heidelbergerſtraße 46
iſt ein ſchönes Logis zu vermiethen.
Samſtag den 20. Januar 1877Abends 8 Uhr
Conoerk mit Tanz
im Saalbau.
Die Verguigungs-Commission.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſch
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkauſ,
Alexander=
M. Neuſtadt, ſtraße.
A. LL.
rof.
en.
thel=
en.
rtere
½.
Güter=Tarif.
Mit dem 15. d. Mts. tritt zwiſchen dieſſeitigen Stationen excl. Frankfurt
a. M. und ſolchen der Rheiniſchen Eiſenbahn ein direkter Gütertarif via
Frank=
furt-Rüdesheim-Bingerbrück in Wirkſamkeit, worüber das Nähere in
ſämmt=
lichen dieſſeitigen Güter=Expeditionen erhoben werden kann, woſelbſt auch Tarif=
Exem=
plare zum Preiſe von 80 Pfennigen pro Stück zu haben ſind.
Darmſtadt, den 10. Januar 1877.
Direction der Main=Neckar=Bahn.
Herzogliche Laugewerkſchule
zu Holzminden a. W.
Anzahl der Schüler im Winterſemeſter 1876-77- 1018.
a) Schule für Bauhandwerker und ſonſtige Baubefliſſene,
b) Schule für Maſchinen= u. Mühlenbauer, Schloſſer ꝛc.
Das Sommerſemeſter 1877 beginnt am 7. Mai, der Vorbereitungs=
Un=
terricht für die 3. Claſſe am 10. April. Programm u. Lehrplan auf Anfordern
gratis. Anmeldungen möglichſt frühzeitig zu richten an den Director
[0159)
405)
G. Laarmann.
9372) Gründlicher Unterricht im
Kla=
vierſpiel für Kinder vom 8. Lebensjahre an.
1 Mark per Stunde. Näh. in der Exp.
10254)
Gald
Wohnungs=Veränderung.
292) Meine Wohnung befindet ſich von
heute an Landwehrſtraße Nr. 35.
J. Better, Schuhmacher.
auf Werthe (Wechſel) unter ſtrenger
Dis=
cretion. Steinſtraße 6 parterre.
A15
auf Werthe (Wechſel) unter/
8 ſtrengſter Discretion. Schul=
S48Id ſaße Nr. 11. 1 St. hoch.
10324)
Lehrling=Geſuch.
Für mein Papier=Geſchäft en gros et
en détail ſuche ich einen jungen Mann mit
guten Schulkenntniſſen zum ſofortigen
Ein=
tritt.
Georg Hof, Eliſabethenſtraße.
351) Ein guter mittelgroßer Hofhund
zu kaufen geſucht. Wo? ſagt die
Expe=
dition d. Bl.
378) Eine arme Wittwe wünſcht noch
einige Kunden im Nähen und Ausbeſſern
von Kleider und Weißzeug. Näh. Exp.
Vertreter.
Eine große Firma in Bordeaux und in
Cognac, Eigenthümerin von Weinbergen,
ſucht für den Verkauf ihrer Produkte einen
achtbaren und thätigen Vertreter.
Specielle Bedingungen. — Vortheilhafte
Preiſe, - Garantirte Produkte.
Näheres durch Herrn Lacarriére, Beſitzer
in Bordeauz.
144aX]
407) Ein gewandter und ſolider Mann,
welcher Caution ſtellen kann, findet Stellung
als Auslaufer.
L. W. Rühl's Buchhandlung.
408) Die höchſte
Gewinn=Chance
unter den 85 Loosgattungen, von denen
jedes Loos Anwartſchaft auf Haupttreffer
von 50, 60, 80, 10)000 und noch mehr
hat, mindeſtens aber den Einſatz gewinnt,
herauszufinden war für den Laien ſeither
kaum möglich. Die ſoeben erſchienene
Zu=
ſammenſtellung aller Verlooſungspläne,
d. h. alle Gewinne aller künftigen
Zie=
hungen macht es dem Unerfahrenſten leicht,
mit einem Blick die Gewinn=Chancen eines
jeden Looſes zu überſehen. Alle 85 Pläne
zuſammen verſendet gegen 1 M. 80 Pfg.
franco
A. Dann, Stuttgart.
409) Zwei zuverläſſige Monteure
fin=
den Arbeit bei
Benuleth u. Ellenberger,
Maſchinenfabrik.
410) Eine gewandte Köchin, in jeder
Branche wohl erfahren, wünſcht bei Ball
oder ſonſtiger Gelegenheit Beſchäftigung.
Zu erfragen gr. Ochſengaſſe Mainzer
Hof 2 Treppen hoch.
111) Dienſtag den 9. Januar wurde
ein kleines goldenes Medaillon, 2
Pho=
tographien enthalteud, und ein kleiner
gold=
ner Bleiſtifthalter verloren. Abzugeben gegen
Belohnung Promenadeſtr. 29, J. Stock.
15
412) Der Unterzeichnete fieht ſich zu der
Erklärung veraxlaßt, daß er in Folge
ver=
änderter Dienſtſtellung nicht mehr wie
bis=
her Privatpraxis auszuüben in der Lage iſt.
Darmſtadt, am 10. Januar 1877.
Dr. Pfeiffer,
Ober=Medicinalrath.
413)
SaAPAU.
Montag den 29. Januar 1877
Abends 7 Uhr
8=
CIIN
von
Robert Emmerich.
414) Gegen gute Verpflegung wird ein
Kind in Koſt aufgenommen. Näh. i. d. Exp.
5
Lodes=Anzeige.
Verwandten und Freunden ſtatt
beſon=
derer Anzeige die Nachricht, daß unſer guter
Gatte, Vater und Schwiegervater Joh.
Heinr. Kratßz, früher Hoftapezier, heute
Morgen 9 Uhr nach langem ſchweren Leiden
ſanft verſchieden iſt.
Büdingen, den 14. Januar 1877.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Cages-Kalender.
Samstag 20. Januar: Hauptverſammlung der
Turngemeinde Darmſtadt. — Darmſtädter
Oeko=
nomen=Ball. — Concert mit Tanz des Bürger=
Vereins.
Sonntag 21. Januar: General=Verſammlung des
Geſangvereins Liedertafel.
Samstag 27. Januar: Maskenball der
Vereinig=
ten Geſellſchaft.
Sonntag 28. Januar: Generalverſammlung des
Geſanavereins Liederzweig.
Montag 29. Jan.: Concert von Robert Emmerich.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 16. Januar:
D i e Jo u rnaliſten.
Luſtſpiel in 4 Utten von Guſtav Freytag.
Perſonen:
Brg, Obeiſt a. D.
Hr. Wünzer.
5da. ſeine Tochter
Frl. Ethel.
Adelheid Runeck.
Fr. Reubke=Beilha=
Senden, Gutsbeſitzer
Hr. Mendel.
P of. Oldendorſ. Redact. u
Hr. Wisthaler.
S
Conr. Bolz, Redacteur
Hr. Fiala.
Bellmaus, Mitarbeiter
5 Hr. Edward.
Känpe, Mitarbeiter
Hr. Reichhardt.
02.
Körner, Mitarbeiter
Hr. Weitgaß.
Buchdr. Henning Eigenth.
Hr. Hofmann.
Müller, Factotum,
Hr. Dornewas.
Blumenberg, Redac.)d Zeitung Hr. Schimmer.
Schmock, Mitarbeiter), Coriolan- Hr. Weener.
Pievenbrinck, Weinhändler und
Wahlmann.
Hr. Butterweck.
Lotte, ſeine Frau
Fr. Steck.
hertha, ihre Tochter
Hrl. Bernhard.
Kleinmichel, Buͤrger u.
Wahl=
mann
Hr. Leib.
Fritz, ſein Sohn:
Juſtizrath Schwarz
Eine fremde Tänzerin
Rorb, Schreiber vom Gute
Adelheids
Anfang halb 7 Uhr
20
Hr. Knispel.
Hr. Frauke.
Fr. Eppert.
Hr. Nötel.
Ende nach 9 Uhr.
76
Mé 11.
Betreffend: Reichstagswahlen im VI. Wahlkreis des Großherzogthums Heſſen.
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß nach dem heute feſtgeſtellten Wahlergebniſſe
Herr Rentner Georg Martin von Darmſtadt mit 10627 Stimmen von 14684 Abſtimmenden zum
Reichstags=Abgeordneten für den Vl. Wahlkreis des Großherzogthums Heſſen erwählt worden iſt.
Bensheim, den 14. Januar 1877.
Der Wahl=Commiſſär:
Dr. Uſinger, Großherzoglicher Kreisrath.
Der Reſidenzkalender für 1877
iſt auf unſerem Comptoir zu 40 Pfg. per Stück zu beziehen.
E Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
L. C. Wiltich'ſche Hoſbuchdruckerei.
416) Ein reinliches Mädchen ſucht
Lauf=
dienſt. Zu erfr. Lautenſchlägerſtr. 14 Seitenb.
417) Ich ſuche zu einem Specereigeſchäft
einen geeigneten Laden mit. Einrichtung
nebſt Logis auf einem frequenten Platz hier.
Jakob Stumpf, Runde=Thurmſtraße.
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 16. Januar.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Regierungsrath
Dr. J. Braden zu Mainz zum Kreisrath des Kreiſes Friedberg und den
Kreisaſſ ſſor Fr. Heß zu Offenbach zum Rathe bei der Provinzial=
Direc=
tion Rheinheſſen mit dem Amtstitel als Regierungsrath ernannt.
Die amtlichen Ermittelungen haben im Großherzogthum
nachfol=
gende Wahlreſultate für den Reichstag ergeben:
1. Wahlkres (Gießen, Grülnberg, Niddaj. 13.139 abgegebene St.
Gewaͤhlt Freiherr A. von Nordeck zur Nabenau auf Friedelhauſen
mit 9167 St. gegen G Zimmer zu Winnerod mit 2513 St. und W.
Liebknecht zu Leipzig mit 1431 St.
2. Wahlkreis ſriedberg, Bilbel, Büldingen.) 10.927 abgegebene St.
Gewahlt Dr. jur. B. Schröder zu Worms mit 8855 St. gegen Ober=
Rechnungsrath Backe zu Darmſtadt mit 1400 St. und Hofger.=Advokat
Curtman zu Friedberg mit 523 St.
3. Wahlkreis (Alsſeld, Laute bach, Scholten). 11.092 abgegebene St.
Gewählt Ed. Wadſack in Alsſeld mit 7740 St. gegen Graf Friedrich zu
Solms=Laubach mit 2110 St., Theodor Kübel in Herbſtein mit
830 St. und Eugen Richter in Berlin mit 298 St.
4. Wahlkreis (Darmſtadt, Groß. Gerau.) 12,190 abgegebene St. Es
fielen auf Fabrikant W. Büchner zu Pfüngſtadt 4672 St., auf Geh.
Oberſteuerrath Welcker zu Darmſtadt 3679 St., auf J. Moſt zu Berlin
2909 St., auf Dr. Mar Rieger zu Darmſtadt 466 St. auf Freiherrn
Ph. von Wambolt zu Bensheim=Vitkenau 333 St. Engere Wahl
zwi=
ſchen Buchner und Welcker erforderlich.
5. Wahltreis (Offenbach, Dieburgh. 20 217 abgegebene St. Es ſielen
auf Redakteur Fr. Dernburg zu Berlin 9891-St. auf W. Liebknecht
zu Leipzig 5304 St., auf Nikolaus Racké zu Mainz 4655 St, auf Pfarter
Schloſſer zu Frankfurt a. M. 271 St. Engere Wahl zwiſchen
Hern=
burg und Liebknecht.
6. Wahlkreis Gensheim, Lindenſel;, Neuſtadt, Erbach. 14684
ab=
gegebene St. Gewählt Georg Martin, Rentner zu Darmſt dt mit
10627 St. gegen Hofgerichtsrath E. Franck zu Darmſtadt mit 3826 St.
und Hofprediger Baur zu Berlin mit 227 St.
7. Wahlkreis (Worms, Heppenheim, Wimpfen). 15.149 abgegebene
St. Gewahlt Fabrikant C. W Heyl zu Worms mit 10585 St. gegen
Staatsrath a. D. A. von Biegeleben zu Darmſtadt mit 4531 St.
8. Wahlkreis GBingen, Alzy. Wörtſtadt.) 16821 abgegebene St.
Gewählt L. Bamberger aus Mainz mit 122 3 St. gegen Ph.
Waſ=
ſerburg zu Mainz mit 4456 St. und K. J. Preetorius zu Alzey
mit 149 St.
9. Wahlkreis Mainz. Oppenheim). 18768 abgegebene St. Es
ſielen auf Dr. G. Oechsner zu Mainz 9360 St., auf Dr. Chriſtoph
Mouſang zu Mainz 1465 St., auf J. Moſt zu Beilin 1884 St.
Engere Wahl zwiſchen Oechsner und Moufang.
Die Zweithaler= und Eindrittelthaler=Stücke werden
nur noch bis zum 15. Februar umgewechſelt und ſind von da ab unglltig.
Auf den künſtigen Mittwoch den 17. dſs. Abends 7 Uhr im
Saal=
bau ſtanfindenden Zweiten Vortrag des Herrn Stadipfarter Dr.
Sell, über „das Chriſtenthum gegenüber der neueſten Beſtreitung durch
Strauß;, machen wir ſpeziell aufmerkſam. — Karten ſind in den
Buch=
handlungen Bergſtraͤßer, Klingelhöffer und Waitz zu haben.
4 Der academiſche Verein eine Vereinigung von Studirenden
unſerer techniſchen Hochſchule, ſeierte Freitag 12. Januar im Lokale
Mark=
wort ſein V. Stiſtungsſeſt. Den Auffübrungen: 1) Ouvertüre zu „Flotte
Burſche' von Suppe, ausgefükrt vom academiſchen Muſik=Verein; 2) Die
Zerſtörung von Tioja, ſchloß ſich unter dem trifflich geführten Vorſitze des
Herrn ſtud. Auguſt Uiſch ein Commers an, an welchem auch die Locenten
des Polytechnikums, ſerner Vertreter der polytechniſchen Schulen zu
Carls-
ruhe und Suttgart, viele alle Herren, ſowie zahlreiche Freunde des Vereins
als Gäſte theilnahmen. Die theatraliſche Auffuhrung, das Werk eines
Stu=
direnden der polyt. Schule, ſowie die gediegenen muſikaliſchen Productionen
verſetzten die Verſammlung in die animirteſte Stimmung, welche denn auch
bei den verſchiedenen Toaſten ſehr glücklich zum Ausdruck kam.
Die ausgegebenen Druckſachen P ogramme, Feſtlieder, Theater=Zettel
und Feſt=Zeitung, welche eine Fülle des köſtlichſten Humors enthalten, lieſern
den Beweis, daß die Volytechniterſchaft neben dem Studium der Wiſſenſchaft
auch den geſelligen Verkehr und originelle Humoriſtik vorzüglich zu pfligen
verſteht. — Dem academiſchen Verein ein herzliches „loreat, crescat,
vivat!
— Ein junger Mann, welcher am Sonntag fruh aus munterer
Geſell=
ſchaſt nach Hauſe ging. verlangte von einer Schildwache, daß ſie vor ihm
ſalutire. Da er ſich durchaus nicht beruhigen wollte, wurde er bis zur
Ablöjung in das Schilderhaus geſellt und dann an die Hauptwache
abge=
liefert, von wo er nach Angabe ſeines Namens entlaſſen wurde.
Ein Beiſpiel ſilicher Vetkommenheit gab die
Schwurgerichts=
ſitzung vom Freitag gegen Kath. Hamm Wwe. von Lampertheim wegen
Meineid. Die Verhandlungen mußten unterbrochen und auf eine ſpätere
Seſſion verſchoben werden, da nicht weniger als 4 der vorgeladenen
Zeu=
gen wegen dringenden Verdachts des Meineids verhaftet und abgefuhrt
werden mußten
— Vor einiger Zeit wurde in einem Hofe in Oeſtrich im Rheingau
eine ſchon ganz verweſte Leiche ausgegraben, ohne daß in dortiger Gegend
Jemand vermitzt worden war. Endlich iſt nun Licht in dieſe dunkle
Ge=
ſchichte gekommen. Der Beuder des Hausbeſitzers, in deſſen Hof die Leiche
unter einem Compoſthaufen gefunden wurde, geſtand, daß vor 12 Jahren
ſein Bruder in der Nühe von Oeſtrich auf der Chauſſee ein perlengeſticktes
Reiſetäſchchen fand, welches 38000 fl. baares Geld enthielt. Eine Dame,
Bouvernante einer Herrſchaft, ſei zu ihm gekommen, um das Geld zu
rekla=
miren, und bei dieſer Gelegenheit wäre dieſelbe im Keller ermordet worden.
Die Herrſchaft hätte vermuthet, die Gouvernante ſei mit dem Betrag=
ent=
wiſcht, und deßhalb iſt es auch erklärlich, daß nicht damals ſchon nähere
Recherchen in Oeſtrich veranlaßt worden ſeien. Für ſein Schweigen hätte
der Geſtändige von ſeinem Bruder 200 fl. damals erhalten, j tzt luſſe ihm
ſein Gewiſſen keine Ruhe mehr. Die naͤheren Umſtäͤnde laſſen an dieſen
Ausſagen keinen Zweiſel mehr.
Hierzu für Nicht=Poſtabonnenten eine Beilage, betr.: Die Vereinigung der Privatwohlthätigkeit in Darmſtadtn.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
Die Vereinigung der Brivatwoßſthätigkeit in Darmſtadt.
Die Verhandlungen der Verſammlung vom 12. März v. J3. haben für die wichtige Frage der Vereinigung
der Privatwohlthätigkeit in der geſammten Bevölkerung unſerer Stadt das lebhafteſte Intereſſe hervorgerufen.
Man iſt durch die allſeitige Beſprechung erſt jetzt recht klar darüber geworden, wie nuitzlos ſo viele Privat=
Unterſtützungen, wie aber namentlich geradezu ſchädlich die meiſten Bettelabgaben au den Thüren hinausgegeben werden.
Mau hat ſich ernſtlich die Frage vorgelegt: Kenne ich die Verhältuiſſe des Bittenden? Weiß ich ob er aus
Noth oder aus Faulheit bettelt? Kümmere ich mich darum, wie groß ſeine Noth iſt, und ob ihm meine Gabe zur
Hülfe genügt, oder ob ihm das vagabundirende Betteln nicht zur verderbenbringenden Gewohnheit wird? Verſäumen
nicht die Erwachſenen die Zeit in der ſie durch Arbeit ehrlichen Erwerb gewinnen könnten? Helfe ich nicht durch
meine Gabe an Kinder dazu, daß dieſe zum Betteln ausgeſchickt und zu allem Schlechten erzogen werden?
In Erwägung dieſer Fragen iſt man zur Erkenntmiß gekommen, daß bei der weitaus größten Zahl der an
den Thüren gegebenen Almoſen, von verſtändiger Menſcheuliebe gar keine Rede iſt, ſondern daß man den Alten und
Krüppeln, wie den Kindern, den ſogenannten Handwerksburſchen wie den Landleuten, eine Gabe reicht, - meiſtens
nur um dieſe Bittenden los zu werden.
Aber auch die wirklichen Menſchenfreunde und die beſtehenden Wohlthätigkeitsvereine ſind durch dieſe
Erör=
terung darüber klar geworden, weßhalb ſie ſo ſelten gute Erfolge ihrer Unterſtützungen zu verzeichnen hatten, ſo viel
Mühe ſie ſich auch darum gaben, ſo viel Geld ſie auch darauf verwendeten.
Es ſehlte eben der durchaus nothwendige Zuſammenhaug, das gemeinſame Wirken, und ſo war es
möglich, daß Familien, welchen durch raſche Hülfe über einen Nothfall vollſtändig wäre hinwegzuhelfen geweſen,
dauernd verarmten, weil eben dieſe ausreichende Hülfe nicht zur Hand war, oder weil die von verſchiedenen Vereinen
und Privaten erlangten und nicht überwachten Unterſtützungen die Luſt zur Arbeit tödteten, und ſo die vom Unglück
Betroffenen allmählich aber ſicher in die Reihen der Gewohnheitsbettler herabſanken.
So muß denn jeder Denkende einſehen, daß die Vereinigung der Beſtrebungen nirgends nothwendiger iſt, als
auf dem Gebiete der Wohlthätigkeit, und der fühlende Menſchenfreund, welchem das Wohl, die Wiederaufrichtung des
in Noth Gerathenen die Hauptſache iſt, wird bereitwilligſt ſeine Einzelbeſtrebung aufgeben, um in Gemeinſchaft mit
ſeinen Mitbürgern ein wirklicher Wohlthäter der Nothleidenden zu werden.
Gerade jetzt, wo die öffentliche Armenpflege in zeitgemäßer und verſtändiger Weiſe georduet wurde, erſcheint
es dringend geboten, die Mittel, namentlich die kleinen Almoſen der Privatwohlthätigkeit zu ſammeln und damit dem
wirklichen Elend, der wirklichen Noth zu helfen, anſtatt ſie wie bisher ſo vielfach nutzlos zu verſchleudern.
Die öffentliche Armenpflege und die Privatwohlthätigkeit ſind berufen, ſich die Erreichung ihrer humanen
Zwecke gegenſeitig zu erleichtern und während die erſtere ein beſtimmtes und für alle gleiches Maß geſetzlicher
Ver=
pflichtungen zu erfüllen hat, bleiben die ſchöneren Aufgaben und Ziele der Menſchenliebe der Privatwohlthätigkeit in
ihrer Vereinigung vorbehalten und erreichbar.
Zu den wichtigſten dieſer Aufgaben gehört die Verhütung, daß aus Fiüllen vorübergehender Roth die dauernde
Verarmung entſtehe.
Zu einer Stadt von der Größe Darmſtadts vergeht faſt keine Woche, in welcher nicht durch Tod, Krankheit
oder andere Unfälle plötzliche Roth hervorgerufen wird, welcher durch raſche und umſichtige Hülfe und Controle und
durch verſtändigen Rath vollſtändig abgeholfen werden kann.
Sodann giebt es Fälle, in welchen durch dauernden Zuſchuß aus Privatmitteln Einzelne oder Familien, deren
Peuſionen oder Erwerb aus eigenem Berdienſt zum Leben nicht hinreichen, vor der Jnanſpruchnahme der öffentlichen
Armenkaſſe ganz bewahrt werden ſollen.
Endlich drittens giebt es beſondere Fälle, in welchen die Privatwohlthätigkeit zu den Unterſtützungen der
öffentlichen Armenkaſſe, welche für Alle gleich und auf das Nothwendigſte beſchräukt ſein müſſen, vorübergehend oder
dauernd Zuſchüſſe geben möchte.
Dagegen kommt in neuerer Zeit in Folge der Geſetze über Freizügigkeit und Unterſtützungswohnſitz eine
Gat=
tung von Noth in ſtets wachſendem Maße vor, welche zwar keineswegs ohne Hülfe bleiben ſoll, deren Unterſtützung
aber allein der ſtädtiſchen Armenverwaltung zugewieſen werden muß.
Die erwähnten Geſetze weiſen jede Perſon oder Familie derjenigen Gemeinde als heimath= und
unterſtützungs=
berechtigt zu, welche zwei Jahre ohne Unterſtützung der betr. Gemeindekaſſe daſelbſt lebt.
Zu Folge deſſen ziehen jetzt wöchentlich, ja täglich, Einzelne und Familien hierher, und davon ein großer
Theil nicht etwa als Arbeiter, ſondern ſolche, die weder den Willen noch die Fühigkeit haben, ſich ſelbſt oder gar
ihre Familien zu ernähren, und deren einziges Ziel dahin geht, mit Hülfe der Privatwohlthätigkeit die geſetzlichen
zwei Jahre ſich durchzubetteln und dann von der Stadt ernähren zu laſſen, und welche dann der Einwohnerſchaft
in jeder Weiſe zur Laſt fallen.
Für jede Stadt, deren Bevölkerung in leichtſinniger Weiſe die Bettelei begünſtigt, enthalten alſo die erwähnten
Geſetze eine große Gefahr, aber ſie nützen uns auch wieder, indem ſie uns fühlbar machen, daß die Wohlfahrt der
ganzen Gemeinde auch jeden Einzelnen von uns doch in vielen Stücken und zwar recht nahe angeht.
Von der ſtädtiſchen Armenverwaltung wird dann ſolchen zugewanderten Perſonen die nöthige Hülfe ſofort
ge=
währt werden, aber auf Koſten ihrer Heimathgemeinden, welchen hierdurch die Unterſtützungspflicht für ihre hierher
gewanderten Gemeindeglieder verbleibt.
Hier iſt zu beachten, daß die neuen Geſetze weiter beſtimmen, daß die ſämmtlichen Gemeinden eines Kreiſes
den Landarmenverband bilden, welcher überall da die nöthige Unterſtützung leiſten muß, wo die einzelne Gemeinde
etwa zu arm dazu ſein ſollte.
Zu den Koſten dieſes Landarmenverbandes hat aber die Stadt Darmſtadt vermöge ihrer Einwohnerzahl und
ihres großen Steuerkapitals zwei Drittheile beizutragen.
Wenn es alſo ſchon bisher klar genug war, daß man den Landgemeinden einen ſehr ſchlechten Dienſt erzeigt
durch die Gaben, die man ihren unter mancherlei Vorwänden bettelnden meiſt nur arbeitsſcheuen, Gemeindegliedern
reicht, ſo fällt mit dieſem Geſetze im Allgemeinen jeder Grund dafür hinweg, den in den Füllen wirklicher Noth,
denen die betreffende Gemeinde abzuhelfen unvermögend ſein ſollte, tritt der Landarmenverband (. h. zu zwei
Dritt=
theilen die Stadt Darmſtadt) zur Hilfe verpflichtet ein.
Wir bitten alſo uuſre Mitbürger, auch an Landleute und fremde Bettler keine Almoſen zu reichen, Fälle
be=
ſonderer Noth aber an unſer Bureau zu verweiſen.
Die Meinung der man öfters begeguet, daß ja die Polizei dem Betteln ausreichend wehren könne, iſt nach
anderwärts gemachter Erfahrung irrig. Ohne die Mitwirkung der Privaten wird die Polizei gegen das Betteln in
ſeiner vielfachen Geſtalt uur wenig ausrichten; dieſe Mitwirkung wird aber das Publikum erſt gewähren, wenn man
ſicher ſein wird, daß für wirkliche Noth entſprechende Hülfe jeden Augenblick bereit iſt, daß alſo mir Müßiggänger
und Arbeitsſcheue betteln.
Werfen wir einen Rückblick auf das Geſammtgebiet der Privatwohlthätigkeit, ſo müſſen wir ſagen, daß ſie
bei allem guten Willen ihre wichtigſte Aufgabe, Berarmung zu verhüten, durch ihre Zerſplitterung nicht erreichen
konnte, daß ſie höchſt bedeutende Geldſummen in kleinen Gaben verſchleuderte und damit, anſtatt der Noth
aus=
reichende Hülfe zu bringen, vorzugsweiſe Bettelei großzog, und daß gegenüber den Geſetzen über den Unterſtützungs=
Wohuſitz das Beharren in dieſer bisherigen Sorgloſigkeit große Gefahren für die Geſammtheit der Einwohner in ſich
trägt, daß es gleichmäßig, gegenüber der Gemeinde wie der wirklich hülfsbedürftigen Noth, als folgenſchwerer Fehler erſcheint.
Alle dieſe ſchädlichen Folgen ſorgloſen Almoſengebens ſind aber zu vermeiden und aller wirklichen Noth kann
geholfen werden und zwar ohne daß der Einzelne von nuus mehr Geld aufwendet als bisher wem
wir uns zu dieſem Zweck verbinden, zu einem Verein, welchen wir vorſchlagen, nach dem wichtigſten Theil ſeiner
Thätigkeit: „Allgemeiner Verein gegen Verarmung und Betteleil zu nennen.
Wir bitten alſo die Bewohner unſerer Stadt, die Beträge, welche ſie bisher in einzelnen Gaben verſchenkt
haben, zu berechnen, und dieſem neuen Allgemeinen Verein zur Verfügung zu ſtellen.
Da auch die Unterſtützungen von Vereinen, Stiftungen und wohlthätigen Kaſſen bisher ihre humanen Zwecke
nur ſelten und mangelhaft erreichten, und ſie dieſe Erreichung doch allen Anderen vorauſtellen müſſen, ſo liegt ein
Auſchluß au den „Allgemeinen Verein gegen Verarmung und Bettelei' gewiß nach jeder Richtung in ihrem Jutereſſe
und im Sinne ihrer Mitglieder und Stifter.
Wir laden alſo die beſtehenden Wohlthätigkeitsvereine, Stiftungen und Laſſen, welche uns ihren Beitritt noch
nicht erklärt haben, ein, ſich dem allgemeinen Verein unter Bedingungen anzuſchließen, welche gegenſeitiger
Verein=
barung vorbehalten bleiben.
Milglied des Vereins gegen Verarmung und Bettelei wird Jeder, welcher durch ſeine Zuſchriſt erklärt:
1) auf jedes Almoſengeben zu verzichten;
2) einen von ihm ſelbſt zu beſtimmenden Jahresbeitrag zu zahlen.
Die Mitglieder des Vereins haben das Recht, jeden Fall der Noth und zwar ohne jede Rückſicht auf das
Glaubensbekenitniß, dem Vorſtand, welcher von der Generalverſammlung aller Mitglieder gewählt wird, zur Anzeige
zu bringen, und der Vorſtand übernimmt die Pflicht, den Thatbeſtand ſofort genan zu prüfen, die Unterſtützung, wo
und in welcher Weiſe und Größe ſie nöthig iſt, zu gewähren, und ihre Verwendung zu überwachen.
Weder die Größe der Beiträge der Mitglieder, uoch die Namen der Unterſtützten werden veröffentlicht werden.
Eine Vereinigung der Privatwohlthätigkeit auf vorſtehenden Grundlagen iſt aber nicht etwa nur
wünſcheus=
werth aber ſchwer ausführbar, ſondern ſie beſteht bereits in anderen deutſchen Städten mit den ſegensreichſten Er=
beizutreten; ſie wird im Stande ſein, jeder wirklichen Noth zu helfen, ohne daß der Einzelue mehr aufzuwenden
hätte, als bisher.
Darmſtadt, den 4. Januar 1877.
Aamens des proviſoriſchen Comiles:
Dr. Jaup, Miniſterialrath. Gaulé, Carl, Stadtverordueter. Harres, Wilhelm, Rentner. Krug, Gustav,
Hofgerichts=Advokat. Petsch, Hermann, Rentuer. Schwab senior, Wilhelm,
Drus der 2. 6. Mittligigen dosouehdrnaren