Darmstädter Tagblatt 1876


05. Mai 1876

[  ][ ]

EEEEAvVL SII
64

Abonnementspreis
6 Mark jährlich incl. Bringer=oin.
Auswärts werden von allen Poſl=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
mdl. Poſlaufſchlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſrirtes Auterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auzwärtz
von allen ſollden Annoncen= Erpe=
ditlonen
.

139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

19

Freitag den 5. Mai

1876

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Remonte=Ankauf pro 1876, Großherzogthum Heſſen.
Zum Ankauf von Remonten im Alter von vorzugsweiſe drei und ausnahmsweiſe vier und fünf Jahren ſind im Bereich des
Großherzogthums Heſſen für dieſes Jahr nachſtehende, Morgens um 8 Uhr beginnende Märkte anberaumt worden, und zwar:

am 6. Juli Alsfeld,
17. Nidda,
19. Nieder=Wöllſtadt,
22. Groß=Umſtadt,

am 24. Juli Bickenbach,
25. Groß=Gerau,
26. Goddelau,
27. Gernsheim.
Ein Nachmittags 2 Uhr beginnender Markt am 22. Juli in Groß=Bieberau.
Die von der Militär=Commiſſion erkauften Pferde werden zur Stelle abgenommen und gegen Quittung ſofort baar bezahlt.
Pferde mit ſolchen Fehlern, welche nach den Landesgeſetzen den Kauf rückgängig machen, ſind vom Verkäufer gegen Erſtattung
des Kaufpreiſes und der ſämmtlichen Unkoſten zurückzunehmen, auch ſind Krippenſetzer vom Kaufe ausgeſchloſſen. Die Verkäufer
ſind ferner verpflichtet, jedem verkauften Pferde eine neue ſtarke rindlederne Treuſe mit ſtarkem Gebiß und Ringen verſehen, eine
ſtarke Kopfhalfter von Leder oder Hanf mit zwei mindeſtens zwei Meter langen, ſtarken Hanfſtricken - ohne beſondere Ver=
gütung
- mitzugeben.
Verlin, den 6. März 1876.
Kriegs=Miniſterium, Abtheilung für das Remonte=Weſen.
von Uslar.
gez. von Rauch.

3338) Oeffentliche Ladung.
Nachdem über das Vermögen des Weiß=
binders
Johannes Rohrbach von Beſſungen
der förmliche Concursprozeß erkannt worden,
werden deſſen bekannte u. gerichtsunbekannte
Gläubiger zur Anmeldung ihrer Forderungen
und etwaigen Vorzugsrechte unter dem
Rechtsnachtheile des ſtillſchweigend erfolgen=
den
Ausſchluſſes von der Maſſe, beziehungs=
meiſe
unterſtellt werdenden Verzichtes auf
Vorzugsrechte auf
Mittwoch den 5. Juli 1876,
Vormittags 10 Uhr,
Zimmer Nr. 4 - anher geladen.
In dieſem Termin ſoll ſodann über die
weitere Behandlung dieſer Sache verhandelt
werden und zwar unter dem Anfügen, daß
die nicht perſönlich erſcheinenden oder nicht
durch genügend Bevollmächtigte vertretenen
Gläubiger, als den Beſchlüſſen der Mehr=
heit
beitretend, angeſehen werden.
Darmſtadt, den 6. April 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt
Klingelhöffer,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Verſteigerungen.
3776) Bekanntmachung.
Montag den 8. d. Mts., Vormit=
tags
um 10 Uhr, ſoll das Octroihaus
an der Bleichſtraße auf den Abbruch an
den Meiſtbietenden an Ort und Stelle
ſöffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.

Bekanntmachung.
Die bei der Abführung des Waſſers aus
den Füllgruben hinter dem Friedhof vor=
kommenden
Pflaſter= und Maurerarbeiten
ſollen auf dem Soumiſſionsweg vergeben
werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind
bis zum
Samſtag den 6. Mai l. J3., Vor=
mittags
10 Uhr,
bei dem Stadtbauamt einzureichen, woſelbſt

Voranſchlag und Bedingungen zur Einſicht
offen liegen.
Darmſtadt, den 2. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3777)
Ohly.

Bekanntmachung.
Samſtag den 6. d. M., Vormittags
um 10 Uhr,
ſoll die bei Pfläſterung des Banquets längs
des Weber'ſchen Beſitzthums in der Blumen=
thalſtraße
vorkommende Pflaſterarbeit auf
dem Soumiſſionsweg öffentlich vergeben
werden.
Boranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, wo=
ſelbſt
auch die Soumiſſionsofferten einzu=
reichen
ſind.
Darmſtadt, den 2. Mal 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtad;
3778)
Ohly.
222

[ ][  ][ ]

804

A 88.

Stamm= und Brennholz=Verſteigerung.
Mittwoch den 10., Donnerſtag den 11. und Freitag den 12. Mai, jedes=
mal
von Morgens 10 Uhr an, ſollen im Ober=Ramſtädter Gemeindewald, Diſtrict
Georgberg, Hainböhl und Eichelberg:
1) Mittwoch den 10. Mai im Diſtrict Georgberg:
73 Kiefern=Stämme von 50 - 55 Emtr. Durchm. und 18-20 Meter Länge,
71 Cubikmeter Kiefern=Scheidholz, 136 Cubikmeter Kiefern=Stockholz;
2) Donnerſtag den 11. Mai im Diſtrict Hainböhl:
21 Lärchen= u. Fichten=Stämme von 20 Emtr. Durchm. u. 16-18 Mtr. Länge,
41 Cubmtr. Nadel=Stockholz und 3300 Nadel= Wellen,
107 Stück Fichtenſtangen von 12-15 Meter Länge;
3) Freitag den 12. Mai im Diſtrict Eichelberg:
160 Cubmtr. Nadel=Stockholz und 4800 Nadel=Wellen
verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt jedesmal am Eingang des Waldiſtricts.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt bis Michaelitag dſs. Js.
geſtattet.
Ober=Ramſtadt, am 2. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
3807)
Breitwieſer.

Bekanntmachung.
Montag den 8. d. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr,
ſollen in dem ſtädtiſchen Hoſpital, Grafen=
ſtraße
Nr. 5, circa 25,000 alte Ziegel
parthieweiſe öffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt, den 2. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3779)
Ohly. 140) Die P. Hnelſel'Sche
Haartimetur,
von den renommirteſten Aerzten ſiehe die
Gutachten) auf das Wärmſte empfohlen,
anerkannt beſtes, wo nicht einzigeszwirklich
reelles Mittel, nicht allein das Ausfallen
der Haare ſofort zu verhindern, ſondern
wie unzählige, ſelbſt polizeilich beglaubigte
Fälle, bezeugen, wirklich Kahlköpfigkeit zu
beſeitigen, iſt nur zu haben in Darmſtadt
bei W. Schäfer, Coiff., Wilhelminenſtr. 23.
In Flaſchen zu l. 2 u. 3 Mark. Feilgebotenes. 3808)
Zu verkaufen.
Weiße und graue franz. Haaſen größter
Art. Wo? ſagt die Exp. 3809) Eine Bohrmaſchine und ein zwei=
rädriger
Karren zu verkaufen.
Carl Walther, Saalbauſtraße 24.

3580)
Sämmtliche mediciniſche
natürliche Hineralwässer
in ſtets friſcher Füllung.
Creuanacher u. Hanheimer Hutterlauge,
Seesalz,
Carlsbader Sprudelsalz,
Carlsbader Sprudelseike,
Frankenheiler Jod-Soda-Schwefelseite
Emser Pastillen in ½ und ½ Schachteln,
empfiehlt
44
ETELUIUSAIOk,
Ludwigsplatz 7.
Herren=Hemden,
Damen=Hemden,
Confirmanden=Hemden
empfehle in großer Auswahl u. in bekannten guten Qualitäten zu den billigſten Preiſen
Julkus Hayer, Hemdenfabrik,
7 Ludwigſtraße 7.
gegenüber der B. L. Trier'ſchen Hof=Möbelhandlung.
P. S. Bitte genau auf meine Firma zu achten.

Farbem
alle Sorten in trockenem Zuſtande; ſerner
Oeltarben
zum ſofortigen Anſtrich fertig,ſchnell rocknend.
Leinöl,
Leinölfirniss
zum Fußboden=, Treppen= und Vorplaz=
Anſtrich;
Franz Christoph's Fussboden
Glanzlach
in diverſen ſchönen Farben, raſch trocknend,
Firnisse & Lacke,
Spiritus, Schellack und
Terpentinöl
ſempfiehlt in garantirt beſten Qualitäten
Friedr. Sohaeter,
Ludwigsplatz 7.

3638)

Vorzügliche
dürre Zwetſchen,

per Pfund 18 Pfg.,
zu haben Erbacherſtraße 69.

H e u
0. 40 Ctr. M. 450 per Dam=
zo
? ſagt die Exp. d. Bl.

3732) Erbſeureiſer das Gebund Plfl.
werden abgegeben untere Hügelſtraße 73.

3793) Zwei neue Bügel=Apparate
nebſt Polier=Maſchine zur Zubereitung ame=
rikaniſcher
Glanzwäſche ſind zu verkaufen,
letztere wird auch gelehrt.
Näheres in der Exp. d. Bl.

3794) Ein Haus in der Wald=
ſtraße
, hübſch eingerichtet, mit großen
Garten, im beſten Zuſtande, für M.30,00
unter günſtigen Bedingungen zu verkaufen
Näheres in der Exp.

3810) Gervolat, Salaml, Trüſkel
heber-Würste, Tnackwürste
ähnlich der Cervelatwurſt) per St. 17P.
vorräthig bei
G. L. Eriegk.

3511) Ausgezeichnetes Tagerbier nahr
Samſtag den 6. Mai in Zapf.½
J. Ja c o b
Bierbrauerei in Eberſtadt.
Crzxzrzrzzrzrzxzrzrl
3812) Ein Bettlädchen, ſowie eine
1½
Kommode iſt zu verkaufen. Zu er=
4 fragen bei der Exp. d. Bl.
prrd.
TTTTTAAAAATxAxzxzaN
3813) Wegen Ableben des Herm. Schweffel,
Hofpoſamentier, gänzlicher Ausverkauf der

Weiß= u. Kurzwaare,

zu Fabrikpreiſen
in deſſen Laden: Wilhelminenſtraße Nr.

[ ][  ][ ]

R88.

805

Vermiethungen.
3098) Die bel Etage, Eliſabethenſtraße !
ſneu hergerichtet) iſt zu vermiethen u. ſofort
zu beziehen.

2704) Eine Wohnung von 7
bis 8 Piecen nebſt allem Zu=
behör
, Rheinſtraße, iſt zu
verm. Näheres im Verlag d. Bl.

3586) Beſſungen. 2 hübſche Woh=
nungen
, Garten u. alle Bequemlich=
keiten
zu 100 Mrk. und 170 Mrk.
Ecke der Kirch= u. Hügelſtraße 25.
3716) Das dem Herrn V. Bell früher
gehörige 3 ſtöckige neu erbaute Wohnhaus,
Roßdörferſtraße 47, mit allen Bequemlich=
keiten
ausgeſtattet, iſt ſofort zu vermiethen.
Näheres bei meinem Bruder, Schreiner=
meiſter
Chriſtian Debus, Stiftſtr. 65.
Ludwig Debus von Gernsheim.
3815) Zu vermiethen ein möbl. Zimmer
Eoderſtraße Nr. 46 zwei Stiegen hoch.

Vermiſchte Nachrichten.
3765) Ich wohne jetzt Wilhelmſtr.=Heidel
bergſtr.=Ecke parterre Nr. 36.
Puſchmann, Ober=Roßarzt.

3816) Ich wohne vom 5. Mai an
Georgenſtraße Nr. 13 (Ecke der Geor=
gen
= und Bleichſtraße).
Maſſoth
Hofgerichts=Advokat.

Lussbodenanstrich
288)
und
Bohnem
der Fußböden wird beſtens und billig
ausgeführt von
Viſh. Hill.
Rittergaſſe 4.
Beſtellungen können gemacht werden
bei Herrn Friedr. Schäfer, Ludw.=
Platz 7.
M) Große Scheuer und verſchieden.
tckene Lagerräume zu vermiethen.
Frankfurterſtraße 27 (früher Nafziger).

3594) Ein anſtändiges Mädchen alsbald
zu Kindern geſucht. Heidelbergerſtraße 41.

383) Ein Gymnaſiaſt (Primaner) ſucht
ſeinere Penſion mit eigenem Zimmer.
Genaue Offerten nebſt Preis an die
Redaction d. Bl.

369) Es wünſcht eine ſehr anſtändige
Eittwe, welche auch im Kochen ſehr tüchtie
ſt, Monatſtelle bei feinen Leuten Frank=
mter
=, Alice= oder Victoriaſtraße, u. ver=
plichtet
ſich, ſehr pünktlich zu ſein. Offerten
mit U V gezeichnet an die Exped.

Z u r
79
gef. Beachtung für Jedermann.
Auf Erſuchen hat es der Unterzeichnete übernommen, die Correctur des Ver=
eichniſſes
aller Agentur=Geſchäfte, welches dem in Kürze erſcheinenden neuen

Adreß=Buch einverleibt werdeu ſoll, zu beſorgen und richtet darnach an alle Herren,
welche eine Agentur irgend welcher Art betreiben, die höflichſte Bitte, ihm recht
baldgefälligſt umfaſſende Information brieflich zugehen zu laſſen, damit eine Ver=
zögerung
der Herausgabe des Adreßbuches ferner vermieden bleibe. Ganz beſonders
bitte ich diejenigen Herren, welchen mein autographirtes Circulär nicht geworden, um
geneigte Entſchuldigung wegen meiner Unkenntniß ihrer Vertretungen.
Darmſtadt, am 18. April 1876.
Hochachtungsvollſt
W. A. Gärluir.
General=Agent."
Comptoir: Kleiner Woogsplatz 3, neben dem Hauſe der Turngemeinde.

3815)

GeſchäftsEröffnung.
Hiermit beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich unterm Heutigen
Eliſabethenſtraße Nr. 14 ein
Colonialwaaren., Delicatessen- Tabak-
& Cigarren-Geschäft
eröffnet habe. - Indem ich um geneigten Zuſpruch bitte, wird es mein ſtetes
Beſtreben ſein, nur durch gute Waare, reelle u. ſorgfältige Bedienung mir das
Vertrauen meiner geehrten Abnehmer zu erwerben und zu erhalten.
Darmſtadt, den 4. Mai 1876.
Hochachtungsvoll
WIh. NOber.
Daß ich den Detall=Verkauf meiner Flaſchenweine
Herrn Wilb. Weber, Eliſabethenſtr. 14,
übertragen habe, beehre ich mich hiermit ergebenſt anzuzeigen.
Frauz Webek.

Heinrich Kiliau.

Spenglergehülfe
aus Wörrſtadt
wird erſucht, ſeinen Eltern Nachricht über
ſeinen Aufenthalt zu geben. (D F 5651)

3820) Einen Lehrjungen ſucht
C. Knipp, Schuhmachermeiſter,
Hügelſtraße 16.

3821) Damen= und Kinderkleider
werden raſch und gut angefertigt.
Louiſenſtraße Nr. 28 drei Stiegen hoch.

Im Großherzoglichen Holzmagazin wird
gegen Baarzahlung abgegeben:
Buchen=Scheitholz pr. Rmtr. 17 Mark
11
Kiefern=
Beſtellzeit: Bienſtag, Freikag u. Samſtag
Vormittags von 8-1 Uhr.
Für das Verbringen von 1 Rmtr. Holz
nach Darmſtadt oder Beſſungen ſind 55 Pf
an den Fuhrmann zu entrichten.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. den 5. Mai.
Die Tochter Belial's.
Concurrenz Preis=Luſtſpiell in 5 Aufzügen von
Rudolf Kneiſel.
Perſonen:
Freiherr von Koſtau, Guts=
beſitzer

Hr. Werner.

Dorothea von Bernack:
Joſeph Weyland, Candidat der
Theologie
Ferdinand von Warnberg, des
Freiherrn Neffe
Clara Wallfried, Saͤngerin
Gallapfel
Fritz, Biener des Freiherrn
Töffel
Bauernburſche aus
Hans,
Dorf Koſtau
Peter,
Hanne
Bauernmädchen
Liſe,
Trine,

Frl. Berl.
Hr. Edward.
Hr. Fiala.
Frl. Beilhac.
Hr. Butterweck.
Hr. Engel.
Hr. Mendel.
Hr. Schimmer.
Hr. Franke.
Frl. Naumann.
Frl. Ethel.
Frl. Bernhard.

Hierauf:
Die vier Jahreszeiten.
Ballet aus der Oper Die ſicilianiſche Vesper=
von
Verdi.
Arrangirt von Hofballetmeiſter Siems.
Anfang 6 Uhr. Ende 9 Uhr.

[ ][  ]

806
3728.

D i=

meiner Garten=Wirthſchaft
Eröffnung

zeige ich hiermit ergebenſt an.
Hr Wiener
zum Darmſtädter Hof.

3707)
Der diesjährige Verkauf der

Pavolerze héon

H

befindet ſich dieſesmal
Lubwisſraße
neben der Möbelhandlung des Hrn. Trier.
Ex- Nicht zur Meſſe. N

3822) Maurerſand kann auf die Bau=
ſtelle
am Großh. Hoftheater angeliefertwer
den. Offerten mit Preisangabe ſind auf dem
Büreau der Unterzeichneten abzugeben.
Gebrüder Lönholdt, Alexanderſtr. 2.

Großh. Muſenm und Bildergalerie im Schlof,
geöffnet Sonntags von 11-1 Uhr, Dienſtag. Mill=
woch
, Donnerſtag und Freitag von 11-2 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet ü=
lich
von 3-12 Uhr Vormittags und laußer Samſiah
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor den
Jägerthor (Mathildenhöhe) iſt dem Publikum jeden
Mittwoch, der Beſſunger Hofgarten jeden Donners=
tag
geöffnet.
Sparkaſſe. Zahltag an jedem Werktage m,
9-12 Uhr Vormittags. Die Büchlein werden b
gleich ausgefertigt.
Tarmſtädter Vollsbank, eingetragene 8e,
noſſenſchaft, verbunden mit Spar=Kale
Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uh
Nachmittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5ü
Nachmittags. Sparkaſſe=Büchelchen werden ſoglea
bei der Einlage ausgefertigt.

Mittheilungen ans Stadt und Laud.

- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 22 vom 3. Mai enthält:
1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. - 2) Verordnung, die Ta=
riie
fur das Forſtſtrafweſen, ſowie die Umrechnung der Forſt=, Jagd= und
Fſcherei=Strafen in Reichsmünze betr. - 3) Bekanntmachung, den Steuer=
ausſchlag
zur Bezahlung des Gehaltes des Rabbinen zu Offenbach für
1876 betr. - 4) Bekanntmachung, die Beſoldung des Großh. Rabbinen
zu Alzey betr. - 5) Ermüchtigung zur Annahme und zum Tragen eines
fremden Ordens. - 6) Ertheilung eines Erfindungspatents. - 7) Cha=
rakter
=Ertheilungen. - 8) Concurrenz=Eröffnungen. - 9) Berichtigung.
0 Stadtverordietenſitzung vom 4. Mai. Herr Bürgermeiſter
Ohly nahm geſtützt auf die Acten uns ein Expoſs des Stadtbauamis,
d sſelbe gegen den in voriger Sitzung erhobenen Vorwurf, daß es ſeine
volle Schuldigkeit nicht thue, entſchieden in Schutz. Das Geſuch einer
Londoner Firma um Ertheilung der Erlaubniß wegen Anlegung und
Betr ieb einer Pferdebahn: 1. Von den Bahnhöfen durch die Rheinſtraße,
Paradeplatz. Alexanderſtr., Ballonplatz, Magdalenen= und Schwanenſtraße
durch das Blumenthal'ſche Viertel, bis zu den Bahnhöfen zurück und
2 von der Rheinſtraße durch Neckar= und Heidelbergerſtraße zur Beſſunger
Grenze (Jortſetzung bis zum Chauſſeehaus) wurde im Princip nicht be=
anſtandet
. obwohl man eine größere Berückſichtigung der Altſtadt wünſchle
und ſchließlich einer Commiſſion, beſtehend aus den Hrn. Lauteſchläger,
Blumenthal und Kritzler zur näheren Prllfung überwieſen. - Ab=
weichend
von dem Art. 86 der Städteordnung ſoll die Uebergabe der Stadt=
rechnung
an den Bürgermeiſter nicht mehr bis zum 30. Juni, ſondern Ende
Auguſt des entſprechenden Jahres ſtattfinden und deßhalb das erforderliche
Lokalſtatut erlaſſen werden. Das anderwärts aufgetauchte Project der
E richtung einer Kreisbaumſchule fand keinen Anklang.
Geſtern Nachmittag verunglückte bei dem Aufladen auf dem Main=
Neckar=Bahnhof ein von einem penſ. hieſ. Olficier an einen Händler ver=
kauftes
werthvolles Pferd. Daſſelbe zeigte ſich widerſpänſtig. ſprang von
der Ladebrücke und ſtürzte in eine eiſerne Stange, ſo daß eine tiefe Wunde
im Leib entſtand und wahrſcheinlich auch der Magen verletzt wurde.
Die Veranlaſſung zu dem vielbeſprochenen beklagenswerthen Duell
gab ein lei einer Verſammlung der Polytechniker bei Markwort entſtande=
ner
Wottwechſel, bei welchem das Wort Kaffers den Grund zu der
Hrausſo derung bildete. Der Geforderte, Berna, Sohn eines öſterrei=
chiſchen
Majors a D. in Frankfurt, weigerte ſich die Forderung auf Piſtolen
anzunehmen, gab jedoch ſchließlich nach. Derſelbe hat ſich noch am näm=
lichen
Tag dem Gericht geſtellt und befindet ſich in Haft.
Wie man uns mitheilt, iſt Herr W., welcher als Secundant bei
dem zwiſchen Polytechnikern ſtattgebabten Duell betheiligt war, nicht ver=
haftet
worden und konnte nach 8209 des Reichsſtrafgeſetzes auch nicht ver=
haftet
werden. Derſelbe hat dem Vernehmen nach Alles gethan um das
Duell und insbeſondere die Vollziehung deſſelben mit Schießwaffen zu ver=
hindern
, worüber er ſich ſchriftliche Beſcheinigung von den Betreffenden
geben ließ.

Der Bazar der Genoſſenſchaftſ deutſcher, Bühnenay
gehöriger, welcher am Freitag in Hamburg geſchloſſen wurde, hat uhl
rend der dreilägigen Dauer ſeines Beſtehens ein glänzendes Reſultat e=
zielt
. Für verkaufte Gegenſtände wurden 42000 Mark eingenommen. A
Looſen wurden 35,000 60 Pf. abgeſetzt. Da nun die Koſten des P
zu'3 ſich etwa auf 20,000 Mark belaufen werden, ſo dürften der Genſen
ſchaftskaſſe circa 40 000 Mark zufließen.
Dienstag B.=M. um ¼12 Uhr wurde das erſte Monbache
Thor in der neuen Umwallung von Mainz feierlich eröffnet. Nachen
ein höherer Officier des Geniccorps dem Gouverneur der Feſtung uu
Pritzelwitz den Schlüſſel überreicht hatte, wurde das Thor von Gen=
truppen
eröffnet, und paſſirte nun das 87. Inf=Reg. mit klingendem Epll
und unter lebhaftem Hurrah.
- Bibliotheken und elegante Geſellſchaftszimnſ=
ſind
ſchon lange auf verſchiedenen engliſchen Eiſenbahnen eingerichtet, an
neuerdings hat man es auch mit einem Eiſenbahn=Theater verſuc
Die erſte Theater=Vorſtellung ſand im December vergangenen Jahres al
der Linie zwiſchen Mancheſter und Liverpool ſtatt. Fünf Waggons wan,
zu einem langen Saale zuſammengeſchoben die Dece gewölbk und plß=
zahlreichen
Gasflammen verſehen, das Orcheſter ſaß in einer Vertiefung Al
Daches. Eine Menge mechaniſcher Vorkehrungen waren getroffen, um jed
Kußerliche Geräuſch zurückzuhalten, oder doch wenigſtens zu dämpfen. A.
Bühne befand ſich in einer Erhöhung von etwa ſechs Fuß. Das EilepkAr
bahnbillet berechtigte zugleich zum Eintritt in den Theaterſaul, und auf ul
Rückieite war der Theakerzettel abgedruckt. Sobald die Pfeife des LoconEl,
tioführers erſcholl und der Zug ſich in Bewegung ſetzte, ging zugleich
Vorhang in die Höhe und die Vorſtellung begann. Als der Zug auf Al
erſten Station anlangte, war gecade der erſite Act abgeſpielt, daher ö
10 Minuten Aufenthalt' von den Schauſpielern als Zw ſchenpauſe benf
wurden. Mit dem Weiterfliegen des Zuges begann der zweite Act, und
fort, bis man endlich in Liverpool eintraf, gerade, als der herabrolles
Vorhang das Stück abſchloß Das Publikum verweilte indeß noch einze
Augenblicke, um die Kuͤnſtler herauszurufen und lebhaft zu applandinſch
dann ging ein Jeder ſeines Weges.
Scherzräthſel. Wodurch lunterſcheidet ſich ei= Hotelier wl
Der Hotelier bewirthet die Frea
ein Gaſt, der mit der Zeche durchgeht? , der Durchgunger befremdet die Wirthe ... Welches iſt der gangurß
Artkel? Der Hut, er findet die meiſten Abnehmer... Wodurch
terſcheidet ſich ein Einſiedler und ein Sterbender ? Der Eine häls m
dem Stilleben. der Andere hält mit dem Leben ſtill.
Die Folgen mangelnder Interpunction.
Caeſar kam herein auf dem Kopf
den Helm an den Füßen,
Sandalen auf den Augenbrauen
eine Wolke in ſeiner rechten Hand
das mächtige Schwert im Auge
ein dlſterer Schein."

Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten der Buchhandlung A. Bergſträßer, betr.: Die Erde und ihre Völler'

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.