Abonnementspreis
48r jähtlich incl Hringeclohn.
zwärts werden von allen
Poſt=
zent Benelungen
enigsAengenon=
zu 59 kr peo Quariäi incr
Poſt=
aufſchiag und Beſellgebübr
Frag- und Anzeigeblatt.
157. Jahrgang.
Amlliches Organ für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Lreisamts Darmſtadl.
Juſerate
werden angenommen in Darmſtats:
vor der Expedition Rheinſtt. xr B.
in Beſſungen von Friedr. Bößer.
Friedrichsſtt Nr. 7' ſöwie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Expe=
dizonen
14T.
Freitag den 31. Jalk
1874.
B e k a n n t m a ch u n g.
ie Beſchaffung des Bedarfs an Pferden bei einer Mobilmachung durch Aushebung, - hier insbeſondere die
Bildung der Muſterungsbezirke und Muſterungs=Commiſſionen.
Mit Bezug auf unſere Bekanntmachuna vom 1. Juli 1872 GVerordnungsblatt Nr. 27) bringen wir hierdurch zur öffentlichen
mnntniß, daß die Gemeinde Malchen dem Muſterungsbezirk Eberſtadt zugetheilt worden iſt.
Darmſtadt, am 28. Juli 1874.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
ſöln
lehelc
in A=
Koa.
tr. M.
an b
Aud
lein.
nnd=
714) Pferde=Verkauf.
Montag den 3. Auguſt er.,
Vor=
ittags 11 Uhr, ſoll im Hofe der
rtillerie=Kaſerne ein dienſtunbrauchbares
ugpferd des Großherzoglichen Feld=
Artillerie=
egiments Nr. 25 öffentlich und meiſtbietend
rſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. Juli 1874.
Das Kommando des 2. Großherzoglichen
Dragoner=Regiments Nr. 24.
5814) Ein Haus mit Laden und
Jarten, welches der guten Lage halber
ch zu jedem Geſchäft eignet, iſt zu
erkaufen. Näheres bei der Exp. d. Bl.
339) Ein dreirädriger Kranken=
Wagen iſt zu verkaufen. Näheres in
er Exped. d. Bl.
Inoarnal,
Weissrübsamen,
Ewigen Hlessamen,
Wicken
pfiehlt billigſt
Emanuel Fuld.
5479) Ein weißer, runder,
mittel=
roßer Porcellan=Ofen für Holz=
Feuerung iſt billig zu verkaufen.
Näheres im Verlag d. Bl.
Neue holl. Kronbrand=Vollhäringe,
Neue grüne Kerne
662]
mpfiehlt
V. Hebermehl.
6633) Ein nachweislich ſehr gutes
Metzger=Geſchäft in Frankfurta. M.
ſt preiswürdig zu verkaufen. Frco.=Offerten
zub W 62129 befördert die Annoncen=
Expedition von Haaſenſtein & Vogler in
Frankfurt a. M.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem laut unſerer Bekanntmachung vom 19. Juni 1873 für die Jahre 1874
und 1875 die nachverzeichneten ſtädtiſchen Obligatiouen mit den dabei angegebenen
Ver=
fallterminen durch Herauslooſung zur Rückzahlung beſtimmt worden waren und zwar:
Für 1874:
1) an 3½ pCt. Obligatiönen, für welche der Verfalltermin auf den
1. Juli 1874 feſtgeſetzt war (wie dieſes auch ſchon in unſerer früheren
bezüglichen Bekanntmachung vom 22. Juni 1872 angezeigt wurde)
die Stücke:
Lit. A. 1000 fl. die Nrn. 144, 257, 302 und 314;
„ B. 500 fl. „ „ 15, 52, 80, 229, 253 und 271;
C. 200 fl. „ 54, 66, 82, 109, 114, 143, 247, 304, 372 und 422.
2) an 4 pCt. Obligationen mit Verfalltermin am 1. October 1874
die Stücke:
Lit. E. 500 fl. die Nrn. 8. 24. 50, 52, 76. 87, 146 und 194;
„ F. 200 fl. „ „ 336, 395, 425, 449 und 494.
Für 1875:
1) an 3½ pCt. Obligationen mit Verfalltermin am 1. Juli 1875
die Stücke:
Lit. A. 1000 fl. die Nrn. 26, 65, 352 und 400.
„ B. 500 fl. „ „ 72, 113, 121, 238, 295, 306 und 313;
C. 200 fl. „ „ 13. 100, 320. 334, 350, 383, 421, 437 und 547;
2) an 4 pCt. Obligationen mit Verfalltermin am 1. October 1875:
Lit. E. 500 fl. die Nrn. 49, 63, 101. 112. 148. 162, 269 und 282;
„ F. 200 fl. „ 323, 344, 354, 399 und 442;
ſind bei der am 17. Juli 1874 vorgenommenen Verlooſung an zurückzuzahlenden
ſtädti=
ſchen Obligationen au porteur gezogen worden:
A. Aus dem 1872r 4½ pCt. Anlehen für 1874:
Lit. N. 175 fl. die Nr. 100;
0. 350 fl. „ „ 203;
„ P. 875 fl. Nrn. 95 und 182.
B. Aus dem 1868r 5 pét. Anlehen für 1874:
Lit. L. 500 fl. die Nrn. 3, 8, 38, 78 und 111;
„ N. 100 fl. „ „ 14. 18, 85, 140, 150. 152, 160, 168, 195, Alb, 229,
243, 247, 288 und 308.
Mit dieſer Verlooſung wurde zugleich die Verlooſung der älteren 3½ pCt. und
4 pCt. Papiere verbunden.
Hierbei wurden folgende Rummern gezogen:
Für 1876:
A. an 3½ pCt. Obligationen:
Lit. A. 100 fl. die Nrn. 22, 24, 204 und 228:
376
[ ← ][ ][ → ] 1392
R14.
Lit. B. 500 fl. „ „ 11, 53, 73, 104, 144 und 201;
„ C. 200 fl. „ „ 44, 24½ 260, 297, 301, 343, 356, 389, 411, 457₈
486, 535 und 536;
V. an 4 pCt. Obligationen:
Lit. E. 500 fl. die Nrn. 20, 54, 75, 114, 173, 209, 234 und 258;
„ F. 200 fl.
324, 416, 417, 451 und 476.
Indem wir die Beſitzer dieſer Obligationen hiervon in Kenntniß ſetzen, fordern
wir dieſelben hiermit auf, die Kapitalbeträge nebſt rückſtändigen Zinſen und zwar:
bezüglich der für 1874 herausgelooſten 4 pCt. Obligationen längſtens am
1. October 1874;
bezüglich der für 1874 herausgelooſten 4½ pCt. Obligationen längſtens am
1. November 1874;
bezüglich der für 1874 herausgelooſten 5 pCt. Obligationen längſtens am
1. November 1874;
bezüglich der für 1875 herausgelooſten 3½ pCt. Obligationen längſtens am
1. Juli 1875;
bezüglich der für 1875 herausgelooſten 4 pCt. Obligationen längſtens am
1. October 1875;
bezüglich der für 1876 herausgelooſten 3½ pCt. Obligationen längſtens am
1. Juli 1876;
bezüglich der für 1876 herausgelooſten 4 pCt. Obligationen längſtens am
1. October 1876,
bei der Stadtkaſſe dahier gegen Rückgabe der betreffenden Obligationen mit dazu
ge=
hörigen Zins=Coupons um ſo gewiſſer in Empfang zu nehmen, als von den genannten
Verfalltagen an eine Verzinſung dieſer Obligationen nicht mehr ſtattfindet.
Dagegen iſt unſere Stadtkaſſe ermächtigt, gewünſchten Falls ſo weit es die
Mittel erlauben, fragliche Obligationen ſchon früher als zu den feſtgeſetzten Terminen
und zwar je vom 1. Januar der betreffenden Jahre an, einzulöſen unter Berechnung
der Zinſen bis zum jeweiligen Tage der Rückzahlung.
Darmſtadt, den 24. Juli 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6715)
Fuchs.
6716)
Pfandhaus=Verſteigerung.
Montag den 17. Auguſt 1874, Nachmittags 2 Uhr, beginnt die
Ver=
ſteigerung der bis Ende März 1874 verfallenen Pfänder und liegt ein Verzeichniß
derſelben, das nicht mehr gedruckt wird, auf Großherzoglicher Bürgermeiſterei bis zum
7. Auguſt zu Jedermann's Einſicht offen.
br Die Pfandhaus=Verwaltung in Darmſtadt.
6124)
Ausverlaouft.
von Damen=Mädchen=u. Kinderſchuhwaaren.
Wegen vorgerückter Saiſon verkaufe ſämmtliche Sommerſchuhe u. Stiefeln
für Damen, Mädchen und Kinder zu Fabrikpreiſen und mache beſonders auf ein
reich=
haltiges Lager von Kinderſchuhen und Stiefeln aufmerkſam.
Alle bei mir erkauften Schuhwaaren werden zur Reparatur von mir angenommen
L.e Schöfer, Schirmfabrikant,
24 Ernſt=Ludwigſtraße 24.
Feinſten Weineſſig,
(6632
Aechten Nordh. Fruchtbranntwein!
und alle Sorten Gewürze zum Einmachen
empfiehlt
J. Hebermehl.
S.
2 ſEine Parthie Maculatur wird ab=
8)
w C= gegeben. Näheres bei der Exped.
Holländ. EyStalluuchor
6628) in 8 Pfd. Broden.
Deßgl. geſtoßen.
Der Reinheit u. Söße halber jedem anderen
Fabrikat vorzuziehen, deßhalb zum Einmachen
am Vortheilhafteſten, bei
„75
Facob Rohrich,
Hof=Lieferant.
Lobenaes feflügel.
ſal. junge Hahnen,
Welsche
habe von heüle ab ſtets vorräthig.
Jacob Röhrich,
6631)
Hof=Lieferant.
6691) In ſder Arheilgerftraße 14 ſind
Weißbinderſtangen zu verkaufen.
6717) Milch=Extract per Kiſte zu
48 Büchſen 20 fl., ſowie feinſte
Ra=
madonr=Käſe in Staniol verpackt 28 fl.
ſempfiehlt fortwährend
Max Hotz, Käſehandlung en gros
in Mannheim.
Vermiethungen.
3663) In meinem Hauſe, Friedrichftr
Nr. 26, iſt der dritte Stock, beſtehend
5 Zimmern nebſt allem Zugehör, zu
miethen und im Juni zu beziehen.
WilhelmSchäfer
4214) Ein Zimmer mit oder ohne 1
bel zu vermiethen. Promenadeſtraße 13.
4360) Zu vermiethen im Darmſtäd
Hof im weſtlichen Flügel 2 Treppen h
2 Zimmer, 2 Cabinet nebſt Küche; fer
im Erdgeſchoß die bisher von dem Gerich
Büreau benutzten Räumlichkeiten mit
Se=
rateingang von der Grafenſtraße.
4750) In einem neuen Hauſe der zw
Stock für 250 fl., ſowie ein Manſard
Logis für 150 fl. auf einem der höchl
freien ſchön gelegenſten ſüdlichen Pur
Darmſtadts auf ſogleich zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Ludwigſtr. 86.
Daſelbſt auch 3 kleinere Zimmer im erf
Stock zu vermiethen.
5472)
Sofort
oder bis 1. September Wienerſtraße
die bel Etage, 4 Zimmer mit allem;
behör, zu vermiethen.
E
5875) Rheinſtraße Nr. 23 ift die Bei
Etage, beſtehend aus 6 Piecen, Küche,
Magdſtube, Bodenkammer und allen
Bequemlichkeiten, ſowie Antheil am
Garteu, an eine ruhige Familie zu ver=
I miethen und vom 1. Oct. an zu bezieher
6072) Ein Logis Magdalenenſtraße
Ausſicht auf die Straße.
5044) Bleichftraße 5 die vel Ctage, 5
Zimmer mit Zubehör, zu vermiethen.
Zu erfragen Parterre.
C
6175) Beſſunger Heidelbergerſtraße
iſt der 2. Stock mit allem Zugehör zu ver
6301) Ein kleines Logis zu vermieth/
Arheilgerſtraße Nr. 37.
LSe
H65⁄a, zwei große Zmmer, partere.
2 ſind zum Aufbewahren von Möbeln,
G Büchern u. dgl. ſofort zu vermiethen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
2
ETaraA
6492) Gartenſtraße 13 ein Logis, 2 Zi
mer, 1 Kabinet mit allem Zugehör, ſogle
zu beziehen.
6493) Bleichſtraße 5 iſt ein Logis
Seitenbau zu vermiethen.
6494) Caſinoſtraße 17 ein geräumi=
Logis im Seitenbau an eine kinderloſe 3
millie zu vermiethen. Preis 170 fl.
v”
v
voelue.
pAda.PaaAr.
6717a) Eine in bevorzugter Lage der
4 Stadtgelegene Wohnung beſtehend
4 aus 6 elegant möblirten Zimmern mit
nöthigen Betten nebſt eingerichteter
8 Küche und ſonſtigem Zubehör ſofort
zu vermiethen. Es können auf Ver=
80
langen noch einige Zimmer (ebenf.
4
d4 möbl.) zugegeben werden, ebenſo ſteht
4 ein ſchöner Garten zur Benutzung.
4 Näheres B. L. Trier, Ludwigſtraße.
PTrTxxuzuzixrzuzz.
R1xx.
1393
3635) Schulſtraße Nr. 14 ein ſchön
blirtes Zimmer zu vermiethen.
6718) 1 auch 2 hübſch möbl. Zimmer
eichſtr. 12. zweiter Stock zu vermiethen.
eric
4
ſard
ermiſchte Nachrichten.
ſin ſolider, zuverläſſiger Mann, der
1 eine ſchöne Hand ſchreibt, kann für
chmittags dauernde Beſchäftigung auf
em Büreau finden. Schriftliche Offerten
er Nr. 6520 befördert die Expedition.
5609) Ein braves Hausmädchen
ge=
ht. Markt Nr. 4 im erſten Stock.
6641) Ein vierrädriges Pritſchwägelchen
d 1 oder 2 ordentliche Arbeiter geſucht.
Näheres in der Expedition.
upvyveip-m
LAAAaAArzrzr2.
O
6647) Für eine feine Conditoret in
einem größeren Badeorte wird eine
ſunge Dame für längere Zeit unter d
günſtigen Bedingungen zu engagiren d
des
geſucht. Kenntniß der engliſchen und 5½
franzöſiſchen Sprache erwünſcht. Schrift
liche Offerten unter F. B Nr. 6647 die Exp. d. Bl. zu richten.
F.
BOLpON
TTTATLAzAArxrrz.
6518) Elnige Weißbindergeſellen
ccordarbeiter) finden dauernde Beſchäftigung
Gottlieb Klotz, Weißbindermeiſter.
U ber
6676) Geſucht ein junger Mann, der
em Tertianer der Realſchule
Nachhülfe=
terricht geben kann. Näheres in der
pedition d. Bl.
6719) Eine Laden=Einrichtung für
pecereigeſchäft zu kaufen geſucht.
Näheces Hochſtraße Nr. 38.
6720) Ein gelb=ſeidner Gonnenſchirm
vor einiger Zeit in meinem Laden liegen
blieben.
Carl Hornmann.
721
Dankſagung.
Allen Freunden, Verwandten und
Be=
nnten, welche an dem jammervollen
Hin=
heiden unſerer unvergeßlichen 8jährigen
ochter Katharina Morchel ſo
herz=
chen Antheil genommen haben, ſagen wir
nſern herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Adam Morchel.
Eliſabethe Morchel.
Ex
E,
Main=Neckar=Bahn.
Fi.
Mumdreilebillele nach dem Podeuſer.
Von den diesſeitigen Stationen Frankfurt und Darmſtadt werden vom 1. Auguſt l. J.
ab Rundreiſebillete gültig während 30 Tagen zu allen fahrplanmäßigen Zügen, welche
die betreffende Wagenklaſſe führen, für die Tour: Von Frankfurt reſp. Darmſtadt über
Heidelberg, Carlsruhe, Offenburg, Freiburg, Baſel, Waldshut, Schaffhauſen, Conſtanz,
Singen, Donaueſchingen, Villingen, Triberg, Hauſach, Offenburg, Carlsruhe, Heidelberg
und zurück nach Darmſtadt reſp. Frankfurt oder in umgekehrter Richtung zu
nachfol=
genden ermäßigten Preiſen ausgegeben:
6644)
Preis ab Frankfurt:
I. Claſſe 27 fl. 8 kr.
II. „ 18 fl. 20 kr.
III. „ 11 fl. 53 kr.
Darmſtadt, im Juli 1874
Preis ab Darmſtadt:
I. Claſſe 25 fl. 29 kr.
II. „ 17 fl. 17 kr.
III. „ 11 fl. 12 kr.
Direction der Main=Neckar=Bahn.
aolé
General=Verſammlung der „Charuas
Samſtag den 1. Auguſt 1874, Abends 5 Uhr, wird die ſtatutenmäßig abzuhaltende
Generalverſammlung der Charitas in der Freimaurer=Loge ſtattfinden, wozu
(6645
die Mitglieder derſelben ergebenſt eingeladen werden.
2.
672
Kunſtgenoſſenſchaft.
Gamſtag den 1. Auguſt Versammlung im Darmſtädter Hof.
Berathung über den Antrag von Caſſel in Bezug auf die Albrecht Dürer Stiftung.
Der Vorſtand.
Aa-aggain.
Pgron.
29
MaaaaaoN,
39)
1r.
W44
BAuAIuhusduht AtAi tutiihAAUor
Ex- Vorletztes Concert. 2.N
Saalbau im Daruustadt-
Freitag den 31. Juli 1874.
der durch die Gartenlaube belannten
Tyroſer Goncerk-Hänger-Geſellſchaft
A. RAlkER aus dem Zillerthal.
Mitglieder:
Frl. Indith Einhauser, Sopran. Frl. G. Hathis. Alt. Hr. 8. Schoger
und E. Sens, Tenor I. A. Rainer, Tenor II. J. Opbacher, Bariton und
Zitherſpieler. Jul. Hichelis, Baß. A. Strobl, Jodler.
Entree 24 kr. Kinder 12 kr. - Anfang 8 Uhr
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im großen Saale ſtatt.
(6706
Entree 30 kr.
Familienbillets für 5 Perſonen 1 fl. 30 kr. ſind in der
Muſikalienhand=
lung von Herrn Schorkopf zu haben.
Die gefahrvolle Nacht.
Nach dem Engliſchen von S.
Gortſetzung.)
Ein anderer Umſtand machte mich ohnedies bereitwilliger
ur Theilnahme an dieſer Fahrt in's Grüne, und da er eine
Hauptrolle ſpielt in dem Abenteuer, das ich beſchreiben will, ſo
vid es rathſam ſein, hier davon Erwähnung zu thun. Es war
ämlich der letzte Tag, an dem ich mich noch als Eigenthümer
ines allerliebſten lleinen Segelbootes betrachten konnte, das ich
rit dem Namen „die Wogen getauft hatte. Meinen Klepper,
ine Menge Geräthſchaften hatte ich verkauft, und ebenſo meine
eliebte„Woge, die vom folgenden Tage an einem andern Herrn
ngehören würde. Wer in den letzten fünf Jahren die Inſel
Nauritius gekannt hat, muß nothwendiger Weiſe gehört haben
von der „Wogel, denn ſie ſlach jedes Fahrzeug aus das in ihr
Fahrwaſſer kam. Nur allein der alte „Bucephalus” lonnte in
einigen Beziehungen ſich mit ihr meſſen.
Das war nämlich das Lieblingsboot des erſten Lieutenants,
der nach manchen Verſuchen endlich ein zweckmäßiges Takelwerk
ausſpeculirt hatte. Wenn der Wind gerade auf ſtand, ſo konnte
Bucephalus mich überholen, aber wenn man ſchräg gegen den
Wind halten mußte, ſo überholte ich den Bucephalus wie jedes
andere Boot. Wir konnten indeſſen nie darüber einig werden,
welcher von beiden der beſte Segler an und für ſich ſei,
ob=
wohl wir es an Probefahrten in Wahrheit nicht ſehlen ließen.
So wie ein friſcher Wind blies, konnte man ſicher ſein, die
„Wogen in die See halten zu ſehen und keck unter dem Steven
des Bucephalus herumkreuzen, etwa in der Art einer
herausfor=
dernden Kokette, und der große Nebenbuhler machte ſich bald
M. 143.
1394
kar, um einen Wettlauf zu verſuchen. Es war mir oft propze=1 Ich werde mich nicht ſo ſchlecht dabei anſtellen. Ich hak eil
zeit worden, daß mein ſchlankes und kleines Segelboot mein Sarg l naſſe Jacke gehabt, ehe ich Deine „Woge= ſah. Habe ic 2
werden müſſe, und einmal namentlich war es nicht weit davon, nie erzählt von meinem famoſen Kreuzzug auf dem Cam=Fl ſeſ
als ich nämlich vor einem ſchweren Windſtoß nicht Segel ſtreichen
wollte.
Es geſiel mir, in ſo guter Geſellſchaft noch einmal zum von meiner Geemansfähigkeit. Darf ich fragen, wie oft 1
Abſchied einen Kreuzug mit meinem Fahrzeug zu machen. Ein= einem Tage mit einem Boote umgeſchlagen haſt zu
wendungen wegen Mangel an Proviſion wurden von Hamilton
zurückgewieſen, der ſich reichlich verſehen hatte. Er hatte ganz Pierre durchaus nicht Segel reefen wollte, um Bucephalu
darauf gerechnet, als mein Geſellſchafter in meinem Boote die Wind abzulaufen. Die „Woger ſetzte die Spitze tief i
Reiſe zu machen. Segeln war ſonſt eben nicht ſeine Sache, aber Wellen hinein, er meinte aber, ſie würde die Naſe wieder bel
er hatte einen ſehr vortheilhaften Begriff von meiner nautiſchen was ſie indeſſen nicht that, ohne uns etwas Seewaſſer it d
Geſchicklichkeit und von der Tüchtigkeit des Boots. Er war ein Rachen gejagt zu haben, abgeſehen davon, daß wir ſo lanz a
lieber Kamerad, aber weit angenehmer und nützlicher am Lande dem Kiel reiten mußten, bis man uns zu Hülfe kam, und
(ls auf der See. Wenn Alles einen ebenen Gang hatte, ſetzte hörten viele Leute dazu, um die „Woge= wieder aufzur el
er ſich ganz behaglich zurecht und rauchte ſorglos eine Pfeife; So naß auch die Segel, und wir dazu waren, ſo liefen wir dol
wenn wir aber den Wind fühlten und das Fahrzeug legte ſich ſtolz in den Hofen zurück mit den ſchrecklichſten Racheentur
nur ein bischen auf die Seite, ſo ſah er ſich um, wo ein Brett gegen Bucephalus, der das edle Vertrauen des guten Pierr
oder etwas Holz zu finden ſei als Rettungsmittel im Falle eines 1 Seefähigkeit der „Woge (das allerdings etwas hoch geſch u
Umſchlags. Aus allen dieſen Umſtänden ging hervor, daß mein ſ war) diesmal zu unſerer Demüthigung und zu ſeinem Tri m
Freund etwas Waſſerſcheu war. Bei Alledem war er ein zu= hatte brauchen können. Und es fehlte uns nicht an Nache, en
verläiſiger Mann und namentlich fürchtete ich mich nicht davor, die „Woge= ſchoß eine ganze Woche hindurch in die
See=
wenn er Zeuge einer romantiſchen Epiſode werden ſollte, die m einer Haft, daß Bucephalus und alle die andern nur das
dieſem Falle möglichet weiſe vorkommen konute. Ich hatte ihm ſetzen hatten.”
ſchon manches A enteuer anvertraut und er laghte mich nicht aus,
ſondern half nach wie er konnte.
Es wurde alſo abgemacht, daß wir mit der „Woge noch dalen, wo Segeln mit zu den Unterhaltungen des Aufentu
einmal eine Fahrt anſtellen wollten, um gebührenden Antheil zu ſ gehörten; ich muß jedoch ſagen, daß es damals ein unpaſſ de
nehmen an der Geſellſchaft der Frauen. Es wäre ſchwer genug Vergnügen heißen konnte, denn es war bitter kalt. Wir
flßef=
geweſen, zu beſtimmen, welche Hoffnung mir bei dieſer Gelegen= ab mit der Abſicht, bis nach Ely zu fahren.
heit lächeln ſollte, aber, wenn auch in ganz unbeſtimmter Form
und ohne mir ſelbſt Rechenſchaft geben zu können, es ſchien mir
irgend etwas Gutes in Ausſicht zu ſtehen. Vielleicht war der
Geſichtskreis meines Gemüths aufgehellt worden durch den uner= genheim wiederum, wie früher 1000 fl. für die Armen dem Großh. 5i3
warteten Beſuch meines grillenhaften Freundes, der durch ſeine amte dahier überweiſen laſſen.
Ueberredung und die Nöthigung, welche in ſeinen Vorbereitungen
lag, am meiſten vielleicht durch jenes Aufgebot Virginiens, wenn 5töckig mit 23 Fenſter Front. Wer dieſe Gegend lange nicht beſucht
auch in Maſſe, einiges Leben hineingebracht hatte in das trübe wird ſie faſt nicht wiederkennen, da inzwiſchen auch der Neubau der ll
Morgengemälde meiner Phantaſie. Dieſer Freund war unbedenk= ſchinen=Fabrik und Eiſengießerei vollendet worden iſt, während einige kl. e
lich witziger und vor Allem unterhaltender geweſen, als meine
ſauertöpfiſchen Selbſibetrachtungen. Da ich nun einmal den Vor= führt wurden.
ſchlag angenommen, ſo legte ich mit gutem Wllen und Eifer Mark 20=Markſtuͤcke, 102953620 Mark 10=Markſtücke; an Silbern!
Hand an, um die Vorbereitungen, die ich auch machen mußte, ſo zen: 21,09602 Mark 1Markſtücke, 6 381582 Mark 80 Pf. 20=Pfe
bald thunlich zu Ende zu bringen. Das Wetter war köſtlich und ſtücke; an Nickelmünzen: 3890439 Mark 10 Pf. 10 Pfennig.
glücklicher Weiſe nicht zu heiß. Ein ſanfter Wind hatte ſich er= 92 Pf. 2Pfennigſtuͤcke, 206 392 Mark 8 Pi 1Pfennigſtuͤcke Geſann.
hoben, grade vollkommen geeignet, um uns aus dem Hafen zu ausprägung. an Goldmünzen: 1044300,440 Mark; an Silber
bringen. Die einzige Schwierigkeit lag darin, daß meine bishe= zen: 27491,184 Mark 80 Pf.; an Nickelmünzen: 3235,110 Mark 10
rige Bemannung des Boots, die freilich nur aus dem alten Pierre an Kupfermünzen: 667700 Mark.
und ſeinem Sohne Antoine beſtand, aber mit dem Charakter der wehrverbandes in Butzbach abgehalten. Wie wir vernehmen wir di=
„Wog=”, die ihren eigenen Kopf hatte, vollommen vertraut, hieſige Feuerwehr durch ihren Vertreter, Hrn. Juſtus dort über die ul
am Tage vorher abgelöhnt und zur Stunde bereits am Bord hier geſtellten Antraͤge Bericht erſtatten und zwar 1) über den Stani x,
eines andern kleinen Schiffs war. Beide Männer, mit denen ) Unterſtützungsfrage. 2) Vorlage einer neuen Petition an das Miniſte u,
ich manche halsbrechende Fahrt gemacht, hatten einen traurigen l wehren durch die Eiſenbahn bei telegraphiſcher Hülfeanforderung o,
Abſchied genommen, denn Schiffer und Fahrzeug waren ganz nach auswärts.
ihrem Geſchmack geweſen. Ganz allein konnte ich zu gleicher
Zeit Steuerruder und Segel nicht handhaben, wenigſtens nicht in Frankfurt ſeſigeſtellt. Derjelbe kömmt an die Stelle der ſeitheie
bei einem etwas fleifen Winde, und ich ſchätzte aus guten Grün= ! Bahnhoͤfe und wird aus einem großartigen Hauptgebäude mit zwei Fli h
den die Fähigkeit meines Freundes Hamilton als Gehülfen nicht l beſtehen. Für jede der ſieben einmündenden Bahnen wird ein Perron
ſonderlich. Er ſtellte ſich indeſſen mit ſo gutem Willen zu mei= Doppelgeleiſe geſchaffen. Die Reihenfolge der betreffenden Bahnen
ner Verfügung und das Wetter ließ keine Gelegenheit erwarten, Main=Weſer= Homburger= Main=Neckar Heſſiſche Ludwigs= und zuletz i
um die Schiffekundigkeit auf, irgend eine bedenlliche Probe zu projectirte Rhein=Lahn=Bahn kommen. Für die Lage des Güter=Bahni e,
ſtellen, und ſo konnte ich hoffen, daß er die paar Handgriffe, ſteht der Platz noch nicht genau ſeſt. Die Entfernung deſſelben von
die allenfalls vorkommen würden, leidlich zu Stande bringen Stadt wird jedoch eine erhebliche ſein.
würde. Es war übrigens zum erſten Mal, daß wir Beide allein den definiliven broncesartigen Anſtrich erhalten, welcher ſich ſehr gut
in die See ſtechen ſollten, denn ſo oft er mich auch ſonſt begleitet nimmt. An der Fertigſtellung der 20 Candelaber arbeitet man eifig.
hatte, immer war es nur als Gaſt geweſen.
„Diesmal, Hamilton, mußt Du Deine Ueberfahrt ſelbſt laber hat ſünf durch milchweiße Glas=Glocken geſchloſſene Flammen, ſo
verdienen,; bemertte ich. „Du mußt Segel aufziehen oder das ſich dieſe Brücke durch den Glanz von 100 Gasflammen auszeichnen n
Steuerruder führen, wie es eben kommt.”
„Warum das nicht Lu meinte cr. - „Nur nicht ängſtlich! Perſonen=Verkehr uber dieſelbe ſtatt.
„Nie, Tom!
„Dann kannſt Du natürlicherweiſe keinen Begriff al
„Glücklicher Weiſe nur einmal, und das war damalk
„Ich”
ſagte Hamilton - „bin zweimal ſchon in
Fluth getaucht worden. Ich war auf Beſuch bei Bob in a
(Fortſetzung folgt.)
Mittheilungen aus Stadt und Land.
J. M. die Kaiſerin von Rußland hat bei ihrer Abreiſe vor zu
(D.
— Das neue Lagerhaus in dem nordweſtlichen Stadtlheil
Aeußeren nun faſt vollendet und ein ſtattliches Gebäude 4 und theil
Häuſer abgebrochen und ziemlich umfangreiche Planirungsarbeiten a.
- Bisjetzt ſind im Ganzen gepraͤgt: an Goldmünzen: 843a
344671 Mark 5 Pfennigſtücke; an Kupfermünzen: 461307
Am 30. Auguſt wird die Delegirten=Veiſammlung des Heſſ.
Fe=
in dieſer Angelegenheit. 3) Antrag, betr. die Beförderung von F r=
- Wie der „Frankf. Anzeiger ſchreibt, iſt nun nach Beendigun
Vermeſſungsarbeiten, der Grundplan zum neüen Central=Bahro
in der Weiſe ſtattfinden, daß zuerſt Bebra=Frankfurt, dann Taui⁵
— Der eiſerne Oberbau der neuen Brücke über den Main hat
wird bis zum Samstag nur die eine Seite vollendet ſein. Jeder Ca
Sobald die neue Brücke dem Verkehr übergeben iſt, wird die alte Sach
häuſer Brücke für Fuhrwerk jeder Art geſperrt, und es findet nur
Redaction und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.