Darmstädter Tagblatt 1874


21. Juli 1874

[  ][ ]

Abonnementspreis
1fl. 48 tr jährlich incl. Bringecohn
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Bentellungen enigegengenoc.
men zu 2 ir pro Buaricf iner Poſ=
aufſchiag
und Beſtellgebühr

Frug- und Anzeigeblutt.

dmetute
werden angenommen in Darmſta.
vor der Expedtion Rheinſt ur 2s
in Beſſungen von Friedr. Blöper.
Friedrichsur Nr 7 ſowie auswaͤrts
bor allen ſoliden Annoncen= Erve=
ditionen
:

137. Jahrgaug.

Amlliches Grgau für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreigamts Darmſtadt.

Rl30.

Dienſtag den 2l. Juli

1874

Aus dem Reichs=Geſetzblatt Nr. 20
iſt Nro. 1009) Bekanntmachung, betreffend die Geſchäftsanweiſung für die Verwaltung des Reichs=Invalidenfonds.
Vom 11. Juni 1874;
Aus dem Reichs=Geſetzblatt Nr. 21
iſt MNro. 1011) Bekanntmachung, betreffend das Berbot des Umlaufs der niederländiſchen Halbguldenſtücke, ſowie der öſler=
reichiſchen
und ungariſchen Viertelguldenſtücke. Vom 29. Juni 1874;
m Zul 1874
und Gro. 1012) Bekanntmachung, betreffend die Außerkursſetzung der Zweiguldenſtücke ſüdeutſcher Währung.
vorſchriftsmäßig zu publiciren.


Darmſtadt, am 17. Juli 1874.
Betreffend: Die Wazlen der Gemeinderäthe in den Landgemeinden.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien, mit Ausnahme von Darmſtadt.
Da die Prüfung der Liſten über die Stimmberechtigten und das höchſtbeſteuerte Drittheil der Wählbaren durch die Steuer=
Commiſſariate geraume Zeit in Auſpruch nimmt, ſo ſind, zur Vermeidung einer Colliſion dieſer Prüfung mit den am 1. k. Mts.
beginnenden Steuer=Regulirungs=Arbeiten, dieſe Liſten alsbald den Steuer=Commiſſariaten mitzutheilen, damit deren Prüfung vor
Ablauf d. Mts. der Hauptſache nach vollzogen werden kann.
Wir geben Ihnen daher auf, ſowohl die Liſten der Stimmberechtigten, als des höchſt beſteuerten Drittheils der Wählbaren
baldigſt, ſpäteſtens bis zum 28. d. Mts. an die betreffenden Steuer=Commiſſariate einzuſenden und wie geſchehen, bis zu dieſem
Termine hierher zu berichten.
Küchler.

Bekanutmachung.
Diejenigen Steigeter, welche das in der
Holzverſteigerung vom 26. Juni 1874 in
der ſtädt. Tanne (Küchenmeiſterswäldchen)
erſteigte Holz noch nicht weggefahren haben,
werden hiermit anfgefordert, die Abfuhr
binnen 8 Tagen zu bewerkſtelligen, widrigen=
falls
die geſetzliche Strafe einteitt.
f. Darmſtadt, den 20. Juli 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6414)
Fuchs.
Heugras=Verſteigerung.
Donnerſtag den 23. Juli d. Js.,
Vormittags 8 Uhr,
wird das Heugras von den Gemeinde= Wie=
ſen
auf der Neu=Wieſe von 25 Morgen
loosweiſe an den Meiſtbietenden öffentlich
verfteigert.
Die Zuſammenkunft iſt auf der alten
Roßdörſer Straße zunächſt der Odenwald=
Bahn. Beſſungen, den 17. Juli 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
6316)
Demmel.

Verſteigerungs=Anzeige.

Samſtagz den 25. Juli, Morgens 9 Uhr, ſoll auf der ehe=
maligen
Achen's Mühle auf den Abbruch mit ſofortigem Zu=
ſchlag
zur=Verſteigerung kommen:
Das Wohnhaus, 1350 Meter lang, 750 Meter breit, 2ſtöckig,
wovon das Erdgeſchoß maſſiv aus Stein, der 2. Stock von Fachwerk
ausgeführt iſt. Das Dachwerk iſt noch neu u. mit Ziegeln gedeckt.
Die Bedingungen werden vor der Verſteigerung bekannt gemacht.
Im Auftrag der Direction des botan. Gartens:
6309
Aug. Hug, Architekt.

Klee=Verſteigerung.
Donnerſtag Mittag 2 Uhr lätzt der Un=
terzeichnete
die 2. und 3. Schur Klee auf
ſeinem Grundſtück, Dieburger Straße, circa
3 Morgen, verſteigern.
6415)
M. Maringer.

pa.
Trzr iavutr

6042) Ein noch faſt neuer eiſerner Heerd
iſt billig zu verkaufen. Beſſ. Carlſtraße 51.

Waſſerdichte Unterlagen
ſehr gut und billig, Wachs= u. Ledertücher.
Cocosmatten zum Fabrilpreis.
1382) W. Bchmidt, Schulftraße I.
4542) Ein großer faſt ganz neuer Glas=
ſchrank
, für ein Kurzwaaren=Geſchäft ge=
eignet
, ſteht billig zu verkaufen bei
Wirth A. Werner, Landwehrſtraße.
358

[ ][  ][ ]

1330

. 139.

WUno ſidere, danemde
10
und reelle Hülfe für
2 Schwüchezuſtände.
Durch tauſendfältige Erfahrungen hal
ſſich das bereits in 74 Auflagen erſchie/
nene, alſo in mehr als
W220,000 Eremplaren --l

verbreitetete Buch:
½. Dr. Retau's Gelbſtbewabrung
LMit 2Tpatholog.-anatom. Abbildungen
Pür alle Solche, die in Folge von Aus=
Hchweiſungen leiden, als einzig reeller
Iſichere Hülfe bringender und durchaus
Hiscreter Rathgeber und unſtreitig als
Adas empfehlenswertheſte auf dieſem Ge
bbiete bewährt. Verwechſele man es des=
halb
ja nicht mit Broſchüren ähnlichenz
Titels, die nur die Ausbeutung der
Kranken bezwecken.
Zu beziehen durch jede Buchhandlungh
Aür 1 fl. 45 kr.
[131854)
E
133) Vorhänge=Gallerien,
in Gold und Holz empfiehlt in großer Aus=
wahl
W. Schmidt, Schilſtraße 1.

5814) Ein Haus mit Laden und
Garten, welches der guten Lage halber
ſich zu jedem Geſchäft eignet, iſt zu
verkaufen. Näheres bei der Exp. d. Bl.

teinkohlen
Ruhrer 6
in ganzen Wagenladungen.
Prima Qual. Fettſchrot 44 kr. per
Centner ohne Octroi.
Zahlungsziel 3 Monat:
Bei Abnahme größerer Quantiſäten und
gegen Baarzahlung billiger.
G. Stammler,
Waldſtraße 17.
5812)

4855) Ein ſehr Aln.

gelehenes

Wohnhaus mit Wirth=
ſchafts
=Local
iſt alsbald aus freier Hand zu ver=
kaufer
. Auf Wunſch kann Wirth=
ſchafts
=Inventar mitverkauft werden=H
Nähere Auskunft wird ertheilt Frank=
furterſtraße
Nr. 28 parterre, gegen=
über
der Geibel'ſchen Reſtauration.

6226) 80 Mille Pfälzer Cigarren
labgelagert) ſind abzugeben 8½ fl. gegen
baar bei C. Schade, Schützenſtr. 12.
6224)
Hausverkauf.
Ein neues zweiſtöckiges Wohnhaus mit je
4 Zimmern und Gärtchen iſt für einen
Kaufpreis, welcher über 5pCt. Rente ge=
währt
, abzugeben durch
Nieder=Ramſtädterftir. 44. ſl. von Schauroth.
6249) Beſſunger Kirchſtraße Nr. 5 ſind
3-4 Paar Tauben zu verkaufen.
6104) Täglich friſche Sauerkirſchen
auf dem Schießhaus.
A. Gärtner.

6416)
RoStauratiom HaxhvArte
Vorzügliches Lagerbier

per Glas 4 kr.

Ausverkauh.
Da ich nachſtehende Artikel als: Sommer=Hardſchuhe, gewebte Da=
men
= und Kinderſtrümpfe, Socken, Moireeſchürzen, Corſet's, Nealigse=
und Nachthauben, Herrenkragen, Bruſtetnſäte, baumwoll. Kinder=
Jäckchen, Kinderſchürzen, Vorhangſpitzen ꝛc. in Zukunft nicht mehr führe,
ſo erlaſſe ich dieſelben um den Einkaufspreis.

5739)

BROa
H. W.
AGtmAmN
Kirchſtraße, im Hauſe des Herrn Spengler Rühl.

5714

Darmſtädter Eis=Verkauf.
Beſtellungen auf Euc im Abonnement, das täglich beginnen kann,
wie auch für den Bezug von kleineren Quantitäten bitten bei Hrn. C. C. Micher
Mathildenplatz 19, ſowie im Lager. Heibelbergerſtraße 4, zu machen.
Die Commiſſion der Steinkohlen=Actien=Geſellſchaft.
Beſter
Fußboden=Anſtrich.
Platinmaſſe
in allen beliebten Farben iſt ſtets vorräthig.
Haupt=Depot für das Großherzogthum Heſſen und alleinige Niederlage
in Darmſtadt bei
August Wiemek,
Eliſabethenſtraße 42.
33 6)
6332) Ein Oleander und Garten= 6422) Eine friſche Seudung von Erbſen=,
bank iſt billig zu verkaufen Geiſtberg 1. Bohnen= und Linſenmehl zur Schnell=
Suppenhereitung per Pfund 12 kr., 3 Pfund
6339) Ein dreirädriger Kranken=30 kr., ſowie ächten reinen Cacogna per
Wagen iſt zu verkaufen. Näheres in Pfund 1 fl. 10 kr. empfina und empfiehlt
der Exped. d. Bl.
Georg Liebig Sohn.
Mar.Diz.
Bezzi
Neue grüne Kern
ſind eingetroffen bei
Vermiethungen.

S.
S

L. Bodenhemer.

6417) Die vielgefragte Schwimmbade=
Seife, Veilchen=Abfall=Seife, Gly=
eerin
=, Galle, Benzon=, Schwe=
fel
=, Borax=, ſowie die verſchiedenſten
Toilette=Peifen empfiehlt billigſt
Georg Liebig Sohn.
6418) Ein ſchöner blühender Oleander
iſt Beſſ. Carlſtraße 53 zu verkaufen.
6419) Zu verkaufen ein wohlerhaltener
Porzellanofen. Annaſtr. 6, eine Stiege h.
6420) Mühlſtraße 22 ſind zu haben gute
Steinkohlen per Centner 48 kr., klein=
gemachtes
Tannenholz per Ctr. 48 kr. und
Tannäpfel per Malter 30 kr.
6421) Ein Paar ſchöne Pfauentanben
mit Jungen ſind zu verkaufen.
Annaſtraße Nr. 22.

3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizhart Zinnmer, Küche nebſt Zugehör,
tc au eine ruäigs Familie zu vermiether
und gleich zu Lazieben.
878) Arheilgerſtraße 10 ein Zimmer zu
vermiethen.
2256) Georgſtraße 11 iſt der 3. Stock,
beſtehend aus 3 ineinandergehenden Zim=
mern
, Magdkammer, Küche nebſt Zugehör,
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
1763F Zu vermiethen:
Friedrichſtraße Nr. 38 die zweite und
dritte Etage, beſtehend aus je 6 Zimmern
mit abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Kellern, ſo=
wie
allen ſonſtigen Bequemlichkeiten; ferner
die Manſarde, beſtehend aus 3 Zimmern
nebſt Küche und Keller, welche ſofort bezogen
werden können.
2308) Ein Logis nebſt Werkſtätte im
Hinterbau für ein ruhiges Geſchäft zu ver=
miethen
. Näheres im Laden Ernſt= Ludwig=
ſtraße
Nr. 3.

[ ][  ][ ]

3261) Dieburgerſtraße 60 iſt der
dritte Stock beſtehend aus 4 Zimmer, Küche,
2 Bodenkammern ꝛc. für den Preis von 280 fl.
pro Jahr zu vermiethen und gleich zu be=
Wilhelm Schupp.
ziehen.
3663) In meinem Hauſe, Friedrichſtraß=
Nr. 26, iſt der dritte Stock, beftehend aus
5 Zimmern nebſt allem Zugehör, zu ver
miethen und im Juni zu beziehen.
WilhelmSchäfer.
3698) Obere Hügelſtraße Nr. 26 ſind
Theile des Manſardenſiocks (auch mit =
beln
), veu hergerichtet, zu vermiethen.
4964) In meinem neu erbauten Haus
(Saalbauſtraße) iſt ein geräamiger eleganten
Laden mit vollſtändiger Wohnung, ſowie
ferner die beiden oberen Etagen mit je 5
großen Zimmern, ganz comfortabel eingerich
tet, zu vermiethen und baldigſt zu beziehen
Herm. Schulz
4214) Ein Zimmer mit oder ohne
bel zu vermiethen. Promenadeßraße 13.

4358) In meinem Hauſe in der Kirch=
ſtraße
iſt ein Laden und Logis, ſo=
fort
beziehbar, zu vermiethen.
Emanuel Fuld.
kxxxxrrrzrzrzrxizrrn

4360) Zu vermiethen im Darmſtädten
Hof im weſtlichen Flügel 2 Treppen hoch
2 Zimmer, 2 Cabinet nebſt Küche; ferner
im Erdgeſchoß die bisher von dem Gerichts
Büreau benutzten Räumlichkeiten mit Sepa=
rateingang
von der Grofenſtraße.
4550) Ein möblirtes Zimmer zu ver
miethen. Caſinoſtraße 12.
4547) Ein freundliches Zimmer mit oder
ohne Möbeln Bleichſtraße Nr. 40 zweiter
Stock links.
4697) Friedrichſtraße 20 iſt der 1. St.
mit 6 Zimmern, 3. St. mit 5 Zimmern
und allen Bequemlichkeiten bis Auguſi be=
ziehbar
zu vermiethen.
Zu erfrazen Eliſabethenſtraße Nr. 49.
4750) In einem neuen Hauſe der zweit
Stock für 250 fl., ſowie ein Manſarden.
Logis für 150 fl. auf einem der höchſten
freien ſchön gelegenſten ſüdlichen Punkte
Darmſtadt's auf ſogleich zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Ludwigſtr. 86.
Daſelbſt auch 3 kleinere Zimmer im erſten
Stock zu vermiethen.
4882) Ein großes u. zwei kleine Zimmer
möblirt zu vermiethen und gleich beziehbar.
Schloßgraben Nr. 1.

A 139.
5374) Mathildenplatz Nr. 7 iſt der
mittlere Stock im Vorderbau, enthaltend
6½ große Zimmer, 2 Magdkammern, Küche
und Keller, Waſchküche, ſowie abgeſchloſſe=
nen
Vorplatz nebſt Garten und Bleichplatz,
zu vermiethen. Näheres bei M. B. Mayer,
dem Hauptzollamt gegenüber.
5472
Cofort
oder bis 1. September Wienerſtraße 9
die bel Etage, 4 Zimmer mit allem Zu=
bezör
, zu vermiethen.
5650) Ein hübſch möhlirtes Zim=
mer
zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 28.
5555) Alexanderſtraße Nr. 13 iſt der
1. Stock. beſtehend in 4 Zimmern, Küche,
Keller, Bodenkammer, Magdſtube u. Mitge=
brauch
der Waſchküche zu vermiethen und
den 1. September zu beziehen.
C7
aus 5 Zimmerr
8 Wohnung mit Zubehör be
ſtehenb, zu vermiethen. Auch können nock
2 Zimmer beigegeben werden. Victoriaſtr 46.
PlAaariauiazes
5632) 2 fein möblirte Zimmer zu

1331

W
5815) Rheinſtraße Nr 23 iſt die bel 4
Etage, beſiehend aus 6 Piecen, Küche,
Magdſtube, Bodenkammer und allen
Bequemlichkeiten, ſowie Antheil am
Garteu, an eine ruhige Familie zu ver=
miethen
und vom 1. Oct. an zu beziehen.

vermiethen 51. Stock). Ludwigſtr. 4.

d
ElAlAihaiaataraiene
G1.
B 5119) Eins ſchöne Wohnung von 6

2 4 Zimmern im 2. Stock iſt in der
G
H Wienerſtraße Nr. 13 bei J. Fricker,
E ver 1. September zu vermiethen

5124) Möblirtes gimmer zu vermiethen,
gleich beziehbar. Waldſtraße 2, 2 Stieg hoch.
5142) Zu vermiethen.
Stallung für 3 Pferde mit Burſchenzim=
mer
ꝛc. Eliſabethenſtraße I.

5633) Die Manſarde meines Hauſes
iſit zu vermiethen.
J. Jacobi, Schloſſermeiſter

Schützenſtraße 21.
5678) Ein freundliches Manſarden=Logis,
beſtehend aus 5 Piecen und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten, an eine ſtille Familie zu
vermiethen. Verlängerte Heinrichſtraße 10.
5695) Magdalenenſtraße Nr. 12 iſt eit
kleines Logis im Hinterhaus zu vermiethen.
Am liebſten an eine einzelne Perſon.
5742) Ein für ſich abgeſchloſſenes Logis,
Stube, Kammer, Küche, Keller, Parterre,
ſogleich zu beziehen. Hohler=Weg Nr. 1I.
5743) Zwei für ſich abgeſchioſſene freund=
liche
Stübchen gleich zu beziehen.
Hohler=Weg Nr. 11.
5746) Mehrere kleine Logis, ſowie ein
Zimmer mit oder ohne Möbel u. mehrere
Schlafſtellen für ledige Herren mit Kaffee
ſogleich beziehbar. Schwanenſtraße 35.
5749) Bleichſtraße 40 im Seitenbau ein
hübſches Logis nebſt allen Bequemlichkelten
zu vermiethen und ſofort zu beziehen
5818) Rheinſraße Nr. 8.
zwei freundliche Wohnungen mit allem Zu=
behör
im Border= u. Hinterhauſe zu verm.
5820) Beſſunger Carlsſtraße Nr. 60 iſt
ein kleines Logis gleich beziehbar zu ver=
miethen
.
5821) Herdweegſtraße 17 iſt der untere
Stock, beſtehend in 3 Zimmern, Kabinet
Küche, Keller und allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen. Preis 145 fl.
5871) Zu vermiethen:
Ein großes Zimmer, ſolide möblirt, an
einen anſtändigen Herrn. Preis per Mona=
6 fl. Näheres in der Exp. d. Bl.
5873) Ernſt=Ludwigſtraße 15, 3 Trepper
hoch, 2 ſchön möhlirte Zimmer zu verm.

5374) Zu vermiethen ein Zimmer mit
oder ohne Möbel. Bleichſtraße 27.
Zu erfragen im Laden.
5878) Dieburgerſtraße 19 ein möblirtes
Zimmer Parterre.
5902) Ein Zimmer mit oder ohne =
bel
ſogleich zu vermiethen.
J. Zimmer, Hofmetzger,
gegenüber der Infanterie=Caſerne.
5965) Der 2. Stock meines neuen Hauſes,
Eck der Wiener= und Soderſtraße Nr. 56,
5 Zimner enthaltend, nebſt Glasabſchluß
und allen Bequemlichkeiten, ſowie eine Man=
ſardenwohnung
mit 3 Zimmern nebſt Küche
u. ſ. w. ſind zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen.
Deh n.
5971) Ein ſchön möbl. Zimmer zu ver=
miethen
Beſſunger Carlsſtraße 3 parterre.
5977) Beſſunger Carlsſraße 14 die Man=
ſarde
des Vorderhauſes ſogleich beziehbar
vermiethen.
Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 14
iſt der 2. Stock, beſiehend aus 5 Zimmer,
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz, Boden= u.
Magdkammer, Keller ꝛc., per 1. October
oder auch ſchon früher zu vermiethen.
6002)
Carl Müller, Jäwelier.
6046) Beſſunger Sandſtraße Nr. 12 iſt
ein freundliches Logis zu vermiethen.
6048) Heinheimerſtraße Nr. 50 iſt die
Manſarde zu vermiethen und vom 16. Juli
an beziehbar.
6050) Gandſtraße 24 Stall für
2 Pferde mit Fourageboden und Burſchen=
zimmer
vom 1. September an beziehbar.
6088) Promenadeſtraße 64
der mittlere Stock den 1. October zu be
ziehen.
H Röth.
6090) Caſinoſtraße 26 iſt der mitt=
lere
Stock, neu hergerichtet, ſofort zu beziehen
Daſelbſt auch eine ſchöne Manſarde=
Wohnung Anfang October zu beziehen.
6154) In meinem neu erbauten Haus,
Kiesſtraße 13, iſt der 1. u. 2. Stock, be=
ſtehend
aus 3 Zimmern, Küche, Glasabſchluß
und allem Zubehör, zu vermiethen und ſo=
gleich
zu beziehen

Heinrich Kaus Wtwe., Oeconom.
6166) In dem Eckhauſe, Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
23, die Manſarde mit drei
Piecen und Zubehör. Näheres Hochſtraße 2.
We. Beſt L.
6175) Beſſunger Heidelbergerſtraße 89
iſt der 2. Stock mit allem Zugehör zu verm.
6176)
Zu vermiethen.
Die Parterrewohnung, Blumenthalſtr. 63,
(Schneidmühle) zum alsbaldigen Bezug.
Zu erfragen Kirchſtraße 4.
6179) Heinheimerſtraße 35 im neuer=
bauten
Haus iſt der 2. und 3. Stock und
ein Logis im Seitenbau zu vermiethen.
Näheres Nr. 33.

[ ][  ][ ]

1332
EuAz
6044) Bleichſtraße 5 die bel Etage, vier
Zimmer mit Zubehaͤr, zu vermiethen.
Zu erfragen Parterre.
Ca
Emau
Ausſicht auf die Straße.
6230) Eine groze Werkſtätte mit oder 2) GroßeMagazinräumemit
ohne Wohnung zu vermiethen. Bleichſtr. 27.
6231) Gardiſtenſtraße Nr. 31 ein Logis
zu vermiethen.
6234) Eliſabethenſtraße 26
ein ſchönes Logis von 7 Zimmern, Küche,
abgeſchloſſenem Vorplatz wie ſonſtige Be=
quemlichkeiten
zu vermiethen.
Daſelbſt Zimmer und Kabinet möblirt
zu vermiethen.
6285) Gartenſtraße 13 ſind 2 kleine
Logis zu vermitthen und gleich zu beziehen.
6286) Beſſunger Ludwigſlraße Nr. 3 iſt
ein Logis zu vermiethen.
6287) Neugaſſe 2 ein kleines Manſarde=
Logis zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Näheres Waldſtraße 35 bei A. Deutſch.
6301) Ein klelnes Logis zu vermiethen.
Arhellgerſtraße Nr. 37.
6343) Die Manſarde=Wohnung von
2 großen und 3 kleineren Zimmern, ſowi=
Keller, Hofraum und ſonſt allen Bequem=
lichkelten
auf Anfangs October zu vermiethen.
Joſeph Bauer, Mauerſtraße.
6345) Beſſunger Fandſtraße Nr. 28 iſt
ein Logis zu vermiethen.
Vvvvvur.
LAAAnAxzxxzxry
FoeLs.
6361) Dieburgerſtraße 8 eine ſchöne
8
de neu hergerichtete Parterre Wohnung d=
Nvon 5, auf Verlangen auch 6-7 d0
1 Stubenu Zubehör. alsbald beziehbar. ds

R 130.

Trxxzxz.

TTXTTTT.

6377) Athelminenſtraße Nr. 2a ein=
Manſarde, Zimmer mit 2 Cabinetten, Kücheꝛc.
bis 14. October ober auch früher zu ver=
miethen
. Preis fl. 85. Carl Hornmann
r rzu-pr.
Nevr-
8
D.
6373) Zwei große Zimmer, parterre,
G ſind zum Aufbewahren von Möbeln,
4H
9 Büchern u. dgl. ſofort zu vermiethen.
4
5 Näheres in der Exp. d. Bl.
4
M4l0
D

84) Dere Annaſtraße 6 vier
Zimmer, Cabinet, Küche unter Glasabſchluß,
Bodenkammer, Keller, Waſchküche, Holz=
ſchuppen
ꝛc. Anfang October zu vermiethen.
6424) In meinem neuen Hauſe, Alice=
ſtraße
Nr. 17, iſt die bel Etage, beſtehend
aus 7 großen Zimmern, Salon,
Speiſezimmer u. ſ. w. ſehr elegant
eingerichtet, Gas= u. Waſſer=Leitung, Küche,
Speiſekammer, Badezimmer, (arten=Antheil,
Trockenboden u. ſ. w., zu vermiethen.
C. Friedrich Mohr.
6425) Ein möbl Zimmer zu vermiethen

6429) Eliſabethenſtraße 36 iſt
am 1. October d. J. ander=
weitig
zu vermiethen:
6072) Ein Logis Magdalenenſtraße 6. 1) Ein Laden mit Comptoir.
Keller und Speicher im
Seitenbau.
3) Im Vorderhaus ein klei=
nes
Logis, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche und
allem Zubehör.
Ph. Schmitt.
6430) Zwei ſchön möblirte Zimmer,
Wohn= u. Schlafzimmer, ſind zu vermiethen
und ſofort zu beziehen. Bleichſtraße 28.
.
C.
Vermiſchte Nachrichten.
6431) Das angeblich abhanden gekom=
mene
Einlagebüchlein Nr. 21313 der hieſigen
Sparkaſſe wird als ungültig betrachtet, wenn
e8 innerhalb 8 Wochen von heute an bei
der Kaſſe nicht vorgezeigt wird.
Dar nſtadt, den 18. Juli 1874.
Der Verwaltungsrath der Sparkaſſe.
2819) Auf meinem Comptoir wird dem=
nüchſt
eine Stelle für einen Lehrling oder
Volontär offen.
C. F. Kemmler.
2878) In meinem Papier=u. Schreib=
Materlalien=Geſchäft iſt für eine tritt geſucht. Franco=Offerten sub Chiffre
mit den nöthigen Vorkenntniſſen verſehenen
jungen Mann eine Lehrlingsſtelle offen.
C. C. Eeber, Mathildenplatz. furt a. M.
5609) Ein braves Hausmädchen ge=
ſucht
. Markt Nr. 4 im eiſten Stock.
4777) Eine feine Lebens= und Feuer=
Offerten nimmt die Exped. entgegen. F. L. an die Exp. erbeten.

6239) Die Rechen= u. Schreibſtunde des
Hrn. Reallehrers Hickler, an welcher ich ſchon
während deſſen Lebzeit thätig war, iſt nun=
mehr
ganz in meine Hände übergegangen,
wird aber in derſelben Weiſe fortgeführt.
Zugleich wird bemerkt, duß noch einige
Schüler und Schültrinnen Aufnahme finden
können. Faayser. Ludwigsplatz 5.
Meine
6395
Bade- & Sohumm-Anstalt
halte zur geneigten Benutzung beſtens em=
pfohlen
. Die Heſſ. Ludwigsbahn gewährt
bei Abnahme von 10 einfachen Fahr=(Lade.)
Billets freie Rückfahrt.
Gernsheim a. Rh. Hochachtungscoll
Geh. Nugeh.

.

Kapitalien
ſind auf Hypotheken von kleinen und grö=
ßeren
Beträgen auszulelhen. Zu erfragen
Steinſtraße Nr. 6, Parterre.
S.

D.=
SAOCRUUIe
Ein leiſtungsfahiges Frankfurter Colo=
nialwaaren
en gros Haus ſucht für hieſigen
Platz einen mit der Kundſchaft durchaus

5540) 00 ual lah 2n riener Nler.
Hund verlaufen. Der ehrliche Be=
ſitzer
dieſes wird gebeten denſelben
gegen gute Belohnung Karlsſtraße 51
abzugeben, auch wird vor Ankauf
gewarnt.

6399)
Modisee.
Iu einem feinen Putzgeſchäfte Heidel=
berg's
findet eine tüchtige erſte Arbeiterin
dauernde angenehme Stellung. Nähere
Auskunft ertheilt die
Schönfärberei J. F. Böhler hier.
S

8 Cur -ublhte.
aus achtbarer Familie wird in eine feine
Conditorel Frankfurt's zum ſofortigen Ein=
FEEf5 befördert die Annoncen=Expedition
von Rudolf Honse in Vranke-
6258) Ein durch geraͤumige Lokalitäten
zu einem Geſchäftshaus ſich eignendes Haus
mit größerem Yarten, in der Nähe der
Bahnhöfe, oder der Station Roſenhöhe, wird
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eulichen
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nen im beften Lebensalter befindlichen/
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ermögen wird nicht reflectirt; dagegen auf
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ſchrift
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xp. d. Bl.
6436a

.129.
6437) Letzten Mittwoch Abend wurde
vom heiligen Kreuz durch die Mühlſtraße
ein in einem Rlemen geſchnalltes ſchwarzes
Chäwlchen verloren. Man bittet den red=
lichen
Finder es gegen gute Belohnung in d.
Expedition dieſes Blattes abzugeben.
6438) Ein Kinderfliefelchen gefunden.
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 16
6439)
Dankſagung.
Allen Freunden, Verwandten, ſowie der
Turner=Feuerwehr, den Arbeitern aus der
Central-Werlſtätte des Main=Reckar= Bahn=
hofs
, den Mitgliedern des Seibel'ſchen
Kranken=Vereins, der Muſik des Gr. Heſſ.
1. (Dragoner=Regiments und allen Den=
jenigen
, welche meinem ſeel. Manne Jakob
Grieſer bei ſeinem langen und ſchweren
Krankenlager ſo viele Theilnahme bewieſen
ute Abkunft, gute Gemüthsanlagen, feineſ und ihn zu ſeiner Ruheſtätte begleiteten,
unſeren herzlichſten Dank.
Beſſungen, den 18. Juli 1874.
Jakob Grieſer Wittwe,
Mutter, Bruder und
Schwiegermutter.

1333
6440) Ein junges Mädchen mit den
beſten Zeugniſſen, welches ſchon lüngere
Zett als fetnes Hausmädchen conditionirte,
wünſcht in gleicher Eigenſchaft Stelle.
Näheres bei Bertha Neßling, Louiſenſtr. 30.
6441) Sonntag Nachmittag verlor ein
armes Dienſtmädchen in der Eliſabethenſtraße
ſeinen Fünfguldenſchein. Der redliche Finder
wird gebeten, denſelben gegen Belohnung
auf der Expeditton d. Bl. abzugeben.
vrDe
L.

Chendo- ahn Züs; Nach
Frank=
furl
Nach
Heidel=
bers
Nach
Mainz Nach
Aſchaf
enburg. Nach Nach
Worms Erbach P5.25 6.45 15.30 46. 20 6.40 650 5.40 48.50 7.5. 9.40 9.35 7.50 9. 30 9.15 910 8.41 11.15 12.11 11. 7 11.3 12.- 1145 r1.55 2. 6 2147 255 255 3.30. Z.- 3.25 253 5.35 5.30 445 5.30 14.48 5.30 8. 8 8.10 16.- 6.15 7.15 8.15 710 9.15 9.15 49.50 10.- 950 10. -

pC. Ge.

Aus dem Leben eines Thunichtgut.
Von Ferdinand Dieffenbach in Darmſtadt.
(Schluß.)
Er berief die Senioren der Corporationen zu ſich und ſchlug
hnen vor, man wolle die academiſchen Privilegien erweitern,
venn ſie ihre Commilitonen veranlaſſen wollten, von ihrer Be=
hwerde
abzuſtehen. Die Senioren waren das von Herzen zu=
rieden
, denn lernen wollten ſie ja nichts; es galt ihnen nur da=
um
, ein floftes Studentenleben zu führen, die Philiſter zu är=
gern
ond Roheiten zu verüben. Es gelang ihnen, ihre Commi=
litionen
umzuftimmen und als folgendes Publicandum am ſchwar=
zen
Brett erſchien, wurde es mit Jubel begrüßt:
Wir Cancellarius, Prorector, Director und übrige Pro=
feſſores
der Univerſität zu Schilda.
Auf Allergnädigſten Spezialbefehl Seiner Durchlaucht, un=
ſeres
Allergnädigſten Herrn, machen wir ſämmtlichen unſeren
Studioſis aller Facultäten hiermit bekannt, wie höchſtgedachte
Se. hochfürſtliche Durchlaucht allergnädigſt geruht haben, den
Fleiß und die gute und anſtändige Aufführung unſerer Studlo=
ſorum
, als von welchen Sie vorzüglich durch die hieſigen Herren
Profeſſores Theologiae et Philoſophiae ſind benachrichtigt worden,
landesväterlichſt zu belohnen und den Studioſis des Hauptſtudit
zu Schilda folgende ehrenvolle Privilegia und Immunitäten zu
ertheilen, deren Inhalt wir jetzo durch dieſen öffentlichen Brief
bekanrt machen ſollen. Demnach ſollen
1. Die Studioſt allein das Recht haben, mit brennender
Tabakspfelfe bei Tag und Nacht auf der Straße zu gehen, wo
ſie auch wollen, auch ſoll es ihnen frei ſtehen, wenn ſie etwa
einen Bürger oder Handwerksburſchen mit einer Tabakspfeife er=
tappen
ſollten, dieſelbe gleich zu confieciren.
2. Sollen die Studioſi das Recht haben, den breiten Stein*)
für ſich zu behaupten und Jeden, er ſei auch wer er wolle, (die
Proſeſſores ausgenommen), wenn er nicht gleich ausweicht, und
ſollte es ein Mühleſel ſein, weit wegzuſchuppen.
3. Sollen die Studioſi allein befugt ſein, nach elf Uhr
Abends die Kneipen und Wirthshäuſer zu beſuchen, und nach
dieſer Zeit, alles was bürgerlich iſt, heraus zu ſchmeißen, weil
7) Den breiten Stein nannte man in Halle ein breites Trottoir,
welches ſich inmitten der Hauptſtraße befand.

letztere der Polizei unterworfen ſind. Aber kein Häſcher ſoll ſich
über Eingriffe in ſein Amt beſchweren können.
4. Das Schreien und Gröhlen auf der Straße, das Klat=
ſchen
mit der Hetzpeitſche - der Schweinhirt mag ausgetrieben
haben oder nicht, das Galoppiren und dergleichen ſoll von nun
an ausſchließlich Recht der Studenten ſein.
5. Wer von den Studioſis einem honetten Mädchen, einer
Dame, oder ſonſt Jemanden von Stand begegnet, denen weicht
er nach poſ. 2 nicht aus und darf ſie anklotzen, ſo barſch als
ein Dorfjunker oder Fähndrich.
6. Auf jedem Ball hat der Student die Vorhand und darf
auch da um guten Ton, Delikateſſe und was ſonſt Lebensart und
gute Sitte heißt, ſich nicht ängſtlich kümmern.
7. Wenn Jemand wegen Schulden belangt wird, ſoll die
mitior ihm zu Statten kommen, vocausgeſetzt, daß er das Pro=
feſſorenhonorar
entrichtet hat.
Dieſe obenſtehende Privilegia haben Se. Durchlaucht unſer
allergnädigſter Herr ſelbſt genehmigt, und zu confirmiren geruht.
Wir aber werden nicht ermangeln, obengedachtem allergnädigſten
Spezialbefehl und Willen ſeiner Durchlaucht nachzuleben, und
unſere Studioſis in den ihnen allergnädigſt zugeſtandenen Privi=
legiis
zu ſchützen und zu mainteniren, wobei wir noch verſichern,
daß denen ihnen ſchon zuſtehenden Juribus, z. B. zu commer=
firen
, den Papſt zu machen*) u. ſ. w. durch dieſe neue Jura
conceſſa keineswegs derogirt werden ſollen.
Gegeben zu Schilda in senatu academioo.
Solcher köſtlichen Sathren auf die academiſche Freiheit ſind
in dem Buche noch zahlreiche enthalten. Ste würden ihrem Ver=
faſſer
mehr Ehre gemacht haben, wenn er es hälte über ſich ge=
winnen
können, dem burſchikoſen Leben, das er ſelbſt ſo beißend
verſpottete, zu entſagen. Obwohl er bei ſeiner Wiederkehr nach
1) Den Papſt machen nannte man eine, auch in Goethes Fauſt
erwähnte, ſchändliche akademiſche Sitte, welcher auch Goethe in ſeiner
Kellerſcene in Fauſt gedenkt. Sie ſtammt aus dem dreißigjährigen Kriege
und war eine Perſiflage des Papſtes, wie er urbi et orbi den Segen
ſpendet. Verjenige, welcher den Papſt machte, wurde auf einen Tiſch ge=
ſetzt
und in ein großes Leintuch gehullt. Unter dieſes Leintuch blieſen
ſeine Cardinäle den Tabaksqualm und der Papſt ſang als Segensſpendung
ein lateiniſches Lied ſchmutzigen Inhalts. Auf jeden der zehn Verſe ant=
worteten
die Cardinäle und ſchenkten ihm ein Glas Bier oder Brannt=
wein
ein, te nachdem man in einem dieſer Getränke commerfirte. Es hiel
es ſelten einer bis zum zehnten Verſe aus.
359

[ ][  ]

1334
Halle keine der früheren extravganten Streiche ausführte, ſo blieb
ihm doch immer ein gewiſſes ungeſchlachtes Weſen und eine ge=
wiſſe
Scandalſucht anhaften, welche ihm die beſſern Elemente der
Geſellſchaft vollfländig entfremdete. Auch vermied er abſichtlich
die ſogenannte feinere Geſellſchaft, eln in ihm wohnendes fal=
ſches
Ehrgefühl ließ ihn die gewöhnlichen Höflichkeitsformen,
welche man den durch ihre geſellige Stellung hervorragenden Per=
ſönlichkeiten
gegenüber beobachtet, als Wohldienerei und Schmei=
chelei
erſcheinen, ſo daß er ſich nur ſelten die Freundſchaft derer
erwarb, an deren Unterflützung ihm gelegen ſein mußte.
Von Laukhard beſitze ich einen nicht unintereſſanten Auto=
graph
. Es iſt ein Stammbuchblatt, datirt Gießen, den 13. Ja=
nuar
1814, das ich in meines Valers Studenten=Album vorfand.
Es enthält einen Spruch des Juvenal: Sperne voluptas, nocet ) Schafzucht in Deutſchland. Reue Genoſſenſchaftskäſerei in Binningen,
emta dolore voluptas. Fliehe die Wolluſt, denn du bereuſt
das mit Schmerz erkaufte Vergnügen, ein Gpruch von dem
man überzeugt iſt, daß er dem Schreiber von Herzen kan, wenn
man Laukhards eigene Lebensbeſchreibung geleſen hat. In Gießen
war er noch lange nach ſeinem Tode berühmt und berüchtigt.
Eine bedenkliche Ecke hieß noch nach Jahrzehnten: Am Sau=
Laukhard."
Seine letzten Jahre verleble er, wie bemerkt, zu Kreuznach
als Privatlehrer, wo er auch an dem dortigen Gymnaſium Un=
terricht
ertheilte. Ein damaliger Augenzeuge verſicherte mir, daß
er, obwohl durch den Branntwein ſtark zurückgekommen, was ſich
durch ſein verwahrloſtes und unappetitliches Aeußere zu erkennen
gab, doch auch dort eine große geiſtige Friſche und Regſamkelt
verrathen haben ſoll und ein geſuchter Geſellſchafter war.
Aus der Zeit ſeines Kreuznacher Aufenthalts ſtammt auch
ſein Drama: Franz von Sickingen, welches ich zzwar bis
jetzt noch nicht geleſen habe, das aber nach der Ausſage anderer
großes Talent verrathen ſoll.
Sein Charakter war in einer für ihn unglückſeligen Weiſe
zuſammengeſetzt; es mangelten ihm, der überhaupt in ſeinem
ganzen Leben kein ernſthafter Menſch war, ernſte moraliſche
Grundſätze und die Feſtigkeit religiöſer und politiſcher Ueberzeu=
gungen
. Als angehender Student der Theologie will er katholiſch
werden und als Candidat gründet er einen Deiſtenclub und be=
weiſt
in demſelben die Nichtigkeit und Unhaltbarkeit der chriſt=
lichen
Lehre. Als Soldat vor Landau ſympathiſirt er mit den
Patrioten, verſucht es aber dennoch, ſeinen alten Freund Dentzel
zum Treubruch zu verleiten!
Auch in der Gegenwart würde Laukhard in moraliſcher Hin=
ſicht
ſich ſchwerlich zu einem Muſter herangebildet haben. Allein
jo viel wir auch ſeinem Charakter zur Laſt legen mögen, ſo er=
ſcheint
er uns doch zum großen Theil als ein Opfer der ſitt=
lichen
Zerfahrenheit des vorigen Jahrhunderts und ſeiner ſocialen
Einrichtungen, dieſes Jahrhunderts, das man ſo gerne das Jahr=
hundert
der Aufklärung nennt, an deſſen Aufklärung die große
Maſſe des Volkes jedoch nur geringen Antheil hatte. Heute,
wo man bereits durch die erſte Jugenderziehung im Kindesalter,
der in moraliſcher Hinſicht wichtigſten Entwickelungsperiobe des
Menſchen, eine tüchtige ſittliche Grundlage zu legen beſtrebt iſt,
wo die Sitten aller Klaſſen der Geſellſchaft beſſer geworden ſind,
wo in der großen Mehrheit der Bevölkerung ein lebendiges po=
litiſches
und religiöſes Bewußtſein erwacht iſt, wo unſer ganzes
offentliches Leben überzeugungstreue und charakterfeſte Männer
heranzuziehen ſucht, wäre es auch gelungen, ſeine beſſeren An=
lagen
in höherem Maße zu wecken In keinem Falle aber würde
er uns das Schauſpiel eines Mannes geboten haben, der trotz
vielfacher Beſähigung, reicher Kenntniſſe und mannichfacher ge=
winnender
Eigenſchaften mit der bürgerlichen Geſellſchaft fort=
daaernd
im Kriege lebt und ſogar Mühe hat, ſich ſeinen Unter
halt zu erwerben.
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Juli. J. M. die Kaiſerin von Rußland reiſt
mit Gefolge Mittwoch Nachmittag von Jugenheim ab.
Dem Vernehmen nach hat der Ausſchuß der 1. Kammer bezüglich
des Antrags Goldmann, Aufhebung des Octroi betr., Verwerfung
beantragt.
Die 2. Kammer wird wahrſcheinlich im Lauſe des nächſten Monats

E 139.
noch einmal zuſammentreten und hofft man, daß endlich auch die Th
terfrage ihre Erledigung findet, ehe die in der Ruine angefiedel
Sperlinge u. dgl. eine hiſtoriſche Berechtigung nachweiſen lönnen.
Die Schwurgerichtsſitzungen für das 4. Quartal 1
beginnen Montag den 5. October unter dem Präſidium des Hofgerid
rath Köhler, als deſſen Stellvertreter Hofgerichtsrath Boͤtticher bezeich
wurde.
Die landwirthſchafliche Zeitſchriſt für das Großherzogthum He
hat folgenden Inhalt: Bekanntmachungen: Den Unterrichts=Curſus
Volksſchullehrer betr.
Die Ausſchußſitzung des landw. Vereins
Oberheſſen betr. Auſatze: Die landw. Vereine und ihre Aufgabe.-
Dampfbodencultur. Aus dem Reich: Berlin. (ericht über den Ha
mit Zucht= und Zugvieh.) Verſchiedene Mittheilungen: Der Chlorkalk
Mittel gegen Mauſefraß Ueber die bisher ungekannten Vorgange bei
Veredeln der Bäume. Landwirthſchaftliche Lehranſtalt Hildesheim. M
transport per Eiſenbahn. Dauer der Keimzeit. Milzbrand. Ueber
den. Auſtraliſches Fleiſch.
Nach ergangener höherer Verfügung heißt das ſeitherige Löf/
güßchen nunmehr Löffelgaſſe= und ſoll der ſeitherige Soderwegk
tig die Bezeichnung führen und zwar die Strecke von der Mühlſtraße
Stiftsſtraße Soderſtraße; und die Strecke von der Stiftsſtlaße bis
den großen Woog: Coderweg.
Auf der Tagesordnung für die kommende Gemeinderathsſitz
ſteht ein Vortrag des Herrn Oberſt Becker über das Ergebniß:
neueſten Bohrungen, die dem Vernehmen nach ein günſtiges Reſu
geliefert haben.
Für die nächſte Woche ſteht die Offenlage der Wahlliſten zur K
chenvorſtandswahl in Ausſicht.
Von Seiten der hieſigen Bürgermeiſterei iſt Namens der St
vom 16. d. M. eine Beglückwünſchungsadreſſe an den Rei=
kanzler
Fürſt Bismarck nach Kiſſingen abgegangen.
In der Nacht vom Samſtag auf Conntag brach im Hotel W.
endhalle in Frankfurt Feuer aus und brannte der Dächſtuhl zum 9r
ten Theil ab.
In Folge der Hitze der letzten Wochen kommt eben mehrſe
Diarrhoe mit Erbrechen, ſowie auch Typhusfalle vor.
Vom Preisgericht wurde einſtimmig unter den ausgeſtell
Modellen zum Landesdenkmal dem Modell Nr. 16 mit dem Mot
1870-1871 leine Victoria, dem Sieger und dem Gefallenen, Kränze d.
reichend) der 1. Preis zuerkannt und daſſelbe ebenfalls einſtimmig von d
Central=Comite zur Ausſührung beſtimmt. Der Einſender des Mode,
iſt Bildhauer Auguſt Herzig in Dresden.
(Eingeſandt.) Es wäre ſehr erwünſcht, wenn ſich in dem 8½
menthalviertel ein Bücker niederließe. Die Frühſtückswecke und
Brod werden ſehr unregelmäßig ausgetragen und dürſte ein geeigne
Unternehmer, der am Landwehrweg und anderwärts leicht ein Local find
würde, auf eine zahlreiche und ſolide Kundſchaft rechnen.
Die Nachricht im Darmſtadter Tagblatt von Freitag, 17. J.
1874, daß das von dem hieſigen Handelsverein angeregte und ſubvent
nirte ſ. g. 48r Comite für die Stadtveroroneten=Wahlen ſich:
den Velegirten der am 6 Juli im Saalbau verſammelten Wähler v=
eimigt
habe, iſt etwas verfrüht. Bei Verhandlung der beiderſeitigen De
girten ergab ſich zwar vollſtuͤndige Uebereinſtimmung darüber, daß
Stadtverordneten ohne Rückſicht auf Confeſſions=, Berufs= und Stand=
unterſchiede
und auf politiſche Parteiſchattirungen innerhalb der Anhäng
der jetzigen Verfaſſung von Reich und Land, ſowie ohne Rückſicht auf
- den Stadtverordneten ſelbſt frei zu belaſſende - Wahl von Bürg=
meiſter
und Beigeordneten zu wählen ſeien. Dagegen ſchien den Delegirt,
der im Saalbau verſammelten Wähler bedenklich, ſofort ſchon jetzt d=
Handelsvereins=Comite auf Grund einer rein einſeitigen Coo
lation deſſelben beizutreten. Es ſchien ihnen nah näherer Erwäqu
auch geeigneier, erſt die Feſtſtellung der Wahlbezirke der Stadt, ſowie ¼
Liſten der Stimmfähigen und Wählbaren abzuwarten, weil dann erſt ſ.
die zweckmäßigſte Einrichtung und Thätigkeit vom Wahlcomite beſtimm
läßt. Hiernach haben die Delegirten der Saalbau=Verſammlung vorer
die Cooptation zum Handelsvereins=Comite abgelehnt, damit aber keine
wegs eine ſpätere Vereinigung zurückgewieſen, Uber welche fie ſich demnäd
nach Feſtſtellung jener Grundlagen mit einer großeren Zahl gleichgeſinnt
Wähler zu berathen gedenken.
Bei der Ankunſt des Reichskanzlers Fürſten Bismarck in Kiſſing
befand ſichk unter dem anweſenden Püblikum auch der Hutfabritant S
welcher ſofort die Bemerkung machte, daß der Filzhut Bismarcks in hohe
Grade deſect und abgegriffen ausſah, was übrigens vorher auch ſchon v=
Anderen aber ohne die noͤthigen Conſequenzen bemerkt worden war. He
S. begab ſich ſo bald als möglich zu dem Kammerdiener des Fürſten,e
klärte den Zweck ſeines Beſuchs, ließ ſich den fraglichen Filzhut vorzeige
nahm das Maß und ordnete ſofort das Nothige an. Einige Tage na
dem Attentate krafen 7 prachtvolle Filzhüte ein, für Jagd, Geſellſchäft, zu
Reiten geeignet, hohe und niedere, mit ſchmalem und breitem Rande un
wurden ſogleich an den Fürſten abgeſandt. Derſelbe, in beſonders gute
Laune, ließ die Ueberbringerin, eine alte Dienerin der Familie S., ei=
treten
, probirte den erſten Hut und fand ihn wie alle ubrigen zu ſein=
angenehmen
und ſteigenden Ueberraſchung vollkommen paſſend. Fuͤrſt Bi=
marck
, der bekanntlich einen ganz beſonderen Kopf beſitzt, ſo daß es ihi
ſchwer hält, einen paſſenden Hut zu finden, behilft ſich in Folge deſſe
ſtets ſo lange es irgend geht mit dem Hut, den er eben hat und ſomiti
er für längere Zeit wenigſtens dieſer Sorge enthoben.

Redaction und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.