Darmstädter Tagblatt 1874


14. April 1874

[  ][ ]

4
TRIiovyGt SLvoy

Abonnementspreis
2fl. 48 kr jährlich inck. Bringerlohn.
Augwärts. werden von allen Pöſt=
amtern
Beſtellungen entgegengenom=
mey
zu 59 kr. pro Quartäl inck. Poſt=
aufichlag
und Beſtellgebühr

Frag- und Anzeigeblatt.

7L.

137. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großherzoglichen Ereisamts Darmſtadt.
Dienſtag den 14. April

Zaſetate
werden angenommnen in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr 23
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſir Nr. 7. ſowie auswaͤrt;
von allen ſoliden Annoncen= Expe=
dihonen

1874.

Aus dem Großh. Regierungsblatt Nr. 20 vom 9. April 1874
iſt pos. 1) Bekanntmachung, betreffend die Außereoursſetzung der Landesgoldmünzen und der landesgeſetzlich den inländiſchen
Münzen gleichgeſtellten ausländiſchen Goldmünzen,
varſchriftsmäßig zu Publiciren.
.

3315) Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Am heutigen Tage wurde folgender Ein=
trag
vollzogen:
Bernhard von Schuler betreibt ſeit
1. März d. J. dahier einen Handel mit
landwirthſchaftlichen Induſtrie=Produkten un=
ter
der Firma B. von Schuler; als all=
einiger
Inhaber
Darmſtadt, am 4. April 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
In Verh. d. Stadtr.:
Weyland,
Vogel,
Stadtgerichts=Aſſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
3316) Veröffentlichung
aus zdem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Am heutigen Tage wurde folgender Ein=
trag
vollzogen:
Emil Kahlert betreibt ſeit 1. April
d. J. (dahier ein Effekten= und Wechſel=
Geſchäft unter der Firma Emil Kahlert
als alleiniger Inhaber.
Darmſtadt, am 7. April 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
In Verh. d. Stadtr.:
Weyland,
Vogel,
Stadtgerichts=Aſſeſſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
3317) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche jeglicher Art,
an das Vermögen des Metzgers Friedrich
Krämer dahier, über welches der formelle
Concurs erkannt wurde, ſind
Samſtag den 6. Juni 1874,
Vormittags 9 Uhr,
- Amtszimmer Nr. 2 - bei Vermeidung
des ſtillſchweigend eintretenden Ausſchluſſes
von der Concursmaſſe anzuzeigen und zu=
gleich
mit Geltendmachung etwaiger Vorzugs
rechte zu begrüuden. In demſelben Termin
oll über die weitere Behandlung der Maſſe
und beſonders Beſtätigung des bereits pro=
viſoriſch
ernannten Maſſecurators Beſchluß
gefaßt werden. Die nicht perſönlich oder
durch gehörig bevollmächtigte Stellvertreter
handelnden Gläubiger werden den Beſchüſſen
der Mehrheit der Erſchienenen namentlich

Arraygements als beigetreten erachtet.
Darmſtadt, den 1. April 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
In Verh. d. Stadtr.:
Weyland,
Joſt,
Stadtgerichts=Aſſeſſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor. woſelbſt auch die Soumiſſions=Offerten ein=
peld
.
p.
Verſteigerungen.
Bekanntmachung.
Die Straßenreinigung vor dem Dienſt=
gebäude
des Artillerie=Depots und dem Zeug=
hauſe
ſoll an den Mindeſtfordernden ver=
geben
werden. Hierzu findet ein Termin
am 18. April er., Vormittags 10 Uhr,
im Büreau des Artillerie=Depots, Zeughaus=
ſtraße
Nr. 1. ſtatt. Offerten mit der Auf=
ſchrift
: Submiſſion auf die Straßen=
Reinigung des Artillerle=Depots; ſind bis
zu dieſem Termine daſelbſt abzugeben. Be=
dingungen
können ſvon 7-12 Vormittags
und 3-6 Nachmittags eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 10. April 1874.
Artillerie Depot.
3318) Klein. Paulini.
3164) Bekanntmachung.
Dienſtag den 21. d. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr,
ſollen die bei der Erneuerung des äußeren
Verputzes am Rathhaus und Pfarrhaus
am ehemaligen Beſſunger Thor vorkommen=
den
Weißbinder=, Spengler=, Schloſſer= und
Steinhauerarbeiten durch Soumiſſion ver=
geben
werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bei
der unterzeichneten Behörde zur Einſicht
offen, woſelbſt auch die Soumiſſions=Offer= 2572) H ä u ſ e r
ten einzureichen ſind.
Darmſtadt, 9. April 1874.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
Hechler.
Bekanntmachung.
mittags 11 Uhr,
ſollen die bei der Anfertigung von Schul=
Requiſiten vorkommenden Schreiner=, Schloſ=

wegen eines etwa zu Stande kommendenſſer=, Spengler=, Lackir=, Tapezier=, Satt=
ler
= und Seilerarbeiten, ſowie die Anlie=
ferung
von Strohſtühlen durch Soumiſſion
vergeben werden.
Boranſchlag und Bedingungen liegen bei
unterzeichneter Behörde zur Einſicht offen,
zureichen ſind.
Darmſtadt, den 9. April 1874.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
3166)
Hechler.
C.l.
Feilgebotenes.
1383) Vorhänge=Gallerien
in Gold und Holz empfiehlt in großer Aus=
ſwahl
W. Schmidt, Schulſtraße I.
8 Ruhr=Kohlen.
8.
Ich empfehle beſten ruhrer Fettſchrot
in jedem beliebigen Quantum, in ganzen
und halben Wagenladungen, ſowie in
einzelnen Sackeentnern zu möglichſt
billigem Preiſe.
Carl G. Faber, Steinkohlenhandlung,
Eliſabethenſtraße Nr. 26.
2460) An der Waiſenpumpe Nr.18 ſind
Neun=Wocheukartoffeln zu verkaufen.
2481) Schöne Johanniskartoffeln zum
Setzen ſind zu verkauſen bei Friedrich Schub=
kegel
, Fabrikſtr., neben dem neuen Schulhaus.
Waſſerdichte Unterlagen
ſehr gut und billig, Wachs= u. Ledertücher.
Cocosmatten zum Fabrilpreis.
1382) W. Schmidt, Schulſtraße I.
in den beſten Lagen mit und ohne Geſchäft,
Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu
verkaufen. L. May, Steinſtraße 6.
2997) Ein Haus mit etwas Garten in
ſchönſter Lage in Beſſungen wird Umzugs
Dienſtag den 21. d. Mts, Vor= ſhalber preiswürdig aus freier Hand ver=
kauft
. Wo? ſagt die Expedition ds. Bl.
3145) Ein Pumpenſtock nebſt Zuge=
hör
iſt zu verkaufen. Liebigſtraße 5.
181

[ ][  ][ ]

664

M. 2.

Hapeten.

Wir erlauben uns hiermit auf unſer reich ausgeſtattetes Lager von Tapeten ſowohl von den einfachen
billigen, als auch der feinſten Sorten aufmerkſam zu machen, welche ſowohl in Zeichnung als auch Colorit
einem guten Geſchmack entſprechen.
Zur Herſtellung von artiſtiſchen Decorationen in einfacher wie reicher Ausführung, ſtellen wir bereitwilligſt
die nöthigen Zeichnungen zur Anleitung des Decorateurs zur Verfügung. Die in unſerem Fabrikat ausge=
ſprochene
Geſchmacksrichtung, welche bereits die weiteſte Verbreitung gefunden hat, wurde auch auf der Wiener
Weltausſtellung mit Auszeichnung geehrt.

6. Hochsläller é Cöhno,

2986)

Tapetenfabrik.

ſin Kevon
D. Harquardtks Popdirpodoh,
ono
M. Linoks Fopolſt Pastillo.
Rationelle Hülfsmittel bei Ver-
dauungsschwäche
, vorräthig in
Darmstadt bei Apotheker K. Calm-
2944
berg.

Hechtsheimer Handkäss,
Altenburger Rahmkäse,
1
Edasser Rahmkäse,
Limburger Läse prima,
Enmenthaler, prima vollsatlige,
Alpenkräuter Käse,
Fromage de Brie,
de Heufchälel,
de Rongetort,
de Cunambert,
Hont Cor,
Chesterkäse,
Parmesankäse,
ſoudakäse,
Edamer,
empfehlen in den beſten Qualitäten.
Brüchweh & Friedrich,
2576) Kirchſtraße 9.

3113) An dem verkauften Bau des
Gymnaſiums werden Thüren, Fenſter,
Ziegel ꝛc. abgegeben. Die Verkäufer ſind
von Freitag an auf dem Platz zu ſprechen.
Dickler & Kramer.
3143) Mehrere Malter rothe Frühlar=
toffeln
ſind abzugeben auf der Martinsmühle.

3144) Ein elegantes neues Kinder=Chalschen
ſteht zu verkaufen. Schloßgaſſe Nr. 12.

½
p
..
Lzzzrzzrxzzzzuzx.
8443208) Daß mein Laden, Schirngaſſ=
5½ Nr. 10, wieder jeden Tag mit Aus= .
4 nahme Samſtags offen und mit der 2
O beſten Sorte Fleiſch, per Pfd. 28 kr.
5
Nverſehen iſt, zeige ich hiermit ergebenſt F=
21)
A. Kahu,
Han.
Metzgermeiſter.
Darmſtadt.
p
wol
C
PazrzzzzrzuzN.
3201) Große Caplaneigaſſe 41 ſind zwei
Einlegſchweine zu verkaufen.

CafleO.
Von heute verkaufe: Pfd. ¼ Kilo.
Fſt. grünen JavaCaſſee 44 kr.
gelbon
48

hochgelben
52
braunen
52
Ceylon
48

Hooca
52

Suooa
15

Peigen
24

Lorn
12

Eichel
20

Emanuel Fuld,
3202
Kirchſtraße 1.
Eine Mühle
in Schönberg bei Bensheim, ½ Stunde
von der Bohnſtation, mit 2 Mahlgängen
und 1 Schälgang nebſt ausgedehnten Ge=
bäulichkeiten
iſt billig zu verkaufen oder auf
längere Zeit zu verpachten.
Näheres bei Rentier Martin in Darm=
ſtadt
oder Hofgerichts=Advokat Otto Hof=
mann
1. daſelbſt.
12296

Sauerkraut,
beſte Qualität, per Pfund 3 kr. im Centner
billiger
feorg Herrmann,
3206)
Eliſabethenſtraße 46.

3209) Alte Mauerſteine, Thür=
u
. Fenſtergeſtelle, Platten, Bau=
holz
, Thüren, Fenſter, Bretter, Latten,
Rähmlinge, Ziegel u. dergl. auf
Achens-Mühle.
3Vilbeler Mineralwaſſer
in friſcheſter Fullung ſoeben eingetroffen
G. P. Poth,
vormals J. J. Henigſt.

G3319) Rothe Frühkartoffeln werden
billig verkauft. kl. Ochſengaſſe Nr. 10.

Suchard- & Henier-Chocolade

von 48 kr. bis 1 fl. 45 kr. per ½ Ko.,
ſowie Chocoladen aus den erſten deutſchen
Fabrlken von 28 kr. bis 1 fl. 30 kr. per
½⁄. Ko. ſtets vorräthig bei
C
Ludwigſtraße
2
; W. Huber,
Nr. 13.

HaupfDepot
3321)
des
Hunyadi-Jänos-Bitterwassor.
Friſche diesjährige Füllung eingetroffen.
Bei Entnahme von Original=Kiſten ent=
ſprechenden
Rabatt.

M. Fochn,

Großh. Heſſ. u. Kalſ. Ruſſ. Hofapotheler.
3322) Ein gut gehaltenes
Tilbury
ſteht für 200 fl. zu verkaufen.
Näheres bei der Exp. d. Bl.

gebrannte Ruſſen=
E
6 200,000 fteine ſind zuhaben
S.
bei
Ludwig Hein
zu Roßdork.

3324) In friſcheſter Waare auf Els:
Rheinsalmen.
Schellfsche &
Cabliau.
Brüchweh & Friedrich,
Fluß= u. Siefſich=Handlung, Kirchſtraße 9.
3325) Ein Küchentiſch und Küchenflühle,
ein kleines faſt neues Tiſchchen u. d. gl.
mehr ſind ſofort zu verkaufen. Näheres
Alexanderſtraße Nr. 25 Seitenbau.
Peceo-Theei
Blüthenreiche u. ſtaubfreie Waare offerire
ſo lange Vorrath per ¼ Ko. fl. 2. 48 kr.
Quantitäten unter ½ Ko. fl. 3.
Sonchong, Congo, Imporial loos und in
Paquet zu billigen Preiſen bei
Ludwigſtraße
W. Huber, Nr. 13.

Sehr fette Wieſenerde
zu verkaufen. Frankfurterſtraße 51. (3327

[ ][  ][ ]

Rxl.

leinfahm
Colort

Ko.,
ſchen
hr.
naß=

Gothaer Cervelatwurſt
(in allen Größen) friſch eingetroffen bei
G Luek, Nr. 13.
L.

590
3320,
Zn verkaufen.
Normandie vom vorigen Jahr, garantirt.
Hochſtraße Nr. 38.)

3330) Kuhmiſt iſt zu verkaufen.
Geiſtberg Nr. 1.

Vermiethungen.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt au eine ruhige Familie zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
9830) Ein bequem möblirtes Zimmer,
dem Ludwigs=Bahnhof gegenüber, alsbald zu
vermiethen. Näheres Caſerneſtraße 4, eine
Treppe hoch.
10912) Martinſtraße Nr. 30 iſt die bel
Etage mit 5 Zimmern und Zugehör mit
allen Bequemlicheiten zu vermiethen.
709) Gaalbauſtraße 37 iſt ein ſchö=
nes
Logis, beſtehend aus 6 Zimmern, per
1. April zu vermiethen.
878) ürheilgerſtraße 10 ein Zimmer zu
vermiethen.
(in möblirtes Zimmer mit ſeparatem
8 4 Eingang im 3. Stock. Rheinfitr. 47
1482) Zwei Logis, jedes 2 Zimmer
und Küche, ſind zu vermiethen. Arheilgerſtr. 37.
1547) Pankratiusſtr. 61 iſt der 2. Stock
beſtehend. aus 3 Zimmern, Küche mit allem
Zubehör und Bequemlichkeiten bis 1. April
anderweit zu vermiethen.
1606) Martinſtraße 14 ſind drei
Zimmer zu vermiethen.
1763) Zu vermiethen:
Friedrichſtraße Nr. 38 die zweite und
dritte Etage, beſtehend aus je 6 Zimmern
mit abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Kellern, ſo=
wie
allen ſonſtigen Bequemlichkeiten; ferner
die Manſarde, beſtehend aus 3 Zimmern
nebſt Küche und Keller, welche ſofort bezogen zu vermiethen.
werden können.
1768) 3 Zimmer, 1 Küche zu ver=
miethen
. Zimmerſtraße Nr. 2.
1961)- Verſchiedene kleine Logis, ſowie
eine Wirthſchaft ſind zu vermiethen u. gleich
zu beziehen, Schwanenſtraße 35.
1984) Der untere Stock meines neuen
Hauſes, Eck der Wiener= und Soderſtraße,
tierungsſtube und allen Bequemlichkeiten, iſt
zu vermiethen u. kann ſogleich bezogen werden.
Achens=Mühle.
Dehn.
2653) Bleichſtraße 40 iſt die bel Etage,
beſtehend aus 6 Zimmern mit Balkon nebſt
allen Bequemlichkeiten, auch kann Stallung
für mehrere Pferde dazu gegeben werden,
zu vermiethen und bis 1. Juni zu beziehen.
2056) Nieder=Ramſtädterſtraße 50 bel
Etage 4 Zimmer, Küche, abgeſchloſſener
Vorplatz und allen Bequemlichkeiten, zu ver=
miethen
.

Ludwigſtraße zu vermiethen und bis 1. Mai zu beziehen. 3216) Ein Zimmer mit Cabinet, ſchör
mer, Küche, 2 Speicherſtuben, Keller ꝛc. an Hügelſtraße 61.
Bier Stück ſcheckige Hühner mit Hahn aus der ſeine einzelne Dame oder ruhige Familie zu 3218) Roßdorfer Straße Nr. 7 gleicher
vermiethen, bis 1. Juni beziehbar.
Näheres Nieder=Ramſtädterſtraße 8.
2058) Alexanderſtraße 16 eine Stiege
hoch möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2092) Zwei Zimmer unmöblirt, lichkeit auf 1. Juli zu vermiethen.
ineinandergehend, mit Ausſicht auf die Straße,
Korbwaaren=Geſchäft.
2126) Ludwigſtraße Nr. 7 ſind fünf
freundliche Zimmer nebſt Küche und ſonſtige
bel Etage 2 unmöblirte Zimmer mit Aus=
ſicht
auf die Straße zuſammen od. getrennt
zu vermiethen.
Zu erfragen ebendaſelbſt.
Fr. Hau, Kürſchner.
2219) In der Reſtauration Fr. Wolff,
Eoderſtraße 53, iſt ein ſchön möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
2299) Schützenſtraße 6 eine Manſarde
zi vermiethen.
2308) Ein Logis nebſt Werkſtätte im
Hinterbau für ein ruhiges Geſchäft zu ver=
miethen
. Näheres im Laden Ernſt=Ludwig= 3331) Ein kleines freundliches Zimmer
ſtraße Nr. 8.
2344) Bleichſtraße Nr. 9 ein möblirtes zu vermiethen.
Zimmer zu vermiethen.
2493) An der Waiſenpumpe Nr. 18 iſt
ein Logis zu vermiethen.
2515) Ein Logis zu vermiethen, große
Ochſengaſſe Nr. 10.
2628) Caſernenſtraße 52 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche
nebſt allem ſonſtigen Zubehör und zugleich
ſauch Stallung für 3 Pferde, zu vermiethen.
2810) Dieburgerſtraße 8, nahe der In=
fanteriekaſerne
, ein ſchön möblirtes, großes ſWittwe am Arreſthaus.
Zimmer nach der Straße an einen Herrn
2812) Eine Werkſtätte für ein ruhiges
Geſchäft, obere Hügelſtraße 13. Zu erfra=1 funf Zimmern, jabgeſchloſſenem Vor=
gen
Thorhalle links 1 Treppe hoch.
bel Etage und 2r Stock 6 Zimmer mit
ſallen Bequemlichkeiten per 1. Juli zu verm. 8½. Näheres bei B. L. Trier, Lud= F
Zwei Manſarden=Zimmer können beigegeben 1d wigsſtraße, oder im Hauſe ſelbſt, H
werden.
beſtehend-aus 5 Zimmern nebſt Einquar= ein Logis pr. 1. Juni zu vermiethen, ferner
im Hinterhauſe Nr. 28 ein kl. Logis pr. Mai.I meinem neu erbauten Hauſe zu vermiethen
2951) Ein freundlich möblirtes Zimme=
zu
vermiethen, Verlängerte Heinrichftr. 10.
3081) Ein möblirtes Zimmer.
3121) Grafenſtraße Nr. 13 ſind 2(miethen.
Zimmer, das eine mit, das andere ohne
Möbel zu vermiethen.
J. Weicker, Gärtner) bald zu beziehen, Neugaſſe 3.

665
2056) Georgflraße 1 iſt der 3. Stock., 3126) Zwei möblirte Zimmer, =
beſtehend
aus 3 inelnandergehenden Zim=l gelſtraße 41 im 2. Stock gelegen, ſind eben=
mern
, Magdkammer, Küche nebſt Zugehör, daſelbſt zu ſofortiger Benutzung zu verm.
2057) Eine freundliche Wohnung, 3 Zim=lausmöblirt (Manſarde), ſogleich beziehbar,
Erde ein ſchönes Zimmer mit oder ohne
Möbel zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
3237) Friedrichſtraße Nr. 11 iſt die
bel Etage mit 5 Zimmern u. aller Bequem=
3247) Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 15 ſind
im erſten Stock Ludwigſtraße 12 zu ver= zwei freundliche möblirte Zimmer, zuſam=
miethen
und gleich zu beziehen. Näheres im men oder einzeln zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
D. Kiefer Wittwe.
3251) Louiſenſtraße Nr. 16 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Zubehör zuſammen oder getrennt zu ver= 3256) Ein ſchönes Manſarden=Logis für
miethen und gleich beziehbar. Ebendaſelbſt11 oder 2 Damen geeignet iſt Frankfurter=
ſtraße
32 alsbald beziehbar zu vermiethen
3261) Dieburgerſtraße 60 iſt der
dritte Stock beſtehend aus 4 Zimmer, Küche,
2 Bodenkammern ꝛc. für den Preis von 280 fl.
pro Jahr zu vermiethen und gleich zu be=
Wilhelm Schupp.
ziehen.
3263) Schloßgartenſtraße 51 iſt
ein freundliches Logis beſtehend aus 2 Zim=
mer
, Küche ꝛc. für den Preis von 90 fl. an
eine kinderloſe Familie zu vermiethen und
bis erſten Juli zu beziehen.;
Wilhelm Schupp.
iſt Nieder=Ramſtädter Straße Nr. 11 möblirt
3332) Heinheimerſtraße Nr. 46 iſt der
mittlere Stock, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz, Keller, Bo=
denkammer
und Mitgebrauch der Waſchküche
alsbald zu vermiethen.
Ferner iſt die Manſarde daſelbſt, beſtehend
in 1 Zimmer, 2 Kabinetten, Küche, Keller,
Boden und Mitgebrauch der Waſchküche,
alsbald zu vermiethen.
Näheres bei Maurermeiſter Müller
Frxazzzuxuxizrxrxr7!
Friedrichſtraße 18 iſt Verhält=
niſſe
halber die mittlere Etage kmit
de platz, Küche jund allem Zubehör, ſehr
2869) Heinrichſtraße 13 iſt die ld preiswürdig ſogleich oder per 15. Juni
zu vermiethen.
1
(3333
N0 Parterre.

2914) Louiſenſtraße 30 im Hinterhauſel d Cxitzzizzzrz
3334) Zweiter Stock nebſt Manſarde in
Näheres zu erfragen im Comptoir von (und kann Ende Mai, längſtens Mitte Juni,
H. Schuchard. bezogen werden. Näheres Holzhof=Allee I.
C. Schnabel.
3335) Schloßgartenſtraße Nr. 9 iſt die
Manſarde 5 bis 6 Piecen nebſt Waſchküche
Stiftſtraße Nr. 46. und Bleichplatz bis Anfangs Jult zu ver=
3336) Eine Wohnung beſtehend in 3
Zimmern, Küche, Keller, Holzſtall ꝛc. iſt bis
3224) Ein Logis zu vermiethen und 11. Mai oder 1. Juli zu vermiethen. Rhein=
ſtraße
Nr. 47.

[ ][  ][ ]

666

Ex1

Darmſtädter Bau=Genoſſenſchaft
eingetr. Genoſſenſchaft."
Die verehrlichen Mitglieder werden hiermit zur
ordentlichen Haupt=Verſammlung,
welche Mittwoch den 20. April l. J, Abends 8 Uhr, im Lokale des Hrn. Reſtaurateur Georg Götz,
Ecke der Carls= und Kiesſtraße Nr. 2,

abgehalten wird, dringend eingehalten.

T a g e s = O r d n u n g:
1) Berichterſtattung des Vorflandes und des Aufſichtsraths.
2) Rechnungsablage.
3) Beſtimmung des Reſervefonds, Vertheilung der Dividende an die Mitglieder und an den Vorſtand nach 3 25 und Erthelung
der Decharge an den Vorſtand.
4 Antrag des Vorſtandes und des Aufſichtsraths auf folgende Abänderung der Statuten:
ad. 8 27 denſelben wie folgt zu faſſen:
Der Vorſtand beſteht aus ſieben Genoſſenſchaftsmitgliedern ꝛc.
5) Ergänzungswahl des Vorſtandes und des Aufſichtsraths 68 36).
Statutengemäß treten nun aus dem Vorſtande:
die Herren J. Bieger. J. Gchäfer und August Wiener,
Herr Jean Hofmann,
aus dem Aufſichtsrathe
welche jedoch wieder wählbar ſind.
6) Wahl der Vertreter des Vorſtandes nach 8 28 der Statuten.

7) Anträge von Mitgliedern, über welche berathen und Beſchluß gefazt werden ſoll (8 40).
Gleicheitig wird hiermit bekannt gemacht, daß der Rechenſchaftsbericht bei Herrn Schreinermeiſter Georg Ruſchkau. große
Caplaneigaſſe Nr. 64, vierzehn Tage lang zur Einſicht offen liegt.

Darmſtadt, den 10. April 1874.

Der Vorſtand:
Der Aufſichtsrath:
Binkert, Bieger, Böhmann, Hoose, Schäſer u. Miener.
L. Hofmann, G. Ruschkan, E. Walter.
Geſchäfts=Bericht

für die Periode vom 1.
I. Caſſa=Rechnung.
fl.
A. Einnahme.
2637
1) Für Beiträge von den Mitgliedern

2) Darlehensſcheine
z
3) Eintrittsgelder

4)
Miethe und Tilgung


5)
Ackermiethe und für Korn
6) zurückerhobene Kapitalien nebſt Zinſen
vom hieſ. Vorſchuß=Verein.
7) aufgenommenes Darlehen von der hie=
ſigen
Volksbank
8) aufgenommenes Kapital auf Hppothek
verkaufte Statuten
10) ein Schadenerſatz wegen Feldfrevel
Summe aller Einnahmen
B. Ausgabe.
1) Für zurückgezahlte Beiträge an ausgetretene

2420
46
877
52

kr.
42

2026 24

1000
3500
4

1. December 1868 bis dahin 1873.
II. Inventarium,
aufgenommen den 1. December 1874.
A. Activa.
1) Caſſa
45 2) Immobillen, als Bauplätze und Häuſer
55 3) Ausſtände

Summa der Activen
B. Paſſiva.
1) Aufgenommene Kapitallen:
fl. 3125.
a. auf Hypothek=Schuld

b. von der hieſ. Volksbank 710. 18.

32 2) Schuld auf Darlehensſcheine

Stammantheile.
16 3)

1256b. 34

Mitglieder fl. 1429. 42. 2) Bauarbeiten 4213. 44. 3) Bauplätze 2720. 56¾. 4) Zinſen 665. 39. 5) verſchiedene Geſchäfts= Unkoſten, Druckſachen 414. 32. Gerichtsloſten 36. 59. Verwaltungskoſten 260. 3 Darlehen auf Darlehens= ſcheine 30.- 9) verzinsliche Anlage bei dem hieſ. Vorſchuß=Verein 1978. 52. 10) zurückbezahlte Kapitalien 750. Summe aller Ausgaben fl. 12560. 24½.

C. Abſchluß.
Die Geſammt=Einnahme beträgt, fl. 12565. 34.
Ausgabe
12560. 24½.

Verglichen, bleibt Kaſſevorrath fl. 5. 9½.

591
9934 36
212 30
10152 154

3835 18
2429
1054½
269 12
124 36

10152 154 7643 6 2509 M

4) Cautionen von Büttner fl. 105. 12)
Ackermann , 100.


5) Unerhobene Zinſen
Summe der Paſſiven 7643 6.
C. Vergleichung.
Die Activa betragen insgeſammk
Die Paſſiva betragen insgeſammt
Demnach überſteigen die Activen die Paſigen um
Ill. Vorſchlag zur Beſtimmung des Reſervefonds:
nach 8 25 und zur Vertheilung von Dividenden. In dieſer Be=
ziehung
hat der Vorſtand in ſeiner Sitzung vom 27. Januar
1874 beſchloſſen, der Hauptverſammlung folgenden Vorſchlag zu
machen:
1) dem Reſervefonds zu überweiſen (63 pCt.)
1581 101
2) 37 pCt. als Dividende den Mitgliedern und
dem Vorſtande mit.
927 59
Summe wie oben 2509 94
NB. Es erhalten hiernach Mitglieder, deren Einlage be=
trägt
: fl. 60, an Dividende fl. 43. 24 kr. verrechnet;
62) 44. 51

[ ][  ][ ]

Ax.

Dagegen ſind ausgetreten und zwar:
2. durch Sterbefülle
b. freiwillig
c. wegen Nichterfüllung von Ver=
bindlichkeiten

71

667
Transport 97 Mütglieder.

81

fl. 63, an Dividende fl. 45. 34. kr. verrechnet;
46. 18
64,
50. 39
70.

56. 46
v. 78.

65. 7
90,

iv. Nachweis,
5
über den Ab= und Zugang der Bau=Genoſſenſchaftsmitglieder.
Am 1. December 1869 zählte die Genoſſenſchaft 93 Mitglieder.
Beigetreten ſind
4
Verbleibt der Stand am 1. December 18i3
16 Mitzlieder.
Zuſammen
97 Milglieder.
in Summa
Darmſtadt, den 4. März 1874.
Der Vorſtand der Darmſtädter Bau=Genoſſenſchaft.
F. J. Binkert. Joseph Bieger. Jakob Böhmann. Joh. H. Hoose. J. Schäfor. Anguzt Wiener.
Die aufgeſtellte Rechnung, ſowie die Bilanz in allen ihren Einzelheiten wie in ihrer Geſammiheit geprüft und richtig be=
funden
zu haben, ſowie auch mit dem Vorſchlage des Vorſtandes in Betreff des 8 25 einverſtanden zu ſein, beſcheinigt hiermit
Darmſtadt, den 3. April 1874. Der Aufſichtsrath der hieſigen Bau=Genoſſenſchaft.
Jean Hofwann. C. Ruschkan. Ernst Walter.

1) Bieger, Joſeph, Mechanikus.
2) Binkert, Frauz Joſ, Schmiedemeiſter.
3) Böhmann, Jakob, Former.
4) Büttner, Ludwig, Fuhrmann.
5) Eckert, Friedrich, Former.
6) Götz, Adam, Sergeant.
7) Götz, Philipp, Weichenwärter.
8) Hechler, Juſtus, Gensdarm (Dieburg).

Mitglieder=Verzeichniß am 1. April 1874.

9) Hofmann, Jean, Weißbindermeiſter.
10) Hooſe, Joh. H., Keſſelſchmied.
11) Mathes, Adam, Gensdarm.
12) Portzel, Nicolaus, Former.
13) Ruſchkau, G., Schreinermeiſter.
14) Schäfer, Joh., Schreiner GBeſſungen).
15) Walter, Ernſt, Schloſſer (Beſſungen).
16) Wiener, Auguſt, Techniker.

Darmſtadt, den 10. April 1874.
Der Vorſtand der Darmſtädter Bau=Genoſſenſchaft (eingetragene Genoſſenſchaftr).
F. J. Binkert. J. Bieger.- J. Böhmann. J. H. Hoose. J. Schäfor. Angust Wioner.

3338) Mittlerer Stock und Manſarde
nebſt Garten von 426 Klftr. zu ver=
miethen
und kann Ende Mai, höchſtens
Mitte Juni, bezogen werden. Näheres
Holzhof=Alle Nr. I. C. Schnabel.
3339) Ein freundliches kleines Logis zu
vermiethen und ſofort beziehbar.
Beſſungen, Weinbergſtraße 23.
3340) Wendelſtadtſtraße Nr. 22
ein möblirtes Zimmer zu verm. parterre.
3341) Ein möblirtes Zimmer zu. ver=
miethen
Mühlſtr.28 Hinterbau ebener Erde.
3342) Ein freundliches Logis an eine
ruhige Familie zu vermiethen und bald zu
beziehen. Niederramſtädter Straße Nr. 12.

D
L
544½
ATAanzrzrzrzrr.

2125) Dieburgerſtraße 3 vor
dem Jägerthor, Südſeite, eine ſchöne
Wohnung von fünf Piecen mit voll=
ſtändigem
Zubehör an eine ruhige
Familie. Näheres im mittleren Stock.

TXT

Vermiſchte Nachrichten.
3146) Wohnung und Büreau des Unter=
zeichneten
befinden ſich nunmehr
Hügelſtraße Nr. 4.
Darmſtadt, im April 1874.
C. Harres, Architekt.
525) Einen jungen Mann mit guter
Schulbildung ſuche in die Lehre.
Carl Watzinger,
The= u. Droguenhandlung, Louiſenpl. 4.

Gedächtnißfeier für Juſtus von Liebig.
Samſtag den 18. dſs., am Todestage Liebig's wird Herr Realſchuldirector
Dr. Schödler von Mainz im kleinen Saale des Saalbaus, Abends 7 Uhr, über das
Leben und Wirken Liebig's einen Vortrag halten, deſſen Ertrag zum Beſten des
hieſigen Denkmals beſtimmt iſt.
Billete ſind zu haben in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer, Klingelhöffer,
Rettig, Schödler v. Schorkopf, ſowie Abends an der Kaſſe. Preiſe für reſervirte Plätze.
1fl. 30 kr. Saalbillete 1 fl. (Familien=Billete für 3 Perſonen 2 fl.) Gallerie 30kr.
3362)
Das Comits zur Errichtung des Liebig=Venkmals.
a4opaoapade
141Oa
441
HouoodaRnunnnnunnnnnnnnnnnnn
4
Vs Geſchäfts=Eröffnung u. Empfehlung.
Fe
8

Einem verehrlichen Publikum machen wir die ergebenſte Anzeige, daß wir F
38 ſeit dem 1. Aprll d. J. eine
H
Buchdruckerei
4
44
28 errichtet haben und empfehlen uns in allen in dieſes Fach einſchlagenden Arbelten. R
Indem wir recht zahlreichen Aufträgen vertrauensvoll entgegen ſehen, geben
28 wir die Verſicherung, daß es unſer eifrigſtes Beſtreben ſein wird, jede Beſtellung
14
4
T auf das Beſte auszuführen
Edh
Das Geſchäftslokal befindet ſich Beſſunger Karlſtraße Nr. 12 im Hauſe
V des Herrn Auguſt Schmidt (Steinkohlenhandlung).
2
voUTGhs & Sohn.
2
Heeaaran annnaa annnahenangonne
AOOUnunnttannennnnnuannn
3344)
Geſchafts=Verlegung.
Unterm Heutigen befindet ſich mein Geſchäft Eliſabethenſtraße 17 im Hauſe
des Herrn Sattlermeiſter Hufnagel. Dankend für das mir geſchenkte Vertrauen, bitte
daſſelbe auch in meinem neuen Lokale gütigſt übertragen zu wollen.
H. Daab, Friſeur.
Beſſunger Turner=Feuerwehr.
Uebung der ganzen Mannſchaft
Donnerſtag den 16. April Abends präcis 8 Uhr.
3345)
Die Obmannſchaft.
182

[ ][  ][ ]

668
4 x.
3280) Vom 16. April d. J. an ist Fräulein Helmsdörter zur Vorsteherin der
Pfegerinnen des Alice-Frauenvereinz und der Krankenpflege in der Heilanstalt
Mauerstrasse 17 ernannt. Es wird gebeten von diesem Tage an alle Anmel-
dungen
zur Aufnahme von Kranken in die Heilanstalt, gowie alle Nachtragen
wegen Pflegerinnen für Privat=Krankenpflege an Fräulein Helmsdörſer, Hauor=
strasse
17, gelangen zu lassen.
An dieselbe Adresse sind auch die Anmeldungen zum Krankenpflegedienst
des Alice-Frauenvereins zu richten.
Darmstadt, den 10. April 1874.
Das Centraleomite des Allee-Frauenvereins
ver Vorstand der Hellanstall,
Mauerstrasse I7.
für Eraukanllege.
3346)
E i n l a d u n g.
Die Herren Civil=Penſionäre werden hiermit eingeladen, ſich
kommenden Mittwoch den 15. l. Mts., Nachmittags 4 Uhr,
in dem Gartenſaale des Darmſtädter Hofsu einfinden zu wollen, um ſich über die
bezüglich der gleichmäßigen Aufbeſſerung der Penſionen zu thuenden Schritte
zu beſprechen und ſchlüſſig zu machen. Eine möglichſt zahlreiche Betheiligung iſt erwünſcht.
Saalbau in Darmſtadt.
Mittwoch den 1. April 1874 Abends 7 Uhr
AOOO
rch von Julius Langonbach
Viener Veſtausſtellungs-Kapelle
auf ſeiner Durchreiſe nach Italien.
Karten zu dem Concert ſind vorher zu haben bei Herrn Ruppel, Gardiſtenſtr. 1,
ſowie in den Buchhandlungen der Herren Klingelhöffer, Bergſträßer, Schorkopf.
3347)
Sperrſitz 1 fl. 30 kr. Saal 1 fl. Vorſaal 24 kr.

1780) Ein tüchtiger Schreiner, wo=
möglich
ein jüngerer Mann, kann ſogleich
eintreten. Zu erfragen bei der Expedition.
2544) Einen Lehrling ſucht gegen Lohn
Hch. Martin, Steinmetzmſtr.
Niederramſtädterſtr. 52.
2599)
Kapitalien
ſind auf erſte Hypothek von 2 bis zu 15000 fl
auszuleihen. Auch können einige Tauſend
Gulden gegen gute Accepte abgegeben werden.
Zu erfragen Steinſtraße Nr. 6 Parterre.
2878) In meinem Papier=u. Schreib=
Materialien=Geſchäft iſt für einen
mit den nöthigen Vorkenntniſſen verſehenen
jungen Mann eine Lehrlingsſtelle offen.
C. C. Eeber, Mathildenplatz.

2879) Auf meinem Comptoir wird dem=
nächſt
eine Stelle fürtz einen Lehrling oder
Volontär offen.
C. F. Kemmler.
3090) Ein einzelner Herr ſucht zur Be=
ſorgung
ſeines Hausweſens gegen guten Lohn
auf 1. Mai ein jüngeres zuverläſſiges Mäd=
chen
. Auskunft ertheilt Frau Zimmermann,
Verdingerin.
3097) Ein durchaus braves fleißiges
Mädchen für Hausarbeit ſucht
A. Hufnagel, Eliſabethenſtraße I7.
Vsraelitiſche Knaben, welche die Schule
in Darmſtadt beſuchen, können Koſt und
Logis um einen billigen Preis bekommen;
nähere Auskunft ertheilt Samuel Schloß.
Grafenſtraße Nr. 13.
[3131

3151a) Meine Wohnung befindet ſich
Waldſtraße 21 zweiter Stock bei Hrn.
Kupferdruckereibeſitzer Felſing.
Dr. med. Adolph Martin.
Mein Fournier=Lager
befindet ſich Schützenſtraße Nr. 12.
Durmſtadt, den 1. April 1874.
Georg Rech.
3054
A5ſßs wird ein Haus mit Raum in
C frequenter Geſchäftslage zu kaufen
geſucht. Gef. Offerten wolle man unter
Chiffre 210 porte restante Darmetadt
abgeben.

2 ſFine gewandte Verkäuferin ſucht
8
C= Stelle in einem hieſigen Laden=
Geſchäft. Eintritt auf Verlangen ſogleich.
Befällige Offerten unter A. P. 24 nimmt
die Exp. d. Bl. entgegen.
Die Mineralwaſſer=Handlung
von
3155)
Beüchweh & Friedrich,
Kirchſtraße 9.
kauft leere
20
etneralwaſſer=Krüge.
VAARATARAAATLAAATAIAN
4 3157) Schüler, welche hieſige Lehr=½
4 Anſtalten beſuchen, finden Aufnahme.
4
4 Markt Nr. 5 zweiter Stock.
EAAAATAARTT.AAAATRRAAAs
3158) Ein Mädchen, im Ausbeſſern ge=
übt
, ſucht Beſchäftigung. Langegaſſe 47.
3159) Es wird ein Krankenwagen
zu kaufen geſucht. Näheres Ludwigsplatz 10.
3163) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Zu erfragen Gardiſtenſtraße 18.
3288) Penſionäre finden gute Aufnahme
Schützenſtraße Nr. 2 zwei Stiegen hoch.
3289) 2 Weißbindergeſellen finden Ar=
beit
bei H. Schmidt, Weißbindermeiſter,
Heinheimerſtraße 32.

Sammelliſte des Hülfsvereins.
fuͤr die Krankenpflege und Ulnterſtuzung der Soldaten im Felde
pro 1. Quartal 1874
1. Für die Vereinszwecke im Allgemeinen:
Jahrliche Beitraͤge von Zweigvereinen und zwar:

Gau=Algesheim
Vilbel
Rüſſelsheim a. M.
Nieder=Ingelheim
Zwingenberg.
.
Friedberg

Heppenheim
Hirſchhorn pro 187¾
Hrbach pro 1874

. kr.
8

60
25 6
12
45
117
34 12
15
211 50

521 16

Fuſammen
2. Insbeſondere für die Unterſtüthung der Invaliden und
Hinterbliebenen aus dem jüngſten Kriege.
6³ Vereinsthätigkeit im Anſchluß an die Kaiſer=Wilhelm=Stiſtung.
800
Von der Sparkaſſe zu Darmſtadt für 1872 und 1873
Von der Spar= und Leihkaſſe zu Grünberg für 1873

Von der Sparkaſſe zu Lorſch für 1873
Von dem Kriegerverein zu Rüſſelsheim

58 20

100
12 54

fl. kr.
45 30
Von dem Kirchenrechner Specht, Erlbs aus verkauften Bildern
Von dem früheren Comite für Unterſtützung der Kriegsge=
52 32
fangenen die Hülfte des Ueberſchuſſes
Von dem Zweig=Hülfsverein in Hungen:
a. geſammelte Beitraͤge aus der Gemeinde
fl. 2. 5
Hungen
b. desgl. aus der Gemeinde Langd
3. 36
c. von Gr. Landgericht Hungen überlieferte
2I.-
Vergleichsſumme
35 39
Von Gr. Landgericht Zwingenberg Reſſumme des Concurſes
13 39
der Actiengeſellſchaft des Reichenbacher Kupferbergwerks
Von Sr. Gr. Hoheit dem Prinzen Ludwig Reſt der von Offi=
zieren
und Beamten, welche während des verfloſſenen:
Feldzugs der mobilen Diviſion angehört haben, geſammelten
27
Beiträge zur Beſchaffung eines Oelbildes
300
Von der Sparkaſſe Heppenheim
75
Von dem Zweigverein in Büdingen
Zuſammen 1550 34
Darmſtadt, den 9. April 1874.
Der Schahmeiſter des Hülsvereins:
Michel.

[ ][  ][ ]

669

3348) Donnerſtag d. 16. April
d. J. ſollen im Weiterſtädter Gemeinde=
wald
, Diſtrict Täubcheshöhle, 10 Stück
Kiefern=Bauſtämme verfleigert werden.
Die Zuſammenkunft -ſt Morgens 9 Uhr
im Holzſchlage auf dem Sensfelder Weg
Weiterſtadt, am 11. April 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Petri.
3290) Einen kräftigen Lehrling ſucht
H. Schmidt, Weißbindermeiſter.
3292)
Geſucht.
Ein gewandter Livre=Diener. Näheres
bei Hrn. Hof=Lieferant Röhrich.
3298) Jchaͤſuche für mein Geſchäft noch
einige Mädchen, welche mit feiner Nadel=
Arbeit vertraut und gewandt ſind. Solche,
die etwas Putzarbeit verſtehen, erhalten den
Vorzug. L. Schäfer, Schirmfabrikant,
Ernſt=Ludwigſtraße 24.
3305) 1 bis 2 Schüler, die die hie
ſigen Lehranſtalten beſuchen, finden freund=
liche
Aufnahme große Ochſengaſſe Nr. 2.
Aehrere Bauſchreiner
werden geſucht von
J. Schröder,
3307)
Maſchinenfabrik.
3314) Brave Lehrlinge ſucht unter gün=
ſtigen
Bedindungen
Wilh. Müller, Schloſſermeiſter.
3349) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt, Markt 5 Hinterbau 2 Tr. hoch.

R7I.
8350) Von heute an wohne ich Ernſt=
Ludwigſtraße Nr. 23.
Darmſtadt, den 11. April 1874.
Dr. med. L. Loeb.
53351) Der Frauen=Verein ſucht eine
tüchtige Verkäuferin.
Frau Hauptmann Selzam,
Neckarſtraße 19.
3352) Geſucht. Für leichte Haus=
arbeit
ein junges Mädchen, das zu Hauſe ſchla=
fen
kann. Nüh. Heinrichſtr. 56, 2 Stieg. hoch.
3353) Eine gewandte Maſchinennäherin,
ſowie Mädchen, welche mit der Nadel geübt
ſind, erhalten Beſchäftigung in der Hutfabril
von
Gebrüder Gelſius.
3354) Für einen jungen intelligenten
Meuſchen, der eine höhere Schule beſucht
haben muß, iſt eine Lehrlingsſtelle in einem
hiefigen Bankgeſchäfte offen.
Schriftliche Offerten beliebe man unter
Chiffre L. Nr. 134 an die Annoncen=
Expedition von C L. Daube in Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 30, zu richten.
[2367
3355) Einen auch zwei Gartenarbeiter
ſucht ſofort H. Noack, Handelsgärtner in
Beſſungen.
3356) Zwei Herrn können Koſt und
Logis erhalten, Alexanderſtraße 9, 2 Stock
Hinterbau.
3351) Eine reinliche Frau ſucht Laufdienſt.
Zu erfragen gr. Kaplaneigaſſe 60.

Berichtigung.
W Für die große Abend= Unterhal=
tung
des Geſang=Vereins Liederzweig' ſind
Karten nicht bis zum 13., wie irthümlich
angegeben, ſondern bis zum 18. April bei
den bekannten Stellen zu erhalten.
3358) Eine Lauffrau geſucht. 5 fl. mo=
natlich
. Nur durchaus anſtändige Per=
ſonen
werden berückſichtigt. Schulſtraße 14
zweiter Stock.
3359) Kindermädchen.
Ein mit guten Zeugniſſen verſehenes,
durchaus anſtändiges Kindermädchen findet
bei hohem Lohn eine gute Stelle. Beſſ.
Wilhelminenſtraße 14.
C
Kerloren. Am Sonntag Morgen
2 = eine Cylinder=Uhr vom Monument
60
bis Saalbauſtraße. In Winters Brauerei bei
dem Kellner gegen gute Belohnung abzugeben
Ein gebrauchtes Kinderwägelchen
wird geſucht. Näheres in der Exp. (3361

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 14. April. 7. Vorſt. im 8. Abonn.:
Die Favoritin. Oper in 4 Atten mit Ballet;
Muſik von Donizetti. Leonore, Frau Bertha
Ehnn, als letzte Gaſtrolle; Fernando, Hr. Fe=
renczy
, als Gaſt. Erhöhte Preiſe.
Donnerstag. 16. April 8. Vorſt. im 8. Abonn.:
Thereſe Krones. Genrebild in 3 Akten! mit
Geſang von K. Haffner. Thereſe=Krones, Fräu=
lein
Stauber vom landſch. Theater in Gratz,
als Gaſt.

Geſpenſter in den Ardennen.

ſFortſetzung.)
Eine Gruppe von ihnen ſaß um ein flackerndes Talglicht
und ſpielte Karten. Seitwärts lagen andere auf einer Pritſche.
Mitten zwiſchen beiden ſtand einer der Invaliden von der frühe=
ren
Beſatzung Paul erkannte die Uniform ſeines Friedens=
ſoldaten
- und wuſch ans einem vor ihm ſtehenden Eimer ein
Paar Stiefel mit großem Aufwande von Waſſergüſſen rein
die Franzoſen ſchienen den harmloſen Alten als Kalfactor bei
ſich auf Wache behalten zu haben, und ihn mit für ſeine Faſ=
ungskräfte
angemeſſenen: Aufgaben zu biſchäftigen.
Das Gebäude rechts, das Palais, ſprang ſo weit vor
daß es einen Theil des runden Thurms, auf welchem ſich Paul
Terwagne und der Wildſchütz befanden, verdeckte; zwiſchen dem
Thurm und der Seitenfronte des Palais war auch eine Art
Verbindung hergeſtellt; denn eine Art Thorbogen war zwiſchen
beiden geſchlagen, über dem, auf deſſen Kamm, der Verbindungs
weg, rechts und links von eiſernem Geländer geſchützt, herlief;
er führte auf eine Glasthüre im zweiten Stock des Palaisn zu.
Obwohl dieſer Verbindungsweg ganz tief im Schatten lag
- vom Hofe aus unſichtbar - heftete ſich doch ſogleich Paul's
Auge darauf; er ſtieg ſehr bald die nach unten führenden Stu=
fen
der Wendelſtiege im Thurm wieder hinab, um den Zugang
zu demſelben zu finden; es mußte die obere der beiden Thüren
ſein, welche er beim Aufſteigen wahrgenommen hatte. Die erſte,
unterſte, dieſer Thüren mußte in den Hof führen. Als er etwa
zwanzig Stufen hinuntergeſchritten war, fand er das in die dicke
Thurmmauer tief eingelaſſene Pförtchen, welches er ſuchte; ein
ſchwerer Eiſenriegel, der in der Dunkelheit durch Taſten entdeckt
werden mußte, ließ ſich zurückſchieben, ohne zu viel Geräuſch zu
machen, da Paul ihn behutſam und ſacht durch Hin= und Her=
rütteln
in Bewegung ſetzte. Als das Thürchen ſich öffnete, be=

fand ſich Paul auf einer Art Söller; vor ihm lag der Verbin=
dungsweg
nach dem Palais,u rechts der Kamm der das Ganze
umſchließenden Feſtungsmaner.
Paul ſchritt, während er Seppi bedeutete zurückzubleiben,
an eine Fenſterthüre, die am andern Ende des ſchmalen Weges
in das Palaisn führte. Er legte dort die Stirn an die Glas=
ſcheiben
, um in das Innere des Gebäudes zu ſehen; es ſchien
da ein langer, langer Gang zu ſein; denn in der Ferne ſiel
durch ein unſichtbares Fenſier heller Mondſchein in den Raum,
und hinter dieſer erleuchteten Stelle begann der Korridor auf's
Neue und verlor ſich in's Dunkel.
Paul lehrte dann zurück und flüſterte Seppi zu:
Wir wollen jetzt ſehen, wie weit wir oben auf dem Mauer=
rand
kommen - folge mir, Seppil Nimm Dich in Acht, daß
von den Mauerſteinen keiner unter Deinen Füßen losbröckelt und
uns verräth.
Geb' ſchon Obacht, Gnodin! ſagte Seppi.
Der Weg da oben über den Kamm der Feſtungsmauer war
ſchmal genug, und bei hellem Tage und in ruhiger Gemüths=
ſtimmung
hätte unſern Helden ganz ohne allen Zweifel bei dieſer
Wanderung der Schwindel ergriffen und er wäre rettungslos
verloren geweſen. Er ſchritt nämlich ganz in derſelben Richtung,
in welcher er kurz vorher gekommen war; nur daß er dießmal
den Weg oben über den Rand der Mauer zurück machte, den
er vorher am Fuße derſelben gemacht hatte; nur daß er noch
um etwa 12 oder 14 Fuß höher in den tiefen, jähen, im Mond=
licht
noch viel bodenloſer und grandioſer ausſehenden Abgrund
hinunterblickte, der zu ſeiner Rechten aufgähnte.
Zu ſeiner Linken hatte er zuerſt ein ſchmales Stück Hof=
raum
, begrenzt von der Geitenfronte des Palais; dann einen
kleinen ganz ſchmalen gepflaſterten Raum, über welchem die hintere
Fronte des Palais auſtleg. Paul befand ſich auf gleicher Höhe
mit dem zweiten Stockwerk dieſes Gebäudes.

[ ][  ]

670

R2 7.

Die Reihe von Fenſtern, welche dieß zweite Stockwerk be=
zeichnete
, war dunkel ... nichts deutete darauf hin, daß es be=
wohnt
ſei ... umſonſt ſuchte Paul mit ſeinem Blicke in Räume
zu dringen, worin er die Seinigen untergebracht vermuthen mußte;
das Mondlicht reichte nicht hin, innerhalb der Gemächer da drin=
nen
irgend einen Gegenſtand wahrzunehmen, der ihm die Anwe=
ſenheit
derer, welche er ſuchte, verrieth.
Gebns a Obacht, Gnodn iu flüſterte der Gamskogelſeppi
- e8 kommt a böſe Stellnſu.
Ich ſeh's ſchon, verſetzte Paul weiter wandernd und glück=
lich
die böſe Stelle überſchreitend. Es war eine Lücke in dem
Mauerrand, den der Zahn der Zeit' hineingeriſſen hatte.
Sie gingen weiter. Das Palais war zu Ende. Die Mauer
warf ſich im rechten Winkel nach links. Unten erbreiterte ſich
der Raum; es war da ein Gärtchen angelegt; jenſeits deſſelben
zeigte ſich die Hinterfronte des Wachthauſes, deſſen Vorderſeite
unſere Abenteurer vorhin von dem Thurm aus wahrgenommen
hatten. Ein nach hinten hinausgehendes Fenſter ließ die Wacht=
mannſchaft
da drinnen in denſelben Situationen wie früher er=
blicken
.
Die Mauer machte wieder einen Winkel, dießmal einen ab=
geſtumpften
; erſt jenſeits des Wachthauſes lief ſie wieder ſchnur=
gerade
weiter hinter dem Kaſernengebäude her und auf den Thor=
bau
zu.
Hier aber zeigte ſich ein Hemmniß für die weitere Rekog=
hoszirung
des Platzes ... da, wo die Mauer abgeſtumpft war,
zur Seite eines ſtarken, ſie haltenden Strebepfellers war eine
tiefe, faſt bis an den Grund reichende Breſche hinein geriſſen.
Dieſe Lücke lag neben dem Häuschen, welches die Ziſterne ent=
halten
mußte - und ſtatt ſie auszubeſſern, mochte man, auf die
natürliche Vertheidigung, die Unzugänglichkeit der Felswände an
dieſer Stelle, ſich verlaſſend, vorgezogen haben, die Breſche eher
noch zu erweitern; denn ſo viel ſich erkennen ließ, war die ganze
Stelle etwas wie ein Abzugsthor für allen Unrath der Burg
den man hier durch dieſe Lücke zu werfen und ſo den Felſen
hinab in die Tiefe zu ſchütten ſich angewöhnt haben mußte.
Paul hatte ſchon am Tage aus der Ferne hier ein breiten, braun=
ſchwarzen
Streifen ſich die Felſen hinabziehen ſehen.
Da gehr's halt nit weiteriu ſagte der Gamslogelſeppi.
Wir müſſen zurück," gab Paul flüſternd zur Antwort,
yund ſehen, ob wir auf der andern Seite, jenſeits des Thurms.
Er ſtockte .. dann wandte er ſich und winkte Seppi mit
der Hand, zu ſchweigen. Zugleich fiel er in die Knie und legte
ſich darauf der Länge nach flach auf den Mauerrand hin.
Seppi bedurfte der Aufforderung nicht, ihm nachzuahmen;
beide Männer lagen im nächſten Augenblick der Länge nach aus=
geſtreckt
auf dem Kamm der Mauer, den Kopf nur ſo weit ge=
hoben
, um beobachten zu können, was unter ihnen vorging.
Die hintere Thüre des Wachtlokals hatte ſich geöffnet; ein
Mann kam heraus, der einen Waſſereimer trug.
Paul erkannte auf der Stelle den Friedensſoldaten, den In=
validen
.
Dieſer ging mit ſeinem Eimer an dem Gürtchen her in das
Eiſternenhaus; dort drinven hörte man dann ein Raſſeln wie
von einer Kurbel und Ketten - kurz darauf kehrte er zurück,
und ſchritt mit dem gefüllten Eimer wieder durch die Hinterthüre
in das Wachtlokal.
Paul erhob ſich und begann nun langſam auf dem Mauer=
kamm
zurückzuſchreiten; der Seppi ſchritt dießmal vor ihm her.
Paul fühlte einen Theil ſeiner Hoffnungen ſich verflüchtigen
ſo, lange er nicht wußte, in welchem Raume er die Seinigen
ſuchen mußte, konnte auch nicht der Schatten einer Idee in ihm
aufſteigen, wie er ſie retten könne .. und wie ſollte er ſie
ausfindig machen? Alles, was er vornehmen konnte, um die Auſ=
merkſamkeit
der Gefangenen zu erregen, um ihnen ſeine Anwe=
ſenheit
kund zu thun, konnte eben ſo gut die Aufmerkſamkeit ſei=
ner
Feinde erwecken. Wer wohnte, wer ſchlief hinter dieſer dunkeln
Fenſterreihe in dem alten Gebäude, dieſem mondbeglänzten Pa=
laiss
, das ſo ſchweigend, ſo ſtarr ſeine Räthſel verhüllend, ne=
ben
Ihm lag!
(Fortſ. f.)

Mittheilungen aus Stadt und Land.

Kanzleiinſpector Müller bei dem Ober=Appellations= und Caſ=
ſationsgericht
iſt auf Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner über 50jähr igen
treu geleiſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt worden. Der Actuariats=
aſpirant
Th. L. Kopp von hier wurde zum Landgerichtsactuar in Hom=
berg
a. d. O. ernannt.
Kommenden Samstag, am Todestage Liebigs, wird Herr Real=
ſchuldirector
Schödler von Mainz im kl. Saale des Saalbaues einen Vor=
trag
über das Leben und Wirken Liebigs halten. Der Ertrag iſt für das
hier zu errichtende Denkmal beſtimmt.
4
Nicht leicht dürfte die Wirkſamkeit Liebigs von berufenerer Seite beleuchtet
werden können als von jener des Herrn Director Schödler, welcher demlberühm=
ten
Verſtorbenen in ſo vielen Beziehungen nahe geſtanden und wird daher
der zu erwartende intereſſante Vortrag gewiß von keinem der zahlreichen
Verehrer und Freunde Liebigs verſäumt werden.
Poſt=Perſonalnachrichten. Ernannt wurde: der Poſtgehülfe Netzer
in Offenbach a. M. zum Poſt=Amts=Aſiſtenten. Angeſtellt wurden: der
Poſtamts=Aſſiſtent Schad in Darmſtadt und der Poſtamts=Aſſiſtent Schwe=
bel
als Poſtexpediteur in Altenſtadt. Verſetzt ſind; der Ober Poſtdirections=
Secretär Reichhardt von Darmſtadt nach Frankfurt a. d. Oder, der
Poſtſecretär Volkmar von Straßburg j. E. nach Darmſtadt und der
Stadt=Poſtbote Kilpp von Worms als Poſtſchaffner nach Mainz.
Das neue Bankgebäude iſt zum kleineren Theil lin der Fried=
richſtraße
) von dem Gerüſte, befreit und treten jetzt die Berhaällniſſe des
Baues in ihrer vollen Schönheit hervor.
Am Sonntag gaben im Trauben die Offiziere der Reiterbrigade dem
von hier verſetzten Oberſilt. von Hüniſch ein ſolennes Abſchiedsdiner.
In dem Großherzoglichen Kupferſtichcabinet ſind gegenwärtig
Aquarelle und Zeichnungen, von dem verſtorbenen Maler Auguſt
Lucas zur Anſicht ausgeſiellt.
0 Am Montag begannen in dem neuen Juſtizgebäude die Aſſiſen
des zweiten Quartals. Sie wurden durch eine angemeſſene Anſprache des
Vorſitzenden Hofgerichtsrath von Ricou eröffnet. Der erſte zur Verhand=
lung
gelangte Fall, eine Anklageſache wegen ſchweren Diebſtahls, wo der
Beſchuldigte geſtändig war, bietet uns keinen Anlaß zur Berichterſtattung.
0 Der Kaſſationshof verhandelte in ſeiner am Montag ſtattgehabten
Sitzung über die von der Staatsbehörde angeſtrengte Nichtigkeitsbeſchwerde
wegen des freiſprechenden Erkenntniß gegen Ph. Waſſerburg von Mainz,
beſchuldigt der Beleidigung des deutſchen Kaiſers durch den be=
kannten
offenen Brief. Der Gerichtshof erkannte dem Antrag des Gene=
ralſtaatsprocurators
entſprechend auf Auſhebung des freiſprechenden ober=
gerichtlichen
Urtheils, nahm als feſtſtehende Wahrheit an, daß ſich der Be=
ſchuldigte
der nach 8 95 ſtrafbaren Beleidigung des Kaiſers ſchuldig ge=
macht
und die Sache zur Strafausmeſſung an das Obergericht zurück zu
verweiſen ſei.
0 Mittwoch Nachmittag um 4 Uhr findet im Gartenſaale des Darm=
ſtädter
Hofs eine Verſammlung in Ruheſtand verſetzter Civildiener ſtatt,
worin über die Schritte, welche zur Aufbeſſerung der Penſionsbezüge zu
geſchehen haben, Berathung gepflogen werden ſoll.
O In den jüngſten Tagen war aus Beerſelden eine Deputation
anweſend um wiederholt für möglichſte Berllhrung jenes Ortes durch die
demnächſt von Erbach nach Eberbach fortzuſetzende Odenwaldbahn zu
wirken. Die Hoffnungen die ſie hegen können, ſind jedoch nach den vor=
liegenden
Aufnahmen ſehr geringe, denn es würden alsdann ganz abge=
ſehen
von den weit koſtſpieligeren Tunnelbauten ganz enorme, den Betrieb
ungemein beeinträchtigende Steigungsverhältniſſe (1.40) in Anwendung zu
bringen ſein. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird die Entſcheidung für den
Bau der 30 Kilometer langen, auf etwa 12 Millionen Gulden veran=
ſchlagten
Linie durch das Schöllenbacher und Itterbach=Thal ausfallen.
Der hierbei vorgeſehene 26-2700 Meter lange Lunnel dürſte die Summe
von ungefähr 3 Millionen Gulden verſchlingen.
0 Unlängſt wurde Morgens in einer Gaslaterne der Neuſtadt
eine jämmerlich wimmernde ſchwarze Katze bemerkt, die von muthwilliger
Hand in dieſe Situation gebracht worden. Mitleid fühlende Seelen be=
freiten
das arme Thier aus ſeiner überaus komiſchen Lage.
- Ende v. M. erſchien in einem Frankfurter Blatt ein Artikel über
den Neubau des Hoftheaters, in welchem dem Finanzausſchuß der
langeblich noch vom Abg. Metz herrührende) Vorſchlag unterlegt war, von
den geforderten 400,000 fl. den Betrag von 200,000 fl. unter der Be=
dingung
zu bewilligen, daß die Gemeinde Darmſtadt die übrigen 200,000 fl.
aufbringe. Jeder der Verhältniſſe einigermaßen Kundige mußte ſofort er=
kennen
, daß dieſe Nachricht der Begründung entbehre. Da indeſſen jener
Artikel theils mit, theils ohne Quellenangabe in andere Blätter überge=
gangen
iſt und an manchen Orten Glauben gefunden zu haben ſcheint, ſo
iſt es ſachentſprechend, die obige Nachricht als das zu bezeichnen, was ſie
in Wahrheit iſt, nämlich als eine - abſichtliche oder unabſichtliche - My=
ſtification
des Publikums. Auch im Falle einer nicht wiſſentlichen Myſti=
ſication
ſcheint der fragliche Artikel aus Kreiſen herzurühren, welche der
vom Finanzausſchuß und man darf wohl auch ſagen der Kammermajorität
angeſtrebten gedeihlichen Löſung der Theaterfrage nicht günſtig igeſtimmt
ſind, ſonſt würde der Verfaſſer wohl, ſtatt unter dem Scheine voller Sach=
kunde
in ein geleſenes Blatt kurzer Hand einen Artikel einzuſenden, ſich zu=
vor
beſſer unterrichtet haben, ſei es nun aus den bis dahin wahrheitsge=
mäß
in die Preſſe gebrachten Mittheilungen, ſei es durch Erkundigung bei
ſachkundigen Perſönlichkeiten.
(Frankf. Preſſe.)

Redactlon und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.