Darmstädter Tagblatt 1874


26. März 1874

[  ][ ]

137. Jahrgang.
Amlliches Organ für die Bekannkmachungen des Großherzoglichen Areigamts Darmſtadl.
Donnerſtag den 26. März

Jaſerate
werden angenömmen in Darmſtad=
von
der Eipedtion yheinft ür 23
in Beſjungen oon Friedr. Blöße=
Friedrichsür ur 7 ſowie auswärts
von allen ſolden Annoncen= Expe=
diſonen
;

B e k a n n t m a ch u n g.
Trichinen, insbeſondere das Auftreten der Trichinoſis in Jaſſy betr.
Nach einer Mittheilung des Reichskanzleramtes iſt in Jaſſiy die Trichinoſie aufgetreten und hat daſelbſt um ſo größeres Auf=
ſehen
erregt, als die Krankheit ſeither in Rumänien überhaupt uicht beachtet worden iſt. In Folge deſſen hat der Conſum an
Schweinefleiſch dort in einem ſo hohen Grade abgenommen, daß bedeutende Transporte von Schweinen nach Oeſterreich und
Deutſchland abgegangen ſein ſollen und wohl noch abgehen werden.
Wir machen hierdurch das Publikum, unter Hinweiſung auf die durch die Einfuhr rumäniſcher Schweine drohende Gefahr,
nufmerkſam, im Genuß rohen Schweinefleiſches und der hieraus bereiteten Speiſen vorſichtig zu ſein.
Die Schlächter und Fleiſchwaarenverkäufer werden zugleich auf die Beſtimmungen des 8 367 Nr. 7 des Reichsſtrafgeſetzbuchs
hingewieſen. - Darmſtadt, am 24. März 1874.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt
In Verh. d. Kr.:
Dr. Momberger, Kreisaſſeſſor.

1593) Edietalladung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
gegen das von Großherzoglichem Hofgericht
der Provinz Starkenburg unter dem 12. Febr.
1874 für concursfällig erkannte Vermögen
des unbekannt wo? abweſenden Metzgers
Carl Schmidt dahier ſind, unter gleich=
zeitiger
Anzeige etwaiger Vorzugsrechte, bei
Meidung ſtillſchweigenden Ausſchluſſes von
der rubricirten Maſſe, im Termin:
Montag den 18. Mail. J.,
Vormittags 9 Uhr,
vor unterzeichnetem Gerichte - Zimmer
Nr. 7- zur Anmeldung zu bringen ( förm=
lich
zu liquidiren).
In demſelben Termin ſoll Arrangement
verſucht, und weiter über Verſilberung der
Maſſe, Wahl eines Gläubiger=Ausſchuſſes,
deſinitive Ernennung eines Maſſecurators,
Liquidität und Priorität der Forderungen,
und alle ſonſt ſich ergebenden Punkte Be=
ſchlußfaſſung
erzielt werden.
Es werden alle in dieſem Termin weder
in Selbſtperſon erſcheinenden, noch durch
gehörig Bevollmächtigte vertretenen Credi=
toren
, als den von der Mehrheit der er=
ſcheinenden
Gläubiger gefaßt werdenden
Beſchlüſſen ſtillſchweigend beigetreten erachtet
werden.
Zugleich wird der unbekannt wo? ab=
weſende
Metzgermeiſter Carl Schmidt dahier
von der oben befagten, gegen ihn unter dem
12. Februar l. J. verfügten Erkennung

(formellen Loneurſes, ſowie von vorſtehender) ſich, unter gleichzeltiger Anmeldung von
Terminsvorbeſtimmung hiermit in Kenntniß
geſetzt und ihm zugleich Wahrung ſeiner
Rechtszuſtändigkeiten in erwähntem Concarſe;
und namentlich in dem anberaumten Liqui=
dationstermin
, - ſei es in Selbſtperſon
oder durch Aufſtellung eines gehörig bevoll=
mächtigten
Vertreters, - mit dem Anfügen
aufgegeben, daß -man anſonſt lediglich in
Anſehung dieſer Rechtszuſtändigkeiten, nach
den Anträgen des ihm beſtellten Curators
Heinrich Störger verfahren, auch etwa ſpe=
ciell
an ihn, Carl Schmidt, ergehende Ver=
fügungen
, lediglich durch Anſchlagen an die
Gerichtsthüre ihm bekannt geben würde.
Darmſtadt, den 20. Februar 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.:
Weyland,
Joſt,
Stadtgerichts=Aſſeſſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

0 Oeffentliche Aufforderung=
Se.
sNachdem Zimmermeiſter Martin Mah=
ringer
dahier unter dem 9. März l. 38.
mit ſeinen gerichtsbekannten Gläubigern,
ein, von der überwiegenden Mehrheit der=
ſelben
bereits definitiv genehmigtes Arran=
gement
abgeſchloſſen hat werden hiermit
alle gerichtsunbekannt gebliebenen Gläubiger
deſſelben, unter Geſtattung der Einſicht des,
befagten Arrangements, und der geſammten
zu dieſem Zweck auf unſerer Regiſtratur
offen liegenden rubricirten Acten hiermit
ſaufgefordert:

5 Forderungen und Anſprüchen jeder Art
gegen gedachten Martin Mahringer=und
von allen dieſen Forderungen und An=
ſprüchen
etwa zur Seite ſtehenden Vor=
zugsrechten
, darüber: ob ſie dieſem Ar=
rangement
ihrerſeits beitreten, um ſo ge=
wiſſer
binnen, der Dringlichkelt der Sache
wegen, abgekürzter, von dem erſten Er=
ſcheinen
dieſer Bekanntmachung in den
öffentlichen Blättern an laufender acht=
tägiger
Friſt, vor unterfertigtem Stadt=
gericht
, - Zimmer Nr. 7 - zu er=
klären
, widrigenfalls lediglich ohne Be=
rückſichtigung
dieſer Forderungen und
Anſprüche, die Beſtätigung des Arrange=
ments
, und bei Errichtung der zu Gunſten
der Arrangement=Forderungen verein=
barten
Nachhypothek, verfahren, bezüglich
aller etwa angemeldet werdenden For=
derungen
und Anſprüche aber ſtillſchwei=
gender
Beitritt zu dem Arrangement
unterſtellt werden würde
Binnen gleicher Friſt ſind, im Fall
ausdrücklichen Nichtbeitritts zum Arrange=
ment
, Einwendungen gegen die Gültigkeit
und bindende Kraft des Arrangements, bei
Meidung Ausſchluſſes hiermit, vorzubringen.
Darmſtadt, den 20. März 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.=R.
Weyland,
Joſt,
Stadtgerichts=Aſſeſſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
142

[ ][  ][ ]

520
Stroh=Verſteigerung.
Donnerſtag den 26. d. M.,
Nachmittags 4 Uhr,
werden am neuen ſtädtiſchen Lager=
haus
ca. 50 Ctr. Korn= und Gerſten=
Stroh an den Meiſtbietenden ver=
ſteigert
.
Darmſtadt, den 23. März 1874.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
2608)
Arbeits=Verſteigerung.
Samſtag den 11. April I. J.,
des Vormittags um 10 Uhr,
wird auf dem Großherzoglichen Cabinets=
gute
zu Kranichſtein die zu 1625 fl. ver=
anſchlagte
Planierarbeit in mehreren Loos=
abtheilungen
an die Wenigſtnehmenden auf
Ort und Stelle öffentlich vergeben.
Die Zuſammenkunft findet am Drei=
ſchläger
Weg ſtatt.
Darmſtadt, am 25. März. 1874.
Im Auftrag:
L. Hrb,
F Großherzogl. Wieſencommiſſir.

Feilgebotenes.
1383) Vorhänge=Gallerien
in Gold und Holz empfiehlt in großer Aus=
wahl
W. Schmidt, Schulſtraße I.
1754) 1 Flügel zu verkaufen.
Heinrichſtraße 58.

14
Garlenzamereien
in bekannter reeller Waare bringt bei Be=
darf
in empfehlende Erinner ung
H. Henss, Schwanenſtr. 37.
E An Markttagen Blumenſtand
nächſt der Hofapotheke.
(2193

Verdienſt-Medaille im Wien.
10141
Löflund's
Einder-Mahrung.
zur Schnellbereituug der Liebig'ſchen
Suppe für Säuglinge, von den bedeu=
tendſten
Kinderärzten empfohlen.
Löflund's
MalzExtract.
gegen Huſten, Heiſerkeit. Catarrhe, auch
Erſatzmittel für Leberthran.
Löſlund's
Malz-Uxtract mit Eison
gegen Bleichſucht und Blutarmuth.
Vorräthig in allen Apotheken.
Darmſtadt bei Herrn H. Herck.

Ne. 60.
2443)
Ich hatte Gelegenheit, einen Poſten

Elſäher Hemden=Chiffons zu außer=
gewöhnlich
billigen Preiſen zu kaufen und
kann dieſelben in vorzüglicher Qualität
18 kr. per Meter offeriren.
10
Eichberss Hachſolger,
Großh. Hof=Lieferant.

2198

EisaVerhauf
von

Frilz Köhler und Carl Stumpi
in
Darmſtadt.
Comptoir: Rheinstrasse 50.
Mit Rückſicht auf das ſtets ſteigende Bedürfniß nach Eis haben wir auf hieſigem
Platz neben einem bereits mehrere Jahre beſtehenden Eiskeller ein großes Eis=
haus
errichtet und empfehlen uns bei vorkommendem Bedarf.
Der Abonnementspreis für Eis bei einem täglichen Bedarf von 10 Pfd.
iſt 6 kr., von 15 Pfd. 9 kr., von 20 Pfd. 12 kr., bei täglicher Abnahme von min=
deſtens
25 Pfd., pro 100 Pfd. 50 kr. Die Lieferung geſchieht franco ans Haus
Morgens von 6-10 Uhr und bittet man die Gefäße um dieſe Zeit am Eingang des=
ſelben
bereit halten zu wollen.
Größere Quantitäten werden entſprechend billiger zu jeder Tageszeit gellefert.
Für Auslieferung vom 1. Mai bis 1. Oct. wird garantirt.
Für Herren!
5
empfehle eine große Parthie ſolider Stiefletten mit einfachen wie mit Doppelſohlen
von 5 fl. 30 kr. an.
Carl Schüssler,
14 Ludwigſtraße 14.
4
4
Somneusehhrie
von 1 fl. bis 6 fl. per Stück
neueſter Façon zu feſten, aber ſehr billigen Preiſen empfiehlt
D. Falx.
MB. Alle Reparaturen werden bei mir verfertigt, nur nicht Schirme überzogen,
[2655
da ich neue Schirme billiger verkaufe, als was Ueberzüge koſten.
2656) Zengſtiefel mit Claſtique und Abſätze von 3 fl. 30 kr., desgl.
geſchnürte mit Abſätzen von 2 fl. 30 kr. an und höher, ſowie Zeug= und
Lederſtiefel für Confirmanden empfiehlt zu äußerſt billigen Preiſen, ſo lange
der Vorrath reicht.
CVr. Leiasler, im Rathhaus.

Waſſerdichte Unterlagen
ſehr gut und billig, Wachs= u. Ledertücher.
Cocosmatten zum Fabrilpreis.
1382) W. Schmidt, Schulſtraße I.

Portugiesische Handarinen
in friſcher aromatiſcher Frucht eingetroffen bei
W. Auber,

2568)
Ludwigſtraße 13.

2367) 600 Liter 1865r unverfälſch=
ter
rother Rheinwein werden in Quanti=
täten
von mindeſtens 1 Ohm billigſt abge=
geben
. Von wem ? in der Exp. zu erfragen.
2458) Gute Kartoffeln ſind Kumpf=
weiſe
zu verkauſen.
Ph. Hegendörfer, Obergaſſe 24.

Tuffſteine und Tuffſtein=
Kaminrohre
Wagonweiſe, ſowie in lleineren Parthien
billigſt bei
J Fulda,
2471)
Bleichſtraße 45.

[ ][  ][ ]

M. 60

521

42
Eglische Bisculls
2
von Juntley & Palmers in Reading,
Pie nio,
Gem,

Waler,
Royal,
Hoda,
Hie Hao,
Combination,
Pearl,
Abernethy,
vorräthig bei

ſinger Huls,
Alberl,
Hapoleon,
Honshuch,
Maizena,
Sponge Rusks

W. Hubor,

Ludwigſtraße 13.
E3 Sonntags iſt der Laden nur bis
12 Uhr offen.

2478) Neun=Wochen=Kartoffeln ſind zu
haben Sackgaſſe 22 bei Karl Winter.
2481) Schöne Johanniskartoffeln zum
Setzen ſind zu verkauſen bei Friedrich Schub=
kegel
, Fabrikſtr., neben dem neuen Schulhaus.
2.
8.
zur Ausſaat:
Wicken,
Kleeſaamen und
Haldekorn
in beſter und reinſter Qualität bei
Meyer, Frankfurterſtraße 36.
Desgleichen empfiehlt Hen, Hafer und
Stroh im Kleinen und Großen. Ebendaſelbſt.
2391) Abfallholz und Zimmer=
ſpähne
Mahnen= und Wagenweiſe bei
Georg Hehl, Bleichſtraße 5l.
2571) Eine ſchöne Hecke mit einem Pär.
chen Harzer Canarienvögel billig zu verkaufen.
Erbacherſtraße 12.
Zu verkaufen Martiuſtraße 2:
1 hölzerne Pumpe, Rohrlänge 35 Fuß,
1 Glasverſchluß,
einige lleine Feuſter u. Läden.
2616
Chooolat Henier
per ½ Kilo 56 kr. bei
W. Hubor,
Ludwigſtraße 13.
In Folge eines neuen Abſchlags von
Caffee verkaufe von heute an feine und
feinſte Corten von Ceylon, 48 kr.,
30 kr. und 53 kr, pr. Pfund.
Beſſungen.
2625)
Wilhelm Hensel,


2Brenntannäpfel,
verkaufe von heute ab zu 18 kr. per Sack,
und bitte Beſtellungen nur ſchriftlich in die
außen an meinem Hauſe angebrachte Brief=
lade
niederlegen zu wollen.
Darmſtadt, den 25. März 1874.
Conrad Appel,
Samenhandlung.

Spazierſtöcke,
Kegel und Pockholzkugeln
empfiehlt Dreherei von
L. Kuhu, Schulſtr. 1.

Strohhüte

aller Arten

in größter Auswahl von den feinſten bis
zu den billigſten. Gleichzeitig empfehle eine
Parthie Kinderhüte per Stück 12 kr.,
Kuabenhüte ganz fertig per Stück
18 kr.
Ph. Vershaeh,
Darmſtädter Carlſtraße 29.
2660) Fertige Kleider für Mädchen
von 2 bis zu 10 Jahren ſind bei mir billig
zu verkaufen.
Marie Struth,
Ernſt=Ludwigſtraße 24 bel Etage.
2661) Drei faſt neue Tafeltücher
mit je 12 Servietten billig zu verkaufen.
Näheres Schützenſtraße 20.
2662) Prima Waſchſeifen, auch
alle Sorten Toiletten=Seife und beſonders
die ſehr beliebte Glycerin in 1 Pfund zu
9kr. aus der Fabrik F. B. Häuſſer in
Mainz empfiehl:
WViIb. Müller,
kleine Ochſengaſſe Nro. 11.
Feinſtes Blummehl
den Kumpf zu 1 fl. 24 kr., das Pfund
10 kr. empfiehlt
2663) G9. Staus, Eliſabethenſtr. 41.
Sohram’sche Preisstärke,
Reisstärke &
Bröokelstärke
ſempfiehlt
Carl Watzinger,
2664)
Loniſenplatz 4.
2665) Beſſungen. Schöner gelber
Kies iſt fortwährend zu haben. Näheres
ber Georg Ludwig Geyer, Hügelſtr. Nr. 13.
2666) Prima Tapezierſtärke em=
pfiehlt
billigſt . Wilh. Müller,
Il. Ochſengaſſe Nr. 11.

188) Mathildenplatz Nr. 8
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zim=
mern
, 2 Cabinetten, Küche, Glasabſchluß
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und 1. April zu beziehen.
518) Gartenſtraße 7 ſind 3 heizbare
Zimmer, Küche mit Glasabſchluß, 2 Keller,
Mitgebrauch der Waſchküche und des Bleich=
J. Noack.
platzes zu vermiethen.
662) Dieburgerſtraße 60 iſt der
2. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, ſowie
2 Zimmern im Dachſtock, Küche ꝛc., zu
vermiethen und bis 1. April zu beziehen.
Wilhelm Schupp.
709) Saalbauſtraße 5 iſt ein ſchö=
nes
Logis, beſtehend aus 6 Zimmern, per
1. April zu vermiethen. Preis 250 fl.
OOOVVN
Pe
SROVIe
PTTaAAAr.
715) Friedrichſtraße 22, Eck der ze=
Caſinoſtraße, iſt die Parterre=Woh= d
d6 nung, beſiehend aus 6 Zimmern und
4
Garderobe, nebſt allen ſonſtigen Be=
C quemlichkeiten, an eine ruhige Familie
14
bis Anfangs April zu vermiethen. d
d4 Näheres bei Herrn B. L. Trier, de
N Hof=Möbelhandlung, zu erfragen.
n
VN
Hop
CaaddPxz.zrzrrzl
1) Beſſunger Kirchſtraße Nr. 2, Ecke
der Allee, iſt der 2. Stock mit Veranda,
alsbald beziehbar, zu vermiethen.
Ph. Jakobi, Glaſermeiſter.
780) Beſſungen. In dem neu erbauten
Hauſe, verl. Schulſtraße 53, nächſt dem
Chauſſeehauſe, iſt der 1. Stock für 250 fl.,
der 2. Stock mit Veranda für 300 fl. mit
je 5 Zimmern, Küche, Keller, Waſchküche,
Glasabſchluß und Antheil am Garten, be=
ſonders
geeignet für Herren Offiziere, da
Stallung für 2 Pferde und Kutſcherſtube
vorhanden, zu vermiethen und am 1. April
zu beziehen. Näheres bei
Ph. Jacobi, Glaſermeiſter.
878) Arheilgerſtraße 10 ein Zimmer zu
vermiethen.
3 =ein möblirtes Zimmer mit ſeparatem
88 Eingang im 3. Stock. Rheinfir. 47.
1294) Zwei große Dachſtuben.
Louiſenſtraße Nr. 18.
1291) Zu vermiethen ein neu herge=
richtetes
Logis von 4 Zimmern und gleich
zu beziehen. Volz am Markt.

Hermiethungen.

3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethen 1606) Martinſtraße 14 ſind drei
und gleich zu beziehen.
thüdenplatz 9 bel Etage, 7 Zimmer mit miethen. Zimmerſtraße Nr. 2.
Speicher, Keller, Magdzimmer und allen
Bequemlichkeiten, auch kann Stallung für
2 Pferde dazu gegeben werden, ſofork zu verm.
10826) An eine ruhige Familie, Ma=
thildenplatz
9, Ausſicht Gartenſtraße, 4 Zim=
mer
nebſt einer großen Dachſtube, mit, allen
Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.

1482) Zwei Logis, jedes 2 Zimmer
und Küche, ſind zu vermiethen. Arheilgerſtr. 37.
1547) Pankratiusftr. 61 iſt der 2. Stock
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche mit allem
Zubehör und Bequemlichkeiten bis 1. April
anderweit zu vermiethen.
Zimmer zu vermiethen.
10821) An eine ruhige Famille, Ma= 1768) 3 Zimmer, 1 Küche zu ver=
1772) Ein Logis 3ter Stock mit 3 heiz=
baren
Zimmern, abgeſchloſſenem Vorplatz,
Küche ꝛc. ꝛc. 220 fl. Näheres Caſtnoſtraße
Nr. 17 Parterre rechts.
1864) Holzſtraße Nr. 9 iſt ein Logis zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.

[ ][  ][ ]

522
1845) In meinem neuen Hauſe der
Wendelſtadtſtraße Nr. 34 iſt der 3. Stock
zu vermiethen.
Konrad Ganß.
1865) Eck der Hügel= und Wil=
helminenſtraße
Nr. 35 iſt die bel
Etage anderweit zu vermiethen.
Näheres bei Hrn. B. L. Trier, Lud=
wigſtraße
.
Ein großer, ſehr geräumiger Speicher zu
ſofortigem Gebrauch iſt ebendaſelbſt zu verm.
1984) Der untere Stock meines neuer=
Hauſes, Eck der Wiener= und Soderſtraße,
beſtehend aus 5 Zimmern nebſt Einquar=
tierungsſtube
und allen Bequemlichkeiten, iſt
zu vermiethen u. kann ſogleich bezogen werden.
Achens=Mühle.
Dehn.
2092) Zwei Zimmer unmöblirt,
ineinandergehend, mit Ausſicht auf die Straße,
im erſten Stock Ludwigſtraße 12 zu ver=
miethen
und gleich zu beziehen. Näheres im
Korbwaaren=Geſchäft.
2094) Schulſtraße 8 eine Stiege hoch
ein möblirtes Zimmer, ſeither von einem
Einjährigen bewohnt, iſt auf den 1. April
anderweit zu vermiethen.
E
2120) Eck der Wald= u. Saalbauſtraße
Nr. 15 iſt der 2. Stock zu vermiethen und
Mitte Juni zu beziehen. Martin Hörr.
EB
2124) Hochſtraße Nr. 13 iſt ein ren=
tables
Specereigeſchäft mit Logis zu ver=
miethen
und baldigſt zu beziehen.
2126) Ludwigſtraße Nr. 7 ſind fünf
freundliche Zimmer nebſt Küche und ſonſtige
Zubehör zuſammen oder getrennt zu ver=
miethen
und gleich beziehbar. Ebendaſelbſt
bel Etage 2 unmöblirte Zimmer mit Aus=
ſicht
auf die Straße zuſammen od. getrennt
zu vermiethen.
Zu erfragen ebendaſelbſt.
Fr. Hau, Kürſchner.
2219) In der Reſtauration Fr. Wolff,
Soderſtraße 53, iſt ein ſchön möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
2304) Ein möblirtes Zimmer Schützen=
ſtraße
14 bel Etage an einen Herrn gleich
zu vermiethen,
2344) Bleichſtraße Nr. 9 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
2346) Ein Logis im erſten Stock zu
vermiethen, Anfangs Mai zu beziehen.
Gr. Ochſengaſſe 30.
Hüttenberger.
2370) Beſſungen. Forſtmeiſterſtraße 20
iſt ein Logis zu vermiethen.
2371) Ein möblirtes Zimmer mit Cabi=
net
, am Wilhelminenplatz gelegen, iſt vom
1. April ab zu vermiethen. Näheres bei
der Exp. d. Bl.
2374) Ein ſchön möblirtes Zimmer im
2. Stock, Ausſicht auf die Straße, ſofort
zu vermiethen. Alexanderſtraße 5 parterre.
2376) Ein Logis zu vermiethen in dem
früherz den Hofmann'ſchen Erben, Fuhrmanns=
gaſſe
, und jetzt mir gehörigen Haus Anfangs
April d. J. zu beziehen.
Maher, Frankfurzerſtraße 36.

K60.

2998) Ein onforkable eingerichtetes
Zimmer, Promenadeſtraße, iſt billig zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen,
A wird auch ohne Möbel abgegeben.
4 Zu erfragen in der Exv. d. Bl.
W
1G

2599) Nr. 18 Friedrichſtraße, Manſarde
vom 1. April an zu vermiethen.
2512) Eine freundliche Manſardenwoh=
nung
, beſtehend aus 2 Zimmern und Kabi=
net
, Küche ꝛc. zu vermiethen. Mitte Juni
Rheinſtraße 37.
beziehbar.
2515) Ein Logis zu vermiethen, große
Ochſengaſſe Nr. 10.
2517) Neugaſſe Nr. 2. Vorderhaus, ein
Logis zu vermiethen u. ſofort zu beziehen.
2577) Ein kleines Logis an eine einzelne
Perſon zu vermiethen.
Nieder=Ramſtädterſtraße 12.
2628) Caſernenſtraße 52 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche
nebſt allem ſonſtigen Zubehör und zugleich
auch Stallung für 3 Pferde, zu vermiethen.
2636) Caſinoſtraße Nr. 14 im Hinterbau
ein Logis von 2 Zimmern, Küche, Boden=
raum
ꝛc. zu vermiethen und ſogleich zu be=
ziehen
. Aug. Nold, Schloſſermeiſter.
2667) Beſſungen. Holzſtraße 11 nächſt
am Herrngarten ſind 2 Logis zu vermiethen
und bis 1. Mai beziehbar.

KaarxrzzzirzrzrzrXN.
d4 Rheinſtr. 18, der obere Stock,)
11 Piecer nebſt Küche, Boden u. Keller=
de
rau y, Stallungen, Remiſe, Burſchen=
zimmer
ꝛc. Mitte Juni d. J., au
de Wunſch auch ſchon früher zu beziehen.
d0 Näher. Saalbauſtraße 13. (2668
⬜H
vy.

V2
AxzaLzTAaazuza
2669) Ein Logis nach der Rheinſtraße,
3 Zimmer, Alkoven, Küche, Keller u. Boden,
2 Stiegen hoch, alle neu eingerichtet, ſofort
zu vermiethen. Louiſenplatz 4.
2670) Ein kleines Logis zu vermiethen.
Arheilgerſtraße Nr. 28.

FwvvvvAAzzr2.
A2

2129) Dieburgerſtraße B vor

ds dem Jägerthor, Südſeite, eine ſchöne
d4 Wohnung von fünf Piecen mit voll=
4 ſtändigem Zubehör an eine ruhige
He
Familie. Näheres im mittleren Stock.
ArzzzzzzDnrzrrzrari

Vermiſchte Nachrichten.
1024) Für 78 Gulden
befoͤrdere ich Reiſende nach Amerika in
3r Claſſe auf den Dampfbooten von Bremen
und Hamburg.
8. Demuth, Soderſtraße 7.

(Provinz
Die Städtische Baugewerhschule von Idstein naſſa.
a) Schule für Baufach
jede Abtheilung aus 4 Claſſen
b) Schule für Maſchinenfach beſtehend,
eröffnet ihr Sommer=Semeſter am 5. Mai d. J.
Näheres ertheilt auf ſchriftliche Anfragen der Director
C2310
16809)
Waumhnch.
2584
Vokal=Gewerbverein.
Gitzung Donnerſtag den 26. März, Abends 8 Uhr, im oberenSaal
der Winter'ſchen Brauerei.
Tagesordnung: 1) Der neue Zimmer=Ventilations=Apparat von Pallauſch und
Roth in Wien; Vorzeigen und Erläutern eines ſolchen Apparats durch den Vorſitzenden.
2) Beſchlußfaſſung über einen Antrag, betr. die Betheiligung des Lokalgewerbvereins
als Actionär bei der Saalbaugeſellſchaft. - 3) Neuwahl des Vorſtandes und Aus=
ſchuſſes
pro 1874-75.
Das Lolal wird um 74 Uhr geöffnet; die neueſten techniſchen Zeitſchriften und
Zeichnungen ſind aufgelegt. Der Fragekaſten iſt am Eingang des Saals aufgeſtellt.

Mos
Vouage zum Besten des AlieeFrauenVereins.

über Calvin wird ſtatt Dienſtag den 24. l. Mts. Freitag den 27. März
Abends ½7 Uhr im Saale der Freimaurer=Loge gehalten werden.
Eintrittekarten für einen reſervirten Platz zum Preiſe von 1 fl. 18 kr. und für
die übrigen Plätze zum Preiſe von 54 kr. werden am betreffenden Abend an der Kaſſe
am=Eingang des Saales abgegeben.
Der Saal iſt von 6 Uhr an geöffnet.
Darmſtadt, am 14. März 1874.
2531)
Das Central=Comite des Alice=Frauen=Vereins.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen, mit und ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer Mit ſchönen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
M. Neuſtabt, Aexanderſtraße.

[ ][  ][ ]

R 60.
Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu Darmſtadt.
Der unterzeichnete Vocſtand hat Herrn Heinrich Velten zum Saalbau=Inſpetor
rnannt und ihm außer der Aufſicht über die Saalbau=Localitäten auch die Führung
der Kaſſe und Bücher der Saalbau=Actien=Geſellſchaft, den Abſchluß von Miethverträgen
und den Verkauf von Abonnements= und Einzelkarten zum Beſuche der Saalbau= Locali=
täten
und der darin von der Saalbau=Actien=Geſellſchaft veranſtalteten Bälle, Concerte ꝛc.
übertragen. Schriftliche und mündliche Mittheilungen werden von ihm Vormittags
von 9-12½ und Nachmittags von 2- 4 Uhr im Büreau=Locale im Saalbau (Ecke;
der Saalbau= und Riedeſelſtraße) entgegengenommen.
Darmſtadt, den 19. März 1874.
Für den Vorſtand der Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu Darmſtadt.
Wm. Schwab,
Dr. v. Wedekind,
2585) Stellvertreter des Präſidenten.
Schriftführer..

5 Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
3
A. J. Blanchel, Schirmſabrikant,
beehrt ſich die Eröffnung ſeines hierſelbſt
18 Ludwigſtraße 18
eingerichteten Verkaufslokales anzuzeigen und zum Beſuche deſſelben einzuladen.
Daſſelbe enthält ausſchließlich Artikel eigener Fabrikation in
Regen- a Sounensehizuen
in größter Auswahl und nur guter Waare zu billigſt geſtellten Preiſen.
Bei herannahender Saiſon erlaube mir beſonders aufmerkſam zu machen auf mein
großes Lager in
Sonnenschirmen,
welches mit allen Neuheiten aufs Reichhaltigſte in ſolider und preiswürdiger Waare
ausgeſtattet iſt.
Indem ich mich bei Bedarf beſtens empfohlen halte, verſehle nicht darauf hinzu=
weiſen
, daß alle Arten Reparaturen ſchnell und billig beſorgt werden.
Achtungsvollſt
A. J. Blamchet, 18 Ludwigſtraße 18.

Allgemeiner Kranken=u. Sterbekaſſe=Verein
für Darmſtadt 8 Beſſungen.
Außerordentliche Generalverſammlung
Montag 30. März 1871 Abends 8 Uhr im großen Ritſer''ſchen Saal.
Tagesordnung: Wichtige Vereins-Angelegenheiten.
NB. Das Intereſſe des Vereins erfordert die Anweſenheit ſämmtlicher Mitglieder.
2671)
Der Vorſtand.

2382) Eine geübte Damen= u. Kinder=
Kleidermacherin ſucht Beſchäftigung.
Kiesſtraße Nr. 5.

2407)
Empfehlung.
Ich bringe das Aufdampfen von
Bettfedern in gefallige Erinnerung.
Rheinſtraße I.
H. Buaux.
Ein reinliches Mädchen ſucht Monats=
dienſt
große Bachgaſſe Nr. 9.
(2541
Einige Mädchen können das Kleider=
machen
gründlich erlernen.
Markt,
L. a86, Nr. 6.
2549)
Damen=Confection.

2594) Ein angehender Vierziger mit
ſchönem Einkommen, Procuriſt einer bedeu=
tenden
Fabrik=Anlage auf dem Lande in der
Nähe einer Stadt, wünſcht ſich mit einem
nicht zu jungen Fräulein oder Wittwe,
welche über ein Vermögen von mindeſtens
10,000 fl. verfügen kann, zu verheirathen.
Allenfallſige Anträge werden unter Zu=
ſicherung
ſtrengſter Discretion durch die
Annoncen=Expedition von Rudolſ
Mogse in Frankjurt a. M.
gub Chiffre A. 9477 erbeten.
2595) Gebrauchtes Schloſſerwerk=
zeug
nebſt Blasbala u. Drehbank
wird zu kaufen geſucht. Von wem ? ſ. d. Exp.

523
2672) An= und Verkauf von
Häuſern, Hypotheken, Kaufſchillingen,
Geldanleihen werden unter Zuſicherung
ſtrengſter Discretiou durch den Unterzeich=
neten
vermittelt.
W. Kalkbrenner,
Grafenſtraße Nr. 19.
2605) Dienſtmädchen geſucht.
Ich ſuche auf Oſtern gegen hohen Lohn
ein braves Dienſtmädchen, das kochen und
alle Hausarbeit verrichten kann. Nur Solche,
die über ihr ſeitheriges Verhalten glaub=
würdige
gute Zeugniſſe vorzeigen können,
mögen ſich melden.
Muſik=Director Ph. Schmitt,
Eliſabethenſtraße 36.
2356) Eine perfecte Köchin geſucht
auf Oſtern.
Markt Nr. 4.
1


8OUchhalter geſucht
für eine hieſige Firma. Mit der dop=
pelten
Buchhaltung vertraute Bewer=
ber
wollen ihre Offerten nebſt Zeugniſſen
bei der Exp. d. Bl. unter Nr. 2268 einreichen
2410) Ein Schüler, der hieſige Lehr=
ſanſtalten
beſucht, findet freundliche Aufnahme
Nieder=Ramſtädterſtraße 52.
2642) Ein junges gebildetes Mädchen,
in allen feinen Arbeiten erfahren, ſucht
Stelle als Jungfer oder zu größeren Kin=
dern
. Nähere Auskunft bei Frau Hahn,
Marienplatz Nr. 10.
2643) Ein erfter Seribent zum als=
baldigen
Eintritt geſucht. Näheres b. d. Exp.

2650) 2 Jungen ſucht gegen guten
Lohn
J. Gräf, Cartonagefabrik,
Arheilgerſtraße 66.
Ein Conditor.
S
ſucht in Darmſtadt Stellung. Franco
Offerten sub Chiffre 328 bef. die Annoncen=
Agentur von Rudolpi Mosse
G. Heidingstelder) in Gießen.
2674) Ein braver Junge kann gegen
Wochenlohn in die Lehre treten.
Rheinftr. 33. C. Franz Wtwe., Tapezier.
2675) Roßdörferſtraße Nr. 18 wird
fortwährend grobe und feine Wäſche an=
genommen
.
2676) Eine alleinſtehende ältere Dame
ſncht bis Ende Mai oder Anfangs Juni
eine ruhige Wohnung von 3-4 Zimmern
nebſt Zubehör in dem ſüdlichen Theile der
Stadt. Offerten mit Preisangabe bittet man
unter der Chiffre E. H. an die Expedition
d. Bl. abgeben zu wollen.
Se.
3Agenten=Geſuch.
Für mein ſeit 20 Jahren beſtehendes
Landesproducten=Mühlenfabrikate=Geſchäft
und Wichſe=Fabrik ſuche thätige Agenten.
p5
L. Sybel, Erſurt.
143

[ ][  ]

524

H0ſ==PahUek==-beſſer, zu haben in der

wozr

H 80.
per Hundert Stück uchtzehn Kreuzer
L. C. Wittich'ſchen Hoſbuchdruckerei.
Lhklung=Geſuoh.
Metzelſuppe.
Ein junger Mann mit den nöthigen Kennt=
Camſtag den 28.,
niſſen verſehen, kann in mein Manufactar=
Waaren=Geſchäft als Lehrling eintreten.
Peter Peter,
Maspar Schlosser,
hinter der Kapelle. 2679)
am Markt.

höflichſt einladet

GroßherzoglichesHoftheater.
Donnerstag, 26. März, 1. Vorſt. im 8. Abonn.:
Der Waffenſchmied. Komiſche Oper in 3 Akten
von Lortzing.
Freitag, 27. März. Jubelonverture von
Grafen von Wittgenſtein. Die=Geſchwiſter,
Schauſpiel in 1 Akt von Goethe. Hierauf: Ju
gendliebe. Luſtſpiel in 1 Akt von Wilbrandt.
IIn beiden Stücken Fräulein Heineccius, vom
Gr. Hoftheater in Weimar, als Gaſt.) Zum Schluß
zum Erſtenmale: Frithjof. Symphoniſch=
dramatiſche
Tondichtung von Grafen von Witt=
genſtein
.

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Der Reichsanzeiger: veröffentlicht einen Erlaß des Kaiſers
an den Reichskanzler, worin der Kaiſer für die äußerſt zahlreichen Glück=
wünſche
zu ſeinem Geburtstage, die ihm von innerhalb und außerhalb
des deutſchen Reiches in den mannichfachſten Formen, zum Theil in frem=
den
Sprachen zugegangen, ſeinen Dank ausſpricht. Je freudiger dieſes Zu=
ſtrömen
liebenswürdiger, von Herzen zu Herzen dringender Beweiſe froher
Theilnahme den Kaiſer überraſcht habe, umſomehr habe er ſich in frohem
Hinblick auf ſo viel Liebe und Verehrung gehoben gefühlt, deſto lebhafter
ei ſein warm empfundener Dank.
Major und Flügeladjutant von Küchler iſt zum Regiments=
Commandeur ernannt worden, verbleibt jedoch vorerſt in ſeinen ſeitherigen
Funktionen. Hauptmann Frieß, ſeither nach Berlin commandirt, iſt nach
Weſel verſetzt worden.
Dem Vernehmen nach iſt das Engagement von Frl. Beilhac,
vom Stadttheater: in Berlin vollzogen. In ihren ſeitherigen Gaſtrollen
als Jane Eyre, Jungfrau von Orleans und Hedwig van der Gilden ge=
lang
es der durch ein ſehr anſprechendes Organ begünſtigten Künſtlerin
ſich den Beifall des Publikums zu erwerben.
Verkauft wurde von Fuhrmann Joh. Mahr II. Hofraithe in der
Arheilgerſtraße um 4950 fl. an Metzgermeiſter Heinrich Merz dahier.
Das hieſige Polizeibureaufiſt durch die Conſiscationvorſchrifts:
widriger Gläſer in den Wirthſchaften plötzlich in ein Glas=Magazin
verwandelt. Es wurden übrigens nur ungeaichte Gläſer weggenommen
und darunter auch desgleichen Stammgläſer, welch Letztere indeß auf dem
Polizeibureau von deren ſich legitimirenden Eigenthümern wieder abgeholt
werden können. Auffallend iſt die ſich über die Conſiskationen lund ge=
bende
Ueberraſchung, da es doch wohl ſelbſtverſtändlich iſt, daß ein einmal
erlaſſenes Geſetz auch vollſtreckt wird.
Mit dem einziehenden Frühjahr nimmt die Kaninchenzucht in
der Stadt einen erneuten Aufſchwung; Es mag wohl auch kaum etwas
Intereſſanteres geben. Man darf ſich unter fraglichen Thieren indeß nicht
das beſcheidne deutſche ſcheue Stallhöschen vorſtellen, wie es zuweilen in
dumpfen Kaſten bei ſeuchtem Lager und magerer Koſt ſein Daſein verküm=
mert
, ſondern man muß den ſtolzen Garenne, eroissé odergar lapin bélier
ſehen, wie er bei naturgemäßer Behandlung ſich nicht bloß zu reicher Fleiſch=
fülle
entwickelt ſondern auch zu einem Kraſtbewußtſein gelangt, daß er
einen ihn reizenden Hund anfällt und in die Flucht ſchlägt Dieſe Thiere
erreichen ein Gewicht von 20-25 Pfund. Wem hierbei ein Lücheln des
Zweiſels ankommen ſollte, dem kann auf der Exp. d. Bl. mitgetheilt wer=
den
, wo er ſich hier durch eignen Augenſchein von der Wahrheit über=
zeugen
kann.
Herr Weißbindermeiſter Weicker, welcher bei dem Herausgehen
aus der Oſterrath'ſchen Wirthſchaft von mehreren Burſchen ohne irgend
einen erheblichen Grund überfallen, mißhandelt und mit einem Haubayon=
nett
ſchwer verletzt wurde, iſt noch nicht außer Gefahr. Die heute ſtattfin=
dende
Unterſuchung wird erſt ergeben, ob keine edlen Theile verletzt ſind.
Der Mainzer Thierſchutzverein hat beſchloſſen, eine ent=
ſprechende
Perſönlichkeit mit paſſender Auszeichnung anzuſtellen, welche die
Aufgabe hat, in den Straßen der Stadt ſich zu bewegen und etwaige An=
zeigen
und Beſchwerden entgegen zu nehmen. Auch iſt beſchloſſen worden,
an Volizeibeamte, welche Thierquälereien zur Anzeige bringen, verhältniß=
mäßig
Gratificationen zu verleihen.
Gießen, 24. März. Geſtern Vormittag wurde ein Burſche von
Wieſeck hier eingebracht, welcher am Sonntag Abend einem ülteren Manne
daſelbſt ein Meſſer in den Leib ſtach, daß die Eingeweide hervorquollen.
Man zweiſelt an dem Aufkommen des Verletzten.

Von dem ſ. 8. als verſchwunden bezeichneten jungen Manne von
Gießen, welcher in Darmſtadt als Einjähriger candidirte, fehlte bis Dato
noch jede Spur.
Oeffentliche Vorträge Herr Julius Schulze aus Mainz ſprach
Montag den 23. Marz. (in der Turnhalle am Woogsplatze) über Staats=
wirthſchaft
Er definirt: Der Staat iſt der Ausdruck für das Be=
dürfniß
der Zuſammengehörigkeit der Menſchen. Lie Mittel zu ſeinem
Geſchäftsbetriebe muß er aus-den einzelnen Wirthſchaften entnehmen und
es iſt Aufgabe des Staates alle diejenigen (Geſchäfte ſelbſt zu betreiben,
bei denen es die Arbeitstheilung zweckmäßig oder nothwendig erſcheinen
läßt, oder zu dem Betrieb eine beſondere Ausbildung der Wirthſchaften,
der Beamten, erforderlich iſt. Iſt aber dieſe Nothwendigkeit erkannt, dann
müſſen auch die zuna Geſchäftsbetriebe erforderlichen Mittel, in ausreichen=
dem
Maße bewilligt werden.
Im Anſchluß hieran beleuchtet der Redner das Weſen der directen
Steuern (Einkommenſteuer nebſt Klaſſenſteuer, Gewerbe=, Grund= und Ge=
bäudeſteuer
) und die relative Berechtigung der indirecten Abgaben (Taxen
und Stempel, Verbrauchsſteuern als Salzſteuer, Schlacht= und Mahlſteuer,
und Zölle). Von beſonderem Intereſſe ſind ſeine ausführlichen Darlegun=
gen
über Schutzzölle und Finanzzölle die er beide als verwerflich bezeichnet,
weil ſie den Verkehr beeinträchtigen. Als die Steuer der Zukunft be=
zeichnet
Herr Schulze eine allgemeine directe und progreſſive Einkommen=
ſteuer
, veranlagt in einem Umſange, welcher die Kapitalbildung nicht er=
ſchwert
; er ſpricht die Hoffnung aus, daß die Einſchätzung und die Art
der Veranlagung künftig nicht mehr in dem bisherigen Gkade ſchwierig
ſein werde, wenn jeder Einzelne eine höhere Stufe des Bürgerſinnes und
der Gemeinnützigkeit erreicht habe; er führt weiter aus:
Die wirthſchafliche Größe eines Landes hängt mit der wirthſchaft=
lichen
Leiſtungsſähigkeit aufs Engſte zuſammen und ſie kann nur gedeihen
in einem abgerundeten in ſich abgeſchloſſenen als großes Ganze organi=
ſirten
Staatsweſen. Von der Entwickelung einer zweckmäßigen nationalen
Staatswirthſchaft hängt der Fortſchritt des nationalen Wohlſtandes ab:
die nothwendige Vorausſetzung für das wirthſchaftliche Gedeihen eines
Staates iſt die Pflege des nationalen Sinnes, und als das Ziel Deutſch=
lands
muß bezeichnet werden die Förderung einer geſunden deutſchen Volts=
wirthſchaft
, die Errichtung einer geſunden deutſchen Staatswirthſchaft.
Nach Schluß des Vortrags wurde dem Redner der wohlverdiente Bei=
fall
gezollt. Es wäre hiermit zwar der angekündigte Cyklus der von
Herrn Schulze zugeſicherten Vorträge zu Ende: es ſprach indeß Herr Hof=
gerichts
=Advokat Dr. Ohly Namens der Vorſtände des Volksbildungs=
Vereins und der Lurngemeinde - die Hoffnung aus, Herrn Schulze füͤr
weitere Vorträge gewinnen zu können. Und in der That, es ware dieß
ein verdienſtliches Werk. Hr. Schulze hat ſo ganz die von Hrn. Dr. Ohly
für einen tüchtgen Volksredner als nothwendig bezeichneten Eigenſchaften
der gründliche Beherrſchung des Stoffes, populäre Darſtellung, getragen
von der Macht der Idee, und von tiefem ſittlichem Ernſte, der tief in die
Herzen der Hörer eindringt.
Dem Vorſchlag des Hrn. Ohly - nach uchter Turnerſitte in dem zu
den Vorträgen benutzten Uebungslokal der Turngemeinde dem Herrn Ju=
lius
Schulze ein dreifaches donnerndes,Gut Heil' auszubringen, - wurde
von allen Seiten herzlich zugeſtimmt und gerne entſprochen. Wir dür=
fen
die Behauptung ausſprechen, daß Niemand das Lokal verlaſſen hat,
ohne ſich ſagen zu können, daß er von dem durch eine hoch=ideale Auffaſſung
auch der materiellen Dinge ausgezeichneten Redner in vieler Hinſicht wirk=
lich
gelernt habe.

Hierzu eine Beilage, Poſtdampfſchifffahrt des Norddeutſchen Loyd betreffend.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.