Darmstädter Tagblatt 1874


06. März 1874

[  ][ ]

H
AIoIT hovodbo

Abonnemendspreis
2f. 15t₁ jährlich inck Bungelohn.
Autwärs verder von alen Pöſt=
Etern Beſelungen intgigengenom
mem z58 kr peo Qnartal ind Poſt=
auſſchlag
und Beſtellgebühr

Frag- und Aneeigeblatt.

K46.

137 Jahrgang.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Ereigamts Darmſtadt.
Freitag den 6 März

Jaſerate
werden angenommen in Darmſtadt
vor der Expedition Rh.änſtt ur 23
i Beſſungen von Friedr. Wyu.
Friedrichsüir Nr 7' ſowie auswaͤri
din allen poider Annonten=Sipo
disionen

1674

Arbeits=Verſteigerung.
Samſtag den 1½. März Nachmittags um 8.
3 Uhr wird die zu 140 fl. veranſchlagte

L. Schüſer, Schirmfabrikant,


24 Ernſt Ludwigſtraße 24
Planir=Arbeit auf dem Grundſtück des Herrn behrt ſich hiermit anzuzeigen. daß ihm von einem bedeutenden auswärtigen Damen=
Hofmarſchall von Weſterweller, zunächſt dem ſchub Geſchäft der Verkauf deſſen Erzeugniſſe an hieſigem Platze übertrogen iſt.

Pallaswieſenhaus gelegen, auf Ort und Stelle
öffentlich vergeben.
Darmſtadt, den 4. März 1874.
1857)
In Auftrag:
L. Erb, Großh. Wieſen=Commiſſär.

Feilgebotenes.
Dr. Pattison's
Gichtuutte
.
lindert ſofort und heilt ſchnell
Gicht und Rheumatismen,
aller Art, als: Geſicht=, Bruſt=, Hals= und
Zahnſchmerzen, Kopf= Hand= und Kniegicht,
EGliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Paketen zu 30 kr. u. halbe zu 16 kr bei
Heinr. Damm, Kirchſtr., Darmſtadt.
1513) Ich erlaube mir zu empfehlen: 1859)
fein Ceylon
per Pfund
Java

Der Preis ſämmtlicher Schuhwaaren iſt ſo billig geſtellt, daß ſolche nur gegen
baar verkauft können werden. und iſt für preiswürdige Waare garantirt. Reparaturen
an allen bei mir gekauften Schuhen werden von mir angenommen und nach Ueberein=
kunft
mit einem tüchtigen Schuhmacher von demſelben billigſt ausgeführt.
Indem ich mich bei Bedarf beſtens empfohlen halte, zeichne achtungsvoll
L. Schüfer, Schirmfabrikant,
21 EnſtLndwigsraße 24.

1
PetroleumSturm-aternen.
Da dieſelben durch ihre großen Vorzüge ſo raſch Eingang gefunden,
halte ich jetzt beſtändig großes Lager und bin in den Stand geſetzt, allen
Anforderungen zu entſprechen. Preis per Stück 2 Thaler. Wiederverkäufern
entſprechender Räbatt.
Ch. Wirthueim,
Eliſabethenſtraße Nro. 2. zunächſt dem Ludwigsplatz, Darmſtadt.

Kalk, Maſchinen= und Feldſteine.
Meine Kaltbrennerei iſt bereits wieder im Betrieb und kann weißer Kalk jeden
Adllos jehr fein Demarari) 50 kr.¾ Vormittag an meinen Oefen abgegebin werden Bei größeren Quantnäten erbitte mir
und verſchiedene andere Sorten zu demjeinige Tage vorher Anzeige. Blauer Kalk auf Beſtellung.
Gleichzeitig empfehle ich meme Ziegelei=Waaren, wie auch Feld= und
billigen Preis von 46 bis 48 kr. per Pfd.
Heh. Georg;, Maſchinenſteine.
Gernsheim, den 2. März 1874.
A. Hofmann II.
Wilhelminenſtr. 10.

51785) Von heute an verkaufe ich das 1621) Pankratusſtraße 48 ſind 2 ſtarke
Pfund Rind= a Ochſenfleiſch prima Einlegſchweine zu verkaufen.
Qualität für 22 kr., ſowie prima Fleiſch=
1850) Einen ſehr feinen Sonchang-
wurſt
zu 24 kr., in ½ Pfd. 6 kr.
Metzger Levi, gr. Ochſengaſſe. Thce per 1 Ko. 2fl. habe friſch erhalten

und empfehle denſelben nebſt meinen andern

1797) Mehrere große polrte Kommoden bekannten Theſorten der gefaͤlligen Abnahme
zu verkaufen. Preis 24 fl. Rheinſtr. 28.
Carf Watzinger,
1799) Zimmerſpähne ſind zu haben

Victoriaſtraße Nr. 26.

= G8
COhraſe s Gulden/


g per Mille
franco Darmſtadt bei Abnahme,
von zwei Mille, ſind zu be=
ziehen
durch
20
Aug. Ebés & Co.
in Pfungſtadt.
1838) Ein ſehr guter Confirmanden=
Anzug iſt zu verkaufen. Pantraliusſtr. 9.

Thee= u. Droquenhandl., Louiſenplatz 4.

1861) Marmanlum faſt neu,
wegen Abreiſe billig zu verkaufen.
Näheres bei Hrn. A. W. Zimmermann.

Eussboden Aanzlaok,
Spirits I, Schell ck, fſt. blond,
Leim T, Leinölfirniß, Leinöl, Goldocker
hell und dunkel ꝛc. eapfiehlt
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
1862)

1863) Ein Einlegſchwein zu ver=
kaufen
. Gardiſtengaſſe 30.

Hermiethungen.
9472) Arheilgerſtraße 19 zu ver=
miethen
ein geräumiges Logis und ſogleich
zu beziehen.
10821) An eine ruhige Famille, Ma=
thildenplatz
9 bel Etage, 7 Zimmer mit
Speicher, Keller, Magdzimmer und allen
Beqnemlichkeiten, auch kann Stallung für
2 Pferde dazu gegeben werden, ſofort zu verm.
10826) An eine ruhige Familie, Ma=
thildenplatz
9, Ausſicht Gartenſtraße, 4 Zim=
mer
nebſt einer großen Dachſtube, mit allen
Bequemlichleiten ſofort zu vermiethen.
390) Ein hübſch möblirtes Zimmer zu
vermiethen, ſogleich z2 beziehen. Schirngaſſe2.
518) Gartenſtraße 7 ſind 3 heizbare
Zimmer, Küche mit Glasabſchluß, 2 Keller,
Mitgebrauch der Waſchküche und des Bleich=
platzes
zu vermiethen.
J. Noack.
101

[ ][  ][ ]

864
C.
366
188) Mathildeuplatz Nr. 5
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zim=
mern
, 2 Cabinetten, Küche, Glasabſchluß
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und 1. April zu beziehen.
708) Ein ſchön möblirtes Zimmer im
1. Stock, Ausſicht auf die Straße, ſofort
zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 35.
1151)
Neckarſtraße 18.
Drei ſchöne Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vorplatz im dritten Stocke ſind mit oder
ohne Möbel an einen Herrn ohne Familie
zu vermiethen und bis 15. März beziehbar.
1624) 2 ineinander gehende möblirte
Zimmer, ſogleich beziehbar, zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 49 Vorderbau.
1625) Zwei ſchöne Zimmer bel Etage
Schulſtraße Nr. 6 mit oder ohne Möbel zu
vermiethen. Näheres Schulſtraße Nr. 6.
1627) Ein kleines Logis zu vermiethen
bei G. Frauck, große Ochſengaſſe 13.
1764) Eine Stube zu vermiethen und
gleich zu beziehen. Kiesſtraße Nr. 25.
1772) Ein Logis 3ter Stock mit 3 heiz=
baren
Zimmern, abgeſchloſſenem Vorplatz,
Küche ꝛc. ꝛc. 220 fl. Näheres Caflnoſtraße
Nr. 17 Parterre rechts.
4. 1805) Ein Logis an eine ſtille Familie
zu vermiethen und im Mai zu beziehen.
Zu erfr. kl. Ochſengaſſe 7, 2r Stock.
Daſelbſt kann ein braver Arbeiter Schlaf=
ſtelle
erhalten.
6 ſſin möblirtes Zimmer gleich zu be=
S C. ziehen. Schützenſtraße 14.
1809) Stallung für 2 Pferde Caſino=
ſtraße
19.
1841) Eine Scheuer nebſt Stall zu ver=
miethen
. Nieder=Ramſtädterſtraße 16.
NLLNTARRUTTAATALATANN
1844) Heinrichſtraße 16 Stallung 4
F für 3-4 Pferde mit zugehörigen
B Räumen pro 1. Mai zu vermiethen.
RREURAARRARRAERARAAAAN
1864) Holzſtraße Nr. 9 iſt ein Logis zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
5 1865) Eck der Hügel= und Wil=
helminenſtraße
Nr. 36 iſt die bel
Etage anderweit zu vermiethen.
Näheres im unteren Stock daſelbſt.
Eiu großer, ſehr geräumiger Speicher zu
ſofortigem Gebrauch iſt ebendaſelbſt zu verm.
1866) Ein kleines Logis zu vermiethen.
Frankfurterſtraße 66.

Vermiſchte Nachrichten.
819)
Geſucht!
Ein junges braves Mädchen, für Haus=
haltung
tüchtig. Näheres Schützenſtraße
Nr. 18 parterre.

1739) In einen Haushalt ohne
Kinder wird auf Oſtern ein Dienſtmädchen
geſucht, wilches einfach kochen kann und
Hausarbeit verſteht. Auskunft Rheinſtraße
Nr. 3. eine Stiege hoch.

M. 46.
1846) Zum Beſten detz Aliee=Frauen=Vereins, insbeſondeke für Waiſen=
und Armen=Pflege, werden im Saale der Freimauter=Loge dahier, Abends halb 7 Uhr
beginnend:
Drei reformationsgeſchichtliche Vorträge
von Herrn Dr. K. Sell
gehalten werden.
Erſter Vortrag Dienſtag den 10. März: Luthers.
Zweiter
I7. Zwinglir.
Oritter
24.
Calvin.

Karten für dieſe drei Vorträge gültig werden für einen reſervirten Platz zum
Preiſe von 3 Gulden und für die übrigen Plätze zum Preiſe von 2 Gulden von Samſtag
den 7. März an in der Buchhandlung des Herrn A. Bergſträßer verabfolgt.
Eintrittskarten für die einzelnen Vorträge werden an den betreffenden Abenden
nur an der Kaſſe am Eingang des Saales abgegeben und zwar für einen reſervirten
Platz zum Preiſe von 1 fl. 18 kr. und für die übrigen Plätze zum Preiſe von 54 kr.
Der Saal iſt von 6 Uhr an geöffnet.
Darmſtadt, am 4. März 1874.
Des Ce tral Comite des Alice=Frauen=Vereins.
Mei
Wsz-naans
G.
19)
406
22
4
RA
Eöe'
Mistshrc auisianAthdARaAAAAtN,
52
S.
GRANann-
4.
Sonntag, 8. März 1874.

Abonnements-Goncerk
aus geführt
von der Capelle des 1. Großh. Heſſ. Infanterie=
(Leibgarde=) Regiments Nr. 115
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Das Coneert beginnt um 6 Uhr.
Tageskarten 24 kr. (für die Acticnäre 18 fr.) in den Saal, 36 kr.
(für die Actlonäre 27 kr.) in die Logen ſind an der Caſſe Abonnements=
karten
für 12 Concerte (reſp. Dotzendbillets) für Saal und Logen ſind
für 3fl 36 kr. (reſp. 2 fl. 42 kr. für die Actjonäre) bei den Herren P. Ber=
benich
. G. Hickler n. C. Gerſchlauer, ſowie an der Kaſſe zu erhalfen.
4)
MtAien-
A2Ai.
Wlih Daruh
PDking
HLatich e di.chgmofi
4½
44
WavsrAdheuuoucasnhhnde oindidhn du MGRähAnadas

in der Fruchthalle Mainz.
Gonntag den 8. März 1874:
Heate groose Varstellang
in der höheren Reitkunſt, Pferdedreſſur, Gymnaſtik und Mimik.
Caſſaöffnung halb 7 Uhr. Aufang halb 8 Uhr präcis.
Die Fruchthalle iſt auf das Bequemſte und Comfortableſte eingerichtet mit Logen=
ſitzen

Nummerirten Sperrſitzen Erſten Nang - Zweiten Nang und Gallerie.
Preiſe der Plütze werden in den nächſten Zeitungs=Annoncen u. Placaten mitgetheilt.
Zur Bequemlichkeit des hochgeehrten Publikums iſt die Caſſa geöffnet von Mor=
gens
10 bis 1 Uhr Nachmittags und von 3 Uhr bis Beginn der Vorſtellung.
Hochachtungsvoll
P. Couly, Director.

1817) Ich ſuche einen lüchtigen Schreiber.
Langenbach,
Hofgerichts Advokat.
1820) 2 bis 3 Schüler, welche Lehr:
Anſtalten beſuchen, finden bei anſländiger
Familie freundl. Aufnahme im Monat Mai.
Zu erfragen bei Kleiderhändler Falk, kleine
Ochſergaſſe Nr. 7 im Laden.
1853) Ein Mäbchen, das im Kleider=
machen
geübt iſt, wünſcht in und außer dem
Hauſe Beſchäfligung. Zu erfragen Grafen=
ſtraße
Nr. 21 drei Etiegen hoch.

1824)
Geſucht,
für ein Mädchen von 15-16 Jahren eine
Stelle in einem Laden. Offerten bittet man
zu richten an
Armsheim, 2. März. G. Rechel, Pfarrvicar.
1851) Holzhöſſtraße 27 parterre wird en
braves Mädchen auf Oſtern geſucht.
1855) Es wird ein brazer kräftiger
Hausburſche von 17-20 Jahren zum ſo=
fortigen
Eintritt geſucht bei
Wm. Henſel.
Brſſungen.

[ ][  ][ ]

M. 16.

Volksbildungs=Verein und Turngemeinde Darmſtadt.
Vor tra g
des Herrn Julius Schulze aus Mainz über: das Geld.-
Samſtag den 7. März l. J., Abends 8 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz.
Der Eintritt iſt für Mitglieder und Nichtmitglieder frei.
1849)
Die Vorſtände des Vollsbildungs=Vereins und der Turngemeinde.
Deutſche Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaft
in Lübeck.
Errichtet im Jahre 1828.
Bei obiger Geſellſchaft hat jeder ſeit dem 1. Januar 1872 nach den Tab. 14
bis 5 Verſicherter an 75 Prozent des geſammten Geſchäftsgewinnes Antheil, ohne zur
Zahlung von Nachſchüſſen zu den Prämien, wilche feſt und äußerſt niedrig ſind, ver=
pflichtet
zu ſein.
Am 1. Januar 1873 waren verſichert:
32587 Peiſonen mit einem Kapltal von 26,506518 Thaler u. 38 501 Thaler
jährlicher Rente.
Im Jahre 1873 kamen hinzu:
2905 Perſonen, verſichert mit 3.936,723 Thaler u. 1958 Thaler jährlicher Rente.
Das Gewährleiſtungskapital betrug üher 5,000,000 Thaler; für Sterbefälle ſind
ſeit Gründung der Geſellſchaft über 7000,000 Thaler an die Erben der Verſtorbenen
ausbezahlt.
Jede gewänſchte naͤhere Auskunft wird bereitwilligſt ertheilt von
dem Haupt=Agenten Herrn C. Weidenbuach, Hofger.=Advokat,
1868)
dem Agenten Herrn C. Hoaflinger in Darmſtadt.
1869) Rückertſtraße Nr. 18 ſucht eine 11872) Ein Magazinier, der diebeſten
Officiersfamilie auf Oſtern gegen guten Zeugniſſe beſitzt, ſucht Stelle. Gefl. Offerten
Lohn ein ſolides zuverläſſiges Mädchen für unter Nr. 1870 W. bejorgt die Exp. d. Bl.

Kliche und Hausarbeit.
1870) Ein junger cautionsfähiger ver= C, fort Beſchäfigung.
Eeo
heiratheter Manniſucht eine Etelle als Büreau=
Diener, Aufſeher ꝛc. Derſelbe iſt in ſchrift=
lichen
Arbeiten nicht unbekannt. 4Die beſten 1874) Es wird auf Oſtern eine Köchin
Zeugniſſe ſtehen ihm zur Seite.
Näheres bei Herrn Ludwig Röth, kann. Promenade Nr. 27.
Inſtrumentenmacher, Kirchfiraße 25.
1871) Ein Mädchen, welches zu Hauſeſtüchtiges Mädchen für Küche und Haus=
ſchlafen
kann, wird geſucht. Rheinſtraße 16 tarbeit geſucht, welches gute Zeugniſſe auf=
Hinterbau.
Eur

1
w ſPine geübte Einlegerin ſucht ſo=
Näheres Obergaſſe Nr. 14.
geſucht, welche ſelbſtſtändig und gut kochen
1875) Auf Oſtern wird ein braves
zuweiſen hat. Neckarſtraße 17 parterre.

867
Chakespeare Studies.
Monduy, March D.
Herr Reinecks Institute, Aimmerstrasso.
4 Leoture on
RERGTEAR-
B7 Rev. S. E. BERGOVGk, M. A.
To commence at Five oclock.
Admission 36 kr.
1876

Eoglish Lossons.

S

Mr. BENGOVOI gives Private Les-
sons
in the English Language and
Literature, Conversation ete.
Apply 1 Hiederramstädterstrasse 1
Bessungen-Darmstadt.

1878) Ich warne hiermit Jedermann
rgend Jemanden auf meinen oder meiner
Frau Namen etwas zu borgen noch zu leihen,
indem wir für nichts haften.
Friedrich Götz, Schuhmachermſtr.

1879)
Verloren
wurde Dienſtag Abend den 3. d. Mts. durch
die Wilhelminen=, Rhein=, Ernſt Ludwig=,
Eliſabethen=, Saalbau= und Hügelſtraße ein
mattgoldner Ohrring mit weißr Perle.
Abzugeben gegen ſehr gute Belohnung
Wilhelminenſtraße Nr. 14.
1880)
Verloren!
Ein Bernſtein=Armband von der
Nieder=Ramſtädterſtraße, Hügelſtraße, Zin=
merſtraße
bis Eliſahethenſtraße am Samſtag.
Dem Wiederbringer eine Belohnung Nieder=
Ramſtädterſtraße 42 erſter Stock.
1881) Es wurde am 28. Februar ein
kleiner Sonnenſchirm verloren. Man
bittet um gefällige Zurückgabe gegen Be=
lohnung
. Näheres in der Exp.

Wrzzauz

Geſpenſter in den Ardennen.

Fortſetzung.)
Sie kommen unter der Hängelampe her, die den Gang er=
hellt
- das Licht füllt hier auf das Antlitz des Fremden und
nun, noch einmal den Schritt hemmend, ſchreit Stefaneck auf:
Gott ſei mir gnädig. . Du biſt's, Du, Onkel Oe=
tavio
? . Onkel, woher kommſt Du, wie kommſt Du hier=
her
.
Aber der Oukel hört nicht auf ihn, er zieht ihn weiter
der Treppe zu er ſagt nichts als die Worte:
Komm, komm fort von hier - Du wirſt Alles er=
14
fahren:
Und ſo geht es die Treppe hinab, durch den dunklen Flur,
durch das ſich willig öffaeude Eingangsportal, auf die nächtlich
dunkle, verödete Straße.
Hier läßt der Fremde den Arm Stefaneck's fahren. Der
Student macht zwei Schritte, blickt ſich dann um - und
wo iſt der Onkel?
Der Onlel Octavio iſt fort! Nur Rohacek ſieht an Ste=
faneck
; Seite.
Wo iſt der lange Freinde Zu fragte Rohacek.
Wo iſt er? Sie blicken nach allen Seiten. Er iſt ver=
ſchounden
! Er iſt fort wie ein Schatten, wenn das Licht, das
ihn warf, erlöſcht!
Die jungen dante-ſuchan itternd vor Aufreaur
wie oe-

brochen an allen Gliedern, wanlenden Schrittes Stefanecks Woh=
nung
auf. Hier erzählt der Letztere ſeinem Freunde von ſeinem
Oheim, was er eben von ihm wußte. Beide haben dann viel
nachgeforſcht nach der Geſchichte des alten Hauſes, aber ſie haben
Niemanden gefunden, welcher ihnen etwas darüber berichten
konnte, das auch nur entfernt in Verbindung zu bringen geweſen
wäre mit dem, was ſie erlebten. Niemanden auch, der etwas
davon bemerkt hätte, daß an dieſem Tage das alte Haus be=
wohnt
gewe en ſei. Der Oheim Octavio aber iſt verſchollen ge=
blieben
bis auf dieſen Tagl-
Das iſt, ſchloß Baron Maldagham ſeine Erzählung,
die Geſchichte meines Freundes, des Regimentsarztes in Te=
mesvar
.
Die Geſchichte iſt ja ganz gräßlich, ganz ſchauerlich," ſagle
die junge Frau mit einer Bewegung ihrer zarten Schultern, als
ob ſie das Grauen abſchütteln wolle.
Sie iſt höchſt merkwürdig, in der That, meinte der Mar=
quis
de Noſſaguac.
Ich, fiel Paul Terwague ein, ufinde ſie nicht ſo beſonders
merkwürdig, mein lieber Maldagham .. es ſpielen mir die
Flaſchen in dieſer Studentengeſchichte eine viel zu große Nolle.
Wahrſcheinlich ſind die beiden Studio bei Kokoritz in der Pin=
kasgaſſe
ſo lange bei dem ſchweren Melniker ſitzen geblieben, bis
ſie trunken eingeſchlafen ſind, und Dein trefflicher Freund Eteſa=
neck
die ganze Geſchichte geträumt hat!
wir wiſſen, Paul iſt ein ſtarker Geiſtlu rief hier der

[ ][  ]

R10

junge Chevalier ſpöttiſch aus, zer muß erſt noch durch eigenes
Erlebniß bekehrt werden Iu
Vielleicht,u bemerkt eder Cornet lächelnd, ſteht ihm das eher
bevor, als er denkt - ſagten Sie mir nicht, Herr von Noſſagnac
es ſei vicht ganz geheuer in der Gloriette ?
Ich, verſetzte der Chevalier achſelzuckend, habe wenigſtens
immer den Muth meiner Schweſter Dorette bewundert, die ſo
lange ihre Tage darin zugebracht hat
U.d was ſagt man denn von der Gloriette zu fragte
Paul Terwogne mit einem forſchenden Blick in das ihm zuge=
wendete
Geſicht des Chevaliers.
Ich habe nie das Geringſte darin erlebt, das mich beun=
ruhigt
hätte,' ſchaltete die junge Frau ein.
Es wird albernes Geſchwätz der Domeſtiken ſein,= bemerkte
der alte Marquis . aber da iſt Pierre, der uns anzukün=
digen
kommt, daß das Souper uns erwartet."
Monzieur est servilu meldete in der That Pierre, der
Bediente, der eben eintrat.
Während Paul Terwagne ſeine junge Frau in das Speiſe=
zimmer
führte, flüſterte er ihr zu:
Ich bin überzeugt, doß man vor hat, uns dieſen Abend in
der Gloriette einen Streich zu ſpielen!"
Glaubſt Du ?=
5.
Irgend eive Neckerei,u fuhr er fort. Man hat offenbar
die Geſpenſiergeſchichten geflſſentlich auſ's Tapet gebracht, um
uns in die rechte Stimmurg zu verſetzen. Aber ſorge nicht
ich will, bevor wir zur Ruhe gehen, ſchon rekognosziren.
Zweites Capitel.
Die Gloriette.
Es war zehn Uhr. Der Marquis von Noſſagnac hatte ſich
bereits zur Ruhe begeben; die j ngen Leute verttieben ſich die
Zeit mit dem Prettſpiel; Maldagham, die junge Frau und Paul
Terwogne haiten unterdeß zuſammen geplaudert; Maldagham
ſetzte der ſtill ichelnd zuhörenden Dame eben auseinander, daß
es keine glücklicheren Ehen geben könne, als die der Soldaten=
frauen
, deren Männer immer voll Zärtlichkeit und Sehnſucht
bbieben, weil ſie die Hälfte ihrer Zeit, in den Jahren, wo das
Mannesherz überhaupt der Zärtlichkett und Sehnſucht fähig ſei,
fern von ihren Frauen zubr ingen müßten, was ein vortreffliches
Mittel ſei, dieſe Zärtlichkeit und Sehnſucht immer lebendig und
wach zu erhalten.
Paul Terwagne nahm dieſen Augenblick wahr, um unbe=
werkt
die Geſellſchaft zu verlaſſen. Draußen auf dem Vorplatz
wandte er ſich der Treppe zu, eilte die Stufen hinab, ſchritt
unten quer durch die Eingangshalle und trat in den großen
Garten, der ſich hinter dem Landhauſe leiſe anſteigend bis an ein
Gehölz eiſtreckte, welches eine etwas ſteiler ſich erhebende Berg=
wand
bedeckte. Es wer rings umher Alles ſtill - man hörte
von drüben, von der Tiefe des Thales herüber, das Rauſchen
des geſchwellten Berggewöſſers das über Steingerölle und Weh=
ren
der Maas zufrömte; helles Mondlicht lag auf den Gängen,
den Toxushecken, den in zierlichen Schnörkelformen angelegten,
mit Bochsbaum umſäumten Beeten; aus dem Hintergrunde des
Gartens leuchtete weißlich ſchimmernd die Gloriette herüber.
Die Gloriette beſtand aus einer ziemlich großen, nach vorn
offenen, und hier von vir runden Sandſteinſäulen getragenen
Halle. Darüber ei hob ſich ein zweites Stockwerk, zu dem in
der linken Ecke der Halle eine Thüre, dahinter eive ſchmale
Treppe führte. Oben trat man zuerſt in ein kleines Vorzimmer,
von dieſem in einen kleinen Salon dann in ein Schlafgemach;
an dieß Schlafgemach ſtieß nach der Rückſeite des Gebäudes
hin, ein als Ankleidezimmer zu benötz nder Raum, aus dem eine
Thüre und ein ſchmaler Gang wieder in das zuerſt erwähnte
Vorzimmer führten.
Alles war ſehr klein, aber ſehr hübſch, ſehr behaglich und
wohr lich eingerichtet - und: Raum iſt in der kleinſten Hütte
für ein junges Ehepaar konnte
für ein gücklich liebend Paar
(Fortſ. f.)
kein höbſcherer Tanbenſchlag erdacht werden

Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. März Das Großh. Regierungsblatt Nr. 13 vom 5. März ent=
hält
: 1) Bekanntmachung, die Gebühten der Ortsgerichte betr. - 2) Ueber=
ſicht
über die Einnahmen und Ausgaben des Vicinalwegbaufonds der Pro=
vinz
Rheinheſſen für die Jagre 1867 bis einſchl. 1872. - 3) Ueberſicht
der von Großherzogl. Miniſterium des Innern für 1874 genehmigten Um=
lagen
zur Beſtreitung von Bedürfniſſen der iſraelitiſchen Religionsgemein=
den
des Kreiſes Alsſeld. - 4) Ermächtigung zur Annahme und zum
Tragen eines fremden Ordens - 5) Ertheilung von Erfindungspatenten.
6) Namensveränderung. - 7) Dienſtentlaſſung.
Eine große Erleichterung wird den heſſiſchen Finanzen da=
durch
zu Theil, daß mit Anfang des Jahres 1876 die Tilgung der fl. 50.
Looſe beendet wird, wofür jährlich fl. 590,000 erfordert wurden.
Vor einiger Zeit war an den Vorſtand der Saalbau=Aktien= Ge=
ſellſchaft
mit der Unterſchrift Einer für Viele: die Bitte gelangt, Saalbau=
Aktien zu 50 fl. auszugeben und damit auch dem Wenigerbemittelten-
zumal
in gegenwärtiger Geldkriſis - weitere Gelegenheit zur Betheiligung
am Saalbau Unternehmen zu geben. Da nach Geſetz vom 11. Juni 1870,
betr. die Commanditgeſellſchaften auf Aktien und die Aktien=Geſellſchaften
Art. 270 2. die Aktien oder Aktien=Antheile, wenn ſie auf Namen lauten,
auf einen Betrag von wenigſtens 50 Thlr. (87 fl. 30 kr.) geſtellt werden
müſſen, ſo mußte der Vorſtand der Caalbau=Aktien Geſellſchaft die Aus=
gabe
von Aktien zu 50 fl. für unzuläſſig und die geringfügige Herabſetzung
des gegenwärtigen Attienbetrags von 100 fl. auf jenes geſetzliche Minimum
von 87 fl. 30 kr. für unpraktiſch erachten. Bis heute ſind 1555 Aktien
ausgegeben, darunter ſeit Eröffnung des Saalbaues Ende Nov. nahezu
200. Innerhalb dieſer wenigen Wintermonate hat ſich hiernach die Ein=
ſicht
in die Bedeutung des Caalbau=Unternehmens in recht erſreulicher
Weiſe weiter verbreitet und ſteht noch größere Betheiligung zu erwarten,
ſobald im Frühjahr und Sommer die reizenden Garten=Anlagen den Be=
ſuchern
insbeſondere von Concerten und andern Feſtlichkeiten geöffnet
werden können. Von allen Seiten wurde bisher anerkannt, daß der Vor=
ſtand
den Aktionären zwar bedeutende Vorrechte auf die Nutzung der Saal= vor den Nicht=Actionären eingeräumt habe, ohne dadurchje=
doch
dem Unternehmen den Character der Gemeinnlltzigkeit zu entziehen,
den ihm ſeine Gründer geben wollten. So wünſchenswerth auch noch
größere Aktienbetheiligung iſt. ſo hat doch der Vorſtand dem Wunſche
Eines für Viele' ſoweil ihm möglich war, weiler Rechnung getragen, indem:
er Ausgabe von Jahres=Abonnementskarten für Einzelperſonen zu drei und
für Familien zu fünf Mark beſchloß, durch welche Nicht=Actionäre die Be=
rechtigung
zum Eintritt in den Garten, kleinen und großen Saal, welcher
dermalen Nicht Actionären nur gegen 6 kr. für die Perſon zuſteht, wenn
dieſe Localuäten nicht für Bälle, Concerte benützt oder vermi thet ſind, ſowie
zur Theilnahme an allen von der Saalbau=Geſellſchaft ſelbſt veranſtalteten
Feſten erhalten können.
2 Darmſtadt, 2. März. In der Reihe der von dem Bolls=
Bildungs=Verein und der Turngemeinde Darmſtadt veran=
ſtalteten
öffentlichen Vorträge hielt am Samſtag Abend Herr Profeſſor
Dr. Thiel vor einem ſehr zahlreichen Publikum einen Vortrag über
ndie Nahrungsmittel auf der Wiener Weltausſtellung.
und die Leiſtungen der Deutſchen auf dem Gebiete dieſer
Induſtrie. Redner führte in einem 1½ſtündigen höchſt intereſſanten
Vortrag die einzelnen zur Ausſtellung gekommenen künſtlich bereiteten
Nahrungsmittel - im Gegenſatz zu den Erzeugniſſen des Feld= und
Gartenbau's - nach den einzelnen Gruppen und Sectionen vor und be=
leuchtete
innerhalb derſelben die Leiſtungen der einzelnen Nationen und
Länder unter Angabe der Zahl und Art, der auf die Ausſteller der ein=
zelnen
Nationen und Lünder, insbeſondere auf die Deutſchen gefallenen.
Auszeichnungen. Ganz beſonderes Intereſſe erregten die Erörterungen
über die Zubereitung, die Preiſe und die Bedeutung des auſtraliſchen
Fleiſches, welches in Geſtalt einer durch die Güte eines hier wohnenden
Auſtraliers vorhandenen ſechspfündigen Büchſe Ochſenfleiſch vorgezeigt,
verſucht und als äußerſt ſchmackhaft befunden wurde. Ohne Zweiſel geht
dieſer Induſtriezweig einer bedeutenden Zukunft entgegen. Die Verſamm=
lung
ſprach Herrn Profeſſor Dr. Thiel ihren Dank für ſeinen intereſſauten
Vortrag aus.
- Geſtern, den 5. März, ſeierte der Großh. Bürgermeiſter Fuchs
dahier ſeinen 79. Gehurtstag. Derſelbe bewahrt bei guter koͤrperlicher Ge=
ſundheit
volle geiſtige Friche.
C Gegenwärtig iſt man damit beſchäftigt den geräumigen Victoria=
platz
in dem Blumenthal'ſchen Stadtviertel in eine geſchmackvolle, mit
Bäumen zu bepflunzende Anlage umzuwandeln.
G0 Bei den dieſen Monat zur Auszahlung gelangten Gehalten befand=
ich
eine bedeutende Cumme in Einmarkund Zwanzigpfennigſtücken.
0 Am Dienstag wollte ein hieſiger Einwohner in ſelbſtmoͤrderiſcher
Abſicht in den großen Woog ſpringen, wurde aber daran verhindert und iſt
derſelbe ſeitdem verſchwunden. Am folgenden Tag meldeten zwei mit der.
Namensunterſchriſt des Verſchwundenen verſehene Depeſchen ſeiner Frau,
daß ſich ſoeben 3hr Mannz in Frankfurt erſchoſſen habe. In den in
einem bedeutenden Zwiſchenraum von einander aufgegebenen Telegrammen iſt
die Stunde des Selbſtmords verſchieden angegeben, was in Verbindung.
mit anderen Umſtaͤnden zu der Annahme be echtigt, daß der Betreffende
von einem ſo verzweiſelten Schritt doch abgeſtanden iſt.
0 Die auf Freitag d. 6. vor dem hieſigen Bezirksſtrafgericht anberaumt ge=
weſene
große Verzandlung wegen Untelſchlagung wurde noch in elfter Stunde
duch einen hier nach §. 247 des Strafgeſetzes zuläſſigen Vergleich der
Parteien erledigt.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.